U1+U4 Installa+smartF 0107
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Installationsrohrsysteme<br />
Normen und Richtlinien: Druckprüfung von Trinkwasserinstallationen<br />
6.3.10. Inbetriebnahme und Übergabe<br />
Laut DIN 1988-2 hat der Ersteller der Anlage entsprechende<br />
Übergabe- und Abnahmeprotokolle vorzubereiten. Es hat eine<br />
Einweisung des Anlagenbetreibers hinsichtlich des Betriebes der<br />
erstellten Trinkwasseranlage zu erfolgen. Es wird empfohlen die<br />
erfolgte Einweisung schriftlich bestätigen zu lassen.<br />
Je nach Anlagenumfang ist die Übergabe einer schriftlichen<br />
Bedienungsanleitung sinnvoll.<br />
6.4. Druckprüfung nach DIN 1988-Teil 2<br />
Die Druckprüfung der Trinkwasseranlage ist nach DIN 1988-Teil 2<br />
bestehend aus einer Vorprüfung und einer Hauptprüfung durchzuführen.<br />
Für die Druckprüfung bedarf es solcher Druckmessgeräte<br />
die eine Ablesegenauigkeit von 0,1 bar ermöglichen. Vor der<br />
Druckprobe wird eine abschließende optische Kontrolle der Rohrverbindungen<br />
empfohlen. Insbesondere bei Pressverbindungen<br />
ist es konstruktionsbedingt möglich, das nicht oder nur unzu -<br />
reichend verpresste Verbindungen dem Prüfdruck standhalten<br />
(siehe Absatz Zusatzprüfung).<br />
Zu beachten ist weiter die werkstoffbedingte Dehnung von Kunststoffrohren,<br />
die das Prüfungsergebnis beeinflussen kann. Eine<br />
weitere Beeinflussung kann sich durch die Temperaturdifferenz<br />
zwischen Verbundrohr und dem zur Prüfung verwendeten Wasser<br />
ergeben, da Kunststoffrohre im Vergleich zu Rohren aus Metall<br />
einen höheren Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweisen.<br />
Eine Temperaturänderung von 10° K bewirkt eine Druckänderung<br />
von ca. 0,5 – 1 bar. Aus diesem Grund ist auf gleich bleibende<br />
Temperatur des Prüfwassers zu achten.<br />
Vorprüfung<br />
Im Rahmen der Vorprüfung wird das zu prüfenden Rohrleitungsnetz<br />
dem 1,5-fachen des zulässigen Betriebsdrucks ausgesetzt.<br />
In einem Zeitraum von 30 Minuten ist der Prüfdruck im Abstand<br />
von je 10 Minuten 2x wieder herzustellen. Während einer Prüfzeit<br />
von weiteren 30 Minuten darf der Prüfdruck um nicht mehr als<br />
0,6 bar gefallen sein (0,1 bar je 5 Min.).<br />
Undichtheiten dürfen an keiner Stelle des geprüften Rohrnetzes<br />
auftreten.<br />
Hauptprüfung<br />
Unmittelbar nach erfolgreich durchgeführter Vorprüfung wird die<br />
sogenannte Hauptprüfung durchgeführt. Bei einer Prüfdauer von<br />
2 Stunden darf der nach der Vorprüfung festgestellte Druck um<br />
nicht mehr als 0,2 bar gesunken sein.<br />
Zur Durchführung und Dokumentation der Druckprüfung nach<br />
DIN 1988-2 empfehlen wir die Verwendung eines Druckprobenprotokolls,<br />
welches Sie in diesem Technischen Handbuch auf den<br />
nächsten Seiten finden.<br />
Niederdruckprüfung als Empfehlung<br />
Nach erfolgter Druckprüfung gemäß DIN 1988 Teil 2 empfehlen<br />
wir eine zusätzliche Druckprüfung mit einem Überdruck von<br />
0,5 bar und 1 Stunde Prüfdauer. Diese Zusatzprüfung dient zur<br />
zusätzlichen Kontolle eventuell vergessener, oder nicht fach -<br />
gerecht erstellter Pressverbindungen.<br />
Technisches Handbuch Installationsrohrsysteme Juli 2007<br />
www.wavin.de<br />
Dichtheitsprüfung mit Druckluft<br />
Diese Art der Druckprobe sollte durchgeführt werden, wenn<br />
folgende Gegebenheiten vorhanden sind:<br />
Stillstandzeit zwischen Dichtheitsprüfung und Inbetriebnahme<br />
> 48 h<br />
Erhöhte Anforderung an die Hygiene gefordert, z.B. bei<br />
Krankenhäusern oder Arztpraxen<br />
Rohrleitung kann wegen Frostperioden zwischen Dichtheitsprüfung<br />
und Inbetriebnahme nicht vollständig gefüllt bleiben<br />
Da Gase bei der Durchführung von Druckproben im Gegensatz zu<br />
Wasser komprimierbar sind, müssen aus physikalischen und<br />
sicherheitstechnischen Gründen andere Regeln beachtet werden<br />
(siehe Druckprobenprotokoll für Trinkwasseranlagen mit Druckluft<br />
oder Inertgasen auf den nächsten Seiten).<br />
GEBÄUDETECHNIK<br />
Technisches Handbuch<br />
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