Hautkrebs durch ein Mythos - Sonnenstudio, Magic-Sun, Lohr
Hautkrebs durch ein Mythos - Sonnenstudio, Magic-Sun, Lohr
Hautkrebs durch ein Mythos - Sonnenstudio, Magic-Sun, Lohr
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Sonnenlicht –<br />
ren. Das Melanomrisiko bei Büroangestellten,<br />
die den ganzen Tag unter<br />
fluoreszierendem Licht von Leuchtstoffröhren<br />
arbeiteten, war doppelt so<br />
hoch. Weitere Forschungen ergaben,<br />
dass fluoreszierende Bürobeleuchtung<br />
Mutationen in<br />
Tierzellkulturen auslösen<br />
kann. Es wur-<br />
de das Fazit gezogen:<br />
„Sowohl in Australien<br />
als auch in Groß-<br />
britannien waren die<br />
Melanomzahlen bei<br />
Büroangestellten hoch,<br />
aber niedrig bei Personen,<br />
die im Freien<br />
arbeiteten.“ 5<br />
Untersuchungen bei der amerikanischen<br />
Marine ergaben, dass selbst<br />
Matrosen, die an Deck der Schiffe arbeiteten,<br />
trotz der intensiven und anhaltenden<br />
UV-Bestrahlung auf dem<br />
Meer nur <strong>ein</strong> <strong>Hautkrebs</strong>risiko von 24<br />
Prozent gegenüber dem Durchschnitt<br />
der amerikanischen Männer aufwiesen.<br />
Hunderttausende von Matrosen<br />
wurden dabei berücksichtigt. Bemerkenswert<br />
war zudem, dass die Matrosen,<br />
die unter Deck arbeiteten und somit<br />
kaum der Sonne ausgesetzt waren,<br />
häufiger an <strong>Hautkrebs</strong> erkrankten als<br />
Matrosen, die ihren Dienst an Deck<br />
verrichteten. Außerdem entwickelte<br />
sich bei den Matrosen an Deck der<br />
<strong>Hautkrebs</strong> vorwiegend an Stellen, die<br />
Die Sonne stellt<br />
die gesamte<br />
Medizin in den<br />
Schatten.<br />
<strong>Hautkrebs</strong>fälle in Europa je 100 000 Einwohner<br />
Männer Frauen<br />
Schweden 14 13<br />
Dänemark 11 14<br />
Finnland 10 8<br />
Niederlande 9 12<br />
Deutschland 7,5 9<br />
Österreich 8 7<br />
Belgien 5,5 9<br />
Großbritannien 5,5 8,5<br />
von der Uniform bedeckt gewesen waren.<br />
6<br />
5. Von 1980 bis 2000 kam es zu <strong>ein</strong>er<br />
Verdopplung der <strong>Hautkrebs</strong>rate in<br />
Deutschland, obwohl die UV-Einstrahlung<br />
unverändert geblieben ist. Die<br />
Menschen sind bestimmt<br />
nicht öfter in<br />
die Sonne gegangen<br />
als früher, eher weniger.<br />
Außerdem dürfte<br />
sich aufgrund der<br />
Anwendung von Sonnenschutzmitteln<br />
die<br />
<strong>durch</strong>schnittliche UV-<br />
Einstrahlung auf die<br />
Haut deutlich verringert<br />
haben.<br />
6. In vielen Ländern schnellte<br />
die Zahl der Melanomfälle<br />
plötztlich steil nach oben,<br />
ab 1955 von etwa 2 bis 3 je<br />
100 000 Einwohner auf<br />
26 in Neuseeland 1990,<br />
17 in Norwegen 1993,<br />
15 in den USA 1995,<br />
11 in Dänemark 1990,<br />
11 in Schweden 1994. 7<br />
Mit verstärkter UV-Bestrahlung<br />
läßt sich <strong>ein</strong> solch<br />
starker Anstieg um Faktor<br />
5 bis 10 nicht erklären.<br />
Immer mehr Menschen<br />
verbringen fast<br />
ihr ganzes Leben in<br />
geschlossenen Räu-<br />
Männer Frauen<br />
Frankreich 5,5 7<br />
Italien 4,5 9<br />
Irland 4 8,5<br />
Spanien 3,5 4,5<br />
Portugal 2 6<br />
Griechenland 2 4,5<br />
Anzahl der neu diagnostizierten Fälle in<br />
den 90er Jahren. 9<br />
men. Noch vor hundert Jahren hat <strong>ein</strong><br />
großer Teil der Menschen in den heutigen<br />
Industrieländern im Freien gearbeitet:<br />
Bauern, Gärtner, Landarbeiter,<br />
Fuhrknechte, Maurer, Dachdecker,<br />
Laufburschen, Marktfrauen, Postboten.<br />
Heute arbeitet nur noch <strong>ein</strong> Zehntel<br />
der Erwerbstätigen im Freien. Damals,<br />
als <strong>ein</strong> großer Teil des Volkes s<strong>ein</strong> Arbeitsleben<br />
im Freien verbrachte, gab<br />
es so gut wie k<strong>ein</strong>en <strong>Hautkrebs</strong>, selbst<br />
wenn die Zahlen mit der niedrigeren<br />
raum&zeit 149/2007 11