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Frankreich - Maison de la France

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Ver<strong>la</strong>GSbei<strong>la</strong>Ge<br />

2. Mai 2013 Gaumenfreu<strong>de</strong>n Wo <strong>de</strong>r<br />

gastronomische Genuss bereits auf<br />

<strong>de</strong>m Markt beginnt. Seite 5<br />

9<br />

Inhalt<br />

Evian 2<br />

Burgund 3<br />

Beaune 4<br />

Dijon 5<br />

Lyria 6<br />

Château <strong>de</strong> Bagnols 7<br />

Galeries Lafayette 8<br />

nantes 9<br />

nizza 10<br />

Var 11<br />

<strong>Frankreich</strong> Highlights 12<br />

Impressum: redaktion und Ver<strong>la</strong>g,<br />

Axel Springer Schweiz, Förrlibuck-<br />

strasse 70, 8021 Zürich<br />

3<br />

7<br />

5<br />

4<br />

2<br />

11<br />

10<br />

<strong>Frankreich</strong><br />

Fürstlich In einem Bil<strong>de</strong>rbuchschloss<br />

aus <strong>de</strong>m Mitte<strong>la</strong>lter die<br />

Seele baumeln <strong>la</strong>ssen. Seite 7<br />

Tafelfreu<strong>de</strong>n Das Essen ist in <strong>Frankreich</strong> meist auch eine Gelegenheit, sich mit Freun<strong>de</strong>n auszutauschen.<br />

IrEnE P. SPInnEr<br />

Eleganz, Brioches, Wein, Champagner,<br />

Toleranz und die wil<strong>de</strong><br />

At<strong>la</strong>ntikküste. Dies sind nur wenige<br />

Begriffe, die beim Gedanken an<br />

<strong>Frankreich</strong> ins Hirn kullern. Und<br />

natürlich das «savoir vivre» o<strong>de</strong>r<br />

die Kunst, das Leben zu geniessen.<br />

Es kommt nicht von ungefähr,<br />

dass die bei<strong>de</strong>n Ausdrücke «savoir<br />

vivre» und «<strong>la</strong>isser faire» auch in<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Sprache französisch<br />

gesprochen wer<strong>de</strong>n. Denn<br />

<strong>de</strong>r Lebensgenuss wie auch die<br />

Lässigkeit <strong>de</strong>r Toleranz <strong>la</strong>ssen sich<br />

nur beschränkt in die Schweizer<br />

Mentalität übertragen. Gera<strong>de</strong><br />

dies fasziniert an unserem westlichen<br />

Nachbarn. Auch wenn wir<br />

uns gleichzeitig über ihre Unpünktlichkeit<br />

ärgern, selbst wenn<br />

wir in <strong>de</strong>n Ferien sind. Stil, Charme<br />

und Eleganz einer Französin streben<br />

Frauen auf <strong>de</strong>r ganzen Welt<br />

an. Den wenigsten gelingt es. Was<br />

ist das Geheimnis <strong>de</strong>r Franzosen,<br />

das Leben in scheinbar allen<br />

Lebens<strong>la</strong>gen mit Stil und Noncha<strong>la</strong>nce<br />

zu geniessen?<br />

Liegt es an <strong>de</strong>r reichen und<br />

wechselhaften kulturellen Vergangenheit,<br />

die <strong>de</strong>n Franzosen<br />

eine I<strong>de</strong>ntität gibt. Liegt es an <strong>de</strong>n<br />

sonnengetränkten Laven<strong>de</strong>lfel<strong>de</strong>rn<br />

im Sü<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n ungezähm­<br />

ten Flussläufen, <strong>de</strong>n Weinbergen,<br />

die in je<strong>de</strong>r Region köstliche<br />

Weine hervorbringen, welche von<br />

<strong>de</strong>n Franzosen in grosszügiger<br />

Weise getrunken wer<strong>de</strong>n? O<strong>de</strong>r<br />

liegt es an <strong>de</strong>r unvergleichlichen<br />

Küche, welche mit <strong>de</strong>m Adjektiv<br />

«französisch» zu versehen einem<br />

Frevel gleichkäme. Denn die<br />

Küche in <strong>Frankreich</strong> ist so vielfältig,<br />

wie die Landschaft es ist. Mit<br />

einem italienischen Einsch<strong>la</strong>g an<br />

<strong>de</strong>r Mittelmeerküche, etwas <strong>de</strong>ftiger,<br />

mit Foie gras, Trüffeln und<br />

Würsten im Périgord, mit Fischen<br />

und Krabben in <strong>de</strong>r Bretagne.<br />

Die Franzosen schlemmen die<br />

schmackhaft zubereiteten Pro­<br />

Verrückt Wo Fantasie und Realität<br />

in <strong>de</strong>r Ent<strong>de</strong>ckungsreise durch eine<br />

Stadt verschmelzen. Seite 9<br />

«Savoir vivre» ist die Kunst <strong>de</strong>r Franzosen<br />

Genuss Lässige Eleganz und Gaumenfreu<strong>de</strong>n scheinen das Lebenselixier <strong>de</strong>r westlichen nachbarn zu sein.<br />

dukte aus <strong>de</strong>r Region und bleiben<br />

trotz <strong>de</strong>s teilweise masslosen Gaumenschmauses<br />

benei<strong>de</strong>nswert<br />

sch<strong>la</strong>nk und rank. Einzig <strong>de</strong>r<br />

übermässige Genuss von Wildschweinen<br />

scha<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Linie, wie<br />

Obelix zeigt.<br />

Es scheint <strong>de</strong>n Franzosen zu<br />

bekommen, die Feinschmeckerküche<br />

und <strong>de</strong>r Wein, Lebensfreu<strong>de</strong><br />

und Ge<strong>la</strong>ssenheit. Denn nirgends<br />

– ausser in Japan – gibt es<br />

so viele über Hun<strong>de</strong>rtjährige wie<br />

in <strong>Frankreich</strong>. Sie fallen vor allem<br />

in <strong>de</strong>n Mittelmeerregionen ins<br />

Auge, die älteren Herren, welche<br />

sich <strong>de</strong>n Lebensabend mit Boule­<br />

Spielen versüssen. Allerdings sind<br />

nicht sie es, die so alt wer<strong>de</strong>n,<br />

son<strong>de</strong>rn ihre Gattinnen respektive<br />

Witwen. Das «savoir vivre»<br />

scheint also nicht nur zu be<strong>de</strong>uten,<br />

ein angenehmes, erfreuliches<br />

Leben zu führen, son<strong>de</strong>rn es<br />

auch <strong>la</strong>nge zu geniessen.<br />

Die Grün<strong>de</strong>, weshalb es uns<br />

bei unserem westlichen Nachbarn<br />

so gut gefällt, sind mannigfaltig.<br />

Und vielleicht ist das nächste<br />

Fe rienziel nicht eine Ortschaft,<br />

son<strong>de</strong>rn sich möglichst viel von<br />

dieser Lebens­ und Genussfreu<strong>de</strong>,<br />

<strong>de</strong>r Lässigkeit und Toleranz anzueignen<br />

und in <strong>de</strong>n Alltag zu retten.<br />

www.ren<strong>de</strong>zvousenfrance.ch<br />

Atout FrAnce/robert PAlombA


2 Evian <strong>Frankreich</strong> | 2. Mai 2013<br />

Einmalig Eine unvergleichliche <strong>la</strong>ge bieten die bei<strong>de</strong>n Hotels <strong>de</strong>s Evian Resorts. Das Hotel Royal gilt als das weltweit schönste Hotel. Sein neues konferenzzentrum verströmt eine Atmosphäre <strong>de</strong>r energievollen konzentration (rechts).<br />

Tradition verschmilzt mit mo<strong>de</strong>rnem Luxus<br />

Vielseitig Die bei<strong>de</strong>n Hotels <strong>de</strong>s Evian Resort über <strong>de</strong>m Genfersee <strong>la</strong><strong>de</strong>n sowohl zur Entspannung wie auch zum Arbeiten ein.<br />

CARl Y. WEbERknECHt<br />

Umgeben von Bergen mit Blick<br />

auf <strong>de</strong>n Genfersee liegen inmitten<br />

eines Parks die bei<strong>de</strong>n Hotels <strong>de</strong>s<br />

Evian Resort. Der Park umfasst 19<br />

Hektar und verströmt mit seinen<br />

teilweise über hun<strong>de</strong>rtjährigen<br />

Bäumen eine Atmosphäre <strong>de</strong>r Erholung.<br />

Luxus und Eleganz ist im<br />

Hotel Royal mit fünf Sternen beheimatet,<br />

während das Vier-Sterne-<br />

Hotel Ermitage Raffinesse und Behaglichkeit<br />

ausstrahlt. Die Natur,<br />

welche die bei<strong>de</strong>n Hotels umgibt,<br />

ist ein unsch<strong>la</strong>gbares Argument<br />

in <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r Aufenthalts<strong>de</strong>stination.<br />

Aber auch die Nähe von nur<br />

gera<strong>de</strong> 45 Kilometern zum internationalen<br />

Flughafen Genf ist ein<br />

überzeugen<strong>de</strong>r Trumpf.<br />

Einem Ozeandampfer gleich<br />

erhebt sich das Hotel Royal über<br />

<strong>de</strong>m Genfersee. Es wur<strong>de</strong> 1906 mit<br />

<strong>de</strong>m Auftrag erbaut, das schönste<br />

Hotel <strong>de</strong>r Welt zu schaffen. Als solches<br />

wird es auch heute immer<br />

wie<strong>de</strong>r bezeichnet. 1909 wur<strong>de</strong><br />

das Hotel Royal vom englischen<br />

König Edouard VII eröffnet. Seinen<br />

Namen trägt auch heute noch das<br />

intimere Restaurant <strong>de</strong>s Hauses,<br />

wo <strong>de</strong>r Chefkoch Patrice Van<strong>de</strong>r<br />

eine kreative Feinschmeckerküche<br />

präsentiert. Etwas trendiger ist die<br />

Küche im Restaurant Les Fresques.<br />

Van<strong>de</strong>r versteht es, Tradition und<br />

Innovation, Überlieferung und<br />

Wagemut zu verschmelzen. Eine<br />

weitere Möglichkeit zum Dinieren<br />

bietet zumin<strong>de</strong>st in <strong>de</strong>n Sommermonaten<br />

die im Licht geba<strong>de</strong>te<br />

Terrasse, wo die ganze Familie am<br />

Buffet die persönlichen Rosinen<br />

auswählen und unter <strong>de</strong>n alten<br />

Olivenbäumen geniessen kann.<br />

Bevor die Gäste jeweils <strong>de</strong>n<br />

Gaumenschmaus verspeisen, wer-<br />

<strong>de</strong>n ihre Augen verwöhnt. Von weitem<br />

beeindrucken die Fassa<strong>de</strong> mit<br />

gewölbten Fenstern und halbrun<strong>de</strong>n<br />

Balkonen und das von tirolischen<br />

Handwerkern gefertigte<br />

Dach. Fresken mit b<strong>la</strong>u-gol<strong>de</strong>nen<br />

Arabesken und Frucht- und Blumengir<strong>la</strong>n<strong>de</strong>n<br />

<strong>la</strong>ssen das Auge<br />

im Innern verweilen. Mit Trompel’Œil-Malerei,<br />

welche das Auge<br />

täuscht, verwan<strong>de</strong>ln sich Mauern<br />

in Spaliere und Salons in prächtige<br />

Gärten, in <strong>de</strong>nen man Wasserfälle<br />

murmeln hört. Die Möbel <strong>de</strong>s<br />

Hotels Royal wur<strong>de</strong>n alle speziell<br />

für das Hotel gefertigt. Verwen<strong>de</strong>t<br />

wur<strong>de</strong>n seltene Hölzer wie Palisan<strong>de</strong>r,<br />

Mahagoni aus Kuba o<strong>de</strong>r<br />

Zitronenbaum aus <strong>de</strong>m damaligen<br />

Ceylon. Die Möbel sind immer<br />

noch im Hotel, inzwischen restauriert,<br />

in altem G<strong>la</strong>nz erstrahlend.<br />

Evian Resort ist auch ein i<strong>de</strong>aler<br />

Ort, um Arbeit und Entspannung<br />

Wohlbefin<strong>de</strong>n<br />

für <strong>de</strong>n Körper<br />

Körperkultur Ob im Spa o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Golfp<strong>la</strong>tz:<br />

Erholung pur im Evian Resort.<br />

CARl Y. WEbERknECHt<br />

Der Name Evian ruft immer auch<br />

Gedanken an das hier aus <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n<br />

spru<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Wasser wach. Der<br />

Spa Quattre Terres im Vier-Sterne-<br />

Hotel Ermitages bietet einen Pflege-<br />

Rundgang an, <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Reise<br />

<strong>de</strong>s Wassers durch das Berggestein<br />

inspiriert ist. Auf <strong>de</strong>r Basis von<br />

Toner<strong>de</strong>, Halbe<strong>de</strong>lsteinen, Kristallen<br />

und Ölen wirken die Behandlungen<br />

in <strong>de</strong>r Tiefe <strong>de</strong>s Körpers<br />

und entgiften und beleben ihn.<br />

Verstärkt wird die Wirkung durch<br />

die von indianischen, tibetischen<br />

und chinesischen Heilslehren überlieferten<br />

Massagetechniken.<br />

Auf <strong>la</strong>ngjähriger Erfahrung aufgebaut<br />

und von <strong>de</strong>n Mitarbeitern<br />

und Therapeuten <strong>de</strong>s Spa Evian<br />

Source ständig verbessert ist das<br />

Fachwissen, von <strong>de</strong>m die Gäste<br />

<strong>de</strong>s Fünf-Sterne-Hauses Royal<br />

profitieren können. 1200 Quadratmeter<br />

<strong>la</strong><strong>de</strong>n in einer unvergleichlichen<br />

Umgebung dazu ein, die<br />

Seele baumeln zu <strong>la</strong>ssen, <strong>de</strong>n Körper<br />

zu revitalisieren. Das Spa arbeitet<br />

mit vier Behandlungsansätzen:<br />

Wie<strong>de</strong>rherstellen <strong>de</strong>r Energie, Entspannung,<br />

Körperbehandlungen<br />

und Gesichtsbehandlungen.<br />

Wer sich wie<strong>de</strong>r fit fühlt o<strong>de</strong>r<br />

die Glie<strong>de</strong>r nach einem Seminartag<br />

lockern will, <strong>de</strong>n lockt <strong>de</strong>r<br />

18-Loch-Golfp<strong>la</strong>tz. Der abwechslungsreiche<br />

Ver<strong>la</strong>uf <strong>de</strong>s Golfparcours<br />

<strong>de</strong>r Evian Masters bietet geneigte<br />

Fairways und hochgelegene<br />

Grüns inmitten eines baumbestan<strong>de</strong>nen,<br />

60 Hektar grossen angenehm<br />

hügeligen Parks. Bereits 1904<br />

wur<strong>de</strong> ein 9-Loch-P<strong>la</strong>tz für das<br />

noch im Bau befindliche Hotel<br />

Royal angelegt. Er war einer <strong>de</strong>r<br />

ersten Golfplätze in <strong>Frankreich</strong>.<br />

Schon 1922 genügte er <strong>de</strong>n Ansprüchen<br />

nicht mehr und man<br />

erweiterte ihn auf 18 Löcher. 1994<br />

fand das erste Evian Masters <strong>de</strong>r<br />

Damen-Europa-Tour auf <strong>de</strong>m Rasen<br />

<strong>de</strong>s Evian Golf Club statt. Inzwischen<br />

haben die Evian Masters<br />

zu vereinbaren. Es besitzt sämtliche<br />

Infrastruktur zur Organisation<br />

von jeglicher Art von Seminaren<br />

und Konferenzen. 2500 Quadratmeter<br />

Fläche sind flexibel modulierbar.<br />

Bis zu 23 Tagungsräume<br />

mit 20 bis zu 220 Plätzen sind möglich.<br />

Fast alle Räume besitzen Tageslicht,<br />

viele auch Seeblick, was<br />

je<strong>de</strong>s Seminar zu einem unvergesslichen<br />

Erlebnis macht. Im mit<br />

einem Öko<strong>la</strong>bel ausgezeichneten<br />

Park befin<strong>de</strong>t sich zu<strong>de</strong>m ein Auditorium<br />

mit bis zu 1200 Plätzen.<br />

Dieses Auditorium wie auch<br />

<strong>de</strong>r Park sind natürlich auch vom<br />

Hotel Ermitage nutzbar. Das Vier-<br />

Sterne-Hotel im Chaletstil wur<strong>de</strong><br />

zwei Jahre nach <strong>de</strong>m Hotel Royal<br />

an <strong>de</strong>r Bergstation <strong>de</strong>r Standseilbahn<br />

erbaut. In <strong>de</strong>n 50er Jahren<br />

wur<strong>de</strong> das Hotel zu einem Spital<br />

umfunktioniert, 1967 zu einer Nierenklinik.<br />

Anfang <strong>de</strong>r 90er Jahre<br />

<strong>de</strong>n Status <strong>de</strong>s höchsten Damen-<br />

Golfturniers weltweit. Dieses Jahr<br />

wird das Turnier in Evian Championship<br />

umbenannt und das Austragungsdatum<br />

vom Juli in <strong>de</strong>n<br />

September verschoben.<br />

In <strong>de</strong>r angeschlossenen Golfaka<strong>de</strong>mie<br />

verbessern die Amateure<br />

ihr Handicap. Wenn dabei kein<br />

Birdie erreicht wur<strong>de</strong>, so lässt sich<br />

die Stimmung anschliessend in<br />

<strong>de</strong>r Bar «Le Birdie» im Hotel Ermitage<br />

wie<strong>de</strong>r heben.<br />

Golf Auch wenn das Handicap nicht<br />

besser wird, die Spielfreu<strong>de</strong> ist auf<br />

diesem Golfp<strong>la</strong>tz garantiert.<br />

wur<strong>de</strong> das Haus wie<strong>de</strong>r seinem<br />

ursprünglichen Zweck zugeführt<br />

und um ein Konferenzzentrum<br />

und ein Spa erweitert. Als das<br />

Hotel Ermitage vor zwei Jahren renoviert<br />

wur<strong>de</strong>, legte man grossen<br />

Wert darauf, die Seele respektive<br />

<strong>de</strong>n authentischen Stil <strong>de</strong>s Hotels<br />

zu bewahren. Die 80 Zimmer und<br />

geräumigen Suiten sind mit natürlichen<br />

Materialien wie Holz, Stein<br />

und Le<strong>de</strong>r ausgestattet; Pf<strong>la</strong>nzenmotive<br />

und Farbharmonien aus<br />

<strong>de</strong>r Natur bestimmen das Bild.<br />

Authentizität ist auch das Motto<br />

in <strong>de</strong>r Küche. Chefkoch Michel<br />

Motte heckt Rezepte aus, die mit<br />

ihren Gerüchen und Geschmacksnuancen<br />

Erinnerungen an die<br />

Kindheit heraufbeschwören.<br />

Nicht zu kurz kommen die Kin<strong>de</strong>r<br />

in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Hotels Evian<br />

Resort. Im Kid’s Resort können die<br />

Jüngeren von 4 bis 16 Jahren unter<br />

Aufsicht von einfallsreichen Betreuungspersonen<br />

einen Teil <strong>de</strong>s<br />

Parks, das Schwimmbad und Ateliers<br />

nutzen. Für die Teenager stehen<br />

die neusten Multimedia-Tools<br />

zur Verfügung.<br />

Gut zu wissen<br />

Anreise<br />

Mit <strong>de</strong>m Auto:<br />

Ab Zürich: 2:50 Stun<strong>de</strong>n<br />

Ab basel: 2:30 Stun<strong>de</strong>n<br />

Entfernung zum Flughafen<br />

Genf Cointrin: 45 kilometer<br />

Information und Buchung:<br />

tel. +33 4 50 26 50 50<br />

reservation@evianresort.com<br />

www.evianresort.com<br />

EVIAN RESORT<br />

EVIAN RESORT


<strong>Frankreich</strong> | 2. Mai 2013<br />

Zeugen eines Machtzentrums<br />

Herrschaftssitze Im Burgund fin<strong>de</strong>n sich zahlreiche Spuren <strong>de</strong>r ehemaligen Herzöge, von <strong>de</strong>r Architektur<br />

über <strong>de</strong>n Weinbau bis zu <strong>de</strong>n Gaumenfreu<strong>de</strong>n.<br />

Irene P. SPInner<br />

Zum Glück waren die Herzöge von<br />

Burgund <strong>de</strong>m angenehmen Leben<br />

und <strong>de</strong>m Wein nicht abgeneigt.<br />

Sie schwelgten auf <strong>de</strong>r Höhe ihrer<br />

Macht im 15. Jahrhun<strong>de</strong>rt im Luxus<br />

und pflegten ausschweifen<strong>de</strong><br />

Feste zu geben. Damit stellten sie<br />

wie<strong>de</strong>rum ihren Reichtum und<br />

ihre Macht <strong>de</strong>n Gästen und Untertanen<br />

zur Schau. Zu einem rauschen<strong>de</strong>n<br />

Fest gehörten nicht nur<br />

frische Fische aus <strong>de</strong>n burgundischen<br />

Bächen und Teichen, Wildgerichte,<br />

gebratene Tauben und<br />

an<strong>de</strong>res Geflügel, son<strong>de</strong>rn auch<br />

Musikein<strong>la</strong>gen und Schauspiele<br />

mit ung<strong>la</strong>ublichen Dekors – und<br />

vor allem Wein in nicht zu geringen<br />

Mengen. Da die Herzöge als<br />

Grossgrundbesitzer ausge<strong>de</strong>hnte<br />

Weinbaugebiete besassen, war die<br />

Weinproduktion einerseits für <strong>de</strong>n<br />

Eigengebrauch nützlich, an<strong>de</strong>rerseits<br />

diente dies auch als willkommene<br />

und kostengünstige Möglichkeit,<br />

<strong>de</strong>n Herrscherhäusern<br />

Europas immer einen guten und<br />

renommierten Wein als Geschenk<br />

anzubieten.<br />

Herzog Philipp <strong>de</strong>r Kühne verbot<br />

auf Antrag <strong>de</strong>r Bürger von Dijon,<br />

Beaune und Chalon 1395 die<br />

«äusserst gemeine und un<strong>la</strong>utere<br />

Pf<strong>la</strong>nze namens Gamay», die <strong>de</strong>n<br />

Trauben <strong>de</strong>s Pinot noir durch früheres<br />

Reifen und höhere Erträge<br />

Konkurrenz machte. Damit wur<strong>de</strong><br />

er Urheber <strong>de</strong>r ersten Verordnung<br />

über <strong>de</strong>n Weinbau und trug dazu<br />

bei, dass heute noch im Burgund<br />

die rote Traubensorte fast ausschliesslich<br />

Pinot noir ist.<br />

Philipp <strong>de</strong>r Kühne ist auch <strong>de</strong>r<br />

Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r letzten Dynastie,<br />

die über das Herzogtum herrschte,<br />

eine Nebenlinie <strong>de</strong>r französischen<br />

Könige aus <strong>de</strong>m Hause Valois. Er<br />

erhielt das Herzogtum von seinem<br />

Vater, König Johann II., verliehen,<br />

heiratete die Witwe seines Vorgängers<br />

und ge<strong>la</strong>ngte so auch in <strong>de</strong>n<br />

Besitz <strong>de</strong>r Freigrafschaft Burgund<br />

sowie F<strong>la</strong>n<strong>de</strong>rns. Er und seine drei<br />

Nachfahren Johann Ohnefurcht,<br />

Philipp <strong>de</strong>r Gute und Karl <strong>de</strong>r<br />

Kühne bauten darauf im <strong>de</strong>utschfranzösischen<br />

Grenzraum einen<br />

mächtigen Län<strong>de</strong>rkomplex auf, aus<br />

<strong>de</strong>m später die heutigen Benelux-<br />

Län<strong>de</strong>r hervorgingen. Das Burgund,<br />

wie wir es heute kennen, ist<br />

nur noch ein kleines Überbleibsel<br />

<strong>de</strong>r geografischen Aus<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>s<br />

Herzogtums Burgund im Spätmitte<strong>la</strong>lter.<br />

In seiner Blütezeit gehörte<br />

Gut zu wissen<br />

Anreise<br />

Mit <strong>de</strong>m Zug:<br />

tGV rhin-rhône:<br />

Zürich–Dijon 2:30 Stun<strong>de</strong>n<br />

Basel–Dijon 1:30 Stun<strong>de</strong>n<br />

Drei tägliche Verbindungen<br />

(am Samstag zwei)<br />

An<strong>de</strong>re Zugverbindungen<br />

mit <strong>de</strong>m tGV lyria:<br />

Bern–Dijon 3:09h<br />

Mit <strong>de</strong>m Auto:<br />

nach Dijon (Autobahn A36)<br />

ab Zürich in 3:30 Stun<strong>de</strong>n<br />

ab Basel in 2:35 Stun<strong>de</strong>n<br />

Informationen zum netz <strong>de</strong>r<br />

radwan<strong>de</strong>rwege sind zu<br />

fin<strong>de</strong>n unter www.burgundfur-radfahrer.com<br />

Weitere Informationen:<br />

www.burgund-tourismus.com<br />

das Herzogtum zu <strong>de</strong>n g<strong>la</strong>nzvollsten<br />

Höfen Europas. Je nach Bedarf<br />

verbün<strong>de</strong>ten sich die Herzöge von<br />

Burgund mit <strong>de</strong>n Englän<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>n Franzosen. Symbolisches Reprä<br />

sentationszentrum <strong>de</strong>s Herzogtums<br />

Burgund war Dijon, wirtschaftlich<br />

be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r waren aber<br />

die flämischen Städte Gent, Brügge<br />

o<strong>de</strong>r Löwen.<br />

Übrig geblieben ist bis heute<br />

die Vorliebe <strong>de</strong>r Burgun<strong>de</strong>r für<br />

schmackhafte Speisen und <strong>de</strong>n<br />

Wein. Und natürlich zahlreiche<br />

Bauten <strong>de</strong>r Herzöge: Festungstürme,<br />

Fürstenschlösser, Bergfestungen,<br />

Wasserburgen im F<strong>la</strong>ch<strong>la</strong>nd,<br />

im Laufe <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rte umgenutzt<br />

o<strong>de</strong>r nur noch als Ruine, zeugen<br />

vom einstigen Reichtum <strong>de</strong>r<br />

Herzöge. Am besten erhalten ist<br />

<strong>de</strong>r herzogliche Pa<strong>la</strong>st von Dijon,<br />

<strong>de</strong>r heute das Rathaus von Dijon<br />

und das Musée <strong>de</strong>s Beaux-Arts<br />

beherbergt – das einzige Museum<br />

in <strong>Frankreich</strong> neben <strong>de</strong>m Louvre,<br />

das in einem ehemaligen Fürstensitz<br />

ist. In Beaune fin<strong>de</strong>t sich das<br />

Hôtel <strong>de</strong>s Ducs, ein ehemaliger<br />

Wohnsitz <strong>de</strong>r Herzöge und Hauptsitz<br />

eines ihrer wichtigsten Weingüter.<br />

Heute ist darin das Weinmuseum<br />

untergebracht. In Dijon<br />

grün<strong>de</strong>te Philipp <strong>de</strong>r Kühne ein<br />

Kartäuserkloster als Grabstätte für<br />

sich und seine Familie. Von <strong>de</strong>n<br />

erstrangigen Kunstschätzen <strong>de</strong>r<br />

Chartreuse <strong>de</strong> Champmol sind vor<br />

Ort noch <strong>de</strong>r Mosesbrunnen und<br />

das Portal <strong>de</strong>r Kapelle mit lebens-<br />

Bildunterschrift: (1) Blindtext. (2)<br />

Blindtext.<br />

grossen Abbil<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Herzogspaares<br />

zu sehen; die Schnitzaltäre und<br />

Gemäl<strong>de</strong> sind im Kunstmuseum.<br />

Zu einem Besuch im Burgund<br />

gehört auch ein Besuch <strong>de</strong>s Hôtel-<br />

Dieu in Beaune. Das Hospiz wur<strong>de</strong><br />

1443 von Nico<strong>la</strong>s Rolin, <strong>de</strong>m Kanzler<br />

von Philipp <strong>de</strong>m Guten, und<br />

seiner Frau Guigone <strong>de</strong> Salins gestiftet<br />

– für ihr Seelenheil. Es diente<br />

als Krankenhaus für Mittellose,<br />

Gebrechliche und Waisen. Mit seinem<br />

mit farbenen Ziegeln verzierten<br />

Dach, <strong>de</strong>n Fachwerkgalerien<br />

und <strong>de</strong>n Türmchen ist es ein Musterbeispiel<br />

für die Architektur und<br />

Kunst <strong>de</strong>r Spätgotik. Heute beherbergt<br />

das Hospiz ein Museum mit<br />

vielfältigen Ausstellungsstücken.<br />

Dies geht von einem herausragen<strong>de</strong>n<br />

Flüge<strong>la</strong>ltar <strong>de</strong>s jüngsten<br />

Gerichts über <strong>de</strong>n Armensaal mit<br />

seinen <strong>de</strong>m mitte<strong>la</strong>lterlichen Mobiliar<br />

nachempfun<strong>de</strong>nen Betten<br />

samt Vorhängen für die «Privatsphäre»,<br />

<strong>de</strong>n Quarantänezimmern<br />

und <strong>de</strong>r Apotheke bis zur Küche.<br />

Das Hospiz besitzt fast 60 Hektar<br />

Rebberge in <strong>de</strong>n Anbaugebieten<br />

<strong>de</strong>r Côte <strong>de</strong> Beaune, <strong>de</strong>r Côte <strong>de</strong><br />

Nuits und Pouilly-Fuissé. Mit ihren<br />

Erträgen wird das Hospiz bis heute<br />

finanziert. Alljährlich am dritten<br />

Novembersonntag wer<strong>de</strong>n die Weine<br />

<strong>de</strong>s Jahrgangs versteigert. Je<strong>de</strong>r<br />

Weinhändler in <strong>Frankreich</strong>, <strong>de</strong>r<br />

um seine Reputation besorgt ist,<br />

versucht ein Fass zu ersteigern.<br />

Die Preise für diese Fässer erhalten<br />

hierdurch eine Art «Sozialzusch<strong>la</strong>g»,<br />

sie sind jedoch zugleich<br />

für <strong>de</strong>n gesamten Weinhan<strong>de</strong>l ein<br />

Grobindikator zur Qualität eines<br />

Jahrgangs <strong>de</strong>r Burgun<strong>de</strong>r-Weine.<br />

Burgund 3<br />

Fürstlich logieren<br />

Luxus Die Präsentationsfreu<strong>de</strong><br />

früherer Schlossherren beschert <strong>de</strong>n<br />

reisen<strong>de</strong>n heute stilvolle Unterkünfte.<br />

CArl Y. WeBerkneCHt<br />

Ob Gourmet- o<strong>de</strong>r Wein-Reise,<br />

Design-Trip o<strong>de</strong>r Entspannungs-<br />

Wochenen<strong>de</strong>: Die Art <strong>de</strong>r Übernachtung<br />

und <strong>de</strong>s Logis bestimmt<br />

<strong>de</strong>n Charakter <strong>de</strong>s Aufenthaltes.<br />

Das Burgund wartet mit einer<br />

Vielzahl von fürstlichen Aufenthaltsmöglichkeiten<br />

auf, in <strong>de</strong>nen<br />

<strong>de</strong>r Alltagsstress an <strong>de</strong>r Rezeption<br />

abgegeben und mit Massagen<br />

o<strong>de</strong>r auch nur einem bezaubern<strong>de</strong>n<br />

Blick ins Grüne und einem<br />

guten G<strong>la</strong>s Wein neue Kraft getankt<br />

wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Als Schlossherr fühlt man sich<br />

in Sainte-Sabine. Das Schloss aus<br />

<strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt liegt inmitten<br />

eines acht Hektar grossen<br />

Parks samt See. Geschickt hat<br />

man bei <strong>de</strong>r soeben erfolgten<br />

Renovation Vergangenheit und<br />

Gegenwart miteinan<strong>de</strong>r verwoben;<br />

zeitgenössische Textilien<br />

in leuchten<strong>de</strong>n Farben verleihen<br />

<strong>de</strong>n k<strong>la</strong>ssischen Möbeln und<br />

<strong>de</strong>m urtümlichen Gemäuer mit<br />

Mit Ersatzsch<strong>la</strong>uch und einer F<strong>la</strong>sche Wein<br />

Zweirad Die Annäherung an <strong>de</strong>n Burgun<strong>de</strong>r<br />

Wein auf zwei rä<strong>de</strong>rn und mit Muskelkraft.<br />

CArl Y. WeBerkneCHt<br />

Chambertin, Clos <strong>de</strong> Vougeot,<br />

Romanée-Conti: Die Namen <strong>de</strong>r<br />

Grand-Cru-Lagen im Burgund reihen<br />

sich aneinan<strong>de</strong>r wie an einer<br />

Perlenschnur. Ein Schriftzug eingemeisselt<br />

in einer Steinmauer<br />

o<strong>de</strong>r ein aufwändig gestaltetes<br />

Eisenschild weisen auf die wertvollen<br />

Parzellen hin. Zwischendurch<br />

durchquert man auf <strong>de</strong>r Reise<br />

durch das Burgund mit <strong>de</strong>m Fahrrad<br />

immer wie<strong>de</strong>r ein Dorf, ra<strong>de</strong>lt<br />

vorbei an Weinkellern o<strong>de</strong>r lässt<br />

sich zu einem Halt verleiten von<br />

einem Schild «Dégustation» und<br />

<strong>de</strong>r freundlichen Auffor<strong>de</strong>rung<br />

«Sonnez s’il vous p<strong>la</strong>ît». Es wäre<br />

scha<strong>de</strong>, die Gastfreundschaft <strong>de</strong>r<br />

Burgun<strong>de</strong>r Winzer nicht kennen zu<br />

lernen, die gerne die Vielfalt ihrer<br />

Weine präsentieren. Bei manch<br />

einem Winzer beginnt die Weinprobe<br />

mit einem trockenen weis-<br />

Zeitreise Zahlreiche ehemalige Schlösser verlocken im<br />

Burgund dazu, sich in frühere Zeiten versetzen zu <strong>la</strong>ssen,<br />

ohne die zeitgenössischen Genüsse zu vernachlässigen.<br />

sen Aligoté; im Gebiet Côte d’Or,<br />

Mâconnais o<strong>de</strong>r Chablis ist es ein<br />

Wein aus Chardonnay-Trauben<br />

mit <strong>de</strong>m typischen Zitrusaroma.<br />

Als Rotwein wird fast immer ein<br />

Pinot noir gereicht, die Traubensorte,<br />

die sich im Burgund weltweit<br />

am besten entfalten kann und in<br />

je<strong>de</strong>m Dorf wie<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rs riecht<br />

und schmeckt. Zumeist wan<strong>de</strong>rt<br />

auch eine F<strong>la</strong>sche in die Satteltaschen<br />

<strong>de</strong>s Fahrrads – für mehr<br />

fehlt neben <strong>de</strong>m Flickzeug und<br />

<strong>de</strong>m Tagesproviant <strong>de</strong>r P<strong>la</strong>tz.<br />

Weiter geht’s durch <strong>la</strong>uschige<br />

Weinberge, vorbei an einer romanischen<br />

Abtei o<strong>de</strong>r einem Renaissanceschloss.<br />

Nach einer Degustation<br />

ten<strong>de</strong>nziell eher etwas <strong>la</strong>ngsamer,<br />

aber nicht min<strong>de</strong>r heiter als<br />

zuvor. 650 Kilometer umfasst das<br />

Netz aus Velowegen und sogenannten<br />

grünen Wegen, die aus<br />

gesicherten Fahrbahnen bestehen<br />

und von motorisierten Fahrzeugen<br />

nicht befahren wer<strong>de</strong>n dürfen.<br />

1997 wur<strong>de</strong> die erste grüne Strecke<br />

zwischen Buxy und Cluny an <strong>de</strong>r<br />

Côte Chalonnaise eröffnet. Seither<br />

wird das Radnetz jährlich erweitert<br />

und ist genau beschil<strong>de</strong>rt.<br />

Nicht alle Strecken schlängeln<br />

sich durch Rebberge, einige folgen<br />

auch <strong>de</strong>n alten Trei<strong>de</strong>lpfa<strong>de</strong>n<br />

ent<strong>la</strong>ng <strong>de</strong>n Kanälen mit entsprechend<br />

wenig Steigung. Die grössten<br />

Mühen, nämlich diejenigen mit<br />

Deckenmalereien einen speziellen<br />

Reiz. Auch die Küche wagt<br />

überzeugend <strong>de</strong>n Spagat zwischen<br />

Tradition und Innovation<br />

und verwen<strong>de</strong>t vorwiegend die<br />

Produkte aus <strong>de</strong>r Region.<br />

Noch majestätischer nächtigt<br />

man im Schloss Vault-<strong>de</strong>- Lugny,<br />

<strong>de</strong>ssen Abbild sich im Burggraben<br />

spiegelt und auf <strong>de</strong>ssen<br />

Wiese Hühner scharren, Ziegen<br />

grasen und ein weisser Pfau stolziert.<br />

Die Küche verarbeitet das<br />

Gemüse aus <strong>de</strong>m eigenen Garten.<br />

In <strong>de</strong>n bis zu fünf Meter hohen<br />

Zimmern mit Himmelbetten,<br />

bemalten Kassetten<strong>de</strong>cken sowie<br />

stilvoll gemusterten Tapeten<br />

scheint die Zeit stehen geblieben<br />

zu sein. Die Nebengebäu<strong>de</strong> im<br />

Park wur<strong>de</strong>n zu charmanten Cottages<br />

umgestaltet, mit Blick auf<br />

die Burgmauer. Ein spezielles<br />

Erlebnis ist das Bad im 30 Grad<br />

warmen Spa im Kellergewölbe<br />

<strong>de</strong>s Schlosses.<br />

www.saintesabine.com<br />

www.lugny.fr<br />

Muskelkraft Wer sich mit <strong>de</strong>m Drahtesel durch die rebberge bewegt, trinkt und isst abends wegen<br />

<strong>de</strong>s kalorienumsatzes mit ruhigerem Gewissen.<br />

<strong>de</strong>m Reisegepäck, wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n<br />

Tretfreudigen abgenommen: Für<br />

eine Gebühr von acht Euro wird<br />

das Gepäck <strong>de</strong>m Drahtesel voraus<br />

von Unterkunft zu Unterkunft transportiert.<br />

Bil<strong>de</strong>r: AlAin doire/Bourgogne tourisme<br />

AlAin doire/Bourgogne tourisme


4 Beaune <strong>Frankreich</strong> | 2. Mai 2013<br />

1<br />

2<br />

Dem historischen<br />

Charme erliegen<br />

Geschichtsträchtig Hotels und Gasthäuser, die mit viel Sorgfalt<br />

und Gespür für die Verbindung mit <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rne renoviert wur<strong>de</strong>n,<br />

erfreuen die Gäste in Beaune.<br />

Carl Y. WeBerkneCHt<br />

Seit mehr als 2000 Jahren strahlt<br />

Beaune, die charmante Hauptstadt<br />

<strong>de</strong>r Burgun<strong>de</strong>rweine, über<br />

die Regionen Côte <strong>de</strong> Beaune und<br />

Côte <strong>de</strong> Nuits mit <strong>de</strong>n bekanntesten<br />

Weingütern <strong>de</strong>r Welt wie Montrachet,<br />

Corton Charlemagne o<strong>de</strong>r<br />

Romanée Conti.<br />

Hinter einem Schutzwall beherbergte<br />

die mitte<strong>la</strong>lterliche Stadt<br />

das vom Reichtum <strong>de</strong>r Burgun<strong>de</strong>rherzöge<br />

und vom Wein geprägte<br />

Erbe wie das Hospiz von Beaune<br />

Gut zu wissen<br />

Weitere Informationen zur<br />

Stadt Beaune unter:<br />

www.beaune-tourismus.com<br />

Anreise<br />

Mit <strong>de</strong>m auto:<br />

ab Zürich 2:25 Stun<strong>de</strong>n<br />

ab Basel 2:35 Stun<strong>de</strong>n (autobahn<br />

a36)<br />

L’Hôtel Le Cep<br />

bietet geschichtsträchtiges<br />

Sch<strong>la</strong>fen mitten in <strong>de</strong>r Stadt.<br />

www.hotel-cep-beaune.com<br />

Château <strong>de</strong> Cîteaux<br />

versetzt einen in die Gesellschaft<br />

<strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts.<br />

www.<strong>la</strong>cueillette.com<br />

La ferme <strong>de</strong> Marjolet<br />

bietet von <strong>de</strong>r natur umgebenes<br />

logis in einem alten<br />

kreuzgang.<br />

www.<strong>la</strong>ferme<strong>de</strong>marjolet.com<br />

(vgl. Beitrag auf Seite 3). Unzählige<br />

Klöster, Abteien, Hotels aus <strong>de</strong>m<br />

Mitte<strong>la</strong>lter, Poststationen, in Gärten<br />

versteckte bürgerliche Häuser<br />

und von Rebbergen umgebene<br />

Weingüter fin<strong>de</strong>n sich. Es sind geschichtsträchtige<br />

Bauten, die mit<br />

Raffinesse zu charmanten Hotels<br />

und Gästehäusern für Kunstliebhaber,<br />

Kultur- und Weinfreun<strong>de</strong><br />

und Geniesser wur<strong>de</strong>n. Sorgfältige<br />

Renovation, die Mitarbeit verschie<strong>de</strong>nster<br />

Kunsthandwerker und Lei<strong>de</strong>nschaft<br />

sind die Voraussetzung<br />

für die Wie<strong>de</strong>rerweckung <strong>de</strong>r historischen<br />

Orte.<br />

Inmitten <strong>de</strong>r Stadt liegt das<br />

Hôtel Le Cep. Es versinnbildlicht<br />

die Lebensart von Beaune. In<br />

diesem historischen Vier-Sterne-<br />

Haus verbergen sich zwei <strong>de</strong>nkmalgeschützte<br />

Innenhöfe aus <strong>de</strong>m<br />

16. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Der ehemalige<br />

Taubensch<strong>la</strong>g bietet als Massageraum<br />

einen Ausblick über die farbigen<br />

Ziegeldächer <strong>de</strong>r Stadt. Der<br />

Gewölbekeller ist Frühstücksraum.<br />

Kaminfeuer im Winter, Wein<strong>de</strong>gustationen<br />

und vielversprechen<strong>de</strong><br />

Zimmernamen wie Chablis,<br />

Pommard, Volnay o<strong>de</strong>r Chambertin<br />

verlocken zu längeren Aufenthalten.<br />

Der Volksmund erzählt,<br />

dass sogar <strong>de</strong>r Sonnenkönig viel<br />

lieber im Hôtel Le Cep logiert<br />

hätte als im Hôtel-Dieu.<br />

Einen Katzensprung ausserhalb<br />

<strong>de</strong>r Stadtmauer liegt Meursault,<br />

das Dorf <strong>de</strong>r grossen weissen<br />

Burgun<strong>de</strong>rweine. Hier fin<strong>de</strong>n sich<br />

drei Schlösser, darunter eines aus<br />

<strong>de</strong>r Belle Epoque, das Château <strong>de</strong><br />

Cîteaux La Cueillette, inmitten <strong>de</strong>r<br />

von Mauern umgebenen Rebberge.<br />

Dieses alte Weinhan<strong>de</strong>lshaus<br />

MiChel Joly<br />

wur<strong>de</strong> über einem alten Weinkeller<br />

<strong>de</strong>r Zisterziensermönche errichtet,<br />

welche <strong>de</strong>n Weinberg seit <strong>de</strong>m 12.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt nutzten. Das herrschaftliche<br />

Gebäu<strong>de</strong> spiegelt die<br />

Lebensart <strong>de</strong>r Begüterten im 19.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt: Eine Steinbrüstung<br />

zieht sich rund um das Hochparterre,<br />

majestätische Treppenaufgänge,<br />

spektakuläre Empfangshallen,<br />

Basisreliefs und Fresken beeindrucken<br />

Besucher auch heute<br />

noch. Auch als Spa-Hotel hat das<br />

Gebäu<strong>de</strong> mit zurückhalten<strong>de</strong>m<br />

Komfort und exklusivem Ambiente<br />

<strong>de</strong>n Geist <strong>de</strong>s Ortes bewahrt. Eine<br />

Neuheit ist die Fruiti therapie: Die<br />

roten Früchte Burgunds stecken<br />

voller Phenole und Antioxidantien<br />

und sind reich an Vitaminen und<br />

Spurenelementen. Die Anwendungen<br />

für Körper und Gesicht<br />

wirken wie ein Jungbrunnen.<br />

Ebenfalls in bukolischer Umgebung<br />

liegt die Ferme <strong>de</strong> Marjolet,<br />

in einem wil<strong>de</strong>n Tal zwischen<br />

Beaune und Pommard. Das Gebäu<strong>de</strong><br />

ist um einen Kreuzgang aus<br />

<strong>de</strong>m 12. Jahrhun<strong>de</strong>rt angelegt. Bei<br />

<strong>de</strong>r sorgsamen Renovation wur<strong>de</strong>n<br />

die Seitenflügel aus <strong>de</strong>n urtümlichen<br />

gelbbraunen Steinen<br />

mit einer G<strong>la</strong>s-Stahl-Konstruktion<br />

verbun<strong>de</strong>n, welche das Licht hindurchfliessen<br />

lässt. Mit <strong>de</strong>m im<br />

Zentrum liegen<strong>de</strong>n Schwimmbad<br />

entstand die Atmosphäre eines<br />

harmonischen Lofts. In <strong>de</strong>r Küche<br />

sind <strong>de</strong>r Chef und seine Frau mit<br />

Ernst und Lei<strong>de</strong>nschaft bei <strong>de</strong>r<br />

Sache. Als veritable Botschafter<br />

<strong>de</strong>s burgundischen Weins und <strong>de</strong>r<br />

Gastronomie bieten sie zusätzlich<br />

auch Wein<strong>de</strong>gustationen und Kochkurse<br />

an.<br />

Authentisch Das Hôtel le Cep (1)<br />

liegt inmitten <strong>de</strong>r Stadt. Hier<br />

logierte bereits <strong>de</strong>r Sonnenkönig<br />

mit Vorliebe. Die aufführungsorte<br />

<strong>de</strong>s Barockfestivals von Beaune,<br />

etwa das Hôtel-Dieu (2), passen<br />

perfekt zur Musik. Im Château <strong>de</strong><br />

Cîteaux <strong>la</strong> Cueillette (3) wähnen<br />

sich Gäste ins 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

versetzt – ohne <strong>de</strong>n luxus von<br />

heute zu missen.<br />

MiChel Joly<br />

Barockes<br />

Musikfeuerwerk<br />

Ohrenschmaus Das internationale Barockfestival lockt<br />

alljährlich Musikfreun<strong>de</strong> aus aller Welt an.<br />

Irene P. SPInner<br />

Sich musikalisch in die Zeit <strong>de</strong>r Reifenröcke<br />

und gepu<strong>de</strong>rten Perücken zurückversetzen,<br />

ohne die Augen schliessen zu<br />

müssen: Das ist das internationale Barockfestival<br />

in Beaune. Die Aufführungsorte<br />

stammen aus <strong>de</strong>rselben Zeit wie die<br />

Musik: Das Hôtel-Dieu, die Basilika Notre-<br />

Dame und das Hospice <strong>de</strong> Beaune, das<br />

prachtvolle Krankenspital im frankoflämischen<br />

Frührenaissancestil passen nicht<br />

nur architektonisch, son<strong>de</strong>rn mit <strong>de</strong>n flämischen<br />

Wandteppichen auch hinsichtlich<br />

<strong>de</strong>r Innenausstattung zur Musik. Das<br />

Festival fin<strong>de</strong>t seit 30 Jahren alljährlich mit<br />

bis zu 14 000 Besuchern in Beaune statt<br />

und setzt die Tradition musikalischer Aufführungen<br />

fort, <strong>de</strong>ren Ursprünge am Hof<br />

<strong>de</strong>r burgundischen Herzöge liegen. Das<br />

Festival gilt als eines <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Zentren<br />

von Konzert-, Oper- und Oratoriumsaufführungen<br />

für Alte Musik. Die Konzerte<br />

mit Werken aus <strong>de</strong>m 15. bis 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

fin<strong>de</strong>n immer an vier Wochenen<strong>de</strong>n<br />

im Sommer statt, dieses Jahr vom 5. bis 28.<br />

Juli. Be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Dirigenten <strong>de</strong>r Barockmusik<br />

(unter an<strong>de</strong>ren Paul McCreesh,<br />

Chris tophe Rousset, René Jacobs, Raphaël<br />

Pichon) präsentieren mit ihren Musikern<br />

weltliche wie kirchliche Musik, bekannte<br />

Werke, aber auch Musikstücke, welche<br />

für manchen Musikfreund eine neue Ent<strong>de</strong>ckung<br />

sind. www.festivalbeaune.com<br />

«Die Tradition weiterentwickeln»<br />

Interview eric Pras, Chef <strong>de</strong>s restaurant <strong>la</strong>meloise in Chagny,<br />

über traditionen und kreativität.<br />

Carl Y. WeBerkneCHt<br />

Warme und kalte Langustinen an<br />

Apfeljus, eine leichte Senfcreme<br />

mit Kaviar aus Aquitanien, im<br />

Dampf sanft gegarter Petersfisch<br />

und Messermuscheln, über Weinrebenreisig<br />

geräucherte Leberpastete<br />

von <strong>de</strong>r Ente: Dies ist nur<br />

ein Auszug aus <strong>de</strong>r Menukarte<br />

von Eric Pras. Er und Frédéric<br />

Lamy knüpfen mit ihrer Küche an<br />

die Tradition <strong>de</strong>s Hauses an. 1921<br />

hat die Familie Lameloise in die<br />

ehemalige Poststation von Chagny<br />

investiert und sie in ein Hotel<br />

umgewan<strong>de</strong>lt, das damals wie<br />

heute bekannt ist für seine Herzlichkeit<br />

und seine einzigartige<br />

Gastronomie mit drei Sternen.<br />

Im Mitte<strong>la</strong>lter hat die Poststation<br />

von Chagny bereits die Herzöge<br />

Philipp <strong>de</strong>n Kühnen und Johannes<br />

Ohnefurcht angelockt. Bis<br />

heute ist sie genüsslich geblieben<br />

– auch für Kundschaft ohne Herzogstitel.<br />

Wieso sind Sie Koch gewor<strong>de</strong>n?<br />

Meine Mutter hantierte jeweils<br />

mit Inbrunst am Ofen und sie<br />

hat meine Lei<strong>de</strong>nschaft für das<br />

Kochen geweckt. Der Kontakt<br />

mit grossen, begna<strong>de</strong>ten Küchenchefs,<br />

welche die Liebe zur Gastronomie<br />

vorleben, hat meine<br />

Lust, stets besser zu kochen, vergrössert.<br />

Wo haben Sie Ihre Erfahrungen<br />

gesammelt?<br />

Meine be<strong>de</strong>utendsten Erfahrungen<br />

habe ich bei Michel Troisgros<br />

in Roanne, bei Bernard Loiseau in<br />

Saulieu, bei Pierre Gagnaire in<br />

Saint-Etienne, bei Antoine Westermann<br />

im Restaurant Buerehiesel<br />

in Strassburg gemacht. Zuvor<br />

war ich im Belle Otéro mit Chris-<br />

3<br />

tian Chauveau in Cannes und bei<br />

Régis Marcon in Saint-Bonnet-<br />

le-Froid tätig. Und natürlich bei<br />

Jacques Lameloise in Chagny.<br />

Was haben Sie von diesen Grossen<br />

<strong>de</strong>s Fachs «mitgenommen»?<br />

Bei Troisgros habe ich <strong>de</strong>n Geist<br />

eines Drei-Sterne-Hauses auf engem<br />

P<strong>la</strong>tz erlebt. Bei Loiseau habe<br />

ich die reine, verfeinerte Küche<br />

kennengelernt. Gagnaire hat mir<br />

<strong>de</strong>n Sinn für die Kreativität vermittelt.<br />

Bei Westermann habe ich<br />

natürlich das Elsass kennengelernt,<br />

seine Grosszügigkeit und<br />

die Schönheit seiner Produkte.<br />

Jacques Lameloise hat mir die<br />

Einfachheit <strong>de</strong>r Produkte vermittelt.<br />

Diese Qualitäten haben sich<br />

ergänzt, bereichert und ergaben<br />

eine breite Ausbildung.<br />

Was waren die berührendsten<br />

Momente?<br />

Ich hatte mehrere. Einer war meine<br />

Lehre bei Troisgros. Sie war<br />

traumhaft. Ein weiterer war mein<br />

Treffen mit Pierre Gagnaire. Ausser<strong>de</strong>m<br />

meine sechs Jahre, die ich<br />

Matthieu Cel<strong>la</strong>rd<br />

Eric Pras er hat seine kunst bei<br />

<strong>de</strong>n Grossen <strong>de</strong>s Faches gelernt.<br />

an <strong>de</strong>r Seite von Régis Marcon<br />

verbringen konnte. Stolz war ich<br />

auf die Auszeichnung als bester<br />

Arbeiter <strong>Frankreich</strong>s 2004. Und<br />

schliesslich erlebte ich die Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

meines Lebens mit<br />

Jacques Lamelois und <strong>de</strong>m Projekt,<br />

sein Nachfolger zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Wie kochen Sie?<br />

Ich praktiziere die Küche eines<br />

Erbes, das entwickelt wer<strong>de</strong>n darf<br />

und die Produkte respektiert. Sie<br />

ist fein und sensibel, und sie<br />

verträgt durchaus ein Quäntchen<br />

Fantasie bei allem Respekt gegenüber<br />

<strong>de</strong>r Tradition.<br />

Wo haben Sie Ihre höchsten gastronomischen<br />

Emotionen erlebt?<br />

Dies war bei zwei Mahlzeiten <strong>de</strong>r<br />

Fall. Einmal bei <strong>de</strong>n Troisgros in<br />

Roanne und einmal bei Jacques<br />

Decoret in Vichy.<br />

Welches war <strong>de</strong>r amüsanteste<br />

Vorfall in <strong>de</strong>r Küche?<br />

Dies war eine gastronomische<br />

Woche im Orient Express mit<br />

Régis Marcon zum Karneval in<br />

Venedig. Es war ein unvergesslicher<br />

An<strong>la</strong>ss. Einerseits aufgrund<br />

<strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>s Ortes, an<strong>de</strong>rseits<br />

aufgrund <strong>de</strong>r Tatsache, in<br />

einem Zug etwas zuzubereiten<br />

und während <strong>de</strong>r Passagen über<br />

Weichen in Angstschweiss auszubrechen,<br />

weil je<strong>de</strong>rzeit alles<br />

herunterfallen konnte – auf <strong>de</strong>n<br />

Servierwagen mit <strong>de</strong>n gebrannten<br />

Cremen.<br />

www.<strong>la</strong>meloise.com<br />

www.re<strong>la</strong>isetchateaux.com<br />

Jean C<strong>la</strong>u<strong>de</strong> Bernard


<strong>Frankreich</strong> | 2. Mai 2013<br />

1<br />

2<br />

Historisches Erbe: Im Museum <strong>de</strong>r Schönen Künste in Dijon (2) ist eine <strong>de</strong>r Hauptattraktionen<br />

das Grabmal von Philipp <strong>de</strong>m Kühnen mit <strong>de</strong>n Trauern<strong>de</strong>n im Sockel (1).<br />

Dijon | 5<br />

Freudig erwartete<br />

Trauern<strong>de</strong><br />

Musée <strong>de</strong>s Beaux-Arts Nach <strong>de</strong>r Renovation eines grossen Teils<br />

<strong>de</strong>s Musums in Dijon erstrahlen <strong>de</strong>r Herzogspa<strong>la</strong>st und die Exponate<br />

in neuem G<strong>la</strong>nz. Und die Figuren <strong>de</strong>r Trauern<strong>de</strong>n stehen wie<strong>de</strong>r am<br />

angestammten P<strong>la</strong>tz.<br />

IRENE P. SPINNER<br />

MBA be<strong>de</strong>utet in Dijon nicht bloss<br />

Master of Business Administration,<br />

es ist auch die Abkürzung für das<br />

Musée <strong>de</strong>s Beaux-Arts, das Museum<br />

<strong>de</strong>r Schönen Künste. Es ist eines<br />

<strong>de</strong>r ältesten Museen in <strong>Frankreich</strong>.<br />

Untergebracht ist es zusammen<br />

mit <strong>de</strong>m Rathaus <strong>de</strong>r Stadt im<br />

ehemaligen Pa<strong>la</strong>st <strong>de</strong>r Herzöge<br />

von Burgund. Herzog Philipp <strong>de</strong>r<br />

Kühne hat <strong>de</strong>n Pa<strong>la</strong>st 1364 bezogen,<br />

Philipp <strong>de</strong>r Gute baute <strong>de</strong>n<br />

nach ihm ernannten Turm an. Aus<br />

<strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>r Herzöge stammen<br />

noch die Pa<strong>la</strong>stküchen, ein Meisterwerk<br />

<strong>de</strong>r weltlichen gotischen<br />

Architektur. Später benutzten es<br />

die französischen Könige. Mit zwei<br />

Räumen öffnete das Museum 1799<br />

erstmals seine Türen. Die Sammlung<br />

wuchs stetig, nicht zuletzt mit<br />

Werken, die im Zuge <strong>de</strong>r Französischen<br />

Revolution besch<strong>la</strong>gnahmt<br />

wur<strong>de</strong>n.<br />

1827 überführte man auch<br />

die Gräber <strong>de</strong>r Herzöge von Burgund<br />

aus <strong>de</strong>m Kartäuserkloster<br />

von Champ mol in <strong>de</strong>n Pa<strong>la</strong>st. Am<br />

Grabmal Philipps <strong>de</strong>s Kühnen<br />

arbeiteten während 25 Jahren drei<br />

verschie<strong>de</strong>ne Künstler, Jean <strong>de</strong><br />

Marville, C<strong>la</strong>us Sluter und C<strong>la</strong>us<br />

<strong>de</strong> Werve. Eine Beson<strong>de</strong>rheit sind<br />

die Arka<strong>de</strong>n im Sockel <strong>de</strong>s Grabmals<br />

mit 41 trauern<strong>de</strong>n Figuren.<br />

Ebenfalls von Trauern<strong>de</strong>n umringt<br />

ist das Grabmal von Johann<br />

Ohnefurcht und seiner Gattin<br />

Margarete. Alle Trauern<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n<br />

ab Juni dieses Jahres wie<strong>de</strong>r an<br />

<strong>de</strong>m ihnen ursprünglich zugewiesenen<br />

P<strong>la</strong>tz in Dijon zu sehen sein.<br />

Im Moment sind sie auf einer<br />

Tournee, die sie durch die USA<br />

und Europa führte. Grund dafür ist<br />

eine umfassen<strong>de</strong> Renovation <strong>de</strong>s<br />

Museums <strong>de</strong>r Schönen Künste,<br />

<strong>de</strong>ren grösste und be<strong>de</strong>utendste<br />

Tranche auch <strong>de</strong>n Gar<strong>de</strong>nsaal mit<br />

<strong>de</strong>n Grabmälern betraf und im<br />

April abgeschlossen wur<strong>de</strong>.<br />

Weitere Schwerpunkte dieser<br />

Sammlung sind die französische<br />

Skulptur und Malerei <strong>de</strong>s 17., 18.<br />

und 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts und die flämische<br />

und nie<strong>de</strong>rländische Malerei.<br />

Sie ist durch Werke von Peter<br />

Paul Rubens und Jan Brueghel <strong>de</strong>r<br />

Ältere und Frans Hals vertreten.<br />

Zur Sammlung mit französischen<br />

Künstlern <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt zählen<br />

Werke von Théodore Géricault,<br />

Gustave Moreau, William Adolphe<br />

Bouguereau und James Tissot.<br />

Hinzu kommen die Impressionisten<br />

C<strong>la</strong>u<strong>de</strong> Monet, Alfred Sisley<br />

und Edouard Manet, von <strong>de</strong>m<br />

allein das Museum vier Gemäl<strong>de</strong><br />

besitzt. Nicht zu vergessen sind<br />

die Kunstwerke aus altägyptischer<br />

Zeit, darunter Statuetten, Amulette,<br />

ein Sarkophag und Mumienporträts.<br />

In ungefähr sechs Jahren wird<br />

das ganze Museum samt seiner<br />

Umgebung renoviert respektive<br />

umgestaltet sein. Dann wird Dijon<br />

ausgestattet sein mit einem gastfreundlichen<br />

Museum, in <strong>de</strong>m die<br />

Architektur wie auch eine erweiterte<br />

Sammlung präsentiert wird.<br />

Wo <strong>de</strong>r Senf keine Zugabe ist<br />

Scharfer Genuss Der kulinarischen Höhepunkte sind in Dijon so viele, dass eine Aufzählung immer unvollständig bleibt. Ein kleiner Auszug.<br />

Gaumenfreu<strong>de</strong>n Schnecken o<strong>de</strong>r pochierte Eier an Burgun<strong>de</strong>rsauce: Dijon quillt über von<br />

schmackhaften Gerichten.<br />

IRENE P. SPINNER<br />

Es ist untertrieben zu sagen, dass<br />

die Gastronomie in Dijon ein sicherer<br />

Wert ist. Denn einerseits wur<strong>de</strong><br />

das Burgund aufgrund <strong>de</strong>r aussergewöhnlichen<br />

klima tischen<br />

Bedingungen und <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nbeschaffenheit<br />

in das Unesco-Weltkulturerbe<br />

aufgenommen. An<strong>de</strong>rseits<br />

ist Dijon ein aussichtsreicher<br />

Kandidat, im Jahre 2016 zur Gastronomiestadt<br />

gekrönt zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Auf alle Fälle sind aber Genuss<br />

und Gaumenfreu<strong>de</strong>n zwei Begriffe,<br />

welche <strong>de</strong>n Bewohnern von Dijon<br />

bereits im frühesten Kin<strong>de</strong>salter<br />

gelehrt wer<strong>de</strong>n. Es liegt sogar die<br />

Vermutung nahe, dass ihnen die<br />

Fähigkeit, Gaumenfreu<strong>de</strong>n ausgiebig<br />

zu geniessen, bereits in <strong>de</strong>n<br />

Genen liegt. Kein Wun<strong>de</strong>r, haben<br />

sich in Dijon gleich mehrere Köche<br />

nie<strong>de</strong>rge<strong>la</strong>ssen, die mit Sternen<br />

und Hauben <strong>de</strong>koriert sind.<br />

Darunter befin<strong>de</strong>t sich Stéphane<br />

Derbord, <strong>de</strong>ssen kreative<br />

Küche <strong>de</strong>m Reichtum <strong>de</strong>r Produkte<br />

aus <strong>de</strong>m Burgund ein Kränzchen<br />

win<strong>de</strong>t. O<strong>de</strong>r Jean-Pierre Billoux,<br />

welcher inzwischen mit seinem<br />

Sohn zusammen am Herd steht<br />

PhiliPPe Bornier /Ville <strong>de</strong> dijon<br />

Atelier démoulin<br />

und direkt vor <strong>de</strong>m Herzogspa<strong>la</strong>st<br />

eine gelungene Verbindung zwischen<br />

Tradition und Mo<strong>de</strong>rne serviert.<br />

Ebenfalls zu zweit kochen<br />

Nico<strong>la</strong>s Isnard und David Le<br />

Compte. Ihre vierhän digen Kompositionen<br />

stehen in völligem Eink<strong>la</strong>ng<br />

mit <strong>de</strong>n Jahreszeiten. Nicht<br />

zu vergessen ist <strong>de</strong>r Zwei-Sterne-<br />

Koch William Frachot, <strong>de</strong>ssen<br />

kreative Küche nicht nur <strong>de</strong>n Respekt<br />

gegenüber <strong>de</strong>n heimischen<br />

Produkten, son<strong>de</strong>rn auch seine<br />

Reise freu<strong>de</strong> offenbart. Die grossen<br />

Meister am Herd setzen alle auf die<br />

Produkte <strong>de</strong>r Region. Denn sie<br />

Bil<strong>de</strong>r: michel joly/office <strong>de</strong> tourisme <strong>de</strong> dijon<br />

sind die Grund<strong>la</strong>ge einer guten<br />

Küche.<br />

Zuallererst ist <strong>de</strong>r Senf zu nennen.<br />

Schon im Altertum war die<br />

verdauungsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Kraft <strong>de</strong>s<br />

kleinen Senfkorns bekannt. Um<br />

1750 hatte <strong>de</strong>r Senfhersteller Jean<br />

Naigeon in Dijon die I<strong>de</strong>e, <strong>de</strong>n bisher<br />

zur Senfherstellung benutzten<br />

Essig durch Verjus, <strong>de</strong>n Saft gepresster<br />

grüner und damit unreifer<br />

Traubenbeeren, zu ersetzen. Ausser<strong>de</strong>m<br />

wer<strong>de</strong>n die Senfkörner <strong>de</strong>s<br />

Dijon-Senfs nicht entölt, was ihm<br />

ein beson<strong>de</strong>rs volles Aroma verleiht.<br />

Das Rezept <strong>de</strong>s Dijon-Senfes<br />

war geschaffen.<br />

Seit 1937 ist die Bezeichnung<br />

geschützt. Der Schutz betrifft allerdings<br />

nur das Rezept, nicht aber<br />

die Herkunftsbezeichnung. Damit<br />

darf er überall auf <strong>de</strong>r Welt nach<br />

Rezept hergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die stilvolle Art, in Dijon Dijon-<br />

Senf zu kaufen, erfolgt im La<strong>de</strong>nlokal<br />

von Maille, wo nicht nur <strong>de</strong>r<br />

Senf, son<strong>de</strong>rn auch an<strong>de</strong>re Produkte<br />

aus <strong>de</strong>r Region <strong>de</strong>gustiert<br />

und in hübschen Tongefässen o<strong>de</strong>r<br />

an <strong>de</strong>ren Geschenkverpackun gen<br />

erstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n können.<br />

Ein beliebtes Mitbringsel ist<br />

auch <strong>de</strong>r typische Lebkuchen<br />

aus Dijon. Das Gebäck aus Weizenmehl,<br />

Honig und Gewürzen<br />

wie Vanille, Zimt, Orangenschale<br />

stammt ursprünglich aus China.<br />

Herzog Philipp <strong>de</strong>r Gute sorgte<br />

dafür, dass es auch in Dijon gebacken<br />

und im Laufe <strong>de</strong>r Zeit verfeinert<br />

wur<strong>de</strong>, was ihm schliesslich<br />

<strong>de</strong>n ruhmvollen Ruf eintrug, <strong>de</strong>r<br />

feinste Lebkuchen <strong>Frankreich</strong>s zu<br />

sein.<br />

Nicht zu vergessen ist die<br />

Crème <strong>de</strong> cassis. Sie wird nur in<br />

Dijon hergestellt aus <strong>de</strong>n schwarzen<br />

Johannisbeeren, die in <strong>de</strong>n<br />

Höhen <strong>de</strong>r Côte <strong>de</strong> Nuits gepflückt<br />

wer<strong>de</strong>n. Vermischt mit <strong>de</strong>m Weisswein<br />

Aligoté wird sie zum Kir.<br />

Auf <strong>de</strong>r Suche nach <strong>de</strong>n typischen<br />

Produkten von Dijon empfiehlt<br />

sich neben <strong>de</strong>r Boutique<br />

Maille auch das Lokal Bourgogne<br />

Street, das Touristen wie Einheimische<br />

gleichermassen anspricht.<br />

Auch hier können die Produkte<br />

probiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Ein Einkaufserlebnis <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren<br />

Art ist <strong>de</strong>r Wochenmarkt in<br />

<strong>de</strong>n Markthallen. Sie wur<strong>de</strong>n von<br />

Gustave Eiffel erbaut und stehen<br />

unter Denkmalschutz. Die Rufe<br />

<strong>de</strong>r Händler, die hier ihre Waren<br />

anpreisen, schallen von <strong>de</strong>n hohen<br />

Bögen zurück. Ein Augenschmaus<br />

sind die farbenfrohen<br />

Gemüse, die reif duften<strong>de</strong>n Käse,<br />

dralle Würste, noch leben<strong>de</strong> Weinbergschnecken,<br />

<strong>de</strong>ren Häuschen<br />

sich mit leisem Schaben übereinan<strong>de</strong>rschieben,<br />

und Geflügel, <strong>de</strong>ren<br />

steife gelbe Beine aus <strong>de</strong>r Vitrine<br />

ragen.<br />

Dies alles ge<strong>la</strong>ngt in die Kochtöpfe<br />

<strong>de</strong>r Stadt und auf <strong>de</strong>n Tisch.<br />

Dijon<br />

Gut zu wissen<br />

Öffnungszeiten <strong>de</strong>s<br />

Musée <strong>de</strong>s Beaux-Arts:<br />

Mai–Oktober: 9.30–18 Uhr,<br />

sonst: 10–17 Uhr.<br />

Eintritt frei<br />

www.mba.dijon.fr<br />

www.visitdijon.com<br />

Beispielsweise als «coq au vin»<br />

o<strong>de</strong>r als Poulet Gaston Gérard, ein<br />

leicht gratiniertes Poulet an einer<br />

Sauce aus <strong>de</strong>m gekochten Pouletsaft<br />

mit Käse, Weisswein, Rahm<br />

und Senf. Typisch ist auch <strong>de</strong>r<br />

Jambon persillé, <strong>de</strong>r auch Osterschinken<br />

genannt wird, eine Sülzwurst,<br />

die traditionellerweise zu<br />

Ostern und in je<strong>de</strong>r Familie nach<br />

eigenem Rezept hergestellt wur<strong>de</strong>.<br />

An festlichen Familienfeiern und<br />

in fast je<strong>de</strong>m Restaurant wird das<br />

Bœuf bourguignon gereicht, <strong>de</strong>ssen<br />

Hauptzutaten – wie es <strong>de</strong>r<br />

Name sagt – Rindfleisch und heimischer<br />

Wein sind, die <strong>la</strong>nge auf<br />

kleiner F<strong>la</strong>mme gekocht wer<strong>de</strong>n.<br />

Nicht zu vergessen sind die Weinbergschnecken,<br />

die von Dijon aus<br />

Anfang <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts ihren<br />

gastronomischen Siegeszug antraten<br />

– was ihrer Art fast zum<br />

Verhängnis wur<strong>de</strong>. Heute sind die<br />

Weinbergschnecken geschützt, in<br />

<strong>de</strong>n Kochtopf ge<strong>la</strong>ngen nur noch<br />

eigens für diesen Zweck gezüchtete<br />

Exemp<strong>la</strong>re.<br />

Der Geschmack von Geschichte und das Vergnügen <strong>de</strong>s Weins.<br />

Träumen Sie von einer Auszeit mit allen Vorteilen einer Stadt?<br />

Wun<strong>de</strong>rbar!<br />

Ein Aufenthalt in Dijon für zwei Tage und eine Nacht o<strong>de</strong>r für drei<br />

Tage und zwei Nächte inklusive Reduktion <strong>de</strong>s TGV-Tickets aus<br />

An<strong>la</strong>ss <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>reröffnung <strong>de</strong>s «Musée <strong>de</strong>s Beaux-Arts» und<br />

<strong>de</strong>r Rückkehr <strong>de</strong>r Figuren <strong>de</strong>r Trauern<strong>de</strong>n. Ent<strong>de</strong>cken Sie mit einer<br />

Rundfahrt in die Umgebung <strong>de</strong>n Weinbau <strong>de</strong>r Region.<br />

Zögern Sie nicht länger!<br />

Gültig von September 2013 bis September 2014<br />

Kontaktieren Sie uns für alle Auskünfte :<br />

E-Mail : info@otdijon.com / Tél : +33 (0) 892 700 558 (0,34€/mn)<br />

Reservationen unter www.visitdijon.com


Bil<strong>de</strong>r: PhiliPPe Grollier / Curius / lyriA sAs<br />

6 TGV Lyria <strong>Frankreich</strong> | 2. Mai 2013<br />

Mit <strong>de</strong>m TGV ans Mittelmeer<br />

TGV Lyria stellt seine Dynamik unter Beweis und eröffnet neue<br />

reiseperspektiven – zum Beispiel ans Mittelmeer. Im Dezember<br />

2012 wur<strong>de</strong> das Streckennetz von TGV Lyria von Genf nach Südfrankreich<br />

erweitert. So gibt es täglich eine Hin- und rückfahrt<br />

von Genf nach Marseille, nizza o<strong>de</strong>r Montpellier. nach Marseille<br />

benötigt man beispielsweise bloss noch dreieinhalb Stun<strong>de</strong>n.<br />

Greifbar nahe rückt das Mittelmeer auch aufgrund <strong>de</strong>r sensationellen<br />

Preise, eine einfache Fahrt in <strong>de</strong>r 2. K<strong>la</strong>sse ist schon ab<br />

31 Franken zu haben.<br />

www.tgv-lyria.com<br />

Tarife und Reservationen<br />

Wer früh und clever bucht, reist zu äusserst günstigen Konditionen.<br />

Zu<strong>de</strong>m gibt es Spezialtarife für Vielfahrer, rentner und<br />

Jugendliche. Erhältlich sind die Billette an allen Schweizer<br />

Bahnhöfen, über 0900 300 300 (1.19 Fr./Min. vom Schweizer<br />

Festnetz, 24 Stun<strong>de</strong>n/24) o<strong>de</strong>r im Internet unter<br />

www.sbb.ch/ticketshop o<strong>de</strong>r<br />

www.tgv-europe.ch<br />

Streckennetz<br />

Das stetig ausgebaute Streckennetz<br />

<strong>de</strong>s TGV Lyria ist ein<br />

Vorteil, <strong>de</strong>n viele reisen<strong>de</strong> als<br />

Argument für die Wahl <strong>de</strong>s TGV<br />

als Verkehrsmittel angeben.<br />

www.tgv-lyria.com<br />

Rasant unterwegs: Der TGV Lyria stellt für eine steigen<strong>de</strong> Zahl Passagiere eine echte Alternative zu <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>rn Verkehrsmitteln dar.<br />

Wie ein Zug zum<br />

Überflieger wur<strong>de</strong><br />

Speedy In nur drei Stun<strong>de</strong>n von Basel nach Paris. Mit <strong>de</strong>m TGV Lyria ist man schneller<br />

an <strong>de</strong>r Seine als mit <strong>de</strong>m Flieger – die Geschichte eines beispiellosen Erfolgs.<br />

AnnA FrEI<br />

Destinationen Anzahl Hin- und Rück–<br />

fahrten pro Tag<br />

Rotweiss anstatt b<strong>la</strong>ugrau: Seit rund einem<br />

halben Jahr trägt <strong>de</strong>r TGV auf <strong>de</strong>m Schweizer<br />

Schienennetz eine neue Farbe. Das eingeschweizerte<br />

Gewand ist das Markenzeichen<br />

von TGV Lyria, <strong>de</strong>r gemeinsamen Tochtergesellschaft<br />

<strong>de</strong>r Société Nationale <strong>de</strong>s Chemins<br />

<strong>de</strong> Fer Français (SNCF) und <strong>de</strong>r Schweizerischen<br />

Bun<strong>de</strong>sbahnen (SBB).<br />

Eigentlich existiert Lyria bereits seit 2002,<br />

doch erst im vergangenen Jahr haben die<br />

bei<strong>de</strong>n Partner <strong>de</strong>m Unternehmen mehr Autonomie<br />

gewährt und Verantwortung übertragen.<br />

War Lyria bereits in <strong>de</strong>r Vergangenheit ein<br />

Überflieger, so kann das Unternehmen jetzt<br />

richtig durchstarten.<br />

2012 haben fast 4,5 Millionen Fahrgäste TGV<br />

Lyria genutzt. Das entspricht 12300 Reisen<strong>de</strong>n<br />

Komfortabel Der TGV Lyria bietet viele<br />

Annehmlichkeiten und ist ähnlich<br />

schnell wie das Flugzeug.<br />

Kürzeste<br />

Fahrzeit<br />

in Stun<strong>de</strong>n<br />

Genf Paris Bis zu 9 tägliche Hin-/rückfahrten 3:05<br />

Lausanne Paris 4 tägliche Hin-/rückfahrten 3:34<br />

Basel Paris Bis zu 6 tägliche Hin-/rückfahrten 3:03<br />

Zürich Paris Bis zu 6 tägliche Hin-/rückfahrten 4:03<br />

neuenburg Paris 1 tägliche Hin-/rückfahrt 3:55<br />

Bern Paris 1 tägliche Hin-/rückfahrt 4:33<br />

Inter<strong>la</strong>ken Paris 1 tägliche Hinfahrt / 2 rückfahrten pro Woche 5:46<br />

Brig Paris 1 Hin-/rückfahrt pro Woche (bis zum 13.04.13) 6:10<br />

Genf Marseille 2 tägliche Hin-/rückfahrten 3:32<br />

Genf nizza 1 tägliche Hin-/rückfahrt 6:19<br />

Genf Montpellier 1 tägliche Hin-/rückfahrt 3:48<br />

Bis zu 23 Hin- und rückfahrten täglich zwischen <strong>de</strong>r Schweiz und <strong>Frankreich</strong><br />

pro Tag (gegenüber 11000 im Jahr 2011). Eine<br />

Erfolgsgeschichte ist auch die Eröffnung <strong>de</strong>r<br />

Strecke Rhin­Rhône im Dezember 2011. Diese<br />

Linie weist mit einem Plus von knapp 30 Prozent<br />

einen enormen Anstieg an. Der grosse<br />

Zu<strong>la</strong>uf fällt mit <strong>de</strong>r erhöhten Frequenz, <strong>de</strong>n<br />

verkürzten Reisezeiten und <strong>de</strong>r Einführung<br />

<strong>de</strong>s TGV Euroduplex zusammen. Das neue<br />

Roll material erfüllt die Ansprüche an Komfort,<br />

Technologie und Sicherheit. Zu<strong>de</strong>m bietet es<br />

<strong>de</strong>n Reisen<strong>de</strong>n Informationen über Bildschirme,<br />

die in je<strong>de</strong>m Wagen installiert sind.<br />

Hervorzuheben ist <strong>de</strong>r Service an Bord. Passagiere<br />

<strong>de</strong>r 1. K<strong>la</strong>sse, die zwischen <strong>de</strong>r Schweiz<br />

und Dijon/Paris und umgekehrt reisen, dürfen<br />

sich im Rahmen von Lyriapremière auf Dienstleistungen<br />

wie auf Langstreckenflügen freuen,<br />

allerdings mit Extras, die kein Flieger bieten<br />

kann. Je nach Reisezeit wird am P<strong>la</strong>tz ein Frühstück,<br />

ein kaltes Mittagessen, ein Snack o<strong>de</strong>r<br />

ein kaltes Aben<strong>de</strong>ssen auf Porzel<strong>la</strong>ngeschirr<br />

serviert. Dazu reicht das zweisprachige Bordpersonal<br />

kalte und warme Getränke; Schweizer<br />

wie auch französische Weine sowie an<strong>de</strong>re<br />

Alkoholika sind im Angebot. Kin<strong>de</strong>r über fünf<br />

Jahre erhalten die gleiche Mahlzeit wie ihre<br />

Eltern, Vegetariern wird auch ohne Vorreser­<br />

Netzkarte TGV Lyria<br />

Paris<br />

Gare <strong>de</strong> Lyon<br />

TGV Lyria<br />

Dijon<br />

Dole<br />

Bourgen-Bresse<br />

Nurieux<br />

TGV Lyria <strong>de</strong>s Neiges<br />

Saisonale Verbindungen<br />

Lyon<br />

Part-Dieu<br />

Bellegar<strong>de</strong><br />

Valence<br />

TGV<br />

Frasne<br />

Genf<br />

Nîmes<br />

vation eine Spezialmahlzeit angeboten. Wie bei<br />

je<strong>de</strong>r guten Airline gibt es ein Bordmagazin.<br />

Und wer sich schon vor <strong>de</strong>r Reise entspannen<br />

möchte, kann etwa im Hauptbahnhof Zürich<br />

die SBB Lounge besuchen, wo Erfrischungsgetränke<br />

bereitstehen und ein kostenloser Internetzugang<br />

zur Verfügung steht. Lounges für<br />

Genf und Paris Gare <strong>de</strong> Lyon sind in P<strong>la</strong>nung.<br />

Was kein Flugzeug bieten kann, ist die Bar,<br />

zu <strong>de</strong>r man während <strong>de</strong>r Reise schlen<strong>de</strong>rn<br />

kann. Ein i<strong>de</strong>aler Ort, um an<strong>de</strong>re Reisen<strong>de</strong> kennenzulernen<br />

und vielfältige Qualitätsprodukte<br />

zu geniessen. Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n hier Métro­Billette<br />

<strong>de</strong>r Pariser Verkehrsbetriebe verkauft, um die<br />

Ankunft in Paris unkompliziert zu gestalten.<br />

Und wer will, kann sich auch ein Taxi reservieren<br />

<strong>la</strong>ssen.<br />

Das grosse Serviceangebot, <strong>de</strong>r direkte Zugang<br />

zum Zentrum und die Tatsache, dass <strong>de</strong>r<br />

TGV Lyria mit 320 Kilometern pro Stun<strong>de</strong> auf<br />

Schienen rollt, machen ihn zu einem besseren<br />

Flieger. Kein Einchecken, kein Warten an <strong>de</strong>n<br />

Sicherheitsschranken und kein Zittern bei <strong>de</strong>r<br />

Gepäckausgabe. Wer in Basel an Bord geht,<br />

steigt nur drei Stun<strong>de</strong>n später am Gare <strong>de</strong> Lyon<br />

aus – mitten im Zentrum von Paris, nur wenige<br />

Gehminuten von <strong>de</strong>r Seine entfernt.<br />

Besançon<br />

Franche-Comté<br />

TGV<br />

Belfort<br />

Montbéliard<br />

TGV<br />

Vallorbe<br />

Montpellier<br />

Pontarlier<br />

Mulhouse<br />

Bern<br />

Lausanne<br />

Basel<br />

Neuenburg<br />

Thun<br />

Spiez<br />

Marseille Saint-Charles<br />

Avignon<br />

TGV Montreux<br />

Aix-en-<br />

Provence<br />

TGV Aigle<br />

Martigny<br />

Toulon<br />

Sion<br />

Saint Raphaël-<br />

Valescure<br />

Cannes<br />

Antibes<br />

Zürich<br />

Inter<strong>la</strong>ken<br />

Si<strong>de</strong>rs / Sierre<br />

Leuk<br />

Visp<br />

Brig<br />

Nizza<br />

Alstom


<strong>Frankreich</strong> | 2. Mai 2013<br />

Luxuriös Im Château <strong>de</strong> Bagnols fühlen sich die Gäste ins 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt zurückversetzt, ohne auf <strong>de</strong>n Luxus von heute zu verzichten.<br />

Königlicher Eintrag im «Gästebuch»<br />

Zeitreise Ein mitte<strong>la</strong>lterliches Schloss mit zeitgenössischem Luxus: Ein Traum.<br />

CarL Y. WEBErknEChT<br />

König Karl VIII. wür<strong>de</strong> sich auch<br />

heute wohlfühlen im Château <strong>de</strong><br />

Bagnols, wie schon damals, als er<br />

1490 das Schloss besuchte. Noch<br />

heute zeugt das königliche Lilienwappen<br />

am gigantischen gotischen<br />

Kamin im Saal <strong>de</strong>r Wachen<br />

von <strong>de</strong>r königlichen Ehre, sein Eintrag<br />

ins Gästebuch <strong>de</strong>s Hauses.<br />

Auch heute noch wird hier die «Art<br />

<strong>de</strong> vivre à <strong>la</strong> française» zelebriert.<br />

Im Herzen <strong>de</strong>s Beaujo<strong>la</strong>is gelegen,<br />

weniger als 30 Kilometer von<br />

Lyon, bietet das Fünf-Sterne-Hotel<br />

alles, was das Herz an Luxus und<br />

Behaglichkeit begehrt. Die 22 Zim-<br />

Vergnügen für Augen<br />

und Gaumen<br />

Vielfalt Für Wan<strong>de</strong>rvögel, Weinfreun<strong>de</strong>, Gourmets<br />

o<strong>de</strong>r Städtebummler: Im Beaujo<strong>la</strong>is kommt<br />

keine Langeweile auf.<br />

IrEnE P. SPInnEr<br />

Moulin à Vent, Saint-Amour, Fleurie,<br />

Morgon, Chiroubles, Juliénas –<br />

wem die Namen dieser Weinbaugebiete<br />

die Nasenflügel erzittern<br />

und ihn im Geiste das G<strong>la</strong>s heben<br />

lässt, <strong>de</strong>r ist im Beaujo<strong>la</strong>is gut aufgehoben.<br />

Sie gehören zu <strong>de</strong>n zwölf<br />

sogenannten Cru, welche die qualitative<br />

Spitze <strong>de</strong>r Beaujo<strong>la</strong>is-Weine<br />

darstellen und ge<strong>la</strong>gert wer<strong>de</strong>n<br />

können. Der fruchtige Rotwein aus<br />

<strong>de</strong>r Gamay-Traube wird häufig<br />

jung getrunken und passt ausgezeichnet<br />

zu <strong>de</strong>n Gerichten <strong>de</strong>r<br />

Region.<br />

Die bekannteste Stadt <strong>de</strong>r Region<br />

ist Lyon, die auch als «ville <strong>de</strong><br />

gueule», also Stadt <strong>de</strong>s Gaumens,<br />

bezeichnet wird. «Einfach, aber<br />

fein» ist das Motto <strong>de</strong>r regionalen<br />

mer und Suiten tragen die Namen<br />

<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Schlossbesitzer<br />

seit <strong>de</strong>m 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt o<strong>de</strong>r berühmter<br />

Personen. Das Hotel mit<br />

intaktem Wassergraben und <strong>de</strong>m<br />

imposanten Ziehbrückeneingang<br />

steht unter Denkmalschutz.<br />

Als Lord und Lady Hamlyn das<br />

Schloss 1987 kauften, war es nur<br />

noch ein Schatten seiner selbst.<br />

Seit <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg war<br />

das Schloss ver<strong>la</strong>ssen. Das Dach<br />

war an einigen Stellen eingebrochen<br />

und die Mauern von Rissen<br />

durchzogen. Trotz<strong>de</strong>m o<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>swegen wur<strong>de</strong> ihm damals eine<br />

wichtige Rolle zum Schutz <strong>de</strong>r<br />

Kunstwerke Lyons zuteil. Die bun-<br />

Bummel Ob bei einer gemütlichen<br />

Wan<strong>de</strong>rung durch die Weinberge in <strong>de</strong>r<br />

Umgebung o<strong>de</strong>r bei einem Spaziergang durch<br />

Lyon – <strong>de</strong>r Genuss kommt nie zu kurz.<br />

Küche: Geflügel aus Bourg-en-<br />

Bresse (Bressehuhn), Forellen aus<br />

<strong>de</strong>n k<strong>la</strong>ren Flüssen <strong>de</strong>r Alpen, aus<br />

<strong>de</strong>n vielen Seen Hecht, Saibling,<br />

Felchen, Aal und Flusskrebse,<br />

die berühmten Karpfen aus <strong>de</strong>r<br />

Dombes, Früchte aus <strong>de</strong>n Monts<br />

du Lyonnais und <strong>de</strong>m Rhonetal,<br />

Gemüse aus <strong>de</strong>m F<strong>la</strong>ch<strong>la</strong>nd <strong>de</strong>s<br />

Département Ain, die Artischocken<br />

aus Vaulx-en-Velin, Käse aus<br />

<strong>de</strong>r Dauphiné und <strong>de</strong>m Ardèche.<br />

Nicht zu vergessen <strong>de</strong>r Chartreuse,<br />

ein Kräuterlikör, <strong>de</strong>n die Kartäusermönche<br />

<strong>de</strong>r grossen Kartause<br />

bei Grenoble herstellen, <strong>de</strong>r die<br />

Verdauung unterstützt. Serviert<br />

wer<strong>de</strong>n die Gerichte in <strong>de</strong>n typischen<br />

«Bouchons», kleinen traditionellen<br />

Restaurants. Wer bei dieser<br />

Vielfalt hungrig vom Tisch geht, ist<br />

selber schuld.<br />

P-Muradian<br />

P-Muradian<br />

ten Kirchenfenster <strong>de</strong>r Kathedrale<br />

Saint-Jean und die grossen Bil<strong>de</strong>r<br />

im Museum Saint-Pierre wur<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>montiert und im Gewölbekeller<br />

<strong>de</strong>s Schlosses vor <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen<br />

Plün<strong>de</strong>rern versteckt.<br />

Während vier Jahren haben die<br />

Hamlyns das Schloss renovieren<br />

<strong>la</strong>ssen, ohne seinen Charakter zu<br />

verän<strong>de</strong>rn. Zig verschie<strong>de</strong>ne Kunsthandwerker<br />

haben <strong>de</strong>n alten G<strong>la</strong>nz<br />

<strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s wie<strong>de</strong>rauferstehen<br />

<strong>la</strong>ssen. Gleichzeitig beherrschten<br />

die Architekten die Kunst, einen<br />

Ort <strong>de</strong>r Behaglichkeit zu schaffen,<br />

<strong>de</strong>r auch die mo<strong>de</strong>rnen Ansprüche<br />

an Komfort und Technik erfüllte.<br />

Lady Hamlyn persönlich hat die<br />

Grosse Küchenchefs – <strong>de</strong>r bekannteste<br />

unter ihnen Paul Bocuse<br />

– haben <strong>de</strong>n guten Ruf <strong>de</strong>r Lyoner<br />

Gastronomie gefestigt. Er und seine<br />

Berufskollegen stehen in <strong>de</strong>r Tradition<br />

<strong>de</strong>r sogenannten Mères<br />

lyon naises. Diese Frauen kochten<br />

früher im Dienste grosser bürgerlicher<br />

Familien und machten sich<br />

in <strong>de</strong>r zweiten Hälfte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

selbstständig. Zu ihren<br />

Kun<strong>de</strong>n gehörten die Handwerksgesellen,<br />

die durch <strong>Frankreich</strong> reisten.<br />

Ist <strong>de</strong>r Bauch voll, empfiehlt<br />

sich ein Spaziergang in <strong>de</strong>r Umgebung.<br />

Lauschige Wege schlängeln<br />

sich durch die Rebberge, <strong>la</strong>ssen<br />

<strong>de</strong>n Blick über die grün bepf<strong>la</strong>nzten<br />

Abhänge über die in gol<strong>de</strong>nen<br />

Farbtönen leuchten<strong>de</strong>n Steine und<br />

die Ebene schweifen. Zwei Flüsse<br />

Château <strong>de</strong> Bagnols 7<br />

Ausstattung <strong>de</strong>r Zimmer ausgesucht.<br />

Das Porzel<strong>la</strong>n, die Gläser<br />

und die Wäsche wur<strong>de</strong>n speziell<br />

für das Château <strong>de</strong> Bagnols nach<br />

<strong>de</strong>m Vorbild <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

entworfen. Geschichte und Gegenwart<br />

verschmelzen hier zu einer<br />

Atmosphäre aus Luxus und Perfektion.<br />

Das Schloss ist Zeuge von acht<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rten. 1217 liess es Guichard<br />

d’Oingt, ein mächtiger Gutsherr,<br />

als befestigtes mitte<strong>la</strong>lterliches<br />

Schoss mit Wassergraben<br />

und Ziehbrücke erbauen. Aufgrund<br />

seiner Grösse war es vergleichbar<br />

mit <strong>de</strong>n Bauten <strong>de</strong>r königlichen<br />

Familie und <strong>de</strong>s Klerus.<br />

treffen sich hier, die Rhone und die<br />

Saône. Sechs Naturparks in <strong>de</strong>r<br />

Region wecken die Lust, tage<strong>la</strong>ng<br />

durch die Berge zu streifen.<br />

Weniger Berggängige fin<strong>de</strong>n<br />

auch in <strong>de</strong>r Stadt Lyon genügend<br />

Höhenmeter zum Überwin<strong>de</strong>n. So<br />

thront das Wahrzeichen <strong>de</strong>r Stadt,<br />

die Basilika Notre-Dame <strong>de</strong> Fourvière,<br />

auf <strong>de</strong>r Spitze <strong>de</strong>s gleichnamigen<br />

Hügels. Während <strong>de</strong>s<br />

Abstiegs in die Altstadt passiert<br />

man die zwei römischen Theater,<br />

in <strong>de</strong>nen im Sommer regelmässig<br />

Konzerte und Schauspiele präsentiert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Auch ein Bummel durch die Altstadt<br />

von Lyon lohnt sich. Die mehr<br />

o<strong>de</strong>r weniger parallel ver<strong>la</strong>ufen<strong>de</strong>n<br />

Hauptgassen sind durch enge Quergässchen<br />

– Traboules – verbun<strong>de</strong>n,<br />

in <strong>de</strong>nen man bequemer hinterein-<br />

Wo früher die Wachen ihr<br />

Quartier hatten, widmen sich die<br />

Gäste heute <strong>de</strong>n Gaumenfreu<strong>de</strong>n.<br />

Der mit einem Michelin-Stern<br />

ausgezeichnete neue Küchenchef<br />

Jean Alexandre Quaratta, <strong>de</strong>r von<br />

Paul Bocuse und Yannick Alleno<br />

ausgebil<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>, lässt sich von<br />

<strong>de</strong>r Fülle <strong>de</strong>r rustikalen Produkte<br />

<strong>de</strong>r Region inspirieren, <strong>de</strong>n einheimischen<br />

Wurstwaren, Flussfischen<br />

und Käsesorten. Er spielt<br />

mit <strong>de</strong>r Kreativität und spiegelt<br />

saisonale Eigenheiten auf <strong>de</strong>n<br />

Tellern. Wenn es die klimatischen<br />

Bedingungen zu<strong>la</strong>ssen, können die<br />

Gäste auf <strong>de</strong>r Terrasse tafeln, im<br />

Schatten hun<strong>de</strong>rtjähriger Lin<strong>de</strong>n.<br />

an<strong>de</strong>r als nebeneinan<strong>de</strong>r läuft. Sie<br />

sind nicht nur Abkürzungen für die<br />

ortskundigen Einheimischen, son<strong>de</strong>rn<br />

meist auch die Eingänge für<br />

die zwischen <strong>de</strong>n Gassen liegen<strong>de</strong>n<br />

Häuser. Aber aufgepasst: In die Traboules<br />

zu ge<strong>la</strong>ngen ist schwierig,<br />

<strong>de</strong>nn oft verbergen sie sich hinter<br />

einer ganz normalen Haustüre.<br />

Deshalb wur<strong>de</strong>n sie im Zweiten<br />

Weltkrieg von <strong>de</strong>r Résistance gerne<br />

und oft erfolgreich genutzt, um<br />

Verfolger abzuschütteln.<br />

Empfehlenswert ist auch <strong>de</strong>r<br />

Besuch von Lyon in <strong>de</strong>r Nacht. Viele<br />

Gebäu<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n von farbigen Lichtern<br />

bestrahlt und bieten einen tollen<br />

Anblick. Wer sich daran nicht<br />

sattsehen kann, sollte die «Fête <strong>de</strong>s<br />

Lumières» Anfang Dezember besuchen,<br />

wenn die Stadt in vielfarbiges<br />

Licht getaucht wird.<br />

Der Garten wur<strong>de</strong> während<br />

<strong>de</strong>r Renaissance angelegt, als das<br />

Schloss <strong>de</strong>m Schatzmeister von<br />

<strong>Frankreich</strong> gehörte. Dieser nutzte<br />

es als Wohnhaus und entfernte die<br />

Ziehbrücke. Von dieser Zeit zeugen<br />

auch die Wand- und Deckenmalereien.<br />

Auch die Französische Revolution<br />

konnte <strong>de</strong>m Schloss nichts<br />

anhaben; es diente <strong>de</strong>n Revolutionären<br />

gar als Treffpunkt. Einzig<br />

die königlichen Lilien im Wappen<br />

am Kamin wur<strong>de</strong>n zerstört. Ein<br />

Verlust, <strong>de</strong>r sich angesichts <strong>de</strong>s<br />

grandiosen Gebäu<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r<br />

gebotenen Annehmlichkeiten verschmerzen<br />

lässt.<br />

Gut zu wissen<br />

Anreise:<br />

Mit <strong>de</strong>m auto nimmt man auf<br />

<strong>de</strong>r autobahn a6 die ausfahrt<br />

31.2 Villefranche sur<br />

Saône und ge<strong>la</strong>ngt nach<br />

13 kilometern auf <strong>de</strong>r D338<br />

richtung Tarare und roanne<br />

zum Château <strong>de</strong> Bagnols.<br />

Die Bahnhöfe Lyon Part-Dieu<br />

o<strong>de</strong>r Perrache liegen bei<strong>de</strong><br />

30 kilometer entfernt.<br />

Der Flughafen Lyon Saint-<br />

Exupéry liegt 54 kilometer<br />

entfernt.<br />

www.chateau<strong>de</strong>bagnols.fr<br />

P-Muradian<br />

Bil<strong>de</strong>r: atout <strong>France</strong>/Phovoir


8 Galeries Lafayette <strong>Frankreich</strong> | 2. Mai 2013<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

PaTricia canino<br />

PaTricia canino<br />

a.rinuccini<br />

Einkaufen in<br />

kreativem Ambiente<br />

Shoppingtour Die bei<strong>de</strong>n neu gestalteten Abteilungen für Damen und Herren in <strong>de</strong>n<br />

Galeries Lafayette in Paris bieten mit Labors neue Einkaufserlebnisse.<br />

IrEnE P. SPInnEr<br />

Imposant war sie schon immer, die farbige<br />

G<strong>la</strong>skuppel, welche die Galeries Lafayette seit<br />

Anfang <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts krönt. Imposant<br />

ist auch die Grösse <strong>de</strong>s Stammhauses am<br />

Boulevard Haussmann. Auf einer Fläche von<br />

47000 Quadratmetern fin<strong>de</strong>n Kauffreudige<br />

alles, was das Herz begehrt.<br />

Eine beeindrucken<strong>de</strong> Leistung haben<br />

auch <strong>de</strong>r Architekt Bruno Mainard und <strong>de</strong>r<br />

Lichtkünstler Yann Kersalé mit <strong>de</strong>r Umgestaltung<br />

<strong>de</strong>r Verkaufsräume für die Herren<br />

im Erdgeschoss <strong>de</strong>s Nebengebäu<strong>de</strong>s und für<br />

die Damen im ersten Stock vollbracht. Auf<br />

rund 1000 Quadratmetern haben sie mit<br />

einer Mischung aus Stein, Stahl und Holz<br />

eine elegante Atmosphäre geschaffen, die<br />

auch beim männlichen Geschlecht Appetit<br />

auf Mo<strong>de</strong> weckt. Auf dieser Fläche, die im<br />

Vergleich zu vorher verdoppelt wur<strong>de</strong>, locken<br />

Accessoires für Männer. Mehr als hun<strong>de</strong>rt<br />

Marken sind vertreten, fast ein Drittel davon<br />

ist neu in <strong>de</strong>n Galeries Lafayette erhältlich.<br />

Ein grosser Teil davon wie<strong>de</strong>rum ist exklusiv<br />

nur hier zu fin<strong>de</strong>n.<br />

Kleino<strong>de</strong> von höchstem Luxus warten in<br />

trauter Nachbarschaft mit für Durchschnittsbürger<br />

bezahlbaren Accessoires auf die<br />

Kundschaft. Gemeinsam ist ihnen aber, dass<br />

sie alle modisch sind. Eine Ent<strong>de</strong>ckung wert<br />

ist die Abteilung mit <strong>de</strong>n Erzeugnissen <strong>de</strong>r<br />

Imposant Die G<strong>la</strong>skuppel (1) <strong>de</strong>r Galeries<br />

Lafayette lässt das Einkaufen zum Augenschmaus<br />

wer<strong>de</strong>n. Sogar die Herren können in<br />

<strong>de</strong>r neu gestalteten Abteilung kaum wi<strong>de</strong>rstehen<br />

(2/3). Vollends unwi<strong>de</strong>rstehlich wird<br />

es beim Besuch in <strong>de</strong>r Bar (4).<br />

hohen Uhrmacherkunst. Ebenso die nach<br />

Themen geglie<strong>de</strong>rte Abteilung mit Krawatten,<br />

Gürteln, Schals o<strong>de</strong>r Schirmen, die Theke<br />

mit <strong>de</strong>n kleinen Kostbarkeiten wie etwa Manschettenknöpfen,<br />

männlichen Ringen o<strong>de</strong>r<br />

Armbän<strong>de</strong>rn. Zu beachten sind auch die Lifestyle-Accessoires<br />

für <strong>de</strong>n Mann wie Telefone<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r unverzichtbare technische Schnickschnack,<br />

<strong>de</strong>r in fast je<strong>de</strong>m Manne <strong>de</strong>n kindlichen<br />

Spieltrieb weckt.<br />

Neu sind die verschie<strong>de</strong>nsten «Labors»,<br />

Bereiche, in <strong>de</strong>nen mit Mo<strong>de</strong> experimentiert<br />

wird. Sie sind beson<strong>de</strong>rs für jene interessant,<br />

die kreativ sind und nach Originalität suchen.<br />

Für die Männer gibt es etwa ein Labor mit <strong>de</strong>n<br />

hippsten Uhren internationaler Marken wie<br />

Junghans o<strong>de</strong>r Diesel.<br />

Auch im ersten Stock, wo sich die Damen<br />

<strong>de</strong>n Einkaufswonnen hingeben, verfeinern<br />

zwei Labors das Angebot. Das Design-Labor<br />

bietet je<strong>de</strong> Saison zehn jungen Designern aus<br />

aller Welt eine P<strong>la</strong>ttform. Gleichzeitig sind die<br />

Designer, auf <strong>de</strong>ren Mo<strong>de</strong> kaum jemand verzichten<br />

mag, vertreten. Die Ausstattung <strong>de</strong>s<br />

60 Quadratmeter grossen Labors mit dunklem<br />

Parket, unkonventionellen Umklei<strong>de</strong> kabinen<br />

und Klei<strong>de</strong>rpuppen erhält <strong>de</strong>n letzten Schliff<br />

mit Tischen voller passen<strong>de</strong>r Accessoires wie<br />

etwa Kerzen, Briefpapier, Le<strong>de</strong>rwaren, Dekorationen<br />

o<strong>de</strong>r Bücher.<br />

Ein weiteres Labor ist <strong>de</strong>m Luxus gewidmet.<br />

In diesem einem Pariser Appartement<br />

nachempfun<strong>de</strong>nen Bereich wird vom Tages-<br />

Outfit bis zu Abendklei<strong>de</strong>rn alles geboten,<br />

damit die Kundinnen stets die Schönsten<br />

sind. Mit ihrer Persönlichkeit und <strong>de</strong>m unfehlbaren<br />

Gespür für Stil haben es neun<br />

Marken geschafft, im Luxus-Labor vertreten<br />

zu sein.<br />

Auch <strong>de</strong>r erste Stock mit Damenmo<strong>de</strong><br />

wur<strong>de</strong> neu gestaltet. Mehr als 300 Marken<br />

sind hier versammelt, darunter 17 von neuen<br />

Mo<strong>de</strong>machern. Auch die Accessoires-Marken<br />

für Damen wur<strong>de</strong>n stark erweitert.<br />

Ultraluxuriöse Stücke wer<strong>de</strong>n neben<br />

schnelllebigerer Mo<strong>de</strong> angeboten, die auch<br />

im Preis günstiger sind. Schnäppchenjäger<br />

warten mit ihrem Einkaufsbummel bis zum<br />

26. Juni. Dann wird <strong>de</strong>r Sommer-Schlussverkauf<br />

beginnen.<br />

Einkaufen macht hungrig und durstig. Die<br />

Bar «Le Premier» bietet in <strong>de</strong>r Auskragung<br />

<strong>de</strong>r Kuppel <strong>de</strong>n ganzen Tag <strong>de</strong>likate Mahlzeiten,<br />

eine faszinieren<strong>de</strong> Szenerie und Sitzmöglichkeiten,<br />

um sich von <strong>de</strong>n Einkaufsstrapazen<br />

zu erholen.<br />

Gut zu wissen<br />

Überall zu fin<strong>de</strong>n<br />

Die Galeries Lafayette haben über 60<br />

Filialen in <strong>Frankreich</strong> und Europa.<br />

Das Stammhaus fin<strong>de</strong>t sich in Paris:<br />

Galeries Lafayette<br />

40 bd Haussmann – 75009 Paris<br />

Tél. +33 (0)1 42 82 36 40<br />

welcome@galeries<strong>la</strong>fayette.com<br />

Mo–Sa 9.30–20 Uhr<br />

Abendverkauf Do bis 21 Uhr<br />

Sommerschlussverkauf<br />

Ab 26. Juni macht Einkaufen in <strong>de</strong>n<br />

Galeries Lafayette noch mehr Spass. Der<br />

Sommerausverkauf beginnt.<br />

www.galeries<strong>la</strong>fayette.com<br />

ThibauT Voisin


<strong>Frankreich</strong> | 2. Mai 2013<br />

Wo Vergangenheit mit<br />

Gegenwart verschmilzt<br />

Souverän Nantes integriert positive wie<br />

auch düstere Kapitel <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

in die heutige Zeit.<br />

CArl Y. WEbErKNECht<br />

Hinter einer robusten Festung<br />

versteckt sich ein elegantes Pa<strong>la</strong>is,<br />

zwei Schritte von <strong>de</strong>r Kathedrale<br />

und <strong>de</strong>m mitte<strong>la</strong>lterlichen<br />

Viertel entfernt. Franz II., <strong>de</strong>r<br />

letzte Herzog <strong>de</strong>r unabhängigen<br />

Bretagne, begann im 15. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

mit <strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>s Schlosses.<br />

Seine Tochter Anne <strong>de</strong> Bretagne,<br />

welche durch Heiraten<br />

zweimal Königin von <strong>Frankreich</strong><br />

war, setzte <strong>de</strong>n Bau fort. Dieser<br />

von <strong>de</strong>r Renaissance beeinflusste<br />

herzogliche Wohnsitz ist <strong>de</strong>r erste<br />

im Stil <strong>de</strong>r Loire-Schlösser. Der<br />

Eintritt in <strong>de</strong>n Schlosshof und<br />

<strong>de</strong>r Rundgang auf <strong>de</strong>n Festungsmauern<br />

sind kostenlos und machen<br />

<strong>de</strong>n Schlosshof mit Restaurant,<br />

La<strong>de</strong>n und Veranstaltungen<br />

zu einem Treffpunkt <strong>de</strong>r Einheimischen<br />

und Touristen.<br />

Im Schloss ist ein Museum<br />

untergebracht. Chronologisch<br />

und thematisch geordnete Sequenzen<br />

erzählen von fünf Jahrhun<strong>de</strong>rten:<br />

Thematisiert wer<strong>de</strong>n<br />

die Geschichte <strong>de</strong>s Schlosses<br />

und <strong>de</strong>s Herzogtums Bretagne,<br />

die Loire-Mündung und die<br />

Stadtentwicklung, die Hafen- und<br />

Industriegeschichte mit Schiffs-<br />

Gut zu wissen<br />

Anreise<br />

Mit <strong>de</strong>m Zug über Paris:<br />

2 Stun<strong>de</strong>n von Paris entfernt.<br />

Abfahrt Paris Gare Montparnasse.<br />

Mit <strong>de</strong>m Flugzeug: Ab basel<br />

Mulhouse nach Nantes mit<br />

Easyjet.<br />

Unterkunft<br />

Im alten Justizpa<strong>la</strong>st ist das<br />

Vier­Sterne­hotel radisson<br />

blu<br />

reservation unter<br />

www.frantour.ch<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

Nantes bietet einen Pass für<br />

touristen, <strong>de</strong>r 24, 48 o<strong>de</strong>r 72<br />

Stun<strong>de</strong>n gültig ist. Er ermöglicht<br />

kostenlosen Zutritt zu<br />

26 touristischen Sehens­<br />

würdigkeiten und zum<br />

gesamten Netz <strong>de</strong>s<br />

öffentlichen Nahverkehrs.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.nantes-tourisme.com<br />

bau, Keks- und Konservenfabriken,<br />

Zweiter Weltkrieg und Wie<strong>de</strong>raufbau<br />

<strong>de</strong>r Stadt, die sozialen<br />

Bewegungen und die Metropole<br />

von heute und morgen. Mit <strong>de</strong>n<br />

integrierten multimedialen Angeboten<br />

wird das Museum zu<br />

einem spannen<strong>de</strong>n Erlebnis.<br />

Beim Rundgang sind keinesfalls<br />

die Backformen <strong>de</strong>r Keks fabriken,<br />

das Gemäl<strong>de</strong> von Turner<br />

von <strong>de</strong>n Kais ent<strong>la</strong>ng <strong>de</strong>r Loire<br />

in Nantes und das Dekret zur<br />

Regelung <strong>de</strong>s Umgangs mit <strong>de</strong>n<br />

schwarzen Sk<strong>la</strong>ven zu vergessen.<br />

An die Sk<strong>la</strong>ven erinnert auch<br />

das Mahnmal zur Abschaffung<br />

<strong>de</strong>r Sk<strong>la</strong>verei, das vergangenes<br />

Jahr eröffnet wur<strong>de</strong>. Es liegt am<br />

Quai <strong>de</strong> <strong>la</strong> Fosse, einem symbolischen<br />

Ort, da von hier zahlreiche<br />

Schiffe nach Afrika ausliefen.<br />

Nantes war <strong>de</strong>r grösste Sk<strong>la</strong>venhafen<br />

<strong>Frankreich</strong>s. Auf einem<br />

Vorp<strong>la</strong>tz erinnern 2000 Tafeln an<br />

die Sk<strong>la</strong>venfahrten und die Opfer.<br />

Ein meditativer unterirdisch<br />

angelegter Rundgang symbolisiert<br />

die beschwerliche Schiffsreise<br />

im beengen<strong>de</strong>n Bauch <strong>de</strong>r<br />

Schiffe und ehrt all diejenigen,<br />

die gegen alle Formen <strong>de</strong>r Sk<strong>la</strong>verei<br />

gekämpft haben, kämpfen<br />

und kämpfen wer<strong>de</strong>n.<br />

Nantes 9<br />

Fantastische Reisen auf<br />

<strong>de</strong>m Elefantenrücken<br />

Estuaire Auch verrückte I<strong>de</strong>en haben in Nantes die Chance, umgesetzt zu wer<strong>de</strong>n – zur<br />

Freu<strong>de</strong> aller.<br />

CArl Y. WEbErKNECht<br />

Auf <strong>de</strong>n 60 Kilometern von Nantes<br />

bis Saint-Nazaire vereint ein Kunst-<br />

Parcours ent<strong>la</strong>ng <strong>de</strong>r Loire grosse<br />

Skulpturen, Architektur o<strong>de</strong>r im<br />

Wasser treiben<strong>de</strong> Werke von internationalen<br />

Künstlern. Die rund<br />

30 dauerhaften Instal<strong>la</strong>tionen <strong>de</strong>s<br />

Estuaire genannten Parcours wur<strong>de</strong>n<br />

vor Ort kreiert. Zu erreichen<br />

sind sie auf <strong>de</strong>m Wasser- o<strong>de</strong>r<br />

Landweg, mit <strong>de</strong>m Auto, <strong>de</strong>m Velo<br />

o<strong>de</strong>r zu Fuss. Die Werke sind ganzjährig<br />

frei zugänglich und teilweise<br />

an überraschen<strong>de</strong>n Orten p<strong>la</strong>tziert,<br />

etwa das Pen<strong>de</strong>l von Romain<br />

Signer bei <strong>de</strong>r Betonfabrik. Der<br />

Parcours bietet gleichzeitig auch<br />

die Möglichkeit, die bis<strong>la</strong>ng unbekannte<br />

Loire-Mündung mit ihren<br />

Sumpfgebieten, Fischgrün<strong>de</strong>n<br />

und Industrie<strong>la</strong>ndschaften kennen<br />

zu lernen.<br />

Ebenfalls ent<strong>la</strong>ng <strong>de</strong>r Loire, aber<br />

innerhalb von Nantes spaziert ein<br />

unübersehbarer Elefant. 12 Meter<br />

hoch ist er und wiegt 50 Tonnen.<br />

Das Tier trompetet, spritzt Wasser<br />

aus <strong>de</strong>m Rüssel und ist einem ech-<br />

ten Tier zum Verwechseln ähnlich.<br />

Auf seinen 30-minütigen Rundgängen<br />

nimmt er im Bauch und auf<br />

seinem Rücken bis zu 49 Personen<br />

mit. Ein Spektakel ist es, wenn<br />

sich das Ungetüm aus Metall, die<br />

scheppern<strong>de</strong>n Füsse und das Getriebe<br />

gemächlich in Gang setzen.<br />

Möglich ist diese aussergewöhnliche<br />

Reise fast das ganze Jahr über,<br />

nur im Januar und Anfang Februar<br />

wird es <strong>de</strong>m Riesen zu kalt.<br />

Die Machines <strong>de</strong> l’île, ein fantastischer<br />

Tierpark, ist im Gebiet<br />

<strong>de</strong>r ehemaligen Schiffswerften im<br />

Westen <strong>de</strong>r Ile <strong>de</strong> Nantes und rund<br />

um die ehemaligen Eisenwaren-<br />

Hallen gelegen. Es ist nicht ein in<br />

sich geschlossener Freizeitpark,<br />

son<strong>de</strong>rn integriert in das Stadtgefüge.<br />

Seit 2012 bereichert ein riesiges<br />

Karussell mit 20 Metern Durchmesser<br />

das Projekt Machines <strong>de</strong><br />

l’île – die Mon<strong>de</strong>s Marins, die<br />

Unterwasserwelten. Unterschiedlichste<br />

Unterwasser-Kreaturen bevölkern<br />

das Karussell: fliegen<strong>de</strong><br />

Fische, ein Schiff im Sturm, ein<br />

Tintenfisch mit Rückantrieb. Die<br />

Eine pulsieren<strong>de</strong> Stadt<br />

Aufschwung Kunst belebt die Stadt an je<strong>de</strong>r Ecke. Sie ist auch ein<br />

Faktor, um <strong>de</strong>r Stadt zu neuem wirtschaftlichem Schwung zu verhelfen.<br />

IrENE P. SPINNEr<br />

Weltoffen, mo<strong>de</strong>rn und mit Kultur<br />

auf Schritt und Tritt empfängt<br />

Nantes Besucher. In <strong>de</strong>n vergangenen<br />

zwei Jahrzehnten hat sich die<br />

Stadt zu einer <strong>de</strong>r dynamischsten<br />

und kreativsten Städte <strong>de</strong>r At<strong>la</strong>ntikküste<br />

entwickelt. Treiber dieser<br />

Entwicklung war einerseits <strong>de</strong>r<br />

Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Wirtschaft vom industriellen<br />

zum Dienstleistungssektor,<br />

an<strong>de</strong>rerseits die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Kultur. I<strong>de</strong>e war, dass die Besucher<br />

und die Einwohner durch eine<br />

Stadt schlen<strong>de</strong>rn können, die von<br />

<strong>de</strong>r Kunst angesteckt und in Besch<strong>la</strong>g<br />

genommen ist. Jährlich wer<strong>de</strong>n<br />

neue Kunstprojekte umgesetzt.<br />

Dies lockt Besucher und<br />

Kunstschaffen<strong>de</strong> aus aller Welt an<br />

und gibt <strong>de</strong>r Stadt ein F<strong>la</strong>ir <strong>de</strong>r<br />

Weltoffenheit, die durch die Nähe<br />

zum At<strong>la</strong>ntik schon <strong>la</strong>nge besteht.<br />

Kunstparcours Auf Schritt und tritt stösst man in Nantes auf Kultur, die zum träumen, <strong>la</strong>chen und Nach<strong>de</strong>nken anregt.<br />

Bereits im 13. Jahrhun<strong>de</strong>rt betrieben<br />

die Kaufleute von Nantes<br />

Han<strong>de</strong>l mit Eng<strong>la</strong>nd, im 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

interessierten sie sich vor<br />

an<strong>de</strong>rn Hafenstädten für die Antillen.<br />

Im 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt erreicht<br />

<strong>de</strong>r Seehan<strong>de</strong>l in Nantes seinen<br />

Höhepunkt. Die Kais und die Lagerhallen<br />

wer<strong>de</strong>n ausgebaut. Ein<br />

grosser Anteil am wirtschaftlichen<br />

Aufschwung <strong>de</strong>r Hafenstadt entfällt<br />

auf <strong>de</strong>n florieren<strong>de</strong>n Sk<strong>la</strong>venhan<strong>de</strong>l.<br />

Aus dieser Zeit stammen auch<br />

die herrschaftlichen Bürgerhäuser<br />

mit ihren schmie<strong>de</strong>isernen Balkonen<br />

und Maskenköpfen auf <strong>de</strong>r Ile<br />

<strong>de</strong> Fey<strong>de</strong>au. Nach ihrer Restaurierung<br />

um die Jahrtausendwen<strong>de</strong><br />

spross auf <strong>de</strong>r Ile <strong>de</strong> Nantes ein<br />

zeitgenössischer Bau nach <strong>de</strong>m<br />

an<strong>de</strong>rn in die Höhe. Ziel war es,<br />

ein neues urbanes Herzstück zu<br />

errichten.<br />

Nach einer wirtschaftlichen<br />

F<strong>la</strong>ute zu Beginn <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

erhielt die Stadt neuen<br />

Schwung dank neuen Betrieben,<br />

wie Schiffswerften, Zucker-, Keks-<br />

und Konservenfabriken, die mit<br />

<strong>de</strong>r Seefahrt verbun<strong>de</strong>n sind. In<br />

<strong>de</strong>n Siebziger- und Achtzigerjahren<br />

<strong>de</strong>s vergangenen Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

brach die Schifffahrt ein. Die Meeresschiffe<br />

wur<strong>de</strong>n zu gross, um<br />

auf <strong>de</strong>r Loire bis nach Nantes zu<br />

fahren, die Schiffswerften wur<strong>de</strong>n<br />

geschlossen.<br />

In <strong>de</strong>n Kaihallen hat sich nun<br />

die Kunst nie<strong>de</strong>rge<strong>la</strong>ssen. Die Kultur<strong>la</strong>ndschaft<br />

<strong>de</strong>r Stadt Nantes ist<br />

stets in Bewegung. Diesen Sommer<br />

zeigt <strong>de</strong>r Westschweizer Felice<br />

Varini sein Werk in Form eines<br />

Labyrinths in <strong>de</strong>r HAB Galerie<br />

(28. Juni bis 1. September). Kultur<br />

in vielfältiger Form wird auch im<br />

kulinarischen Kulturzentrum ge-<br />

Bewegungen all dieser Tiere können<br />

manuell gesteuert wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Rundum-Theater versetzt die<br />

Betrachter in eine fantastische<br />

Welt und in eine Zeit, in <strong>de</strong>r die<br />

Träume nach frem<strong>de</strong>n Orten und<br />

das Ent<strong>de</strong>ckungsfieber noch mit<br />

Schonern unter Segel in Angriff<br />

genommen wur<strong>de</strong>n.<br />

1<br />

2 3<br />

boten, in <strong>de</strong>r «Cantine du voyage».<br />

Nebst kulinarischen Kunstwerken<br />

wer<strong>de</strong>n hier lokale Erzeugnisse<br />

und Bücher angeboten. Kochveranstaltungen,<br />

die von zwei Köchen<br />

als Duo gespielt wer<strong>de</strong>n, beleben<br />

die Küche, und Petanque sowie<br />

Tischfussball verweisen auf die<br />

Lebenskultur.<br />

PhiliPPe Bretelle<br />

Ein weiteres Projekt ist <strong>de</strong>r<br />

Reiherbaum, ein 35 Meter hoher<br />

Baum mit 50 Metern Durchmesser,<br />

<strong>de</strong>r von zwei Reihern<br />

überragt wird. Für einen Rundflug<br />

nehmen die Besucher auf <strong>de</strong>n<br />

Flügeln <strong>de</strong>r Vögel P<strong>la</strong>tz und reisen<br />

von Ast zu Ast durch hängen<strong>de</strong><br />

Gärten.<br />

Hingucker Unerwartet taucht auf <strong>de</strong>m Kunst­Parcours das Wurmgerippe<br />

aus <strong>de</strong>n Flussfluten auf (1). Kunst zum Erleben bietet das Kulturzentrum<br />

«Cantine du voyage» (2), und unübersehbar und manchmal irritierend ist<br />

die Kunst von Felice Varini in <strong>de</strong>r hAb Galerie (3).<br />

Zur Lebensqualität in Nantes<br />

tragen auch die vielen Grünflächen<br />

bei. Zu<strong>de</strong>m verfolgt die Stadt<br />

das Ziel, die negativen Umwelteinflüsse<br />

<strong>la</strong>ngfristig zu begrenzen und<br />

zu reduzieren. Diese Bemühungen<br />

trugen ihr die Anerkennung als<br />

«grüne Hauptstadt Europas» für<br />

das Jahr 2013 ein.<br />

Nautilus NaNtes<br />

MartiN argyroglo<br />

Felice VariNi


10 Nizza<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Kunst-Stadt Die Kunstinstal<strong>la</strong>tionen auf <strong>de</strong>m P<strong>la</strong>ce Masséna (1) kommen<br />

vor allem nachts zur Geltung. in <strong>de</strong>n Museen für Marc Chagall (2) und<br />

Henri Matisse (3) sind die Werke <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n be<strong>de</strong>utendsten Künstler <strong>de</strong>r<br />

Stadt ausgestellt. Kunst <strong>de</strong>r natur: die Bucht von nizza (4).<br />

AnnA Frei<br />

Der mediterranen Küche eilt ein<br />

gesun<strong>de</strong>r Ruf voraus. Zahlreiche<br />

Studien beweisen, dass eine Diät<br />

reich an Meeresfrüchten, Olivenöl<br />

und frischen Gemüsesorten Zivilisationskrankheiten<br />

wie Bluthochdruck,<br />

Herz- und Stoffwechselproblemen<br />

vorbeugt.<br />

Wer an die Côte d’Azur reist,<br />

kann sich selber überzeugen, dass<br />

man dort nicht nur sehr gesund,<br />

son<strong>de</strong>rn auch wahnsinnig gut isst.<br />

Und was beson<strong>de</strong>rs ein<strong>la</strong><strong>de</strong>nd<br />

wirkt: Es gibt für je<strong>de</strong>s Portemonnaie<br />

etwas Leckeres – sei es in<br />

einem luxuriösen Gourmet-Tempel<br />

mit Sternen und Punkten, in<br />

einem saisonalen Strandrestaurant<br />

direkt am Wasser o<strong>de</strong>r einem<br />

einfachen Bistro in <strong>de</strong>r Altstadt<br />

von Nizza.<br />

Nizza ist neben Lyon die einzige<br />

Stadt <strong>Frankreich</strong>s, <strong>de</strong>ren Name direkt<br />

mit <strong>de</strong>r Küche in Verbindung<br />

gebracht wird: Die Cuisine niçoise,<br />

im Dialekt auch nissar<strong>de</strong> genannt.<br />

Um die traditionellen Rezepte zu<br />

bewahren, wur<strong>de</strong> unlängst das Label<br />

«Cuisine Nissar<strong>de</strong>» eingeführt.<br />

Restaurants, welche dieses Siegel<br />

tragen, sind an einem Schild mit<br />

einer Frau in <strong>de</strong>r Tracht Nizzas erkennbar.<br />

Einige Leckerbissen, die<br />

man auf keinen Fall verpassen<br />

sollte: Pissa<strong>la</strong>dière (Zwiebelkuchen<br />

mit Sar<strong>de</strong>llen und Oliven),<br />

Daube (Rindsragout in Oliven und<br />

Wein eingelegt) o<strong>de</strong>r Poche <strong>de</strong><br />

veau farcie (mit Gemüse und<br />

Kräutern gefüllte Kalbsbrust). Und<br />

dann sind da natürlich weiter noch<br />

die zahlreichen Fischgerichte und<br />

Meeresfrüchte: Mit Raffinesse zubereitete<br />

Sardinen, Rotbarben und<br />

Goldbrassen o<strong>de</strong>r die Estocaficada<br />

– ein Stockfischeintopf mit Kartoffeln,<br />

Tomaten, Oliven, Paprika,<br />

Olivenöl, Zwiebeln, Knob<strong>la</strong>uch.<br />

Kein Gaumenschmaus ohne<br />

einen edlen Tropfen: Nizza ist die<br />

einzige Stadt <strong>Frankreich</strong>s, die sich<br />

mit einem eigenen AOC-Weinberg<br />

brüsten darf, in <strong>de</strong>m ein paar <strong>de</strong>r<br />

ältesten Rebsorten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

ge<strong>de</strong>ihen.<br />

<strong>Frankreich</strong> | 2. Mai 2013<br />

Kunst-Sommer in <strong>de</strong>r<br />

Hauptstadt <strong>de</strong>r Côte d’Azur<br />

Kunstgenuss Die Museen von nizza <strong>la</strong><strong>de</strong>n in diesem Sommer zu acht verschie<strong>de</strong>nen Ausstellungen<br />

um <strong>de</strong>n Künstler Henri Matisse ein. Auch Marc Chagall wird im Ver<strong>la</strong>uf <strong>de</strong>s Jahres gefeiert.<br />

AnnA Frei<br />

Für Kunstliebhaber ist Nizza im<br />

<strong>la</strong>ufen<strong>de</strong>n Jahr ein Muss. Die Hafenstadt<br />

im Südosten <strong>Frankreich</strong>s<br />

lockt mit zahlreichen Veranstaltungen<br />

um zwei bekannte Meister.<br />

Anlässlich <strong>de</strong>s 50. Jubiläums <strong>de</strong>s<br />

Matisse-Museums fin<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />

Sommermonaten acht Ausstellungen<br />

rund um <strong>de</strong>n be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />

Vertreter <strong>de</strong>r K<strong>la</strong>ssischen Mo<strong>de</strong>rne<br />

statt. Das Nationalmuseum Marc<br />

Chagall feiert sein 40-jähriges<br />

Bestehen und p<strong>la</strong>nt im Ver<strong>la</strong>uf <strong>de</strong>s<br />

Jahres drei Son<strong>de</strong>rausstellungen<br />

zur Würdigung <strong>de</strong>s Expressionisten.<br />

Henri Matisse wur<strong>de</strong> 1869 im<br />

Nor<strong>de</strong>n <strong>Frankreich</strong>s geboren, ab<br />

1916 und bis zu seinem Tod 1954<br />

lebte <strong>de</strong>r Künstler auf Anraten seines<br />

Arztes hauptsächlich in Nizza.<br />

Denn das mil<strong>de</strong> Mittelmeerklima<br />

wirkte seiner chronischen Bronchitis<br />

entgegen. Hier arbeitete Matisse<br />

unermüdlich an <strong>de</strong>n für ihn<br />

typischen flächenhaften Farbgebungen<br />

und spannungsge<strong>la</strong><strong>de</strong>nen<br />

Linien und liess sich von <strong>de</strong>n<br />

warmen Farben <strong>de</strong>s Sü<strong>de</strong>ns inspirieren.<br />

Zu<strong>de</strong>m befasste er sich vermehrt<br />

mit Ornamenten und Scherenschnitten<br />

und schuf abstrakte<br />

Werke wie etwa «La Piscine». Die<br />

feierliche Übergabe dieses Keramikwerks<br />

von <strong>de</strong>r Familie Matisse<br />

an die Stadt stellt <strong>de</strong>n Höhepunkt<br />

<strong>de</strong>s Kunstsommers in Nizza dar.<br />

Die Ausstellung im Musée <strong>de</strong>s<br />

Beaux-Arts (Museum <strong>de</strong>r schönen<br />

Künste) zu Ehren <strong>de</strong>s Lehrmeisters<br />

von Matisse, Gustave Moreau, sollte<br />

man sich auf keinen Fall entgehen<br />

<strong>la</strong>ssen. Diese Ausstellung organisiert<br />

die Stadt Nizza in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>m Nationalmuseum<br />

Gustave Moreau und <strong>de</strong>m Musée<br />

d’Orsay. Die bei<strong>de</strong>n Ausstellungen<br />

«La Postérité <strong>de</strong> l’esthétique matissienne»<br />

(die Nachwirkung <strong>de</strong>r<br />

Ästhetik von Matisse) im MAMAC<br />

(Museum für mo<strong>de</strong>rne und zeitgenössische<br />

Kunst) und «Palmier,<br />

palmes et palmettes» (Palmen und<br />

Palmwe<strong>de</strong>l) im Masséna-Museum<br />

er<strong>la</strong>uben einen tieferen Einblick in<br />

das Werk <strong>de</strong>s Künstlers.<br />

Wie Matisse verbrachte auch<br />

Chagall seine letzten Lebensjahre<br />

in <strong>de</strong>r Nähe von Nizza. 1965 vermachte<br />

er <strong>de</strong>r Stadt 17 Bil<strong>de</strong>r, woraufhin<br />

<strong>de</strong>r Bau <strong>de</strong>s Nationalmuseums<br />

<strong>de</strong>r biblischen Botschaft<br />

Marc Chagall beschlossen wur<strong>de</strong>.<br />

Es ist das weltweit einzige Museum,<br />

das <strong>de</strong>m gebürtigen Russen gewidmet<br />

ist, und es wur<strong>de</strong> noch zu Lebzeiten<br />

und in Anwesenheit <strong>de</strong>s<br />

Künstlers eröffnet. Inzwischen ist<br />

die Kollektion auf über 300 Werke<br />

angewachsen.<br />

Bis Mai läuft im Museum noch<br />

die Ausstellung «Marc Chagall<br />

d’une guerre à l’autre» (von einem<br />

Krieg zum an<strong>de</strong>rn). Die europäischen<br />

Kriegswirren in <strong>de</strong>r ersten<br />

Hälfte <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts haben<br />

Chagall massgeblich geprägt, vor<br />

allem die Februarrevolution 1917,<br />

die er in Petrograd im Zentrum <strong>de</strong>s<br />

Schlemmen wie Gott in Nizza<br />

Gaumenfreu<strong>de</strong> Die Metropole am Mittelmeer ist ein Feinschmeckerparadies.<br />

Schlemmerei Solche Kunstwerke<br />

<strong>la</strong>ssen einem das Wasser im<br />

Mun<strong>de</strong> zusammen<strong>la</strong>ufen.<br />

VdN<br />

OTCN / H.Lagar<strong>de</strong><br />

VdN<br />

4<br />

Genuss Augen, nase wie Gaumen<br />

kommen bei solchen Tafelfreu<strong>de</strong>n<br />

voll auf ihre rechnung.<br />

VdN/FaLLON<br />

Geschehens miterlebte. War <strong>de</strong>r<br />

Maler zu Beginn vom Umbruch<br />

begeistert, so verliess er seine Heimat<br />

fünf Jahre später wegen <strong>de</strong>r<br />

mangeln<strong>de</strong>n Zukunftsaussichten<br />

unter Lenin. Die politische Instabilität<br />

Europas trug bestimmt zu<br />

seinem rastlosen Leben bei, das<br />

ihn bis nach Amerika und wie<strong>de</strong>r<br />

zurück trieb.<br />

Damit nicht genug: Ab Juni<br />

rücken mit <strong>de</strong>r Ausstellung «Marc<br />

Chagall <strong>de</strong>vant le miroir» die<br />

Selbstporträts <strong>de</strong>s Impressionisten<br />

in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund. Und dann am<br />

7. Juli, <strong>de</strong>m Geburtstag Chagalls,<br />

gibt Mikhail Rudy im grossen Auditorium<br />

<strong>de</strong>s Museums ein K<strong>la</strong>vierkonzert.<br />

www.musee-matisse-nice.org<br />

www.musees-nationaux-alpesmaritimes.fr<br />

Gut zu wissen<br />

Anreise<br />

Per Flugzeug: Der Flughafen<br />

Aéroport nice Côte d’Azur<br />

liegt nur wenige Kilometer<br />

vom Stadtzentrum entfernt.<br />

Tägliche Direktflüge mit<br />

easyjet ab Basel und mit<br />

Swiss ab Zürich.<br />

Mit <strong>de</strong>m Zug: Zum Beispiel<br />

mit TGV ab Basel mit<br />

Umsteigen in Dijon rund<br />

acht Stun<strong>de</strong>n.<br />

im Auto: Wer sich selbst ans<br />

Steuer setzen will, hat die<br />

Wahl zwischen kleinen Strassen<br />

im hübschen Hinter<strong>la</strong>nd<br />

und <strong>de</strong>r schnellen A7, die <strong>de</strong>n<br />

vielversprechen<strong>de</strong>n namen<br />

«Autoroute du Soleil»<br />

(Sonnenautobahn) trägt.<br />

Unterkünfte<br />

nizza hat ein aussergewöhnlich<br />

grosses Angebot an<br />

Hotels. es umfasst fast 200<br />

Unterkünfte mit über 10000<br />

Zimmern. Da fin<strong>de</strong>t sich garantiert<br />

für je<strong>de</strong>n Geschmack<br />

und alle Bedürfnisse etwas –<br />

sei es in einem barocken<br />

Pa<strong>la</strong>st, einem stilvollen<br />

Designhotel, einem <strong>la</strong>uschigen<br />

Hôtel <strong>de</strong> Charme, einer<br />

schicken Fünf­Sterne­Bleibe<br />

o<strong>de</strong>r einem Business­Hotel<br />

mit <strong>de</strong>r nötigen infrastruktur<br />

für Seminare und Kongresse.<br />

www.nicetourisme.com<br />

a.IssOCk


<strong>Frankreich</strong> | 2. Mai 2013<br />

1 2<br />

Ein Paradies für<br />

Outdoor-Sportler<br />

Bewegung Dank mil<strong>de</strong>m Klima und geographischer Vielfalt ist das<br />

südfranzösische Département eine beliebte Destination für Aktivferien.<br />

AnnA Frei<br />

Es gibt viele Grün<strong>de</strong>, nach Südfrankreich<br />

zu reisen. Einer jedoch<br />

überragt sie alle: Während man<br />

sich hierzu<strong>la</strong>n<strong>de</strong> noch kaum ohne<br />

Mütze aus <strong>de</strong>m Haus traut, kann<br />

man an <strong>de</strong>r französischen Mittelmeerküste<br />

bereits seiner bevorzugten<br />

Outdoor-Aktivität nachgehen.<br />

Aufgrund seiner Vielfältigkeit<br />

ist das Département Var beson<strong>de</strong>rs<br />

attraktiv für Aktivreisen<strong>de</strong>.<br />

Es ist eingebettet zwischen <strong>de</strong>m<br />

Rhone<strong>de</strong>lta im Westen, <strong>de</strong>n Seealpen<br />

im Osten und <strong>de</strong>n provenzalischen<br />

Alpen im Nor<strong>de</strong>n – so die<br />

perfekte Symbiose von Provence<br />

und Côte d’Azur. 400 Kilometer<br />

Küste und 230 Strän<strong>de</strong> und kleine<br />

Ba<strong>de</strong>buchten warten auf sonnenhungrige<br />

Abenteurer: Felsen aus<br />

rotem Bauxit, zerklüftete Inseln<br />

und Halbinseln – umweht vom<br />

Duft <strong>de</strong>s Jods und <strong>de</strong>r Kiefern. Geschützt,<br />

aber auf <strong>de</strong>m «Sentier Littoral»<br />

<strong>de</strong>nnoch zugänglich, fin<strong>de</strong>t<br />

man hier eine noch unberührte<br />

Natur. Nicht weniger abwechs-<br />

Gut zu wissen<br />

Anreise<br />

Mit <strong>de</strong>m Flugzeug:<br />

Über nizza Direktflüge<br />

ab Zürich mit Swiss o<strong>de</strong>r<br />

ab Basel mit easyjet.<br />

www.easyjet.com<br />

Von Basel nach Marseille mit<br />

twinjet.<br />

www.twinjet.fr<br />

Mit <strong>de</strong>r Bahn:<br />

4 Stun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m<br />

TGV Méditerranée ab Paris<br />

via Lyon nach Toulon.<br />

www.tgv-lyria.com<br />

Mit <strong>de</strong>m Auto:<br />

Die A8 durchquert das<br />

Département in Ost-Westrichtung<br />

mit Anschluss an<br />

<strong>de</strong>n Golf von Saint-Tropez,<br />

die Verdon-Schlucht<br />

o<strong>de</strong>r das Massif <strong>de</strong> <strong>la</strong> Sainte-<br />

Baume.<br />

Mit <strong>de</strong>m Bus:<br />

in <strong>de</strong>r Var gibt es 86 Busverbindungen,<br />

die jeweils bloss<br />

2 euro pro Fahrt kosten.<br />

www.varlib.fr<br />

lungsreich präsentiert sich das<br />

Hinter<strong>la</strong>nd: Bewal<strong>de</strong>te Berghänge,<br />

<strong>la</strong>ndwirtschaftlich genutzte Ebenen,<br />

Seen, Flüsse und atemberauben<strong>de</strong><br />

Schluchten wechseln sich<br />

ab – kein Wun<strong>de</strong>r, ist das Département<br />

eines <strong>de</strong>r beliebtesten Ur<strong>la</strong>ubsziele<br />

<strong>Frankreich</strong>s, gleich nach<br />

Paris.<br />

Eigentlich ist die Landschaft<br />

viel zu schön, um komplett abzutauchen.<br />

Nichts<strong>de</strong>stotrotz gilt das<br />

Département Var als El Dorado<br />

für Tauchsportler: Bei 300 Sonnentagen<br />

im Jahr bietet es Amateuren<br />

wie Profis beste Voraussetzungen<br />

für einen Tauchur<strong>la</strong>ub – und das<br />

nur eineinhalb Flugstun<strong>de</strong>n entfernt.<br />

Mehr als 50 Schiffswracks,<br />

7 Unterwasserpfa<strong>de</strong>, welche Flora<br />

und Fauna veranschaulichen, sowie<br />

geführte Schnorche<strong>la</strong>usflüge<br />

garantieren unvergessliche Ferien<br />

unter Wasser. Nicht zu vergessen<br />

sind aussergewöhnliche <strong>la</strong>ndschaftliche<br />

Gegebenheiten wie die<br />

Goldinseln, die Bucht von Saint-<br />

Raphaël o<strong>de</strong>r das Cap Dramont.<br />

Segelbegeisterte sollten per<br />

En<strong>de</strong> September eine Reise an die<br />

Küste <strong>de</strong>r Var p<strong>la</strong>nen. Dann nämlich<br />

fin<strong>de</strong>t in Toulon die «Tall Ships<br />

Regatta» statt. Auf <strong>de</strong>m Programm<br />

<strong>de</strong>r viertägigen Veranstaltung stehen:<br />

Besichtigung <strong>de</strong>r Boote, Rundfahrten,<br />

Para<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Besatzungen<br />

und viele Gratis-Events. Zu<strong>de</strong>m<br />

besteht die Möglichkeit, eine Etappe<br />

an Bord eines <strong>de</strong>r Grosssegler<br />

zwischen <strong>Frankreich</strong> und Italien<br />

o<strong>de</strong>r Spanien mitzufahren. O<strong>de</strong>r<br />

aber man reist weiter ins rund 70<br />

Kilometer entfernte Saint-Tropez,<br />

wo bis zum 6. Oktober die Regatta<br />

«Voiles <strong>de</strong> Saint-Tropez» stattfin<strong>de</strong>t<br />

– unter an<strong>de</strong>rem mit <strong>de</strong>r Kategorie<br />

«K<strong>la</strong>ssik Yachten».<br />

Aber nicht nur Freun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Wassersports, son<strong>de</strong>rn auch die<br />

Fans <strong>de</strong>s Zweirads kommen in <strong>de</strong>r<br />

Var auf ihre Kosten. Wer am liebsten<br />

auf Stollenpneus unterwegs ist<br />

und doch etwas vom Meer haben<br />

will, <strong>de</strong>m ist beispielsweise das<br />

Angebot «Bike and Boat» von <strong>la</strong><br />

Croix-Valmer nach Les Issambres<br />

zu empfehlen. Der Shuttle während<br />

<strong>de</strong>s dreitägigen Events ist für<br />

einmal kein Bus, son<strong>de</strong>rn eine<br />

Yacht, auf <strong>de</strong>r auch übernachtet<br />

wird. Und dass die Trails in puncto<br />

Aussicht nichts zu wünschen übrig<br />

<strong>la</strong>ssen, versteht sich von selbst.<br />

Zu<strong>de</strong>m sollten sich Biker die ersten<br />

sechs Oktobertage vormerken:<br />

Dann fin<strong>de</strong>t in Roc d’Azur die<br />

grösste europäische Mountainbike-Veranstaltung<br />

statt, in diesem<br />

Jahr zum 30. Mal. 150 000 Zuschauer<br />

und nicht weniger als<br />

17 000 Teilnehmer, Amateure und<br />

Profis je<strong>de</strong>n Alters und Nationalität,<br />

treffen sich auf <strong>de</strong>m Festival<br />

und treten in verschie<strong>de</strong>nen Wettkämpfen<br />

gegeneinan<strong>de</strong>r an. Wer<br />

eher auf gemütlichen Radtouris-<br />

mus steht, ist auf <strong>de</strong>n kleinen<br />

Stras sen im Hinter<strong>la</strong>nd bestens<br />

aufgehoben: Sie führen über weite<br />

P<strong>la</strong>teaus, vorbei an herrschaftlichen<br />

Schlössern durch malerische<br />

Dörfer und in die spektakuläre<br />

Verdon-Schlucht.<br />

Wer es noch was beschaulicher<br />

möchte, zieht eventuell einen <strong>de</strong>r<br />

17 Golfplätze vor – direkt über <strong>de</strong>n<br />

b<strong>la</strong>uen Wogen <strong>de</strong>s Mittelmeers<br />

o<strong>de</strong>r zwischen <strong>de</strong>n grünen Hügeln<br />

<strong>de</strong>s Hinter<strong>la</strong>nds. Wo auch immer<br />

können Novizen ohne Scheu trainieren,<br />

während sich lei<strong>de</strong>nschaftliche<br />

Profis richtig ausputten dür-<br />

«Savoir vivre» im Var<br />

Feinschmecker Der Gastronomie-Klub im Département Var hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

die Qualität <strong>de</strong>r heimischen Küche aufzuwerten.<br />

AnnA Frei<br />

K<strong>la</strong>r kann man im Département<br />

Var die unwi<strong>de</strong>rstehlichen K<strong>la</strong>ssiker<br />

<strong>de</strong>r Provence wie Pastis o<strong>de</strong>r<br />

Rosé trinken o<strong>de</strong>r Olivenöl und<br />

Ziegenkäse geniessen, all das und<br />

mehr auf einem beson<strong>de</strong>rs hohen<br />

Niveau. Denn im Frühling 2013<br />

hat <strong>de</strong>r Gastronomie-Klub <strong>de</strong>s Var<br />

seine Homepage eröffnet. Die Seite<br />

ist ein super Einstieg auf <strong>de</strong>r Suche<br />

nach lokalen Spezialitäten und<br />

guten Restaurants.<br />

Der Klub hat sich zum Ziel<br />

gesetzt, die heimische Küche und<br />

<strong>la</strong>n<strong>de</strong>stypische Produkte aufzuwerten.<br />

Er ist allen Berufszweigen<br />

geöffnet, die etwas mit Gastronomie<br />

zu tun haben – Kochschulen,<br />

Landwirtschaftsbetrieben und natürlich<br />

Restaurants und ihren<br />

Küchenchefs. Als Eintrittskriterium<br />

gilt <strong>de</strong>r Titel «Maître Restaurateur»,<br />

<strong>de</strong>r ausschliesslich vom Staat vergeben<br />

wird und im Gastromilieu<br />

eine Referenz ist, die Qualität im<br />

Bezug auf ein bestimmtes geo-<br />

graphisches Umfeld garantiert. Als<br />

Gütesiegel zeichnet <strong>de</strong>r Titel Restaurantbetriebe<br />

aus, welche sich<br />

verpflichten, frische Produkte zu<br />

verarbeiten, ihre Gäste gebührend<br />

zu empfangen und sich an strikte<br />

Regeln zu halten – bezüglich Ausbildung,<br />

Service, Ambiente, Sicherheit<br />

und natürlich <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>r<br />

Zutaten.<br />

www.club<strong>de</strong><strong>la</strong>gastronomieduvar.fr<br />

Gaumenschmaus Kompositionen,<br />

die zu einem Stillleben taugen<br />

wür<strong>de</strong>n und auch <strong>de</strong>n Gaumen in<br />

ekstase versetzen, sind das Ziel <strong>de</strong>s<br />

Gastronomie-Klubs <strong>de</strong>r region Var.<br />

Var Tourisme-PePs sPiriT<br />

3<br />

Var 11<br />

Aktivferien Ob beim Biken (1), Stand-up-Paddling (2) o<strong>de</strong>r Golfen (3), die natur bietet stets eine<br />

grandiose Kulisse und verwöhnt die Bewegungshungrigen schon früh im Jahr mit angenehmen Temperaturen.<br />

fen. Der einzige Schwachpunkt:<br />

Die prächtige Umgebung könnte<br />

die Konzentration beeinträchtigen.<br />

Für welche Aktivität man sich<br />

auch immer entschei<strong>de</strong>t, die erste<br />

Adresse für Sportbegeisterte ist<br />

<strong>de</strong>r «Var Holiday Shop» auf <strong>de</strong>r<br />

Homepage <strong>de</strong>s örtlichen Frem<strong>de</strong>nverkehrsamtes.<br />

Hier fin<strong>de</strong>n Interessierte<br />

eine Auswahl <strong>de</strong>r attraktivsten<br />

Angebote. Und wer sich<br />

und seiner Begleitung nach <strong>de</strong>m<br />

Sportprogramm noch etwas Gutes<br />

tun möchte, ist mit einem Klick auf<br />

«Wellness», «Lebensart» o<strong>de</strong>r auch<br />

«Romantik». www.visitvar.fr<br />

Var Tourisme-PePs sPiriT<br />

Var Tourisme-L. TebouL<br />

biL<strong>de</strong>r: Var Tourisme-d. LaTour


12 Highlights<br />

1<br />

2 3<br />

Sorgfältig gep<strong>la</strong>nt ist gut gereist<br />

Die französische Tourismusagentur ATOUT <strong>France</strong> hat seit vergangenem Jahr<br />

mit www.ren<strong>de</strong>zvousenfrance.com eine neue Homepage. Der grosse Vorteil<br />

dieser Webseite sind die zahlreichen integrierten Kommunikationswerkzeuge,<br />

die das touristische Angebot ganzheitlich präsentieren. Mit ihr positioniert<br />

sich die «Marke <strong>Frankreich</strong>» als Anbieter eines exzellenten und aussergewöhnlichen<br />

französischen Tourismus. Sie ist die neue Informationsp<strong>la</strong>ttform für<br />

die verschie<strong>de</strong>nen Regionen, die Städte, die touristischen Attraktionen,<br />

Unterkünfte und Ereignisse gewor<strong>de</strong>n, mit <strong>de</strong>r Sie sich auf ihren Aufenthalt in<br />

<strong>Frankreich</strong> vorbereiten können.<br />

Die Homepage Hexatourisme, die im Juni aufgeschaltet wird, ist ein leistungsstarkes<br />

touristisches Recherchierinstrument. In Verbindung mit www.<br />

ren<strong>de</strong>zvousenfrance.com er<strong>la</strong>ubt sie die Reiserouten genau zu p<strong>la</strong>nen und<br />

die nötigen Reservationen direkt zu tätigen. Für die kulturellen und gastronomischen<br />

Informationen, für Insi<strong>de</strong>r­Tipps o<strong>de</strong>r auch, um <strong>de</strong>r K<strong>la</strong>tschpresse<br />

zu folgen, nutzen Sie am besten unsere Social­Media–Angebote.<br />

<strong>Frankreich</strong> | 2. Mai 2013<br />

Von Höhepunkt zu Höhepunkt hüpfen<br />

Feier<strong>la</strong>une Dieses Jahr fin<strong>de</strong>n in <strong>Frankreich</strong> zahlreiche festliche Anlässe statt. Einen kleinen Auszug stellen wir vor.<br />

IREnE P. SPInnER<br />

Es ist ein Katzensprung nach <strong>Frankreich</strong>,<br />

<strong>de</strong>nnoch unterschei<strong>de</strong>t sich das Nachbar<strong>la</strong>nd<br />

in einigen Punkten von <strong>de</strong>r Schweiz.<br />

So hat das Land Anstoss an drei Meere<br />

und gleichzeitig an drei Ozeane. Fünf<br />

Bergmassive zählt es, Gebiete in Übersee<br />

und rund 5500 Kilometer Küste. Strandsegler,<br />

Surfer o<strong>de</strong>r Küstenschiffer wer<strong>de</strong>n<br />

in <strong>Frankreich</strong> glücklich. Auch das Lan<strong>de</strong>sinnere<br />

spielt Trümpfe aus: min<strong>de</strong>stens 46<br />

Naturparks sowie Flüsse und Bäche, die<br />

Schluchten in die Landschaft gemalt haben.<br />

Der Schlösser, Museen, Kathedralen<br />

und Monumente sind Legion im Land.<br />

Der Louvre, die Loire-Schlösser, Mont<br />

Saint-Michel, die Höhle von Lascaux –<br />

<strong>Frankreich</strong> ist ein Freilichtmuseum. 38<br />

Sehenswürdigkeiten sind im Unesco-Weltkulturerbe<br />

eingetragen. In <strong>de</strong>n Städten<br />

ist eine Vielzahl von kulturellen Anlässen<br />

möglich. Einige grosse verdienen es, herausgepickt<br />

zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Da ist zum einen Marseille in <strong>de</strong>r Provence,<br />

das zur Kulturhauptstadt Europas<br />

2013 auserkoren wur<strong>de</strong>. Unter <strong>de</strong>m Motto<br />

«Das gemeinsame Mittelmeer» fin<strong>de</strong>n<br />

während eines Jahres mehr als 400 kulturelle<br />

Ereignisse statt. Die soziologische<br />

und geografische Eigenart <strong>de</strong>r Region wird<br />

von drei Faktoren bestimmt: <strong>de</strong>m Weltbürgertum,<br />

<strong>de</strong>r Verbindung Stadt-Natur<br />

und von <strong>de</strong>r städtischen Kultur. Die Jahresfestivitäten<br />

sind in drei Episo<strong>de</strong>n unterteilt.<br />

Von Januar bis Mai stan<strong>de</strong>n die Gastfreundschaft,<br />

das Weltbürgertum und die<br />

Beziehung im Vor<strong>de</strong>rgrund. Auftakt dazu<br />

war die Eröffnung, die als ein Fest <strong>de</strong>r<br />

Begegnung gefeiert wur<strong>de</strong>. Im Ver<strong>la</strong>ufe<br />

<strong>de</strong>s Sommers wird <strong>de</strong>r Bezug zwischen<br />

Kunst und Natur thematisiert. Erlebnistouren<br />

in urbanen und ländlichen Landschaften<br />

o<strong>de</strong>r Veranstaltungen unter <strong>de</strong>m<br />

freien Sternenhimmel versinnbildlichen<br />

<strong>de</strong>n Bezug. Von September bis zum Jahresen<strong>de</strong><br />

wird <strong>de</strong>r Akzent auf die Kunst <strong>de</strong>s<br />

Zusammenlebens im öffentlichen Raum<br />

sam mertens<br />

Highlights Mit <strong>de</strong>m neu eröffneten Louvre­Lens (1) in <strong>de</strong>r nordfranzösischen Stadt Lens geht <strong>de</strong>r Louvre neue Wege. (2) Mit <strong>de</strong>r Ernennung zur Kulturhauptstadt Europas rücken in Marseille und Umgebung das Meer und <strong>de</strong>r<br />

Bezug dazu ins Zentrum. (3) Während <strong>de</strong>s Flussfestes in Bor<strong>de</strong>aux sind nicht bloss schöne Segelschiffe zu bestaunen; erstmals wird die Segelregatte «Solitaire du Figaro» mit ihren Einhandseglern mitten in <strong>de</strong>r Stadt starten.<br />

und auf die neue zeitgenössische darstellen<strong>de</strong><br />

Kunst gesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Kunst steht auch im Zentrum <strong>de</strong>s<br />

frisch eröffneten Museums Louvre-Lens.<br />

Zum Bau kam es, weil die Regierung<br />

einerseits entschied, eine neue Etappe <strong>de</strong>r<br />

Dezentralisierung einzuleiten, an<strong>de</strong>rseits<br />

wollte die Leitung <strong>de</strong>s Louvre-Museums<br />

<strong>de</strong>n Aktionsradius auf das Staatsgebiet<br />

aus<strong>de</strong>hnen; zum Dritten war <strong>de</strong>r Regionalrat<br />

von Nord-Pas-<strong>de</strong>-Ca<strong>la</strong>is überzeugt,<br />

dass die Entwicklung einer Region<br />

auf ein starkes Kulturengagement setzen<br />

muss. Schliesslich fiel <strong>de</strong>r Entscheid, in<br />

Lens einen «an<strong>de</strong>ren Louvre» zu erbauen.<br />

Das Projekt, im Herzen <strong>de</strong>s Steinkohlereviers<br />

– das von <strong>de</strong>r wirtschaftlichen<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r vergangenen Jahren<br />

stark gebeutelt wur<strong>de</strong> – die wertvollsten<br />

Kunstsammlungen zu beherbergen, war<br />

eine Herausfor<strong>de</strong>rung für die Region.<br />

Gleichzeitig ist Louvre-Lens auch eine<br />

Chance für <strong>de</strong>n Louvre. Es bietet sich nun<br />

die Gelegenheit, die Präsentation <strong>de</strong>r<br />

Sammlungen zu über<strong>de</strong>nken und einen<br />

für die zum Teil kulturferne Bergbau-<br />

re gion zugänglicheren Louvre zu konzipieren.<br />

Teilweise wird nun auf die Aufteilung<br />

in Abteilungen verzichtet, um das<br />

Verbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n einzelnen<br />

Werken zu betonen. Zu<strong>de</strong>m sind Menschen<br />

als Vermittler zwischen Kunst und<br />

Besuchern ständig im Museum unterwegs.<br />

Und schliesslich er<strong>la</strong>ubt ein Blick<br />

hinter die Kulissen <strong>de</strong>n Besuchern einen<br />

Einblick in das Eigenleben <strong>de</strong>r Werke und<br />

die Museumsberufe.<br />

Ein weiterer Höhepunkt im Jahr 2013<br />

ist die Tour <strong>de</strong> <strong>France</strong>. Zwar wur<strong>de</strong> 2003<br />

das hun<strong>de</strong>rtjährige Jubiläum gefeiert, die<br />

100. Austragung fin<strong>de</strong>t allerdings erst<br />

dieses Jahr statt – wegen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Weltkriegspausen.<br />

Gestartet wird die Tour <strong>de</strong><br />

<strong>France</strong> 2013 auf Korsika. Abgesehen von<br />

<strong>de</strong>n Übersee-Départements ist Korsika<br />

das letzte französische Département, in<br />

<strong>de</strong>m bisher noch nie die Tour <strong>de</strong> <strong>France</strong><br />

rollte. Die legendären Anstiege zum Mont<br />

Reise nach <strong>Frankreich</strong><br />

Ventoux und nach Alpe d’Huez stehen<br />

dieses Jahr bei<strong>de</strong> im Streckenp<strong>la</strong>n, <strong>de</strong>r<br />

Anstieg nach Alpe d’Huez sogar zweimal.<br />

Auch dieses Jahr wird während <strong>de</strong>r<br />

drei Wochen zwischen <strong>de</strong>m 29. Juni und<br />

<strong>de</strong>m 21. Juli die Tour auf Grossleinwän<strong>de</strong><br />

in <strong>de</strong>n Parks übertragen, Volksfeste steigen<br />

an <strong>de</strong>n einzelnen Streckenabschnitten.<br />

Ausgiebiger als in <strong>de</strong>n Jahren zuvor<br />

wird dieses Jahr das traditionelle Flussfest<br />

in Bor<strong>de</strong>aux gefeiert. Während zehn<br />

Tagen – vom 24. Mai bis am 2. Juni – sorgen<br />

an <strong>de</strong>r Uferpromena<strong>de</strong> Musiker und<br />

Künstler für festliche Stimmung. Hier<br />

sind auch die Segler anzutreffen, bevor<br />

sie am letzten Tag <strong>de</strong>s Festes die Segel<br />

hissen, um auf <strong>de</strong>n Einhandseglern die<br />

Regatte «Solitaire du Figaro» von 1432<br />

Seemeilen über Portugal und Spanien<br />

bis nach Dieppe in <strong>de</strong>r Normandie zu<br />

segeln. Zum ersten Mal seit Bestehen <strong>de</strong>s<br />

Rennens wird <strong>de</strong>r Start <strong>de</strong>r Regatte im<br />

Herzen <strong>de</strong>r Stadt Bor<strong>de</strong>aux liegen.<br />

Mit <strong>de</strong>m Flugzeug:<br />

Mehrere Fluganbieter verbin<strong>de</strong>n die Schweiz mit verschie<strong>de</strong>nsten<br />

Destinationen in <strong>Frankreich</strong>. Airfrance bietet Flüge ab Basel,<br />

und Zürich an. www.airfrance.ch<br />

Easyjet fliegt ab Basel. www.easyjet.ch<br />

Swiss verkehrt ab Zürich. www.swiss.ch<br />

Twinjet fliegt ab Basel. www.twinjet.ch<br />

neuigkeiten 2013:<br />

neue direkte Flugverbindungen bietet Air <strong>France</strong> seit 2013 ab<br />

Basel nach Figari und Calvi auf Korsika. Informationen unter:<br />

www.airfrance.ch<br />

Rhomberg Reisen bietet direkte Verbindungen mit Helvetic<br />

Airways ab Zürich nach Calvi an. Mehr Informationen unter:<br />

www.korsika.net<br />

Mit <strong>de</strong>m Zug:<br />

TGV Lyria bietet komfortable Reisemöglichkeiten ab Zürich,<br />

Basel und Bern. En<strong>de</strong> letzten Jahres wur<strong>de</strong> das Streckennetz<br />

nach Südfrankreich ausgeweitet. Informationen unter:<br />

www.tgv-lyria.com<br />

Hisao suzuki<br />

alexi Courtioux

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