âPrekarisierung der Lebens- und Arbeitsweltâ Betroffenheit ...
âPrekarisierung der Lebens- und Arbeitsweltâ Betroffenheit ...
âPrekarisierung der Lebens- und Arbeitsweltâ Betroffenheit ...
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„Prekarisierung <strong>der</strong> <strong>Lebens</strong>- <strong>und</strong> Arbeitswelt“ <strong>Betroffenheit</strong>, Bewältigung <strong>und</strong> Gegenstrategien“<br />
3. Veranstaltung aus <strong>der</strong> Reihe „Arbeitsmarkt neu denken – Anstöße für eine sozial gerechte<br />
<strong>und</strong> nachhaltige Arbeitsmarktpolitik“, 22.11.2007.<br />
Ort: Kultursaal <strong>der</strong> Arbeitnehmerkammer<br />
<strong>Betroffenheit</strong>, Bewältigung <strong>und</strong> Gegenstrategien<br />
Prekäre Arbeits- <strong>und</strong> <strong>Lebens</strong>verhältnisse haben in den letzten Jahren stark zugenommen.<br />
Sie sind keine Ausnahme mehr <strong>und</strong> treffen auch nicht mehr Randgruppen <strong>der</strong> Gesellschaft.<br />
Absturz- <strong>und</strong> Existenzängste sind vielmehr bis weit in die gesellschaftliche Mitte<br />
vorgedrungen. Ein Gr<strong>und</strong> dafür ist die Ausweitung ›atypischer Beschäftigungsverhältnisse‹.<br />
Die Tagung soll klären, was unter prekären <strong>Lebens</strong><strong>und</strong> Arbeitsverhältnissen zu verstehen ist<br />
<strong>und</strong> in welchen Ausprägungen sie <strong>der</strong>zeit zu finden sind. Welche beschäftigungspolitischen<br />
Konsequenzen die aktuelle Entwicklung zeigt <strong>und</strong> welcher politische Handlungsbedarf sich<br />
daraus ableitet, ist die zweite relevante Fragestellung.<br />
Im ersten Veranstaltungsteil stehen Begrifflichkeiten <strong>und</strong> Ausprägungen von Prekarisierung<br />
in Deutschland <strong>und</strong> in Bremen im Fokus. Die anschließende Workshop-Phase befasst sich<br />
mit verschiedenen Dimensionen prekärer Arbeitsverhältnisse: Niedriglöhne, neue<br />
Selbstständigkeit, Prekarisierung <strong>der</strong> Frauenbeschäftigung sowie das Praktikum als neue<br />
›akademische Beschäftigungsform‹.<br />
Welche nötigen politischen Konsequenzen <strong>und</strong> Handlungsnotwendigkeiten sich aus den<br />
zuvor diskutierten Problemen <strong>der</strong> Praxis ergeben, wird im dritten Teil diskutiert: Liegt <strong>der</strong><br />
Schlüssel in einer strikten Re-Regulierungspolitik? O<strong>der</strong> braucht es eine Neuformulierung<br />
des Verhältnisses von Sicherheit <strong>und</strong> Flexibilität von Arbeit? Ist das bedingungslose<br />
Gr<strong>und</strong>einkommen eine mögliche Alternative? Und braucht es für eine Politik <strong>der</strong> Ent-<br />
Prekarisierung Weichenstellungen auf B<strong>und</strong>esebene o<strong>der</strong> kann es auch spezifische<br />
bremische Politikansätze geben?
Programm<br />
Ausweitung prekärer Arbeits- <strong>und</strong> <strong>Lebens</strong>verhältnisse<br />
Vortrag von Dr. Berthold Vogel, Hamburger Institut für Sozialforschung<br />
Prekäre Beschäftigungsverhältnisse in Bremen<br />
Vortrag von Prof. Dr. Christiane Koch, Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
Workshops<br />
Workshop 1: Selbstständig - Scheinselbstständig – Prekär<br />
Chancen <strong>und</strong> Risiken <strong>der</strong> Selbstständigkeit am Beispiel des Kultursektors<br />
Vortrag von Dr. Sigrid Betzelt, Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik<br />
Die Situation von Beschäftigten im Medienbereich<br />
Vortrag von Regine Suling, Landesvorsitzende Deutscher Journalisten-Verband Bremen e.V.<br />
Workshop 2: Vollzeit - Niedriglohn – Prekär<br />
Niedriglohnarbeit in Deutschland <strong>und</strong> Modellrechnungen für einen gesetzlichen Mindestlohn<br />
Vortrag von Dr. Karen Jaehrling, Universität Duisburg-Essen, Institut Arbeit <strong>und</strong> Qualifikation<br />
Das Vergabegesetz als ein Weg aus <strong>der</strong> Niedriglohnexpansion<br />
Vortrag von Ramiro Czock, IG BAU Bremen<br />
Workshop 3: Frau - Beschäftigt – Prekär<br />
Minijobs - Einbahnstraße in Abhängigkeiten<br />
Vortrag von Jutta Kühl, Referentin für feministische Politik <strong>der</strong> Fraktion Die Linke im B<strong>und</strong>estag<br />
Dr. Christiane Schnell, Universität Bremen, Institut Arbeit <strong>und</strong> Wirtschaft: Frauenbeschäftigung<br />
als prekäre Beschäftigung<br />
Workshop 4: Studiert - Praktikum – Prekär<br />
Postgraduelle Praktika - Ausmaß <strong>und</strong> Funktion<br />
Vortrag von Dr. Dieter Grühn, Freie Universität Berlin, Arbeitsbereich Absolventenforschung<br />
Regulierungsbedarfe für Praktika<br />
Vortrag von Bettina König, Vorstandsvorsitzende fairwork e.V.<br />
Ergebnisberichte aus den Workshops<br />
Prekarisierung - Individuelle Bewältigung <strong>und</strong> politischer Handlungsbedarf<br />
Vortrag von Prof. Dr. Klaus Dörre, Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />
Podiumsdiskussion zum politischen Handlungsbedarf<br />
Dr. Joachim Schuster, Staatsrat bei <strong>der</strong> Senatorin für Arbeit, Frauen, Ges<strong>und</strong>heit, Jugend <strong>und</strong><br />
Soziales, SPD<br />
Monique Troedel, MdBB, Fraktionsvorsitzende Die Linke<br />
Silvia Schön, MdBB, arbeitsmarktpolitische Sprecherin Fraktion Bündnis90/Die Grünen<br />
Inge Lies-Bohlmann, IG-Metall Bremen<br />
Prof. Dr. Klaus Dörre<br />
Mo<strong>der</strong>ation: Peer Rosenthal
3. Veranstaltung aus <strong>der</strong> Reihe: Arbeitsmarkt neu denken - Anstöße für eine sozial gerechte<br />
<strong>und</strong> nachhaltige Arbeitsmarktpolitik<br />
Durch die Hartz-Reformen sind in <strong>der</strong> Hoffnung auf positive Beschäftigungseffekte Elemente<br />
sozialer Sicherung gekürzt <strong>und</strong> <strong>der</strong> Paradigmenwandel von <strong>der</strong> "aktiven" zur "aktivierenden"<br />
Arbeitsmarktpolitik vollzogen worden. Gleichzeitig wurden Formen von Beschäftigung erleichtert<br />
<strong>und</strong> geför<strong>der</strong>t, die vom sogenannten Normalarbeitsverhältnis abweichen. Damit setzt sich <strong>der</strong><br />
Trend zu "atypischen Beschäftigungsformen" wie Mini-Jobs, Teilzeit, Leiharbeit <strong>und</strong> geför<strong>der</strong>ter<br />
Selbstständigkeit<br />
ungebrochen fort. Das übt erheblichen Druck auf die Arbeitnehmer- <strong>und</strong> die Arbeitslosenseite aus<br />
<strong>und</strong> wirkt durchschlagend auf die <strong>Lebens</strong>situation <strong>der</strong> Menschen.<br />
Welche Lösungen haben an<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong> für das "Problem Arbeitslosigkeit" gef<strong>und</strong>en? Wie lassen<br />
sich durch lokale Politik Fehler <strong>der</strong> Hartz-Gesetze korrigieren? Wie können Alternativen<br />
aussehen, die eine dauerhafte soziale, ökonomische <strong>und</strong> politische<br />
Teilhabe <strong>der</strong> Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger sichern? Die Arbeitnehmerkammer greift diese Aspekte mit<br />
<strong>der</strong> Veranstaltungsreihe auf <strong>und</strong> diskutiert sie mit Bremer <strong>und</strong> auswärtigen Fachleuten. Weitere<br />
Informationen zur Veranstaltungsreihe <strong>und</strong> zum Thema sind auch unter<br />
www.arbeitnehmerkammer.de/politik/arbeit hinterlegt.
Dr. Berthold Vogel<br />
Die Ausweitung prekärer Arbeits- <strong>und</strong><br />
<strong>Lebens</strong>verhältnisse<br />
Fragen <strong>und</strong> Perspektiven
Ausgangspunkte <strong>und</strong> Leitlinien<br />
• Die Expansion sozialer Sicherheit schließt die Wie<strong>der</strong>kehr <strong>der</strong><br />
Prekarität nicht aus<br />
• Die Erschöpfung des Erfolgsbündnisses von Erwerbsarbeit <strong>und</strong><br />
Wohlfahrtsstaat ist die zentrale Quelle neuer Prekarität<br />
• Der Prozess <strong>der</strong> Prekarisierung sorgt für Konflikt <strong>und</strong> Besorgnis in<br />
den mittleren Lagen <strong>der</strong> Gesellschaft
Fragen<br />
• Was bedeutet überhaupt: Prekarität?<br />
Definitorische Umschreibung unseres Themas<br />
• Welche Folgen haben prekäre Arbeits- <strong>und</strong> <strong>Lebens</strong>verhältnisse?<br />
Soziologische Deutung unseres Themas<br />
• Gesellschaftspolitik durch Prekaritätsanalyse?<br />
Diagnostische Problematisierung unseres Themas
Kriterien <strong>der</strong> Prekarität<br />
• Fehlende Arbeitsplatzsicherheit<br />
• Geringer Einfluss auf die Arbeitssituation<br />
• Defizitäre arbeitsrechtliche Schutzbestimmungen<br />
• Mangelhafte Existenzsicherung durch Arbeit<br />
Quelle:<br />
Gerry Rodger and Janine Rodgers: Precarious Jobs in Labour Market Regulation. Genf ILO 1989
Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Arbeitswelt <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
wohlfahrtsstaatlichen Politik<br />
Arbeitswelt<br />
• Dezentralisierung <strong>der</strong> betrieblichen Organisation<br />
• Flexibilisierung <strong>der</strong> Beschäftigungsverhältnisse<br />
Wohlfahrtsstaatliche Politik<br />
• Verzicht auf politische Statussicherung<br />
• För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Entstandardisierung <strong>und</strong> Projektförmigkeit <strong>der</strong><br />
Beschäftigung
Sozialstrukturelle Konsequenzen<br />
• Abstieg <strong>der</strong> Arbeiterschaft in das Niemandsland stabiler Prekarität<br />
Arbeiter ohne Arbeiterklasse: Materielle Verluste, berufliche<br />
Entwertung <strong>und</strong> symbolische Missachtung<br />
• Zersplitterung <strong>der</strong> Mittelklasse in Positionen prekärer Stabilität<br />
Mittelklasse ohne Mitte: Die Erosion wohlfahrtsstaatlich gesicherter<br />
Berufswege, Einkommensverhältnisse <strong>und</strong> kultureller Standards
Biographische Erfahrungen prekärer Arbeits<strong>und</strong><br />
<strong>Lebens</strong>welten<br />
• Jobnomaden, die sich dauerhaft in den prekären Zonen <strong>der</strong><br />
Arbeitswelt aufhalten<br />
• Arbeitsmarktdrifter, die allmählich in die prekären Zonen <strong>der</strong><br />
Arbeitswelt abgedrängt werden<br />
• Pfadfin<strong>der</strong>, die in <strong>der</strong> Prekarität neue Perspektiven zu entwickeln<br />
versuchen
Zeitdiagnostische Perspektiven<br />
• Das Ende sozialer <strong>und</strong> statusbezogener Eindeutigkeiten im<br />
Arbeitsleben.<br />
• Die Neujustierung <strong>der</strong> Arbeitsgesellschaft von ihren Randzonen her.<br />
• Was ist Wohlfahrt <strong>und</strong> was ist gute Arbeit?
Prekäre Arbeit in Bremen<br />
Prekäre Arbeit in Bremen<br />
Leiharbeit, befristete Beschäftigung,<br />
Niedriglohn, Teilzeitarbeit <strong>und</strong> Minijobs<br />
Umfang, Entwicklung, Probleme<br />
Christiane Koch<br />
Christiane Koch
1. Prekaritätsindikatoren<br />
Prekäre Arbeit in Bremen<br />
Glie<strong>der</strong>ung<br />
2. Umfang <strong>der</strong> Leiharbeit in Bremen<br />
3. Befristete Beschäftigung<br />
4. Aufstockendes ALG II - Indizien für Niedriglohnarbeit<br />
5. Teilzeitarbeit <strong>und</strong> Mini-Jobs<br />
Christiane Koch
Prekäre Arbeit in Bremen<br />
Wann ist Beschäftigung prekär?<br />
Subsistenz<br />
sicherndes<br />
Einkommen<br />
Beschäftigungsstabilität<br />
nach Keller/Seifert 2007<br />
Integration in<br />
soziale<br />
Sicherungssysteme<br />
Beschäftigungsfähigkeit<br />
Christiane Koch
2006<br />
2005<br />
1999<br />
Prekäre Arbeit in Bremen<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Leiharbeit in Bremen<br />
724<br />
1.356<br />
1.023<br />
3.939<br />
4.663<br />
5.920<br />
6.943<br />
8.321<br />
9.677<br />
0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000<br />
Quelle: AA Bremen, eig Berechnungen<br />
AA Brhv<br />
AA Bremen<br />
Bremen<br />
Christiane Koch
Prekäre Arbeit in Bremen<br />
LeiharbeitnehmerInnen in Bremen in ausgewählten<br />
Berufsfel<strong>der</strong>n 2006<br />
AA Bremen AA Bremerhaven AA<br />
Bremen+Brhvn<br />
Leih-AN gesamt 8.321 1.356 9.677<br />
Metall/Elektro 2015 (24,2%) 491 (36,2%) 2.506 (25,9%)<br />
Büro/Verwalt/Org<br />
a<br />
1.088 (13,1%) 114 (8,4%) 1.202 (12,4%)<br />
Verkehr/Lager 980 (11,8%) 125 (9,2%) 1.105 (11,4%)<br />
Waren-/Dienstleistungskaufl.<br />
90 (1,1%) 20 (1,5%) 110 (1,1%)<br />
(Minijobberinnen!)<br />
Ges<strong>und</strong>heit/Sozial 386 (4,6%) 2 (0,1%) 388 (4%)<br />
(Minijobberinnen!)<br />
Allg<br />
Dienstleistung<br />
175 (2,1%) 66 (4,9%) 241 (2,5%)<br />
(Minijobberinnen!)<br />
Hilfsarbeiten 2.273 (27,3%) 366 (26,9%) 2.639 (27,3%)<br />
Quelle: AA Bremen, eig Berechnungen<br />
Christiane Koch
Subsistenz<br />
sicherndes<br />
Einkommen<br />
Prekäre Arbeit in Bremen<br />
Leiharbeit – prekäre Arbeit ? !<br />
Beschäftigungsstabilität<br />
nach Keller/Seifert 2007<br />
Integration in<br />
soziale<br />
Sicherungssysteme<br />
Beschäftigungsfähigkeit<br />
Christiane Koch
Prekäre Arbeit in Bremen<br />
Befristete Beschäftigung<br />
Christiane Koch
Prekäre Arbeit in Bremen<br />
Anteil befristeter Neueinstellungen (Land Bremen)<br />
Anteil befristeter<br />
Neueinstellungen in %<br />
Region<br />
Bremen 44<br />
Westliche Großstädte 34<br />
Westdeutschland 37<br />
Branche<br />
Verarbeitendes Gewerbe 44<br />
Baugewerbe 21<br />
Handel u. Reparatur 29<br />
Verkehr/Nachr./Kredit/Versich. 38<br />
Dienstleistungen Unternehmen 27<br />
Sonstige Dienstleistungen 43<br />
Öff. Dienst/Org. ohne Erwerbszweck<br />
Betriebsgrößenklassen<br />
65<br />
kleine 26<br />
mittlere 45<br />
große 49<br />
Quelle: IAB Betriebspanel Bremen 2003; eigene Berechnungen<br />
Christiane Koch
Prekäre Arbeit in Bremen<br />
Befristete Beschäftigung – prekäre Arbeit ? !<br />
Subsistenz<br />
sicherndes<br />
Einkommen<br />
Beschäftigungsstabilität<br />
nach Keller/Seifert 2007<br />
Integration in<br />
soziale<br />
Sicherungssysteme<br />
Beschäftigungsfähigkeit<br />
Christiane Koch
Quelle: FAZ net<br />
Prekäre Arbeit in Bremen<br />
Niedriglohnarbeit<br />
IAT-Studie<br />
Niedriglohngrenzen<br />
bei 9,83 Euro/h<br />
(West) <strong>und</strong> 7,15 Euro/h<br />
(Ost)<br />
Christiane Koch
Prekäre Arbeit in Bremen<br />
Strukturmerkmale von<br />
Niedriglohnbeschäftigten<br />
Christiane Koch
Prekäre Arbeit in Bremen<br />
Niedriglohnindikator: Aufstockendes ALG II für erwerbstätige<br />
Hilfebedürftige in Bremen<br />
(Oktober 2006)<br />
Aufstocker ALG II ges.<br />
Davon:<br />
12.720<br />
Vollzeitbeschäftigte 4.409<br />
Teilzeitbeschäftigte 1.942<br />
Mini-JobberInnen 6.366<br />
(=17,5% <strong>der</strong> Hilfebedürftigen)<br />
(34,7% <strong>der</strong> Aufstocker)<br />
(15,3% <strong>der</strong> Aufstocker)<br />
(50% <strong>der</strong> Aufstocker)<br />
Christiane Koch
Prekäre Arbeit in Bremen<br />
Niedriglohn – prekäre Arbeit ? !<br />
Subsistenz<br />
sicherndes<br />
Einkommen<br />
Beschäftigungsstabilität<br />
nach Keller/Seifert 2007<br />
Integration in<br />
soziale<br />
Sicherungssysteme<br />
Beschäftigungsfähigkeit<br />
Christiane Koch
Prekäre Arbeit in Bremen<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Teilzeitarbeit in Bremen<br />
Teilzeit Vollzeit<br />
1995 39.951 253.514<br />
2000 45.755 237.821<br />
2005 50.810 218.899<br />
2006 52.064 219.691<br />
Verän<strong>der</strong>ung<br />
seit 1995<br />
+ 30,3% - 13.3%<br />
Christiane Koch
Prekäre Arbeit in Bremen<br />
Beson<strong>der</strong>e Merkmale <strong>der</strong> Teilzeitarbeit<br />
• Teilzeitarbeit ist Frauenarbeit: 85% <strong>der</strong><br />
Teilzeitbeschäftigten sind Frauen <strong>und</strong> jede<br />
zweite erwerbstätige Frau arbeitet Teilzeit.<br />
• Teilzeitarbeit ist überwiegend ausführende<br />
Arbeit im niedrig entlohnten<br />
Dienstleistungsbereich: Handel, Gastgewerbe,<br />
sonstige Dienstleistungen<br />
• In den oberen Hierarchieebenen <strong>und</strong> auf<br />
hochqualifizierten Arbeitsplätzen gibt es selten<br />
Teilzeitarbeit.<br />
Christiane Koch
Prekäre Arbeit in Bremen<br />
Teilzeitarbeit – prekäre Arbeit ? !<br />
Subsistenz<br />
sicherndes<br />
Einkommen<br />
Beschäftigungsstabilität<br />
nach Keller/Seifert 2007<br />
Integration in<br />
soziale<br />
Sicherungssysteme<br />
Beschäftigungsfähigkeit<br />
Christiane Koch
Prekäre Arbeit in Bremen<br />
Mini-Jobs in Bremen<br />
2003 2005 2006 2007<br />
• HB ges 56.292 66.606 69.525 68.656<br />
• ausschließl 43.958 48.007 49.501 47.939<br />
• Nebenjob 12.334 18.599 20.024 20.717<br />
• Zuwächse Mini-Jobs 2003-2007<br />
• Gesamt: +22,0%<br />
• ausschließl: + 9,1%<br />
• Nebenjob: +68,0%<br />
Christiane Koch
Prekäre Arbeit in Bremen<br />
Christiane Koch
3/2003 27.952<br />
(67,1%)<br />
12/2006 43.292<br />
(61,4%)<br />
3/2007 42.093<br />
(61,3%)<br />
Quelle: BA/eig. Berechn.<br />
Prekäre Arbeit in Bremen<br />
Mini-Jobs in Bremen<br />
Frauen ges. Ausschließl Nebenjob<br />
27.952<br />
(67,1%)<br />
31.517<br />
(63,7%)<br />
30.401<br />
(63,4%)<br />
-<br />
11.775<br />
(56,2%)<br />
11.692<br />
(56,4%)<br />
Christiane Koch
Prekäre Arbeit in Bremen<br />
Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Mini-Jobs<br />
• Etwa zwei Drittel <strong>der</strong> Mini-Jobber sind<br />
Frauen<br />
• 86% <strong>der</strong> geringfügig Beschäftigten<br />
arbeiten zum Niedriglohn<br />
• Typische Branchen: Gebäu<strong>der</strong>einigung,<br />
Handel, Gastgewerbe, Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
• Gehaltsobergrenze: 400€<br />
Christiane Koch
Prekäre Arbeit in Bremen<br />
Mini-Jobs – prekäre Arbeit ? !<br />
Subsistenz<br />
sicherndes<br />
Einkommen<br />
Beschäftigungsstabilität<br />
nach Keller/Seifert 2007<br />
Integration in<br />
soziale<br />
Sicherungssysteme<br />
Beschäftigungsfähigkeit<br />
Christiane Koch
Prekäre Arbeit in Bremen<br />
Bremen prekär - Bilanz<br />
• Auch in Bremen boomt die Leiharbeit, wird allerdings <strong>der</strong>zeit noch in<br />
den Dienstleistungsbereichen von Mini-Jobs verdrängt.<br />
• Bremen weist beson<strong>der</strong>s viele befristete Neueinstellungen auf, dies<br />
insbeson<strong>der</strong>e im öffentlichen Dienst.<br />
• Der Schw<strong>und</strong> an Vollzeitarbeit wird auch in Bremen von<br />
zunehmen<strong>der</strong> Teilzeitarbeit begleitet. Beschäftigungszuwächse<br />
gehen damit auf Kosten von Existenzsicherung.<br />
• In Bremen sind Frauen beson<strong>der</strong>s von Prekarisierung <strong>der</strong> Arbeit<br />
betroffen: Nach wie vor höchste Dichte an Mini-Jobs in Deutschland.<br />
Christiane Koch
Prekäre Arbeit in Bremen<br />
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />
Christiane Koch
„ Prekarisierung <strong>der</strong> <strong>Lebens</strong>- <strong>und</strong> Arbeitswelt“<br />
Fachtagung Arbeitnehmerkammer Bremen, 22.11.2007<br />
Chancen <strong>und</strong> Risiken <strong>der</strong> Selbständigkeit am<br />
Glie<strong>der</strong>ung:<br />
1. Empirische Basis<br />
Beispiel des Kultursektors<br />
2. Erwerbsstrukturen im Berufsfeld Kultur / Medien<br />
3. Subjektive Berufsidentität <strong>und</strong> Bewertung <strong>der</strong> Selbständigkeit<br />
4. Zentrale Strategien <strong>der</strong> Marktbehauptung<br />
5. Schlussfolgerungen <strong>und</strong> Handlungsbedarfe<br />
Dr. Sigrid Betzelt<br />
1
Empirische Basis:<br />
DFG-Projekt „Neue Formen von Selbständigkeit in Kulturberufen“<br />
Karin Gottschall, Sigrid Betzelt (2001-2004)<br />
Kernfrage: Chancen <strong>und</strong> Risiken ‚neuer Selbständigkeit‘?<br />
� Sek<strong>und</strong>äre Kulturberufe:<br />
Professionalität - Prekarität?<br />
Marktbehauptung? Soziale Risiken?<br />
Journalismus, Design, Lektorat, Buchübersetzung<br />
� Vorwiegend qualitativ angelegte Querschnittstudie, Methodenmix:<br />
• Expertengespräche; Fragebögen (rd.300); biografische Interviews u.<br />
retrospektive Erhebung <strong>der</strong> Berufsverläufe (42 Personen)<br />
• regionale Schwerpunkte in Medienstandorten (B, HH, K, L, M)<br />
Dr. Sigrid Betzelt<br />
2
Kulturberufe als Trendsetter:<br />
Starker Beschäftigungszuwachs, primär Alleinselbständige<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
Abb. 2: Entwicklung <strong>der</strong> Selbstständigen in den<br />
Kulturberufen im Vergleich zu allen Selbstständigen in<br />
Deutschland, 1995-2003<br />
100<br />
Alle Berufe<br />
Kulturberufe<br />
116<br />
102<br />
123<br />
125<br />
129<br />
106 108 108 109 109 110<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Quelle: Mikrozensus, Destatis<br />
Verän<strong>der</strong>ung in Prozent, Basis 1995=100%<br />
Dr. Sigrid Betzelt<br />
132<br />
136<br />
144<br />
151<br />
112<br />
(c) ARKStat - Arbeitskreis Kulturstatistik 2004<br />
3
Selbständige Kulturberufe heute:<br />
Qualifikationen, Arbeitszeiten, Einkommen, <strong>Lebens</strong>formen<br />
� Gestiegene Qualifkationen: Akademisierung<br />
� Zugleich mehr Frauen: Anteile zwischen 44% - 80%<br />
� eher untypisches Muster<br />
� Arbeitszeiten: breite Streuung, ca. 2/3 Vollzeit, teils überlange<br />
Arbeitszeiten<br />
� Einkommen: breite Streuung, aber mehrheitlich niedrig<br />
� neuere Entwicklung für hoch Qualifizierte<br />
� Private <strong>Lebens</strong>formen: keine großen Unterschiede zu an<strong>der</strong>en<br />
Beschäftigten � keine ungeb<strong>und</strong>enen „Arbeitsmonaden“<br />
Aber: Kin<strong>der</strong>lose Paar-Haushalte leicht überwiegend, bes. bei<br />
Frauen � Hinweis auf mögliche Konflikte<br />
Dr. Sigrid Betzelt<br />
4
Datenquelle,<br />
Erhebungsjahr<br />
Künstlersozialkasse<br />
(2006)<br />
Eigene Befragung<br />
(2003)<br />
Mikrozensus<br />
(2000)<br />
Einkommensteuerstatistik<br />
(1992)<br />
Einkommen Selbständiger in Kulturberufen<br />
nach verschiedenen Datenquellen:<br />
Durchschnittliches<br />
Jahreseinkommen<br />
(ger<strong>und</strong>et, Euro)<br />
Erläuterungen<br />
10.814 Aktiv Versicherte zum 1.1.06 (151.445 Personen)<br />
Durchschnittliches versichertes Einkommen<br />
15.000 Schriftliche Befragung solo-selbständiger JournalistInnen,<br />
DesignerInnen, LektorInnen, ÜbersetzerInnen (306 Pers.,<br />
Verbandsmitglie<strong>der</strong>)<br />
Medianwert persönliches Nettoeinkommen<br />
16.900 Solo-selbständige PublizistInnen u. KünstlerInnen (BKZ<br />
82, 83), repräsentative Stichprobe (133.031 Personen)<br />
Medianwert persönl. Nettoeinkommen<br />
14.036 Einkommensteuerpflichtige Selbständige <strong>der</strong> Gruppe<br />
„Künstler“<br />
Durchschnittliches steuerpflichtiges Einkommen<br />
Dr. Sigrid Betzelt<br />
5
2,6<br />
keine<br />
Angabe<br />
Einkommen Selbständiger in Kulturberufen:<br />
breite Streuung, tendenziell niedrig<br />
Einkommen <strong>der</strong> befragten KulturberuflerInnen<br />
selbst geschätzte Einkommensstufe von 306 Selbständigen, Angaben in Prozent<br />
26,1<br />
28,8<br />
24,8<br />
11,1<br />
2,6 2,3<br />
unter 10 10 - < 20 20 - < 30 30 - < 40 40 - < 50 50 - < 70 70 - < 90 90 <strong>und</strong> mehr<br />
Jahresnettoeinkommen in Tausend Euro<br />
Dr. Sigrid Betzelt<br />
1,3<br />
0,3<br />
6
Rahmenbedingungen für „Alleindienstleister“:<br />
We<strong>der</strong> Profession noch Normalarbeitsverhältnis<br />
Marktdominanz statt Regulation<br />
� Offene, nicht regulierte Berufszugänge<br />
� Keine normierten Standards für Qualifikationen <strong>und</strong> Honorare<br />
� Schwache kollektive Akteure (Verbände, Gewerkschaften)<br />
� Arbeitsmarkt Kultur funktioniert über Netzwerkstrukturen<br />
� Geringes Niveau sozialer Sicherung<br />
� individualisierte, risikoreiche Erwerbsstrukturen,<br />
tendenziell materiell prekär<br />
Dr. Sigrid Betzelt<br />
7
Subjektive Dimensionen des Erwerbstyps:<br />
hoch identifiziert, reflexiv, aktiv<br />
Dominanter Typus „Beruf als Berufung“:<br />
� Intrinsische Motivation: Beruf als Bedürfnis kreativer Selbstverwirklichung<br />
� Starke Identifikation, teils Entgrenzung Berufs-/ Privatperson<br />
� Hohe fachlich-ethische Standards<br />
Bewertung <strong>der</strong> Selbständigkeit: überwiegend positiv<br />
� Allg. hohe Zufriedenheit: Autonomie <strong>und</strong> Kreativität<br />
� Nachteile werden reflektiert – soziale Isolation, materielle Unsicherheit,<br />
niedriger Verdienst, geringe Absicherung – <strong>und</strong> möglichst aktiv bearbeitet<br />
� Zeitliche Flexibilität insgesamt positiv bewertet, wenn auch teils<br />
konflikthafte Anfor<strong>der</strong>ungen von Beruf <strong>und</strong> Familie<br />
Dr. Sigrid Betzelt<br />
8
Zentrale Strategien <strong>der</strong> Marktbehauptung<br />
<strong>und</strong> des Risikomanagements<br />
Individuelle Strategien<br />
1. Segmentierung des Berufs in „Standbein / Spielbein”<br />
� Fachlich-ethische Ansprüche <strong>und</strong> Existenzsicherung in Kernberuf unvereinbar<br />
� Mischkalkulation: „Spielbein“ mit hohen Ansprüchen in Kernberuf, als<br />
„Standbein“ wenig anspruchsvolle „Brotjobs“<br />
2. „Privatisiertes“ Risikomanagement:<br />
Privatsphäre fungiert als Ressource des Risikoausgleichs:<br />
<strong>Lebens</strong>partnerInnen / Eltern fe<strong>der</strong>n finanzielle u. zeitliche Risiken ab!<br />
Die Mehrheit braucht phasenweise private Transfers!<br />
Kollektive Strategien<br />
Netzwerke <strong>und</strong> Bürogemeinschaften zur gegenseitigen Unterstützung;<br />
Verbände als Dienstleistungsorganisationen, kaum effektive Vertretung.<br />
Dr. Sigrid Betzelt<br />
9
Schlussfolgerungen <strong>und</strong> Handlungsbedarfe<br />
AlleindienstleisterInnen in Kulturberufen –<br />
� Privilegiert: hohes kulturelles <strong>und</strong> soziales Kapital, relativ selbstbestimmte<br />
Arbeitssituation, hohe subjektive Zufriedenheit, aktiv-reflexive Strategien<br />
� Permanentes Risiko materieller Prekarität, ungenügende Absicherung:<br />
dauerhafte Reproduktion <strong>der</strong> Arbeitskraft, Altersvorsorge; Elternschaft<br />
� „Zone <strong>der</strong> Verw<strong>und</strong>barkeit“, doch ohne Orientierung an<br />
Normalarbeitsverhältnis<br />
Gesellschaftliche Armutsrisiken wegen fragiler, „vormo<strong>der</strong>ner“ Risikostrategien!<br />
Handlungsbedarfe:<br />
� Institutionelle Absicherung sozialer Risiken<br />
� Bildungs- <strong>und</strong> Weiterbildungsbedarf: Vorbereitung auf / Unterstützung bei SE<br />
� Unterstützung kollektiver Formen <strong>der</strong> Marktbehauptung<br />
� Angemessene Honorierung freiberuflicher Leistungen durch öffentl. Hand<br />
Dr. Sigrid Betzelt<br />
10
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.zes.uni-bremen.de/~sbetzelt<br />
sbetzelt@zes.uni-bremen.de<br />
Dr. Sigrid Betzelt<br />
11
Berufsverlaufsmuster:<br />
Jenseits standardisierter Karrierepfade, aber überwiegend kontinuierlich<br />
„Zwei-Phasen-Muster“<br />
1. Phase abhängiger Beschäftigung<br />
2. Phase Selbständigkeit<br />
ohne Unterbrechungen, ähnliche<br />
Schwerpunkte<br />
=> kontinuierlich<br />
„Doppel-/Mehrgleisigkeit“<br />
• parallel verschiedene Status<br />
• parallel versch. Schwerpunkte<br />
=> kontinuierlich<br />
Dr. Sigrid Betzelt<br />
„Diskontinuität“<br />
• Wechsel Status,<br />
Tätigkeitsinhalte<br />
• längere<br />
Unterbrechungen<br />
z.B. häufige / längere<br />
Erwerbslosigkeit,<br />
„Babypause“<br />
12
Selbstständig –<br />
Scheinselbstständig -<br />
Prekär<br />
Die Situation von Beschäftigten im<br />
Medienbereich<br />
Regine Suling, DJV-Landesverband Bremen
Glie<strong>der</strong>ung<br />
• Formen <strong>der</strong> prekären Arbeit im<br />
Journalismus<br />
• Aktuelle Entwicklungen<br />
• Lage in <strong>der</strong> Region<br />
• Prekärer Gehaltsvergleich<br />
• Reaktionen <strong>und</strong> For<strong>der</strong>ungen des DJV
Festangestellt vs.<br />
Freiberufler<br />
• Vollzeitstellen in den Verlagen wurden<br />
<strong>und</strong> werden abgebaut<br />
• Indiz: Anteil <strong>der</strong> bei <strong>der</strong><br />
Künstlersozialkasse (KSK) Versicherten<br />
stieg zwischen 1991 <strong>und</strong> 2005 um<br />
364,4 Prozent an<br />
• � unfreiwilliger Sprung in die<br />
Selbstständigkeit
Selbst <strong>und</strong> ständig =<br />
scheinselbstständig<br />
- Scheinselbstständigkeit = abhängige<br />
Beschäftigung von Selbstständigen<br />
- „Controlled self-employed“<br />
- An Weisungen des Arbeitgebers<br />
geb<strong>und</strong>en (= scheinselbstständig)<br />
- Ausprägungen im Medienbereich: freie<br />
Mitarbeiter/innen, Pauschalist/innen
Journalismus <strong>und</strong><br />
Leiharbeit<br />
Beispiel: Wilhelmshavener Zeitung<br />
• Das Blatt beschäftigt drei Leihredakteure<br />
über die NW<br />
Personaldienstleistungsgesellschaft,<br />
Oldenburg.<br />
Gesellschafter sind u.a. die<br />
Wilhelmshavener <strong>und</strong> die Oldenburger<br />
Nordwest-Zeitung. Alle künftigen<br />
Redakteure sollen über die Leihfirma<br />
beschäftigt werden.
Aktuelle Entwicklungen<br />
• Medienhäuser werden zu „Content-<br />
Provi<strong>der</strong>n“<br />
• For<strong>der</strong>ung an freie Journalisten:<br />
Abtretung sämtlicher Verwertungs<strong>und</strong><br />
Nutzungsrechte durch<br />
umfangreiche AGB‘s (Beispiel:<br />
Springer Verlag).
Aktuelle Lage in <strong>der</strong> Region<br />
I<br />
• Beispiel Bremer Tageszeitungen AG<br />
• Outsourcing: Gründung von<br />
verlagseigenen Content-Provi<strong>der</strong>n<br />
• Pressedienst Nord GmbH:<br />
Regionalredaktionen in Delmenhorst,<br />
Brinkum <strong>und</strong> Syke<br />
• eMedienservice Nord GmbH
Aktuelle Lage in <strong>der</strong> Region<br />
II<br />
• Weitere ausgegründete<br />
Redaktionsgesellschaften in <strong>der</strong><br />
Region:<br />
- NW-Personaldienstleistungsgesellschaft<br />
mbH & Co. KG<br />
(Oldenburg)<br />
- Rieck 24 News Service<br />
(Delmenhorst)
Prekärer Gehaltsvergleich I<br />
Volontär/in<br />
im<br />
1. Jahr<br />
Volontär/in<br />
im 2. Jahr<br />
1.000 Euro<br />
(brutto) –<br />
frei<br />
verhandelt<br />
1.200 Euro<br />
(brutto) –<br />
frei<br />
verhandelt<br />
1.662 Euro<br />
(brutto) – lt.<br />
Tarifvertrag<br />
1.926 Euro<br />
(brutto) – lt.<br />
Tarifvertrag
Prekärer Gehaltsvergleich II<br />
Redakteur/in 2.500 Euro<br />
(brutto) –<br />
frei verhandelt<br />
2.829 Euro<br />
(brutto) – lt.<br />
Tarifvertrag,<br />
1.-3.<br />
Berufsjahr<br />
Prekäre Lage: Outgesourcte Redakteur/innen<br />
müssen mit <strong>und</strong> von frei verhandelten<br />
Gehältern leben; die Kolleg/innen, die dem<br />
Tarifvertrag unterliegen, bekommen nach<br />
Berufsjahren gestaffelte Gehälter – <strong>und</strong> damit<br />
auch Erhöhungen.
Reaktionen <strong>und</strong> For<strong>der</strong>ungen<br />
des DJV<br />
• Aufnahme von Verhandlungen über ein<br />
Tarifwerk für ausgeglie<strong>der</strong>te<br />
Medienbetriebe <strong>und</strong> journalistische<br />
Leiharbeitsfirmen<br />
� Einstiegstarifvertrag<br />
• Ziel: Beschäftigungssicherung <strong>und</strong><br />
Überführung in reguläre Tarifverträge<br />
• Begrenzung <strong>der</strong> Leiharbeit durch<br />
Än<strong>der</strong>ung des AÜG auf zwölf Monate
Niedriglohnarbeit in Deutschland <strong>und</strong><br />
Modellrechnungen für einen<br />
gesetzlichen Mindestlohn<br />
Dr. Karen Jaehrling<br />
Institut Arbeit <strong>und</strong> Qualifikation<br />
Abteilung Flexibilität <strong>und</strong> Sicherheit
Glie<strong>der</strong>ung<br />
1. Der Hintergr<strong>und</strong>: Ausmaß <strong>und</strong> Struktur <strong>der</strong><br />
Niedriglohnbeschäftigung<br />
2. Einführung eines Mindestlohnes: Eine<br />
Modellrechnung<br />
o Wie viele Beschäftigungsverhältnisse wären von einem<br />
Mindestlohn zwischen 5 € <strong>und</strong> 7,50 € erfasst?<br />
o Welche zusätzlichen Einnahmen aus Lohnsteuern <strong>und</strong><br />
Sozialabgaben wären damit verb<strong>und</strong>en<br />
3. Wie hoch soll <strong>der</strong> Mindestlohn sein – Ein Blick auf die<br />
europäischen Nachbarn
1. Ausmaß <strong>und</strong> Struktur <strong>der</strong> Niedriglohnbeschäftigung<br />
o Gut 6 Mio. Beschäftigte (je<strong>der</strong> fünfte) beziehen<br />
St<strong>und</strong>enlöhne unterhalb <strong>der</strong> Niedriglohngrenze (2/3<br />
des Medianlohnes = 9,38 € in West bzw. 7,15 € in<br />
Ostdeutschland)<br />
o Mehr als 40% dieser Niedriglohnbeschäftigten (=2,6<br />
Mio.) verdienen weniger als 50% des Medianlohnes<br />
(7,38 € in West- bzw. 5,37 € in Ostdeutschland) =<br />
„Armutslöhne“
Steigende Niedriglohnanteile seit Mitte <strong>der</strong> 90er<br />
Jahre (nur Vollzeitbeschäftigte)<br />
20%<br />
16%<br />
12%<br />
8%<br />
4%<br />
0%<br />
1980<br />
1981<br />
1982<br />
Deutschland<br />
Westdeutschland<br />
Ostdeutschland<br />
1983<br />
1984<br />
1985<br />
1986<br />
1987<br />
1988<br />
1989<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
Quelle: IABS-R01 <strong>und</strong> BA Beschäftigtenpanel, Berechnungen des IAQ<br />
(Bosch/Kalina 2007)<br />
Institut Arbeit <strong>und</strong> Qualifikation
Struktur <strong>der</strong> Niedriglohnbeschäftigung: Wer<br />
verdient wenig?<br />
o Kumulierte Risiken: Hohe Niedriglohnanteile bei<br />
verschiedenen Formen von prekärer Beschäftigung<br />
(Minijobs, Zeitarbeit, Befristete Beschäftigung)<br />
o Niedriglohnarbeit ist überwiegend weiblich<br />
o Aber: Niedriglohnarbeit ist kein ‘Randgruppen-<br />
Phänomen’
Kumulierte Risiken<br />
GESAMT<br />
Vollzeit<br />
Teilzeit<br />
Minijobs<br />
Befristet<br />
Beschäftigte<br />
Zeitarbeit<br />
<strong>Betroffenheit</strong><br />
20,8 %<br />
14,6 %<br />
21,1 %<br />
85,5 %<br />
43,4%<br />
71%<br />
Anteile<br />
100 %<br />
51,5 %<br />
22,2 %<br />
26,3 %<br />
27,8 %<br />
7 %<br />
Quelle: SOEP 2004, Eurostat, Berechnungen des IAQ (Th. Kalina / C. Weinkopf), eigene<br />
Berechnungen
Wer verdient wenig? Niedriglohnarbeit ist weiblich<br />
o Über zwei Drittel sind Frauen (69.1%)<br />
o Das hat nicht allein mit dem höheren Teilzeitanteil<br />
zu tun:<br />
Niedriglohnanteile nach Geschlecht <strong>und</strong> Arbeitszeitform<br />
Vollzeit<br />
Teilzeit<br />
Minijobs<br />
GESAMT<br />
Männer<br />
10,8%<br />
15,6%<br />
87,4%<br />
12,6%<br />
Frauen<br />
21,8%<br />
21,9%<br />
85,5%<br />
29,6%<br />
Quelle: SOEP 2004, Berechnungen des IAQ (Kalina/Weinkopf, IAT-Report 2006-3)
Wer verdient wenig? Niedriglohnarbeit ist weiblich<br />
o Hohe Teilzeitanteile in vielen DL-Branchen verringern<br />
zusätzlich die Verdienstmöglichkeiten<br />
o Anteil <strong>der</strong> unfreiwillig Teilzeit arbeitenden Frauen hat<br />
sich zwischen 1990 <strong>und</strong> 2006 nahezu verfünffacht<br />
(von 4,2% auf knapp 20% aller weiblichen TZ-<br />
Beschäftigten); hinzu kommen diejenigen, die statt<br />
kurzer Teilzeit lange Teilzeit arbeiten möchten.
Wirtschaftszweige mit hohen Niedriglohnanteilen (2002)<br />
Sonstige Dienstleistungen (z.B. Wäschereien, Friseure, Fitness) 76,1 %<br />
Private Haushalte 75,2 %<br />
Hotels <strong>und</strong> Gaststätten 70,1 %<br />
Landwirtschaft 40,5 %<br />
Ernährungsgewerbe 35,4 %<br />
Einzelhandel 33,0 %<br />
Unternehmensbezogene DL (z.B. Zeitarbeit, Gebäu<strong>der</strong>einigung) 32,8 %<br />
Bekleidungsindustrie 32,1 %<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziales 21,6 %
Niedriglohn ist kein ‘Randgruppen’-Phänomen<br />
o Gut drei Viertel (75.6%) sind qualifiziert (1995:<br />
66.5%)<br />
o Knapp drei Viertel sind mittleren Alters (25-54<br />
Jahre)<br />
o Fast 90% sind Deutsche<br />
o Vollzeitbeschäftigte machen etwa die Hälfte aller<br />
Niedriglohnbezieher aus
Zwischenfazit: Niedriglöhne <strong>und</strong> Verzicht auf<br />
Mindestlohn als Beschäftigungsmotor?<br />
„Das Lohnniveau in Deutschland ist zu hoch. Mehr Niedriglöhne<br />
würden die Beschäftigung steigern. Davon würden vor allem<br />
gering Qualifizierte profitieren ... Ein Mindestlohn würde alles<br />
kaputt machen.“<br />
(Hans-Werner Sinn, ifo, in: Wirtschaftswoche Januar 2007)<br />
„Arbeitsplätze entstehen <strong>und</strong> bleiben nur dann erhalten, wenn die<br />
Arbeitskosten nicht höher sind, als die auf ihnen<br />
erwirtschaftete Produktivität. Dies gilt generell auch für den<br />
Bereich gering qualifizierter Beschäftigung“<br />
(Sachverständigenrat Gutachten 2006/7: 402)<br />
„Mindestlöhne sind in Deutschland unnötig, weil in Deutschland das<br />
Tarifsystem die Löhne regelt, ein Mindestlohn Arbeitsplätze<br />
vernichtet, das ALG II bereits ein faktisches<br />
Mindesteinkommen darstellt.“<br />
(Arbeitgeberpräsident Dieter H<strong>und</strong>t, Tagesspiegel vom 8. Mai 2007)
Zwischenfazit: Niedriglöhne als Beschäftigungsmotor?<br />
Zahlen verdeutlichen:<br />
o (Sinkende) Tarifbindung hat Anstieg <strong>der</strong> Niedriglöhne<br />
nicht verhin<strong>der</strong>n können<br />
o ALG II funktioniert offenbar nicht als Lohnuntergrenze<br />
o Oktober 2006: ALG II für 1,1 Mio. Erwerbstätige (davon<br />
440.000 Vollzeitbeschäftigte)<br />
o Anteil Qualifizierter unter den Niedriglohnbeschäftigten<br />
ist gestiegen. Es sind weniger persönliche Merkmale<br />
(‚geringe Produktivität‘), die bei <strong>der</strong> Verbreitung <strong>der</strong><br />
Niedriglöhne eine Rolle spielen, son<strong>der</strong>n vor allem die<br />
Branche<br />
o Beschäftigungswachstum bei gering Qualifizierten ist<br />
auch in Län<strong>der</strong>n mit hohen Mindestlöhnen zu<br />
beobachten (Frankreich – s. Grafik)
Erwerbstätigenquote von gering Qualifizierten<br />
65<br />
60<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
1994 1995 1996 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
Quelle: Eurostat, eigene Darstellung<br />
Frankreich<br />
USA<br />
Großritannien<br />
Deutschland
2.Einführung eines Mindestlohnes: Eine<br />
Modellrechnung
2. Vorschläge zur Einführung eines Mindestlohnes<br />
o DGB-Gewerkschaften for<strong>der</strong>n einheitlichen<br />
gesetzlichen Mindestlohn von 7,50 € brutto pro St<strong>und</strong>e als<br />
verbindliche Untergrenze<br />
� in Ergänzung zu (ggf. höheren) tariflichen Vereinbarungen<br />
o Unterstützung kommt auch von einigen Arbeitgeberverbänden,<br />
die ungebremste „Lohnabwärtsspirale“<br />
beklagen<br />
� z.B. Gebäu<strong>der</strong>einigung, Zeitarbeit<br />
o An<strong>der</strong>e for<strong>der</strong>n einen Mindestlohn von 4,50€ (orientiert an<br />
Höhe <strong>der</strong> ALG II-Leistungen) (Bofinger et al. 2006)
Modellrechnung für einen gesetzlichen<br />
Mindestlohn*<br />
o Wie viele Jobs würden von einem Mindestlohn<br />
zwischen 5 € <strong>und</strong> 7,50 € erfasst?<br />
o Von einem Mindestlohn in Höhe von 7,50 €<br />
o wären 15% = 4,9 Mio. Beschäftigungsverhältnisse erfasst<br />
o wären 8,2 % aller Vollzeitbeschäftigten erfasst<br />
o Von einem Mindestlohn in Höhe von 5,00 €<br />
o wären 4,7% = 1,5 Mio. Beschäftigungsverhältnissen erfasst<br />
o wären 1,3% aller Vollzeitbeschäftigten erfasst<br />
o Dabei: Große Unterschiede zwischen Ost- <strong>und</strong><br />
Westdeutschland<br />
Basis <strong>der</strong> Berechnung: SOEP 2004; ausführliche Darstellung in:<br />
Kalina/Weinkopf – IAT-Report 2006-6 (s. Literaturliste im Anhang)
Anteil Mindestlohnbeschäftigung an allen<br />
Beschäftigungsverhältnissen (2004)<br />
7,50 € 7,00 € 6,50 € 6,00 € 5,50 € 5,00 €
Steigerung von Lohnsteuern <strong>und</strong> Sozialabgaben<br />
o Durch einen Mindestlohn in Höhe von 7,50 €<br />
o würde die Lohnsumme um 12 Mrd. € steigen<br />
o würden Mehreinnahmen in Höhe von 4.2 Mrd. €<br />
bei den Sozialversicherungen anfallen<br />
o Durch einen Mindestlohn in Höhe von 5,00 €<br />
o Würde die Lohnsumme um 2,2 Mrd. € steigen<br />
o würden Mehreinnahmen in Höhe von 0,7 Mrd. €<br />
bei den Sozialversicherungen anfallen<br />
o Hinzu kommen zusätzliche Steuereinnahmen
3. Wie hoch soll <strong>der</strong> Mindestlohn sein?<br />
Ein Blick auf die Nachbarn
Absolute Höhe von Mindestlöhnen<br />
Luxemburg<br />
Irland<br />
Frankreich<br />
Nie<strong>der</strong>lande<br />
Großbritannien<br />
Belgien<br />
Deutschland<br />
Griechenland<br />
Spanien<br />
Portugal<br />
Rumänien<br />
Bulgarien<br />
Höhe des Mindestst<strong>und</strong>enlohnes<br />
in 2007<br />
9,08 €<br />
8,30 €<br />
8,27 €<br />
8,13 €<br />
7,96 €<br />
7,93 €<br />
Kein Mindestlohn<br />
4,22 €<br />
3,99 €<br />
2,82 €<br />
0,66 €<br />
0,53 €<br />
Än<strong>der</strong>ung<br />
gegenüber 2006<br />
+ 4,5 %<br />
+ 8,5 %<br />
+ 3,0 %<br />
+ 5,7 %<br />
+ 8,2 %<br />
+ 1,9 %<br />
+ 9,3 %<br />
+ 5,6 %<br />
+ 7,6 %<br />
+ 26,6 %<br />
+ 12,8 %
Relative Höhe von Mindestlöhnen<br />
o In Deutschland entspräche ein gesetzlicher<br />
Mindestlohn von 7,50 € pro St<strong>und</strong>e r<strong>und</strong> 49,4% des<br />
durchschnittlichen St<strong>und</strong>enlohns von 15,19 € (47,1%<br />
in West- bzw. 64,4 % in Ostdeutschland )<br />
o Damit würde sich Deutschland im internationalen<br />
Vergleich in die Gruppe <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> mit einem relativ<br />
hohen Mindestlohn einreihen.<br />
o Ein Mindestlohn von 5,00 € entspräche<br />
demgegenüber nur 32,9% des gesamtdeutschen<br />
Durchschnittsverdienstes (31,4% in West- bzw.<br />
42,9% in Ostdeutschland) <strong>und</strong> läge damit im<br />
internationalen Vergleich am untersten Rand des<br />
Spektrums.
Relative Höhe: Gesetzlicher Mindestlohn in Relation<br />
zum nationalen Durchschnittslohn (in %)<br />
Deutschland:<br />
7,50 € = 49,4%<br />
(47,1% West, 64,4% Ost)<br />
Quelle: Eurostat, Structure of Earnings Survey; Darstellung: Kalina/Weinkopf - IAT-<br />
Report 2006-6
Steigerung <strong>der</strong> Lohnsumme<br />
o Eine Steigerung <strong>der</strong> Lohnsumme um r<strong>und</strong> 12<br />
Mrd. € (bei einem Mindestlohn von 7,50 €)<br />
entspräche einer Steigerung um r<strong>und</strong> 1,3 %<br />
o Dies würde deutlich über dem britischen<br />
Niveau liegen (0,5%)<br />
o Etwa auf dem britischen Niveau <strong>der</strong><br />
Lohnsteigerungen bei Einführung eines<br />
Mindestlohns läge Deutschland, wenn man<br />
hier einen gesetzlichen Mindestlohn in Höhe<br />
von 6 € einführen würde.
Internationale Erfahrungen: Frankreich <strong>und</strong><br />
Großbritannien als Vorbil<strong>der</strong>?<br />
Frankreich:<br />
o Hoher Mindestlohn<br />
o aber: gestützt durch hohe Kombilohnzuschüsse (ca.<br />
10.000 € jährlich pro zusätzlichem/erhaltenen<br />
Arbeitsplatz)<br />
Großbritannien:<br />
o Mittlerer Mindestlohn<br />
o Art <strong>der</strong> Einführung: relativ niedriges Niveau,<br />
schrittweise Anhebung des Mindestlohnes<br />
Fazit: es kommt nicht nur auf die Höhe des Mindestlohnes,<br />
son<strong>der</strong>n auch auf die Art <strong>der</strong> Einführung <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> Einbettung desselben an
Fazit<br />
o 6 Mio. Arbeitnehmer/innen beziehen Niedriglöhne, 2,6<br />
Mio. verdienen ‚Armutslöhne‘; die Mobilität in besser<br />
entlohnte Beschäftigung nimmt ab.<br />
o Gering entlohnt = gering qualifiziert? Falsch!<br />
o Abhängig von <strong>der</strong> Höhe des Mindestlohnes würden<br />
zwischen 1,5 <strong>und</strong> 4,9 Mio. Beschäftigungsverhältnisse<br />
von einem Mindestlohn profitieren.<br />
o Mindestlöhnen lösen allerdings nicht das Problem <strong>der</strong><br />
niedrigen Verdienstmöglichkeit aufgr<strong>und</strong> von<br />
unfreiwilliger Teilzeit.
Fazit<br />
o Zur Vermeidung negativer Beschäftigungseffekte <strong>und</strong><br />
Verbesserung <strong>der</strong> Beschäftigungschancen für gering<br />
Qualifizierte könnten die zusätzlichen Einnahmen aus<br />
Steuern <strong>und</strong> Sozialversicherungsabgaben eingesetzt<br />
werden:<br />
o für flankierende Lohnsubventionen an die<br />
Arbeitgeberseite für stark begrenzte Zielgruppen<br />
o zur Qualifizierung gering Qualifizierter<br />
o zur För<strong>der</strong>ung von qualifizierten Arbeitsplätzen im<br />
Bereich personenbezogener <strong>und</strong> sozialer DL<br />
o zur För<strong>der</strong>ung von ‚einfachen‘ Arbeitsplätzen in<br />
ausgewählten Tätigkeitsfel<strong>der</strong>
Literatur zum Nachschlagen <strong>und</strong> Weiterlesen:<br />
o Bosch, Gerhard / Weinkopf, Claudia / Kalina Thorsten (Mitarb.), 2006: Gesetzliche Mindestlöhne auch in<br />
Deutschland? Bonn: Friedrich-Ebert-Stiftung. Gesprächskreis Arbeit <strong>und</strong> Qualifizierung. Im Internet:<br />
http://library.fes.de/pdf-files/asfo/03980.pdf<br />
o Bosch, Gerhard / Weinkopf, Claudia (Hrsg.), 2007: Arbeiten für wenig Geld: Niedriglohnbeschäftigung in<br />
Deutschland. Frankfurt/Main: Campus Verlag, Buchinfo im Internet: http://www.iaq.unidue.de/aktuell/veroeff/2007/bosch03.shtml<br />
o Jaehrling, Karen / Kalina, Thorsten / Vanselow, Achim / Voss-Dahm, Dorothea, 2006: Niedriglohnarbeit<br />
in <strong>der</strong> Praxis - Arbeit in Häppchen für wenig Geld. In: Sterkel, Gabriele / Schulten, Thorsten / Wiedemuth, Jörg<br />
(Hrsg.): Mindestlöhne gegen Lohndumping: Rahmenbedingungen, Erfahrungen, Strategien. Hamburg: VSA-Verl.,<br />
S. 114-141<br />
o Jaehrling, Karen / Weinkopf, Claudia / Hieming, Bettina (Mitarb.) / Kaltenborn, Bruno (Mitarb.),<br />
2006: Kombilöhne in Deutschland: neue Wege, alte Pfade, Irrweg? Bonn: Friedrich-Ebert-Stiftung.<br />
Gesprächskreis Arbeit <strong>und</strong> Qualifizierung. Im Internet: http://library.fes.de/pdf-files/asfo/03978.pdf<br />
o Kalina, Thorsten / Weinkopf, Claudia, 2006: Ein gesetzlicher Mindestlohn auch in Deutschland?!<br />
Modellrechnungen für St<strong>und</strong>enlöhne zwischen 5,00 <strong>und</strong> 7,50 Euro - <strong>und</strong> wie ist es bei den an<strong>der</strong>en? Internet-<br />
Dokument. Gelsenkirchen: Inst. Arbeit <strong>und</strong> Technik. IAT-Report, Nr. 2006-06, im Internet: http://www.iaq.unidue.de/iat-report/2006/report2006-06.pdf<br />
o Kalina, Thorsten / Weinkopf, Claudia, 2006: Mindestens sechs Millionen Niedriglohnbeschäftigte in<br />
Deutschland: welche Rolle spielen Teilzeitbeschäftigung <strong>und</strong> Minijobs? Internet-Dokument. Gelsenkirchen: Inst.<br />
Arbeit <strong>und</strong> Technik. IAT-Report, Nr. 2006-03, im Internet: http://www.iaq.uni-due.de/iatreport/2006/report2006-03.pdf
Referat<br />
Prekarisierung <strong>der</strong> <strong>Lebens</strong>- <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />
Workshop 2:<br />
Vollzeit – Niedriglohn – Prekär<br />
„Das Vergabegesetz als ein Weg aus <strong>der</strong> Niedriglohnexpansion“<br />
von<br />
Ramiro Czock<br />
Gewerkschaftssekretär <strong>der</strong><br />
IG BAU<br />
1
Erklärung <strong>der</strong> Vergabegesetze:<br />
Die Vergabegesetze in Deutschland für die öffentlichen Auftraggeber sind bisher nur auf<br />
Län<strong>der</strong>ebene geregelt. Bisher gibt es in 7 B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> eine solche gesetzliche Regelung. Das<br />
B<strong>und</strong>esland Nordrhein-Westfalen, als achtes B<strong>und</strong>esland, hat sein Vergabegesetz im Oktober<br />
2006 wie<strong>der</strong> gekippt <strong>und</strong> abgeschafft. Eine b<strong>und</strong>eseinheitliche Regelung ist im Jahr 2001 an<br />
dem CDU/CSU/FDP-dominierten B<strong>und</strong>esrat gescheitert.<br />
Das B<strong>und</strong>esland Bremen hat im Jahr 2002 ein eigenes Vergabegesetz geschaffen. Hier sind die<br />
Vergaben <strong>der</strong> öffentlichen Hand im Bereich <strong>der</strong> Bauvergaben <strong>und</strong> des öffentlichen<br />
Personennahverkehres geregelt. Eine Durchführungsverordnung regelt Einzelheiten. Eine nicht<br />
unwesentliche Rolle spielte hier die IG BAU, die dieses Gesetz maßgeblich unterstützt hat <strong>und</strong><br />
zusammen mit <strong>der</strong> SPD-Fraktion in Bremen auf den Weg gebracht hat.<br />
Das bremische Landesvergabegesetz ist eng an das nie<strong>der</strong>sächsische Vergabegesetz angelehnt.<br />
Da die Vergaben von Bauleistungen nicht nur an Bremer Firmen gehen, son<strong>der</strong>n auch an Firmen<br />
aus dem nie<strong>der</strong>sächsischen Umland. Ebenso verhält es sich an<strong>der</strong>s herum, das Bremer Firmen<br />
bei öffentlichen Auftraggebern in Nie<strong>der</strong>sachsen Bauleistungen erbringen.<br />
Zu den öffentlichen Auftraggebern gehören in Bremen auch die bremischen<br />
Beteiligungsgesellschaften, wie die BIG, aber auch die Stadtwerke <strong>und</strong> Hansewasser.<br />
Das bremische Landesvergabegesetz verpflichtet den Auftragnehmer zu einer Abgabe <strong>der</strong><br />
Tariftreueerklärung. Diese Tariftreueerklärung gibt vor, dass <strong>der</strong> Auftragnehmer, <strong>der</strong> gleichzeitig<br />
Arbeitgeber ist, gegenüber seinen Arbeitnehmern die einschlägigen Tarifverträge zur Anwendung<br />
bringt <strong>und</strong> einhält. Die Tarifverträge, die zur Anwendung kommen sollen, werden durch einen<br />
Beirat, <strong>der</strong> bei Senator für Arbeit angesiedelt ist, beraten <strong>und</strong> festgelegt. Die öffentliche Hand<br />
muss auf die Unterzeichnung <strong>der</strong> Tariftreueerklärung achten. Des Weiteren wird von den<br />
Auftragnehmern eine Vielzahl von Bescheinigungen verlangt, die diese als „saubere“ <strong>und</strong><br />
zuverlässige Auftragnehmer ausweisen sollen.<br />
Entsendegesetz:<br />
Im Februar 1996 entstand das deutsche Entsendegesetz. Dies regelt das ausländische<br />
Arbeitnehmer die nach Deutschland entsandt werden, zu den Bedingungen arbeiten müssen, wie<br />
heimische Arbeitnehmer auch. Seit dieser Zeit befindet sich das Baugewerbe unter dem<br />
Entsendegesetz. Inzwischen sind Branchen wie das Abbruchgewerbe, Malerbranche <strong>und</strong><br />
neuerdings auch die Gebäu<strong>der</strong>einigung dazugekommen. Weitere Branchen sind geplant <strong>und</strong><br />
sollen die Mindestlohndebatte beruhigen.<br />
Beim Entsendegesetz, werden meist die Löhne <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Arbeitsbedingungen für<br />
allgemeinverbindlich erklärt, so das ausländische Unternehmer, die sehr oft als Subunternehmer<br />
durch deutsche Unternehmer in die B<strong>und</strong>esrepublik geholt werden, ihre Arbeitnehmer nach<br />
hiesigen Bedingungen beschäftigen müssen.<br />
Der Weg raus aus <strong>der</strong> Niedriglohnexpansion – Unsere Erfahrungen des bremischen<br />
Landesvergabegesetzes in <strong>der</strong> Praxis.<br />
Als Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt haben wir in unserer täglichen Arbeit mit dem<br />
Entsendegesetz <strong>und</strong> dem Vergabegesetz zu tun. In unserem Organisationsbereich fallen bisher<br />
alle unter dem Entsendegesetz befindliche Branchen. Auch beim Vergabegesetz wird unser<br />
Arbeit im erheblichen Maße tangiert, da die öffentliche Hand natürlich in einem nicht<br />
unerheblichen Umfang Bauaufträge erteilt. Dies geht vom Straßenbau, dem Neubau von Schulen<br />
2
<strong>und</strong> an<strong>der</strong>er öffentlicher Gebäude, bis hin zur Mo<strong>der</strong>nisierung o<strong>der</strong> Renovierung aller öffentlichen<br />
Einrichtungen.<br />
Unsere bisherigen Erfahrungen sind sehr gemischt <strong>und</strong> nicht frei von Kritik an <strong>der</strong> Umsetzung<br />
des Landesvergabegesetzes. So stellen wir bei Baustellenbesuchen ständig fest, dass auf<br />
öffentlichen Baustellen die Tariftreue mit schöner Regelmäßigkeit unterlaufen wird. Nicht selten<br />
werden sogar die Mindestlöhne nicht ordnungsgemäß an die Arbeitnehmer gezahlt, die<br />
schließlich per allgemeinverbindlichen Mindestlohntarifvertrag vereinbart sind <strong>und</strong> dem<br />
Entsendegesetz unterliegen. Die verbindliche Tariftreueerklärung entpuppt sich meist nur als<br />
weißen Blatt Papier was die Auftragnehmer bedenkenlos unterschreiben. Oftmals mit dem<br />
Wissen, dass das Landesvergabegesetz keiner Kontrolle unterliegt. Eine eigenständige Kontrolle<br />
durch den Auftraggeber scheint nicht gewünscht o<strong>der</strong> gewollt zu sein <strong>und</strong> ist im Gesetz auch<br />
nicht so vorgesehen, wie wir es bräuchten. Von daher wird es in <strong>der</strong> Praxis auch nicht<br />
umgesetzt. Eine staatliche Kontrollbehörde gibt es in Bremen bis heute nicht. Zwar hat die neue<br />
rot-grüne Landesregierung die Schaffung einer Kontrollbehörde angekündigt aber bisher lässt es<br />
noch auf sich warten.<br />
Die schwere Krise in <strong>der</strong> Bauwirtschaft von Mitte <strong>der</strong> neunziger Jahre bis 2005 hatte einen<br />
erheblichen Anteil daran, dass die Unternehmer unter Preisdruck gerieten <strong>und</strong> sie mehr <strong>und</strong><br />
mehr in Versuchung gerieten den Arbeitnehmern den Tariflohn nicht mehr zu bezahlen. Das<br />
Landesvergabegesetz sollte dieser Entwicklung entgegenwirken. Dieser Versuch ist mit Sicherheit<br />
nicht vollends gelungen.<br />
Jetzt sprechen wir in <strong>der</strong> Baubranche bei den Tariflöhnen <strong>und</strong> auch beim Mindestlohn nicht vom<br />
Niedriglohnsektor, es soll aber schon einmal aufzeigen, dass das Vergabegesetz zwar einige<br />
Vorteile bietet aber in Teilen nicht funktioniert, um die Löhne zu sichern. Eher zählt, die zu<br />
unserem Organisationsbereich gehörige Gebäu<strong>der</strong>einigungsbranche, zu dem klassischen<br />
Niedriglohnsektor. Zwar liegt <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitige Tarifst<strong>und</strong>enlohn mit 7,87€ über den von Verdi, <strong>der</strong><br />
NGG <strong>und</strong> später dem DGB gefor<strong>der</strong>ten 7,50€ Mindestlohn, aber dennoch liegen viele<br />
Beschäftigte bei ihren Monatseinkommen sehr niedrig. Dies liegt darin begründet, dass die<br />
meisten Beschäftigten in dieser Branche nicht als Vollzeitkräfte arbeiten. Auch für diese Branche<br />
ist die öffentliche Hand als Auftraggeber von großer Bedeutung. Neben Schulen müssen auch<br />
Ämter, Museen <strong>und</strong> viele weitere öffentliche Gebäude gereinigt werden. Hier wurden bisher die<br />
Aufträge nicht nach dem Landesvergabegesetz vergeben, da es im Rahmentarif <strong>und</strong> im<br />
Lohntarifvertrag eine Allgemeinverbindlichkeit gab. Auch hier sind die Zustände nicht immer, so<br />
wie man es sich wünschen würde. So werden die zu reinigen Quadratmeter pro St<strong>und</strong>e oftmals<br />
so hoch angesetzt, dass die Reinigungskräfte die dafür zu Verfügung stehende Arbeitszeit meist<br />
überschreiten. Diese Überschreitungen gehen dann zu Lasten <strong>der</strong> Beschäftigten, dh. die<br />
Mehrarbeit wird nicht vergütet. Auch hier werden die Preisvorteile in die Angebote eingearbeitet,<br />
um sich Vorteile bei <strong>der</strong> Angebotsabgabe zu sichern <strong>und</strong> den Auftrag zu bekommen.<br />
Weiter wird oftmals die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall o<strong>der</strong> bei Feiertagen nicht an die<br />
meist geringfügig Beschäftigten gezahlt o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Urlaub nicht ordnungsgemäß abgerechnet.<br />
Das Gebäu<strong>der</strong>einigerhandwerk befand sich zwar nie so in einer Krise wie das Bauhauptgewerbe,<br />
aber dennoch ist <strong>der</strong> Preisdruck groß geworden, seit <strong>der</strong> Herausnahme aus <strong>der</strong> Handwerksrolle 1<br />
<strong>und</strong> das Überführen in die Handwerksrolle 2. Dies bedeutet, dass es für diese Branche kein<br />
Meisterzwang mehr gibt <strong>und</strong> somit je<strong>der</strong> eine Gebäu<strong>der</strong>einigerfirma gründen kann. Dies führt<br />
naturgemäß zu einem sich verschärfenden Wettbewerb. Bei den öffentlichen Auftraggebern zählt,<br />
bei angespannter Kassenlage, halt mehr <strong>der</strong> Preis, als die Qualität.<br />
Seit <strong>der</strong> Aufnahme in das Entsendegesetz im Juli dieses Jahres, scheint es aus<br />
Arbeitnehmersicht eine gewisse Entspannung zu geben. In <strong>der</strong> Praxis stellen wir vermehrt fest,<br />
dass Auftragnehmer stärker auf Einhaltung <strong>der</strong> Tarife achten, dies liegt wohl auch an den zu<br />
3
erwartenden Strafen mit bis zu 500.000€ pro Einzelfall, wenn sie gegen die Bestimmungen<br />
gegen das Entsendegesetz verstoßen. Zwar war auch vorher <strong>der</strong> Lohntarif Allgemeinverbindlich,<br />
aber jetzt hat auch <strong>der</strong> Zoll Kontrollmöglichkeiten <strong>und</strong> es scheint so, als dass hier in Zukunft<br />
nicht nur <strong>der</strong> Lohn kontrolliert wird, son<strong>der</strong>n auch an<strong>der</strong>e Tatbestände, die den Lohn drücken<br />
könnten.<br />
Im Ergebnis kann man also bisher feststellen, dass das bisherige Landesvergabegesetz kein<br />
reeller Schutz für die Arbeitnehmer <strong>und</strong> damit einen möglichen Weg aus <strong>der</strong><br />
Niedriglohnexpansion darstellte. Nur durch an<strong>der</strong>e gesetzliche Gr<strong>und</strong>lagen scheint es bisher<br />
stärker gewährt zu sein.<br />
Rechtliche Erfahrungen <strong>und</strong> politische Spielräume<br />
Aufgr<strong>und</strong> des Landesvergabegesetzes haben bisher wenige Beschäftigte, unserer zu vertretenden<br />
Branchen, ihre tariflichen Lohnansprüche rechtlich <strong>und</strong> gerichtlich geltend gemacht. In einer<br />
gerichtlichen Entscheidung des Arbeitsgerichtes Nienburg wurde festgestellt, dass für den<br />
Arbeitnehmer keine Anspruchsgr<strong>und</strong>lage auf Zahlung eines Tariflohnes erwächst, auch wenn <strong>der</strong><br />
Auftrag unter <strong>der</strong> Maßgabe des Landesvergabegesetzes erteilt wurde. Für die Praxis bedeutet<br />
dies, dass das Landesvergabegesetz nur Bindung für die Auftraggebende Stelle hat, auf die<br />
Unterzeichnung <strong>der</strong> Tariftreueerklärung zu achten. Wie dann später mit den Beschäftigten damit<br />
umgegangen wird, liegt dann nicht mehr im Einflussbereich <strong>der</strong> ausschreibenden <strong>und</strong><br />
vergebenden Stelle.<br />
Bisher konnten wir nur über öffentlich wirksame Aktionen, wie z.B. Hochschule Bremerhaven,<br />
dafür sorgen, dass die Einhaltung <strong>der</strong> Tariftreue umgesetzt wird. Durch den öffentlichen Druck<br />
den wir hier erzeugen konnten, wurde politisch gehandelt. Dies kann aus unserer Sicht jedoch<br />
nicht sein, dass wir als Gewerkschaft, die Aufgabenfel<strong>der</strong> des Staates übernehmen. Wir sind kein<br />
Kontrollinstrument mit hoheitlichen Rechten. Aber auch <strong>der</strong> Zoll ist bisher nicht in <strong>der</strong><br />
Verantwortung dies zu kontrollieren, dass es sich hier um eine B<strong>und</strong>esbehörde handelt <strong>und</strong> somit<br />
keine Landestypischen Aufgaben übernehmen kann. Die Zollbehörde kontrolliert somit nur<br />
Mindestlöhne nach dem Entsendegesetz.<br />
Eine lobenswerte Ausnahme gab es im letzten Jahr, bei einem Straßenbauauftrag in Walle, durch<br />
das Amt für Straßen <strong>und</strong> Verkehr (ASV). Nach Hinweisen durch die IG BAU, wurde <strong>der</strong><br />
Auftraggeber aktiv <strong>und</strong> hat Kontrollen durchgeführt. Dies führte dann zum Verlust des<br />
nachfolgenden Auftrages für den Auftragnehmer, einer Vertragsstrafe <strong>und</strong> einer Auftragssperre.<br />
Lei<strong>der</strong> ist aber die Bereitschaft zu einem Einschreiten gegen die Verstöße gegen die Tariftreue<br />
<strong>und</strong> damit gegen das Landesvergabegesetz eher als gering einzustufen.<br />
Beson<strong>der</strong>s bei den ausgeglie<strong>der</strong>ten Gesellschaften, wie Hansewasser, die SWB usw. Man<br />
versucht immer den Eindruck zu vermitteln, dass sie ja jetzt privatwirtschaftlich wären.<br />
Allerdings wurde bei einer Bürgerschaftsanfrage durch einige Abgeordnete an den zuständigen<br />
Senator, die Rechtslage geklärt, mit dem Ergebnis, das auch diese Gesellschaften dem<br />
Landesvergabegesetz unterliegen. Gleiches gilt für die landeseigenen Gesellschaften.<br />
Wie sehen jetzt nun die politischen Spielräume <strong>und</strong> Handlungsmöglichkeiten beim<br />
Landesvergabegesetz aus?<br />
Es soll noch im Dezember 07 eine Novellierung des Landesvergabegesetzes in erster Lesung in<br />
<strong>der</strong> bremischen Bürgerschaft beraten werden. Es ist vorgesehen Dienstleistungsbranchen wie<br />
dem Bewachungsgewerbe <strong>und</strong> <strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>einigung mit aufzunehmen <strong>und</strong> die Krankenhäuser<br />
<strong>der</strong> Stadt. Eine spannende Diskussion dürfte sich um die Postdienstleistungen entwickeln.<br />
Zukünftig sollen soziale Kriterien, wie Ausbildung <strong>und</strong> Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf in die<br />
Bewertung bei Vergaben mit einfließen. Ob die Aufnahme solcher Kriterien sinnvoll ist <strong>und</strong> sich<br />
durchsetzen <strong>und</strong> umsetzen lassen, bleibt abzuwarten. Klar muss sein, dass es immer einen<br />
4
gewissen politischen Willen geben muss, um Gesetze auch so umzusetzen, wie sie einmal<br />
angedacht waren.<br />
Ein entscheiden<strong>der</strong> Punkt wird es sein, dass die vergebenden Stellen zu Kontrollen verpflichtet<br />
werden. Weiter soll, wenn es keine Tarifverträge gibt die repräsentativ sind <strong>und</strong> als Gr<strong>und</strong>lage<br />
dienen können, <strong>der</strong> unterste Lohn des öffentlichen Dienstes gelten. Dieser liegt momentan bei<br />
7,68€. Dieses wären dann die ersten Schritte in die richtige Richtung um den Dumpinglöhnen<br />
entgegen zu wirken. Und somit auch einer Ausweitung von weiteren Niedriglöhnen.<br />
Fazit:<br />
Das Landesvergabegesetz löst die Diskussion um einen gesetzlichen Mindestlohn nicht ab.<br />
Son<strong>der</strong>n kann nur ein Baustein sein diesen voran zu bringen. Die bisherige Form <strong>und</strong> Umsetzung<br />
dieses Gesetzes war nicht geeignet, die Niedriglöhne zu verhin<strong>der</strong>n. Auch eine Novellierung wird<br />
nicht dazu führen, dass eine Gebäu<strong>der</strong>einigerin einen Arbeitsvertrag erhält, <strong>der</strong> ihr ein<br />
gesichertes Einkommen garantiert, da man nicht nur auf den St<strong>und</strong>enlohn schauen darf, son<strong>der</strong>n<br />
sehen muss wie viel jemand arbeitet. Und in <strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>einigung sprechen wir halt von<br />
überwiegend Teilzeitbeschäftigten o<strong>der</strong> Minijobs. Auch in an<strong>der</strong>en Branchen, wie dem<br />
Bewachungsgewerbe, wo die tariflichen St<strong>und</strong>enlöhne unterhalb von 7,50€ liegen, kann ein<br />
Vergabegesetz nur dafür sorgen, dass die Löhne nicht in das Bodenlose fallen <strong>und</strong> tarifliche<br />
Bestimmungen eingehalten werden. Aber Tariflöhne von 5€ o<strong>der</strong> 6€ lassen sich damit nicht<br />
verhin<strong>der</strong>n. Die Tariffierung von Löhnen liegt bisher noch bei den Tarifvertragsparteien, auch<br />
wenn sie unverschämt niedrig sind.<br />
Das Landesvergabegesetz ist also kein Ersatz für eine weiterführende Diskussion <strong>und</strong> Einführung<br />
eines Mindestlohnes in Deutschland. Dies ergibt sich auch nicht aus <strong>der</strong> Systematik dieses<br />
Gesetzes, denn es sollte ein Wettbewerbsinstrument zwischen Staat <strong>und</strong> den Anbietern sein. Es<br />
sollte verhin<strong>der</strong>t werden, dass Anbieter bei ihren Angeboten unsauber kalkulieren <strong>und</strong><br />
Preisvorteile nicht auf Kosten <strong>der</strong> Beschäftigten erwirtschaften. Dieses Gesetz muss mehr als<br />
Entscheidungshilfe für den öffentlichen Auftraggeber verstanden werden, bei <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong><br />
Vergabe. Als Steuerungselement für die Festlegung von Lohnhöhen ist es in keiner Weise<br />
geeignet. Eine Expansion von Niedriglöhnen kann somit nicht durch dieses Gesetz verhin<strong>der</strong>t<br />
werden. Dennoch muss das Landesvergabegesetz erhalten bleiben <strong>und</strong> verbessert werden, damit<br />
unlautere Lohnabschläge nicht die Regel werden.<br />
Letztlich darf hier auch nicht vergessen werden, dass Aufträge <strong>der</strong> öffentlichen Hand nicht<br />
unsere Ganze Wirtschaft ausmacht. Alle privatwirtschaftlichen Aktivitäten werden durch ein<br />
Landesvergabegesetz nicht erfasst. Selbst wenn es gelänge, bei Staataufträgen für höhere Löhne<br />
zu sorgen, so wäre das bei allen an<strong>der</strong>en Aufträgen privatwirtschaftlicher Natur durch ein<br />
Landesvergabegesetz nicht möglich.<br />
Die Diskussion um gesetzliche <strong>und</strong> o<strong>der</strong> tarifliche Mindestlöhne bleibt bestehen, die wir hier, so<br />
denke ich, fortführen können.<br />
Vielen Dank.<br />
5
Mini-Jobs<br />
Einbahnstraße in Abhängigkeiten<br />
Jutta Kühl, Referentin für feministische Politik<br />
B<strong>und</strong>estagsfraktion DIE LINKE<br />
Veranstaltung „Prekarisierung <strong>der</strong><br />
<strong>Lebens</strong>- <strong>und</strong> Arbeitswelt“<br />
Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
22. November 2007
Glie<strong>der</strong>ung<br />
� Was sind Mini-Jobs<br />
� Wieso sind Mini-Jobs prekär?<br />
� Wer arbeitet warum in Mini-Jobs?<br />
� Welche Auswirkungen haben Mini-Jobs?<br />
� For<strong>der</strong>ungen DER LINKEN im B<strong>und</strong>estag<br />
www.linksfraktion.de 2
Hartz II: Neuregelung geringfügig<br />
- entlohnter - Beschäftigung<br />
Zweites Gesetz für mo<strong>der</strong>ne Dienstleistungen am<br />
Arbeitsmarkt (01.04.03):<br />
� Anhebung <strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze für nichtsozialversicherungspflichtige<br />
Beschäftigungsverhältnisse<br />
von 325 auf 400 €monatlich, keine Begrenzung mehr auf<br />
15 Arbeitsst<strong>und</strong>en pro Woche<br />
� 25 % pauschale Abgaben vom Arbeitgeber (12% GRV, 11%<br />
GKV , 2% Steuern)<br />
� Geringere Abgabenquote (12%) für haushaltsnahe Minijobs:<br />
(5% GRV, 5% GKV, 2% Steuer)<br />
www.linksfraktion.de 3
2006: Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Regelungen<br />
Haushaltsbegleitgesetz (01.07.06):<br />
� Anhebung des pauschalen Abgabensatzes für Arbeitgeber<br />
von 25% auf 30% (15% GRV, 13% GKV , 2% Steuern)<br />
� Neben freiwilligen Beiträgen zur gesetzlichen<br />
Rentenversicherung kann jetzt auch mit geringen<br />
Eigenanteilen eine staatlich geför<strong>der</strong>te, private<br />
Alterssicherung (Riester-Rente) angespart werden<br />
www.linksfraktion.de 4
Geschlechterpolitisches Leitbild<br />
�Mo<strong>der</strong>nisiertes Ernährermodell: Mann Ernährer, Frau<br />
Zuverdienerin statt Gleichstellung von Frauen <strong>und</strong> Männern<br />
im Erwerbsleben<br />
�Beispiel neue Zumutbarkeitsregelungen:<br />
„Konzentration auf die wirklichen Jobsucher“:<br />
„Einmal drastisch gesprochen: Die Ehefrauen gutverdienen<strong>der</strong><br />
Angestellter o<strong>der</strong> Beamter akzeptieren einen Mini-Job o<strong>der</strong> müssen aus <strong>der</strong><br />
Arbeitsvermittlung ausscheiden.“<br />
Wolfgang Clement, FAZ Interview vom 30.10.2003<br />
�Beispiel Lohnhöhe:<br />
Gesetzlicher Mindestlohn von 7,50 €gefährde Hun<strong>der</strong>ttausende von Mini-<br />
Jobs, da 60% ihre Löhne anheben müssten. Betroffene: Frauen, für die<br />
Mini-Jobs bislang eine gute Gelegenheit gewesen seien, Beruf <strong>und</strong> Familie<br />
zu vereinbaren.<br />
Studie des Institut zur Zukunft <strong>der</strong> Arbeit (IZA) von 09.2007<br />
www.linksfraktion.de 5
Glie<strong>der</strong>ung<br />
� Was sind Mini-Jobs?<br />
� Wieso sind Mini-Jobs prekär?<br />
� Wer arbeitet warum in Mini-Jobs?<br />
� Welche Auswirkungen haben Mini-Jobs?<br />
� For<strong>der</strong>ungen DER LINKEN im B<strong>und</strong>estag<br />
www.linksfraktion.de 6
Mini-Jobs = prekäre Beschäftigung<br />
�Unterer Einkommens- <strong>und</strong> St<strong>und</strong>enbereich = keine<br />
existenzsichernde Entlohnung<br />
�Zunahme von Mehrfachbeschäftigung (zwischen 2002 <strong>und</strong> 2004<br />
kombinierten 11% <strong>der</strong> Mehrfachjobber mehrere Mini-Jobs)<br />
�Hohe Beschäftigungsinstabilität <strong>und</strong> i.d.R. niedriges<br />
Qualifikationsniveau <strong>und</strong> kaum vorhandene<br />
Aufstiegsmöglichkeiten<br />
�Kein Anrecht auf die in <strong>der</strong> GRV vorgesehenen Leistungen, wenn<br />
Mini-JobberInnen den pauschalen Arbeitgeberanteil von 15%<br />
(vormals 13 %) nicht um freiwillige Beiträge von <strong>der</strong>zeit 19,5%<br />
ihres Einkommens aufstocken<br />
�Keine Brücke in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung<br />
www.linksfraktion.de 7
Nachteile für Mini-JobberInnen<br />
Wer in einer geringfügigen Beschäftigung (aufgr<strong>und</strong> des<br />
niedrigen St<strong>und</strong>enlohnes mehr als 15 St<strong>und</strong>en arbeitet<br />
�gilt nicht mehr als arbeitslos<br />
�hat keinen Anspruch mehr auf Vermittlung,<br />
Mobilitätsbeihilfen, Weiterbildungsför<strong>der</strong>ung <strong>und</strong><br />
Existenzgründungszuschüsse<br />
�erwirbt durch die sozialversicherungsfreie Beschäftigung<br />
keine neuen Ansprüche auf Arbeitslosengeld<br />
�muss die Beiträge für die GKV selbst bezahlen, wenn er/sie<br />
nicht familienmitversichert ist<br />
www.linksfraktion.de 8
Mini-Jobs sind Niedriglohnjobs<br />
�2004 arbeiteten knapp 86 % <strong>der</strong> Mini-JobberInnen zu Löhnen<br />
unterhalb <strong>der</strong> Niedriglohnschwelle - unabhängig vom<br />
Qualifikationsniveau<br />
�Mini-JobberInnen sind viermal häufiger von Niedriglöhnen<br />
betroffen, als es ihrem Anteil an den Beschäftigten<br />
entspräche<br />
�Da in <strong>der</strong> Praxis i.d.R. „brutto = netto“ gilt, wird die<br />
„Subventionierung“ <strong>der</strong> Minijobs für die Arbeitnehmer<br />
faktisch an die Arbeitgeber weitergegeben<br />
�Zudem sind Mini-JobberInnen häufig von betrieblichen<br />
Leistungen wie Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sowie<br />
Urlaubs- <strong>und</strong> Weihnachtsgeld ausgeschlossen<br />
www.linksfraktion.de 9
Glie<strong>der</strong>ung<br />
� Was sind Mini-Jobs?<br />
� Warum sind Mini-Jobs prekär?<br />
� Wer arbeitet warum in Mini-Jobs?<br />
� Welche Auswirkungen haben Mini-Jobs?<br />
� For<strong>der</strong>ungen DER LINKEN im B<strong>und</strong>estag<br />
www.linksfraktion.de 10
Wer arbeitet in Mini-Jobs?<br />
�Der Anstieg <strong>der</strong> Frauenerwerbsquote auf <strong>der</strong>zeit 58,4 % ist<br />
einzig durch mehr Teilzeit- <strong>und</strong> geringfügige<br />
Beschäftigungsverhältnisse entstanden<br />
�Der Anteil <strong>der</strong> Frauen, die unter 15 St<strong>und</strong>en wöchentlich<br />
beschäftigt sind, hat sich zwischen 1991 <strong>und</strong> 2004 mehr als<br />
verdoppelt<br />
�Mini-Jobs haben sich expansiv entwickelt. Im März 2003<br />
waren ca. 4,8 Mi. Menschen Mini-JobberInnen, im Juni 2006<br />
bereits r<strong>und</strong> 6,7 Mio. Menschen<br />
�67 % <strong>der</strong> Mini-JobberInnen sind Frauen<br />
�2004 waren 68,1 Prozent aller ausschließlich geringfügig<br />
Beschäftigten Frauen<br />
�2003 war jede fünfte abhängig beschäftigte Frau geringfügig<br />
beschäftigt (21 Prozent)<br />
www.linksfraktion.de 11
Anstieg <strong>der</strong> Frauenerwerbsquote?<br />
Quellen: Gen<strong>der</strong>Datenreport 2005; European Commission 2004<br />
www.linksfraktion.de 12
Teilzeitarbeit: eine „Frauendomäne“<br />
Durchschnittliche Arbeitszeiten abhängig Beschäftigter 2004<br />
Quelle: Gen<strong>der</strong>Datenreport 2005; Statistisches B<strong>und</strong>esamt: 2005a<br />
www.linksfraktion.de 13
Starker Anstieg <strong>der</strong> Mini-Jobs<br />
www.linksfraktion.de 14
Strukturelle Gründe für Arbeit in Mini-Jobs<br />
�Das Steuerrecht begünstigt die Entscheidung für einen Mini-Job<br />
wird durch das Splittingsteuermodell (mit <strong>der</strong><br />
Lohnsteuerklassenwahl III <strong>und</strong> V)<br />
�Die Möglichkeit <strong>der</strong> Mitversicherung in <strong>der</strong> gesetzlichen<br />
Krankenversicherung legt für viele Frauen die Wahl eines Mini-<br />
Jobs nahe<br />
�Fehlende Kin<strong>der</strong>betreuungsangebote (insbeson<strong>der</strong>e in<br />
Westdeutschland) lassen nur ein geringes Zeitfenster für<br />
berufstätige Mütter<br />
�Entsprechend sind Mini-Jobs bei verheirateten Frauen<br />
(insbeson<strong>der</strong>e im Westen) verbreitet<br />
�In Ostdeutschland zwingt vor allem die schlechte<br />
Arbeitsmarktlage Frauen in Mini-Jobs<br />
�Mini-Jobs sind „zumutbar“<br />
www.linksfraktion.de 15
Gründe für Teilzeitarbeit Ost/West<br />
Quelle: Gen<strong>der</strong>Datenreport 2005; Statistisches B<strong>und</strong>esamt 2005a<br />
www.linksfraktion.de 16
Mini-JobberInnen nach Familienstand<br />
Quelle: Gen<strong>der</strong>Datenreport 2005; Statistisches B<strong>und</strong>esamt 2005a<br />
www.linksfraktion.de 17
Glie<strong>der</strong>ung<br />
� Was sind Mini-Jobs?<br />
� Warum sind Mini-Jobs prekär?<br />
� Wer arbeitet warum in Mini-Jobs?<br />
� Welche Auswirkungen haben Mini-Jobs?<br />
� For<strong>der</strong>ungen DER LINKEN im B<strong>und</strong>estag<br />
www.linksfraktion.de 18
Auswirkungen von Mini-Jobs<br />
Mini-Jobs sind eine Einbahnstraße in Abhängigkeiten:<br />
�Mini-Jobs verfestigen von Abhängigkeiten von Partnern o<strong>der</strong><br />
Sozialtransfers)<br />
�Mini-Jobs verschärfen die geschlechtsspezifische Segregation<br />
des Arbeitsmarktes (Zeit, Einkommen,..)<br />
�Mini-Jobs führen zu einer Entwertung traditioneller<br />
Arbeitsbereiche von Frauen (haushaltsnahe Dienstleistungen)<br />
�Mini-Jobs bieten keine Brücke in sozialversicherungspflichtiger<br />
Beschäftigung<br />
�Mini-Jobs verdrängen sozialversicherungspflichtige<br />
Beschäftigung<br />
�Mini-Jobs erodieren die sozialen Sicherungssysteme<br />
www.linksfraktion.de 19
Ergebnisse <strong>der</strong> „Hartz I bis III“-Evaluation<br />
� Die B<strong>und</strong>esregierung dokumentiert die „Gefahr“, „dass ein<br />
größerer Teil <strong>der</strong> Frauen durch diese zunehmend als einzige<br />
Beschäftigungsalternative infrage kommende Tätigkeit<br />
unfreiwillig auf eine ‚Hausfrauenrolle’ reduziert (…) <strong>und</strong> die<br />
bisherige geschlechterdifferenzierte Segmentation des<br />
Arbeitsmarktes weiter forciert“ wird.<br />
Quelle: Bericht 2005 <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung zur Wirksamkeit mo<strong>der</strong>ner<br />
Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“; B<strong>und</strong>estagsdrucksache 16/505<br />
www.linksfraktion.de 20
Ergebnisse <strong>der</strong> „Hartz I bis III“-Evaluation<br />
�„Die Erweiterung <strong>der</strong> Minijobs im Zuge <strong>der</strong> Neuregelungen<br />
von Hartz II trägt damit in unterschiedlicher Form zu einer<br />
Verschlechterung <strong>der</strong> Situation von ost- <strong>und</strong> westdeutschen<br />
Frauen hinsichtlich einer selbständigen Existenzsicherung<br />
bei: Während sie in den neuen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n eine größere<br />
Zahl von Frauen (relativ unabhängig von ihren<br />
Partnerbeziehungen) in die Nähe <strong>der</strong> Armutsgrenze bringt, ist<br />
sie für westdeutsche Frauen mit einer Verstärkung <strong>der</strong><br />
Abhängigkeitsbeziehungen von ihren Partnern verb<strong>und</strong>en.“<br />
Quelle: RWI / ISG: Evaluation <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Vorschläge <strong>der</strong> Hartz-<br />
Kommission, Essen 2006<br />
www.linksfraktion.de 21
Glie<strong>der</strong>ung<br />
� Was sind Mini-Jobs?<br />
� Warum sind Mini-Jobs prekär?<br />
� Wer arbeitet warum in Mini-Jobs<br />
� Welche Auswirkungen haben Mini-Jobs<br />
� For<strong>der</strong>ungen DER LINKEN im B<strong>und</strong>estag<br />
www.linksfraktion.de 22
For<strong>der</strong>ungen DER LINKEN im B<strong>und</strong>estag<br />
Gute Arbeit – Gutes Leben. Manifest für eine gerechte Arbeitswelt<br />
Auswahl gleichstellungsrelevanter For<strong>der</strong>ungen:<br />
�Staatliche Subventionierung von geringfügiger Beschäftigung<br />
beenden <strong>und</strong> Mini-Jobs in sozialversicherungspflichtige<br />
Beschäftigungsverhältnisse transferieren<br />
�Zumutbarkeitskriterien zur Aufnahme <strong>der</strong> Erwerbsarbeit durch<br />
Arbeitslose wie<strong>der</strong> einführen<br />
�Gesetzlichen Mindestlohn von 8,44 Euro pro St<strong>und</strong>e einführen<br />
�Gleichstellung von Frauen <strong>und</strong> Männern im Erwerbsleben för<strong>der</strong>n<br />
�Arbeitszeit (für Vollzeitbeschäftigungsverhältnisse) verkürzen <strong>und</strong> die<br />
Arbeit zwischen Männern <strong>und</strong> Frauen gleichmäßiger verteilen<br />
Download des Manifestes unter<br />
http://dokumente.linksfraktion.net/pdfdownloads/7756633852.pdf<br />
www.linksfraktion.de 23
Vielen Dank!
Workshop 4: Studiert-Praktikum-Prekär<br />
Regulierungsbedarf<br />
für Praktika?<br />
Bettina König, Vorstandsvorsitzende fairwork e.V<br />
Berlin, 22.11.2007
Agenda<br />
1. Was ist fairwork e.V.?<br />
2. Untersuchungen <strong>und</strong> Zahlen<br />
3. Warum hält fairwork e.V. eine Regulierung für<br />
notwendig ?<br />
- Fallbeispiele <strong>und</strong> O-Töne -<br />
4. Welche Form <strong>der</strong> Regulierung von Praktika <strong>und</strong><br />
Berufseinstieg<br />
03.12.2007 fairwork e.V. 2
1. Was ist fairwork e.V.?<br />
• Interessenvertretung von Absolventen für Absolventen<br />
• Gründung Oktober 2004<br />
• Rechtsform: gemeinnütziger, eingetragener Verein<br />
• Mehr als 500 Mitglie<strong>der</strong><br />
• Oberstes Ziel: Faire Arbeitsbedingungen für Absolventen<br />
• Tätigkeiten: Öffentlichkeitsarbeit, Lobbyarbeit, Beratung,<br />
Forum, Veranstaltungen, Regulierung<br />
03.12.2007 fairwork e.V. 3
2. Untersuchungen <strong>und</strong> Zahlen zur Situation<br />
• Keine Erfassung von den Arbeitsagenturen<br />
• Wirklich aussagekräftige Studie gibt es nicht<br />
• Drei etwas größere Studien:<br />
– HIS-Studie<br />
– Studie <strong>der</strong> Hans-Böckler-Stiftung<br />
– Diplomarbeit<br />
03.12.2007 fairwork e.V. 4
3. Untersuchungen <strong>und</strong> Zahlen zur Situation<br />
• HIS-Studie:<br />
„Gleichwohl deuten die Ergebnisse darauf hin, dass es mitunter auch<br />
Praktikumverhältnisse gibt, die (...) vermutlich ausschließlich angeboten<br />
werden, um die Praktikanten als günstige Hilfskräfte einzusetzen.“<br />
– 20 Prozent <strong>der</strong> Absolventen, die Praktika machen, fühlen sich laut Studie komplett<br />
ausgenutzt<br />
– 34 Prozent <strong>der</strong> Universitätsabsolventen <strong>und</strong> 47 Prozent <strong>der</strong><br />
Fachhochschulabsolventen absolvieren die Praktika lediglich aus einem Gr<strong>und</strong>,<br />
nämlich um <strong>der</strong> ansonsten drohenden Arbeitslosigkeit zu entgehen<br />
– Laut Studie dauert die Hälfte <strong>der</strong> Absolventen-Praktika mehr als 3 Monate<br />
– 34% <strong>der</strong> Absolventen im Praktikum werden überhaupt bezahlt, ein weiteres Drittel<br />
bezeichnet seine Entlohung als sehr schlecht.<br />
„Es zeichnet sich ab, dass ein Praktikum in den meisten Fällen nicht dazu<br />
führt, eine Stelle zu finden.“<br />
03.12.2007 fairwork e.V. 5
3. Untersuchungen <strong>und</strong> Zahlen zur Situation<br />
• Studie <strong>der</strong> Hans-Böckler-Stiftung:<br />
• Absolventen-Praktika nehmen zu<br />
• 40% <strong>der</strong> Absolventen machen mindestens ein<br />
Praktikum, 20% unbezahlt<br />
• nur 12% fühlen sich angemessen bezahlt<br />
• v.a. Geistes-, Kultur-, Sozial-,<br />
Wirtschaftswissenschaftler <strong>und</strong> Mathematiker sind<br />
betroffen<br />
• durchschnittliche Dauer 6 Monate<br />
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3. Untersuchungen <strong>und</strong> Zahlen zur Situation<br />
Diplomarbeit zum Thema (Mikrostudie: 46 Unternehmen/102<br />
Absolventen)<br />
• fast 80 % <strong>der</strong> befragten Unternehmen stellen Absolventen als Praktikanten ein<br />
• Dauer variiert zwischen 3 <strong>und</strong> 12 Monate<br />
• Alle Unternehmen haben die Anzahl ihrer Praktikantenstellen erhöht<br />
• 36% <strong>der</strong> Unternehmen geben an, dass Praktikanten wie normale Mitarbeiter<br />
gesehen werden<br />
•54% <strong>der</strong> Unternehmen würden Praktikum verlängern, aber keine normale Stelle<br />
anbieten<br />
• 50% <strong>der</strong> Absolventen macht nach dem Abschluss mindestens ein Praktikum, im<br />
Durchschnitt haben sie dabei 200-400 Euro/Monat verdient<br />
Insgesamt ist Berufseinstieg prekärer geworden <strong>und</strong><br />
dauert deutlich länger<br />
03.12.2007 fairwork e.V. 7
4. Warum hält fairwork eine Regulierung von<br />
Praktika für notwendig?<br />
• Studienergebnisse<br />
• Beobachtung / Auswertung <strong>der</strong> Situation seit 3<br />
Jahren<br />
• Krasser Gegensatz zwischen Sinn <strong>und</strong> Zweck<br />
eines Praktikums in Theorie <strong>und</strong> Realität<br />
– Wi<strong>der</strong>spruch zur geltenden Rechtssprechung<br />
03.12.2007 fairwork e.V. 8
Fallbeispiel für unfaires Schein-Praktikum<br />
Firma Citysam AG<br />
• Ausschreibung: Praktikum - Übersetzungen Reiseführer (m/w)<br />
• Aufgaben:<br />
„ Sie erstellen o<strong>der</strong> übersetzen Reise-Content <strong>und</strong> Texte in ausländischen<br />
Sprachen. Wichtigste Voraussetzung ist daher, dass Sie Muttersprachler<br />
sind, so dass Sie ohne großen Zeitaufwand deutsche Texte problemlos<br />
<strong>und</strong> fehlerfrei übersetzen können. Sofern Sie dies als Heimarbeit<br />
machen, werden Sie von unserem Team aus Berlin per E-Mail <strong>und</strong> Telefon<br />
betreut. Sie bekommen von uns per E-Mail die Texte in deutscher Sprache<br />
zugesandt <strong>und</strong> haben dann ausreichend Zeit diese Texte in Ihre<br />
Muttersprache zu übersetzen.“<br />
• Dauer: 3-6 Monate<br />
• Vergütung: keine<br />
03.12.2007 fairwork e.V. 9
Fallbeispiel für unfaires Schein-Praktikum<br />
Firma Ebay<br />
• Ausschreibung: Praktikant „Real Estate“<br />
• Aufgaben: Mitarbeit an <strong>der</strong> strategischen Ausrichtung <strong>und</strong><br />
Umsetzung <strong>der</strong> Immobilienkategorie <strong>und</strong> bei <strong>der</strong> Erstellung eines<br />
Marketingkonzeptes, Schnelle Übernahme von Verantwortung<br />
• Voraussetzung: sehr gutes Diplom, sehr gute IT-Kenntnisse,<br />
Erfahrungen im E-Commerce, …<br />
• Mindestdauer: 4-6 Monate<br />
• Vergütung: k.A.<br />
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Fallbeispiel für unfaires Schein-Praktikum<br />
Firma Millennium Werbeagentur<br />
• Aufgaben: „eigenverantwortlich Projektarbeit, Verkaufsunterlagen<br />
erstellen, Angebote bis zur Auftragsabwicklung betreuen sowie<br />
Werbeaktionen planen <strong>und</strong> durchführen".<br />
• Anfor<strong>der</strong>ung: abgeschlossenes Studium, mindestens zwei<br />
Sprachen, exzellente Computerkenntnisse<br />
• Dauer: 6-12 Monate<br />
03.12.2007 fairwork e.V. 11
Was sagen die Betroffenen?<br />
" Die Firma, bei <strong>der</strong> ich Praktikant bin, besteht aus 2 Chefs, einem Azubi, einem Vollzeit-<br />
Angestellten <strong>und</strong> 16 Praktikanten (...), ich arbeite wie die Chefs Lust haben - mehr als 8<br />
St<strong>und</strong>en täglich <strong>und</strong> an Wochenende. Habe ich schon erwähnt, dass es unentgeltlich ist?<br />
Das Praktikum ist unentgeltlich. Für uns alle."<br />
“Es scheint gerade mo<strong>der</strong>n zu werden, gut ausgebildete Fachkräfte für ein Taschengeld<br />
arbeiten zu lassen, um den Gewinn eines Unternehmens zu maximieren.“<br />
„Nach 8 Monaten Praktikum bekam ich nun gnädigerweise 1 Woche unbezahlten Urlaub.“<br />
„Ich teile ebenfalls die Erfahrung, Praktika gesammelt zu haben o<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Aussicht auf<br />
eine Festanstellung gekö<strong>der</strong>t worden zu sein <strong>und</strong> am Ende stand ich doch wie<strong>der</strong> ohne Job<br />
auf <strong>der</strong> Straße.“<br />
„40 St<strong>und</strong>en arbeiten für drei Monate ohne überhaupt etwas zu erhalten, ist eine<br />
Unverschämtheit.“<br />
03.12.2007 fairwork e.V. 12
5. Welche Form <strong>der</strong> Regulierung von Praktika <strong>und</strong><br />
Berufseinstieg?<br />
• Unterteilung von Praktika<br />
• Position des B<strong>und</strong>esarbeitsgerichts: Einklagen<br />
• Unsere For<strong>der</strong>ungen:<br />
– Gesetzliche Positivdefinition „Praktikum“ (BBiG, BGB)<br />
– Abgrenzung Lern-/Arbeitsverhältnis<br />
– Praktika gehören in Ausbildung/Studium <strong>und</strong> müssen fair<br />
sein<br />
– Absolventen brauchen keine Praktika, son<strong>der</strong>n mindestens<br />
Berufseinstiegsprogramme<br />
03.12.2007 fairwork e.V. 13
Faire Praktika sind für fairwork e.V.:<br />
• Praktika sind Lernverhältnisse <strong>und</strong> nur für Personen, die sich noch<br />
in o<strong>der</strong> vor <strong>der</strong> Ausbildungsphase (Ausbildung o<strong>der</strong> Studium)<br />
befinden<br />
• Faire Praktika dauern - soweit die Studienordnung nichts an<strong>der</strong>es<br />
vorschreibt -maximal drei Monate<br />
• Der Praktikant erhält einen Arbeitsvertrag (Dauer, Arbeitszeit,<br />
Arbeitsort, Praktikumsinhalte, sowie Lernziele, Praktikumbetreuer)<br />
• Praktikanten erhalten eine Vergütung von mindestens 300 Euro<br />
monatlich.<br />
• Nach Beendigung des Praktikums: innerhalb von sechs Wochen –<br />
ein qualifiziertes Zeugnis<br />
03.12.2007 fairwork e.V. 14
Fairer Berufseinstieg durch Volontariate,<br />
Trainee etc. (BEP)<br />
• BEP sollten mindestens sechs Wochen bis maximal 18 Monate dauern.<br />
• Der Berufseinsteiger erhält einen Arbeitsvertrag, <strong>der</strong> alle üblichen Angaben<br />
enthält.<br />
• Einem BEP muss ein konkreter Ausbildungsplan zugr<strong>und</strong>e liegen<br />
(Weiterbildung/Schulung/Qualifzierung). Aus dem Ausbildungsplan muss<br />
hervorgehen, welche Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten <strong>der</strong> Absolvent im BEP<br />
noch erlernen soll.<br />
• Je<strong>der</strong> Absolvent, <strong>der</strong> ein BEP durchläuft, wird durch einen Mentor betreut.<br />
• Absolventen, die ein BEP machen, müssen mit Tariflohn o<strong>der</strong> wenigstens<br />
dem Mindestlohn von 7,50€/St. entlohnt werden.<br />
• Der Berufsanfänger erhält am Ende des BEP zeitnah ein qualifiziertes<br />
Zeugnis.<br />
03.12.2007 fairwork e.V. 15
Danke für die Aufmerksamkeit!<br />
Mehr Infos unter:<br />
www.fairwork-verein.de<br />
www.generation-p.org<br />
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Fachtagung zum Thema „Prekarisierung<br />
<strong>der</strong> <strong>Lebens</strong>- <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />
„Prekarisierung – Individuelle Bewältigung<br />
<strong>und</strong> politischer Handlungsbedarf“<br />
Klaus Dörre, FSU Jena<br />
Veranstalter: Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
Ort: Bremen, 22.11.07
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These 1<br />
• Gegenwärtig erleben wir eine Wie<strong>der</strong>kehr<br />
sozialer Unsicherheit in die historisch<br />
gesehen reichen <strong>und</strong> noch immer überaus<br />
sicheren Gesellschaften des Westens.<br />
Eine Ursache ist die Ausbreitung<br />
unsicherer Beschäftigungsverhältnisse.
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Wie<strong>der</strong>kehr von Unsicherheit<br />
�49% befürchten, „ihren <strong>Lebens</strong>standard nicht<br />
halten zu können“<br />
�59% sind überzeugt, sich finanziell<br />
einschränken zu müssen<br />
�44% fühlen sich „vom Staat allein gelassen“<br />
�63% machen „die gesellschaftlichen<br />
Verän<strong>der</strong>ungen Angst“<br />
Quelle: Müller-Hilmer 2006, INFRATEST (3.021 Befragte,<br />
repräsentative Stichprobe)
Abbildung 1: Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Beschäftigungsstruktur: Anteil <strong>der</strong><br />
Erwerbstätigen nach Erwerbsformen (Ost – West):<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
1968 1985 1991 1995 2000 2002 1991 1995 2000 2002<br />
Westdeutschland Ostdeutschland<br />
Selbstständige/ mithelfende<br />
Familienangehörige<br />
Teilzeit (nur geringfügige<br />
Beschäftigung)<br />
Teilzeit (ohne geringfügige<br />
Beschäftigung)<br />
Le iharbeit<br />
Befris tete Bes chäftigung<br />
(o hne Le iharbeit)<br />
Aus zubildende<br />
an<strong>der</strong>e Formen abhängiger<br />
Vollzeitbeschäftigung<br />
(Beamte, Soldaten)<br />
Normalarbeit<br />
(Angestellte,Arbeiter, Vo llze it,<br />
unbefristet)<br />
Quellen:<br />
Statistischem B<strong>und</strong>esamt, Fachserie 1. Bevölkerung <strong>und</strong> Erwerbstätigkeit Reihe 4.1.1.<br />
Geringfügige Beschäftigung ab 2000: Amtliche Nachrichten <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit<br />
Leiharbeit bis 1991: B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit, Landesarbeitsamt Nord, Referat Information, Controlling <strong>und</strong> Forschung; ab 2000 Amtliche Nachrichten <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit<br />
1968: Statistisches Jahrbuch für die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland, VIII: Erwerbstätigkeit<br />
2002: Statistisches B<strong>und</strong>esamt, Fachserie 1, Reihe 4.1.1. Bevölkerung <strong>und</strong> Erwerbstätigkeit,<br />
B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit: Arbeitnehmerüberlassungsstatistik <strong>und</strong> Statistik über geringfügig Beschäftigte sowie über Teilzeitbeschäftigte <strong>und</strong> Ausbildungsmarkt 2002. Eigene<br />
Berechnungen.
1<br />
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900000<br />
800000<br />
700000<br />
600000<br />
500000<br />
400000<br />
300000<br />
200000<br />
100000<br />
0<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Zeitarbeit<br />
1994<br />
Seit 2004<br />
+ 142%<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
Personen zum Juni des jeweiligen Jahres (Quelle: BA, IW Consult)<br />
1999<br />
2000<br />
Juni 2001:<br />
357.000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
Juni 2006:<br />
791.000<br />
2007
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Zusammensetzung <strong>der</strong> Zeitarbeit<br />
Quelle: FTD 27.09.2007
Adecco startet gut ins 2007(Pressemitteilung, Quelle Addeco)<br />
Operative Gewinnmarge im 1. Quartal 2007 um 60 Basispunkte auf 3,8% verbessert<br />
HIGHLIGHTS im 1. Quartal 2007 (1. Quartal 2007 vs. 1. Quartal 2006)<br />
• Umsatz um 7% auf EUR 5.0 Mia. erhöht<br />
• Bruttomarge um 40 Basispunkte auf 17,8% verbessert<br />
• Betriebsgewinn um 28% auf EUR 190 Mio. gesteigert (21% organisch)<br />
• Operative Marge um 60 Basispunkte auf 3,8% verbessert<br />
• Reingewinn von EUR 133 Mio., eine Zunahme von 33%<br />
Chéserex, 8. Mai 2007: Die Adecco-Gruppe, weltweit führende Anbieterin von<br />
Human Resources-Lösungen, publiziert heute die Ergebnisse für das 1. Quartal 2007.<br />
Der Reingewinn konnte um 33% auf EUR 133 Mio. gesteigert werden, gegenüber<br />
EUR 100 Mio. im Quartalsvergleich des Vorjahres. Der Umsatz erhöhte sich um 7% von<br />
EUR 4.7 Mia. im 1. Quartal 2006 auf EUR 5.0 Mia. im Berichtsquartal.<br />
Dieter Scheiff, Chief Executive Officer (CEO) <strong>der</strong> Adecco-Gruppe erklärte: "Ich freue mich sehr,<br />
dass wir mit einem guten Ergebnis in das Geschäftsjahr 2007 starten können. Insbeson<strong>der</strong>e in<br />
Europa verzeichnen wir ein weiterhin ges<strong>und</strong>es organisches Wachstum. Zudem konnten wir<br />
Aufgr<strong>und</strong> einer höheren Bruttomarge <strong>und</strong> besserer Kosteneffizienz die operative Gewinnmarge<br />
um 60 Basispunkte auf 3,8% verbessern.“<br />
“Bezüglich Adeccos Gewinnaussichten bleiben wir zuversichtlich. Der Branchenausblick ist<br />
unverän<strong>der</strong>t günstig – die starke Nachfrage in Europa <strong>und</strong> Asien vermag die schwächere Marktentwicklung in den<br />
USA auszugleichen. Erste Erfolge unseres wertorientierten Führungsansatzes, vor allem in Frankreich, belegen,<br />
dass die gewählte Strategie die richtige ist. Folglich bestätigen wir unsere Ziele, nämlich den Umsatz jährlich um<br />
7 bis 9% zu erhöhen <strong>und</strong> die operative Marge auf über 5% <strong>und</strong> die Kapitalrendite (ROCE) auf über 25% bis ins<br />
Jahr 2009 zu steigern.“
Jobmotor Zeitarbeit (Pressemitteilung, Quelle: Randstad)<br />
Randstad im 1. Quartal erneut mit kräftigem Umsatzwachstum<br />
Eschborn, 25. April 2007 – Der Marktführer in Sachen Personaldienstleistungen verzeichnet auch im<br />
1. Quartal 2007 eine deutliche Umsatzsteigerung:<br />
im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres wurde <strong>der</strong> Umsatz um 40 Prozent auf 362 Millionen Euro<br />
(2006: 258,4 Millionen Euro) gesteigert.<br />
„Mit dem vorgelegten Ergebnis bauen wir unsere Marktführerschaft weiter aus. Die Zahlen zeigen,<br />
dass wir auch in 2007 optimistisch nach vorne schauen können“,<br />
so Eckard Gatzke, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geschäftsleitung von Randstad Deutschland.<br />
Die weltweit tätige Randstad Holding nv konnte mit ihren weltweit r<strong>und</strong> 320.000 Mitarbeitern den<br />
Umsatz zum Ende des ersten Quartals 2007<br />
um 16 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres auf über 2,1 Milliarden Euro<br />
erhöhen.<br />
Randstad annual report 2006
Zeitarbeit für ein Viertel <strong>der</strong> neuen Stellen verantwortlich<br />
Wie <strong>der</strong> Chef <strong>der</strong> Nürnberger B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen<br />
Weise, bei <strong>der</strong> Vorlage des neuen Monatsberichts sagte,<br />
sind von Januar 2006 bis zu diesem Januar nach Zählung <strong>der</strong> Behörde<br />
624.000 sozialversicherungspflichtige Stellen neu entstanden.<br />
Etwa jede vierte davon, also mehr als 150.000 Jobs, gehe auf<br />
Zeitarbeitsfirmen zurück. Mit 13.128 im vergangenen Jahr neu eingestellten<br />
Mitarbeitern feiert sich Branchenprimus Randstad selbst als "<strong>der</strong> größte<br />
Arbeitsplatzbeschaffer Deutschlands".
Zeitarbeit für ein Viertel <strong>der</strong> neuen Stellen verantwortlich<br />
Ankündigung von mehr als 200 Neueinstellungen in den ersten neun Monaten 2007,<br />
Stand 28.09.2007, Quelle: F.A.Z. 09.10.2007
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These 2<br />
• Im Segment <strong>der</strong> Intensivnutzer zeichnet sich ein<br />
Funktionswandel von Leiharbeit ab. 2004 hatten r<strong>und</strong><br />
40 % <strong>der</strong> relevanten Einsatzbetriebe mit mehr als 10<br />
Beschäftigten Leiharbeiteranteile von mindesten 10 %.<br />
Bei größeren Betrieben (über 150 Beschäftigte) belaufen<br />
sich diese Intensivnutzer auf r<strong>und</strong> 10 % <strong>der</strong><br />
Einsatzbetriebe – bei leicht wachsen<strong>der</strong> Tendenz. Hier<br />
spielt Leiharbeit eine zentrale Rolle im betrieblichen<br />
Flexibilisierungshandeln. In vielen Regionen gibt es<br />
Vorreiterbetriebe, in denen Leiharbeiter Kernfunktionen<br />
übernehmen. Im BMW-Werk-Leipzig z. B. liegt <strong>der</strong><br />
Leiharbeiteranteil bei 30 %; ihr Einsatz erstreckt sich<br />
über alle Bereiche vom Band bis zum Büro.<br />
Entscheidend ist, dass <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>satz „Gleiches Geld für<br />
gleiche Arbeit“ in keinem dieser Bereich realisiert ist.
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Funktionswandel von Zeitarbeit<br />
Typ I<br />
Ad Hoc Einsatz<br />
Einsatz Kurzfristig-temporär<br />
LA zur Abdeckung von<br />
Produktionsschwankungen<br />
<strong>und</strong> Personalausfall<br />
Typ II<br />
Flexibilitätspuffer<br />
Permanent<br />
LA als integraler<br />
Bestandteil <strong>der</strong> flexiblen<br />
Randbelegschaft<br />
Ziel Numerische Flexibilität<br />
<strong>und</strong> Kostensenkung in den<br />
Randbereichen <strong>der</strong><br />
Organisation<br />
Funktionale Flexibilität<br />
<strong>und</strong><br />
Beschäftigungsstabilität in<br />
den Kernbereichen<br />
Typ III<br />
Vernetzung<br />
Permanent<br />
LA als integraler Bestandteil <strong>der</strong><br />
Gesamtbelegschaft<br />
Flexibilität (numerisch +<br />
funktional) <strong>und</strong> Kostensenkung in<br />
<strong>der</strong> gesamten Organisation (Kern<strong>und</strong><br />
Randbereich)<br />
Leiharbeitsquote < 10 % > 10 % > 10 %<br />
Kontrolle <strong>und</strong><br />
Steuerung <strong>der</strong><br />
Leiharbeiter<br />
Verhältnis<br />
Stamm- /<br />
Randbelegschaft<br />
Entleihbetrieb Entleihbetrieb Verleiher übernimmt Kontroll- <strong>und</strong><br />
Steuerungsfunktion im<br />
Entleihbetrieb<br />
(On Site Management)<br />
Punktuell<br />
Statussegmentierung<br />
Dualismus<br />
Statussegmentierung +<br />
Tätigkeitssegmentierung<br />
Dualität<br />
Statussegmentierung ohne<br />
Tätigkeitssegmentierung
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These 3<br />
• Bei den Intensivnutzern sind Lohnkostensenkung <strong>und</strong><br />
Tarifunterwan<strong>der</strong>ung, aber auch <strong>der</strong> vergleichsweise<br />
einfache Kapazitätsrückbau im Falle rückläufiger<br />
Auslastung die Hauptmotive für den Einsatz von<br />
Leiharbeitern. In mehr als einem Viertel <strong>der</strong><br />
Nutzerbetriebe verdrängt Leiharbeit reguläre<br />
Beschäftigung. Optimistische Annahmen über die<br />
beschäftigungsför<strong>der</strong>nde Wirkung von Leiharbeit<br />
bestätigen sich nicht; stattdessen muss davon<br />
ausgegangen werden, dass Leiharbeit zumindest in<br />
Teilbereichen ein enormes Armuts- <strong>und</strong> Abstiegsrisiko<br />
birgt.
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Arbeitsmarkteffekte<br />
• Innerbetrieblicher Klebeeffekt: 15 % <strong>der</strong><br />
Leiharbeiter in 25 % <strong>der</strong> Entleihbetriebe<br />
(2003)<br />
• Substitution: 25 % <strong>der</strong> Betriebe<br />
• Substitution vor allem industrielle<br />
Großbetriebe, mit Betriebsrat <strong>und</strong><br />
Tarifvertrag, Exportorientierung
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Das Zonenmodell<br />
(Des-)Integrationspotentiale von Erwerbsarbeit – eine Typologie<br />
Zone <strong>der</strong> Integration<br />
1. Gesicherte Integration („Die Gesicherten“)<br />
2. Atypische Integration („Die Unkonventionellen“ o<strong>der</strong> „Selbstmanager“)<br />
3. Unsichere Integration („Die Verunsicherten“)<br />
4. Gefährdete Integration („Die Abstiegsbedrohten“)<br />
Zone <strong>der</strong> Prekarität<br />
5. Prekäre Beschäftigung als Chance / temporäre Integration („Die Hoffenden“)<br />
6. Prekäre Beschäftigung als dauerhaftes Arrangement („Die Realistischen“)<br />
7. Entschärfte Prekarität („Die Zufriedenen“)<br />
Zone <strong>der</strong> Entkoppelung<br />
8. Überwindbare Ausgrenzung: („Die Verän<strong>der</strong>ungswilligen“)<br />
9. Kontrollierte Ausgrenzung / inszenierte Integration („Die Abgehängten“)
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These 4<br />
• Leiharbeiter erfüllen in den Betrieben ungewollt<br />
eine Disziplinierungsfunktion. Gerade weil sich<br />
die prekär Beschäftigten im unmittelbaren<br />
Erfahrungsbereich <strong>der</strong> über<br />
Normarbeitsverhältnisse Integrierten bewegen,<br />
wirken sie als ständige Mahnung.<br />
Festangestellte sehen, dass ihre Arbeit zu<br />
gleicher Qualität auch von Personal bewältigt<br />
werden kann, das für die Ausübung dieser<br />
Tätigkeit Arbeits- <strong>und</strong> <strong>Lebens</strong>bedingungen in<br />
Kauf nimmt, die in <strong>der</strong> Stammbelegschaft kaum<br />
akzeptiert würden.
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These 5<br />
• Leiharbeit o<strong>der</strong> Zeitarbeit ist überwiegend<br />
eine prekäre Beschäftigungsform, weil sie<br />
nicht dauerhaft oberhalb eines kulturellen<br />
Minimums Existenz sichernd ist <strong>und</strong><br />
geringere gesellschaftliche Anerkennung<br />
sowie vermin<strong>der</strong>te Partizipationschancen<br />
bedeutet.
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Handlungsfel<strong>der</strong><br />
• Haltelinien “nach unten”: An einem gesetzlichen<br />
Mindestlohn führt im Gr<strong>und</strong>e kein Weg vorbei.<br />
• Selbstorganisation för<strong>der</strong>n: Gewerkschaften müssen<br />
die Interessen prekär Beschäftigter besser<br />
repräsentieren, gezieltes Organizing ist möglich.
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Handlungsfel<strong>der</strong><br />
• Betriebliche Interessenvertreter sensibilisieren, über<br />
Rechte aufklären.<br />
• Dem Gr<strong>und</strong>satz „Gleiches Geld für gleiche Arbeit“<br />
Nachdruck verleihen (Kampagnenorientierung).<br />
• Organisationskonkurrenzen vermeiden.<br />
• Flexibilitätsprämien aushandeln.<br />
• ALG-II-Regelungen, „Hartz IV“ überprüfen.
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Handlungsfel<strong>der</strong><br />
• Beschäftigungs- <strong>und</strong> Qualifizierungsför<strong>der</strong>ung<br />
intensivieren; sozialversicherungspflichtige<br />
Beschäftigungsverhältnisse sind besser als „Ein-Euro-<br />
Jobs“.<br />
• Wichtig ist eine „Politik des Respekts“, die mit <strong>der</strong><br />
Diskriminierung <strong>und</strong> Stigmatisierung bricht.<br />
• Gr<strong>und</strong>sätzliche Weichenstellung für einen inklusiven,<br />
demokratischen Sozialstaat, <strong>der</strong> auch <strong>der</strong> sozialen<br />
Mitte nützt.
An die<br />
Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
Kirsten Hachmeyer<br />
Bürgerstraße 1<br />
28195 Bremen<br />
Veranstaltungsreihe Arbeitsmarkt<br />
neu denken – Anstöße für eine sozial gerechte<br />
<strong>und</strong> nachhaltige Arbeitsmarktpolitik<br />
Durch die Hartz-Reformen sind in <strong>der</strong> Hoffnung auf<br />
positive Beschäftigungseffekte Elemente sozialer<br />
Sicherung gekürzt <strong>und</strong> <strong>der</strong> Paradigmenwandel von<br />
<strong>der</strong> ›aktiven‹ zur ›aktivierenden‹ Arbeitsmarktpolitik<br />
vollzogen worden.<br />
Gleichzeitig wurden Formen von Beschäftigung<br />
erleichtert <strong>und</strong> geför<strong>der</strong>t, die vom sogenannten Normalarbeitsverhältnis<br />
abweichen. Damit setzt sich<br />
<strong>der</strong> Trend zu ›atypischen Beschäftigungsformen‹ wie<br />
Mini-Jobs, Teilzeit, Leiharbeit <strong>und</strong> geför<strong>der</strong>ter Selbstständigkeit<br />
ungebrochen fort. Das übt erheblichen<br />
Druck auf die Arbeitnehmer- <strong>und</strong> die Arbeitslosenseite<br />
aus <strong>und</strong> wirkt durchschlagend auf die <strong>Lebens</strong>situation<br />
<strong>der</strong> Menschen.<br />
Welche Lösungen haben an<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong> für das<br />
›Problem Arbeitslosigkeit‹ gef<strong>und</strong>en? Wie lassen<br />
sich durch lokale Politik Fehler <strong>der</strong> Hartz-Gesetze<br />
korrigieren? Wie können Alternativen aussehen, die<br />
eine dauerhafte soziale, ökonomische <strong>und</strong> politische<br />
Teilhabe <strong>der</strong> Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger sichern?<br />
Die Arbeitnehmerkammer greift diese Aspekte mit<br />
<strong>der</strong> Veranstaltungsreihe auf <strong>und</strong> diskutiert sie mit Bremer<br />
<strong>und</strong> auswärtigen Fachleuten. Weitere Informationen<br />
zur Veranstaltungsreihe <strong>und</strong> zum Thema sind auch<br />
unter www.arbeitnehmerkammer.de/politik/arbeit<br />
hinterlegt.<br />
Ausstellung ›Gesichter <strong>der</strong> Armut‹<br />
Die Tagung wird gerahmt durch die Ausstellung<br />
›Gesichter <strong>der</strong> Armut‹. Diese will den trockenen Zahlen<br />
<strong>der</strong> Armut ein Gesicht verleihen <strong>und</strong> sie so lebendig<br />
werden lassen. Es werden Menschen mit ihren<br />
Geschichten porträtiert <strong>und</strong> <strong>Lebens</strong>bedingungen<br />
sowie Auswirkungen von Armut in Bremen aufgezeigt.<br />
Wir danken dem Kirchlichen Dienst in <strong>der</strong> Arbeitswelt<br />
<strong>der</strong> Bremischen Evangelischen Kirche, dass<br />
die Ausstellung während <strong>der</strong> Tagung in <strong>der</strong> Arbeitnehmerkammer<br />
gezeigt werden kann.<br />
Weitere Informationen<br />
Die Veranstaltung ist kostenlos.<br />
Es besteht Freistellungsanspruch gemäß<br />
§ 37.6 BetrVG, § 39.5 BremPersVG, § 19.2 MVG<br />
<strong>und</strong> § 18.3 MVO.<br />
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.<br />
Weitere Informationen bei:<br />
Peer Rosenthal, Tel. 0421 · 36301-992<br />
rosenthal@arbeitnehmerkammer.de<br />
Dr. Christiane Koch, Tel. 0421 · 36301-972<br />
koch@arbeitnehmerkammer.de<br />
So finden Sie uns:<br />
Arbeitnehmerkammer<br />
Bremen<br />
Bürgerstraße 1<br />
28195 Bremen<br />
Tel.: 0421·36301-0<br />
Fax: 0421·36301-89<br />
info@arbeitnehmerkammer.de<br />
www.arbeitnehmerkammer.de<br />
H<br />
P<br />
Straßenbahn<br />
2, 3, 4, 5, 6, 8<br />
Bus 24, 25<br />
Parkhaus<br />
Violenstraße<br />
November/2007<br />
3. Veranstaltung aus <strong>der</strong> Reihe > Arbeitsmarkt<br />
neu denken – Anstöße für eine sozial gerechte<br />
<strong>und</strong> nachhaltige Arbeitsmarktpolitik<br />
22. November 2007 | 11 bis 18.30 Uhr<br />
| Kultursaal <strong>der</strong> Arbeitnehmerkammer Bremen | Bürgerstraße 1<br />
Prekarisierung <strong>der</strong> <strong>Lebens</strong><strong>und</strong><br />
Arbeitswelt<br />
<strong>Betroffenheit</strong>, Bewältigung<br />
<strong>und</strong> Gegenstrategien<br />
Arbeitnehmerkammer<br />
Bremen
Arbeitnehmerkammer Bremen Fachtagung<br />
Prekarisierung <strong>der</strong> <strong>Lebens</strong>- <strong>und</strong><br />
Arbeitswelt – <strong>Betroffenheit</strong>,<br />
Bewältigung <strong>und</strong> Gegenstrategien<br />
Prekäre Arbeits- <strong>und</strong> <strong>Lebens</strong>verhältnisse haben in den<br />
letzten Jahren stark zugenommen. Sie sind keine<br />
Ausnahme mehr <strong>und</strong> treffen auch nicht mehr Randgruppen<br />
<strong>der</strong> Gesellschaft. Absturz- <strong>und</strong> Existenzängste<br />
sind vielmehr bis weit in die gesellschaftliche Mitte<br />
vorgedrungen. Ein Gr<strong>und</strong> dafür ist die Ausweitung<br />
›atypischer Beschäftigungsverhältnisse‹.<br />
Die Tagung soll klären, was unter prekären <strong>Lebens</strong><strong>und</strong><br />
Arbeitsverhältnissen zu verstehen ist <strong>und</strong> in<br />
welchen Ausprägungen sie <strong>der</strong>zeit zu finden sind.<br />
Welche beschäftigungspolitischen Konsequenzen die<br />
aktuelle Entwicklung zeigt <strong>und</strong> welcher politische<br />
Handlungsbedarf sich daraus ableitet, ist die zweite<br />
relevante Fragestellung.<br />
Im ersten Veranstaltungsteil stehen Begrifflichkeiten<br />
<strong>und</strong> Ausprägungen von Prekarisierung in Deutschland<br />
<strong>und</strong> in Bremen im Fokus. Die anschließende<br />
Workshop-Phase befasst sich mit verschiedenen<br />
Dimensionen prekärer Arbeitsverhältnisse: Niedriglöhne,<br />
neue Selbstständigkeit, Prekarisierung<br />
<strong>der</strong> Frauenbeschäftigung sowie das Praktikum als<br />
neue ›akademische Beschäftigungsform‹.<br />
Welche nötigen politischen Konsequenzen <strong>und</strong> Handlungsnotwendigkeiten<br />
sich aus den zuvor diskutierten<br />
Problemen <strong>der</strong> Praxis ergeben, wird im dritten<br />
Teil diskutiert: Liegt <strong>der</strong> Schlüssel in einer strikten<br />
Re-Regulierungspolitik? O<strong>der</strong> braucht es eine Neuformulierung<br />
des Verhältnisses von Sicherheit <strong>und</strong><br />
Flexibilität von Arbeit? Ist das bedingungslose Gr<strong>und</strong>einkommen<br />
eine mögliche Alternative? Und braucht<br />
es für eine Politik <strong>der</strong> Ent-Prekarisierung Weichenstellungen<br />
auf B<strong>und</strong>esebene o<strong>der</strong> kann es auch spezifische<br />
bremische Politikansätze geben?<br />
Programm<br />
11.00 Uhr<br />
11.10 Uhr<br />
11.15 Uhr<br />
12.15 Uhr<br />
12.45 Uhr<br />
Begrüßung<br />
Dr. Hans Endl, Hauptgeschäftsführer<br />
Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
Zur Ausstellung ›Gesichter <strong>der</strong> Armut‹<br />
Nadja Plothe, LernNetzwerk Bremen,<br />
freiberufliche Trainerin <strong>und</strong> Journalistin<br />
Ausweitung prekärer<br />
Arbeits- <strong>und</strong> <strong>Lebens</strong>verhältnisse<br />
Dr. Berthold Vogel,<br />
Hamburger Institut für Sozialforschung<br />
Prekäre Beschäftigungsverhältnisse in Bremen<br />
Prof. Dr. Christiane Koch,<br />
Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
Mittagsimbiss<br />
13.30 Uhr Workshops:<br />
Workshop 1: Selbstständig – Scheinselbstständig – Prekär<br />
Chancen <strong>und</strong> Risiken <strong>der</strong> Selbstständigkeit am<br />
Beispiel des Kultursektors<br />
Dr. Sigrid Betzelt, Universität Bremen,<br />
Zentrum für Sozialpolitik<br />
Die Situation von Beschäftigten<br />
im Medienbereich<br />
Regine Suling, Landesvorsitzende<br />
Deutscher Journalisten-Verband Bremen e.V.<br />
Mo<strong>der</strong>ation: Nadja Plothe<br />
Workshop 2: Vollzeit – Niedriglohn – Prekär<br />
Niedriglohnarbeit in Deutschland <strong>und</strong> Modellrechnungen<br />
für einen gesetzlichen Mindestlohn<br />
Dr. Karen Jaehrling, Universität Duisburg-Essen,<br />
Institut Arbeit <strong>und</strong> Qualifikation<br />
Das Vergabegesetz als ein Weg aus <strong>der</strong><br />
Niedriglohnexpansion<br />
Ramiro Czock, IG BAU Bremen<br />
Mo<strong>der</strong>ation: Dr. Christiane Koch/Peer Rosenthal,<br />
Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
Workshop 3: Frau – Beschäftigt – Prekär<br />
15.30 Uhr<br />
16.00 Uhr<br />
16.30 Uhr<br />
17.15 Uhr<br />
18.30 Uhr<br />
Minijobs – Einbahnstraße in Abhängigkeiten<br />
Jutta Kühl, Referentin für feministische Politik <strong>der</strong><br />
Fraktion Die Linke im B<strong>und</strong>estag<br />
N.N.<br />
Mo<strong>der</strong>ation: Margareta Steinrücke,<br />
Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
Workshop 4: Studiert – Praktikum – Prekär<br />
Postgraduelle Praktika – Ausmaß <strong>und</strong> Funktion<br />
Dr. Dieter Grühn, Freie Universität Berlin,<br />
Arbeitsbereich Absolventenforschung<br />
Regulierungsbedarfe für Praktika<br />
Bettina König, Vorstandsvorsitzende fairwork e.V.<br />
Mo<strong>der</strong>ation: Dr. Ulrich Heisig, Universität Bremen,<br />
Institut Arbeit <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
Kaffeepause<br />
Ergebnisberichte aus den Workshops<br />
Prekarisierung – Individuelle Bewältigung <strong>und</strong><br />
politischer Handlungsbedarf<br />
Prof. Dr. Klaus Dörre,<br />
Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />
Podiumsdiskussion<br />
zum politischen Handlungsbedarf<br />
Dr. Joachim Schuster, Staatsrat bei<br />
<strong>der</strong> Senatorin für Arbeit, Frauen,<br />
Ges<strong>und</strong>heit, Jugend <strong>und</strong> Soziales, SPD<br />
Monique Troedel, MdBB,<br />
Fraktionsvorsitzende Die Linke<br />
Silvia Schön, MdBB, arbeitsmarktpolitische<br />
Sprecherin Fraktion Bündnis90/Die Grünen<br />
Inge Lies-Bohlmann,<br />
IG-Metall Bremen<br />
Prof. Dr. Klaus Dörre<br />
Mo<strong>der</strong>ation: Peer Rosenthal<br />
Ende <strong>der</strong> Veranstaltung<br />
Veranstaltung: Prekarisierung <strong>der</strong> <strong>Lebens</strong>- <strong>und</strong> Arbeitswelt.<br />
<strong>Betroffenheit</strong>, Bewältigung <strong>und</strong> Gegenstrategien<br />
1 Workshop: Selbstständig –<br />
Scheinselbstständig – Prekär<br />
Name, Vorname<br />
2 Workshop:<br />
Vollzeit – Niedriglohn – Prekär<br />
3 Workshop:<br />
Frau – Beschäftigt – Prekär<br />
Betrieb/Institution<br />
Anmeldung<br />
4 Workshop:<br />
Studiert – Praktikum – Prekär<br />
Anschrift<br />
E-Mail<br />
Anmeldung bis zum 16. November 2007:<br />
per Post, Fax o<strong>der</strong> E-Mail<br />
Fax: 0421·36301-995<br />
E-Mail: hachmeyer@arbeitnehmerkammer.de<br />
Funktion Telefon<br />
Datum/Unterschrift
Prekarisierung <strong>der</strong> <strong>Lebens</strong>- <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />
<strong>Betroffenheit</strong>, Bewältigung <strong>und</strong> Gegenstrategien<br />
3. Veranstaltung aus <strong>der</strong> Reihe > Arbeitsmarkt neu denken –<br />
Anstöße für eine sozial gerechte <strong>und</strong> nachhaltige Arbeitsmarktpolitik<br />
22. November 2007, 11.00 bis 18.30 Uhr<br />
Kultursaal <strong>der</strong> Arbeitnehmerkammer Bremen, Bürgerstr. 1<br />
Tagungsunterlagen
3. Veranstaltung aus <strong>der</strong> Reihe „Arbeitsmarkt neu denken –<br />
Anstöße für eine sozial gerechte <strong>und</strong> nachhaltige Arbeitsmarktpolitik“<br />
Prekarisierung <strong>der</strong> <strong>Lebens</strong>- <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />
<strong>Betroffenheit</strong>, Bewältigung <strong>und</strong> Gegenstrategien<br />
Aktualisiertes Programm, 20.11.07<br />
11.00 Uhr<br />
Begrüßung<br />
Dr. Hans Endl<br />
Hauptgeschäftsführer Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
11.10 Uhr<br />
Zur Ausstellung „Gesichter <strong>der</strong> Armut“<br />
Nadja Plothe, LernNetzwerk Bremen, freiberufliche Trainerin <strong>und</strong> Journalistin<br />
11.15 Uhr<br />
Ausweitung prekärer Arbeits- <strong>und</strong> <strong>Lebens</strong>verhältnisse<br />
Dr. Berthold Vogel<br />
Hamburger Institut für Sozialforschung<br />
12.15 Uhr<br />
Prekäre Beschäftigungsverhältnisse in Bremen<br />
Prof. Dr. Christiane Koch<br />
Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
12.45 Uhr<br />
Mittagsimbiss<br />
13.30 Uhr<br />
Workshops<br />
Workshop 1: Selbstständig – Scheinselbstständig – Prekär<br />
(Haus <strong>der</strong> Wissenschaft, Sandstr., Kleiner Saal)<br />
Dr. Sigrid Betzelt, Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik: Chancen <strong>und</strong> Risiken<br />
<strong>der</strong> Selbstständigkeit am Beispiel des Kultursektors<br />
Regine Suling, Landesvorsitzende Deutscher Journalisten-Verband Bremen e.V.: Die<br />
Situation von Beschäftigten im Medienbereich<br />
Mo<strong>der</strong>ation: Nadja Plothe<br />
Workshop 2: Vollzeit – Niedriglohn – Prekär<br />
(Arbeitnehmerkammer Bremen, Kultursaal)<br />
Dr. Karen Jaehrling, Universität Duisburg-Essen, Institut Arbeit <strong>und</strong> Qualifikation:<br />
Niegriglohnarbeit in Deutschland <strong>und</strong> Modellrechnungen für einen gesetzlichen<br />
Mindestlohn<br />
Ramiro Czock, IG BAU Bremen: Das Vergabegesetz als ein Weg aus <strong>der</strong><br />
Niedriglohnexpansion
Mo<strong>der</strong>ation: Dr. Christiane Koch/Peer Rosenthal, Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
Workshop 3: Frau – Beschäftigt – Prekär<br />
(Arbeitnehmerkammer Bremen, 4. OG, Raum 402)<br />
Jutta Kühl, Referentin für feministische Politik <strong>der</strong> Fraktion DIE LINKE im B<strong>und</strong>estag:<br />
Minijobs – Einbahnstraße in Abhängigkeiten<br />
Dr. Christiane Schnell, Universität Bremen, Institut für Arbeit <strong>und</strong> Wirtschaft:<br />
Frauenbeschäftigung als prekäre Beschäftigung<br />
Mo<strong>der</strong>ation: Margareta Steinrücke, Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
Workshop 4: Studiert – Praktikum – Prekär<br />
(Arbeitnehmerkammer Bremen, 3. OG, Raum 304)<br />
Dr. Dieter Grühn, Freie Universität Berlin, Arbeitsbereich Absolventenforschung:<br />
Postgraduelle Praktika – Ausmaß <strong>und</strong> Funktion<br />
Bettina König, Vorstandsvorsitzende fairwork e.V.: Regulierungsbedarfe für Praktika<br />
Mo<strong>der</strong>ation: Dr. Ulrich Heisig, Universität Bremen, Institut Arbeit <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
15.30 Uhr<br />
Kaffeepause<br />
16.00 Uhr<br />
Ergebnisberichte aus den Workshops<br />
16.30 Uhr<br />
Prekarisierung – Individuelle Bewältigung <strong>und</strong> politischer Handlungsbedarf<br />
Prof. Dr. Klaus Dörre<br />
Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />
17.15 Uhr<br />
Podiumsdiskussion zum politischen Handlungsbedarf:<br />
Dr. Joachim Schuster, Staatsrat bei <strong>der</strong> Senatorin für Arbeit, Frauen, Ges<strong>und</strong>heit, Jugend<br />
<strong>und</strong> Soziales, SPD<br />
Monique Troedel, MdBB, Fraktionsvorsitzende DIE LINKE<br />
Silvia Schön, MdBB, arbeitsmarktpolitische Sprecherin Fraktion Bündnis90/DIE<br />
GRÜNEN<br />
Inge Lies-Bohlmann, IG-Metall Bremen<br />
Prof. Dr. Klaus Dörre, Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />
Mo<strong>der</strong>ation: Peer Rosenthal, Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
18.30 Uhr<br />
Ende <strong>der</strong> Veranstaltung
Referentinnen <strong>und</strong> Referenten<br />
Dr. Sigrid Betzelt, seit 2000 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Sozialpolitik <strong>der</strong><br />
Universität Bremen mit den Arbeitsschwerpunkten Wandel von Erwerbsstrukturen <strong>und</strong> soziale<br />
Sicherung, Geschlechtsspezifische Wirkungen <strong>der</strong> Arbeitsmarktreformen<br />
Publikationen (Auswahl):<br />
Betzelt, Sigrid (2007): Hartz IV aus Gen<strong>der</strong>-Sicht: Einige Antworten <strong>und</strong> viele offene Fragen,<br />
in: WSI-Mitteilungen 6/2007, S. 298-304<br />
Betzelt, Sigrid/ Gottschall, Karin (2005): Frei zu sein bedarf es wenig? Chancen <strong>und</strong> Risiken <strong>der</strong><br />
Selbstständigkeit in Kulturberufen, in: Impulse aus <strong>der</strong> Forschung 1/2005, S. 6-9<br />
Betzelt, Sigrid (2004): Frei flottierend auf dem Markt <strong>der</strong> Kultur, Welche Chancen <strong>und</strong> Risiken<br />
birgt die Selbstständigkeit im Kultur- <strong>und</strong> Mediensektor?, in: politik <strong>und</strong> kultur, Heft 5, S. 21<br />
Ramiro Czock, seit 2006 Gewerkschaftssekretär <strong>der</strong> Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt,<br />
Bezirksverband Land Bremen<br />
Prof. Dr. Klaus Dörre, geb. am 31.07.1957 in Volkmarsen-Külte, seit 2005 Professur für<br />
Arbeits-, Industrie- <strong>und</strong> Wirtschaftssoziologie an <strong>der</strong> Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />
Publikationen (Auswahl):<br />
Dörre, Klaus (2007): Einfache Arbeit gleich prekäre Arbeit? Überlegungen zu einem schwierigen<br />
Thema, in: WisoDiskurs, Expertisen <strong>und</strong> Dokumentationen zur Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialpolitik,<br />
Ausgabe 06/2007, Friedrich-Ebert-Stiftung, S. 46-58<br />
Dörre, Klaus (2007): Prekarisierung <strong>und</strong> Rechtspopulismus – gibt es einen Zusammenhang?, in:<br />
WisoDiskurs, Expertisen <strong>und</strong> Dokumentationen zur Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialpolitik, Ausgabe<br />
06/2007, Friedrich-Ebert-Stiftung, S. 24-34<br />
Dörre, Klaus (2007): Prekarisierung <strong>und</strong> Geschlecht, Ein Versuch über unsichere Beschäftigung<br />
<strong>und</strong> männliche Herrschaft in nachfordistischen Arbeitsgesellschaften, in: Aulenbacher, Brigitte et<br />
al. (Hrsg.): Arbeit <strong>und</strong> Geschlecht im Umbruch <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Gesellschaft – Forschung im<br />
Dialog, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften<br />
Dörre, Klaus (2007): Die Wi<strong>der</strong>kehr <strong>der</strong> Prekarität, Subjektive Verarbeitungen, soziale Folgen<br />
<strong>und</strong> politische Konsequenzen unsicherer Beschäftigungsverhältnisse, in: Lorenz, Frank et al.<br />
(Hrsg.): Ende <strong>der</strong> Normalarbeit? Mehr Solidarität statt weniger Sicherheit, Zukunft betrieblicher<br />
Intersssenvertretung, Hamburg: VSA Verlag<br />
Dörre, Klaus/ Röttger, Bernd (2006): Im Schatten <strong>der</strong> Globalisierung, Strukturpolitik, Netzwerke<br />
<strong>und</strong> Gewerkschaften in alten Industrieregionen, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften<br />
Dörre, Klaus (2006): Prekäre Arbeit, Unsichere Beschäftigungsverhältnisse <strong>und</strong> ihre sozialen<br />
Folgen, in: Arbeit, Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung <strong>und</strong> Arbeitspolitik 3/2006,<br />
S. 183-191<br />
Dr. Dieter Grühn, Freie Universität Berlin, Arbeitsbereich Absolventenforschung<br />
Publikationen (Auswahl):<br />
Grühn, Dieter/ Hecht, Heidemarie (2007): Generation Praktikum? Prekäre Beschäftigungsformen<br />
von Hochschulabsolventinnen <strong>und</strong> –absolventen, Eine Studie des Arbeitsbereichs<br />
Absolventenforschung <strong>der</strong> FU Berlin im Auftrag <strong>der</strong> DGB-Jugend <strong>und</strong> <strong>der</strong> Hans-Böckler-Stiftung
Dr. Karen Jaehrling,<br />
Publikationen (Auswahl):<br />
Grimshaw, Damian / Hieming, Bettina / Jaehrling, Karen / Kalina, Thorsten / Rubery, Jill /<br />
Schimron, Nirit / Stupnytskyy, Oleksandr / Weinkopf, Claudia (2007): Frauen in "einfachen"<br />
Tätigkeiten: Abschlussbericht. Studie erstellt im Auftrag des Ausschusses für Rechte <strong>der</strong> Frau<br />
<strong>und</strong> Gleichstellung <strong>der</strong> Geschlechter des Europäischen Parlaments, Angebots-Nr.<br />
IP/C/FEMM/IC/2006-162. Brüssel: Europäisches Parlament, Generaldirektion Interne<br />
Politikbereiche <strong>der</strong> Union - Direktion C - Bürgerrechte <strong>und</strong> konstitutionelle Fragen<br />
Jaehrling, Karen (2007): Wo das Sparen am leichtesten fällt - Reinigungs- <strong>und</strong> Pflegehilfskräfte<br />
im Krankenhaus, in: Arbeiten für wenig Geld: Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland.<br />
Frankfurt/Main: Campus Verl., S. 175-210<br />
Hieming, Bettina / Jaehrling, Karen / Kalina, Thorsten / Vanselow, Achim / Weinkopf, Claudia<br />
(2006): Der Arbeitsmarkt für "einfache" Dienstleistungstätigkeiten: Beschäftigungschancen für<br />
gering Qualifizierte?, in: Sozialer Fortschritt 55, S. 208-214<br />
Jaehrling, Karen / Kalina, Thorsten / Vanselow, Achim / Voss-Dahm, Dorothea (2006):<br />
Niedriglohnarbeit in <strong>der</strong> Praxis - Arbeit in Häppchen für wenig Geld. In: Sterkel, Gabriele /<br />
Schulten, Thorsten / Wiedemuth, Jörg (Hrsg.): Mindestlöhne gegen Lohndumping:<br />
Rahmenbedingungen, Erfahrungen, Strategien. Hamburg: VSA-Verlag<br />
Prof. Dr. Christiane Koch, geb. 1957 in Frankfurt am Main, seit 2006 Referentin für<br />
Arbeitsmarkt- <strong>und</strong> Beschäftigungspolitik bei <strong>der</strong> Arbeitnehmerkammer Bremen, seit 2007<br />
Professur für Betriebswirtschaftslehre <strong>und</strong> Personalmanagement an <strong>der</strong> FH Dortm<strong>und</strong><br />
Publikationen (Auswahl):<br />
Koch, Christiane: Betriebliche Frauenför<strong>der</strong>ung in Bremen, Hg: Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
(2006) http://www.arbeitnehmerkammer.de/download/interesssenvertretung/arbeitsmarkt/<br />
Frauenfoer<strong>der</strong>bericht.pdf<br />
Koch, Christiane: Betriebliche Anfor<strong>der</strong>ungen an die Zertifizierung informell erworbener<br />
Kompetenzen. Ergebnisse aus zwei Betriebsbefragungen im Modellversuch „TbQ-Transparenz<br />
beruflicher Qualifikationen für den Personaleinsatz in KMU“, in: Eckert, M./ Zöller, A. (Hg.): Der<br />
europäische Berufsbildungsraum – Beiträge <strong>der</strong> Berufsbildungsforschung. 6. Forum <strong>der</strong><br />
Arbeitsgemeinschaft Berufsbildungsforschungsnetz (AG BFN). Schriftenreihe des B<strong>und</strong>esinstituts<br />
für Berufsbildung/AGBFN Bd. 3. Bonn 2006, S. 217-226<br />
Koch, Christiane: <strong>Lebens</strong>langes Lernen in <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung. Bildungserfahrungen,<br />
Diskontinuität <strong>und</strong> neue Wege zur Kompetenzentwicklung, iaw Bremen 2004<br />
Koch, Christiane: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet...“, Zur Entstehung von Intimität <strong>und</strong> Gefühl<br />
im mo<strong>der</strong>nen Familienleben, in: G. Jüttemann/M. Sonntag/C. Wulf (Hrsg.): Die Seele. Ihre<br />
Geschichte im Abendland, 2. Aufl. Göttingen (2005)<br />
Bettina König, Diplom-Kauffrau, Vorstandsvorsitzende von fairwork e.V.<br />
Jutta Kühl, geb. 1973 in Bremen, Diplom-Politikwissenschaftlerin, Referentin für feministische<br />
Politik <strong>der</strong> Fraktion DIE LINKE im B<strong>und</strong>estag<br />
Publikationen (Auswahl):<br />
Kühl, Jutta/ Geppert, Jochen (2006): Frauen leben länger? Männer (also) kurz?, in: Geppert,<br />
Jochen/ Kühl, Jutta: Gen<strong>der</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebens</strong>erwartung, Beiträge aus dem Gen<strong>der</strong>KompetenzZentrum,<br />
Band 2, Bielefeld: Kleine, S. 7-18<br />
Kühl, Jutta/ Baer, Susanne/ Markard, Nora (2005): Menschenrechte <strong>und</strong> Gen<strong>der</strong> Mainstreaming<br />
- Chancen einer Strategie, Zeitschrift für Frauenforschung <strong>und</strong> Geschlechterstudien 4/2005, S.<br />
3-13<br />
Kühl, Jutta (2004): Armutsverwaltung für den Staat statt politische Partizipation? Die<br />
feministischen NGOs Argentiniens in Zeiten neoliberaler Regierung, in: Femina Politika; Heft 2,<br />
2004; S. 38–50
Inge Lies-Bohlmann, zweite Bevollmächtigte <strong>der</strong> IG Metall Bremen, Aufgabengebiete:<br />
Betriebsräte, Bildungsarbeit, Mitglie<strong>der</strong>werbung, Frauen, Alternative Fertigung<br />
Dr. Christiane Schnell, seit 2006 Mitarbeiterin am Institut Arbeit <strong>und</strong> Wirtschaft,<br />
Universität Bremen<br />
Publikationen (Auswahl):<br />
Schnell, Christiane (2007): Regulierung <strong>der</strong> Kulturberufe in Deutschland, Strukturen, Akteure,<br />
Strategien, Wiesbaden: Deutscher Universitäts Verlag<br />
Schnell, Christiane (2004): Perspektiven künstlerischer Existenz, in: KulturPolitik 3/2004<br />
Schnell, Christiane; Betzelt, Sigrid (2003): Die Integration "neuer Selbständiger" in die<br />
Alterssicherung, in: Zeitschrift für Sozialreform 2/2003<br />
Silvia Schön, geb. 1959 in Bremen, seit 2003 Mitglied <strong>der</strong> Bremischen Bürgerschaft,<br />
arbeitsmarkt- <strong>und</strong> wissenschaftspolitische Sprecherin <strong>der</strong> Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN<br />
Dr. Joachim Schuster, geb. 1962, seit 2006 Staatsrat bei <strong>der</strong> Senatorin für Arbeit, Frauen,<br />
Ges<strong>und</strong>heit, Jugend <strong>und</strong> Soziales in Bremen, zuständig für die Bereiche Arbeitsmarktpolitik,<br />
Jugend <strong>und</strong> Soziales<br />
Regine Suling, Landesvorsitzende Deutscher Journalisten-Verband Bremen e.V.<br />
Monique Troedel, geb. 1946 in Nancy, seit 2007 Mitglied <strong>der</strong> Bremischen Bürgerschaft,<br />
Fraktionsvorsitzende <strong>der</strong> Fraktion DIE LINKE, Sprecherin für Frauen, Medien <strong>und</strong><br />
Gewerkschaften<br />
Dr. disc. Pol. Berthold Vogel, geb. 1963 in Würzburg, seit 2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
im Arbeitsbereich „Die Gesellschaft <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik“ am Hamburger Institut für<br />
Sozialforschung<br />
Publikationen (Auswahl):<br />
Vogel, Berthold (2007): Die Staatsbedürftigkeit <strong>der</strong> Gesellschaft, Hamburg: Hamburger Edition<br />
Vogel, Berthold (2006): Sicher – Prekär, in: Lessenich, Stephan/ Nullmeier, Frank (Hrsg.):<br />
Deutschland – Eine gespaltene Gesellschaft, Frankfurt am Main/ New York: Campus, S. 73-91<br />
Vogel, Berthold (2006): Soziale Verw<strong>und</strong>barkeit <strong>und</strong> sozialer Wohlstand, in: Bude, Heinz/<br />
Willisch, Andreas (Hrsg.): Das Problem <strong>der</strong> Exklusion, Hamburg: Hamburger Edition,<br />
S. 342-355<br />
Vogel, Berthold (2006): Desintegration durch Arbeit? Integration durch Arbeitsmarktpolitik?,<br />
in: Gesellschaftliche Desintegration, Problemfel<strong>der</strong> <strong>und</strong> politische Herausfor<strong>der</strong>ungen, Berlin:<br />
Friedrich-Ebert-Stiftung, S. 6-7<br />
Vogel, Berthold (2006): Stabilität des Uneindeutigen, Die soziale Frage nach Wohlstand <strong>und</strong><br />
Sicherheit wird aus <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Gesellschaft gestellt, Die Antwort muss von den Rän<strong>der</strong>n<br />
kommen, in: die tageszeitung vom 30.11.2006, S. 11<br />
Vogel, Berthold (Hrsg.) (2004): Leiharbeit, Neue sozialwissenschaftliche Bef<strong>und</strong>e zu einer<br />
prekären Beschäftigungsform, Hamburg: VSA Verlag
Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer<br />
Anrede Name Vorname Institution<br />
1 Herrn Ahlmann Joachim IG Metall<br />
2 Herrn Apel Lutz alz Arbeit <strong>und</strong> Lernzentrum e. V.<br />
3 Frau Baltschun Hellga bras - arbeiten für bremen<br />
4 Frau Barloschky Katja bremer arbeit gmbH<br />
5 Herrn Bauer Rudolph Universität Bremen<br />
6 Frau Baumeister Dr. Hella<br />
7 Frau Beck Renate<br />
8 Herrn Behrendt Siegfried Werkstatt Bremen<br />
9 Betzelt Dr. Sigrid Universität Bremen, Zentrum für Sozialforschung<br />
10 Frau Birkenstock Sabine Frauenzentrum Solidarische Hilfe<br />
11 Frau Braatz Christiane Klinikum Bremen-Ost<br />
12 Herrn Brückmann Joachim<br />
13 Frau Bury Carola Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
14 Frau Coenraats Saskia Werkstatt Bremen<br />
15 Czock Ramiro IG Bauen-Agrar-Umwelt Bremen<br />
16 Frau Danielzick Ingeborg Kirchlicher Dienst in <strong>der</strong> Arbeitswelt Bremen, forum kirche<br />
17 Herrn Dietrich Reinhard DGB Region Bremen - Bremerhaven<br />
18 Dörre Prof. Dr. Klaus Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />
19 Frau Drees Susanne<br />
20 Herrn Dressel Jochen Akademie für Arbeit <strong>und</strong> Politik<br />
21 Frau Dyck Regina Hochschule Bremen<br />
BuH - Berufsverband unabhängiger Handwerkerinnen <strong>und</strong><br />
22 Herrn Ekelmann Bernd<br />
Handwerker e. V.<br />
23 Endl Dr. Hans Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
24 Frau Ergenzinger Annegret Universität Bremen<br />
25 Frau Fleiter Maria bras - arbeiten für bremen<br />
26 Frau Flerlage Jutta Altenpflegeschulen<br />
27 Frau Flügge Jaane Universität Bremen<br />
28 Frau Fraßmann Regina Aucoop e. V. / Netz Mitte<br />
29 Herrn Frey Thomas Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
30 Frau Gätjen Marlies Deutsches Rotes Kreuz<br />
31 Herrn Gebur Thomas Compass Bremen GmbH<br />
Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung<br />
32 Frau Geraedts Regine<br />
<strong>der</strong> Gleichberechtigung <strong>der</strong> Frau (ZGF)<br />
33 Herrn Großjohann Heinz-Otto Arbeit im Landkreis Verden kAöR<br />
34 Grühn Dr. Dieter Freie Universität Berlin<br />
35 Heisig Dr. Ulrich Universität Bremen, Institut Arbeit <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
36 Frau Hentschel Karen Universität Bremen<br />
37 Frau Herzog Lieselotte<br />
38 Frau Hinz Carolin Universität Bremen<br />
39 Jaehrling Dr. Karen Universität Duisburg-Essen, Institut Arbeit <strong>und</strong> Qualifikation<br />
40 Frau Jürgensen Dorothee DGB-Büro Wilhelmshaven<br />
41 Frau Kassel Waltraud<br />
42 Herrn Keuck Ralf DGB-Büro Wilhelmshaven
43 Frau Klink Frauke Innova Privat-Akademie<br />
44 Frau Klüger Meike Universität Bremen<br />
45 Koch Prof. Dr. Christiane Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
46 König Bettina fairwork e.V.<br />
47 Frau Koppelin Prof. Dr. Frauke Fachhochschule Oldenburg Ostfriesland Wilhelmshaven<br />
48 Herrn Korten Berndt Kirchlicher Dienst in <strong>der</strong> Arbeitswelt Bremen, forum kirche<br />
49 Frau Kramm Brigitte<br />
50 Frau Kranz Yvonne IG BAU<br />
51 Kühl Jutta Fraktion DIE LINKE im B<strong>und</strong>estag<br />
52 Frau Laudowicz Edith<br />
53 Lies-Bohlmann Inge IG Metall Bremen<br />
54 Frau Magull Bettina<br />
55 Herrn Martinovic Andi AfJ Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe e.V.<br />
56 Herrn Meyer Björn<br />
57 Herrn Meyer Lars Universität Bremen<br />
Bildungsgemeinschaft SALZ e.V., Soziales,<br />
58 Herrn Meyer Wolfgang Arbeit, Leben & Zukunft, Bildungskreis Bremen<br />
59 Herrn Michaelis Kurt DGB-Büro Wilhelmshaven<br />
Promotionskolleg "NutzerInnenorientierte<br />
60 Frau Mümken Sarah<br />
Ges<strong>und</strong>heitssicherung", FB 11, Universität Bremen<br />
61 Herrn Neisecke Peter St. Joseph-Stift Dienstl. GmbH<br />
62 Herrn Neukirch Bernd Kirchengemeinde<br />
64 Frau Oldenburg Dagmar Bremer Bootsbau Vegesack gGmbH<br />
65 Herrn Oltmanns Jürgen ver.di Ostfriesland / Wilhelmshaven<br />
66 Plothe Nadja LernNetzwerk Bremen Bremen<br />
67 Herrn Pusch Volker Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
68 Frau Quick Andrea Bündnis 90/Die Grünen<br />
69 Frau Quinteros Paloma Universität Bremen<br />
70 Frau Raschke Christina<br />
71 Frau Reiners Dr. Anna Die Senatorin für Arbeit, Frauen, Ges<strong>und</strong>heit, Jugend <strong>und</strong> Soziales<br />
72 Frau Reuhl Barbara Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
73 Frau Rinken Barbara Graduate School of Social Sciences<br />
74 Rosenthal Peer Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
75 Frau Ryglewski Sarah Janina<br />
76 Frau Salot Dr. Marion Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
77 Herrn Schäl-Helmers Wolfgang Die Senatorin für Arbeit, Frauen, Ges<strong>und</strong>heit, Jugend <strong>und</strong> Soziales<br />
Bildungsgemeinschaft SALZ e.V., Soziales, Arbeit,<br />
78 Herrn Schartenberg Wilfried<br />
Leben & Zukunft, Bildungskreis Bremen<br />
79 Frau Schmidt Wiebke<br />
80 Herrn Schmie<strong>der</strong> Hans-Ulrich U-Beratung<br />
81 Frau Schmitz Jutta<br />
82 Herrn Schmitz Ulrich Universität Bremen<br />
83 Schnell Christiane Universität Bremen, Institut Arbeit <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
84 Schön Silvia MdBB, Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen<br />
85 Herrn Schumann Carsten Universität Bremen<br />
Staatsrat, Senatorin für Arbeit, Frauen, Ges<strong>und</strong>heit,<br />
86 Schuster Dr. Joachim Jugend <strong>und</strong> Soziales, SPD<br />
87 Herrn Schwarzer Thomas IAW - Institut Arbeit <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
88 Herrn Seedorf Frank Hafenumschlag<br />
89 Herrn Siemer Rudolf Personalrat Schulen<br />
90 Herrn Sommer Gert Arbeitskreis Alkohol<br />
91 Steinrücke Margareta Arbeitnehmerkammer Bremen
92 Herrn Stinton Hartmut Landesvorstand GEW <strong>und</strong> VVN/BdA<br />
93 Herrn Strömer Reinhard<br />
94 Herrn Strothotto Peter ver.di-Bildungszentrum<br />
95 Herrn Strüßmann Bernd Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
96 Suling Regine Deutscher Journalisten-Verband Bremen e.V.<br />
97 Frau Suljug Angelika<br />
98 Herrn Syben Gerhard Hochschule Bremen<br />
99 Herrn Thomsen Herbert<br />
Philipps-Universität Marburg, Institut für Erziehungswissenschaft,<br />
100 Frau Toppe Dr. Sabine Bereich Soziaopädagogik<br />
101 Troedel Monique MdBB, Fraktionsvorsitzende DIE LINKE<br />
102 Vogel Dr. Berthold Hamburger Institut für Sozialforschung<br />
103 Herrn Weiske Wolf<br />
104 Herrn Willner Jürgen IG Metall, AK Erwerbslose<br />
105 Frau Zich Birgit Hochschule Bremen
Weitere Informationen zum Thema<br />
<strong>und</strong> zur Veranstaltungsreihe finden Sie im Internet unter<br />
www.arbeitnehmerkammer.de > Politik > Arbeit > Arbeitsmarkt / Beschäftigung<br />
Veranstaltungen <strong>der</strong> Arbeitnehmerkammer im November <strong>und</strong> Dezember:<br />
28. November 2007<br />
Gute Arbeit als Chance – (k)ein Luxusthema?<br />
Kultursaal <strong>der</strong> Arbeitnehmerkammer Bremen, 9.30 bis 17.00 Uhr<br />
28. November 2007<br />
Wissen macht schön! Der Blick von Hochqualifizierten <strong>und</strong> Kreativen auf die Stadt<br />
Wall-Saal <strong>der</strong> Stadtbibliothek, 18.00 Uhr<br />
29. November 2007<br />
«La précarité n’existe pas»<br />
Institut Français Bremen, Contrescarpe 19, 19.30 Uhr<br />
4. Dezember 2007<br />
„Prekarität. Die soziale Frage <strong>der</strong> Gegenwart im deutsch-französischen<br />
Gesellschaftsvergleich“<br />
Institut Francais Bremen, Contrescarpe 19, 19.30 Uhr<br />
5. Dezember 2007<br />
Kultur- <strong>und</strong> Kreativwirtschaft – Beispiel Zürich: Vom Finanz- zum Kreativstandort<br />
Workshop <strong>und</strong> öffentliche Diskussion<br />
Wall-Saal <strong>der</strong> Stadtbibliothek, 14.00 bis 18.00 Uhr <strong>und</strong> 19.30 bis 21.30 Uhr<br />
6. Dezember 2007<br />
Was bedeutet die Rente mit 67 für Frauen?<br />
Kultursaal <strong>der</strong> Arbeitnehmerkammer Bremen, 20.00 Uhr<br />
7. Dezember 2007<br />
„La Flexicurité: quels enjeux pour les pays d’Europe continentale“<br />
Institut Français Bremen, Contrescarpe 19, 19.30 Uhr<br />
13. Dezember 2007<br />
Zeit ist Geld – Ökonomische Gr<strong>und</strong>lagen <strong>der</strong> Arbeitszeitverkürzung<br />
Kürzer arbeiten – besser für Alle<br />
Kultursaal <strong>der</strong> Arbeitnehmerkammer Bremen, 20.00 bis 22.00 Uhr<br />
Programm <strong>und</strong> Anmeldung unter www.arbeitnehmerkammer.de > Veranstaltungen