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„Prekarisierung der Lebens- und Arbeitswelt“ Betroffenheit ...

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„Prekarisierung <strong>der</strong> <strong>Lebens</strong>- <strong>und</strong> Arbeitswelt“ <strong>Betroffenheit</strong>, Bewältigung <strong>und</strong> Gegenstrategien“<br />

3. Veranstaltung aus <strong>der</strong> Reihe „Arbeitsmarkt neu denken – Anstöße für eine sozial gerechte<br />

<strong>und</strong> nachhaltige Arbeitsmarktpolitik“, 22.11.2007.<br />

Ort: Kultursaal <strong>der</strong> Arbeitnehmerkammer<br />

<strong>Betroffenheit</strong>, Bewältigung <strong>und</strong> Gegenstrategien<br />

Prekäre Arbeits- <strong>und</strong> <strong>Lebens</strong>verhältnisse haben in den letzten Jahren stark zugenommen.<br />

Sie sind keine Ausnahme mehr <strong>und</strong> treffen auch nicht mehr Randgruppen <strong>der</strong> Gesellschaft.<br />

Absturz- <strong>und</strong> Existenzängste sind vielmehr bis weit in die gesellschaftliche Mitte<br />

vorgedrungen. Ein Gr<strong>und</strong> dafür ist die Ausweitung ›atypischer Beschäftigungsverhältnisse‹.<br />

Die Tagung soll klären, was unter prekären <strong>Lebens</strong><strong>und</strong> Arbeitsverhältnissen zu verstehen ist<br />

<strong>und</strong> in welchen Ausprägungen sie <strong>der</strong>zeit zu finden sind. Welche beschäftigungspolitischen<br />

Konsequenzen die aktuelle Entwicklung zeigt <strong>und</strong> welcher politische Handlungsbedarf sich<br />

daraus ableitet, ist die zweite relevante Fragestellung.<br />

Im ersten Veranstaltungsteil stehen Begrifflichkeiten <strong>und</strong> Ausprägungen von Prekarisierung<br />

in Deutschland <strong>und</strong> in Bremen im Fokus. Die anschließende Workshop-Phase befasst sich<br />

mit verschiedenen Dimensionen prekärer Arbeitsverhältnisse: Niedriglöhne, neue<br />

Selbstständigkeit, Prekarisierung <strong>der</strong> Frauenbeschäftigung sowie das Praktikum als neue<br />

›akademische Beschäftigungsform‹.<br />

Welche nötigen politischen Konsequenzen <strong>und</strong> Handlungsnotwendigkeiten sich aus den<br />

zuvor diskutierten Problemen <strong>der</strong> Praxis ergeben, wird im dritten Teil diskutiert: Liegt <strong>der</strong><br />

Schlüssel in einer strikten Re-Regulierungspolitik? O<strong>der</strong> braucht es eine Neuformulierung<br />

des Verhältnisses von Sicherheit <strong>und</strong> Flexibilität von Arbeit? Ist das bedingungslose<br />

Gr<strong>und</strong>einkommen eine mögliche Alternative? Und braucht es für eine Politik <strong>der</strong> Ent-<br />

Prekarisierung Weichenstellungen auf B<strong>und</strong>esebene o<strong>der</strong> kann es auch spezifische<br />

bremische Politikansätze geben?


Programm<br />

Ausweitung prekärer Arbeits- <strong>und</strong> <strong>Lebens</strong>verhältnisse<br />

Vortrag von Dr. Berthold Vogel, Hamburger Institut für Sozialforschung<br />

Prekäre Beschäftigungsverhältnisse in Bremen<br />

Vortrag von Prof. Dr. Christiane Koch, Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

Workshops<br />

Workshop 1: Selbstständig - Scheinselbstständig – Prekär<br />

Chancen <strong>und</strong> Risiken <strong>der</strong> Selbstständigkeit am Beispiel des Kultursektors<br />

Vortrag von Dr. Sigrid Betzelt, Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik<br />

Die Situation von Beschäftigten im Medienbereich<br />

Vortrag von Regine Suling, Landesvorsitzende Deutscher Journalisten-Verband Bremen e.V.<br />

Workshop 2: Vollzeit - Niedriglohn – Prekär<br />

Niedriglohnarbeit in Deutschland <strong>und</strong> Modellrechnungen für einen gesetzlichen Mindestlohn<br />

Vortrag von Dr. Karen Jaehrling, Universität Duisburg-Essen, Institut Arbeit <strong>und</strong> Qualifikation<br />

Das Vergabegesetz als ein Weg aus <strong>der</strong> Niedriglohnexpansion<br />

Vortrag von Ramiro Czock, IG BAU Bremen<br />

Workshop 3: Frau - Beschäftigt – Prekär<br />

Minijobs - Einbahnstraße in Abhängigkeiten<br />

Vortrag von Jutta Kühl, Referentin für feministische Politik <strong>der</strong> Fraktion Die Linke im B<strong>und</strong>estag<br />

Dr. Christiane Schnell, Universität Bremen, Institut Arbeit <strong>und</strong> Wirtschaft: Frauenbeschäftigung<br />

als prekäre Beschäftigung<br />

Workshop 4: Studiert - Praktikum – Prekär<br />

Postgraduelle Praktika - Ausmaß <strong>und</strong> Funktion<br />

Vortrag von Dr. Dieter Grühn, Freie Universität Berlin, Arbeitsbereich Absolventenforschung<br />

Regulierungsbedarfe für Praktika<br />

Vortrag von Bettina König, Vorstandsvorsitzende fairwork e.V.<br />

Ergebnisberichte aus den Workshops<br />

Prekarisierung - Individuelle Bewältigung <strong>und</strong> politischer Handlungsbedarf<br />

Vortrag von Prof. Dr. Klaus Dörre, Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

Podiumsdiskussion zum politischen Handlungsbedarf<br />

Dr. Joachim Schuster, Staatsrat bei <strong>der</strong> Senatorin für Arbeit, Frauen, Ges<strong>und</strong>heit, Jugend <strong>und</strong><br />

Soziales, SPD<br />

Monique Troedel, MdBB, Fraktionsvorsitzende Die Linke<br />

Silvia Schön, MdBB, arbeitsmarktpolitische Sprecherin Fraktion Bündnis90/Die Grünen<br />

Inge Lies-Bohlmann, IG-Metall Bremen<br />

Prof. Dr. Klaus Dörre<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Peer Rosenthal


3. Veranstaltung aus <strong>der</strong> Reihe: Arbeitsmarkt neu denken - Anstöße für eine sozial gerechte<br />

<strong>und</strong> nachhaltige Arbeitsmarktpolitik<br />

Durch die Hartz-Reformen sind in <strong>der</strong> Hoffnung auf positive Beschäftigungseffekte Elemente<br />

sozialer Sicherung gekürzt <strong>und</strong> <strong>der</strong> Paradigmenwandel von <strong>der</strong> "aktiven" zur "aktivierenden"<br />

Arbeitsmarktpolitik vollzogen worden. Gleichzeitig wurden Formen von Beschäftigung erleichtert<br />

<strong>und</strong> geför<strong>der</strong>t, die vom sogenannten Normalarbeitsverhältnis abweichen. Damit setzt sich <strong>der</strong><br />

Trend zu "atypischen Beschäftigungsformen" wie Mini-Jobs, Teilzeit, Leiharbeit <strong>und</strong> geför<strong>der</strong>ter<br />

Selbstständigkeit<br />

ungebrochen fort. Das übt erheblichen Druck auf die Arbeitnehmer- <strong>und</strong> die Arbeitslosenseite aus<br />

<strong>und</strong> wirkt durchschlagend auf die <strong>Lebens</strong>situation <strong>der</strong> Menschen.<br />

Welche Lösungen haben an<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong> für das "Problem Arbeitslosigkeit" gef<strong>und</strong>en? Wie lassen<br />

sich durch lokale Politik Fehler <strong>der</strong> Hartz-Gesetze korrigieren? Wie können Alternativen<br />

aussehen, die eine dauerhafte soziale, ökonomische <strong>und</strong> politische<br />

Teilhabe <strong>der</strong> Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger sichern? Die Arbeitnehmerkammer greift diese Aspekte mit<br />

<strong>der</strong> Veranstaltungsreihe auf <strong>und</strong> diskutiert sie mit Bremer <strong>und</strong> auswärtigen Fachleuten. Weitere<br />

Informationen zur Veranstaltungsreihe <strong>und</strong> zum Thema sind auch unter<br />

www.arbeitnehmerkammer.de/politik/arbeit hinterlegt.


Dr. Berthold Vogel<br />

Die Ausweitung prekärer Arbeits- <strong>und</strong><br />

<strong>Lebens</strong>verhältnisse<br />

Fragen <strong>und</strong> Perspektiven


Ausgangspunkte <strong>und</strong> Leitlinien<br />

• Die Expansion sozialer Sicherheit schließt die Wie<strong>der</strong>kehr <strong>der</strong><br />

Prekarität nicht aus<br />

• Die Erschöpfung des Erfolgsbündnisses von Erwerbsarbeit <strong>und</strong><br />

Wohlfahrtsstaat ist die zentrale Quelle neuer Prekarität<br />

• Der Prozess <strong>der</strong> Prekarisierung sorgt für Konflikt <strong>und</strong> Besorgnis in<br />

den mittleren Lagen <strong>der</strong> Gesellschaft


Fragen<br />

• Was bedeutet überhaupt: Prekarität?<br />

Definitorische Umschreibung unseres Themas<br />

• Welche Folgen haben prekäre Arbeits- <strong>und</strong> <strong>Lebens</strong>verhältnisse?<br />

Soziologische Deutung unseres Themas<br />

• Gesellschaftspolitik durch Prekaritätsanalyse?<br />

Diagnostische Problematisierung unseres Themas


Kriterien <strong>der</strong> Prekarität<br />

• Fehlende Arbeitsplatzsicherheit<br />

• Geringer Einfluss auf die Arbeitssituation<br />

• Defizitäre arbeitsrechtliche Schutzbestimmungen<br />

• Mangelhafte Existenzsicherung durch Arbeit<br />

Quelle:<br />

Gerry Rodger and Janine Rodgers: Precarious Jobs in Labour Market Regulation. Genf ILO 1989


Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Arbeitswelt <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

wohlfahrtsstaatlichen Politik<br />

Arbeitswelt<br />

• Dezentralisierung <strong>der</strong> betrieblichen Organisation<br />

• Flexibilisierung <strong>der</strong> Beschäftigungsverhältnisse<br />

Wohlfahrtsstaatliche Politik<br />

• Verzicht auf politische Statussicherung<br />

• För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Entstandardisierung <strong>und</strong> Projektförmigkeit <strong>der</strong><br />

Beschäftigung


Sozialstrukturelle Konsequenzen<br />

• Abstieg <strong>der</strong> Arbeiterschaft in das Niemandsland stabiler Prekarität<br />

Arbeiter ohne Arbeiterklasse: Materielle Verluste, berufliche<br />

Entwertung <strong>und</strong> symbolische Missachtung<br />

• Zersplitterung <strong>der</strong> Mittelklasse in Positionen prekärer Stabilität<br />

Mittelklasse ohne Mitte: Die Erosion wohlfahrtsstaatlich gesicherter<br />

Berufswege, Einkommensverhältnisse <strong>und</strong> kultureller Standards


Biographische Erfahrungen prekärer Arbeits<strong>und</strong><br />

<strong>Lebens</strong>welten<br />

• Jobnomaden, die sich dauerhaft in den prekären Zonen <strong>der</strong><br />

Arbeitswelt aufhalten<br />

• Arbeitsmarktdrifter, die allmählich in die prekären Zonen <strong>der</strong><br />

Arbeitswelt abgedrängt werden<br />

• Pfadfin<strong>der</strong>, die in <strong>der</strong> Prekarität neue Perspektiven zu entwickeln<br />

versuchen


Zeitdiagnostische Perspektiven<br />

• Das Ende sozialer <strong>und</strong> statusbezogener Eindeutigkeiten im<br />

Arbeitsleben.<br />

• Die Neujustierung <strong>der</strong> Arbeitsgesellschaft von ihren Randzonen her.<br />

• Was ist Wohlfahrt <strong>und</strong> was ist gute Arbeit?


Prekäre Arbeit in Bremen<br />

Prekäre Arbeit in Bremen<br />

Leiharbeit, befristete Beschäftigung,<br />

Niedriglohn, Teilzeitarbeit <strong>und</strong> Minijobs<br />

Umfang, Entwicklung, Probleme<br />

Christiane Koch<br />

Christiane Koch


1. Prekaritätsindikatoren<br />

Prekäre Arbeit in Bremen<br />

Glie<strong>der</strong>ung<br />

2. Umfang <strong>der</strong> Leiharbeit in Bremen<br />

3. Befristete Beschäftigung<br />

4. Aufstockendes ALG II - Indizien für Niedriglohnarbeit<br />

5. Teilzeitarbeit <strong>und</strong> Mini-Jobs<br />

Christiane Koch


Prekäre Arbeit in Bremen<br />

Wann ist Beschäftigung prekär?<br />

Subsistenz<br />

sicherndes<br />

Einkommen<br />

Beschäftigungsstabilität<br />

nach Keller/Seifert 2007<br />

Integration in<br />

soziale<br />

Sicherungssysteme<br />

Beschäftigungsfähigkeit<br />

Christiane Koch


2006<br />

2005<br />

1999<br />

Prekäre Arbeit in Bremen<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Leiharbeit in Bremen<br />

724<br />

1.356<br />

1.023<br />

3.939<br />

4.663<br />

5.920<br />

6.943<br />

8.321<br />

9.677<br />

0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000<br />

Quelle: AA Bremen, eig Berechnungen<br />

AA Brhv<br />

AA Bremen<br />

Bremen<br />

Christiane Koch


Prekäre Arbeit in Bremen<br />

LeiharbeitnehmerInnen in Bremen in ausgewählten<br />

Berufsfel<strong>der</strong>n 2006<br />

AA Bremen AA Bremerhaven AA<br />

Bremen+Brhvn<br />

Leih-AN gesamt 8.321 1.356 9.677<br />

Metall/Elektro 2015 (24,2%) 491 (36,2%) 2.506 (25,9%)<br />

Büro/Verwalt/Org<br />

a<br />

1.088 (13,1%) 114 (8,4%) 1.202 (12,4%)<br />

Verkehr/Lager 980 (11,8%) 125 (9,2%) 1.105 (11,4%)<br />

Waren-/Dienstleistungskaufl.<br />

90 (1,1%) 20 (1,5%) 110 (1,1%)<br />

(Minijobberinnen!)<br />

Ges<strong>und</strong>heit/Sozial 386 (4,6%) 2 (0,1%) 388 (4%)<br />

(Minijobberinnen!)<br />

Allg<br />

Dienstleistung<br />

175 (2,1%) 66 (4,9%) 241 (2,5%)<br />

(Minijobberinnen!)<br />

Hilfsarbeiten 2.273 (27,3%) 366 (26,9%) 2.639 (27,3%)<br />

Quelle: AA Bremen, eig Berechnungen<br />

Christiane Koch


Subsistenz<br />

sicherndes<br />

Einkommen<br />

Prekäre Arbeit in Bremen<br />

Leiharbeit – prekäre Arbeit ? !<br />

Beschäftigungsstabilität<br />

nach Keller/Seifert 2007<br />

Integration in<br />

soziale<br />

Sicherungssysteme<br />

Beschäftigungsfähigkeit<br />

Christiane Koch


Prekäre Arbeit in Bremen<br />

Befristete Beschäftigung<br />

Christiane Koch


Prekäre Arbeit in Bremen<br />

Anteil befristeter Neueinstellungen (Land Bremen)<br />

Anteil befristeter<br />

Neueinstellungen in %<br />

Region<br />

Bremen 44<br />

Westliche Großstädte 34<br />

Westdeutschland 37<br />

Branche<br />

Verarbeitendes Gewerbe 44<br />

Baugewerbe 21<br />

Handel u. Reparatur 29<br />

Verkehr/Nachr./Kredit/Versich. 38<br />

Dienstleistungen Unternehmen 27<br />

Sonstige Dienstleistungen 43<br />

Öff. Dienst/Org. ohne Erwerbszweck<br />

Betriebsgrößenklassen<br />

65<br />

kleine 26<br />

mittlere 45<br />

große 49<br />

Quelle: IAB Betriebspanel Bremen 2003; eigene Berechnungen<br />

Christiane Koch


Prekäre Arbeit in Bremen<br />

Befristete Beschäftigung – prekäre Arbeit ? !<br />

Subsistenz<br />

sicherndes<br />

Einkommen<br />

Beschäftigungsstabilität<br />

nach Keller/Seifert 2007<br />

Integration in<br />

soziale<br />

Sicherungssysteme<br />

Beschäftigungsfähigkeit<br />

Christiane Koch


Quelle: FAZ net<br />

Prekäre Arbeit in Bremen<br />

Niedriglohnarbeit<br />

IAT-Studie<br />

Niedriglohngrenzen<br />

bei 9,83 Euro/h<br />

(West) <strong>und</strong> 7,15 Euro/h<br />

(Ost)<br />

Christiane Koch


Prekäre Arbeit in Bremen<br />

Strukturmerkmale von<br />

Niedriglohnbeschäftigten<br />

Christiane Koch


Prekäre Arbeit in Bremen<br />

Niedriglohnindikator: Aufstockendes ALG II für erwerbstätige<br />

Hilfebedürftige in Bremen<br />

(Oktober 2006)<br />

Aufstocker ALG II ges.<br />

Davon:<br />

12.720<br />

Vollzeitbeschäftigte 4.409<br />

Teilzeitbeschäftigte 1.942<br />

Mini-JobberInnen 6.366<br />

(=17,5% <strong>der</strong> Hilfebedürftigen)<br />

(34,7% <strong>der</strong> Aufstocker)<br />

(15,3% <strong>der</strong> Aufstocker)<br />

(50% <strong>der</strong> Aufstocker)<br />

Christiane Koch


Prekäre Arbeit in Bremen<br />

Niedriglohn – prekäre Arbeit ? !<br />

Subsistenz<br />

sicherndes<br />

Einkommen<br />

Beschäftigungsstabilität<br />

nach Keller/Seifert 2007<br />

Integration in<br />

soziale<br />

Sicherungssysteme<br />

Beschäftigungsfähigkeit<br />

Christiane Koch


Prekäre Arbeit in Bremen<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Teilzeitarbeit in Bremen<br />

Teilzeit Vollzeit<br />

1995 39.951 253.514<br />

2000 45.755 237.821<br />

2005 50.810 218.899<br />

2006 52.064 219.691<br />

Verän<strong>der</strong>ung<br />

seit 1995<br />

+ 30,3% - 13.3%<br />

Christiane Koch


Prekäre Arbeit in Bremen<br />

Beson<strong>der</strong>e Merkmale <strong>der</strong> Teilzeitarbeit<br />

• Teilzeitarbeit ist Frauenarbeit: 85% <strong>der</strong><br />

Teilzeitbeschäftigten sind Frauen <strong>und</strong> jede<br />

zweite erwerbstätige Frau arbeitet Teilzeit.<br />

• Teilzeitarbeit ist überwiegend ausführende<br />

Arbeit im niedrig entlohnten<br />

Dienstleistungsbereich: Handel, Gastgewerbe,<br />

sonstige Dienstleistungen<br />

• In den oberen Hierarchieebenen <strong>und</strong> auf<br />

hochqualifizierten Arbeitsplätzen gibt es selten<br />

Teilzeitarbeit.<br />

Christiane Koch


Prekäre Arbeit in Bremen<br />

Teilzeitarbeit – prekäre Arbeit ? !<br />

Subsistenz<br />

sicherndes<br />

Einkommen<br />

Beschäftigungsstabilität<br />

nach Keller/Seifert 2007<br />

Integration in<br />

soziale<br />

Sicherungssysteme<br />

Beschäftigungsfähigkeit<br />

Christiane Koch


Prekäre Arbeit in Bremen<br />

Mini-Jobs in Bremen<br />

2003 2005 2006 2007<br />

• HB ges 56.292 66.606 69.525 68.656<br />

• ausschließl 43.958 48.007 49.501 47.939<br />

• Nebenjob 12.334 18.599 20.024 20.717<br />

• Zuwächse Mini-Jobs 2003-2007<br />

• Gesamt: +22,0%<br />

• ausschließl: + 9,1%<br />

• Nebenjob: +68,0%<br />

Christiane Koch


Prekäre Arbeit in Bremen<br />

Christiane Koch


3/2003 27.952<br />

(67,1%)<br />

12/2006 43.292<br />

(61,4%)<br />

3/2007 42.093<br />

(61,3%)<br />

Quelle: BA/eig. Berechn.<br />

Prekäre Arbeit in Bremen<br />

Mini-Jobs in Bremen<br />

Frauen ges. Ausschließl Nebenjob<br />

27.952<br />

(67,1%)<br />

31.517<br />

(63,7%)<br />

30.401<br />

(63,4%)<br />

-<br />

11.775<br />

(56,2%)<br />

11.692<br />

(56,4%)<br />

Christiane Koch


Prekäre Arbeit in Bremen<br />

Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Mini-Jobs<br />

• Etwa zwei Drittel <strong>der</strong> Mini-Jobber sind<br />

Frauen<br />

• 86% <strong>der</strong> geringfügig Beschäftigten<br />

arbeiten zum Niedriglohn<br />

• Typische Branchen: Gebäu<strong>der</strong>einigung,<br />

Handel, Gastgewerbe, Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

• Gehaltsobergrenze: 400€<br />

Christiane Koch


Prekäre Arbeit in Bremen<br />

Mini-Jobs – prekäre Arbeit ? !<br />

Subsistenz<br />

sicherndes<br />

Einkommen<br />

Beschäftigungsstabilität<br />

nach Keller/Seifert 2007<br />

Integration in<br />

soziale<br />

Sicherungssysteme<br />

Beschäftigungsfähigkeit<br />

Christiane Koch


Prekäre Arbeit in Bremen<br />

Bremen prekär - Bilanz<br />

• Auch in Bremen boomt die Leiharbeit, wird allerdings <strong>der</strong>zeit noch in<br />

den Dienstleistungsbereichen von Mini-Jobs verdrängt.<br />

• Bremen weist beson<strong>der</strong>s viele befristete Neueinstellungen auf, dies<br />

insbeson<strong>der</strong>e im öffentlichen Dienst.<br />

• Der Schw<strong>und</strong> an Vollzeitarbeit wird auch in Bremen von<br />

zunehmen<strong>der</strong> Teilzeitarbeit begleitet. Beschäftigungszuwächse<br />

gehen damit auf Kosten von Existenzsicherung.<br />

• In Bremen sind Frauen beson<strong>der</strong>s von Prekarisierung <strong>der</strong> Arbeit<br />

betroffen: Nach wie vor höchste Dichte an Mini-Jobs in Deutschland.<br />

Christiane Koch


Prekäre Arbeit in Bremen<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

Christiane Koch


„ Prekarisierung <strong>der</strong> <strong>Lebens</strong>- <strong>und</strong> Arbeitswelt“<br />

Fachtagung Arbeitnehmerkammer Bremen, 22.11.2007<br />

Chancen <strong>und</strong> Risiken <strong>der</strong> Selbständigkeit am<br />

Glie<strong>der</strong>ung:<br />

1. Empirische Basis<br />

Beispiel des Kultursektors<br />

2. Erwerbsstrukturen im Berufsfeld Kultur / Medien<br />

3. Subjektive Berufsidentität <strong>und</strong> Bewertung <strong>der</strong> Selbständigkeit<br />

4. Zentrale Strategien <strong>der</strong> Marktbehauptung<br />

5. Schlussfolgerungen <strong>und</strong> Handlungsbedarfe<br />

Dr. Sigrid Betzelt<br />

1


Empirische Basis:<br />

DFG-Projekt „Neue Formen von Selbständigkeit in Kulturberufen“<br />

Karin Gottschall, Sigrid Betzelt (2001-2004)<br />

Kernfrage: Chancen <strong>und</strong> Risiken ‚neuer Selbständigkeit‘?<br />

� Sek<strong>und</strong>äre Kulturberufe:<br />

Professionalität - Prekarität?<br />

Marktbehauptung? Soziale Risiken?<br />

Journalismus, Design, Lektorat, Buchübersetzung<br />

� Vorwiegend qualitativ angelegte Querschnittstudie, Methodenmix:<br />

• Expertengespräche; Fragebögen (rd.300); biografische Interviews u.<br />

retrospektive Erhebung <strong>der</strong> Berufsverläufe (42 Personen)<br />

• regionale Schwerpunkte in Medienstandorten (B, HH, K, L, M)<br />

Dr. Sigrid Betzelt<br />

2


Kulturberufe als Trendsetter:<br />

Starker Beschäftigungszuwachs, primär Alleinselbständige<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

Abb. 2: Entwicklung <strong>der</strong> Selbstständigen in den<br />

Kulturberufen im Vergleich zu allen Selbstständigen in<br />

Deutschland, 1995-2003<br />

100<br />

Alle Berufe<br />

Kulturberufe<br />

116<br />

102<br />

123<br />

125<br />

129<br />

106 108 108 109 109 110<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Quelle: Mikrozensus, Destatis<br />

Verän<strong>der</strong>ung in Prozent, Basis 1995=100%<br />

Dr. Sigrid Betzelt<br />

132<br />

136<br />

144<br />

151<br />

112<br />

(c) ARKStat - Arbeitskreis Kulturstatistik 2004<br />

3


Selbständige Kulturberufe heute:<br />

Qualifikationen, Arbeitszeiten, Einkommen, <strong>Lebens</strong>formen<br />

� Gestiegene Qualifkationen: Akademisierung<br />

� Zugleich mehr Frauen: Anteile zwischen 44% - 80%<br />

� eher untypisches Muster<br />

� Arbeitszeiten: breite Streuung, ca. 2/3 Vollzeit, teils überlange<br />

Arbeitszeiten<br />

� Einkommen: breite Streuung, aber mehrheitlich niedrig<br />

� neuere Entwicklung für hoch Qualifizierte<br />

� Private <strong>Lebens</strong>formen: keine großen Unterschiede zu an<strong>der</strong>en<br />

Beschäftigten � keine ungeb<strong>und</strong>enen „Arbeitsmonaden“<br />

Aber: Kin<strong>der</strong>lose Paar-Haushalte leicht überwiegend, bes. bei<br />

Frauen � Hinweis auf mögliche Konflikte<br />

Dr. Sigrid Betzelt<br />

4


Datenquelle,<br />

Erhebungsjahr<br />

Künstlersozialkasse<br />

(2006)<br />

Eigene Befragung<br />

(2003)<br />

Mikrozensus<br />

(2000)<br />

Einkommensteuerstatistik<br />

(1992)<br />

Einkommen Selbständiger in Kulturberufen<br />

nach verschiedenen Datenquellen:<br />

Durchschnittliches<br />

Jahreseinkommen<br />

(ger<strong>und</strong>et, Euro)<br />

Erläuterungen<br />

10.814 Aktiv Versicherte zum 1.1.06 (151.445 Personen)<br />

Durchschnittliches versichertes Einkommen<br />

15.000 Schriftliche Befragung solo-selbständiger JournalistInnen,<br />

DesignerInnen, LektorInnen, ÜbersetzerInnen (306 Pers.,<br />

Verbandsmitglie<strong>der</strong>)<br />

Medianwert persönliches Nettoeinkommen<br />

16.900 Solo-selbständige PublizistInnen u. KünstlerInnen (BKZ<br />

82, 83), repräsentative Stichprobe (133.031 Personen)<br />

Medianwert persönl. Nettoeinkommen<br />

14.036 Einkommensteuerpflichtige Selbständige <strong>der</strong> Gruppe<br />

„Künstler“<br />

Durchschnittliches steuerpflichtiges Einkommen<br />

Dr. Sigrid Betzelt<br />

5


2,6<br />

keine<br />

Angabe<br />

Einkommen Selbständiger in Kulturberufen:<br />

breite Streuung, tendenziell niedrig<br />

Einkommen <strong>der</strong> befragten KulturberuflerInnen<br />

selbst geschätzte Einkommensstufe von 306 Selbständigen, Angaben in Prozent<br />

26,1<br />

28,8<br />

24,8<br />

11,1<br />

2,6 2,3<br />

unter 10 10 - < 20 20 - < 30 30 - < 40 40 - < 50 50 - < 70 70 - < 90 90 <strong>und</strong> mehr<br />

Jahresnettoeinkommen in Tausend Euro<br />

Dr. Sigrid Betzelt<br />

1,3<br />

0,3<br />

6


Rahmenbedingungen für „Alleindienstleister“:<br />

We<strong>der</strong> Profession noch Normalarbeitsverhältnis<br />

Marktdominanz statt Regulation<br />

� Offene, nicht regulierte Berufszugänge<br />

� Keine normierten Standards für Qualifikationen <strong>und</strong> Honorare<br />

� Schwache kollektive Akteure (Verbände, Gewerkschaften)<br />

� Arbeitsmarkt Kultur funktioniert über Netzwerkstrukturen<br />

� Geringes Niveau sozialer Sicherung<br />

� individualisierte, risikoreiche Erwerbsstrukturen,<br />

tendenziell materiell prekär<br />

Dr. Sigrid Betzelt<br />

7


Subjektive Dimensionen des Erwerbstyps:<br />

hoch identifiziert, reflexiv, aktiv<br />

Dominanter Typus „Beruf als Berufung“:<br />

� Intrinsische Motivation: Beruf als Bedürfnis kreativer Selbstverwirklichung<br />

� Starke Identifikation, teils Entgrenzung Berufs-/ Privatperson<br />

� Hohe fachlich-ethische Standards<br />

Bewertung <strong>der</strong> Selbständigkeit: überwiegend positiv<br />

� Allg. hohe Zufriedenheit: Autonomie <strong>und</strong> Kreativität<br />

� Nachteile werden reflektiert – soziale Isolation, materielle Unsicherheit,<br />

niedriger Verdienst, geringe Absicherung – <strong>und</strong> möglichst aktiv bearbeitet<br />

� Zeitliche Flexibilität insgesamt positiv bewertet, wenn auch teils<br />

konflikthafte Anfor<strong>der</strong>ungen von Beruf <strong>und</strong> Familie<br />

Dr. Sigrid Betzelt<br />

8


Zentrale Strategien <strong>der</strong> Marktbehauptung<br />

<strong>und</strong> des Risikomanagements<br />

Individuelle Strategien<br />

1. Segmentierung des Berufs in „Standbein / Spielbein”<br />

� Fachlich-ethische Ansprüche <strong>und</strong> Existenzsicherung in Kernberuf unvereinbar<br />

� Mischkalkulation: „Spielbein“ mit hohen Ansprüchen in Kernberuf, als<br />

„Standbein“ wenig anspruchsvolle „Brotjobs“<br />

2. „Privatisiertes“ Risikomanagement:<br />

Privatsphäre fungiert als Ressource des Risikoausgleichs:<br />

<strong>Lebens</strong>partnerInnen / Eltern fe<strong>der</strong>n finanzielle u. zeitliche Risiken ab!<br />

Die Mehrheit braucht phasenweise private Transfers!<br />

Kollektive Strategien<br />

Netzwerke <strong>und</strong> Bürogemeinschaften zur gegenseitigen Unterstützung;<br />

Verbände als Dienstleistungsorganisationen, kaum effektive Vertretung.<br />

Dr. Sigrid Betzelt<br />

9


Schlussfolgerungen <strong>und</strong> Handlungsbedarfe<br />

AlleindienstleisterInnen in Kulturberufen –<br />

� Privilegiert: hohes kulturelles <strong>und</strong> soziales Kapital, relativ selbstbestimmte<br />

Arbeitssituation, hohe subjektive Zufriedenheit, aktiv-reflexive Strategien<br />

� Permanentes Risiko materieller Prekarität, ungenügende Absicherung:<br />

dauerhafte Reproduktion <strong>der</strong> Arbeitskraft, Altersvorsorge; Elternschaft<br />

� „Zone <strong>der</strong> Verw<strong>und</strong>barkeit“, doch ohne Orientierung an<br />

Normalarbeitsverhältnis<br />

Gesellschaftliche Armutsrisiken wegen fragiler, „vormo<strong>der</strong>ner“ Risikostrategien!<br />

Handlungsbedarfe:<br />

� Institutionelle Absicherung sozialer Risiken<br />

� Bildungs- <strong>und</strong> Weiterbildungsbedarf: Vorbereitung auf / Unterstützung bei SE<br />

� Unterstützung kollektiver Formen <strong>der</strong> Marktbehauptung<br />

� Angemessene Honorierung freiberuflicher Leistungen durch öffentl. Hand<br />

Dr. Sigrid Betzelt<br />

10


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.zes.uni-bremen.de/~sbetzelt<br />

sbetzelt@zes.uni-bremen.de<br />

Dr. Sigrid Betzelt<br />

11


Berufsverlaufsmuster:<br />

Jenseits standardisierter Karrierepfade, aber überwiegend kontinuierlich<br />

„Zwei-Phasen-Muster“<br />

1. Phase abhängiger Beschäftigung<br />

2. Phase Selbständigkeit<br />

ohne Unterbrechungen, ähnliche<br />

Schwerpunkte<br />

=> kontinuierlich<br />

„Doppel-/Mehrgleisigkeit“<br />

• parallel verschiedene Status<br />

• parallel versch. Schwerpunkte<br />

=> kontinuierlich<br />

Dr. Sigrid Betzelt<br />

„Diskontinuität“<br />

• Wechsel Status,<br />

Tätigkeitsinhalte<br />

• längere<br />

Unterbrechungen<br />

z.B. häufige / längere<br />

Erwerbslosigkeit,<br />

„Babypause“<br />

12


Selbstständig –<br />

Scheinselbstständig -<br />

Prekär<br />

Die Situation von Beschäftigten im<br />

Medienbereich<br />

Regine Suling, DJV-Landesverband Bremen


Glie<strong>der</strong>ung<br />

• Formen <strong>der</strong> prekären Arbeit im<br />

Journalismus<br />

• Aktuelle Entwicklungen<br />

• Lage in <strong>der</strong> Region<br />

• Prekärer Gehaltsvergleich<br />

• Reaktionen <strong>und</strong> For<strong>der</strong>ungen des DJV


Festangestellt vs.<br />

Freiberufler<br />

• Vollzeitstellen in den Verlagen wurden<br />

<strong>und</strong> werden abgebaut<br />

• Indiz: Anteil <strong>der</strong> bei <strong>der</strong><br />

Künstlersozialkasse (KSK) Versicherten<br />

stieg zwischen 1991 <strong>und</strong> 2005 um<br />

364,4 Prozent an<br />

• � unfreiwilliger Sprung in die<br />

Selbstständigkeit


Selbst <strong>und</strong> ständig =<br />

scheinselbstständig<br />

- Scheinselbstständigkeit = abhängige<br />

Beschäftigung von Selbstständigen<br />

- „Controlled self-employed“<br />

- An Weisungen des Arbeitgebers<br />

geb<strong>und</strong>en (= scheinselbstständig)<br />

- Ausprägungen im Medienbereich: freie<br />

Mitarbeiter/innen, Pauschalist/innen


Journalismus <strong>und</strong><br />

Leiharbeit<br />

Beispiel: Wilhelmshavener Zeitung<br />

• Das Blatt beschäftigt drei Leihredakteure<br />

über die NW<br />

Personaldienstleistungsgesellschaft,<br />

Oldenburg.<br />

Gesellschafter sind u.a. die<br />

Wilhelmshavener <strong>und</strong> die Oldenburger<br />

Nordwest-Zeitung. Alle künftigen<br />

Redakteure sollen über die Leihfirma<br />

beschäftigt werden.


Aktuelle Entwicklungen<br />

• Medienhäuser werden zu „Content-<br />

Provi<strong>der</strong>n“<br />

• For<strong>der</strong>ung an freie Journalisten:<br />

Abtretung sämtlicher Verwertungs<strong>und</strong><br />

Nutzungsrechte durch<br />

umfangreiche AGB‘s (Beispiel:<br />

Springer Verlag).


Aktuelle Lage in <strong>der</strong> Region<br />

I<br />

• Beispiel Bremer Tageszeitungen AG<br />

• Outsourcing: Gründung von<br />

verlagseigenen Content-Provi<strong>der</strong>n<br />

• Pressedienst Nord GmbH:<br />

Regionalredaktionen in Delmenhorst,<br />

Brinkum <strong>und</strong> Syke<br />

• eMedienservice Nord GmbH


Aktuelle Lage in <strong>der</strong> Region<br />

II<br />

• Weitere ausgegründete<br />

Redaktionsgesellschaften in <strong>der</strong><br />

Region:<br />

- NW-Personaldienstleistungsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG<br />

(Oldenburg)<br />

- Rieck 24 News Service<br />

(Delmenhorst)


Prekärer Gehaltsvergleich I<br />

Volontär/in<br />

im<br />

1. Jahr<br />

Volontär/in<br />

im 2. Jahr<br />

1.000 Euro<br />

(brutto) –<br />

frei<br />

verhandelt<br />

1.200 Euro<br />

(brutto) –<br />

frei<br />

verhandelt<br />

1.662 Euro<br />

(brutto) – lt.<br />

Tarifvertrag<br />

1.926 Euro<br />

(brutto) – lt.<br />

Tarifvertrag


Prekärer Gehaltsvergleich II<br />

Redakteur/in 2.500 Euro<br />

(brutto) –<br />

frei verhandelt<br />

2.829 Euro<br />

(brutto) – lt.<br />

Tarifvertrag,<br />

1.-3.<br />

Berufsjahr<br />

Prekäre Lage: Outgesourcte Redakteur/innen<br />

müssen mit <strong>und</strong> von frei verhandelten<br />

Gehältern leben; die Kolleg/innen, die dem<br />

Tarifvertrag unterliegen, bekommen nach<br />

Berufsjahren gestaffelte Gehälter – <strong>und</strong> damit<br />

auch Erhöhungen.


Reaktionen <strong>und</strong> For<strong>der</strong>ungen<br />

des DJV<br />

• Aufnahme von Verhandlungen über ein<br />

Tarifwerk für ausgeglie<strong>der</strong>te<br />

Medienbetriebe <strong>und</strong> journalistische<br />

Leiharbeitsfirmen<br />

� Einstiegstarifvertrag<br />

• Ziel: Beschäftigungssicherung <strong>und</strong><br />

Überführung in reguläre Tarifverträge<br />

• Begrenzung <strong>der</strong> Leiharbeit durch<br />

Än<strong>der</strong>ung des AÜG auf zwölf Monate


Niedriglohnarbeit in Deutschland <strong>und</strong><br />

Modellrechnungen für einen<br />

gesetzlichen Mindestlohn<br />

Dr. Karen Jaehrling<br />

Institut Arbeit <strong>und</strong> Qualifikation<br />

Abteilung Flexibilität <strong>und</strong> Sicherheit


Glie<strong>der</strong>ung<br />

1. Der Hintergr<strong>und</strong>: Ausmaß <strong>und</strong> Struktur <strong>der</strong><br />

Niedriglohnbeschäftigung<br />

2. Einführung eines Mindestlohnes: Eine<br />

Modellrechnung<br />

o Wie viele Beschäftigungsverhältnisse wären von einem<br />

Mindestlohn zwischen 5 € <strong>und</strong> 7,50 € erfasst?<br />

o Welche zusätzlichen Einnahmen aus Lohnsteuern <strong>und</strong><br />

Sozialabgaben wären damit verb<strong>und</strong>en<br />

3. Wie hoch soll <strong>der</strong> Mindestlohn sein – Ein Blick auf die<br />

europäischen Nachbarn


1. Ausmaß <strong>und</strong> Struktur <strong>der</strong> Niedriglohnbeschäftigung<br />

o Gut 6 Mio. Beschäftigte (je<strong>der</strong> fünfte) beziehen<br />

St<strong>und</strong>enlöhne unterhalb <strong>der</strong> Niedriglohngrenze (2/3<br />

des Medianlohnes = 9,38 € in West bzw. 7,15 € in<br />

Ostdeutschland)<br />

o Mehr als 40% dieser Niedriglohnbeschäftigten (=2,6<br />

Mio.) verdienen weniger als 50% des Medianlohnes<br />

(7,38 € in West- bzw. 5,37 € in Ostdeutschland) =<br />

„Armutslöhne“


Steigende Niedriglohnanteile seit Mitte <strong>der</strong> 90er<br />

Jahre (nur Vollzeitbeschäftigte)<br />

20%<br />

16%<br />

12%<br />

8%<br />

4%<br />

0%<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

Deutschland<br />

Westdeutschland<br />

Ostdeutschland<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

Quelle: IABS-R01 <strong>und</strong> BA Beschäftigtenpanel, Berechnungen des IAQ<br />

(Bosch/Kalina 2007)<br />

Institut Arbeit <strong>und</strong> Qualifikation


Struktur <strong>der</strong> Niedriglohnbeschäftigung: Wer<br />

verdient wenig?<br />

o Kumulierte Risiken: Hohe Niedriglohnanteile bei<br />

verschiedenen Formen von prekärer Beschäftigung<br />

(Minijobs, Zeitarbeit, Befristete Beschäftigung)<br />

o Niedriglohnarbeit ist überwiegend weiblich<br />

o Aber: Niedriglohnarbeit ist kein ‘Randgruppen-<br />

Phänomen’


Kumulierte Risiken<br />

GESAMT<br />

Vollzeit<br />

Teilzeit<br />

Minijobs<br />

Befristet<br />

Beschäftigte<br />

Zeitarbeit<br />

<strong>Betroffenheit</strong><br />

20,8 %<br />

14,6 %<br />

21,1 %<br />

85,5 %<br />

43,4%<br />

71%<br />

Anteile<br />

100 %<br />

51,5 %<br />

22,2 %<br />

26,3 %<br />

27,8 %<br />

7 %<br />

Quelle: SOEP 2004, Eurostat, Berechnungen des IAQ (Th. Kalina / C. Weinkopf), eigene<br />

Berechnungen


Wer verdient wenig? Niedriglohnarbeit ist weiblich<br />

o Über zwei Drittel sind Frauen (69.1%)<br />

o Das hat nicht allein mit dem höheren Teilzeitanteil<br />

zu tun:<br />

Niedriglohnanteile nach Geschlecht <strong>und</strong> Arbeitszeitform<br />

Vollzeit<br />

Teilzeit<br />

Minijobs<br />

GESAMT<br />

Männer<br />

10,8%<br />

15,6%<br />

87,4%<br />

12,6%<br />

Frauen<br />

21,8%<br />

21,9%<br />

85,5%<br />

29,6%<br />

Quelle: SOEP 2004, Berechnungen des IAQ (Kalina/Weinkopf, IAT-Report 2006-3)


Wer verdient wenig? Niedriglohnarbeit ist weiblich<br />

o Hohe Teilzeitanteile in vielen DL-Branchen verringern<br />

zusätzlich die Verdienstmöglichkeiten<br />

o Anteil <strong>der</strong> unfreiwillig Teilzeit arbeitenden Frauen hat<br />

sich zwischen 1990 <strong>und</strong> 2006 nahezu verfünffacht<br />

(von 4,2% auf knapp 20% aller weiblichen TZ-<br />

Beschäftigten); hinzu kommen diejenigen, die statt<br />

kurzer Teilzeit lange Teilzeit arbeiten möchten.


Wirtschaftszweige mit hohen Niedriglohnanteilen (2002)<br />

Sonstige Dienstleistungen (z.B. Wäschereien, Friseure, Fitness) 76,1 %<br />

Private Haushalte 75,2 %<br />

Hotels <strong>und</strong> Gaststätten 70,1 %<br />

Landwirtschaft 40,5 %<br />

Ernährungsgewerbe 35,4 %<br />

Einzelhandel 33,0 %<br />

Unternehmensbezogene DL (z.B. Zeitarbeit, Gebäu<strong>der</strong>einigung) 32,8 %<br />

Bekleidungsindustrie 32,1 %<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziales 21,6 %


Niedriglohn ist kein ‘Randgruppen’-Phänomen<br />

o Gut drei Viertel (75.6%) sind qualifiziert (1995:<br />

66.5%)<br />

o Knapp drei Viertel sind mittleren Alters (25-54<br />

Jahre)<br />

o Fast 90% sind Deutsche<br />

o Vollzeitbeschäftigte machen etwa die Hälfte aller<br />

Niedriglohnbezieher aus


Zwischenfazit: Niedriglöhne <strong>und</strong> Verzicht auf<br />

Mindestlohn als Beschäftigungsmotor?<br />

„Das Lohnniveau in Deutschland ist zu hoch. Mehr Niedriglöhne<br />

würden die Beschäftigung steigern. Davon würden vor allem<br />

gering Qualifizierte profitieren ... Ein Mindestlohn würde alles<br />

kaputt machen.“<br />

(Hans-Werner Sinn, ifo, in: Wirtschaftswoche Januar 2007)<br />

„Arbeitsplätze entstehen <strong>und</strong> bleiben nur dann erhalten, wenn die<br />

Arbeitskosten nicht höher sind, als die auf ihnen<br />

erwirtschaftete Produktivität. Dies gilt generell auch für den<br />

Bereich gering qualifizierter Beschäftigung“<br />

(Sachverständigenrat Gutachten 2006/7: 402)<br />

„Mindestlöhne sind in Deutschland unnötig, weil in Deutschland das<br />

Tarifsystem die Löhne regelt, ein Mindestlohn Arbeitsplätze<br />

vernichtet, das ALG II bereits ein faktisches<br />

Mindesteinkommen darstellt.“<br />

(Arbeitgeberpräsident Dieter H<strong>und</strong>t, Tagesspiegel vom 8. Mai 2007)


Zwischenfazit: Niedriglöhne als Beschäftigungsmotor?<br />

Zahlen verdeutlichen:<br />

o (Sinkende) Tarifbindung hat Anstieg <strong>der</strong> Niedriglöhne<br />

nicht verhin<strong>der</strong>n können<br />

o ALG II funktioniert offenbar nicht als Lohnuntergrenze<br />

o Oktober 2006: ALG II für 1,1 Mio. Erwerbstätige (davon<br />

440.000 Vollzeitbeschäftigte)<br />

o Anteil Qualifizierter unter den Niedriglohnbeschäftigten<br />

ist gestiegen. Es sind weniger persönliche Merkmale<br />

(‚geringe Produktivität‘), die bei <strong>der</strong> Verbreitung <strong>der</strong><br />

Niedriglöhne eine Rolle spielen, son<strong>der</strong>n vor allem die<br />

Branche<br />

o Beschäftigungswachstum bei gering Qualifizierten ist<br />

auch in Län<strong>der</strong>n mit hohen Mindestlöhnen zu<br />

beobachten (Frankreich – s. Grafik)


Erwerbstätigenquote von gering Qualifizierten<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

1994 1995 1996 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Quelle: Eurostat, eigene Darstellung<br />

Frankreich<br />

USA<br />

Großritannien<br />

Deutschland


2.Einführung eines Mindestlohnes: Eine<br />

Modellrechnung


2. Vorschläge zur Einführung eines Mindestlohnes<br />

o DGB-Gewerkschaften for<strong>der</strong>n einheitlichen<br />

gesetzlichen Mindestlohn von 7,50 € brutto pro St<strong>und</strong>e als<br />

verbindliche Untergrenze<br />

� in Ergänzung zu (ggf. höheren) tariflichen Vereinbarungen<br />

o Unterstützung kommt auch von einigen Arbeitgeberverbänden,<br />

die ungebremste „Lohnabwärtsspirale“<br />

beklagen<br />

� z.B. Gebäu<strong>der</strong>einigung, Zeitarbeit<br />

o An<strong>der</strong>e for<strong>der</strong>n einen Mindestlohn von 4,50€ (orientiert an<br />

Höhe <strong>der</strong> ALG II-Leistungen) (Bofinger et al. 2006)


Modellrechnung für einen gesetzlichen<br />

Mindestlohn*<br />

o Wie viele Jobs würden von einem Mindestlohn<br />

zwischen 5 € <strong>und</strong> 7,50 € erfasst?<br />

o Von einem Mindestlohn in Höhe von 7,50 €<br />

o wären 15% = 4,9 Mio. Beschäftigungsverhältnisse erfasst<br />

o wären 8,2 % aller Vollzeitbeschäftigten erfasst<br />

o Von einem Mindestlohn in Höhe von 5,00 €<br />

o wären 4,7% = 1,5 Mio. Beschäftigungsverhältnissen erfasst<br />

o wären 1,3% aller Vollzeitbeschäftigten erfasst<br />

o Dabei: Große Unterschiede zwischen Ost- <strong>und</strong><br />

Westdeutschland<br />

Basis <strong>der</strong> Berechnung: SOEP 2004; ausführliche Darstellung in:<br />

Kalina/Weinkopf – IAT-Report 2006-6 (s. Literaturliste im Anhang)


Anteil Mindestlohnbeschäftigung an allen<br />

Beschäftigungsverhältnissen (2004)<br />

7,50 € 7,00 € 6,50 € 6,00 € 5,50 € 5,00 €


Steigerung von Lohnsteuern <strong>und</strong> Sozialabgaben<br />

o Durch einen Mindestlohn in Höhe von 7,50 €<br />

o würde die Lohnsumme um 12 Mrd. € steigen<br />

o würden Mehreinnahmen in Höhe von 4.2 Mrd. €<br />

bei den Sozialversicherungen anfallen<br />

o Durch einen Mindestlohn in Höhe von 5,00 €<br />

o Würde die Lohnsumme um 2,2 Mrd. € steigen<br />

o würden Mehreinnahmen in Höhe von 0,7 Mrd. €<br />

bei den Sozialversicherungen anfallen<br />

o Hinzu kommen zusätzliche Steuereinnahmen


3. Wie hoch soll <strong>der</strong> Mindestlohn sein?<br />

Ein Blick auf die Nachbarn


Absolute Höhe von Mindestlöhnen<br />

Luxemburg<br />

Irland<br />

Frankreich<br />

Nie<strong>der</strong>lande<br />

Großbritannien<br />

Belgien<br />

Deutschland<br />

Griechenland<br />

Spanien<br />

Portugal<br />

Rumänien<br />

Bulgarien<br />

Höhe des Mindestst<strong>und</strong>enlohnes<br />

in 2007<br />

9,08 €<br />

8,30 €<br />

8,27 €<br />

8,13 €<br />

7,96 €<br />

7,93 €<br />

Kein Mindestlohn<br />

4,22 €<br />

3,99 €<br />

2,82 €<br />

0,66 €<br />

0,53 €<br />

Än<strong>der</strong>ung<br />

gegenüber 2006<br />

+ 4,5 %<br />

+ 8,5 %<br />

+ 3,0 %<br />

+ 5,7 %<br />

+ 8,2 %<br />

+ 1,9 %<br />

+ 9,3 %<br />

+ 5,6 %<br />

+ 7,6 %<br />

+ 26,6 %<br />

+ 12,8 %


Relative Höhe von Mindestlöhnen<br />

o In Deutschland entspräche ein gesetzlicher<br />

Mindestlohn von 7,50 € pro St<strong>und</strong>e r<strong>und</strong> 49,4% des<br />

durchschnittlichen St<strong>und</strong>enlohns von 15,19 € (47,1%<br />

in West- bzw. 64,4 % in Ostdeutschland )<br />

o Damit würde sich Deutschland im internationalen<br />

Vergleich in die Gruppe <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> mit einem relativ<br />

hohen Mindestlohn einreihen.<br />

o Ein Mindestlohn von 5,00 € entspräche<br />

demgegenüber nur 32,9% des gesamtdeutschen<br />

Durchschnittsverdienstes (31,4% in West- bzw.<br />

42,9% in Ostdeutschland) <strong>und</strong> läge damit im<br />

internationalen Vergleich am untersten Rand des<br />

Spektrums.


Relative Höhe: Gesetzlicher Mindestlohn in Relation<br />

zum nationalen Durchschnittslohn (in %)<br />

Deutschland:<br />

7,50 € = 49,4%<br />

(47,1% West, 64,4% Ost)<br />

Quelle: Eurostat, Structure of Earnings Survey; Darstellung: Kalina/Weinkopf - IAT-<br />

Report 2006-6


Steigerung <strong>der</strong> Lohnsumme<br />

o Eine Steigerung <strong>der</strong> Lohnsumme um r<strong>und</strong> 12<br />

Mrd. € (bei einem Mindestlohn von 7,50 €)<br />

entspräche einer Steigerung um r<strong>und</strong> 1,3 %<br />

o Dies würde deutlich über dem britischen<br />

Niveau liegen (0,5%)<br />

o Etwa auf dem britischen Niveau <strong>der</strong><br />

Lohnsteigerungen bei Einführung eines<br />

Mindestlohns läge Deutschland, wenn man<br />

hier einen gesetzlichen Mindestlohn in Höhe<br />

von 6 € einführen würde.


Internationale Erfahrungen: Frankreich <strong>und</strong><br />

Großbritannien als Vorbil<strong>der</strong>?<br />

Frankreich:<br />

o Hoher Mindestlohn<br />

o aber: gestützt durch hohe Kombilohnzuschüsse (ca.<br />

10.000 € jährlich pro zusätzlichem/erhaltenen<br />

Arbeitsplatz)<br />

Großbritannien:<br />

o Mittlerer Mindestlohn<br />

o Art <strong>der</strong> Einführung: relativ niedriges Niveau,<br />

schrittweise Anhebung des Mindestlohnes<br />

Fazit: es kommt nicht nur auf die Höhe des Mindestlohnes,<br />

son<strong>der</strong>n auch auf die Art <strong>der</strong> Einführung <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Einbettung desselben an


Fazit<br />

o 6 Mio. Arbeitnehmer/innen beziehen Niedriglöhne, 2,6<br />

Mio. verdienen ‚Armutslöhne‘; die Mobilität in besser<br />

entlohnte Beschäftigung nimmt ab.<br />

o Gering entlohnt = gering qualifiziert? Falsch!<br />

o Abhängig von <strong>der</strong> Höhe des Mindestlohnes würden<br />

zwischen 1,5 <strong>und</strong> 4,9 Mio. Beschäftigungsverhältnisse<br />

von einem Mindestlohn profitieren.<br />

o Mindestlöhnen lösen allerdings nicht das Problem <strong>der</strong><br />

niedrigen Verdienstmöglichkeit aufgr<strong>und</strong> von<br />

unfreiwilliger Teilzeit.


Fazit<br />

o Zur Vermeidung negativer Beschäftigungseffekte <strong>und</strong><br />

Verbesserung <strong>der</strong> Beschäftigungschancen für gering<br />

Qualifizierte könnten die zusätzlichen Einnahmen aus<br />

Steuern <strong>und</strong> Sozialversicherungsabgaben eingesetzt<br />

werden:<br />

o für flankierende Lohnsubventionen an die<br />

Arbeitgeberseite für stark begrenzte Zielgruppen<br />

o zur Qualifizierung gering Qualifizierter<br />

o zur För<strong>der</strong>ung von qualifizierten Arbeitsplätzen im<br />

Bereich personenbezogener <strong>und</strong> sozialer DL<br />

o zur För<strong>der</strong>ung von ‚einfachen‘ Arbeitsplätzen in<br />

ausgewählten Tätigkeitsfel<strong>der</strong>


Literatur zum Nachschlagen <strong>und</strong> Weiterlesen:<br />

o Bosch, Gerhard / Weinkopf, Claudia / Kalina Thorsten (Mitarb.), 2006: Gesetzliche Mindestlöhne auch in<br />

Deutschland? Bonn: Friedrich-Ebert-Stiftung. Gesprächskreis Arbeit <strong>und</strong> Qualifizierung. Im Internet:<br />

http://library.fes.de/pdf-files/asfo/03980.pdf<br />

o Bosch, Gerhard / Weinkopf, Claudia (Hrsg.), 2007: Arbeiten für wenig Geld: Niedriglohnbeschäftigung in<br />

Deutschland. Frankfurt/Main: Campus Verlag, Buchinfo im Internet: http://www.iaq.unidue.de/aktuell/veroeff/2007/bosch03.shtml<br />

o Jaehrling, Karen / Kalina, Thorsten / Vanselow, Achim / Voss-Dahm, Dorothea, 2006: Niedriglohnarbeit<br />

in <strong>der</strong> Praxis - Arbeit in Häppchen für wenig Geld. In: Sterkel, Gabriele / Schulten, Thorsten / Wiedemuth, Jörg<br />

(Hrsg.): Mindestlöhne gegen Lohndumping: Rahmenbedingungen, Erfahrungen, Strategien. Hamburg: VSA-Verl.,<br />

S. 114-141<br />

o Jaehrling, Karen / Weinkopf, Claudia / Hieming, Bettina (Mitarb.) / Kaltenborn, Bruno (Mitarb.),<br />

2006: Kombilöhne in Deutschland: neue Wege, alte Pfade, Irrweg? Bonn: Friedrich-Ebert-Stiftung.<br />

Gesprächskreis Arbeit <strong>und</strong> Qualifizierung. Im Internet: http://library.fes.de/pdf-files/asfo/03978.pdf<br />

o Kalina, Thorsten / Weinkopf, Claudia, 2006: Ein gesetzlicher Mindestlohn auch in Deutschland?!<br />

Modellrechnungen für St<strong>und</strong>enlöhne zwischen 5,00 <strong>und</strong> 7,50 Euro - <strong>und</strong> wie ist es bei den an<strong>der</strong>en? Internet-<br />

Dokument. Gelsenkirchen: Inst. Arbeit <strong>und</strong> Technik. IAT-Report, Nr. 2006-06, im Internet: http://www.iaq.unidue.de/iat-report/2006/report2006-06.pdf<br />

o Kalina, Thorsten / Weinkopf, Claudia, 2006: Mindestens sechs Millionen Niedriglohnbeschäftigte in<br />

Deutschland: welche Rolle spielen Teilzeitbeschäftigung <strong>und</strong> Minijobs? Internet-Dokument. Gelsenkirchen: Inst.<br />

Arbeit <strong>und</strong> Technik. IAT-Report, Nr. 2006-03, im Internet: http://www.iaq.uni-due.de/iatreport/2006/report2006-03.pdf


Referat<br />

Prekarisierung <strong>der</strong> <strong>Lebens</strong>- <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Workshop 2:<br />

Vollzeit – Niedriglohn – Prekär<br />

„Das Vergabegesetz als ein Weg aus <strong>der</strong> Niedriglohnexpansion“<br />

von<br />

Ramiro Czock<br />

Gewerkschaftssekretär <strong>der</strong><br />

IG BAU<br />

1


Erklärung <strong>der</strong> Vergabegesetze:<br />

Die Vergabegesetze in Deutschland für die öffentlichen Auftraggeber sind bisher nur auf<br />

Län<strong>der</strong>ebene geregelt. Bisher gibt es in 7 B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> eine solche gesetzliche Regelung. Das<br />

B<strong>und</strong>esland Nordrhein-Westfalen, als achtes B<strong>und</strong>esland, hat sein Vergabegesetz im Oktober<br />

2006 wie<strong>der</strong> gekippt <strong>und</strong> abgeschafft. Eine b<strong>und</strong>eseinheitliche Regelung ist im Jahr 2001 an<br />

dem CDU/CSU/FDP-dominierten B<strong>und</strong>esrat gescheitert.<br />

Das B<strong>und</strong>esland Bremen hat im Jahr 2002 ein eigenes Vergabegesetz geschaffen. Hier sind die<br />

Vergaben <strong>der</strong> öffentlichen Hand im Bereich <strong>der</strong> Bauvergaben <strong>und</strong> des öffentlichen<br />

Personennahverkehres geregelt. Eine Durchführungsverordnung regelt Einzelheiten. Eine nicht<br />

unwesentliche Rolle spielte hier die IG BAU, die dieses Gesetz maßgeblich unterstützt hat <strong>und</strong><br />

zusammen mit <strong>der</strong> SPD-Fraktion in Bremen auf den Weg gebracht hat.<br />

Das bremische Landesvergabegesetz ist eng an das nie<strong>der</strong>sächsische Vergabegesetz angelehnt.<br />

Da die Vergaben von Bauleistungen nicht nur an Bremer Firmen gehen, son<strong>der</strong>n auch an Firmen<br />

aus dem nie<strong>der</strong>sächsischen Umland. Ebenso verhält es sich an<strong>der</strong>s herum, das Bremer Firmen<br />

bei öffentlichen Auftraggebern in Nie<strong>der</strong>sachsen Bauleistungen erbringen.<br />

Zu den öffentlichen Auftraggebern gehören in Bremen auch die bremischen<br />

Beteiligungsgesellschaften, wie die BIG, aber auch die Stadtwerke <strong>und</strong> Hansewasser.<br />

Das bremische Landesvergabegesetz verpflichtet den Auftragnehmer zu einer Abgabe <strong>der</strong><br />

Tariftreueerklärung. Diese Tariftreueerklärung gibt vor, dass <strong>der</strong> Auftragnehmer, <strong>der</strong> gleichzeitig<br />

Arbeitgeber ist, gegenüber seinen Arbeitnehmern die einschlägigen Tarifverträge zur Anwendung<br />

bringt <strong>und</strong> einhält. Die Tarifverträge, die zur Anwendung kommen sollen, werden durch einen<br />

Beirat, <strong>der</strong> bei Senator für Arbeit angesiedelt ist, beraten <strong>und</strong> festgelegt. Die öffentliche Hand<br />

muss auf die Unterzeichnung <strong>der</strong> Tariftreueerklärung achten. Des Weiteren wird von den<br />

Auftragnehmern eine Vielzahl von Bescheinigungen verlangt, die diese als „saubere“ <strong>und</strong><br />

zuverlässige Auftragnehmer ausweisen sollen.<br />

Entsendegesetz:<br />

Im Februar 1996 entstand das deutsche Entsendegesetz. Dies regelt das ausländische<br />

Arbeitnehmer die nach Deutschland entsandt werden, zu den Bedingungen arbeiten müssen, wie<br />

heimische Arbeitnehmer auch. Seit dieser Zeit befindet sich das Baugewerbe unter dem<br />

Entsendegesetz. Inzwischen sind Branchen wie das Abbruchgewerbe, Malerbranche <strong>und</strong><br />

neuerdings auch die Gebäu<strong>der</strong>einigung dazugekommen. Weitere Branchen sind geplant <strong>und</strong><br />

sollen die Mindestlohndebatte beruhigen.<br />

Beim Entsendegesetz, werden meist die Löhne <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Arbeitsbedingungen für<br />

allgemeinverbindlich erklärt, so das ausländische Unternehmer, die sehr oft als Subunternehmer<br />

durch deutsche Unternehmer in die B<strong>und</strong>esrepublik geholt werden, ihre Arbeitnehmer nach<br />

hiesigen Bedingungen beschäftigen müssen.<br />

Der Weg raus aus <strong>der</strong> Niedriglohnexpansion – Unsere Erfahrungen des bremischen<br />

Landesvergabegesetzes in <strong>der</strong> Praxis.<br />

Als Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt haben wir in unserer täglichen Arbeit mit dem<br />

Entsendegesetz <strong>und</strong> dem Vergabegesetz zu tun. In unserem Organisationsbereich fallen bisher<br />

alle unter dem Entsendegesetz befindliche Branchen. Auch beim Vergabegesetz wird unser<br />

Arbeit im erheblichen Maße tangiert, da die öffentliche Hand natürlich in einem nicht<br />

unerheblichen Umfang Bauaufträge erteilt. Dies geht vom Straßenbau, dem Neubau von Schulen<br />

2


<strong>und</strong> an<strong>der</strong>er öffentlicher Gebäude, bis hin zur Mo<strong>der</strong>nisierung o<strong>der</strong> Renovierung aller öffentlichen<br />

Einrichtungen.<br />

Unsere bisherigen Erfahrungen sind sehr gemischt <strong>und</strong> nicht frei von Kritik an <strong>der</strong> Umsetzung<br />

des Landesvergabegesetzes. So stellen wir bei Baustellenbesuchen ständig fest, dass auf<br />

öffentlichen Baustellen die Tariftreue mit schöner Regelmäßigkeit unterlaufen wird. Nicht selten<br />

werden sogar die Mindestlöhne nicht ordnungsgemäß an die Arbeitnehmer gezahlt, die<br />

schließlich per allgemeinverbindlichen Mindestlohntarifvertrag vereinbart sind <strong>und</strong> dem<br />

Entsendegesetz unterliegen. Die verbindliche Tariftreueerklärung entpuppt sich meist nur als<br />

weißen Blatt Papier was die Auftragnehmer bedenkenlos unterschreiben. Oftmals mit dem<br />

Wissen, dass das Landesvergabegesetz keiner Kontrolle unterliegt. Eine eigenständige Kontrolle<br />

durch den Auftraggeber scheint nicht gewünscht o<strong>der</strong> gewollt zu sein <strong>und</strong> ist im Gesetz auch<br />

nicht so vorgesehen, wie wir es bräuchten. Von daher wird es in <strong>der</strong> Praxis auch nicht<br />

umgesetzt. Eine staatliche Kontrollbehörde gibt es in Bremen bis heute nicht. Zwar hat die neue<br />

rot-grüne Landesregierung die Schaffung einer Kontrollbehörde angekündigt aber bisher lässt es<br />

noch auf sich warten.<br />

Die schwere Krise in <strong>der</strong> Bauwirtschaft von Mitte <strong>der</strong> neunziger Jahre bis 2005 hatte einen<br />

erheblichen Anteil daran, dass die Unternehmer unter Preisdruck gerieten <strong>und</strong> sie mehr <strong>und</strong><br />

mehr in Versuchung gerieten den Arbeitnehmern den Tariflohn nicht mehr zu bezahlen. Das<br />

Landesvergabegesetz sollte dieser Entwicklung entgegenwirken. Dieser Versuch ist mit Sicherheit<br />

nicht vollends gelungen.<br />

Jetzt sprechen wir in <strong>der</strong> Baubranche bei den Tariflöhnen <strong>und</strong> auch beim Mindestlohn nicht vom<br />

Niedriglohnsektor, es soll aber schon einmal aufzeigen, dass das Vergabegesetz zwar einige<br />

Vorteile bietet aber in Teilen nicht funktioniert, um die Löhne zu sichern. Eher zählt, die zu<br />

unserem Organisationsbereich gehörige Gebäu<strong>der</strong>einigungsbranche, zu dem klassischen<br />

Niedriglohnsektor. Zwar liegt <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitige Tarifst<strong>und</strong>enlohn mit 7,87€ über den von Verdi, <strong>der</strong><br />

NGG <strong>und</strong> später dem DGB gefor<strong>der</strong>ten 7,50€ Mindestlohn, aber dennoch liegen viele<br />

Beschäftigte bei ihren Monatseinkommen sehr niedrig. Dies liegt darin begründet, dass die<br />

meisten Beschäftigten in dieser Branche nicht als Vollzeitkräfte arbeiten. Auch für diese Branche<br />

ist die öffentliche Hand als Auftraggeber von großer Bedeutung. Neben Schulen müssen auch<br />

Ämter, Museen <strong>und</strong> viele weitere öffentliche Gebäude gereinigt werden. Hier wurden bisher die<br />

Aufträge nicht nach dem Landesvergabegesetz vergeben, da es im Rahmentarif <strong>und</strong> im<br />

Lohntarifvertrag eine Allgemeinverbindlichkeit gab. Auch hier sind die Zustände nicht immer, so<br />

wie man es sich wünschen würde. So werden die zu reinigen Quadratmeter pro St<strong>und</strong>e oftmals<br />

so hoch angesetzt, dass die Reinigungskräfte die dafür zu Verfügung stehende Arbeitszeit meist<br />

überschreiten. Diese Überschreitungen gehen dann zu Lasten <strong>der</strong> Beschäftigten, dh. die<br />

Mehrarbeit wird nicht vergütet. Auch hier werden die Preisvorteile in die Angebote eingearbeitet,<br />

um sich Vorteile bei <strong>der</strong> Angebotsabgabe zu sichern <strong>und</strong> den Auftrag zu bekommen.<br />

Weiter wird oftmals die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall o<strong>der</strong> bei Feiertagen nicht an die<br />

meist geringfügig Beschäftigten gezahlt o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Urlaub nicht ordnungsgemäß abgerechnet.<br />

Das Gebäu<strong>der</strong>einigerhandwerk befand sich zwar nie so in einer Krise wie das Bauhauptgewerbe,<br />

aber dennoch ist <strong>der</strong> Preisdruck groß geworden, seit <strong>der</strong> Herausnahme aus <strong>der</strong> Handwerksrolle 1<br />

<strong>und</strong> das Überführen in die Handwerksrolle 2. Dies bedeutet, dass es für diese Branche kein<br />

Meisterzwang mehr gibt <strong>und</strong> somit je<strong>der</strong> eine Gebäu<strong>der</strong>einigerfirma gründen kann. Dies führt<br />

naturgemäß zu einem sich verschärfenden Wettbewerb. Bei den öffentlichen Auftraggebern zählt,<br />

bei angespannter Kassenlage, halt mehr <strong>der</strong> Preis, als die Qualität.<br />

Seit <strong>der</strong> Aufnahme in das Entsendegesetz im Juli dieses Jahres, scheint es aus<br />

Arbeitnehmersicht eine gewisse Entspannung zu geben. In <strong>der</strong> Praxis stellen wir vermehrt fest,<br />

dass Auftragnehmer stärker auf Einhaltung <strong>der</strong> Tarife achten, dies liegt wohl auch an den zu<br />

3


erwartenden Strafen mit bis zu 500.000€ pro Einzelfall, wenn sie gegen die Bestimmungen<br />

gegen das Entsendegesetz verstoßen. Zwar war auch vorher <strong>der</strong> Lohntarif Allgemeinverbindlich,<br />

aber jetzt hat auch <strong>der</strong> Zoll Kontrollmöglichkeiten <strong>und</strong> es scheint so, als dass hier in Zukunft<br />

nicht nur <strong>der</strong> Lohn kontrolliert wird, son<strong>der</strong>n auch an<strong>der</strong>e Tatbestände, die den Lohn drücken<br />

könnten.<br />

Im Ergebnis kann man also bisher feststellen, dass das bisherige Landesvergabegesetz kein<br />

reeller Schutz für die Arbeitnehmer <strong>und</strong> damit einen möglichen Weg aus <strong>der</strong><br />

Niedriglohnexpansion darstellte. Nur durch an<strong>der</strong>e gesetzliche Gr<strong>und</strong>lagen scheint es bisher<br />

stärker gewährt zu sein.<br />

Rechtliche Erfahrungen <strong>und</strong> politische Spielräume<br />

Aufgr<strong>und</strong> des Landesvergabegesetzes haben bisher wenige Beschäftigte, unserer zu vertretenden<br />

Branchen, ihre tariflichen Lohnansprüche rechtlich <strong>und</strong> gerichtlich geltend gemacht. In einer<br />

gerichtlichen Entscheidung des Arbeitsgerichtes Nienburg wurde festgestellt, dass für den<br />

Arbeitnehmer keine Anspruchsgr<strong>und</strong>lage auf Zahlung eines Tariflohnes erwächst, auch wenn <strong>der</strong><br />

Auftrag unter <strong>der</strong> Maßgabe des Landesvergabegesetzes erteilt wurde. Für die Praxis bedeutet<br />

dies, dass das Landesvergabegesetz nur Bindung für die Auftraggebende Stelle hat, auf die<br />

Unterzeichnung <strong>der</strong> Tariftreueerklärung zu achten. Wie dann später mit den Beschäftigten damit<br />

umgegangen wird, liegt dann nicht mehr im Einflussbereich <strong>der</strong> ausschreibenden <strong>und</strong><br />

vergebenden Stelle.<br />

Bisher konnten wir nur über öffentlich wirksame Aktionen, wie z.B. Hochschule Bremerhaven,<br />

dafür sorgen, dass die Einhaltung <strong>der</strong> Tariftreue umgesetzt wird. Durch den öffentlichen Druck<br />

den wir hier erzeugen konnten, wurde politisch gehandelt. Dies kann aus unserer Sicht jedoch<br />

nicht sein, dass wir als Gewerkschaft, die Aufgabenfel<strong>der</strong> des Staates übernehmen. Wir sind kein<br />

Kontrollinstrument mit hoheitlichen Rechten. Aber auch <strong>der</strong> Zoll ist bisher nicht in <strong>der</strong><br />

Verantwortung dies zu kontrollieren, dass es sich hier um eine B<strong>und</strong>esbehörde handelt <strong>und</strong> somit<br />

keine Landestypischen Aufgaben übernehmen kann. Die Zollbehörde kontrolliert somit nur<br />

Mindestlöhne nach dem Entsendegesetz.<br />

Eine lobenswerte Ausnahme gab es im letzten Jahr, bei einem Straßenbauauftrag in Walle, durch<br />

das Amt für Straßen <strong>und</strong> Verkehr (ASV). Nach Hinweisen durch die IG BAU, wurde <strong>der</strong><br />

Auftraggeber aktiv <strong>und</strong> hat Kontrollen durchgeführt. Dies führte dann zum Verlust des<br />

nachfolgenden Auftrages für den Auftragnehmer, einer Vertragsstrafe <strong>und</strong> einer Auftragssperre.<br />

Lei<strong>der</strong> ist aber die Bereitschaft zu einem Einschreiten gegen die Verstöße gegen die Tariftreue<br />

<strong>und</strong> damit gegen das Landesvergabegesetz eher als gering einzustufen.<br />

Beson<strong>der</strong>s bei den ausgeglie<strong>der</strong>ten Gesellschaften, wie Hansewasser, die SWB usw. Man<br />

versucht immer den Eindruck zu vermitteln, dass sie ja jetzt privatwirtschaftlich wären.<br />

Allerdings wurde bei einer Bürgerschaftsanfrage durch einige Abgeordnete an den zuständigen<br />

Senator, die Rechtslage geklärt, mit dem Ergebnis, das auch diese Gesellschaften dem<br />

Landesvergabegesetz unterliegen. Gleiches gilt für die landeseigenen Gesellschaften.<br />

Wie sehen jetzt nun die politischen Spielräume <strong>und</strong> Handlungsmöglichkeiten beim<br />

Landesvergabegesetz aus?<br />

Es soll noch im Dezember 07 eine Novellierung des Landesvergabegesetzes in erster Lesung in<br />

<strong>der</strong> bremischen Bürgerschaft beraten werden. Es ist vorgesehen Dienstleistungsbranchen wie<br />

dem Bewachungsgewerbe <strong>und</strong> <strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>einigung mit aufzunehmen <strong>und</strong> die Krankenhäuser<br />

<strong>der</strong> Stadt. Eine spannende Diskussion dürfte sich um die Postdienstleistungen entwickeln.<br />

Zukünftig sollen soziale Kriterien, wie Ausbildung <strong>und</strong> Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf in die<br />

Bewertung bei Vergaben mit einfließen. Ob die Aufnahme solcher Kriterien sinnvoll ist <strong>und</strong> sich<br />

durchsetzen <strong>und</strong> umsetzen lassen, bleibt abzuwarten. Klar muss sein, dass es immer einen<br />

4


gewissen politischen Willen geben muss, um Gesetze auch so umzusetzen, wie sie einmal<br />

angedacht waren.<br />

Ein entscheiden<strong>der</strong> Punkt wird es sein, dass die vergebenden Stellen zu Kontrollen verpflichtet<br />

werden. Weiter soll, wenn es keine Tarifverträge gibt die repräsentativ sind <strong>und</strong> als Gr<strong>und</strong>lage<br />

dienen können, <strong>der</strong> unterste Lohn des öffentlichen Dienstes gelten. Dieser liegt momentan bei<br />

7,68€. Dieses wären dann die ersten Schritte in die richtige Richtung um den Dumpinglöhnen<br />

entgegen zu wirken. Und somit auch einer Ausweitung von weiteren Niedriglöhnen.<br />

Fazit:<br />

Das Landesvergabegesetz löst die Diskussion um einen gesetzlichen Mindestlohn nicht ab.<br />

Son<strong>der</strong>n kann nur ein Baustein sein diesen voran zu bringen. Die bisherige Form <strong>und</strong> Umsetzung<br />

dieses Gesetzes war nicht geeignet, die Niedriglöhne zu verhin<strong>der</strong>n. Auch eine Novellierung wird<br />

nicht dazu führen, dass eine Gebäu<strong>der</strong>einigerin einen Arbeitsvertrag erhält, <strong>der</strong> ihr ein<br />

gesichertes Einkommen garantiert, da man nicht nur auf den St<strong>und</strong>enlohn schauen darf, son<strong>der</strong>n<br />

sehen muss wie viel jemand arbeitet. Und in <strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>einigung sprechen wir halt von<br />

überwiegend Teilzeitbeschäftigten o<strong>der</strong> Minijobs. Auch in an<strong>der</strong>en Branchen, wie dem<br />

Bewachungsgewerbe, wo die tariflichen St<strong>und</strong>enlöhne unterhalb von 7,50€ liegen, kann ein<br />

Vergabegesetz nur dafür sorgen, dass die Löhne nicht in das Bodenlose fallen <strong>und</strong> tarifliche<br />

Bestimmungen eingehalten werden. Aber Tariflöhne von 5€ o<strong>der</strong> 6€ lassen sich damit nicht<br />

verhin<strong>der</strong>n. Die Tariffierung von Löhnen liegt bisher noch bei den Tarifvertragsparteien, auch<br />

wenn sie unverschämt niedrig sind.<br />

Das Landesvergabegesetz ist also kein Ersatz für eine weiterführende Diskussion <strong>und</strong> Einführung<br />

eines Mindestlohnes in Deutschland. Dies ergibt sich auch nicht aus <strong>der</strong> Systematik dieses<br />

Gesetzes, denn es sollte ein Wettbewerbsinstrument zwischen Staat <strong>und</strong> den Anbietern sein. Es<br />

sollte verhin<strong>der</strong>t werden, dass Anbieter bei ihren Angeboten unsauber kalkulieren <strong>und</strong><br />

Preisvorteile nicht auf Kosten <strong>der</strong> Beschäftigten erwirtschaften. Dieses Gesetz muss mehr als<br />

Entscheidungshilfe für den öffentlichen Auftraggeber verstanden werden, bei <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong><br />

Vergabe. Als Steuerungselement für die Festlegung von Lohnhöhen ist es in keiner Weise<br />

geeignet. Eine Expansion von Niedriglöhnen kann somit nicht durch dieses Gesetz verhin<strong>der</strong>t<br />

werden. Dennoch muss das Landesvergabegesetz erhalten bleiben <strong>und</strong> verbessert werden, damit<br />

unlautere Lohnabschläge nicht die Regel werden.<br />

Letztlich darf hier auch nicht vergessen werden, dass Aufträge <strong>der</strong> öffentlichen Hand nicht<br />

unsere Ganze Wirtschaft ausmacht. Alle privatwirtschaftlichen Aktivitäten werden durch ein<br />

Landesvergabegesetz nicht erfasst. Selbst wenn es gelänge, bei Staataufträgen für höhere Löhne<br />

zu sorgen, so wäre das bei allen an<strong>der</strong>en Aufträgen privatwirtschaftlicher Natur durch ein<br />

Landesvergabegesetz nicht möglich.<br />

Die Diskussion um gesetzliche <strong>und</strong> o<strong>der</strong> tarifliche Mindestlöhne bleibt bestehen, die wir hier, so<br />

denke ich, fortführen können.<br />

Vielen Dank.<br />

5


Mini-Jobs<br />

Einbahnstraße in Abhängigkeiten<br />

Jutta Kühl, Referentin für feministische Politik<br />

B<strong>und</strong>estagsfraktion DIE LINKE<br />

Veranstaltung „Prekarisierung <strong>der</strong><br />

<strong>Lebens</strong>- <strong>und</strong> Arbeitswelt“<br />

Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

22. November 2007


Glie<strong>der</strong>ung<br />

� Was sind Mini-Jobs<br />

� Wieso sind Mini-Jobs prekär?<br />

� Wer arbeitet warum in Mini-Jobs?<br />

� Welche Auswirkungen haben Mini-Jobs?<br />

� For<strong>der</strong>ungen DER LINKEN im B<strong>und</strong>estag<br />

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Hartz II: Neuregelung geringfügig<br />

- entlohnter - Beschäftigung<br />

Zweites Gesetz für mo<strong>der</strong>ne Dienstleistungen am<br />

Arbeitsmarkt (01.04.03):<br />

� Anhebung <strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze für nichtsozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigungsverhältnisse<br />

von 325 auf 400 €monatlich, keine Begrenzung mehr auf<br />

15 Arbeitsst<strong>und</strong>en pro Woche<br />

� 25 % pauschale Abgaben vom Arbeitgeber (12% GRV, 11%<br />

GKV , 2% Steuern)<br />

� Geringere Abgabenquote (12%) für haushaltsnahe Minijobs:<br />

(5% GRV, 5% GKV, 2% Steuer)<br />

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2006: Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Regelungen<br />

Haushaltsbegleitgesetz (01.07.06):<br />

� Anhebung des pauschalen Abgabensatzes für Arbeitgeber<br />

von 25% auf 30% (15% GRV, 13% GKV , 2% Steuern)<br />

� Neben freiwilligen Beiträgen zur gesetzlichen<br />

Rentenversicherung kann jetzt auch mit geringen<br />

Eigenanteilen eine staatlich geför<strong>der</strong>te, private<br />

Alterssicherung (Riester-Rente) angespart werden<br />

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Geschlechterpolitisches Leitbild<br />

�Mo<strong>der</strong>nisiertes Ernährermodell: Mann Ernährer, Frau<br />

Zuverdienerin statt Gleichstellung von Frauen <strong>und</strong> Männern<br />

im Erwerbsleben<br />

�Beispiel neue Zumutbarkeitsregelungen:<br />

„Konzentration auf die wirklichen Jobsucher“:<br />

„Einmal drastisch gesprochen: Die Ehefrauen gutverdienen<strong>der</strong><br />

Angestellter o<strong>der</strong> Beamter akzeptieren einen Mini-Job o<strong>der</strong> müssen aus <strong>der</strong><br />

Arbeitsvermittlung ausscheiden.“<br />

Wolfgang Clement, FAZ Interview vom 30.10.2003<br />

�Beispiel Lohnhöhe:<br />

Gesetzlicher Mindestlohn von 7,50 €gefährde Hun<strong>der</strong>ttausende von Mini-<br />

Jobs, da 60% ihre Löhne anheben müssten. Betroffene: Frauen, für die<br />

Mini-Jobs bislang eine gute Gelegenheit gewesen seien, Beruf <strong>und</strong> Familie<br />

zu vereinbaren.<br />

Studie des Institut zur Zukunft <strong>der</strong> Arbeit (IZA) von 09.2007<br />

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Glie<strong>der</strong>ung<br />

� Was sind Mini-Jobs?<br />

� Wieso sind Mini-Jobs prekär?<br />

� Wer arbeitet warum in Mini-Jobs?<br />

� Welche Auswirkungen haben Mini-Jobs?<br />

� For<strong>der</strong>ungen DER LINKEN im B<strong>und</strong>estag<br />

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Mini-Jobs = prekäre Beschäftigung<br />

�Unterer Einkommens- <strong>und</strong> St<strong>und</strong>enbereich = keine<br />

existenzsichernde Entlohnung<br />

�Zunahme von Mehrfachbeschäftigung (zwischen 2002 <strong>und</strong> 2004<br />

kombinierten 11% <strong>der</strong> Mehrfachjobber mehrere Mini-Jobs)<br />

�Hohe Beschäftigungsinstabilität <strong>und</strong> i.d.R. niedriges<br />

Qualifikationsniveau <strong>und</strong> kaum vorhandene<br />

Aufstiegsmöglichkeiten<br />

�Kein Anrecht auf die in <strong>der</strong> GRV vorgesehenen Leistungen, wenn<br />

Mini-JobberInnen den pauschalen Arbeitgeberanteil von 15%<br />

(vormals 13 %) nicht um freiwillige Beiträge von <strong>der</strong>zeit 19,5%<br />

ihres Einkommens aufstocken<br />

�Keine Brücke in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung<br />

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Nachteile für Mini-JobberInnen<br />

Wer in einer geringfügigen Beschäftigung (aufgr<strong>und</strong> des<br />

niedrigen St<strong>und</strong>enlohnes mehr als 15 St<strong>und</strong>en arbeitet<br />

�gilt nicht mehr als arbeitslos<br />

�hat keinen Anspruch mehr auf Vermittlung,<br />

Mobilitätsbeihilfen, Weiterbildungsför<strong>der</strong>ung <strong>und</strong><br />

Existenzgründungszuschüsse<br />

�erwirbt durch die sozialversicherungsfreie Beschäftigung<br />

keine neuen Ansprüche auf Arbeitslosengeld<br />

�muss die Beiträge für die GKV selbst bezahlen, wenn er/sie<br />

nicht familienmitversichert ist<br />

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Mini-Jobs sind Niedriglohnjobs<br />

�2004 arbeiteten knapp 86 % <strong>der</strong> Mini-JobberInnen zu Löhnen<br />

unterhalb <strong>der</strong> Niedriglohnschwelle - unabhängig vom<br />

Qualifikationsniveau<br />

�Mini-JobberInnen sind viermal häufiger von Niedriglöhnen<br />

betroffen, als es ihrem Anteil an den Beschäftigten<br />

entspräche<br />

�Da in <strong>der</strong> Praxis i.d.R. „brutto = netto“ gilt, wird die<br />

„Subventionierung“ <strong>der</strong> Minijobs für die Arbeitnehmer<br />

faktisch an die Arbeitgeber weitergegeben<br />

�Zudem sind Mini-JobberInnen häufig von betrieblichen<br />

Leistungen wie Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sowie<br />

Urlaubs- <strong>und</strong> Weihnachtsgeld ausgeschlossen<br />

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Glie<strong>der</strong>ung<br />

� Was sind Mini-Jobs?<br />

� Warum sind Mini-Jobs prekär?<br />

� Wer arbeitet warum in Mini-Jobs?<br />

� Welche Auswirkungen haben Mini-Jobs?<br />

� For<strong>der</strong>ungen DER LINKEN im B<strong>und</strong>estag<br />

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Wer arbeitet in Mini-Jobs?<br />

�Der Anstieg <strong>der</strong> Frauenerwerbsquote auf <strong>der</strong>zeit 58,4 % ist<br />

einzig durch mehr Teilzeit- <strong>und</strong> geringfügige<br />

Beschäftigungsverhältnisse entstanden<br />

�Der Anteil <strong>der</strong> Frauen, die unter 15 St<strong>und</strong>en wöchentlich<br />

beschäftigt sind, hat sich zwischen 1991 <strong>und</strong> 2004 mehr als<br />

verdoppelt<br />

�Mini-Jobs haben sich expansiv entwickelt. Im März 2003<br />

waren ca. 4,8 Mi. Menschen Mini-JobberInnen, im Juni 2006<br />

bereits r<strong>und</strong> 6,7 Mio. Menschen<br />

�67 % <strong>der</strong> Mini-JobberInnen sind Frauen<br />

�2004 waren 68,1 Prozent aller ausschließlich geringfügig<br />

Beschäftigten Frauen<br />

�2003 war jede fünfte abhängig beschäftigte Frau geringfügig<br />

beschäftigt (21 Prozent)<br />

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Anstieg <strong>der</strong> Frauenerwerbsquote?<br />

Quellen: Gen<strong>der</strong>Datenreport 2005; European Commission 2004<br />

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Teilzeitarbeit: eine „Frauendomäne“<br />

Durchschnittliche Arbeitszeiten abhängig Beschäftigter 2004<br />

Quelle: Gen<strong>der</strong>Datenreport 2005; Statistisches B<strong>und</strong>esamt: 2005a<br />

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Starker Anstieg <strong>der</strong> Mini-Jobs<br />

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Strukturelle Gründe für Arbeit in Mini-Jobs<br />

�Das Steuerrecht begünstigt die Entscheidung für einen Mini-Job<br />

wird durch das Splittingsteuermodell (mit <strong>der</strong><br />

Lohnsteuerklassenwahl III <strong>und</strong> V)<br />

�Die Möglichkeit <strong>der</strong> Mitversicherung in <strong>der</strong> gesetzlichen<br />

Krankenversicherung legt für viele Frauen die Wahl eines Mini-<br />

Jobs nahe<br />

�Fehlende Kin<strong>der</strong>betreuungsangebote (insbeson<strong>der</strong>e in<br />

Westdeutschland) lassen nur ein geringes Zeitfenster für<br />

berufstätige Mütter<br />

�Entsprechend sind Mini-Jobs bei verheirateten Frauen<br />

(insbeson<strong>der</strong>e im Westen) verbreitet<br />

�In Ostdeutschland zwingt vor allem die schlechte<br />

Arbeitsmarktlage Frauen in Mini-Jobs<br />

�Mini-Jobs sind „zumutbar“<br />

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Gründe für Teilzeitarbeit Ost/West<br />

Quelle: Gen<strong>der</strong>Datenreport 2005; Statistisches B<strong>und</strong>esamt 2005a<br />

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Mini-JobberInnen nach Familienstand<br />

Quelle: Gen<strong>der</strong>Datenreport 2005; Statistisches B<strong>und</strong>esamt 2005a<br />

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Glie<strong>der</strong>ung<br />

� Was sind Mini-Jobs?<br />

� Warum sind Mini-Jobs prekär?<br />

� Wer arbeitet warum in Mini-Jobs?<br />

� Welche Auswirkungen haben Mini-Jobs?<br />

� For<strong>der</strong>ungen DER LINKEN im B<strong>und</strong>estag<br />

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Auswirkungen von Mini-Jobs<br />

Mini-Jobs sind eine Einbahnstraße in Abhängigkeiten:<br />

�Mini-Jobs verfestigen von Abhängigkeiten von Partnern o<strong>der</strong><br />

Sozialtransfers)<br />

�Mini-Jobs verschärfen die geschlechtsspezifische Segregation<br />

des Arbeitsmarktes (Zeit, Einkommen,..)<br />

�Mini-Jobs führen zu einer Entwertung traditioneller<br />

Arbeitsbereiche von Frauen (haushaltsnahe Dienstleistungen)<br />

�Mini-Jobs bieten keine Brücke in sozialversicherungspflichtiger<br />

Beschäftigung<br />

�Mini-Jobs verdrängen sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung<br />

�Mini-Jobs erodieren die sozialen Sicherungssysteme<br />

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Ergebnisse <strong>der</strong> „Hartz I bis III“-Evaluation<br />

� Die B<strong>und</strong>esregierung dokumentiert die „Gefahr“, „dass ein<br />

größerer Teil <strong>der</strong> Frauen durch diese zunehmend als einzige<br />

Beschäftigungsalternative infrage kommende Tätigkeit<br />

unfreiwillig auf eine ‚Hausfrauenrolle’ reduziert (…) <strong>und</strong> die<br />

bisherige geschlechterdifferenzierte Segmentation des<br />

Arbeitsmarktes weiter forciert“ wird.<br />

Quelle: Bericht 2005 <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung zur Wirksamkeit mo<strong>der</strong>ner<br />

Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“; B<strong>und</strong>estagsdrucksache 16/505<br />

www.linksfraktion.de 20


Ergebnisse <strong>der</strong> „Hartz I bis III“-Evaluation<br />

�„Die Erweiterung <strong>der</strong> Minijobs im Zuge <strong>der</strong> Neuregelungen<br />

von Hartz II trägt damit in unterschiedlicher Form zu einer<br />

Verschlechterung <strong>der</strong> Situation von ost- <strong>und</strong> westdeutschen<br />

Frauen hinsichtlich einer selbständigen Existenzsicherung<br />

bei: Während sie in den neuen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n eine größere<br />

Zahl von Frauen (relativ unabhängig von ihren<br />

Partnerbeziehungen) in die Nähe <strong>der</strong> Armutsgrenze bringt, ist<br />

sie für westdeutsche Frauen mit einer Verstärkung <strong>der</strong><br />

Abhängigkeitsbeziehungen von ihren Partnern verb<strong>und</strong>en.“<br />

Quelle: RWI / ISG: Evaluation <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Vorschläge <strong>der</strong> Hartz-<br />

Kommission, Essen 2006<br />

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Glie<strong>der</strong>ung<br />

� Was sind Mini-Jobs?<br />

� Warum sind Mini-Jobs prekär?<br />

� Wer arbeitet warum in Mini-Jobs<br />

� Welche Auswirkungen haben Mini-Jobs<br />

� For<strong>der</strong>ungen DER LINKEN im B<strong>und</strong>estag<br />

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For<strong>der</strong>ungen DER LINKEN im B<strong>und</strong>estag<br />

Gute Arbeit – Gutes Leben. Manifest für eine gerechte Arbeitswelt<br />

Auswahl gleichstellungsrelevanter For<strong>der</strong>ungen:<br />

�Staatliche Subventionierung von geringfügiger Beschäftigung<br />

beenden <strong>und</strong> Mini-Jobs in sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigungsverhältnisse transferieren<br />

�Zumutbarkeitskriterien zur Aufnahme <strong>der</strong> Erwerbsarbeit durch<br />

Arbeitslose wie<strong>der</strong> einführen<br />

�Gesetzlichen Mindestlohn von 8,44 Euro pro St<strong>und</strong>e einführen<br />

�Gleichstellung von Frauen <strong>und</strong> Männern im Erwerbsleben för<strong>der</strong>n<br />

�Arbeitszeit (für Vollzeitbeschäftigungsverhältnisse) verkürzen <strong>und</strong> die<br />

Arbeit zwischen Männern <strong>und</strong> Frauen gleichmäßiger verteilen<br />

Download des Manifestes unter<br />

http://dokumente.linksfraktion.net/pdfdownloads/7756633852.pdf<br />

www.linksfraktion.de 23


Vielen Dank!


Workshop 4: Studiert-Praktikum-Prekär<br />

Regulierungsbedarf<br />

für Praktika?<br />

Bettina König, Vorstandsvorsitzende fairwork e.V<br />

Berlin, 22.11.2007


Agenda<br />

1. Was ist fairwork e.V.?<br />

2. Untersuchungen <strong>und</strong> Zahlen<br />

3. Warum hält fairwork e.V. eine Regulierung für<br />

notwendig ?<br />

- Fallbeispiele <strong>und</strong> O-Töne -<br />

4. Welche Form <strong>der</strong> Regulierung von Praktika <strong>und</strong><br />

Berufseinstieg<br />

03.12.2007 fairwork e.V. 2


1. Was ist fairwork e.V.?<br />

• Interessenvertretung von Absolventen für Absolventen<br />

• Gründung Oktober 2004<br />

• Rechtsform: gemeinnütziger, eingetragener Verein<br />

• Mehr als 500 Mitglie<strong>der</strong><br />

• Oberstes Ziel: Faire Arbeitsbedingungen für Absolventen<br />

• Tätigkeiten: Öffentlichkeitsarbeit, Lobbyarbeit, Beratung,<br />

Forum, Veranstaltungen, Regulierung<br />

03.12.2007 fairwork e.V. 3


2. Untersuchungen <strong>und</strong> Zahlen zur Situation<br />

• Keine Erfassung von den Arbeitsagenturen<br />

• Wirklich aussagekräftige Studie gibt es nicht<br />

• Drei etwas größere Studien:<br />

– HIS-Studie<br />

– Studie <strong>der</strong> Hans-Böckler-Stiftung<br />

– Diplomarbeit<br />

03.12.2007 fairwork e.V. 4


3. Untersuchungen <strong>und</strong> Zahlen zur Situation<br />

• HIS-Studie:<br />

„Gleichwohl deuten die Ergebnisse darauf hin, dass es mitunter auch<br />

Praktikumverhältnisse gibt, die (...) vermutlich ausschließlich angeboten<br />

werden, um die Praktikanten als günstige Hilfskräfte einzusetzen.“<br />

– 20 Prozent <strong>der</strong> Absolventen, die Praktika machen, fühlen sich laut Studie komplett<br />

ausgenutzt<br />

– 34 Prozent <strong>der</strong> Universitätsabsolventen <strong>und</strong> 47 Prozent <strong>der</strong><br />

Fachhochschulabsolventen absolvieren die Praktika lediglich aus einem Gr<strong>und</strong>,<br />

nämlich um <strong>der</strong> ansonsten drohenden Arbeitslosigkeit zu entgehen<br />

– Laut Studie dauert die Hälfte <strong>der</strong> Absolventen-Praktika mehr als 3 Monate<br />

– 34% <strong>der</strong> Absolventen im Praktikum werden überhaupt bezahlt, ein weiteres Drittel<br />

bezeichnet seine Entlohung als sehr schlecht.<br />

„Es zeichnet sich ab, dass ein Praktikum in den meisten Fällen nicht dazu<br />

führt, eine Stelle zu finden.“<br />

03.12.2007 fairwork e.V. 5


3. Untersuchungen <strong>und</strong> Zahlen zur Situation<br />

• Studie <strong>der</strong> Hans-Böckler-Stiftung:<br />

• Absolventen-Praktika nehmen zu<br />

• 40% <strong>der</strong> Absolventen machen mindestens ein<br />

Praktikum, 20% unbezahlt<br />

• nur 12% fühlen sich angemessen bezahlt<br />

• v.a. Geistes-, Kultur-, Sozial-,<br />

Wirtschaftswissenschaftler <strong>und</strong> Mathematiker sind<br />

betroffen<br />

• durchschnittliche Dauer 6 Monate<br />

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3. Untersuchungen <strong>und</strong> Zahlen zur Situation<br />

Diplomarbeit zum Thema (Mikrostudie: 46 Unternehmen/102<br />

Absolventen)<br />

• fast 80 % <strong>der</strong> befragten Unternehmen stellen Absolventen als Praktikanten ein<br />

• Dauer variiert zwischen 3 <strong>und</strong> 12 Monate<br />

• Alle Unternehmen haben die Anzahl ihrer Praktikantenstellen erhöht<br />

• 36% <strong>der</strong> Unternehmen geben an, dass Praktikanten wie normale Mitarbeiter<br />

gesehen werden<br />

•54% <strong>der</strong> Unternehmen würden Praktikum verlängern, aber keine normale Stelle<br />

anbieten<br />

• 50% <strong>der</strong> Absolventen macht nach dem Abschluss mindestens ein Praktikum, im<br />

Durchschnitt haben sie dabei 200-400 Euro/Monat verdient<br />

Insgesamt ist Berufseinstieg prekärer geworden <strong>und</strong><br />

dauert deutlich länger<br />

03.12.2007 fairwork e.V. 7


4. Warum hält fairwork eine Regulierung von<br />

Praktika für notwendig?<br />

• Studienergebnisse<br />

• Beobachtung / Auswertung <strong>der</strong> Situation seit 3<br />

Jahren<br />

• Krasser Gegensatz zwischen Sinn <strong>und</strong> Zweck<br />

eines Praktikums in Theorie <strong>und</strong> Realität<br />

– Wi<strong>der</strong>spruch zur geltenden Rechtssprechung<br />

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Fallbeispiel für unfaires Schein-Praktikum<br />

Firma Citysam AG<br />

• Ausschreibung: Praktikum - Übersetzungen Reiseführer (m/w)<br />

• Aufgaben:<br />

„ Sie erstellen o<strong>der</strong> übersetzen Reise-Content <strong>und</strong> Texte in ausländischen<br />

Sprachen. Wichtigste Voraussetzung ist daher, dass Sie Muttersprachler<br />

sind, so dass Sie ohne großen Zeitaufwand deutsche Texte problemlos<br />

<strong>und</strong> fehlerfrei übersetzen können. Sofern Sie dies als Heimarbeit<br />

machen, werden Sie von unserem Team aus Berlin per E-Mail <strong>und</strong> Telefon<br />

betreut. Sie bekommen von uns per E-Mail die Texte in deutscher Sprache<br />

zugesandt <strong>und</strong> haben dann ausreichend Zeit diese Texte in Ihre<br />

Muttersprache zu übersetzen.“<br />

• Dauer: 3-6 Monate<br />

• Vergütung: keine<br />

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Fallbeispiel für unfaires Schein-Praktikum<br />

Firma Ebay<br />

• Ausschreibung: Praktikant „Real Estate“<br />

• Aufgaben: Mitarbeit an <strong>der</strong> strategischen Ausrichtung <strong>und</strong><br />

Umsetzung <strong>der</strong> Immobilienkategorie <strong>und</strong> bei <strong>der</strong> Erstellung eines<br />

Marketingkonzeptes, Schnelle Übernahme von Verantwortung<br />

• Voraussetzung: sehr gutes Diplom, sehr gute IT-Kenntnisse,<br />

Erfahrungen im E-Commerce, …<br />

• Mindestdauer: 4-6 Monate<br />

• Vergütung: k.A.<br />

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Fallbeispiel für unfaires Schein-Praktikum<br />

Firma Millennium Werbeagentur<br />

• Aufgaben: „eigenverantwortlich Projektarbeit, Verkaufsunterlagen<br />

erstellen, Angebote bis zur Auftragsabwicklung betreuen sowie<br />

Werbeaktionen planen <strong>und</strong> durchführen".<br />

• Anfor<strong>der</strong>ung: abgeschlossenes Studium, mindestens zwei<br />

Sprachen, exzellente Computerkenntnisse<br />

• Dauer: 6-12 Monate<br />

03.12.2007 fairwork e.V. 11


Was sagen die Betroffenen?<br />

" Die Firma, bei <strong>der</strong> ich Praktikant bin, besteht aus 2 Chefs, einem Azubi, einem Vollzeit-<br />

Angestellten <strong>und</strong> 16 Praktikanten (...), ich arbeite wie die Chefs Lust haben - mehr als 8<br />

St<strong>und</strong>en täglich <strong>und</strong> an Wochenende. Habe ich schon erwähnt, dass es unentgeltlich ist?<br />

Das Praktikum ist unentgeltlich. Für uns alle."<br />

“Es scheint gerade mo<strong>der</strong>n zu werden, gut ausgebildete Fachkräfte für ein Taschengeld<br />

arbeiten zu lassen, um den Gewinn eines Unternehmens zu maximieren.“<br />

„Nach 8 Monaten Praktikum bekam ich nun gnädigerweise 1 Woche unbezahlten Urlaub.“<br />

„Ich teile ebenfalls die Erfahrung, Praktika gesammelt zu haben o<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Aussicht auf<br />

eine Festanstellung gekö<strong>der</strong>t worden zu sein <strong>und</strong> am Ende stand ich doch wie<strong>der</strong> ohne Job<br />

auf <strong>der</strong> Straße.“<br />

„40 St<strong>und</strong>en arbeiten für drei Monate ohne überhaupt etwas zu erhalten, ist eine<br />

Unverschämtheit.“<br />

03.12.2007 fairwork e.V. 12


5. Welche Form <strong>der</strong> Regulierung von Praktika <strong>und</strong><br />

Berufseinstieg?<br />

• Unterteilung von Praktika<br />

• Position des B<strong>und</strong>esarbeitsgerichts: Einklagen<br />

• Unsere For<strong>der</strong>ungen:<br />

– Gesetzliche Positivdefinition „Praktikum“ (BBiG, BGB)<br />

– Abgrenzung Lern-/Arbeitsverhältnis<br />

– Praktika gehören in Ausbildung/Studium <strong>und</strong> müssen fair<br />

sein<br />

– Absolventen brauchen keine Praktika, son<strong>der</strong>n mindestens<br />

Berufseinstiegsprogramme<br />

03.12.2007 fairwork e.V. 13


Faire Praktika sind für fairwork e.V.:<br />

• Praktika sind Lernverhältnisse <strong>und</strong> nur für Personen, die sich noch<br />

in o<strong>der</strong> vor <strong>der</strong> Ausbildungsphase (Ausbildung o<strong>der</strong> Studium)<br />

befinden<br />

• Faire Praktika dauern - soweit die Studienordnung nichts an<strong>der</strong>es<br />

vorschreibt -maximal drei Monate<br />

• Der Praktikant erhält einen Arbeitsvertrag (Dauer, Arbeitszeit,<br />

Arbeitsort, Praktikumsinhalte, sowie Lernziele, Praktikumbetreuer)<br />

• Praktikanten erhalten eine Vergütung von mindestens 300 Euro<br />

monatlich.<br />

• Nach Beendigung des Praktikums: innerhalb von sechs Wochen –<br />

ein qualifiziertes Zeugnis<br />

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Fairer Berufseinstieg durch Volontariate,<br />

Trainee etc. (BEP)<br />

• BEP sollten mindestens sechs Wochen bis maximal 18 Monate dauern.<br />

• Der Berufseinsteiger erhält einen Arbeitsvertrag, <strong>der</strong> alle üblichen Angaben<br />

enthält.<br />

• Einem BEP muss ein konkreter Ausbildungsplan zugr<strong>und</strong>e liegen<br />

(Weiterbildung/Schulung/Qualifzierung). Aus dem Ausbildungsplan muss<br />

hervorgehen, welche Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten <strong>der</strong> Absolvent im BEP<br />

noch erlernen soll.<br />

• Je<strong>der</strong> Absolvent, <strong>der</strong> ein BEP durchläuft, wird durch einen Mentor betreut.<br />

• Absolventen, die ein BEP machen, müssen mit Tariflohn o<strong>der</strong> wenigstens<br />

dem Mindestlohn von 7,50€/St. entlohnt werden.<br />

• Der Berufsanfänger erhält am Ende des BEP zeitnah ein qualifiziertes<br />

Zeugnis.<br />

03.12.2007 fairwork e.V. 15


Danke für die Aufmerksamkeit!<br />

Mehr Infos unter:<br />

www.fairwork-verein.de<br />

www.generation-p.org<br />

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Fachtagung zum Thema „Prekarisierung<br />

<strong>der</strong> <strong>Lebens</strong>- <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

„Prekarisierung – Individuelle Bewältigung<br />

<strong>und</strong> politischer Handlungsbedarf“<br />

Klaus Dörre, FSU Jena<br />

Veranstalter: Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

Ort: Bremen, 22.11.07


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These 1<br />

• Gegenwärtig erleben wir eine Wie<strong>der</strong>kehr<br />

sozialer Unsicherheit in die historisch<br />

gesehen reichen <strong>und</strong> noch immer überaus<br />

sicheren Gesellschaften des Westens.<br />

Eine Ursache ist die Ausbreitung<br />

unsicherer Beschäftigungsverhältnisse.


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Wie<strong>der</strong>kehr von Unsicherheit<br />

�49% befürchten, „ihren <strong>Lebens</strong>standard nicht<br />

halten zu können“<br />

�59% sind überzeugt, sich finanziell<br />

einschränken zu müssen<br />

�44% fühlen sich „vom Staat allein gelassen“<br />

�63% machen „die gesellschaftlichen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen Angst“<br />

Quelle: Müller-Hilmer 2006, INFRATEST (3.021 Befragte,<br />

repräsentative Stichprobe)


Abbildung 1: Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Beschäftigungsstruktur: Anteil <strong>der</strong><br />

Erwerbstätigen nach Erwerbsformen (Ost – West):<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

1968 1985 1991 1995 2000 2002 1991 1995 2000 2002<br />

Westdeutschland Ostdeutschland<br />

Selbstständige/ mithelfende<br />

Familienangehörige<br />

Teilzeit (nur geringfügige<br />

Beschäftigung)<br />

Teilzeit (ohne geringfügige<br />

Beschäftigung)<br />

Le iharbeit<br />

Befris tete Bes chäftigung<br />

(o hne Le iharbeit)<br />

Aus zubildende<br />

an<strong>der</strong>e Formen abhängiger<br />

Vollzeitbeschäftigung<br />

(Beamte, Soldaten)<br />

Normalarbeit<br />

(Angestellte,Arbeiter, Vo llze it,<br />

unbefristet)<br />

Quellen:<br />

Statistischem B<strong>und</strong>esamt, Fachserie 1. Bevölkerung <strong>und</strong> Erwerbstätigkeit Reihe 4.1.1.<br />

Geringfügige Beschäftigung ab 2000: Amtliche Nachrichten <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit<br />

Leiharbeit bis 1991: B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit, Landesarbeitsamt Nord, Referat Information, Controlling <strong>und</strong> Forschung; ab 2000 Amtliche Nachrichten <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit<br />

1968: Statistisches Jahrbuch für die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland, VIII: Erwerbstätigkeit<br />

2002: Statistisches B<strong>und</strong>esamt, Fachserie 1, Reihe 4.1.1. Bevölkerung <strong>und</strong> Erwerbstätigkeit,<br />

B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit: Arbeitnehmerüberlassungsstatistik <strong>und</strong> Statistik über geringfügig Beschäftigte sowie über Teilzeitbeschäftigte <strong>und</strong> Ausbildungsmarkt 2002. Eigene<br />

Berechnungen.


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900000<br />

800000<br />

700000<br />

600000<br />

500000<br />

400000<br />

300000<br />

200000<br />

100000<br />

0<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Zeitarbeit<br />

1994<br />

Seit 2004<br />

+ 142%<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

Personen zum Juni des jeweiligen Jahres (Quelle: BA, IW Consult)<br />

1999<br />

2000<br />

Juni 2001:<br />

357.000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

Juni 2006:<br />

791.000<br />

2007


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Zusammensetzung <strong>der</strong> Zeitarbeit<br />

Quelle: FTD 27.09.2007


Adecco startet gut ins 2007(Pressemitteilung, Quelle Addeco)<br />

Operative Gewinnmarge im 1. Quartal 2007 um 60 Basispunkte auf 3,8% verbessert<br />

HIGHLIGHTS im 1. Quartal 2007 (1. Quartal 2007 vs. 1. Quartal 2006)<br />

• Umsatz um 7% auf EUR 5.0 Mia. erhöht<br />

• Bruttomarge um 40 Basispunkte auf 17,8% verbessert<br />

• Betriebsgewinn um 28% auf EUR 190 Mio. gesteigert (21% organisch)<br />

• Operative Marge um 60 Basispunkte auf 3,8% verbessert<br />

• Reingewinn von EUR 133 Mio., eine Zunahme von 33%<br />

Chéserex, 8. Mai 2007: Die Adecco-Gruppe, weltweit führende Anbieterin von<br />

Human Resources-Lösungen, publiziert heute die Ergebnisse für das 1. Quartal 2007.<br />

Der Reingewinn konnte um 33% auf EUR 133 Mio. gesteigert werden, gegenüber<br />

EUR 100 Mio. im Quartalsvergleich des Vorjahres. Der Umsatz erhöhte sich um 7% von<br />

EUR 4.7 Mia. im 1. Quartal 2006 auf EUR 5.0 Mia. im Berichtsquartal.<br />

Dieter Scheiff, Chief Executive Officer (CEO) <strong>der</strong> Adecco-Gruppe erklärte: "Ich freue mich sehr,<br />

dass wir mit einem guten Ergebnis in das Geschäftsjahr 2007 starten können. Insbeson<strong>der</strong>e in<br />

Europa verzeichnen wir ein weiterhin ges<strong>und</strong>es organisches Wachstum. Zudem konnten wir<br />

Aufgr<strong>und</strong> einer höheren Bruttomarge <strong>und</strong> besserer Kosteneffizienz die operative Gewinnmarge<br />

um 60 Basispunkte auf 3,8% verbessern.“<br />

“Bezüglich Adeccos Gewinnaussichten bleiben wir zuversichtlich. Der Branchenausblick ist<br />

unverän<strong>der</strong>t günstig – die starke Nachfrage in Europa <strong>und</strong> Asien vermag die schwächere Marktentwicklung in den<br />

USA auszugleichen. Erste Erfolge unseres wertorientierten Führungsansatzes, vor allem in Frankreich, belegen,<br />

dass die gewählte Strategie die richtige ist. Folglich bestätigen wir unsere Ziele, nämlich den Umsatz jährlich um<br />

7 bis 9% zu erhöhen <strong>und</strong> die operative Marge auf über 5% <strong>und</strong> die Kapitalrendite (ROCE) auf über 25% bis ins<br />

Jahr 2009 zu steigern.“


Jobmotor Zeitarbeit (Pressemitteilung, Quelle: Randstad)<br />

Randstad im 1. Quartal erneut mit kräftigem Umsatzwachstum<br />

Eschborn, 25. April 2007 – Der Marktführer in Sachen Personaldienstleistungen verzeichnet auch im<br />

1. Quartal 2007 eine deutliche Umsatzsteigerung:<br />

im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres wurde <strong>der</strong> Umsatz um 40 Prozent auf 362 Millionen Euro<br />

(2006: 258,4 Millionen Euro) gesteigert.<br />

„Mit dem vorgelegten Ergebnis bauen wir unsere Marktführerschaft weiter aus. Die Zahlen zeigen,<br />

dass wir auch in 2007 optimistisch nach vorne schauen können“,<br />

so Eckard Gatzke, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geschäftsleitung von Randstad Deutschland.<br />

Die weltweit tätige Randstad Holding nv konnte mit ihren weltweit r<strong>und</strong> 320.000 Mitarbeitern den<br />

Umsatz zum Ende des ersten Quartals 2007<br />

um 16 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres auf über 2,1 Milliarden Euro<br />

erhöhen.<br />

Randstad annual report 2006


Zeitarbeit für ein Viertel <strong>der</strong> neuen Stellen verantwortlich<br />

Wie <strong>der</strong> Chef <strong>der</strong> Nürnberger B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen<br />

Weise, bei <strong>der</strong> Vorlage des neuen Monatsberichts sagte,<br />

sind von Januar 2006 bis zu diesem Januar nach Zählung <strong>der</strong> Behörde<br />

624.000 sozialversicherungspflichtige Stellen neu entstanden.<br />

Etwa jede vierte davon, also mehr als 150.000 Jobs, gehe auf<br />

Zeitarbeitsfirmen zurück. Mit 13.128 im vergangenen Jahr neu eingestellten<br />

Mitarbeitern feiert sich Branchenprimus Randstad selbst als "<strong>der</strong> größte<br />

Arbeitsplatzbeschaffer Deutschlands".


Zeitarbeit für ein Viertel <strong>der</strong> neuen Stellen verantwortlich<br />

Ankündigung von mehr als 200 Neueinstellungen in den ersten neun Monaten 2007,<br />

Stand 28.09.2007, Quelle: F.A.Z. 09.10.2007


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These 2<br />

• Im Segment <strong>der</strong> Intensivnutzer zeichnet sich ein<br />

Funktionswandel von Leiharbeit ab. 2004 hatten r<strong>und</strong><br />

40 % <strong>der</strong> relevanten Einsatzbetriebe mit mehr als 10<br />

Beschäftigten Leiharbeiteranteile von mindesten 10 %.<br />

Bei größeren Betrieben (über 150 Beschäftigte) belaufen<br />

sich diese Intensivnutzer auf r<strong>und</strong> 10 % <strong>der</strong><br />

Einsatzbetriebe – bei leicht wachsen<strong>der</strong> Tendenz. Hier<br />

spielt Leiharbeit eine zentrale Rolle im betrieblichen<br />

Flexibilisierungshandeln. In vielen Regionen gibt es<br />

Vorreiterbetriebe, in denen Leiharbeiter Kernfunktionen<br />

übernehmen. Im BMW-Werk-Leipzig z. B. liegt <strong>der</strong><br />

Leiharbeiteranteil bei 30 %; ihr Einsatz erstreckt sich<br />

über alle Bereiche vom Band bis zum Büro.<br />

Entscheidend ist, dass <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>satz „Gleiches Geld für<br />

gleiche Arbeit“ in keinem dieser Bereich realisiert ist.


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Funktionswandel von Zeitarbeit<br />

Typ I<br />

Ad Hoc Einsatz<br />

Einsatz Kurzfristig-temporär<br />

LA zur Abdeckung von<br />

Produktionsschwankungen<br />

<strong>und</strong> Personalausfall<br />

Typ II<br />

Flexibilitätspuffer<br />

Permanent<br />

LA als integraler<br />

Bestandteil <strong>der</strong> flexiblen<br />

Randbelegschaft<br />

Ziel Numerische Flexibilität<br />

<strong>und</strong> Kostensenkung in den<br />

Randbereichen <strong>der</strong><br />

Organisation<br />

Funktionale Flexibilität<br />

<strong>und</strong><br />

Beschäftigungsstabilität in<br />

den Kernbereichen<br />

Typ III<br />

Vernetzung<br />

Permanent<br />

LA als integraler Bestandteil <strong>der</strong><br />

Gesamtbelegschaft<br />

Flexibilität (numerisch +<br />

funktional) <strong>und</strong> Kostensenkung in<br />

<strong>der</strong> gesamten Organisation (Kern<strong>und</strong><br />

Randbereich)<br />

Leiharbeitsquote < 10 % > 10 % > 10 %<br />

Kontrolle <strong>und</strong><br />

Steuerung <strong>der</strong><br />

Leiharbeiter<br />

Verhältnis<br />

Stamm- /<br />

Randbelegschaft<br />

Entleihbetrieb Entleihbetrieb Verleiher übernimmt Kontroll- <strong>und</strong><br />

Steuerungsfunktion im<br />

Entleihbetrieb<br />

(On Site Management)<br />

Punktuell<br />

Statussegmentierung<br />

Dualismus<br />

Statussegmentierung +<br />

Tätigkeitssegmentierung<br />

Dualität<br />

Statussegmentierung ohne<br />

Tätigkeitssegmentierung


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These 3<br />

• Bei den Intensivnutzern sind Lohnkostensenkung <strong>und</strong><br />

Tarifunterwan<strong>der</strong>ung, aber auch <strong>der</strong> vergleichsweise<br />

einfache Kapazitätsrückbau im Falle rückläufiger<br />

Auslastung die Hauptmotive für den Einsatz von<br />

Leiharbeitern. In mehr als einem Viertel <strong>der</strong><br />

Nutzerbetriebe verdrängt Leiharbeit reguläre<br />

Beschäftigung. Optimistische Annahmen über die<br />

beschäftigungsför<strong>der</strong>nde Wirkung von Leiharbeit<br />

bestätigen sich nicht; stattdessen muss davon<br />

ausgegangen werden, dass Leiharbeit zumindest in<br />

Teilbereichen ein enormes Armuts- <strong>und</strong> Abstiegsrisiko<br />

birgt.


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Arbeitsmarkteffekte<br />

• Innerbetrieblicher Klebeeffekt: 15 % <strong>der</strong><br />

Leiharbeiter in 25 % <strong>der</strong> Entleihbetriebe<br />

(2003)<br />

• Substitution: 25 % <strong>der</strong> Betriebe<br />

• Substitution vor allem industrielle<br />

Großbetriebe, mit Betriebsrat <strong>und</strong><br />

Tarifvertrag, Exportorientierung


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Das Zonenmodell<br />

(Des-)Integrationspotentiale von Erwerbsarbeit – eine Typologie<br />

Zone <strong>der</strong> Integration<br />

1. Gesicherte Integration („Die Gesicherten“)<br />

2. Atypische Integration („Die Unkonventionellen“ o<strong>der</strong> „Selbstmanager“)<br />

3. Unsichere Integration („Die Verunsicherten“)<br />

4. Gefährdete Integration („Die Abstiegsbedrohten“)<br />

Zone <strong>der</strong> Prekarität<br />

5. Prekäre Beschäftigung als Chance / temporäre Integration („Die Hoffenden“)<br />

6. Prekäre Beschäftigung als dauerhaftes Arrangement („Die Realistischen“)<br />

7. Entschärfte Prekarität („Die Zufriedenen“)<br />

Zone <strong>der</strong> Entkoppelung<br />

8. Überwindbare Ausgrenzung: („Die Verän<strong>der</strong>ungswilligen“)<br />

9. Kontrollierte Ausgrenzung / inszenierte Integration („Die Abgehängten“)


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These 4<br />

• Leiharbeiter erfüllen in den Betrieben ungewollt<br />

eine Disziplinierungsfunktion. Gerade weil sich<br />

die prekär Beschäftigten im unmittelbaren<br />

Erfahrungsbereich <strong>der</strong> über<br />

Normarbeitsverhältnisse Integrierten bewegen,<br />

wirken sie als ständige Mahnung.<br />

Festangestellte sehen, dass ihre Arbeit zu<br />

gleicher Qualität auch von Personal bewältigt<br />

werden kann, das für die Ausübung dieser<br />

Tätigkeit Arbeits- <strong>und</strong> <strong>Lebens</strong>bedingungen in<br />

Kauf nimmt, die in <strong>der</strong> Stammbelegschaft kaum<br />

akzeptiert würden.


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These 5<br />

• Leiharbeit o<strong>der</strong> Zeitarbeit ist überwiegend<br />

eine prekäre Beschäftigungsform, weil sie<br />

nicht dauerhaft oberhalb eines kulturellen<br />

Minimums Existenz sichernd ist <strong>und</strong><br />

geringere gesellschaftliche Anerkennung<br />

sowie vermin<strong>der</strong>te Partizipationschancen<br />

bedeutet.


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Handlungsfel<strong>der</strong><br />

• Haltelinien “nach unten”: An einem gesetzlichen<br />

Mindestlohn führt im Gr<strong>und</strong>e kein Weg vorbei.<br />

• Selbstorganisation för<strong>der</strong>n: Gewerkschaften müssen<br />

die Interessen prekär Beschäftigter besser<br />

repräsentieren, gezieltes Organizing ist möglich.


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Handlungsfel<strong>der</strong><br />

• Betriebliche Interessenvertreter sensibilisieren, über<br />

Rechte aufklären.<br />

• Dem Gr<strong>und</strong>satz „Gleiches Geld für gleiche Arbeit“<br />

Nachdruck verleihen (Kampagnenorientierung).<br />

• Organisationskonkurrenzen vermeiden.<br />

• Flexibilitätsprämien aushandeln.<br />

• ALG-II-Regelungen, „Hartz IV“ überprüfen.


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Handlungsfel<strong>der</strong><br />

• Beschäftigungs- <strong>und</strong> Qualifizierungsför<strong>der</strong>ung<br />

intensivieren; sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigungsverhältnisse sind besser als „Ein-Euro-<br />

Jobs“.<br />

• Wichtig ist eine „Politik des Respekts“, die mit <strong>der</strong><br />

Diskriminierung <strong>und</strong> Stigmatisierung bricht.<br />

• Gr<strong>und</strong>sätzliche Weichenstellung für einen inklusiven,<br />

demokratischen Sozialstaat, <strong>der</strong> auch <strong>der</strong> sozialen<br />

Mitte nützt.


An die<br />

Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

Kirsten Hachmeyer<br />

Bürgerstraße 1<br />

28195 Bremen<br />

Veranstaltungsreihe Arbeitsmarkt<br />

neu denken – Anstöße für eine sozial gerechte<br />

<strong>und</strong> nachhaltige Arbeitsmarktpolitik<br />

Durch die Hartz-Reformen sind in <strong>der</strong> Hoffnung auf<br />

positive Beschäftigungseffekte Elemente sozialer<br />

Sicherung gekürzt <strong>und</strong> <strong>der</strong> Paradigmenwandel von<br />

<strong>der</strong> ›aktiven‹ zur ›aktivierenden‹ Arbeitsmarktpolitik<br />

vollzogen worden.<br />

Gleichzeitig wurden Formen von Beschäftigung<br />

erleichtert <strong>und</strong> geför<strong>der</strong>t, die vom sogenannten Normalarbeitsverhältnis<br />

abweichen. Damit setzt sich<br />

<strong>der</strong> Trend zu ›atypischen Beschäftigungsformen‹ wie<br />

Mini-Jobs, Teilzeit, Leiharbeit <strong>und</strong> geför<strong>der</strong>ter Selbstständigkeit<br />

ungebrochen fort. Das übt erheblichen<br />

Druck auf die Arbeitnehmer- <strong>und</strong> die Arbeitslosenseite<br />

aus <strong>und</strong> wirkt durchschlagend auf die <strong>Lebens</strong>situation<br />

<strong>der</strong> Menschen.<br />

Welche Lösungen haben an<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong> für das<br />

›Problem Arbeitslosigkeit‹ gef<strong>und</strong>en? Wie lassen<br />

sich durch lokale Politik Fehler <strong>der</strong> Hartz-Gesetze<br />

korrigieren? Wie können Alternativen aussehen, die<br />

eine dauerhafte soziale, ökonomische <strong>und</strong> politische<br />

Teilhabe <strong>der</strong> Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger sichern?<br />

Die Arbeitnehmerkammer greift diese Aspekte mit<br />

<strong>der</strong> Veranstaltungsreihe auf <strong>und</strong> diskutiert sie mit Bremer<br />

<strong>und</strong> auswärtigen Fachleuten. Weitere Informationen<br />

zur Veranstaltungsreihe <strong>und</strong> zum Thema sind auch<br />

unter www.arbeitnehmerkammer.de/politik/arbeit<br />

hinterlegt.<br />

Ausstellung ›Gesichter <strong>der</strong> Armut‹<br />

Die Tagung wird gerahmt durch die Ausstellung<br />

›Gesichter <strong>der</strong> Armut‹. Diese will den trockenen Zahlen<br />

<strong>der</strong> Armut ein Gesicht verleihen <strong>und</strong> sie so lebendig<br />

werden lassen. Es werden Menschen mit ihren<br />

Geschichten porträtiert <strong>und</strong> <strong>Lebens</strong>bedingungen<br />

sowie Auswirkungen von Armut in Bremen aufgezeigt.<br />

Wir danken dem Kirchlichen Dienst in <strong>der</strong> Arbeitswelt<br />

<strong>der</strong> Bremischen Evangelischen Kirche, dass<br />

die Ausstellung während <strong>der</strong> Tagung in <strong>der</strong> Arbeitnehmerkammer<br />

gezeigt werden kann.<br />

Weitere Informationen<br />

Die Veranstaltung ist kostenlos.<br />

Es besteht Freistellungsanspruch gemäß<br />

§ 37.6 BetrVG, § 39.5 BremPersVG, § 19.2 MVG<br />

<strong>und</strong> § 18.3 MVO.<br />

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.<br />

Weitere Informationen bei:<br />

Peer Rosenthal, Tel. 0421 · 36301-992<br />

rosenthal@arbeitnehmerkammer.de<br />

Dr. Christiane Koch, Tel. 0421 · 36301-972<br />

koch@arbeitnehmerkammer.de<br />

So finden Sie uns:<br />

Arbeitnehmerkammer<br />

Bremen<br />

Bürgerstraße 1<br />

28195 Bremen<br />

Tel.: 0421·36301-0<br />

Fax: 0421·36301-89<br />

info@arbeitnehmerkammer.de<br />

www.arbeitnehmerkammer.de<br />

H<br />

P<br />

Straßenbahn<br />

2, 3, 4, 5, 6, 8<br />

Bus 24, 25<br />

Parkhaus<br />

Violenstraße<br />

November/2007<br />

3. Veranstaltung aus <strong>der</strong> Reihe > Arbeitsmarkt<br />

neu denken – Anstöße für eine sozial gerechte<br />

<strong>und</strong> nachhaltige Arbeitsmarktpolitik<br />

22. November 2007 | 11 bis 18.30 Uhr<br />

| Kultursaal <strong>der</strong> Arbeitnehmerkammer Bremen | Bürgerstraße 1<br />

Prekarisierung <strong>der</strong> <strong>Lebens</strong><strong>und</strong><br />

Arbeitswelt<br />

<strong>Betroffenheit</strong>, Bewältigung<br />

<strong>und</strong> Gegenstrategien<br />

Arbeitnehmerkammer<br />

Bremen


Arbeitnehmerkammer Bremen Fachtagung<br />

Prekarisierung <strong>der</strong> <strong>Lebens</strong>- <strong>und</strong><br />

Arbeitswelt – <strong>Betroffenheit</strong>,<br />

Bewältigung <strong>und</strong> Gegenstrategien<br />

Prekäre Arbeits- <strong>und</strong> <strong>Lebens</strong>verhältnisse haben in den<br />

letzten Jahren stark zugenommen. Sie sind keine<br />

Ausnahme mehr <strong>und</strong> treffen auch nicht mehr Randgruppen<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft. Absturz- <strong>und</strong> Existenzängste<br />

sind vielmehr bis weit in die gesellschaftliche Mitte<br />

vorgedrungen. Ein Gr<strong>und</strong> dafür ist die Ausweitung<br />

›atypischer Beschäftigungsverhältnisse‹.<br />

Die Tagung soll klären, was unter prekären <strong>Lebens</strong><strong>und</strong><br />

Arbeitsverhältnissen zu verstehen ist <strong>und</strong> in<br />

welchen Ausprägungen sie <strong>der</strong>zeit zu finden sind.<br />

Welche beschäftigungspolitischen Konsequenzen die<br />

aktuelle Entwicklung zeigt <strong>und</strong> welcher politische<br />

Handlungsbedarf sich daraus ableitet, ist die zweite<br />

relevante Fragestellung.<br />

Im ersten Veranstaltungsteil stehen Begrifflichkeiten<br />

<strong>und</strong> Ausprägungen von Prekarisierung in Deutschland<br />

<strong>und</strong> in Bremen im Fokus. Die anschließende<br />

Workshop-Phase befasst sich mit verschiedenen<br />

Dimensionen prekärer Arbeitsverhältnisse: Niedriglöhne,<br />

neue Selbstständigkeit, Prekarisierung<br />

<strong>der</strong> Frauenbeschäftigung sowie das Praktikum als<br />

neue ›akademische Beschäftigungsform‹.<br />

Welche nötigen politischen Konsequenzen <strong>und</strong> Handlungsnotwendigkeiten<br />

sich aus den zuvor diskutierten<br />

Problemen <strong>der</strong> Praxis ergeben, wird im dritten<br />

Teil diskutiert: Liegt <strong>der</strong> Schlüssel in einer strikten<br />

Re-Regulierungspolitik? O<strong>der</strong> braucht es eine Neuformulierung<br />

des Verhältnisses von Sicherheit <strong>und</strong><br />

Flexibilität von Arbeit? Ist das bedingungslose Gr<strong>und</strong>einkommen<br />

eine mögliche Alternative? Und braucht<br />

es für eine Politik <strong>der</strong> Ent-Prekarisierung Weichenstellungen<br />

auf B<strong>und</strong>esebene o<strong>der</strong> kann es auch spezifische<br />

bremische Politikansätze geben?<br />

Programm<br />

11.00 Uhr<br />

11.10 Uhr<br />

11.15 Uhr<br />

12.15 Uhr<br />

12.45 Uhr<br />

Begrüßung<br />

Dr. Hans Endl, Hauptgeschäftsführer<br />

Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

Zur Ausstellung ›Gesichter <strong>der</strong> Armut‹<br />

Nadja Plothe, LernNetzwerk Bremen,<br />

freiberufliche Trainerin <strong>und</strong> Journalistin<br />

Ausweitung prekärer<br />

Arbeits- <strong>und</strong> <strong>Lebens</strong>verhältnisse<br />

Dr. Berthold Vogel,<br />

Hamburger Institut für Sozialforschung<br />

Prekäre Beschäftigungsverhältnisse in Bremen<br />

Prof. Dr. Christiane Koch,<br />

Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

Mittagsimbiss<br />

13.30 Uhr Workshops:<br />

Workshop 1: Selbstständig – Scheinselbstständig – Prekär<br />

Chancen <strong>und</strong> Risiken <strong>der</strong> Selbstständigkeit am<br />

Beispiel des Kultursektors<br />

Dr. Sigrid Betzelt, Universität Bremen,<br />

Zentrum für Sozialpolitik<br />

Die Situation von Beschäftigten<br />

im Medienbereich<br />

Regine Suling, Landesvorsitzende<br />

Deutscher Journalisten-Verband Bremen e.V.<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Nadja Plothe<br />

Workshop 2: Vollzeit – Niedriglohn – Prekär<br />

Niedriglohnarbeit in Deutschland <strong>und</strong> Modellrechnungen<br />

für einen gesetzlichen Mindestlohn<br />

Dr. Karen Jaehrling, Universität Duisburg-Essen,<br />

Institut Arbeit <strong>und</strong> Qualifikation<br />

Das Vergabegesetz als ein Weg aus <strong>der</strong><br />

Niedriglohnexpansion<br />

Ramiro Czock, IG BAU Bremen<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Dr. Christiane Koch/Peer Rosenthal,<br />

Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

Workshop 3: Frau – Beschäftigt – Prekär<br />

15.30 Uhr<br />

16.00 Uhr<br />

16.30 Uhr<br />

17.15 Uhr<br />

18.30 Uhr<br />

Minijobs – Einbahnstraße in Abhängigkeiten<br />

Jutta Kühl, Referentin für feministische Politik <strong>der</strong><br />

Fraktion Die Linke im B<strong>und</strong>estag<br />

N.N.<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Margareta Steinrücke,<br />

Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

Workshop 4: Studiert – Praktikum – Prekär<br />

Postgraduelle Praktika – Ausmaß <strong>und</strong> Funktion<br />

Dr. Dieter Grühn, Freie Universität Berlin,<br />

Arbeitsbereich Absolventenforschung<br />

Regulierungsbedarfe für Praktika<br />

Bettina König, Vorstandsvorsitzende fairwork e.V.<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Dr. Ulrich Heisig, Universität Bremen,<br />

Institut Arbeit <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

Kaffeepause<br />

Ergebnisberichte aus den Workshops<br />

Prekarisierung – Individuelle Bewältigung <strong>und</strong><br />

politischer Handlungsbedarf<br />

Prof. Dr. Klaus Dörre,<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

Podiumsdiskussion<br />

zum politischen Handlungsbedarf<br />

Dr. Joachim Schuster, Staatsrat bei<br />

<strong>der</strong> Senatorin für Arbeit, Frauen,<br />

Ges<strong>und</strong>heit, Jugend <strong>und</strong> Soziales, SPD<br />

Monique Troedel, MdBB,<br />

Fraktionsvorsitzende Die Linke<br />

Silvia Schön, MdBB, arbeitsmarktpolitische<br />

Sprecherin Fraktion Bündnis90/Die Grünen<br />

Inge Lies-Bohlmann,<br />

IG-Metall Bremen<br />

Prof. Dr. Klaus Dörre<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Peer Rosenthal<br />

Ende <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

Veranstaltung: Prekarisierung <strong>der</strong> <strong>Lebens</strong>- <strong>und</strong> Arbeitswelt.<br />

<strong>Betroffenheit</strong>, Bewältigung <strong>und</strong> Gegenstrategien<br />

1 Workshop: Selbstständig –<br />

Scheinselbstständig – Prekär<br />

Name, Vorname<br />

2 Workshop:<br />

Vollzeit – Niedriglohn – Prekär<br />

3 Workshop:<br />

Frau – Beschäftigt – Prekär<br />

Betrieb/Institution<br />

Anmeldung<br />

4 Workshop:<br />

Studiert – Praktikum – Prekär<br />

Anschrift<br />

E-Mail<br />

Anmeldung bis zum 16. November 2007:<br />

per Post, Fax o<strong>der</strong> E-Mail<br />

Fax: 0421·36301-995<br />

E-Mail: hachmeyer@arbeitnehmerkammer.de<br />

Funktion Telefon<br />

Datum/Unterschrift


Prekarisierung <strong>der</strong> <strong>Lebens</strong>- <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

<strong>Betroffenheit</strong>, Bewältigung <strong>und</strong> Gegenstrategien<br />

3. Veranstaltung aus <strong>der</strong> Reihe > Arbeitsmarkt neu denken –<br />

Anstöße für eine sozial gerechte <strong>und</strong> nachhaltige Arbeitsmarktpolitik<br />

22. November 2007, 11.00 bis 18.30 Uhr<br />

Kultursaal <strong>der</strong> Arbeitnehmerkammer Bremen, Bürgerstr. 1<br />

Tagungsunterlagen


3. Veranstaltung aus <strong>der</strong> Reihe „Arbeitsmarkt neu denken –<br />

Anstöße für eine sozial gerechte <strong>und</strong> nachhaltige Arbeitsmarktpolitik“<br />

Prekarisierung <strong>der</strong> <strong>Lebens</strong>- <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

<strong>Betroffenheit</strong>, Bewältigung <strong>und</strong> Gegenstrategien<br />

Aktualisiertes Programm, 20.11.07<br />

11.00 Uhr<br />

Begrüßung<br />

Dr. Hans Endl<br />

Hauptgeschäftsführer Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

11.10 Uhr<br />

Zur Ausstellung „Gesichter <strong>der</strong> Armut“<br />

Nadja Plothe, LernNetzwerk Bremen, freiberufliche Trainerin <strong>und</strong> Journalistin<br />

11.15 Uhr<br />

Ausweitung prekärer Arbeits- <strong>und</strong> <strong>Lebens</strong>verhältnisse<br />

Dr. Berthold Vogel<br />

Hamburger Institut für Sozialforschung<br />

12.15 Uhr<br />

Prekäre Beschäftigungsverhältnisse in Bremen<br />

Prof. Dr. Christiane Koch<br />

Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

12.45 Uhr<br />

Mittagsimbiss<br />

13.30 Uhr<br />

Workshops<br />

Workshop 1: Selbstständig – Scheinselbstständig – Prekär<br />

(Haus <strong>der</strong> Wissenschaft, Sandstr., Kleiner Saal)<br />

Dr. Sigrid Betzelt, Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik: Chancen <strong>und</strong> Risiken<br />

<strong>der</strong> Selbstständigkeit am Beispiel des Kultursektors<br />

Regine Suling, Landesvorsitzende Deutscher Journalisten-Verband Bremen e.V.: Die<br />

Situation von Beschäftigten im Medienbereich<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Nadja Plothe<br />

Workshop 2: Vollzeit – Niedriglohn – Prekär<br />

(Arbeitnehmerkammer Bremen, Kultursaal)<br />

Dr. Karen Jaehrling, Universität Duisburg-Essen, Institut Arbeit <strong>und</strong> Qualifikation:<br />

Niegriglohnarbeit in Deutschland <strong>und</strong> Modellrechnungen für einen gesetzlichen<br />

Mindestlohn<br />

Ramiro Czock, IG BAU Bremen: Das Vergabegesetz als ein Weg aus <strong>der</strong><br />

Niedriglohnexpansion


Mo<strong>der</strong>ation: Dr. Christiane Koch/Peer Rosenthal, Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

Workshop 3: Frau – Beschäftigt – Prekär<br />

(Arbeitnehmerkammer Bremen, 4. OG, Raum 402)<br />

Jutta Kühl, Referentin für feministische Politik <strong>der</strong> Fraktion DIE LINKE im B<strong>und</strong>estag:<br />

Minijobs – Einbahnstraße in Abhängigkeiten<br />

Dr. Christiane Schnell, Universität Bremen, Institut für Arbeit <strong>und</strong> Wirtschaft:<br />

Frauenbeschäftigung als prekäre Beschäftigung<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Margareta Steinrücke, Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

Workshop 4: Studiert – Praktikum – Prekär<br />

(Arbeitnehmerkammer Bremen, 3. OG, Raum 304)<br />

Dr. Dieter Grühn, Freie Universität Berlin, Arbeitsbereich Absolventenforschung:<br />

Postgraduelle Praktika – Ausmaß <strong>und</strong> Funktion<br />

Bettina König, Vorstandsvorsitzende fairwork e.V.: Regulierungsbedarfe für Praktika<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Dr. Ulrich Heisig, Universität Bremen, Institut Arbeit <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

15.30 Uhr<br />

Kaffeepause<br />

16.00 Uhr<br />

Ergebnisberichte aus den Workshops<br />

16.30 Uhr<br />

Prekarisierung – Individuelle Bewältigung <strong>und</strong> politischer Handlungsbedarf<br />

Prof. Dr. Klaus Dörre<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

17.15 Uhr<br />

Podiumsdiskussion zum politischen Handlungsbedarf:<br />

Dr. Joachim Schuster, Staatsrat bei <strong>der</strong> Senatorin für Arbeit, Frauen, Ges<strong>und</strong>heit, Jugend<br />

<strong>und</strong> Soziales, SPD<br />

Monique Troedel, MdBB, Fraktionsvorsitzende DIE LINKE<br />

Silvia Schön, MdBB, arbeitsmarktpolitische Sprecherin Fraktion Bündnis90/DIE<br />

GRÜNEN<br />

Inge Lies-Bohlmann, IG-Metall Bremen<br />

Prof. Dr. Klaus Dörre, Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Peer Rosenthal, Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

18.30 Uhr<br />

Ende <strong>der</strong> Veranstaltung


Referentinnen <strong>und</strong> Referenten<br />

Dr. Sigrid Betzelt, seit 2000 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Sozialpolitik <strong>der</strong><br />

Universität Bremen mit den Arbeitsschwerpunkten Wandel von Erwerbsstrukturen <strong>und</strong> soziale<br />

Sicherung, Geschlechtsspezifische Wirkungen <strong>der</strong> Arbeitsmarktreformen<br />

Publikationen (Auswahl):<br />

Betzelt, Sigrid (2007): Hartz IV aus Gen<strong>der</strong>-Sicht: Einige Antworten <strong>und</strong> viele offene Fragen,<br />

in: WSI-Mitteilungen 6/2007, S. 298-304<br />

Betzelt, Sigrid/ Gottschall, Karin (2005): Frei zu sein bedarf es wenig? Chancen <strong>und</strong> Risiken <strong>der</strong><br />

Selbstständigkeit in Kulturberufen, in: Impulse aus <strong>der</strong> Forschung 1/2005, S. 6-9<br />

Betzelt, Sigrid (2004): Frei flottierend auf dem Markt <strong>der</strong> Kultur, Welche Chancen <strong>und</strong> Risiken<br />

birgt die Selbstständigkeit im Kultur- <strong>und</strong> Mediensektor?, in: politik <strong>und</strong> kultur, Heft 5, S. 21<br />

Ramiro Czock, seit 2006 Gewerkschaftssekretär <strong>der</strong> Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt,<br />

Bezirksverband Land Bremen<br />

Prof. Dr. Klaus Dörre, geb. am 31.07.1957 in Volkmarsen-Külte, seit 2005 Professur für<br />

Arbeits-, Industrie- <strong>und</strong> Wirtschaftssoziologie an <strong>der</strong> Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

Publikationen (Auswahl):<br />

Dörre, Klaus (2007): Einfache Arbeit gleich prekäre Arbeit? Überlegungen zu einem schwierigen<br />

Thema, in: WisoDiskurs, Expertisen <strong>und</strong> Dokumentationen zur Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialpolitik,<br />

Ausgabe 06/2007, Friedrich-Ebert-Stiftung, S. 46-58<br />

Dörre, Klaus (2007): Prekarisierung <strong>und</strong> Rechtspopulismus – gibt es einen Zusammenhang?, in:<br />

WisoDiskurs, Expertisen <strong>und</strong> Dokumentationen zur Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialpolitik, Ausgabe<br />

06/2007, Friedrich-Ebert-Stiftung, S. 24-34<br />

Dörre, Klaus (2007): Prekarisierung <strong>und</strong> Geschlecht, Ein Versuch über unsichere Beschäftigung<br />

<strong>und</strong> männliche Herrschaft in nachfordistischen Arbeitsgesellschaften, in: Aulenbacher, Brigitte et<br />

al. (Hrsg.): Arbeit <strong>und</strong> Geschlecht im Umbruch <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Gesellschaft – Forschung im<br />

Dialog, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften<br />

Dörre, Klaus (2007): Die Wi<strong>der</strong>kehr <strong>der</strong> Prekarität, Subjektive Verarbeitungen, soziale Folgen<br />

<strong>und</strong> politische Konsequenzen unsicherer Beschäftigungsverhältnisse, in: Lorenz, Frank et al.<br />

(Hrsg.): Ende <strong>der</strong> Normalarbeit? Mehr Solidarität statt weniger Sicherheit, Zukunft betrieblicher<br />

Intersssenvertretung, Hamburg: VSA Verlag<br />

Dörre, Klaus/ Röttger, Bernd (2006): Im Schatten <strong>der</strong> Globalisierung, Strukturpolitik, Netzwerke<br />

<strong>und</strong> Gewerkschaften in alten Industrieregionen, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften<br />

Dörre, Klaus (2006): Prekäre Arbeit, Unsichere Beschäftigungsverhältnisse <strong>und</strong> ihre sozialen<br />

Folgen, in: Arbeit, Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung <strong>und</strong> Arbeitspolitik 3/2006,<br />

S. 183-191<br />

Dr. Dieter Grühn, Freie Universität Berlin, Arbeitsbereich Absolventenforschung<br />

Publikationen (Auswahl):<br />

Grühn, Dieter/ Hecht, Heidemarie (2007): Generation Praktikum? Prekäre Beschäftigungsformen<br />

von Hochschulabsolventinnen <strong>und</strong> –absolventen, Eine Studie des Arbeitsbereichs<br />

Absolventenforschung <strong>der</strong> FU Berlin im Auftrag <strong>der</strong> DGB-Jugend <strong>und</strong> <strong>der</strong> Hans-Böckler-Stiftung


Dr. Karen Jaehrling,<br />

Publikationen (Auswahl):<br />

Grimshaw, Damian / Hieming, Bettina / Jaehrling, Karen / Kalina, Thorsten / Rubery, Jill /<br />

Schimron, Nirit / Stupnytskyy, Oleksandr / Weinkopf, Claudia (2007): Frauen in "einfachen"<br />

Tätigkeiten: Abschlussbericht. Studie erstellt im Auftrag des Ausschusses für Rechte <strong>der</strong> Frau<br />

<strong>und</strong> Gleichstellung <strong>der</strong> Geschlechter des Europäischen Parlaments, Angebots-Nr.<br />

IP/C/FEMM/IC/2006-162. Brüssel: Europäisches Parlament, Generaldirektion Interne<br />

Politikbereiche <strong>der</strong> Union - Direktion C - Bürgerrechte <strong>und</strong> konstitutionelle Fragen<br />

Jaehrling, Karen (2007): Wo das Sparen am leichtesten fällt - Reinigungs- <strong>und</strong> Pflegehilfskräfte<br />

im Krankenhaus, in: Arbeiten für wenig Geld: Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland.<br />

Frankfurt/Main: Campus Verl., S. 175-210<br />

Hieming, Bettina / Jaehrling, Karen / Kalina, Thorsten / Vanselow, Achim / Weinkopf, Claudia<br />

(2006): Der Arbeitsmarkt für "einfache" Dienstleistungstätigkeiten: Beschäftigungschancen für<br />

gering Qualifizierte?, in: Sozialer Fortschritt 55, S. 208-214<br />

Jaehrling, Karen / Kalina, Thorsten / Vanselow, Achim / Voss-Dahm, Dorothea (2006):<br />

Niedriglohnarbeit in <strong>der</strong> Praxis - Arbeit in Häppchen für wenig Geld. In: Sterkel, Gabriele /<br />

Schulten, Thorsten / Wiedemuth, Jörg (Hrsg.): Mindestlöhne gegen Lohndumping:<br />

Rahmenbedingungen, Erfahrungen, Strategien. Hamburg: VSA-Verlag<br />

Prof. Dr. Christiane Koch, geb. 1957 in Frankfurt am Main, seit 2006 Referentin für<br />

Arbeitsmarkt- <strong>und</strong> Beschäftigungspolitik bei <strong>der</strong> Arbeitnehmerkammer Bremen, seit 2007<br />

Professur für Betriebswirtschaftslehre <strong>und</strong> Personalmanagement an <strong>der</strong> FH Dortm<strong>und</strong><br />

Publikationen (Auswahl):<br />

Koch, Christiane: Betriebliche Frauenför<strong>der</strong>ung in Bremen, Hg: Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

(2006) http://www.arbeitnehmerkammer.de/download/interesssenvertretung/arbeitsmarkt/<br />

Frauenfoer<strong>der</strong>bericht.pdf<br />

Koch, Christiane: Betriebliche Anfor<strong>der</strong>ungen an die Zertifizierung informell erworbener<br />

Kompetenzen. Ergebnisse aus zwei Betriebsbefragungen im Modellversuch „TbQ-Transparenz<br />

beruflicher Qualifikationen für den Personaleinsatz in KMU“, in: Eckert, M./ Zöller, A. (Hg.): Der<br />

europäische Berufsbildungsraum – Beiträge <strong>der</strong> Berufsbildungsforschung. 6. Forum <strong>der</strong><br />

Arbeitsgemeinschaft Berufsbildungsforschungsnetz (AG BFN). Schriftenreihe des B<strong>und</strong>esinstituts<br />

für Berufsbildung/AGBFN Bd. 3. Bonn 2006, S. 217-226<br />

Koch, Christiane: <strong>Lebens</strong>langes Lernen in <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung. Bildungserfahrungen,<br />

Diskontinuität <strong>und</strong> neue Wege zur Kompetenzentwicklung, iaw Bremen 2004<br />

Koch, Christiane: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet...“, Zur Entstehung von Intimität <strong>und</strong> Gefühl<br />

im mo<strong>der</strong>nen Familienleben, in: G. Jüttemann/M. Sonntag/C. Wulf (Hrsg.): Die Seele. Ihre<br />

Geschichte im Abendland, 2. Aufl. Göttingen (2005)<br />

Bettina König, Diplom-Kauffrau, Vorstandsvorsitzende von fairwork e.V.<br />

Jutta Kühl, geb. 1973 in Bremen, Diplom-Politikwissenschaftlerin, Referentin für feministische<br />

Politik <strong>der</strong> Fraktion DIE LINKE im B<strong>und</strong>estag<br />

Publikationen (Auswahl):<br />

Kühl, Jutta/ Geppert, Jochen (2006): Frauen leben länger? Männer (also) kurz?, in: Geppert,<br />

Jochen/ Kühl, Jutta: Gen<strong>der</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebens</strong>erwartung, Beiträge aus dem Gen<strong>der</strong>KompetenzZentrum,<br />

Band 2, Bielefeld: Kleine, S. 7-18<br />

Kühl, Jutta/ Baer, Susanne/ Markard, Nora (2005): Menschenrechte <strong>und</strong> Gen<strong>der</strong> Mainstreaming<br />

- Chancen einer Strategie, Zeitschrift für Frauenforschung <strong>und</strong> Geschlechterstudien 4/2005, S.<br />

3-13<br />

Kühl, Jutta (2004): Armutsverwaltung für den Staat statt politische Partizipation? Die<br />

feministischen NGOs Argentiniens in Zeiten neoliberaler Regierung, in: Femina Politika; Heft 2,<br />

2004; S. 38–50


Inge Lies-Bohlmann, zweite Bevollmächtigte <strong>der</strong> IG Metall Bremen, Aufgabengebiete:<br />

Betriebsräte, Bildungsarbeit, Mitglie<strong>der</strong>werbung, Frauen, Alternative Fertigung<br />

Dr. Christiane Schnell, seit 2006 Mitarbeiterin am Institut Arbeit <strong>und</strong> Wirtschaft,<br />

Universität Bremen<br />

Publikationen (Auswahl):<br />

Schnell, Christiane (2007): Regulierung <strong>der</strong> Kulturberufe in Deutschland, Strukturen, Akteure,<br />

Strategien, Wiesbaden: Deutscher Universitäts Verlag<br />

Schnell, Christiane (2004): Perspektiven künstlerischer Existenz, in: KulturPolitik 3/2004<br />

Schnell, Christiane; Betzelt, Sigrid (2003): Die Integration "neuer Selbständiger" in die<br />

Alterssicherung, in: Zeitschrift für Sozialreform 2/2003<br />

Silvia Schön, geb. 1959 in Bremen, seit 2003 Mitglied <strong>der</strong> Bremischen Bürgerschaft,<br />

arbeitsmarkt- <strong>und</strong> wissenschaftspolitische Sprecherin <strong>der</strong> Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN<br />

Dr. Joachim Schuster, geb. 1962, seit 2006 Staatsrat bei <strong>der</strong> Senatorin für Arbeit, Frauen,<br />

Ges<strong>und</strong>heit, Jugend <strong>und</strong> Soziales in Bremen, zuständig für die Bereiche Arbeitsmarktpolitik,<br />

Jugend <strong>und</strong> Soziales<br />

Regine Suling, Landesvorsitzende Deutscher Journalisten-Verband Bremen e.V.<br />

Monique Troedel, geb. 1946 in Nancy, seit 2007 Mitglied <strong>der</strong> Bremischen Bürgerschaft,<br />

Fraktionsvorsitzende <strong>der</strong> Fraktion DIE LINKE, Sprecherin für Frauen, Medien <strong>und</strong><br />

Gewerkschaften<br />

Dr. disc. Pol. Berthold Vogel, geb. 1963 in Würzburg, seit 2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

im Arbeitsbereich „Die Gesellschaft <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik“ am Hamburger Institut für<br />

Sozialforschung<br />

Publikationen (Auswahl):<br />

Vogel, Berthold (2007): Die Staatsbedürftigkeit <strong>der</strong> Gesellschaft, Hamburg: Hamburger Edition<br />

Vogel, Berthold (2006): Sicher – Prekär, in: Lessenich, Stephan/ Nullmeier, Frank (Hrsg.):<br />

Deutschland – Eine gespaltene Gesellschaft, Frankfurt am Main/ New York: Campus, S. 73-91<br />

Vogel, Berthold (2006): Soziale Verw<strong>und</strong>barkeit <strong>und</strong> sozialer Wohlstand, in: Bude, Heinz/<br />

Willisch, Andreas (Hrsg.): Das Problem <strong>der</strong> Exklusion, Hamburg: Hamburger Edition,<br />

S. 342-355<br />

Vogel, Berthold (2006): Desintegration durch Arbeit? Integration durch Arbeitsmarktpolitik?,<br />

in: Gesellschaftliche Desintegration, Problemfel<strong>der</strong> <strong>und</strong> politische Herausfor<strong>der</strong>ungen, Berlin:<br />

Friedrich-Ebert-Stiftung, S. 6-7<br />

Vogel, Berthold (2006): Stabilität des Uneindeutigen, Die soziale Frage nach Wohlstand <strong>und</strong><br />

Sicherheit wird aus <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Gesellschaft gestellt, Die Antwort muss von den Rän<strong>der</strong>n<br />

kommen, in: die tageszeitung vom 30.11.2006, S. 11<br />

Vogel, Berthold (Hrsg.) (2004): Leiharbeit, Neue sozialwissenschaftliche Bef<strong>und</strong>e zu einer<br />

prekären Beschäftigungsform, Hamburg: VSA Verlag


Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer<br />

Anrede Name Vorname Institution<br />

1 Herrn Ahlmann Joachim IG Metall<br />

2 Herrn Apel Lutz alz Arbeit <strong>und</strong> Lernzentrum e. V.<br />

3 Frau Baltschun Hellga bras - arbeiten für bremen<br />

4 Frau Barloschky Katja bremer arbeit gmbH<br />

5 Herrn Bauer Rudolph Universität Bremen<br />

6 Frau Baumeister Dr. Hella<br />

7 Frau Beck Renate<br />

8 Herrn Behrendt Siegfried Werkstatt Bremen<br />

9 Betzelt Dr. Sigrid Universität Bremen, Zentrum für Sozialforschung<br />

10 Frau Birkenstock Sabine Frauenzentrum Solidarische Hilfe<br />

11 Frau Braatz Christiane Klinikum Bremen-Ost<br />

12 Herrn Brückmann Joachim<br />

13 Frau Bury Carola Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

14 Frau Coenraats Saskia Werkstatt Bremen<br />

15 Czock Ramiro IG Bauen-Agrar-Umwelt Bremen<br />

16 Frau Danielzick Ingeborg Kirchlicher Dienst in <strong>der</strong> Arbeitswelt Bremen, forum kirche<br />

17 Herrn Dietrich Reinhard DGB Region Bremen - Bremerhaven<br />

18 Dörre Prof. Dr. Klaus Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

19 Frau Drees Susanne<br />

20 Herrn Dressel Jochen Akademie für Arbeit <strong>und</strong> Politik<br />

21 Frau Dyck Regina Hochschule Bremen<br />

BuH - Berufsverband unabhängiger Handwerkerinnen <strong>und</strong><br />

22 Herrn Ekelmann Bernd<br />

Handwerker e. V.<br />

23 Endl Dr. Hans Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

24 Frau Ergenzinger Annegret Universität Bremen<br />

25 Frau Fleiter Maria bras - arbeiten für bremen<br />

26 Frau Flerlage Jutta Altenpflegeschulen<br />

27 Frau Flügge Jaane Universität Bremen<br />

28 Frau Fraßmann Regina Aucoop e. V. / Netz Mitte<br />

29 Herrn Frey Thomas Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

30 Frau Gätjen Marlies Deutsches Rotes Kreuz<br />

31 Herrn Gebur Thomas Compass Bremen GmbH<br />

Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung<br />

32 Frau Geraedts Regine<br />

<strong>der</strong> Gleichberechtigung <strong>der</strong> Frau (ZGF)<br />

33 Herrn Großjohann Heinz-Otto Arbeit im Landkreis Verden kAöR<br />

34 Grühn Dr. Dieter Freie Universität Berlin<br />

35 Heisig Dr. Ulrich Universität Bremen, Institut Arbeit <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

36 Frau Hentschel Karen Universität Bremen<br />

37 Frau Herzog Lieselotte<br />

38 Frau Hinz Carolin Universität Bremen<br />

39 Jaehrling Dr. Karen Universität Duisburg-Essen, Institut Arbeit <strong>und</strong> Qualifikation<br />

40 Frau Jürgensen Dorothee DGB-Büro Wilhelmshaven<br />

41 Frau Kassel Waltraud<br />

42 Herrn Keuck Ralf DGB-Büro Wilhelmshaven


43 Frau Klink Frauke Innova Privat-Akademie<br />

44 Frau Klüger Meike Universität Bremen<br />

45 Koch Prof. Dr. Christiane Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

46 König Bettina fairwork e.V.<br />

47 Frau Koppelin Prof. Dr. Frauke Fachhochschule Oldenburg Ostfriesland Wilhelmshaven<br />

48 Herrn Korten Berndt Kirchlicher Dienst in <strong>der</strong> Arbeitswelt Bremen, forum kirche<br />

49 Frau Kramm Brigitte<br />

50 Frau Kranz Yvonne IG BAU<br />

51 Kühl Jutta Fraktion DIE LINKE im B<strong>und</strong>estag<br />

52 Frau Laudowicz Edith<br />

53 Lies-Bohlmann Inge IG Metall Bremen<br />

54 Frau Magull Bettina<br />

55 Herrn Martinovic Andi AfJ Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe e.V.<br />

56 Herrn Meyer Björn<br />

57 Herrn Meyer Lars Universität Bremen<br />

Bildungsgemeinschaft SALZ e.V., Soziales,<br />

58 Herrn Meyer Wolfgang Arbeit, Leben & Zukunft, Bildungskreis Bremen<br />

59 Herrn Michaelis Kurt DGB-Büro Wilhelmshaven<br />

Promotionskolleg "NutzerInnenorientierte<br />

60 Frau Mümken Sarah<br />

Ges<strong>und</strong>heitssicherung", FB 11, Universität Bremen<br />

61 Herrn Neisecke Peter St. Joseph-Stift Dienstl. GmbH<br />

62 Herrn Neukirch Bernd Kirchengemeinde<br />

64 Frau Oldenburg Dagmar Bremer Bootsbau Vegesack gGmbH<br />

65 Herrn Oltmanns Jürgen ver.di Ostfriesland / Wilhelmshaven<br />

66 Plothe Nadja LernNetzwerk Bremen Bremen<br />

67 Herrn Pusch Volker Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

68 Frau Quick Andrea Bündnis 90/Die Grünen<br />

69 Frau Quinteros Paloma Universität Bremen<br />

70 Frau Raschke Christina<br />

71 Frau Reiners Dr. Anna Die Senatorin für Arbeit, Frauen, Ges<strong>und</strong>heit, Jugend <strong>und</strong> Soziales<br />

72 Frau Reuhl Barbara Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

73 Frau Rinken Barbara Graduate School of Social Sciences<br />

74 Rosenthal Peer Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

75 Frau Ryglewski Sarah Janina<br />

76 Frau Salot Dr. Marion Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

77 Herrn Schäl-Helmers Wolfgang Die Senatorin für Arbeit, Frauen, Ges<strong>und</strong>heit, Jugend <strong>und</strong> Soziales<br />

Bildungsgemeinschaft SALZ e.V., Soziales, Arbeit,<br />

78 Herrn Schartenberg Wilfried<br />

Leben & Zukunft, Bildungskreis Bremen<br />

79 Frau Schmidt Wiebke<br />

80 Herrn Schmie<strong>der</strong> Hans-Ulrich U-Beratung<br />

81 Frau Schmitz Jutta<br />

82 Herrn Schmitz Ulrich Universität Bremen<br />

83 Schnell Christiane Universität Bremen, Institut Arbeit <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

84 Schön Silvia MdBB, Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen<br />

85 Herrn Schumann Carsten Universität Bremen<br />

Staatsrat, Senatorin für Arbeit, Frauen, Ges<strong>und</strong>heit,<br />

86 Schuster Dr. Joachim Jugend <strong>und</strong> Soziales, SPD<br />

87 Herrn Schwarzer Thomas IAW - Institut Arbeit <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

88 Herrn Seedorf Frank Hafenumschlag<br />

89 Herrn Siemer Rudolf Personalrat Schulen<br />

90 Herrn Sommer Gert Arbeitskreis Alkohol<br />

91 Steinrücke Margareta Arbeitnehmerkammer Bremen


92 Herrn Stinton Hartmut Landesvorstand GEW <strong>und</strong> VVN/BdA<br />

93 Herrn Strömer Reinhard<br />

94 Herrn Strothotto Peter ver.di-Bildungszentrum<br />

95 Herrn Strüßmann Bernd Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

96 Suling Regine Deutscher Journalisten-Verband Bremen e.V.<br />

97 Frau Suljug Angelika<br />

98 Herrn Syben Gerhard Hochschule Bremen<br />

99 Herrn Thomsen Herbert<br />

Philipps-Universität Marburg, Institut für Erziehungswissenschaft,<br />

100 Frau Toppe Dr. Sabine Bereich Soziaopädagogik<br />

101 Troedel Monique MdBB, Fraktionsvorsitzende DIE LINKE<br />

102 Vogel Dr. Berthold Hamburger Institut für Sozialforschung<br />

103 Herrn Weiske Wolf<br />

104 Herrn Willner Jürgen IG Metall, AK Erwerbslose<br />

105 Frau Zich Birgit Hochschule Bremen


Weitere Informationen zum Thema<br />

<strong>und</strong> zur Veranstaltungsreihe finden Sie im Internet unter<br />

www.arbeitnehmerkammer.de > Politik > Arbeit > Arbeitsmarkt / Beschäftigung<br />

Veranstaltungen <strong>der</strong> Arbeitnehmerkammer im November <strong>und</strong> Dezember:<br />

28. November 2007<br />

Gute Arbeit als Chance – (k)ein Luxusthema?<br />

Kultursaal <strong>der</strong> Arbeitnehmerkammer Bremen, 9.30 bis 17.00 Uhr<br />

28. November 2007<br />

Wissen macht schön! Der Blick von Hochqualifizierten <strong>und</strong> Kreativen auf die Stadt<br />

Wall-Saal <strong>der</strong> Stadtbibliothek, 18.00 Uhr<br />

29. November 2007<br />

«La précarité n’existe pas»<br />

Institut Français Bremen, Contrescarpe 19, 19.30 Uhr<br />

4. Dezember 2007<br />

„Prekarität. Die soziale Frage <strong>der</strong> Gegenwart im deutsch-französischen<br />

Gesellschaftsvergleich“<br />

Institut Francais Bremen, Contrescarpe 19, 19.30 Uhr<br />

5. Dezember 2007<br />

Kultur- <strong>und</strong> Kreativwirtschaft – Beispiel Zürich: Vom Finanz- zum Kreativstandort<br />

Workshop <strong>und</strong> öffentliche Diskussion<br />

Wall-Saal <strong>der</strong> Stadtbibliothek, 14.00 bis 18.00 Uhr <strong>und</strong> 19.30 bis 21.30 Uhr<br />

6. Dezember 2007<br />

Was bedeutet die Rente mit 67 für Frauen?<br />

Kultursaal <strong>der</strong> Arbeitnehmerkammer Bremen, 20.00 Uhr<br />

7. Dezember 2007<br />

„La Flexicurité: quels enjeux pour les pays d’Europe continentale“<br />

Institut Français Bremen, Contrescarpe 19, 19.30 Uhr<br />

13. Dezember 2007<br />

Zeit ist Geld – Ökonomische Gr<strong>und</strong>lagen <strong>der</strong> Arbeitszeitverkürzung<br />

Kürzer arbeiten – besser für Alle<br />

Kultursaal <strong>der</strong> Arbeitnehmerkammer Bremen, 20.00 bis 22.00 Uhr<br />

Programm <strong>und</strong> Anmeldung unter www.arbeitnehmerkammer.de > Veranstaltungen

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