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Wenn keineR grüsst<br />

und alle schweigen<br />

Konflikte und unfaire Attacken in der Arbeitswelt


Arbeit macht immer mehr<br />

Menschen krank …<br />

• Therapeuten schlagen Alarm: Immer mehr Arbeitnehmer können aufgrund<br />

psychischer Erkrankungen ihrem Job nicht nachgehen. Der Grund ist oft Überlastung<br />

durch die Anforderungen der modernen Arbeitswelt.<br />

• Keinen Job zu haben, ist für das seelische Gleichgewicht allerdings noch<br />

gefährlicher.<br />

• Arbeitnehmer in Deutschland sind immer häufiger aufgrund von psychischen<br />

Erkrankungen arbeitsunfähig. Seit 1990 haben sich die Krankschreibungen nach<br />

Angaben der Bundestherapeutenkammer verdoppelt. Mittlerweile gehen knapp elf<br />

Prozent aller Fehltage auf psychische Erkrankungen zurück, heißt es in einer Studie<br />

der Kammer, die in Berlin vorgestellt wurde.<br />

• „Als Psychotherapeuten sind wir von dieser Zunahme nicht überrascht“, sagte<br />

Kammerpräsident Rainer Richter. Zum einen würden psychische Krankheiten von<br />

den Ärzten heute eher erkannt als früher.<br />

Ein weiterer Grund für die Zunahme sind aber spezifische Belastungen in der<br />

modernen Arbeitswelt: So entwickeln Erwerbstätige bei einer Kombination aus hohen<br />

Anforderungen einerseits und geringem Einfluss auf den Arbeitsprozess andererseits<br />

überdurchschnittlich häufig psychische Erkrankungen.<br />

• Zu einer Häufung psychosomatischer Beschwerden komme es auch, wenn der<br />

berufliche Einsatz in keinem Verhältnis zum Lohn und zur sozialen Anerkennung<br />

stehe. Vor allem die Dienstleistungsbranche sei betroffen.


aber Hallo … ? ! Konflikte ? !


Was ist ein Konflikt ?<br />

lateinisch : Conflictus = Zusammenstoss


Definitionsversuch „Konflikt“<br />

„Unter einem Konflikt wird eine Interaktion<br />

zwischen verschiedenen Akteuren<br />

verstanden, wobei wenigstens einer der<br />

Akteure Unvereinbarkeiten im Denken,<br />

Vorstellen, Wahrnehmen und/oder Fühlen<br />

und/oder Wollen mit dem anderen Akteur der<br />

Art erlebt, dass im Realisieren eine<br />

Beeinträchtigung durch den anderen Akteur<br />

erfolgt."<br />

Friedrich Glasl


9 Schritte bis zum Abgrund


mögliche Folgen ungelöster Konflikte


unfaire Attacken in der Arbeitswelt


Fehler im System


Die Wahl der Waffen


Erscheinungsformen der Unfairness<br />

Bossing<br />

Bullying<br />

Chairing<br />

Defaming<br />

Dissen<br />

Mobbing<br />

Shaming<br />

Staffing<br />

Stalking


Instrumente der Unfairness<br />

Belästigung<br />

Diffamierung<br />

Gerücht<br />

Intrige<br />

Missbrauch<br />

Nötigung<br />

Rufmord<br />

Sabotage<br />

Schikane<br />

Üble Nachrede<br />

Verleumdung


Wer ist Täter ?


Wer ist Opfer ?


wenig Klarheit …<br />

Das deutsche Rechtssystem enthält keine<br />

ausdrücklichen Vorschriften darauf, dass<br />

Unfairness, Psychoterror, Mobbing usw. strafbar<br />

sind oder die Betroffenen zivilrechtliche Schritte in<br />

die Wege leiten können.<br />

Das heißt aber nicht, dass unfairen Attacken und<br />

Strukturen nicht rechtlich und gerichtlich<br />

beizukommen ist, auch wenn selbst im juristischen<br />

Bereich dazu wenig Klarheit herrscht. Es gibt sogar<br />

gesetzliche Grundlagen und Urteilsbegründungen,<br />

die Arbeitgebern und Führungskräften faires<br />

Verhalten und das Einschreiten gegen unfaire<br />

Attacken und Strukturen abverlangen.


Konfliktfelder


juristische Hilfen Grenzen zu setzen<br />

Folgende Grundlagen sind besonders wichtig<br />

Grundgesetz<br />

Bürgerliches Gesetzbuch<br />

2. Gesetz zur Änderung schadensrechtlicher Vorschriften vom 1.8.2002<br />

Strafgesetzbuch<br />

Strafprozessordnung<br />

Betriebsverfassungsgesetz<br />

Arbeitsschutzgesetz<br />

Handelsgesetzbuch<br />

Gesetz zum Schutz der Beschäftigten vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz<br />

Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)<br />

Anti-Stalking-Gesetz


Eskalation der Attacken / Stufenschema<br />

Stufe 1 Dripping ( tröpfeln )<br />

alltäglich, der Ausgang ist unangenehm, meist toleriert, am Schluss: negative Gefühle<br />

und Abwertung<br />

Stufe 2 Attacking ( attackieren )<br />

noch nicht öffentlich, aber dauerhaft wirksame und kontinuierliche Attacken mit<br />

bereits gesundheitlichen, kommunikativen und beruflichen Beeinträchtigungen.<br />

Belastung spürbar. Gefühle von Teufelskreissituationen und Aussichtlosigkeit stellen<br />

sich ein<br />

Stufe 3 Terrorize ( terrorisieren )<br />

Dauerattacken mit massiven Folgen, öffentliche Erschütterung des sozialen Umfelds,<br />

der beruflichen und persönlichen Kompetenz und Anerkennung, starke Auswirkungen<br />

im psychosomatischen Bereich. Gefühl der Vergeblichkeit, Schuldgefühle<br />

Stufe 4 Killing ( töten )<br />

massive körperliche und psychische Schädigungen, enden häufig in und vor<br />

öffentlichen Instanzen (Klinik, Gericht, Friedhof)


Konflikte konstruktiv lösen


therapeutische Hilfen


Unsicherheit und Angst<br />

Wer attackiert worden ist und sich dadurch in einer kritischen Situation befindet,<br />

bekommt es unweigerlich mit Angst zu tun.<br />

• Wenn Sie sich damit verbundene Ängste nicht eingestehen können oder wollen,<br />

verringern Sie die Chance, eine kluge Handlungsstrategie für sich zu entwickeln.<br />

Denn: Uneingestandene Angst kann dazu führen, dass Ihr Denken und Verhalten von<br />

Ihrer Angst gesteuert wird, ohne dass es Ihnen bewusst ist und ohne dass Sie darauf<br />

gezielt Einfluss nehmen können.<br />

• Aus der unbemerkten Angst vor der Angst entsteht häufig ein Vermeidungsverhalten,<br />

das in unnötiger Weise Ihren Spielraum einschränkt, ohne dass Ihnen das auffällt.<br />

• Angstmanagement gehört daher zu einem strategisch gekonnten Umgang mit<br />

unfairen Attacken und unfairen Strukturen.<br />

• Dies gilt sowohl für Sie persönlich als Führungskraft oder Selbständiger. Es gilt aber<br />

auch im Hinblick auf Ihre Verantwortung für Mitarbeiter.<br />

• In jeder Organisation sind latent Ängste vorhanden, und wenn diese nicht gesehen<br />

und gemanaged werden, tragen sie zu unfairen Organisationskulturen bei.


Belastungstrauma<br />

• Akute und posttraumatische Belastungsstörungen anlässlich<br />

unfairer Attacken<br />

• Unfaire Attacken wie Diffamierung, rücksichtslose Angriffe,<br />

jemanden unter Druck setzen, Mobbing und anderes mehr können<br />

zu traumatischen Erfahrungen werden und zu schweren<br />

psychischen Beeinträchtigungen führen. Das wird von den<br />

Betroffenen vor allem zu Beginn unfairer Attacken meistens<br />

unterschätzt. Solche Beeinträchtigungen werden als akute bzw.<br />

posttraumatische Belastungsstörungen bezeichnet.<br />

• Damit sich eine akute Belastungsstörung entwickeln kann, sind<br />

Schwere, Dauer und Nähe der Person zum traumatischen Ereignis<br />

bedeutsam. Bedeutsam ist auch, dass die akute Belastungsstörung<br />

bei Personen auftritt, die zuvor keinerlei besondere Auffälligkeit oder<br />

psychische Störung hatten. Es kann jeden Menschen treffen<br />

unabhängig von seiner bisherigen Lebensgeschichte.


Möglichkeiten der Konfliktbewältigung


Entwicklung von Resilienz und<br />

Fairnesskompetenz


Achtsamkeit als Prinzip<br />

Beobachten ohne zu Beurteilen!<br />

Indem Sie selbst Ihre Gedanken, Gefühle und in Ihr Verhalten mit Achtsamkeit<br />

begleiten, erlangen Sie einen klareren Eindruck von Ihrer Situation. Achtsamkeit<br />

ist nicht mit Bewusstsein zu verwechseln, welches durch Nachdenken entsteht.<br />

Achtsamkeit ist eher Bewusstheit, also eine Form der Wachheit und der<br />

Aufmerksamkeit für das, was in und mit Ihnen vorgeht.<br />

Zum Beispiel fällt uns unsere Angst oft nicht auf, was dazu führt, dass sie uns<br />

gewissermaßen hinterrücks steuert, während wir unser Denken und Verhalten<br />

für das Ergebnis rationaler Vorgänge halten. Oder wir beurteilen unsere Angst,<br />

was diese verstärken kann. Nicht zu urteilen und achtsam mit sich umzugehen,<br />

kann einen bewussten Umgang mit Veränderungsprozessen erleichtern.<br />

Gefühlen können wir nicht entkommen. Sie machen uns ja auch menschlich.<br />

Angst leugnen und Angst weitergeben vermehrt die Angst. Angst wahrnehmen<br />

aber kann schon die Angst verändern und mindern. Und gibt die Chance, nicht<br />

der Angst zu folgen, sondern andere Folgerungen zu ziehen.


Ethik und Qualitätsmanagement


Führungskräfte sind Vorbild


Schadensbilanz<br />

• Unternehmen verlieren bei jedem Fall von Mobbing im<br />

Unternehmen einen Betrag von 15.000 bis 25.000 €<br />

alleine an Fehlzeiten, Fluktuationen und verminderter<br />

Arbeitsleistung. Dieser Durchschnittsbetrag kann von<br />

Fall zu Fall sogar wesentlich höher beziffert werden.<br />

• Der volkswirtschaftliche Schaden wird für die<br />

Bundesrepublik Deutschland auf ca. 25 Milliarden € pro<br />

Jahr geschätzt. Schätzungen zufolge sind in<br />

Deutschland im Jahr 2008 mehr als 1,5 Millionen<br />

Menschen am Arbeitsplatz von Mobbing betroffen<br />

gewesen.<br />

QUELLE : http://www.mobbing-competence-center.de/unternehmen.php


Konfliktkultur braucht Voraussetzungen


Gesundheitsförderung<br />

Gesundheitsförderung zielt auf einen<br />

Prozess, allen Menschen ein höheres<br />

Maß an Selbstbestimmung über ihre<br />

Gesundheit zu ermöglichen und sie<br />

damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu<br />

befähigen.<br />

Ottawa Charta der Weltgesundheitsorganisation, 1986


Wer schläft, sündigt nicht ?


Wenn zwei Konflikte austragen<br />

vermittelt der Dritte


Moderation, Coaching, Mediation


intern oder extern ?


Verantwortlichkeiten<br />

• Fürsorgepflichten der Arbeitgeber ( Human Ressources )<br />

( Innere Kündigung / Abstimmung mit den Füssen / Frühverrentung )<br />

• Präventionsmaßnahmen der GKV und der GUV<br />

( Beispiel : www.bgw-online.de )<br />

• Mandatspflichten der BR, MAV ( Gesundheitszirkel )<br />

• Berufsverbände und Gewerkschaften ( Mitgliederengagement )<br />

• unabhängige Beschwerdestellen ( Beschwerdemanagement )<br />

• Generationswechsel ( demografischer Wandel )


konkrete Vorschläge<br />

aktuelle Diskussion zum Schutz von „Whistleblowern“<br />

12.07.2011 Anfrage des Grünen Hans-Christian Ströbele (BT-Drucksache<br />

17/6589 S.38) zum Thema Umsetzung der G20 Beschlusslage zum<br />

gesetzlichen Whistleblowerschutz<br />

Antwort : Parlamentarischer Staatssekretär der Bundesministerin für Arbeit und<br />

Soziales Herr Dr. Ralf Brauksiepe (CDU)<br />

Die G20-Staaten haben sich in der Gipfelerklärung von Seoul im November<br />

2010 zu ihrer Verantwortung bei der Prävention und der Bekämpfung von<br />

Korruption bekannt und einen Aktionsplan angenommen, der sich mit<br />

zahlreichen Aspekten des Themas Korruption befasst. Ein Bereich ist der<br />

Schutz von Hinweisgebern („Whistleblower“). In diesem Zusammenhang<br />

besteht die Zielvorstellung, bis Ende 2012 erforderlichenfalls Regelungen<br />

zum Schutz von Hinweisgebern zu erlassen und umzusetzen.<br />

Derzeit wird von einer G20-Arbeitgsgruppe eine Zusammenstellung der<br />

Rechtslage in den einzelnen Mitgliedstaaten erarbeitet und eine auf „best<br />

practices“ beruhende Empfehlung an die G20-Staaten vorbereitet. Das<br />

Ergebnis dieser Arbeiten bleibt abzuwarten. Erst dann kann beurteilt<br />

werden, ob und in welchem Umfang sich hieraus Konsequenzen für die<br />

G20 ergeben können.


sächsischer fairnesspreis<br />

konkrete Vorschläge<br />

jährliche Vergabe von einem sächsischen Fairnesspreis<br />

einrichtung / unternehmen<br />

2011


Herzlichen Dank<br />

für Ihre Zeit<br />

und Aufmerksamkeit


unfairen Attacken keine Chance …<br />

Netzwerk gegen Mobbing in Sachsen<br />

www.arbeitsschutz-sachsen.de/arbeitsmedizin/mobbing-netzwerk.htm<br />

www.mobbingberatung-sachsen.de<br />

Andere Netzwerke<br />

www.fairness-stiftung.de<br />

www.david-uwd.de<br />

www.mobbingberatung.info<br />

www.beratung-mobbing.de<br />

www.mobbing-net.de

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