Frankreich - Maison de la France
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Ver<strong>la</strong>GSbei<strong>la</strong>Ge<br />
2. Mai 2013 Gaumenfreu<strong>de</strong>n Wo <strong>de</strong>r<br />
gastronomische Genuss bereits auf<br />
<strong>de</strong>m Markt beginnt. Seite 5<br />
9<br />
Inhalt<br />
Evian 2<br />
Burgund 3<br />
Beaune 4<br />
Dijon 5<br />
Lyria 6<br />
Château <strong>de</strong> Bagnols 7<br />
Galeries Lafayette 8<br />
nantes 9<br />
nizza 10<br />
Var 11<br />
<strong>Frankreich</strong> Highlights 12<br />
Impressum: redaktion und Ver<strong>la</strong>g,<br />
Axel Springer Schweiz, Förrlibuck-<br />
strasse 70, 8021 Zürich<br />
3<br />
7<br />
5<br />
4<br />
2<br />
11<br />
10<br />
<strong>Frankreich</strong><br />
Fürstlich In einem Bil<strong>de</strong>rbuchschloss<br />
aus <strong>de</strong>m Mitte<strong>la</strong>lter die<br />
Seele baumeln <strong>la</strong>ssen. Seite 7<br />
Tafelfreu<strong>de</strong>n Das Essen ist in <strong>Frankreich</strong> meist auch eine Gelegenheit, sich mit Freun<strong>de</strong>n auszutauschen.<br />
IrEnE P. SPInnEr<br />
Eleganz, Brioches, Wein, Champagner,<br />
Toleranz und die wil<strong>de</strong><br />
At<strong>la</strong>ntikküste. Dies sind nur wenige<br />
Begriffe, die beim Gedanken an<br />
<strong>Frankreich</strong> ins Hirn kullern. Und<br />
natürlich das «savoir vivre» o<strong>de</strong>r<br />
die Kunst, das Leben zu geniessen.<br />
Es kommt nicht von ungefähr,<br />
dass die bei<strong>de</strong>n Ausdrücke «savoir<br />
vivre» und «<strong>la</strong>isser faire» auch in<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Sprache französisch<br />
gesprochen wer<strong>de</strong>n. Denn<br />
<strong>de</strong>r Lebensgenuss wie auch die<br />
Lässigkeit <strong>de</strong>r Toleranz <strong>la</strong>ssen sich<br />
nur beschränkt in die Schweizer<br />
Mentalität übertragen. Gera<strong>de</strong><br />
dies fasziniert an unserem westlichen<br />
Nachbarn. Auch wenn wir<br />
uns gleichzeitig über ihre Unpünktlichkeit<br />
ärgern, selbst wenn<br />
wir in <strong>de</strong>n Ferien sind. Stil, Charme<br />
und Eleganz einer Französin streben<br />
Frauen auf <strong>de</strong>r ganzen Welt<br />
an. Den wenigsten gelingt es. Was<br />
ist das Geheimnis <strong>de</strong>r Franzosen,<br />
das Leben in scheinbar allen<br />
Lebens<strong>la</strong>gen mit Stil und Noncha<strong>la</strong>nce<br />
zu geniessen?<br />
Liegt es an <strong>de</strong>r reichen und<br />
wechselhaften kulturellen Vergangenheit,<br />
die <strong>de</strong>n Franzosen<br />
eine I<strong>de</strong>ntität gibt. Liegt es an <strong>de</strong>n<br />
sonnengetränkten Laven<strong>de</strong>lfel<strong>de</strong>rn<br />
im Sü<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n ungezähm<br />
ten Flussläufen, <strong>de</strong>n Weinbergen,<br />
die in je<strong>de</strong>r Region köstliche<br />
Weine hervorbringen, welche von<br />
<strong>de</strong>n Franzosen in grosszügiger<br />
Weise getrunken wer<strong>de</strong>n? O<strong>de</strong>r<br />
liegt es an <strong>de</strong>r unvergleichlichen<br />
Küche, welche mit <strong>de</strong>m Adjektiv<br />
«französisch» zu versehen einem<br />
Frevel gleichkäme. Denn die<br />
Küche in <strong>Frankreich</strong> ist so vielfältig,<br />
wie die Landschaft es ist. Mit<br />
einem italienischen Einsch<strong>la</strong>g an<br />
<strong>de</strong>r Mittelmeerküche, etwas <strong>de</strong>ftiger,<br />
mit Foie gras, Trüffeln und<br />
Würsten im Périgord, mit Fischen<br />
und Krabben in <strong>de</strong>r Bretagne.<br />
Die Franzosen schlemmen die<br />
schmackhaft zubereiteten Pro<br />
Verrückt Wo Fantasie und Realität<br />
in <strong>de</strong>r Ent<strong>de</strong>ckungsreise durch eine<br />
Stadt verschmelzen. Seite 9<br />
«Savoir vivre» ist die Kunst <strong>de</strong>r Franzosen<br />
Genuss Lässige Eleganz und Gaumenfreu<strong>de</strong>n scheinen das Lebenselixier <strong>de</strong>r westlichen nachbarn zu sein.<br />
dukte aus <strong>de</strong>r Region und bleiben<br />
trotz <strong>de</strong>s teilweise masslosen Gaumenschmauses<br />
benei<strong>de</strong>nswert<br />
sch<strong>la</strong>nk und rank. Einzig <strong>de</strong>r<br />
übermässige Genuss von Wildschweinen<br />
scha<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Linie, wie<br />
Obelix zeigt.<br />
Es scheint <strong>de</strong>n Franzosen zu<br />
bekommen, die Feinschmeckerküche<br />
und <strong>de</strong>r Wein, Lebensfreu<strong>de</strong><br />
und Ge<strong>la</strong>ssenheit. Denn nirgends<br />
– ausser in Japan – gibt es<br />
so viele über Hun<strong>de</strong>rtjährige wie<br />
in <strong>Frankreich</strong>. Sie fallen vor allem<br />
in <strong>de</strong>n Mittelmeerregionen ins<br />
Auge, die älteren Herren, welche<br />
sich <strong>de</strong>n Lebensabend mit Boule<br />
Spielen versüssen. Allerdings sind<br />
nicht sie es, die so alt wer<strong>de</strong>n,<br />
son<strong>de</strong>rn ihre Gattinnen respektive<br />
Witwen. Das «savoir vivre»<br />
scheint also nicht nur zu be<strong>de</strong>uten,<br />
ein angenehmes, erfreuliches<br />
Leben zu führen, son<strong>de</strong>rn es<br />
auch <strong>la</strong>nge zu geniessen.<br />
Die Grün<strong>de</strong>, weshalb es uns<br />
bei unserem westlichen Nachbarn<br />
so gut gefällt, sind mannigfaltig.<br />
Und vielleicht ist das nächste<br />
Fe rienziel nicht eine Ortschaft,<br />
son<strong>de</strong>rn sich möglichst viel von<br />
dieser Lebens und Genussfreu<strong>de</strong>,<br />
<strong>de</strong>r Lässigkeit und Toleranz anzueignen<br />
und in <strong>de</strong>n Alltag zu retten.<br />
www.ren<strong>de</strong>zvousenfrance.ch<br />
Atout FrAnce/robert PAlombA
2 Evian <strong>Frankreich</strong> | 2. Mai 2013<br />
Einmalig Eine unvergleichliche <strong>la</strong>ge bieten die bei<strong>de</strong>n Hotels <strong>de</strong>s Evian Resorts. Das Hotel Royal gilt als das weltweit schönste Hotel. Sein neues konferenzzentrum verströmt eine Atmosphäre <strong>de</strong>r energievollen konzentration (rechts).<br />
Tradition verschmilzt mit mo<strong>de</strong>rnem Luxus<br />
Vielseitig Die bei<strong>de</strong>n Hotels <strong>de</strong>s Evian Resort über <strong>de</strong>m Genfersee <strong>la</strong><strong>de</strong>n sowohl zur Entspannung wie auch zum Arbeiten ein.<br />
CARl Y. WEbERknECHt<br />
Umgeben von Bergen mit Blick<br />
auf <strong>de</strong>n Genfersee liegen inmitten<br />
eines Parks die bei<strong>de</strong>n Hotels <strong>de</strong>s<br />
Evian Resort. Der Park umfasst 19<br />
Hektar und verströmt mit seinen<br />
teilweise über hun<strong>de</strong>rtjährigen<br />
Bäumen eine Atmosphäre <strong>de</strong>r Erholung.<br />
Luxus und Eleganz ist im<br />
Hotel Royal mit fünf Sternen beheimatet,<br />
während das Vier-Sterne-<br />
Hotel Ermitage Raffinesse und Behaglichkeit<br />
ausstrahlt. Die Natur,<br />
welche die bei<strong>de</strong>n Hotels umgibt,<br />
ist ein unsch<strong>la</strong>gbares Argument<br />
in <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r Aufenthalts<strong>de</strong>stination.<br />
Aber auch die Nähe von nur<br />
gera<strong>de</strong> 45 Kilometern zum internationalen<br />
Flughafen Genf ist ein<br />
überzeugen<strong>de</strong>r Trumpf.<br />
Einem Ozeandampfer gleich<br />
erhebt sich das Hotel Royal über<br />
<strong>de</strong>m Genfersee. Es wur<strong>de</strong> 1906 mit<br />
<strong>de</strong>m Auftrag erbaut, das schönste<br />
Hotel <strong>de</strong>r Welt zu schaffen. Als solches<br />
wird es auch heute immer<br />
wie<strong>de</strong>r bezeichnet. 1909 wur<strong>de</strong><br />
das Hotel Royal vom englischen<br />
König Edouard VII eröffnet. Seinen<br />
Namen trägt auch heute noch das<br />
intimere Restaurant <strong>de</strong>s Hauses,<br />
wo <strong>de</strong>r Chefkoch Patrice Van<strong>de</strong>r<br />
eine kreative Feinschmeckerküche<br />
präsentiert. Etwas trendiger ist die<br />
Küche im Restaurant Les Fresques.<br />
Van<strong>de</strong>r versteht es, Tradition und<br />
Innovation, Überlieferung und<br />
Wagemut zu verschmelzen. Eine<br />
weitere Möglichkeit zum Dinieren<br />
bietet zumin<strong>de</strong>st in <strong>de</strong>n Sommermonaten<br />
die im Licht geba<strong>de</strong>te<br />
Terrasse, wo die ganze Familie am<br />
Buffet die persönlichen Rosinen<br />
auswählen und unter <strong>de</strong>n alten<br />
Olivenbäumen geniessen kann.<br />
Bevor die Gäste jeweils <strong>de</strong>n<br />
Gaumenschmaus verspeisen, wer-<br />
<strong>de</strong>n ihre Augen verwöhnt. Von weitem<br />
beeindrucken die Fassa<strong>de</strong> mit<br />
gewölbten Fenstern und halbrun<strong>de</strong>n<br />
Balkonen und das von tirolischen<br />
Handwerkern gefertigte<br />
Dach. Fresken mit b<strong>la</strong>u-gol<strong>de</strong>nen<br />
Arabesken und Frucht- und Blumengir<strong>la</strong>n<strong>de</strong>n<br />
<strong>la</strong>ssen das Auge<br />
im Innern verweilen. Mit Trompel’Œil-Malerei,<br />
welche das Auge<br />
täuscht, verwan<strong>de</strong>ln sich Mauern<br />
in Spaliere und Salons in prächtige<br />
Gärten, in <strong>de</strong>nen man Wasserfälle<br />
murmeln hört. Die Möbel <strong>de</strong>s<br />
Hotels Royal wur<strong>de</strong>n alle speziell<br />
für das Hotel gefertigt. Verwen<strong>de</strong>t<br />
wur<strong>de</strong>n seltene Hölzer wie Palisan<strong>de</strong>r,<br />
Mahagoni aus Kuba o<strong>de</strong>r<br />
Zitronenbaum aus <strong>de</strong>m damaligen<br />
Ceylon. Die Möbel sind immer<br />
noch im Hotel, inzwischen restauriert,<br />
in altem G<strong>la</strong>nz erstrahlend.<br />
Evian Resort ist auch ein i<strong>de</strong>aler<br />
Ort, um Arbeit und Entspannung<br />
Wohlbefin<strong>de</strong>n<br />
für <strong>de</strong>n Körper<br />
Körperkultur Ob im Spa o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Golfp<strong>la</strong>tz:<br />
Erholung pur im Evian Resort.<br />
CARl Y. WEbERknECHt<br />
Der Name Evian ruft immer auch<br />
Gedanken an das hier aus <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n<br />
spru<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Wasser wach. Der<br />
Spa Quattre Terres im Vier-Sterne-<br />
Hotel Ermitages bietet einen Pflege-<br />
Rundgang an, <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Reise<br />
<strong>de</strong>s Wassers durch das Berggestein<br />
inspiriert ist. Auf <strong>de</strong>r Basis von<br />
Toner<strong>de</strong>, Halbe<strong>de</strong>lsteinen, Kristallen<br />
und Ölen wirken die Behandlungen<br />
in <strong>de</strong>r Tiefe <strong>de</strong>s Körpers<br />
und entgiften und beleben ihn.<br />
Verstärkt wird die Wirkung durch<br />
die von indianischen, tibetischen<br />
und chinesischen Heilslehren überlieferten<br />
Massagetechniken.<br />
Auf <strong>la</strong>ngjähriger Erfahrung aufgebaut<br />
und von <strong>de</strong>n Mitarbeitern<br />
und Therapeuten <strong>de</strong>s Spa Evian<br />
Source ständig verbessert ist das<br />
Fachwissen, von <strong>de</strong>m die Gäste<br />
<strong>de</strong>s Fünf-Sterne-Hauses Royal<br />
profitieren können. 1200 Quadratmeter<br />
<strong>la</strong><strong>de</strong>n in einer unvergleichlichen<br />
Umgebung dazu ein, die<br />
Seele baumeln zu <strong>la</strong>ssen, <strong>de</strong>n Körper<br />
zu revitalisieren. Das Spa arbeitet<br />
mit vier Behandlungsansätzen:<br />
Wie<strong>de</strong>rherstellen <strong>de</strong>r Energie, Entspannung,<br />
Körperbehandlungen<br />
und Gesichtsbehandlungen.<br />
Wer sich wie<strong>de</strong>r fit fühlt o<strong>de</strong>r<br />
die Glie<strong>de</strong>r nach einem Seminartag<br />
lockern will, <strong>de</strong>n lockt <strong>de</strong>r<br />
18-Loch-Golfp<strong>la</strong>tz. Der abwechslungsreiche<br />
Ver<strong>la</strong>uf <strong>de</strong>s Golfparcours<br />
<strong>de</strong>r Evian Masters bietet geneigte<br />
Fairways und hochgelegene<br />
Grüns inmitten eines baumbestan<strong>de</strong>nen,<br />
60 Hektar grossen angenehm<br />
hügeligen Parks. Bereits 1904<br />
wur<strong>de</strong> ein 9-Loch-P<strong>la</strong>tz für das<br />
noch im Bau befindliche Hotel<br />
Royal angelegt. Er war einer <strong>de</strong>r<br />
ersten Golfplätze in <strong>Frankreich</strong>.<br />
Schon 1922 genügte er <strong>de</strong>n Ansprüchen<br />
nicht mehr und man<br />
erweiterte ihn auf 18 Löcher. 1994<br />
fand das erste Evian Masters <strong>de</strong>r<br />
Damen-Europa-Tour auf <strong>de</strong>m Rasen<br />
<strong>de</strong>s Evian Golf Club statt. Inzwischen<br />
haben die Evian Masters<br />
zu vereinbaren. Es besitzt sämtliche<br />
Infrastruktur zur Organisation<br />
von jeglicher Art von Seminaren<br />
und Konferenzen. 2500 Quadratmeter<br />
Fläche sind flexibel modulierbar.<br />
Bis zu 23 Tagungsräume<br />
mit 20 bis zu 220 Plätzen sind möglich.<br />
Fast alle Räume besitzen Tageslicht,<br />
viele auch Seeblick, was<br />
je<strong>de</strong>s Seminar zu einem unvergesslichen<br />
Erlebnis macht. Im mit<br />
einem Öko<strong>la</strong>bel ausgezeichneten<br />
Park befin<strong>de</strong>t sich zu<strong>de</strong>m ein Auditorium<br />
mit bis zu 1200 Plätzen.<br />
Dieses Auditorium wie auch<br />
<strong>de</strong>r Park sind natürlich auch vom<br />
Hotel Ermitage nutzbar. Das Vier-<br />
Sterne-Hotel im Chaletstil wur<strong>de</strong><br />
zwei Jahre nach <strong>de</strong>m Hotel Royal<br />
an <strong>de</strong>r Bergstation <strong>de</strong>r Standseilbahn<br />
erbaut. In <strong>de</strong>n 50er Jahren<br />
wur<strong>de</strong> das Hotel zu einem Spital<br />
umfunktioniert, 1967 zu einer Nierenklinik.<br />
Anfang <strong>de</strong>r 90er Jahre<br />
<strong>de</strong>n Status <strong>de</strong>s höchsten Damen-<br />
Golfturniers weltweit. Dieses Jahr<br />
wird das Turnier in Evian Championship<br />
umbenannt und das Austragungsdatum<br />
vom Juli in <strong>de</strong>n<br />
September verschoben.<br />
In <strong>de</strong>r angeschlossenen Golfaka<strong>de</strong>mie<br />
verbessern die Amateure<br />
ihr Handicap. Wenn dabei kein<br />
Birdie erreicht wur<strong>de</strong>, so lässt sich<br />
die Stimmung anschliessend in<br />
<strong>de</strong>r Bar «Le Birdie» im Hotel Ermitage<br />
wie<strong>de</strong>r heben.<br />
Golf Auch wenn das Handicap nicht<br />
besser wird, die Spielfreu<strong>de</strong> ist auf<br />
diesem Golfp<strong>la</strong>tz garantiert.<br />
wur<strong>de</strong> das Haus wie<strong>de</strong>r seinem<br />
ursprünglichen Zweck zugeführt<br />
und um ein Konferenzzentrum<br />
und ein Spa erweitert. Als das<br />
Hotel Ermitage vor zwei Jahren renoviert<br />
wur<strong>de</strong>, legte man grossen<br />
Wert darauf, die Seele respektive<br />
<strong>de</strong>n authentischen Stil <strong>de</strong>s Hotels<br />
zu bewahren. Die 80 Zimmer und<br />
geräumigen Suiten sind mit natürlichen<br />
Materialien wie Holz, Stein<br />
und Le<strong>de</strong>r ausgestattet; Pf<strong>la</strong>nzenmotive<br />
und Farbharmonien aus<br />
<strong>de</strong>r Natur bestimmen das Bild.<br />
Authentizität ist auch das Motto<br />
in <strong>de</strong>r Küche. Chefkoch Michel<br />
Motte heckt Rezepte aus, die mit<br />
ihren Gerüchen und Geschmacksnuancen<br />
Erinnerungen an die<br />
Kindheit heraufbeschwören.<br />
Nicht zu kurz kommen die Kin<strong>de</strong>r<br />
in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Hotels Evian<br />
Resort. Im Kid’s Resort können die<br />
Jüngeren von 4 bis 16 Jahren unter<br />
Aufsicht von einfallsreichen Betreuungspersonen<br />
einen Teil <strong>de</strong>s<br />
Parks, das Schwimmbad und Ateliers<br />
nutzen. Für die Teenager stehen<br />
die neusten Multimedia-Tools<br />
zur Verfügung.<br />
Gut zu wissen<br />
Anreise<br />
Mit <strong>de</strong>m Auto:<br />
Ab Zürich: 2:50 Stun<strong>de</strong>n<br />
Ab basel: 2:30 Stun<strong>de</strong>n<br />
Entfernung zum Flughafen<br />
Genf Cointrin: 45 kilometer<br />
Information und Buchung:<br />
tel. +33 4 50 26 50 50<br />
reservation@evianresort.com<br />
www.evianresort.com<br />
EVIAN RESORT<br />
EVIAN RESORT
<strong>Frankreich</strong> | 2. Mai 2013<br />
Zeugen eines Machtzentrums<br />
Herrschaftssitze Im Burgund fin<strong>de</strong>n sich zahlreiche Spuren <strong>de</strong>r ehemaligen Herzöge, von <strong>de</strong>r Architektur<br />
über <strong>de</strong>n Weinbau bis zu <strong>de</strong>n Gaumenfreu<strong>de</strong>n.<br />
Irene P. SPInner<br />
Zum Glück waren die Herzöge von<br />
Burgund <strong>de</strong>m angenehmen Leben<br />
und <strong>de</strong>m Wein nicht abgeneigt.<br />
Sie schwelgten auf <strong>de</strong>r Höhe ihrer<br />
Macht im 15. Jahrhun<strong>de</strong>rt im Luxus<br />
und pflegten ausschweifen<strong>de</strong><br />
Feste zu geben. Damit stellten sie<br />
wie<strong>de</strong>rum ihren Reichtum und<br />
ihre Macht <strong>de</strong>n Gästen und Untertanen<br />
zur Schau. Zu einem rauschen<strong>de</strong>n<br />
Fest gehörten nicht nur<br />
frische Fische aus <strong>de</strong>n burgundischen<br />
Bächen und Teichen, Wildgerichte,<br />
gebratene Tauben und<br />
an<strong>de</strong>res Geflügel, son<strong>de</strong>rn auch<br />
Musikein<strong>la</strong>gen und Schauspiele<br />
mit ung<strong>la</strong>ublichen Dekors – und<br />
vor allem Wein in nicht zu geringen<br />
Mengen. Da die Herzöge als<br />
Grossgrundbesitzer ausge<strong>de</strong>hnte<br />
Weinbaugebiete besassen, war die<br />
Weinproduktion einerseits für <strong>de</strong>n<br />
Eigengebrauch nützlich, an<strong>de</strong>rerseits<br />
diente dies auch als willkommene<br />
und kostengünstige Möglichkeit,<br />
<strong>de</strong>n Herrscherhäusern<br />
Europas immer einen guten und<br />
renommierten Wein als Geschenk<br />
anzubieten.<br />
Herzog Philipp <strong>de</strong>r Kühne verbot<br />
auf Antrag <strong>de</strong>r Bürger von Dijon,<br />
Beaune und Chalon 1395 die<br />
«äusserst gemeine und un<strong>la</strong>utere<br />
Pf<strong>la</strong>nze namens Gamay», die <strong>de</strong>n<br />
Trauben <strong>de</strong>s Pinot noir durch früheres<br />
Reifen und höhere Erträge<br />
Konkurrenz machte. Damit wur<strong>de</strong><br />
er Urheber <strong>de</strong>r ersten Verordnung<br />
über <strong>de</strong>n Weinbau und trug dazu<br />
bei, dass heute noch im Burgund<br />
die rote Traubensorte fast ausschliesslich<br />
Pinot noir ist.<br />
Philipp <strong>de</strong>r Kühne ist auch <strong>de</strong>r<br />
Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r letzten Dynastie,<br />
die über das Herzogtum herrschte,<br />
eine Nebenlinie <strong>de</strong>r französischen<br />
Könige aus <strong>de</strong>m Hause Valois. Er<br />
erhielt das Herzogtum von seinem<br />
Vater, König Johann II., verliehen,<br />
heiratete die Witwe seines Vorgängers<br />
und ge<strong>la</strong>ngte so auch in <strong>de</strong>n<br />
Besitz <strong>de</strong>r Freigrafschaft Burgund<br />
sowie F<strong>la</strong>n<strong>de</strong>rns. Er und seine drei<br />
Nachfahren Johann Ohnefurcht,<br />
Philipp <strong>de</strong>r Gute und Karl <strong>de</strong>r<br />
Kühne bauten darauf im <strong>de</strong>utschfranzösischen<br />
Grenzraum einen<br />
mächtigen Län<strong>de</strong>rkomplex auf, aus<br />
<strong>de</strong>m später die heutigen Benelux-<br />
Län<strong>de</strong>r hervorgingen. Das Burgund,<br />
wie wir es heute kennen, ist<br />
nur noch ein kleines Überbleibsel<br />
<strong>de</strong>r geografischen Aus<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>s<br />
Herzogtums Burgund im Spätmitte<strong>la</strong>lter.<br />
In seiner Blütezeit gehörte<br />
Gut zu wissen<br />
Anreise<br />
Mit <strong>de</strong>m Zug:<br />
tGV rhin-rhône:<br />
Zürich–Dijon 2:30 Stun<strong>de</strong>n<br />
Basel–Dijon 1:30 Stun<strong>de</strong>n<br />
Drei tägliche Verbindungen<br />
(am Samstag zwei)<br />
An<strong>de</strong>re Zugverbindungen<br />
mit <strong>de</strong>m tGV lyria:<br />
Bern–Dijon 3:09h<br />
Mit <strong>de</strong>m Auto:<br />
nach Dijon (Autobahn A36)<br />
ab Zürich in 3:30 Stun<strong>de</strong>n<br />
ab Basel in 2:35 Stun<strong>de</strong>n<br />
Informationen zum netz <strong>de</strong>r<br />
radwan<strong>de</strong>rwege sind zu<br />
fin<strong>de</strong>n unter www.burgundfur-radfahrer.com<br />
Weitere Informationen:<br />
www.burgund-tourismus.com<br />
das Herzogtum zu <strong>de</strong>n g<strong>la</strong>nzvollsten<br />
Höfen Europas. Je nach Bedarf<br />
verbün<strong>de</strong>ten sich die Herzöge von<br />
Burgund mit <strong>de</strong>n Englän<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>n Franzosen. Symbolisches Reprä<br />
sentationszentrum <strong>de</strong>s Herzogtums<br />
Burgund war Dijon, wirtschaftlich<br />
be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r waren aber<br />
die flämischen Städte Gent, Brügge<br />
o<strong>de</strong>r Löwen.<br />
Übrig geblieben ist bis heute<br />
die Vorliebe <strong>de</strong>r Burgun<strong>de</strong>r für<br />
schmackhafte Speisen und <strong>de</strong>n<br />
Wein. Und natürlich zahlreiche<br />
Bauten <strong>de</strong>r Herzöge: Festungstürme,<br />
Fürstenschlösser, Bergfestungen,<br />
Wasserburgen im F<strong>la</strong>ch<strong>la</strong>nd,<br />
im Laufe <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rte umgenutzt<br />
o<strong>de</strong>r nur noch als Ruine, zeugen<br />
vom einstigen Reichtum <strong>de</strong>r<br />
Herzöge. Am besten erhalten ist<br />
<strong>de</strong>r herzogliche Pa<strong>la</strong>st von Dijon,<br />
<strong>de</strong>r heute das Rathaus von Dijon<br />
und das Musée <strong>de</strong>s Beaux-Arts<br />
beherbergt – das einzige Museum<br />
in <strong>Frankreich</strong> neben <strong>de</strong>m Louvre,<br />
das in einem ehemaligen Fürstensitz<br />
ist. In Beaune fin<strong>de</strong>t sich das<br />
Hôtel <strong>de</strong>s Ducs, ein ehemaliger<br />
Wohnsitz <strong>de</strong>r Herzöge und Hauptsitz<br />
eines ihrer wichtigsten Weingüter.<br />
Heute ist darin das Weinmuseum<br />
untergebracht. In Dijon<br />
grün<strong>de</strong>te Philipp <strong>de</strong>r Kühne ein<br />
Kartäuserkloster als Grabstätte für<br />
sich und seine Familie. Von <strong>de</strong>n<br />
erstrangigen Kunstschätzen <strong>de</strong>r<br />
Chartreuse <strong>de</strong> Champmol sind vor<br />
Ort noch <strong>de</strong>r Mosesbrunnen und<br />
das Portal <strong>de</strong>r Kapelle mit lebens-<br />
Bildunterschrift: (1) Blindtext. (2)<br />
Blindtext.<br />
grossen Abbil<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Herzogspaares<br />
zu sehen; die Schnitzaltäre und<br />
Gemäl<strong>de</strong> sind im Kunstmuseum.<br />
Zu einem Besuch im Burgund<br />
gehört auch ein Besuch <strong>de</strong>s Hôtel-<br />
Dieu in Beaune. Das Hospiz wur<strong>de</strong><br />
1443 von Nico<strong>la</strong>s Rolin, <strong>de</strong>m Kanzler<br />
von Philipp <strong>de</strong>m Guten, und<br />
seiner Frau Guigone <strong>de</strong> Salins gestiftet<br />
– für ihr Seelenheil. Es diente<br />
als Krankenhaus für Mittellose,<br />
Gebrechliche und Waisen. Mit seinem<br />
mit farbenen Ziegeln verzierten<br />
Dach, <strong>de</strong>n Fachwerkgalerien<br />
und <strong>de</strong>n Türmchen ist es ein Musterbeispiel<br />
für die Architektur und<br />
Kunst <strong>de</strong>r Spätgotik. Heute beherbergt<br />
das Hospiz ein Museum mit<br />
vielfältigen Ausstellungsstücken.<br />
Dies geht von einem herausragen<strong>de</strong>n<br />
Flüge<strong>la</strong>ltar <strong>de</strong>s jüngsten<br />
Gerichts über <strong>de</strong>n Armensaal mit<br />
seinen <strong>de</strong>m mitte<strong>la</strong>lterlichen Mobiliar<br />
nachempfun<strong>de</strong>nen Betten<br />
samt Vorhängen für die «Privatsphäre»,<br />
<strong>de</strong>n Quarantänezimmern<br />
und <strong>de</strong>r Apotheke bis zur Küche.<br />
Das Hospiz besitzt fast 60 Hektar<br />
Rebberge in <strong>de</strong>n Anbaugebieten<br />
<strong>de</strong>r Côte <strong>de</strong> Beaune, <strong>de</strong>r Côte <strong>de</strong><br />
Nuits und Pouilly-Fuissé. Mit ihren<br />
Erträgen wird das Hospiz bis heute<br />
finanziert. Alljährlich am dritten<br />
Novembersonntag wer<strong>de</strong>n die Weine<br />
<strong>de</strong>s Jahrgangs versteigert. Je<strong>de</strong>r<br />
Weinhändler in <strong>Frankreich</strong>, <strong>de</strong>r<br />
um seine Reputation besorgt ist,<br />
versucht ein Fass zu ersteigern.<br />
Die Preise für diese Fässer erhalten<br />
hierdurch eine Art «Sozialzusch<strong>la</strong>g»,<br />
sie sind jedoch zugleich<br />
für <strong>de</strong>n gesamten Weinhan<strong>de</strong>l ein<br />
Grobindikator zur Qualität eines<br />
Jahrgangs <strong>de</strong>r Burgun<strong>de</strong>r-Weine.<br />
Burgund 3<br />
Fürstlich logieren<br />
Luxus Die Präsentationsfreu<strong>de</strong><br />
früherer Schlossherren beschert <strong>de</strong>n<br />
reisen<strong>de</strong>n heute stilvolle Unterkünfte.<br />
CArl Y. WeBerkneCHt<br />
Ob Gourmet- o<strong>de</strong>r Wein-Reise,<br />
Design-Trip o<strong>de</strong>r Entspannungs-<br />
Wochenen<strong>de</strong>: Die Art <strong>de</strong>r Übernachtung<br />
und <strong>de</strong>s Logis bestimmt<br />
<strong>de</strong>n Charakter <strong>de</strong>s Aufenthaltes.<br />
Das Burgund wartet mit einer<br />
Vielzahl von fürstlichen Aufenthaltsmöglichkeiten<br />
auf, in <strong>de</strong>nen<br />
<strong>de</strong>r Alltagsstress an <strong>de</strong>r Rezeption<br />
abgegeben und mit Massagen<br />
o<strong>de</strong>r auch nur einem bezaubern<strong>de</strong>n<br />
Blick ins Grüne und einem<br />
guten G<strong>la</strong>s Wein neue Kraft getankt<br />
wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Als Schlossherr fühlt man sich<br />
in Sainte-Sabine. Das Schloss aus<br />
<strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt liegt inmitten<br />
eines acht Hektar grossen<br />
Parks samt See. Geschickt hat<br />
man bei <strong>de</strong>r soeben erfolgten<br />
Renovation Vergangenheit und<br />
Gegenwart miteinan<strong>de</strong>r verwoben;<br />
zeitgenössische Textilien<br />
in leuchten<strong>de</strong>n Farben verleihen<br />
<strong>de</strong>n k<strong>la</strong>ssischen Möbeln und<br />
<strong>de</strong>m urtümlichen Gemäuer mit<br />
Mit Ersatzsch<strong>la</strong>uch und einer F<strong>la</strong>sche Wein<br />
Zweirad Die Annäherung an <strong>de</strong>n Burgun<strong>de</strong>r<br />
Wein auf zwei rä<strong>de</strong>rn und mit Muskelkraft.<br />
CArl Y. WeBerkneCHt<br />
Chambertin, Clos <strong>de</strong> Vougeot,<br />
Romanée-Conti: Die Namen <strong>de</strong>r<br />
Grand-Cru-Lagen im Burgund reihen<br />
sich aneinan<strong>de</strong>r wie an einer<br />
Perlenschnur. Ein Schriftzug eingemeisselt<br />
in einer Steinmauer<br />
o<strong>de</strong>r ein aufwändig gestaltetes<br />
Eisenschild weisen auf die wertvollen<br />
Parzellen hin. Zwischendurch<br />
durchquert man auf <strong>de</strong>r Reise<br />
durch das Burgund mit <strong>de</strong>m Fahrrad<br />
immer wie<strong>de</strong>r ein Dorf, ra<strong>de</strong>lt<br />
vorbei an Weinkellern o<strong>de</strong>r lässt<br />
sich zu einem Halt verleiten von<br />
einem Schild «Dégustation» und<br />
<strong>de</strong>r freundlichen Auffor<strong>de</strong>rung<br />
«Sonnez s’il vous p<strong>la</strong>ît». Es wäre<br />
scha<strong>de</strong>, die Gastfreundschaft <strong>de</strong>r<br />
Burgun<strong>de</strong>r Winzer nicht kennen zu<br />
lernen, die gerne die Vielfalt ihrer<br />
Weine präsentieren. Bei manch<br />
einem Winzer beginnt die Weinprobe<br />
mit einem trockenen weis-<br />
Zeitreise Zahlreiche ehemalige Schlösser verlocken im<br />
Burgund dazu, sich in frühere Zeiten versetzen zu <strong>la</strong>ssen,<br />
ohne die zeitgenössischen Genüsse zu vernachlässigen.<br />
sen Aligoté; im Gebiet Côte d’Or,<br />
Mâconnais o<strong>de</strong>r Chablis ist es ein<br />
Wein aus Chardonnay-Trauben<br />
mit <strong>de</strong>m typischen Zitrusaroma.<br />
Als Rotwein wird fast immer ein<br />
Pinot noir gereicht, die Traubensorte,<br />
die sich im Burgund weltweit<br />
am besten entfalten kann und in<br />
je<strong>de</strong>m Dorf wie<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rs riecht<br />
und schmeckt. Zumeist wan<strong>de</strong>rt<br />
auch eine F<strong>la</strong>sche in die Satteltaschen<br />
<strong>de</strong>s Fahrrads – für mehr<br />
fehlt neben <strong>de</strong>m Flickzeug und<br />
<strong>de</strong>m Tagesproviant <strong>de</strong>r P<strong>la</strong>tz.<br />
Weiter geht’s durch <strong>la</strong>uschige<br />
Weinberge, vorbei an einer romanischen<br />
Abtei o<strong>de</strong>r einem Renaissanceschloss.<br />
Nach einer Degustation<br />
ten<strong>de</strong>nziell eher etwas <strong>la</strong>ngsamer,<br />
aber nicht min<strong>de</strong>r heiter als<br />
zuvor. 650 Kilometer umfasst das<br />
Netz aus Velowegen und sogenannten<br />
grünen Wegen, die aus<br />
gesicherten Fahrbahnen bestehen<br />
und von motorisierten Fahrzeugen<br />
nicht befahren wer<strong>de</strong>n dürfen.<br />
1997 wur<strong>de</strong> die erste grüne Strecke<br />
zwischen Buxy und Cluny an <strong>de</strong>r<br />
Côte Chalonnaise eröffnet. Seither<br />
wird das Radnetz jährlich erweitert<br />
und ist genau beschil<strong>de</strong>rt.<br />
Nicht alle Strecken schlängeln<br />
sich durch Rebberge, einige folgen<br />
auch <strong>de</strong>n alten Trei<strong>de</strong>lpfa<strong>de</strong>n<br />
ent<strong>la</strong>ng <strong>de</strong>n Kanälen mit entsprechend<br />
wenig Steigung. Die grössten<br />
Mühen, nämlich diejenigen mit<br />
Deckenmalereien einen speziellen<br />
Reiz. Auch die Küche wagt<br />
überzeugend <strong>de</strong>n Spagat zwischen<br />
Tradition und Innovation<br />
und verwen<strong>de</strong>t vorwiegend die<br />
Produkte aus <strong>de</strong>r Region.<br />
Noch majestätischer nächtigt<br />
man im Schloss Vault-<strong>de</strong>- Lugny,<br />
<strong>de</strong>ssen Abbild sich im Burggraben<br />
spiegelt und auf <strong>de</strong>ssen<br />
Wiese Hühner scharren, Ziegen<br />
grasen und ein weisser Pfau stolziert.<br />
Die Küche verarbeitet das<br />
Gemüse aus <strong>de</strong>m eigenen Garten.<br />
In <strong>de</strong>n bis zu fünf Meter hohen<br />
Zimmern mit Himmelbetten,<br />
bemalten Kassetten<strong>de</strong>cken sowie<br />
stilvoll gemusterten Tapeten<br />
scheint die Zeit stehen geblieben<br />
zu sein. Die Nebengebäu<strong>de</strong> im<br />
Park wur<strong>de</strong>n zu charmanten Cottages<br />
umgestaltet, mit Blick auf<br />
die Burgmauer. Ein spezielles<br />
Erlebnis ist das Bad im 30 Grad<br />
warmen Spa im Kellergewölbe<br />
<strong>de</strong>s Schlosses.<br />
www.saintesabine.com<br />
www.lugny.fr<br />
Muskelkraft Wer sich mit <strong>de</strong>m Drahtesel durch die rebberge bewegt, trinkt und isst abends wegen<br />
<strong>de</strong>s kalorienumsatzes mit ruhigerem Gewissen.<br />
<strong>de</strong>m Reisegepäck, wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n<br />
Tretfreudigen abgenommen: Für<br />
eine Gebühr von acht Euro wird<br />
das Gepäck <strong>de</strong>m Drahtesel voraus<br />
von Unterkunft zu Unterkunft transportiert.<br />
Bil<strong>de</strong>r: AlAin doire/Bourgogne tourisme<br />
AlAin doire/Bourgogne tourisme
4 Beaune <strong>Frankreich</strong> | 2. Mai 2013<br />
1<br />
2<br />
Dem historischen<br />
Charme erliegen<br />
Geschichtsträchtig Hotels und Gasthäuser, die mit viel Sorgfalt<br />
und Gespür für die Verbindung mit <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rne renoviert wur<strong>de</strong>n,<br />
erfreuen die Gäste in Beaune.<br />
Carl Y. WeBerkneCHt<br />
Seit mehr als 2000 Jahren strahlt<br />
Beaune, die charmante Hauptstadt<br />
<strong>de</strong>r Burgun<strong>de</strong>rweine, über<br />
die Regionen Côte <strong>de</strong> Beaune und<br />
Côte <strong>de</strong> Nuits mit <strong>de</strong>n bekanntesten<br />
Weingütern <strong>de</strong>r Welt wie Montrachet,<br />
Corton Charlemagne o<strong>de</strong>r<br />
Romanée Conti.<br />
Hinter einem Schutzwall beherbergte<br />
die mitte<strong>la</strong>lterliche Stadt<br />
das vom Reichtum <strong>de</strong>r Burgun<strong>de</strong>rherzöge<br />
und vom Wein geprägte<br />
Erbe wie das Hospiz von Beaune<br />
Gut zu wissen<br />
Weitere Informationen zur<br />
Stadt Beaune unter:<br />
www.beaune-tourismus.com<br />
Anreise<br />
Mit <strong>de</strong>m auto:<br />
ab Zürich 2:25 Stun<strong>de</strong>n<br />
ab Basel 2:35 Stun<strong>de</strong>n (autobahn<br />
a36)<br />
L’Hôtel Le Cep<br />
bietet geschichtsträchtiges<br />
Sch<strong>la</strong>fen mitten in <strong>de</strong>r Stadt.<br />
www.hotel-cep-beaune.com<br />
Château <strong>de</strong> Cîteaux<br />
versetzt einen in die Gesellschaft<br />
<strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts.<br />
www.<strong>la</strong>cueillette.com<br />
La ferme <strong>de</strong> Marjolet<br />
bietet von <strong>de</strong>r natur umgebenes<br />
logis in einem alten<br />
kreuzgang.<br />
www.<strong>la</strong>ferme<strong>de</strong>marjolet.com<br />
(vgl. Beitrag auf Seite 3). Unzählige<br />
Klöster, Abteien, Hotels aus <strong>de</strong>m<br />
Mitte<strong>la</strong>lter, Poststationen, in Gärten<br />
versteckte bürgerliche Häuser<br />
und von Rebbergen umgebene<br />
Weingüter fin<strong>de</strong>n sich. Es sind geschichtsträchtige<br />
Bauten, die mit<br />
Raffinesse zu charmanten Hotels<br />
und Gästehäusern für Kunstliebhaber,<br />
Kultur- und Weinfreun<strong>de</strong><br />
und Geniesser wur<strong>de</strong>n. Sorgfältige<br />
Renovation, die Mitarbeit verschie<strong>de</strong>nster<br />
Kunsthandwerker und Lei<strong>de</strong>nschaft<br />
sind die Voraussetzung<br />
für die Wie<strong>de</strong>rerweckung <strong>de</strong>r historischen<br />
Orte.<br />
Inmitten <strong>de</strong>r Stadt liegt das<br />
Hôtel Le Cep. Es versinnbildlicht<br />
die Lebensart von Beaune. In<br />
diesem historischen Vier-Sterne-<br />
Haus verbergen sich zwei <strong>de</strong>nkmalgeschützte<br />
Innenhöfe aus <strong>de</strong>m<br />
16. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Der ehemalige<br />
Taubensch<strong>la</strong>g bietet als Massageraum<br />
einen Ausblick über die farbigen<br />
Ziegeldächer <strong>de</strong>r Stadt. Der<br />
Gewölbekeller ist Frühstücksraum.<br />
Kaminfeuer im Winter, Wein<strong>de</strong>gustationen<br />
und vielversprechen<strong>de</strong><br />
Zimmernamen wie Chablis,<br />
Pommard, Volnay o<strong>de</strong>r Chambertin<br />
verlocken zu längeren Aufenthalten.<br />
Der Volksmund erzählt,<br />
dass sogar <strong>de</strong>r Sonnenkönig viel<br />
lieber im Hôtel Le Cep logiert<br />
hätte als im Hôtel-Dieu.<br />
Einen Katzensprung ausserhalb<br />
<strong>de</strong>r Stadtmauer liegt Meursault,<br />
das Dorf <strong>de</strong>r grossen weissen<br />
Burgun<strong>de</strong>rweine. Hier fin<strong>de</strong>n sich<br />
drei Schlösser, darunter eines aus<br />
<strong>de</strong>r Belle Epoque, das Château <strong>de</strong><br />
Cîteaux La Cueillette, inmitten <strong>de</strong>r<br />
von Mauern umgebenen Rebberge.<br />
Dieses alte Weinhan<strong>de</strong>lshaus<br />
MiChel Joly<br />
wur<strong>de</strong> über einem alten Weinkeller<br />
<strong>de</strong>r Zisterziensermönche errichtet,<br />
welche <strong>de</strong>n Weinberg seit <strong>de</strong>m 12.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt nutzten. Das herrschaftliche<br />
Gebäu<strong>de</strong> spiegelt die<br />
Lebensart <strong>de</strong>r Begüterten im 19.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt: Eine Steinbrüstung<br />
zieht sich rund um das Hochparterre,<br />
majestätische Treppenaufgänge,<br />
spektakuläre Empfangshallen,<br />
Basisreliefs und Fresken beeindrucken<br />
Besucher auch heute<br />
noch. Auch als Spa-Hotel hat das<br />
Gebäu<strong>de</strong> mit zurückhalten<strong>de</strong>m<br />
Komfort und exklusivem Ambiente<br />
<strong>de</strong>n Geist <strong>de</strong>s Ortes bewahrt. Eine<br />
Neuheit ist die Fruiti therapie: Die<br />
roten Früchte Burgunds stecken<br />
voller Phenole und Antioxidantien<br />
und sind reich an Vitaminen und<br />
Spurenelementen. Die Anwendungen<br />
für Körper und Gesicht<br />
wirken wie ein Jungbrunnen.<br />
Ebenfalls in bukolischer Umgebung<br />
liegt die Ferme <strong>de</strong> Marjolet,<br />
in einem wil<strong>de</strong>n Tal zwischen<br />
Beaune und Pommard. Das Gebäu<strong>de</strong><br />
ist um einen Kreuzgang aus<br />
<strong>de</strong>m 12. Jahrhun<strong>de</strong>rt angelegt. Bei<br />
<strong>de</strong>r sorgsamen Renovation wur<strong>de</strong>n<br />
die Seitenflügel aus <strong>de</strong>n urtümlichen<br />
gelbbraunen Steinen<br />
mit einer G<strong>la</strong>s-Stahl-Konstruktion<br />
verbun<strong>de</strong>n, welche das Licht hindurchfliessen<br />
lässt. Mit <strong>de</strong>m im<br />
Zentrum liegen<strong>de</strong>n Schwimmbad<br />
entstand die Atmosphäre eines<br />
harmonischen Lofts. In <strong>de</strong>r Küche<br />
sind <strong>de</strong>r Chef und seine Frau mit<br />
Ernst und Lei<strong>de</strong>nschaft bei <strong>de</strong>r<br />
Sache. Als veritable Botschafter<br />
<strong>de</strong>s burgundischen Weins und <strong>de</strong>r<br />
Gastronomie bieten sie zusätzlich<br />
auch Wein<strong>de</strong>gustationen und Kochkurse<br />
an.<br />
Authentisch Das Hôtel le Cep (1)<br />
liegt inmitten <strong>de</strong>r Stadt. Hier<br />
logierte bereits <strong>de</strong>r Sonnenkönig<br />
mit Vorliebe. Die aufführungsorte<br />
<strong>de</strong>s Barockfestivals von Beaune,<br />
etwa das Hôtel-Dieu (2), passen<br />
perfekt zur Musik. Im Château <strong>de</strong><br />
Cîteaux <strong>la</strong> Cueillette (3) wähnen<br />
sich Gäste ins 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
versetzt – ohne <strong>de</strong>n luxus von<br />
heute zu missen.<br />
MiChel Joly<br />
Barockes<br />
Musikfeuerwerk<br />
Ohrenschmaus Das internationale Barockfestival lockt<br />
alljährlich Musikfreun<strong>de</strong> aus aller Welt an.<br />
Irene P. SPInner<br />
Sich musikalisch in die Zeit <strong>de</strong>r Reifenröcke<br />
und gepu<strong>de</strong>rten Perücken zurückversetzen,<br />
ohne die Augen schliessen zu<br />
müssen: Das ist das internationale Barockfestival<br />
in Beaune. Die Aufführungsorte<br />
stammen aus <strong>de</strong>rselben Zeit wie die<br />
Musik: Das Hôtel-Dieu, die Basilika Notre-<br />
Dame und das Hospice <strong>de</strong> Beaune, das<br />
prachtvolle Krankenspital im frankoflämischen<br />
Frührenaissancestil passen nicht<br />
nur architektonisch, son<strong>de</strong>rn mit <strong>de</strong>n flämischen<br />
Wandteppichen auch hinsichtlich<br />
<strong>de</strong>r Innenausstattung zur Musik. Das<br />
Festival fin<strong>de</strong>t seit 30 Jahren alljährlich mit<br />
bis zu 14 000 Besuchern in Beaune statt<br />
und setzt die Tradition musikalischer Aufführungen<br />
fort, <strong>de</strong>ren Ursprünge am Hof<br />
<strong>de</strong>r burgundischen Herzöge liegen. Das<br />
Festival gilt als eines <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Zentren<br />
von Konzert-, Oper- und Oratoriumsaufführungen<br />
für Alte Musik. Die Konzerte<br />
mit Werken aus <strong>de</strong>m 15. bis 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
fin<strong>de</strong>n immer an vier Wochenen<strong>de</strong>n<br />
im Sommer statt, dieses Jahr vom 5. bis 28.<br />
Juli. Be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Dirigenten <strong>de</strong>r Barockmusik<br />
(unter an<strong>de</strong>ren Paul McCreesh,<br />
Chris tophe Rousset, René Jacobs, Raphaël<br />
Pichon) präsentieren mit ihren Musikern<br />
weltliche wie kirchliche Musik, bekannte<br />
Werke, aber auch Musikstücke, welche<br />
für manchen Musikfreund eine neue Ent<strong>de</strong>ckung<br />
sind. www.festivalbeaune.com<br />
«Die Tradition weiterentwickeln»<br />
Interview eric Pras, Chef <strong>de</strong>s restaurant <strong>la</strong>meloise in Chagny,<br />
über traditionen und kreativität.<br />
Carl Y. WeBerkneCHt<br />
Warme und kalte Langustinen an<br />
Apfeljus, eine leichte Senfcreme<br />
mit Kaviar aus Aquitanien, im<br />
Dampf sanft gegarter Petersfisch<br />
und Messermuscheln, über Weinrebenreisig<br />
geräucherte Leberpastete<br />
von <strong>de</strong>r Ente: Dies ist nur<br />
ein Auszug aus <strong>de</strong>r Menukarte<br />
von Eric Pras. Er und Frédéric<br />
Lamy knüpfen mit ihrer Küche an<br />
die Tradition <strong>de</strong>s Hauses an. 1921<br />
hat die Familie Lameloise in die<br />
ehemalige Poststation von Chagny<br />
investiert und sie in ein Hotel<br />
umgewan<strong>de</strong>lt, das damals wie<br />
heute bekannt ist für seine Herzlichkeit<br />
und seine einzigartige<br />
Gastronomie mit drei Sternen.<br />
Im Mitte<strong>la</strong>lter hat die Poststation<br />
von Chagny bereits die Herzöge<br />
Philipp <strong>de</strong>n Kühnen und Johannes<br />
Ohnefurcht angelockt. Bis<br />
heute ist sie genüsslich geblieben<br />
– auch für Kundschaft ohne Herzogstitel.<br />
Wieso sind Sie Koch gewor<strong>de</strong>n?<br />
Meine Mutter hantierte jeweils<br />
mit Inbrunst am Ofen und sie<br />
hat meine Lei<strong>de</strong>nschaft für das<br />
Kochen geweckt. Der Kontakt<br />
mit grossen, begna<strong>de</strong>ten Küchenchefs,<br />
welche die Liebe zur Gastronomie<br />
vorleben, hat meine<br />
Lust, stets besser zu kochen, vergrössert.<br />
Wo haben Sie Ihre Erfahrungen<br />
gesammelt?<br />
Meine be<strong>de</strong>utendsten Erfahrungen<br />
habe ich bei Michel Troisgros<br />
in Roanne, bei Bernard Loiseau in<br />
Saulieu, bei Pierre Gagnaire in<br />
Saint-Etienne, bei Antoine Westermann<br />
im Restaurant Buerehiesel<br />
in Strassburg gemacht. Zuvor<br />
war ich im Belle Otéro mit Chris-<br />
3<br />
tian Chauveau in Cannes und bei<br />
Régis Marcon in Saint-Bonnet-<br />
le-Froid tätig. Und natürlich bei<br />
Jacques Lameloise in Chagny.<br />
Was haben Sie von diesen Grossen<br />
<strong>de</strong>s Fachs «mitgenommen»?<br />
Bei Troisgros habe ich <strong>de</strong>n Geist<br />
eines Drei-Sterne-Hauses auf engem<br />
P<strong>la</strong>tz erlebt. Bei Loiseau habe<br />
ich die reine, verfeinerte Küche<br />
kennengelernt. Gagnaire hat mir<br />
<strong>de</strong>n Sinn für die Kreativität vermittelt.<br />
Bei Westermann habe ich<br />
natürlich das Elsass kennengelernt,<br />
seine Grosszügigkeit und<br />
die Schönheit seiner Produkte.<br />
Jacques Lameloise hat mir die<br />
Einfachheit <strong>de</strong>r Produkte vermittelt.<br />
Diese Qualitäten haben sich<br />
ergänzt, bereichert und ergaben<br />
eine breite Ausbildung.<br />
Was waren die berührendsten<br />
Momente?<br />
Ich hatte mehrere. Einer war meine<br />
Lehre bei Troisgros. Sie war<br />
traumhaft. Ein weiterer war mein<br />
Treffen mit Pierre Gagnaire. Ausser<strong>de</strong>m<br />
meine sechs Jahre, die ich<br />
Matthieu Cel<strong>la</strong>rd<br />
Eric Pras er hat seine kunst bei<br />
<strong>de</strong>n Grossen <strong>de</strong>s Faches gelernt.<br />
an <strong>de</strong>r Seite von Régis Marcon<br />
verbringen konnte. Stolz war ich<br />
auf die Auszeichnung als bester<br />
Arbeiter <strong>Frankreich</strong>s 2004. Und<br />
schliesslich erlebte ich die Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
meines Lebens mit<br />
Jacques Lamelois und <strong>de</strong>m Projekt,<br />
sein Nachfolger zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Wie kochen Sie?<br />
Ich praktiziere die Küche eines<br />
Erbes, das entwickelt wer<strong>de</strong>n darf<br />
und die Produkte respektiert. Sie<br />
ist fein und sensibel, und sie<br />
verträgt durchaus ein Quäntchen<br />
Fantasie bei allem Respekt gegenüber<br />
<strong>de</strong>r Tradition.<br />
Wo haben Sie Ihre höchsten gastronomischen<br />
Emotionen erlebt?<br />
Dies war bei zwei Mahlzeiten <strong>de</strong>r<br />
Fall. Einmal bei <strong>de</strong>n Troisgros in<br />
Roanne und einmal bei Jacques<br />
Decoret in Vichy.<br />
Welches war <strong>de</strong>r amüsanteste<br />
Vorfall in <strong>de</strong>r Küche?<br />
Dies war eine gastronomische<br />
Woche im Orient Express mit<br />
Régis Marcon zum Karneval in<br />
Venedig. Es war ein unvergesslicher<br />
An<strong>la</strong>ss. Einerseits aufgrund<br />
<strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>s Ortes, an<strong>de</strong>rseits<br />
aufgrund <strong>de</strong>r Tatsache, in<br />
einem Zug etwas zuzubereiten<br />
und während <strong>de</strong>r Passagen über<br />
Weichen in Angstschweiss auszubrechen,<br />
weil je<strong>de</strong>rzeit alles<br />
herunterfallen konnte – auf <strong>de</strong>n<br />
Servierwagen mit <strong>de</strong>n gebrannten<br />
Cremen.<br />
www.<strong>la</strong>meloise.com<br />
www.re<strong>la</strong>isetchateaux.com<br />
Jean C<strong>la</strong>u<strong>de</strong> Bernard
<strong>Frankreich</strong> | 2. Mai 2013<br />
1<br />
2<br />
Historisches Erbe: Im Museum <strong>de</strong>r Schönen Künste in Dijon (2) ist eine <strong>de</strong>r Hauptattraktionen<br />
das Grabmal von Philipp <strong>de</strong>m Kühnen mit <strong>de</strong>n Trauern<strong>de</strong>n im Sockel (1).<br />
Dijon | 5<br />
Freudig erwartete<br />
Trauern<strong>de</strong><br />
Musée <strong>de</strong>s Beaux-Arts Nach <strong>de</strong>r Renovation eines grossen Teils<br />
<strong>de</strong>s Musums in Dijon erstrahlen <strong>de</strong>r Herzogspa<strong>la</strong>st und die Exponate<br />
in neuem G<strong>la</strong>nz. Und die Figuren <strong>de</strong>r Trauern<strong>de</strong>n stehen wie<strong>de</strong>r am<br />
angestammten P<strong>la</strong>tz.<br />
IRENE P. SPINNER<br />
MBA be<strong>de</strong>utet in Dijon nicht bloss<br />
Master of Business Administration,<br />
es ist auch die Abkürzung für das<br />
Musée <strong>de</strong>s Beaux-Arts, das Museum<br />
<strong>de</strong>r Schönen Künste. Es ist eines<br />
<strong>de</strong>r ältesten Museen in <strong>Frankreich</strong>.<br />
Untergebracht ist es zusammen<br />
mit <strong>de</strong>m Rathaus <strong>de</strong>r Stadt im<br />
ehemaligen Pa<strong>la</strong>st <strong>de</strong>r Herzöge<br />
von Burgund. Herzog Philipp <strong>de</strong>r<br />
Kühne hat <strong>de</strong>n Pa<strong>la</strong>st 1364 bezogen,<br />
Philipp <strong>de</strong>r Gute baute <strong>de</strong>n<br />
nach ihm ernannten Turm an. Aus<br />
<strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>r Herzöge stammen<br />
noch die Pa<strong>la</strong>stküchen, ein Meisterwerk<br />
<strong>de</strong>r weltlichen gotischen<br />
Architektur. Später benutzten es<br />
die französischen Könige. Mit zwei<br />
Räumen öffnete das Museum 1799<br />
erstmals seine Türen. Die Sammlung<br />
wuchs stetig, nicht zuletzt mit<br />
Werken, die im Zuge <strong>de</strong>r Französischen<br />
Revolution besch<strong>la</strong>gnahmt<br />
wur<strong>de</strong>n.<br />
1827 überführte man auch<br />
die Gräber <strong>de</strong>r Herzöge von Burgund<br />
aus <strong>de</strong>m Kartäuserkloster<br />
von Champ mol in <strong>de</strong>n Pa<strong>la</strong>st. Am<br />
Grabmal Philipps <strong>de</strong>s Kühnen<br />
arbeiteten während 25 Jahren drei<br />
verschie<strong>de</strong>ne Künstler, Jean <strong>de</strong><br />
Marville, C<strong>la</strong>us Sluter und C<strong>la</strong>us<br />
<strong>de</strong> Werve. Eine Beson<strong>de</strong>rheit sind<br />
die Arka<strong>de</strong>n im Sockel <strong>de</strong>s Grabmals<br />
mit 41 trauern<strong>de</strong>n Figuren.<br />
Ebenfalls von Trauern<strong>de</strong>n umringt<br />
ist das Grabmal von Johann<br />
Ohnefurcht und seiner Gattin<br />
Margarete. Alle Trauern<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n<br />
ab Juni dieses Jahres wie<strong>de</strong>r an<br />
<strong>de</strong>m ihnen ursprünglich zugewiesenen<br />
P<strong>la</strong>tz in Dijon zu sehen sein.<br />
Im Moment sind sie auf einer<br />
Tournee, die sie durch die USA<br />
und Europa führte. Grund dafür ist<br />
eine umfassen<strong>de</strong> Renovation <strong>de</strong>s<br />
Museums <strong>de</strong>r Schönen Künste,<br />
<strong>de</strong>ren grösste und be<strong>de</strong>utendste<br />
Tranche auch <strong>de</strong>n Gar<strong>de</strong>nsaal mit<br />
<strong>de</strong>n Grabmälern betraf und im<br />
April abgeschlossen wur<strong>de</strong>.<br />
Weitere Schwerpunkte dieser<br />
Sammlung sind die französische<br />
Skulptur und Malerei <strong>de</strong>s 17., 18.<br />
und 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts und die flämische<br />
und nie<strong>de</strong>rländische Malerei.<br />
Sie ist durch Werke von Peter<br />
Paul Rubens und Jan Brueghel <strong>de</strong>r<br />
Ältere und Frans Hals vertreten.<br />
Zur Sammlung mit französischen<br />
Künstlern <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt zählen<br />
Werke von Théodore Géricault,<br />
Gustave Moreau, William Adolphe<br />
Bouguereau und James Tissot.<br />
Hinzu kommen die Impressionisten<br />
C<strong>la</strong>u<strong>de</strong> Monet, Alfred Sisley<br />
und Edouard Manet, von <strong>de</strong>m<br />
allein das Museum vier Gemäl<strong>de</strong><br />
besitzt. Nicht zu vergessen sind<br />
die Kunstwerke aus altägyptischer<br />
Zeit, darunter Statuetten, Amulette,<br />
ein Sarkophag und Mumienporträts.<br />
In ungefähr sechs Jahren wird<br />
das ganze Museum samt seiner<br />
Umgebung renoviert respektive<br />
umgestaltet sein. Dann wird Dijon<br />
ausgestattet sein mit einem gastfreundlichen<br />
Museum, in <strong>de</strong>m die<br />
Architektur wie auch eine erweiterte<br />
Sammlung präsentiert wird.<br />
Wo <strong>de</strong>r Senf keine Zugabe ist<br />
Scharfer Genuss Der kulinarischen Höhepunkte sind in Dijon so viele, dass eine Aufzählung immer unvollständig bleibt. Ein kleiner Auszug.<br />
Gaumenfreu<strong>de</strong>n Schnecken o<strong>de</strong>r pochierte Eier an Burgun<strong>de</strong>rsauce: Dijon quillt über von<br />
schmackhaften Gerichten.<br />
IRENE P. SPINNER<br />
Es ist untertrieben zu sagen, dass<br />
die Gastronomie in Dijon ein sicherer<br />
Wert ist. Denn einerseits wur<strong>de</strong><br />
das Burgund aufgrund <strong>de</strong>r aussergewöhnlichen<br />
klima tischen<br />
Bedingungen und <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nbeschaffenheit<br />
in das Unesco-Weltkulturerbe<br />
aufgenommen. An<strong>de</strong>rseits<br />
ist Dijon ein aussichtsreicher<br />
Kandidat, im Jahre 2016 zur Gastronomiestadt<br />
gekrönt zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Auf alle Fälle sind aber Genuss<br />
und Gaumenfreu<strong>de</strong>n zwei Begriffe,<br />
welche <strong>de</strong>n Bewohnern von Dijon<br />
bereits im frühesten Kin<strong>de</strong>salter<br />
gelehrt wer<strong>de</strong>n. Es liegt sogar die<br />
Vermutung nahe, dass ihnen die<br />
Fähigkeit, Gaumenfreu<strong>de</strong>n ausgiebig<br />
zu geniessen, bereits in <strong>de</strong>n<br />
Genen liegt. Kein Wun<strong>de</strong>r, haben<br />
sich in Dijon gleich mehrere Köche<br />
nie<strong>de</strong>rge<strong>la</strong>ssen, die mit Sternen<br />
und Hauben <strong>de</strong>koriert sind.<br />
Darunter befin<strong>de</strong>t sich Stéphane<br />
Derbord, <strong>de</strong>ssen kreative<br />
Küche <strong>de</strong>m Reichtum <strong>de</strong>r Produkte<br />
aus <strong>de</strong>m Burgund ein Kränzchen<br />
win<strong>de</strong>t. O<strong>de</strong>r Jean-Pierre Billoux,<br />
welcher inzwischen mit seinem<br />
Sohn zusammen am Herd steht<br />
PhiliPPe Bornier /Ville <strong>de</strong> dijon<br />
Atelier démoulin<br />
und direkt vor <strong>de</strong>m Herzogspa<strong>la</strong>st<br />
eine gelungene Verbindung zwischen<br />
Tradition und Mo<strong>de</strong>rne serviert.<br />
Ebenfalls zu zweit kochen<br />
Nico<strong>la</strong>s Isnard und David Le<br />
Compte. Ihre vierhän digen Kompositionen<br />
stehen in völligem Eink<strong>la</strong>ng<br />
mit <strong>de</strong>n Jahreszeiten. Nicht<br />
zu vergessen ist <strong>de</strong>r Zwei-Sterne-<br />
Koch William Frachot, <strong>de</strong>ssen<br />
kreative Küche nicht nur <strong>de</strong>n Respekt<br />
gegenüber <strong>de</strong>n heimischen<br />
Produkten, son<strong>de</strong>rn auch seine<br />
Reise freu<strong>de</strong> offenbart. Die grossen<br />
Meister am Herd setzen alle auf die<br />
Produkte <strong>de</strong>r Region. Denn sie<br />
Bil<strong>de</strong>r: michel joly/office <strong>de</strong> tourisme <strong>de</strong> dijon<br />
sind die Grund<strong>la</strong>ge einer guten<br />
Küche.<br />
Zuallererst ist <strong>de</strong>r Senf zu nennen.<br />
Schon im Altertum war die<br />
verdauungsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Kraft <strong>de</strong>s<br />
kleinen Senfkorns bekannt. Um<br />
1750 hatte <strong>de</strong>r Senfhersteller Jean<br />
Naigeon in Dijon die I<strong>de</strong>e, <strong>de</strong>n bisher<br />
zur Senfherstellung benutzten<br />
Essig durch Verjus, <strong>de</strong>n Saft gepresster<br />
grüner und damit unreifer<br />
Traubenbeeren, zu ersetzen. Ausser<strong>de</strong>m<br />
wer<strong>de</strong>n die Senfkörner <strong>de</strong>s<br />
Dijon-Senfs nicht entölt, was ihm<br />
ein beson<strong>de</strong>rs volles Aroma verleiht.<br />
Das Rezept <strong>de</strong>s Dijon-Senfes<br />
war geschaffen.<br />
Seit 1937 ist die Bezeichnung<br />
geschützt. Der Schutz betrifft allerdings<br />
nur das Rezept, nicht aber<br />
die Herkunftsbezeichnung. Damit<br />
darf er überall auf <strong>de</strong>r Welt nach<br />
Rezept hergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die stilvolle Art, in Dijon Dijon-<br />
Senf zu kaufen, erfolgt im La<strong>de</strong>nlokal<br />
von Maille, wo nicht nur <strong>de</strong>r<br />
Senf, son<strong>de</strong>rn auch an<strong>de</strong>re Produkte<br />
aus <strong>de</strong>r Region <strong>de</strong>gustiert<br />
und in hübschen Tongefässen o<strong>de</strong>r<br />
an <strong>de</strong>ren Geschenkverpackun gen<br />
erstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n können.<br />
Ein beliebtes Mitbringsel ist<br />
auch <strong>de</strong>r typische Lebkuchen<br />
aus Dijon. Das Gebäck aus Weizenmehl,<br />
Honig und Gewürzen<br />
wie Vanille, Zimt, Orangenschale<br />
stammt ursprünglich aus China.<br />
Herzog Philipp <strong>de</strong>r Gute sorgte<br />
dafür, dass es auch in Dijon gebacken<br />
und im Laufe <strong>de</strong>r Zeit verfeinert<br />
wur<strong>de</strong>, was ihm schliesslich<br />
<strong>de</strong>n ruhmvollen Ruf eintrug, <strong>de</strong>r<br />
feinste Lebkuchen <strong>Frankreich</strong>s zu<br />
sein.<br />
Nicht zu vergessen ist die<br />
Crème <strong>de</strong> cassis. Sie wird nur in<br />
Dijon hergestellt aus <strong>de</strong>n schwarzen<br />
Johannisbeeren, die in <strong>de</strong>n<br />
Höhen <strong>de</strong>r Côte <strong>de</strong> Nuits gepflückt<br />
wer<strong>de</strong>n. Vermischt mit <strong>de</strong>m Weisswein<br />
Aligoté wird sie zum Kir.<br />
Auf <strong>de</strong>r Suche nach <strong>de</strong>n typischen<br />
Produkten von Dijon empfiehlt<br />
sich neben <strong>de</strong>r Boutique<br />
Maille auch das Lokal Bourgogne<br />
Street, das Touristen wie Einheimische<br />
gleichermassen anspricht.<br />
Auch hier können die Produkte<br />
probiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Ein Einkaufserlebnis <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren<br />
Art ist <strong>de</strong>r Wochenmarkt in<br />
<strong>de</strong>n Markthallen. Sie wur<strong>de</strong>n von<br />
Gustave Eiffel erbaut und stehen<br />
unter Denkmalschutz. Die Rufe<br />
<strong>de</strong>r Händler, die hier ihre Waren<br />
anpreisen, schallen von <strong>de</strong>n hohen<br />
Bögen zurück. Ein Augenschmaus<br />
sind die farbenfrohen<br />
Gemüse, die reif duften<strong>de</strong>n Käse,<br />
dralle Würste, noch leben<strong>de</strong> Weinbergschnecken,<br />
<strong>de</strong>ren Häuschen<br />
sich mit leisem Schaben übereinan<strong>de</strong>rschieben,<br />
und Geflügel, <strong>de</strong>ren<br />
steife gelbe Beine aus <strong>de</strong>r Vitrine<br />
ragen.<br />
Dies alles ge<strong>la</strong>ngt in die Kochtöpfe<br />
<strong>de</strong>r Stadt und auf <strong>de</strong>n Tisch.<br />
Dijon<br />
Gut zu wissen<br />
Öffnungszeiten <strong>de</strong>s<br />
Musée <strong>de</strong>s Beaux-Arts:<br />
Mai–Oktober: 9.30–18 Uhr,<br />
sonst: 10–17 Uhr.<br />
Eintritt frei<br />
www.mba.dijon.fr<br />
www.visitdijon.com<br />
Beispielsweise als «coq au vin»<br />
o<strong>de</strong>r als Poulet Gaston Gérard, ein<br />
leicht gratiniertes Poulet an einer<br />
Sauce aus <strong>de</strong>m gekochten Pouletsaft<br />
mit Käse, Weisswein, Rahm<br />
und Senf. Typisch ist auch <strong>de</strong>r<br />
Jambon persillé, <strong>de</strong>r auch Osterschinken<br />
genannt wird, eine Sülzwurst,<br />
die traditionellerweise zu<br />
Ostern und in je<strong>de</strong>r Familie nach<br />
eigenem Rezept hergestellt wur<strong>de</strong>.<br />
An festlichen Familienfeiern und<br />
in fast je<strong>de</strong>m Restaurant wird das<br />
Bœuf bourguignon gereicht, <strong>de</strong>ssen<br />
Hauptzutaten – wie es <strong>de</strong>r<br />
Name sagt – Rindfleisch und heimischer<br />
Wein sind, die <strong>la</strong>nge auf<br />
kleiner F<strong>la</strong>mme gekocht wer<strong>de</strong>n.<br />
Nicht zu vergessen sind die Weinbergschnecken,<br />
die von Dijon aus<br />
Anfang <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts ihren<br />
gastronomischen Siegeszug antraten<br />
– was ihrer Art fast zum<br />
Verhängnis wur<strong>de</strong>. Heute sind die<br />
Weinbergschnecken geschützt, in<br />
<strong>de</strong>n Kochtopf ge<strong>la</strong>ngen nur noch<br />
eigens für diesen Zweck gezüchtete<br />
Exemp<strong>la</strong>re.<br />
Der Geschmack von Geschichte und das Vergnügen <strong>de</strong>s Weins.<br />
Träumen Sie von einer Auszeit mit allen Vorteilen einer Stadt?<br />
Wun<strong>de</strong>rbar!<br />
Ein Aufenthalt in Dijon für zwei Tage und eine Nacht o<strong>de</strong>r für drei<br />
Tage und zwei Nächte inklusive Reduktion <strong>de</strong>s TGV-Tickets aus<br />
An<strong>la</strong>ss <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>reröffnung <strong>de</strong>s «Musée <strong>de</strong>s Beaux-Arts» und<br />
<strong>de</strong>r Rückkehr <strong>de</strong>r Figuren <strong>de</strong>r Trauern<strong>de</strong>n. Ent<strong>de</strong>cken Sie mit einer<br />
Rundfahrt in die Umgebung <strong>de</strong>n Weinbau <strong>de</strong>r Region.<br />
Zögern Sie nicht länger!<br />
Gültig von September 2013 bis September 2014<br />
Kontaktieren Sie uns für alle Auskünfte :<br />
E-Mail : info@otdijon.com / Tél : +33 (0) 892 700 558 (0,34€/mn)<br />
Reservationen unter www.visitdijon.com
Bil<strong>de</strong>r: PhiliPPe Grollier / Curius / lyriA sAs<br />
6 TGV Lyria <strong>Frankreich</strong> | 2. Mai 2013<br />
Mit <strong>de</strong>m TGV ans Mittelmeer<br />
TGV Lyria stellt seine Dynamik unter Beweis und eröffnet neue<br />
reiseperspektiven – zum Beispiel ans Mittelmeer. Im Dezember<br />
2012 wur<strong>de</strong> das Streckennetz von TGV Lyria von Genf nach Südfrankreich<br />
erweitert. So gibt es täglich eine Hin- und rückfahrt<br />
von Genf nach Marseille, nizza o<strong>de</strong>r Montpellier. nach Marseille<br />
benötigt man beispielsweise bloss noch dreieinhalb Stun<strong>de</strong>n.<br />
Greifbar nahe rückt das Mittelmeer auch aufgrund <strong>de</strong>r sensationellen<br />
Preise, eine einfache Fahrt in <strong>de</strong>r 2. K<strong>la</strong>sse ist schon ab<br />
31 Franken zu haben.<br />
www.tgv-lyria.com<br />
Tarife und Reservationen<br />
Wer früh und clever bucht, reist zu äusserst günstigen Konditionen.<br />
Zu<strong>de</strong>m gibt es Spezialtarife für Vielfahrer, rentner und<br />
Jugendliche. Erhältlich sind die Billette an allen Schweizer<br />
Bahnhöfen, über 0900 300 300 (1.19 Fr./Min. vom Schweizer<br />
Festnetz, 24 Stun<strong>de</strong>n/24) o<strong>de</strong>r im Internet unter<br />
www.sbb.ch/ticketshop o<strong>de</strong>r<br />
www.tgv-europe.ch<br />
Streckennetz<br />
Das stetig ausgebaute Streckennetz<br />
<strong>de</strong>s TGV Lyria ist ein<br />
Vorteil, <strong>de</strong>n viele reisen<strong>de</strong> als<br />
Argument für die Wahl <strong>de</strong>s TGV<br />
als Verkehrsmittel angeben.<br />
www.tgv-lyria.com<br />
Rasant unterwegs: Der TGV Lyria stellt für eine steigen<strong>de</strong> Zahl Passagiere eine echte Alternative zu <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>rn Verkehrsmitteln dar.<br />
Wie ein Zug zum<br />
Überflieger wur<strong>de</strong><br />
Speedy In nur drei Stun<strong>de</strong>n von Basel nach Paris. Mit <strong>de</strong>m TGV Lyria ist man schneller<br />
an <strong>de</strong>r Seine als mit <strong>de</strong>m Flieger – die Geschichte eines beispiellosen Erfolgs.<br />
AnnA FrEI<br />
Destinationen Anzahl Hin- und Rück–<br />
fahrten pro Tag<br />
Rotweiss anstatt b<strong>la</strong>ugrau: Seit rund einem<br />
halben Jahr trägt <strong>de</strong>r TGV auf <strong>de</strong>m Schweizer<br />
Schienennetz eine neue Farbe. Das eingeschweizerte<br />
Gewand ist das Markenzeichen<br />
von TGV Lyria, <strong>de</strong>r gemeinsamen Tochtergesellschaft<br />
<strong>de</strong>r Société Nationale <strong>de</strong>s Chemins<br />
<strong>de</strong> Fer Français (SNCF) und <strong>de</strong>r Schweizerischen<br />
Bun<strong>de</strong>sbahnen (SBB).<br />
Eigentlich existiert Lyria bereits seit 2002,<br />
doch erst im vergangenen Jahr haben die<br />
bei<strong>de</strong>n Partner <strong>de</strong>m Unternehmen mehr Autonomie<br />
gewährt und Verantwortung übertragen.<br />
War Lyria bereits in <strong>de</strong>r Vergangenheit ein<br />
Überflieger, so kann das Unternehmen jetzt<br />
richtig durchstarten.<br />
2012 haben fast 4,5 Millionen Fahrgäste TGV<br />
Lyria genutzt. Das entspricht 12300 Reisen<strong>de</strong>n<br />
Komfortabel Der TGV Lyria bietet viele<br />
Annehmlichkeiten und ist ähnlich<br />
schnell wie das Flugzeug.<br />
Kürzeste<br />
Fahrzeit<br />
in Stun<strong>de</strong>n<br />
Genf Paris Bis zu 9 tägliche Hin-/rückfahrten 3:05<br />
Lausanne Paris 4 tägliche Hin-/rückfahrten 3:34<br />
Basel Paris Bis zu 6 tägliche Hin-/rückfahrten 3:03<br />
Zürich Paris Bis zu 6 tägliche Hin-/rückfahrten 4:03<br />
neuenburg Paris 1 tägliche Hin-/rückfahrt 3:55<br />
Bern Paris 1 tägliche Hin-/rückfahrt 4:33<br />
Inter<strong>la</strong>ken Paris 1 tägliche Hinfahrt / 2 rückfahrten pro Woche 5:46<br />
Brig Paris 1 Hin-/rückfahrt pro Woche (bis zum 13.04.13) 6:10<br />
Genf Marseille 2 tägliche Hin-/rückfahrten 3:32<br />
Genf nizza 1 tägliche Hin-/rückfahrt 6:19<br />
Genf Montpellier 1 tägliche Hin-/rückfahrt 3:48<br />
Bis zu 23 Hin- und rückfahrten täglich zwischen <strong>de</strong>r Schweiz und <strong>Frankreich</strong><br />
pro Tag (gegenüber 11000 im Jahr 2011). Eine<br />
Erfolgsgeschichte ist auch die Eröffnung <strong>de</strong>r<br />
Strecke RhinRhône im Dezember 2011. Diese<br />
Linie weist mit einem Plus von knapp 30 Prozent<br />
einen enormen Anstieg an. Der grosse<br />
Zu<strong>la</strong>uf fällt mit <strong>de</strong>r erhöhten Frequenz, <strong>de</strong>n<br />
verkürzten Reisezeiten und <strong>de</strong>r Einführung<br />
<strong>de</strong>s TGV Euroduplex zusammen. Das neue<br />
Roll material erfüllt die Ansprüche an Komfort,<br />
Technologie und Sicherheit. Zu<strong>de</strong>m bietet es<br />
<strong>de</strong>n Reisen<strong>de</strong>n Informationen über Bildschirme,<br />
die in je<strong>de</strong>m Wagen installiert sind.<br />
Hervorzuheben ist <strong>de</strong>r Service an Bord. Passagiere<br />
<strong>de</strong>r 1. K<strong>la</strong>sse, die zwischen <strong>de</strong>r Schweiz<br />
und Dijon/Paris und umgekehrt reisen, dürfen<br />
sich im Rahmen von Lyriapremière auf Dienstleistungen<br />
wie auf Langstreckenflügen freuen,<br />
allerdings mit Extras, die kein Flieger bieten<br />
kann. Je nach Reisezeit wird am P<strong>la</strong>tz ein Frühstück,<br />
ein kaltes Mittagessen, ein Snack o<strong>de</strong>r<br />
ein kaltes Aben<strong>de</strong>ssen auf Porzel<strong>la</strong>ngeschirr<br />
serviert. Dazu reicht das zweisprachige Bordpersonal<br />
kalte und warme Getränke; Schweizer<br />
wie auch französische Weine sowie an<strong>de</strong>re<br />
Alkoholika sind im Angebot. Kin<strong>de</strong>r über fünf<br />
Jahre erhalten die gleiche Mahlzeit wie ihre<br />
Eltern, Vegetariern wird auch ohne Vorreser<br />
Netzkarte TGV Lyria<br />
Paris<br />
Gare <strong>de</strong> Lyon<br />
TGV Lyria<br />
Dijon<br />
Dole<br />
Bourgen-Bresse<br />
Nurieux<br />
TGV Lyria <strong>de</strong>s Neiges<br />
Saisonale Verbindungen<br />
Lyon<br />
Part-Dieu<br />
Bellegar<strong>de</strong><br />
Valence<br />
TGV<br />
Frasne<br />
Genf<br />
Nîmes<br />
vation eine Spezialmahlzeit angeboten. Wie bei<br />
je<strong>de</strong>r guten Airline gibt es ein Bordmagazin.<br />
Und wer sich schon vor <strong>de</strong>r Reise entspannen<br />
möchte, kann etwa im Hauptbahnhof Zürich<br />
die SBB Lounge besuchen, wo Erfrischungsgetränke<br />
bereitstehen und ein kostenloser Internetzugang<br />
zur Verfügung steht. Lounges für<br />
Genf und Paris Gare <strong>de</strong> Lyon sind in P<strong>la</strong>nung.<br />
Was kein Flugzeug bieten kann, ist die Bar,<br />
zu <strong>de</strong>r man während <strong>de</strong>r Reise schlen<strong>de</strong>rn<br />
kann. Ein i<strong>de</strong>aler Ort, um an<strong>de</strong>re Reisen<strong>de</strong> kennenzulernen<br />
und vielfältige Qualitätsprodukte<br />
zu geniessen. Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n hier MétroBillette<br />
<strong>de</strong>r Pariser Verkehrsbetriebe verkauft, um die<br />
Ankunft in Paris unkompliziert zu gestalten.<br />
Und wer will, kann sich auch ein Taxi reservieren<br />
<strong>la</strong>ssen.<br />
Das grosse Serviceangebot, <strong>de</strong>r direkte Zugang<br />
zum Zentrum und die Tatsache, dass <strong>de</strong>r<br />
TGV Lyria mit 320 Kilometern pro Stun<strong>de</strong> auf<br />
Schienen rollt, machen ihn zu einem besseren<br />
Flieger. Kein Einchecken, kein Warten an <strong>de</strong>n<br />
Sicherheitsschranken und kein Zittern bei <strong>de</strong>r<br />
Gepäckausgabe. Wer in Basel an Bord geht,<br />
steigt nur drei Stun<strong>de</strong>n später am Gare <strong>de</strong> Lyon<br />
aus – mitten im Zentrum von Paris, nur wenige<br />
Gehminuten von <strong>de</strong>r Seine entfernt.<br />
Besançon<br />
Franche-Comté<br />
TGV<br />
Belfort<br />
Montbéliard<br />
TGV<br />
Vallorbe<br />
Montpellier<br />
Pontarlier<br />
Mulhouse<br />
Bern<br />
Lausanne<br />
Basel<br />
Neuenburg<br />
Thun<br />
Spiez<br />
Marseille Saint-Charles<br />
Avignon<br />
TGV Montreux<br />
Aix-en-<br />
Provence<br />
TGV Aigle<br />
Martigny<br />
Toulon<br />
Sion<br />
Saint Raphaël-<br />
Valescure<br />
Cannes<br />
Antibes<br />
Zürich<br />
Inter<strong>la</strong>ken<br />
Si<strong>de</strong>rs / Sierre<br />
Leuk<br />
Visp<br />
Brig<br />
Nizza<br />
Alstom
<strong>Frankreich</strong> | 2. Mai 2013<br />
Luxuriös Im Château <strong>de</strong> Bagnols fühlen sich die Gäste ins 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt zurückversetzt, ohne auf <strong>de</strong>n Luxus von heute zu verzichten.<br />
Königlicher Eintrag im «Gästebuch»<br />
Zeitreise Ein mitte<strong>la</strong>lterliches Schloss mit zeitgenössischem Luxus: Ein Traum.<br />
CarL Y. WEBErknEChT<br />
König Karl VIII. wür<strong>de</strong> sich auch<br />
heute wohlfühlen im Château <strong>de</strong><br />
Bagnols, wie schon damals, als er<br />
1490 das Schloss besuchte. Noch<br />
heute zeugt das königliche Lilienwappen<br />
am gigantischen gotischen<br />
Kamin im Saal <strong>de</strong>r Wachen<br />
von <strong>de</strong>r königlichen Ehre, sein Eintrag<br />
ins Gästebuch <strong>de</strong>s Hauses.<br />
Auch heute noch wird hier die «Art<br />
<strong>de</strong> vivre à <strong>la</strong> française» zelebriert.<br />
Im Herzen <strong>de</strong>s Beaujo<strong>la</strong>is gelegen,<br />
weniger als 30 Kilometer von<br />
Lyon, bietet das Fünf-Sterne-Hotel<br />
alles, was das Herz an Luxus und<br />
Behaglichkeit begehrt. Die 22 Zim-<br />
Vergnügen für Augen<br />
und Gaumen<br />
Vielfalt Für Wan<strong>de</strong>rvögel, Weinfreun<strong>de</strong>, Gourmets<br />
o<strong>de</strong>r Städtebummler: Im Beaujo<strong>la</strong>is kommt<br />
keine Langeweile auf.<br />
IrEnE P. SPInnEr<br />
Moulin à Vent, Saint-Amour, Fleurie,<br />
Morgon, Chiroubles, Juliénas –<br />
wem die Namen dieser Weinbaugebiete<br />
die Nasenflügel erzittern<br />
und ihn im Geiste das G<strong>la</strong>s heben<br />
lässt, <strong>de</strong>r ist im Beaujo<strong>la</strong>is gut aufgehoben.<br />
Sie gehören zu <strong>de</strong>n zwölf<br />
sogenannten Cru, welche die qualitative<br />
Spitze <strong>de</strong>r Beaujo<strong>la</strong>is-Weine<br />
darstellen und ge<strong>la</strong>gert wer<strong>de</strong>n<br />
können. Der fruchtige Rotwein aus<br />
<strong>de</strong>r Gamay-Traube wird häufig<br />
jung getrunken und passt ausgezeichnet<br />
zu <strong>de</strong>n Gerichten <strong>de</strong>r<br />
Region.<br />
Die bekannteste Stadt <strong>de</strong>r Region<br />
ist Lyon, die auch als «ville <strong>de</strong><br />
gueule», also Stadt <strong>de</strong>s Gaumens,<br />
bezeichnet wird. «Einfach, aber<br />
fein» ist das Motto <strong>de</strong>r regionalen<br />
mer und Suiten tragen die Namen<br />
<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Schlossbesitzer<br />
seit <strong>de</strong>m 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt o<strong>de</strong>r berühmter<br />
Personen. Das Hotel mit<br />
intaktem Wassergraben und <strong>de</strong>m<br />
imposanten Ziehbrückeneingang<br />
steht unter Denkmalschutz.<br />
Als Lord und Lady Hamlyn das<br />
Schloss 1987 kauften, war es nur<br />
noch ein Schatten seiner selbst.<br />
Seit <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg war<br />
das Schloss ver<strong>la</strong>ssen. Das Dach<br />
war an einigen Stellen eingebrochen<br />
und die Mauern von Rissen<br />
durchzogen. Trotz<strong>de</strong>m o<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>swegen wur<strong>de</strong> ihm damals eine<br />
wichtige Rolle zum Schutz <strong>de</strong>r<br />
Kunstwerke Lyons zuteil. Die bun-<br />
Bummel Ob bei einer gemütlichen<br />
Wan<strong>de</strong>rung durch die Weinberge in <strong>de</strong>r<br />
Umgebung o<strong>de</strong>r bei einem Spaziergang durch<br />
Lyon – <strong>de</strong>r Genuss kommt nie zu kurz.<br />
Küche: Geflügel aus Bourg-en-<br />
Bresse (Bressehuhn), Forellen aus<br />
<strong>de</strong>n k<strong>la</strong>ren Flüssen <strong>de</strong>r Alpen, aus<br />
<strong>de</strong>n vielen Seen Hecht, Saibling,<br />
Felchen, Aal und Flusskrebse,<br />
die berühmten Karpfen aus <strong>de</strong>r<br />
Dombes, Früchte aus <strong>de</strong>n Monts<br />
du Lyonnais und <strong>de</strong>m Rhonetal,<br />
Gemüse aus <strong>de</strong>m F<strong>la</strong>ch<strong>la</strong>nd <strong>de</strong>s<br />
Département Ain, die Artischocken<br />
aus Vaulx-en-Velin, Käse aus<br />
<strong>de</strong>r Dauphiné und <strong>de</strong>m Ardèche.<br />
Nicht zu vergessen <strong>de</strong>r Chartreuse,<br />
ein Kräuterlikör, <strong>de</strong>n die Kartäusermönche<br />
<strong>de</strong>r grossen Kartause<br />
bei Grenoble herstellen, <strong>de</strong>r die<br />
Verdauung unterstützt. Serviert<br />
wer<strong>de</strong>n die Gerichte in <strong>de</strong>n typischen<br />
«Bouchons», kleinen traditionellen<br />
Restaurants. Wer bei dieser<br />
Vielfalt hungrig vom Tisch geht, ist<br />
selber schuld.<br />
P-Muradian<br />
P-Muradian<br />
ten Kirchenfenster <strong>de</strong>r Kathedrale<br />
Saint-Jean und die grossen Bil<strong>de</strong>r<br />
im Museum Saint-Pierre wur<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>montiert und im Gewölbekeller<br />
<strong>de</strong>s Schlosses vor <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen<br />
Plün<strong>de</strong>rern versteckt.<br />
Während vier Jahren haben die<br />
Hamlyns das Schloss renovieren<br />
<strong>la</strong>ssen, ohne seinen Charakter zu<br />
verän<strong>de</strong>rn. Zig verschie<strong>de</strong>ne Kunsthandwerker<br />
haben <strong>de</strong>n alten G<strong>la</strong>nz<br />
<strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s wie<strong>de</strong>rauferstehen<br />
<strong>la</strong>ssen. Gleichzeitig beherrschten<br />
die Architekten die Kunst, einen<br />
Ort <strong>de</strong>r Behaglichkeit zu schaffen,<br />
<strong>de</strong>r auch die mo<strong>de</strong>rnen Ansprüche<br />
an Komfort und Technik erfüllte.<br />
Lady Hamlyn persönlich hat die<br />
Grosse Küchenchefs – <strong>de</strong>r bekannteste<br />
unter ihnen Paul Bocuse<br />
– haben <strong>de</strong>n guten Ruf <strong>de</strong>r Lyoner<br />
Gastronomie gefestigt. Er und seine<br />
Berufskollegen stehen in <strong>de</strong>r Tradition<br />
<strong>de</strong>r sogenannten Mères<br />
lyon naises. Diese Frauen kochten<br />
früher im Dienste grosser bürgerlicher<br />
Familien und machten sich<br />
in <strong>de</strong>r zweiten Hälfte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
selbstständig. Zu ihren<br />
Kun<strong>de</strong>n gehörten die Handwerksgesellen,<br />
die durch <strong>Frankreich</strong> reisten.<br />
Ist <strong>de</strong>r Bauch voll, empfiehlt<br />
sich ein Spaziergang in <strong>de</strong>r Umgebung.<br />
Lauschige Wege schlängeln<br />
sich durch die Rebberge, <strong>la</strong>ssen<br />
<strong>de</strong>n Blick über die grün bepf<strong>la</strong>nzten<br />
Abhänge über die in gol<strong>de</strong>nen<br />
Farbtönen leuchten<strong>de</strong>n Steine und<br />
die Ebene schweifen. Zwei Flüsse<br />
Château <strong>de</strong> Bagnols 7<br />
Ausstattung <strong>de</strong>r Zimmer ausgesucht.<br />
Das Porzel<strong>la</strong>n, die Gläser<br />
und die Wäsche wur<strong>de</strong>n speziell<br />
für das Château <strong>de</strong> Bagnols nach<br />
<strong>de</strong>m Vorbild <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
entworfen. Geschichte und Gegenwart<br />
verschmelzen hier zu einer<br />
Atmosphäre aus Luxus und Perfektion.<br />
Das Schloss ist Zeuge von acht<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rten. 1217 liess es Guichard<br />
d’Oingt, ein mächtiger Gutsherr,<br />
als befestigtes mitte<strong>la</strong>lterliches<br />
Schoss mit Wassergraben<br />
und Ziehbrücke erbauen. Aufgrund<br />
seiner Grösse war es vergleichbar<br />
mit <strong>de</strong>n Bauten <strong>de</strong>r königlichen<br />
Familie und <strong>de</strong>s Klerus.<br />
treffen sich hier, die Rhone und die<br />
Saône. Sechs Naturparks in <strong>de</strong>r<br />
Region wecken die Lust, tage<strong>la</strong>ng<br />
durch die Berge zu streifen.<br />
Weniger Berggängige fin<strong>de</strong>n<br />
auch in <strong>de</strong>r Stadt Lyon genügend<br />
Höhenmeter zum Überwin<strong>de</strong>n. So<br />
thront das Wahrzeichen <strong>de</strong>r Stadt,<br />
die Basilika Notre-Dame <strong>de</strong> Fourvière,<br />
auf <strong>de</strong>r Spitze <strong>de</strong>s gleichnamigen<br />
Hügels. Während <strong>de</strong>s<br />
Abstiegs in die Altstadt passiert<br />
man die zwei römischen Theater,<br />
in <strong>de</strong>nen im Sommer regelmässig<br />
Konzerte und Schauspiele präsentiert<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Auch ein Bummel durch die Altstadt<br />
von Lyon lohnt sich. Die mehr<br />
o<strong>de</strong>r weniger parallel ver<strong>la</strong>ufen<strong>de</strong>n<br />
Hauptgassen sind durch enge Quergässchen<br />
– Traboules – verbun<strong>de</strong>n,<br />
in <strong>de</strong>nen man bequemer hinterein-<br />
Wo früher die Wachen ihr<br />
Quartier hatten, widmen sich die<br />
Gäste heute <strong>de</strong>n Gaumenfreu<strong>de</strong>n.<br />
Der mit einem Michelin-Stern<br />
ausgezeichnete neue Küchenchef<br />
Jean Alexandre Quaratta, <strong>de</strong>r von<br />
Paul Bocuse und Yannick Alleno<br />
ausgebil<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>, lässt sich von<br />
<strong>de</strong>r Fülle <strong>de</strong>r rustikalen Produkte<br />
<strong>de</strong>r Region inspirieren, <strong>de</strong>n einheimischen<br />
Wurstwaren, Flussfischen<br />
und Käsesorten. Er spielt<br />
mit <strong>de</strong>r Kreativität und spiegelt<br />
saisonale Eigenheiten auf <strong>de</strong>n<br />
Tellern. Wenn es die klimatischen<br />
Bedingungen zu<strong>la</strong>ssen, können die<br />
Gäste auf <strong>de</strong>r Terrasse tafeln, im<br />
Schatten hun<strong>de</strong>rtjähriger Lin<strong>de</strong>n.<br />
an<strong>de</strong>r als nebeneinan<strong>de</strong>r läuft. Sie<br />
sind nicht nur Abkürzungen für die<br />
ortskundigen Einheimischen, son<strong>de</strong>rn<br />
meist auch die Eingänge für<br />
die zwischen <strong>de</strong>n Gassen liegen<strong>de</strong>n<br />
Häuser. Aber aufgepasst: In die Traboules<br />
zu ge<strong>la</strong>ngen ist schwierig,<br />
<strong>de</strong>nn oft verbergen sie sich hinter<br />
einer ganz normalen Haustüre.<br />
Deshalb wur<strong>de</strong>n sie im Zweiten<br />
Weltkrieg von <strong>de</strong>r Résistance gerne<br />
und oft erfolgreich genutzt, um<br />
Verfolger abzuschütteln.<br />
Empfehlenswert ist auch <strong>de</strong>r<br />
Besuch von Lyon in <strong>de</strong>r Nacht. Viele<br />
Gebäu<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n von farbigen Lichtern<br />
bestrahlt und bieten einen tollen<br />
Anblick. Wer sich daran nicht<br />
sattsehen kann, sollte die «Fête <strong>de</strong>s<br />
Lumières» Anfang Dezember besuchen,<br />
wenn die Stadt in vielfarbiges<br />
Licht getaucht wird.<br />
Der Garten wur<strong>de</strong> während<br />
<strong>de</strong>r Renaissance angelegt, als das<br />
Schloss <strong>de</strong>m Schatzmeister von<br />
<strong>Frankreich</strong> gehörte. Dieser nutzte<br />
es als Wohnhaus und entfernte die<br />
Ziehbrücke. Von dieser Zeit zeugen<br />
auch die Wand- und Deckenmalereien.<br />
Auch die Französische Revolution<br />
konnte <strong>de</strong>m Schloss nichts<br />
anhaben; es diente <strong>de</strong>n Revolutionären<br />
gar als Treffpunkt. Einzig<br />
die königlichen Lilien im Wappen<br />
am Kamin wur<strong>de</strong>n zerstört. Ein<br />
Verlust, <strong>de</strong>r sich angesichts <strong>de</strong>s<br />
grandiosen Gebäu<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r<br />
gebotenen Annehmlichkeiten verschmerzen<br />
lässt.<br />
Gut zu wissen<br />
Anreise:<br />
Mit <strong>de</strong>m auto nimmt man auf<br />
<strong>de</strong>r autobahn a6 die ausfahrt<br />
31.2 Villefranche sur<br />
Saône und ge<strong>la</strong>ngt nach<br />
13 kilometern auf <strong>de</strong>r D338<br />
richtung Tarare und roanne<br />
zum Château <strong>de</strong> Bagnols.<br />
Die Bahnhöfe Lyon Part-Dieu<br />
o<strong>de</strong>r Perrache liegen bei<strong>de</strong><br />
30 kilometer entfernt.<br />
Der Flughafen Lyon Saint-<br />
Exupéry liegt 54 kilometer<br />
entfernt.<br />
www.chateau<strong>de</strong>bagnols.fr<br />
P-Muradian<br />
Bil<strong>de</strong>r: atout <strong>France</strong>/Phovoir
8 Galeries Lafayette <strong>Frankreich</strong> | 2. Mai 2013<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
PaTricia canino<br />
PaTricia canino<br />
a.rinuccini<br />
Einkaufen in<br />
kreativem Ambiente<br />
Shoppingtour Die bei<strong>de</strong>n neu gestalteten Abteilungen für Damen und Herren in <strong>de</strong>n<br />
Galeries Lafayette in Paris bieten mit Labors neue Einkaufserlebnisse.<br />
IrEnE P. SPInnEr<br />
Imposant war sie schon immer, die farbige<br />
G<strong>la</strong>skuppel, welche die Galeries Lafayette seit<br />
Anfang <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts krönt. Imposant<br />
ist auch die Grösse <strong>de</strong>s Stammhauses am<br />
Boulevard Haussmann. Auf einer Fläche von<br />
47000 Quadratmetern fin<strong>de</strong>n Kauffreudige<br />
alles, was das Herz begehrt.<br />
Eine beeindrucken<strong>de</strong> Leistung haben<br />
auch <strong>de</strong>r Architekt Bruno Mainard und <strong>de</strong>r<br />
Lichtkünstler Yann Kersalé mit <strong>de</strong>r Umgestaltung<br />
<strong>de</strong>r Verkaufsräume für die Herren<br />
im Erdgeschoss <strong>de</strong>s Nebengebäu<strong>de</strong>s und für<br />
die Damen im ersten Stock vollbracht. Auf<br />
rund 1000 Quadratmetern haben sie mit<br />
einer Mischung aus Stein, Stahl und Holz<br />
eine elegante Atmosphäre geschaffen, die<br />
auch beim männlichen Geschlecht Appetit<br />
auf Mo<strong>de</strong> weckt. Auf dieser Fläche, die im<br />
Vergleich zu vorher verdoppelt wur<strong>de</strong>, locken<br />
Accessoires für Männer. Mehr als hun<strong>de</strong>rt<br />
Marken sind vertreten, fast ein Drittel davon<br />
ist neu in <strong>de</strong>n Galeries Lafayette erhältlich.<br />
Ein grosser Teil davon wie<strong>de</strong>rum ist exklusiv<br />
nur hier zu fin<strong>de</strong>n.<br />
Kleino<strong>de</strong> von höchstem Luxus warten in<br />
trauter Nachbarschaft mit für Durchschnittsbürger<br />
bezahlbaren Accessoires auf die<br />
Kundschaft. Gemeinsam ist ihnen aber, dass<br />
sie alle modisch sind. Eine Ent<strong>de</strong>ckung wert<br />
ist die Abteilung mit <strong>de</strong>n Erzeugnissen <strong>de</strong>r<br />
Imposant Die G<strong>la</strong>skuppel (1) <strong>de</strong>r Galeries<br />
Lafayette lässt das Einkaufen zum Augenschmaus<br />
wer<strong>de</strong>n. Sogar die Herren können in<br />
<strong>de</strong>r neu gestalteten Abteilung kaum wi<strong>de</strong>rstehen<br />
(2/3). Vollends unwi<strong>de</strong>rstehlich wird<br />
es beim Besuch in <strong>de</strong>r Bar (4).<br />
hohen Uhrmacherkunst. Ebenso die nach<br />
Themen geglie<strong>de</strong>rte Abteilung mit Krawatten,<br />
Gürteln, Schals o<strong>de</strong>r Schirmen, die Theke<br />
mit <strong>de</strong>n kleinen Kostbarkeiten wie etwa Manschettenknöpfen,<br />
männlichen Ringen o<strong>de</strong>r<br />
Armbän<strong>de</strong>rn. Zu beachten sind auch die Lifestyle-Accessoires<br />
für <strong>de</strong>n Mann wie Telefone<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r unverzichtbare technische Schnickschnack,<br />
<strong>de</strong>r in fast je<strong>de</strong>m Manne <strong>de</strong>n kindlichen<br />
Spieltrieb weckt.<br />
Neu sind die verschie<strong>de</strong>nsten «Labors»,<br />
Bereiche, in <strong>de</strong>nen mit Mo<strong>de</strong> experimentiert<br />
wird. Sie sind beson<strong>de</strong>rs für jene interessant,<br />
die kreativ sind und nach Originalität suchen.<br />
Für die Männer gibt es etwa ein Labor mit <strong>de</strong>n<br />
hippsten Uhren internationaler Marken wie<br />
Junghans o<strong>de</strong>r Diesel.<br />
Auch im ersten Stock, wo sich die Damen<br />
<strong>de</strong>n Einkaufswonnen hingeben, verfeinern<br />
zwei Labors das Angebot. Das Design-Labor<br />
bietet je<strong>de</strong> Saison zehn jungen Designern aus<br />
aller Welt eine P<strong>la</strong>ttform. Gleichzeitig sind die<br />
Designer, auf <strong>de</strong>ren Mo<strong>de</strong> kaum jemand verzichten<br />
mag, vertreten. Die Ausstattung <strong>de</strong>s<br />
60 Quadratmeter grossen Labors mit dunklem<br />
Parket, unkonventionellen Umklei<strong>de</strong> kabinen<br />
und Klei<strong>de</strong>rpuppen erhält <strong>de</strong>n letzten Schliff<br />
mit Tischen voller passen<strong>de</strong>r Accessoires wie<br />
etwa Kerzen, Briefpapier, Le<strong>de</strong>rwaren, Dekorationen<br />
o<strong>de</strong>r Bücher.<br />
Ein weiteres Labor ist <strong>de</strong>m Luxus gewidmet.<br />
In diesem einem Pariser Appartement<br />
nachempfun<strong>de</strong>nen Bereich wird vom Tages-<br />
Outfit bis zu Abendklei<strong>de</strong>rn alles geboten,<br />
damit die Kundinnen stets die Schönsten<br />
sind. Mit ihrer Persönlichkeit und <strong>de</strong>m unfehlbaren<br />
Gespür für Stil haben es neun<br />
Marken geschafft, im Luxus-Labor vertreten<br />
zu sein.<br />
Auch <strong>de</strong>r erste Stock mit Damenmo<strong>de</strong><br />
wur<strong>de</strong> neu gestaltet. Mehr als 300 Marken<br />
sind hier versammelt, darunter 17 von neuen<br />
Mo<strong>de</strong>machern. Auch die Accessoires-Marken<br />
für Damen wur<strong>de</strong>n stark erweitert.<br />
Ultraluxuriöse Stücke wer<strong>de</strong>n neben<br />
schnelllebigerer Mo<strong>de</strong> angeboten, die auch<br />
im Preis günstiger sind. Schnäppchenjäger<br />
warten mit ihrem Einkaufsbummel bis zum<br />
26. Juni. Dann wird <strong>de</strong>r Sommer-Schlussverkauf<br />
beginnen.<br />
Einkaufen macht hungrig und durstig. Die<br />
Bar «Le Premier» bietet in <strong>de</strong>r Auskragung<br />
<strong>de</strong>r Kuppel <strong>de</strong>n ganzen Tag <strong>de</strong>likate Mahlzeiten,<br />
eine faszinieren<strong>de</strong> Szenerie und Sitzmöglichkeiten,<br />
um sich von <strong>de</strong>n Einkaufsstrapazen<br />
zu erholen.<br />
Gut zu wissen<br />
Überall zu fin<strong>de</strong>n<br />
Die Galeries Lafayette haben über 60<br />
Filialen in <strong>Frankreich</strong> und Europa.<br />
Das Stammhaus fin<strong>de</strong>t sich in Paris:<br />
Galeries Lafayette<br />
40 bd Haussmann – 75009 Paris<br />
Tél. +33 (0)1 42 82 36 40<br />
welcome@galeries<strong>la</strong>fayette.com<br />
Mo–Sa 9.30–20 Uhr<br />
Abendverkauf Do bis 21 Uhr<br />
Sommerschlussverkauf<br />
Ab 26. Juni macht Einkaufen in <strong>de</strong>n<br />
Galeries Lafayette noch mehr Spass. Der<br />
Sommerausverkauf beginnt.<br />
www.galeries<strong>la</strong>fayette.com<br />
ThibauT Voisin
<strong>Frankreich</strong> | 2. Mai 2013<br />
Wo Vergangenheit mit<br />
Gegenwart verschmilzt<br />
Souverän Nantes integriert positive wie<br />
auch düstere Kapitel <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />
in die heutige Zeit.<br />
CArl Y. WEbErKNECht<br />
Hinter einer robusten Festung<br />
versteckt sich ein elegantes Pa<strong>la</strong>is,<br />
zwei Schritte von <strong>de</strong>r Kathedrale<br />
und <strong>de</strong>m mitte<strong>la</strong>lterlichen<br />
Viertel entfernt. Franz II., <strong>de</strong>r<br />
letzte Herzog <strong>de</strong>r unabhängigen<br />
Bretagne, begann im 15. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
mit <strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>s Schlosses.<br />
Seine Tochter Anne <strong>de</strong> Bretagne,<br />
welche durch Heiraten<br />
zweimal Königin von <strong>Frankreich</strong><br />
war, setzte <strong>de</strong>n Bau fort. Dieser<br />
von <strong>de</strong>r Renaissance beeinflusste<br />
herzogliche Wohnsitz ist <strong>de</strong>r erste<br />
im Stil <strong>de</strong>r Loire-Schlösser. Der<br />
Eintritt in <strong>de</strong>n Schlosshof und<br />
<strong>de</strong>r Rundgang auf <strong>de</strong>n Festungsmauern<br />
sind kostenlos und machen<br />
<strong>de</strong>n Schlosshof mit Restaurant,<br />
La<strong>de</strong>n und Veranstaltungen<br />
zu einem Treffpunkt <strong>de</strong>r Einheimischen<br />
und Touristen.<br />
Im Schloss ist ein Museum<br />
untergebracht. Chronologisch<br />
und thematisch geordnete Sequenzen<br />
erzählen von fünf Jahrhun<strong>de</strong>rten:<br />
Thematisiert wer<strong>de</strong>n<br />
die Geschichte <strong>de</strong>s Schlosses<br />
und <strong>de</strong>s Herzogtums Bretagne,<br />
die Loire-Mündung und die<br />
Stadtentwicklung, die Hafen- und<br />
Industriegeschichte mit Schiffs-<br />
Gut zu wissen<br />
Anreise<br />
Mit <strong>de</strong>m Zug über Paris:<br />
2 Stun<strong>de</strong>n von Paris entfernt.<br />
Abfahrt Paris Gare Montparnasse.<br />
Mit <strong>de</strong>m Flugzeug: Ab basel<br />
Mulhouse nach Nantes mit<br />
Easyjet.<br />
Unterkunft<br />
Im alten Justizpa<strong>la</strong>st ist das<br />
VierSternehotel radisson<br />
blu<br />
reservation unter<br />
www.frantour.ch<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
Nantes bietet einen Pass für<br />
touristen, <strong>de</strong>r 24, 48 o<strong>de</strong>r 72<br />
Stun<strong>de</strong>n gültig ist. Er ermöglicht<br />
kostenlosen Zutritt zu<br />
26 touristischen Sehens<br />
würdigkeiten und zum<br />
gesamten Netz <strong>de</strong>s<br />
öffentlichen Nahverkehrs.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.nantes-tourisme.com<br />
bau, Keks- und Konservenfabriken,<br />
Zweiter Weltkrieg und Wie<strong>de</strong>raufbau<br />
<strong>de</strong>r Stadt, die sozialen<br />
Bewegungen und die Metropole<br />
von heute und morgen. Mit <strong>de</strong>n<br />
integrierten multimedialen Angeboten<br />
wird das Museum zu<br />
einem spannen<strong>de</strong>n Erlebnis.<br />
Beim Rundgang sind keinesfalls<br />
die Backformen <strong>de</strong>r Keks fabriken,<br />
das Gemäl<strong>de</strong> von Turner<br />
von <strong>de</strong>n Kais ent<strong>la</strong>ng <strong>de</strong>r Loire<br />
in Nantes und das Dekret zur<br />
Regelung <strong>de</strong>s Umgangs mit <strong>de</strong>n<br />
schwarzen Sk<strong>la</strong>ven zu vergessen.<br />
An die Sk<strong>la</strong>ven erinnert auch<br />
das Mahnmal zur Abschaffung<br />
<strong>de</strong>r Sk<strong>la</strong>verei, das vergangenes<br />
Jahr eröffnet wur<strong>de</strong>. Es liegt am<br />
Quai <strong>de</strong> <strong>la</strong> Fosse, einem symbolischen<br />
Ort, da von hier zahlreiche<br />
Schiffe nach Afrika ausliefen.<br />
Nantes war <strong>de</strong>r grösste Sk<strong>la</strong>venhafen<br />
<strong>Frankreich</strong>s. Auf einem<br />
Vorp<strong>la</strong>tz erinnern 2000 Tafeln an<br />
die Sk<strong>la</strong>venfahrten und die Opfer.<br />
Ein meditativer unterirdisch<br />
angelegter Rundgang symbolisiert<br />
die beschwerliche Schiffsreise<br />
im beengen<strong>de</strong>n Bauch <strong>de</strong>r<br />
Schiffe und ehrt all diejenigen,<br />
die gegen alle Formen <strong>de</strong>r Sk<strong>la</strong>verei<br />
gekämpft haben, kämpfen<br />
und kämpfen wer<strong>de</strong>n.<br />
Nantes 9<br />
Fantastische Reisen auf<br />
<strong>de</strong>m Elefantenrücken<br />
Estuaire Auch verrückte I<strong>de</strong>en haben in Nantes die Chance, umgesetzt zu wer<strong>de</strong>n – zur<br />
Freu<strong>de</strong> aller.<br />
CArl Y. WEbErKNECht<br />
Auf <strong>de</strong>n 60 Kilometern von Nantes<br />
bis Saint-Nazaire vereint ein Kunst-<br />
Parcours ent<strong>la</strong>ng <strong>de</strong>r Loire grosse<br />
Skulpturen, Architektur o<strong>de</strong>r im<br />
Wasser treiben<strong>de</strong> Werke von internationalen<br />
Künstlern. Die rund<br />
30 dauerhaften Instal<strong>la</strong>tionen <strong>de</strong>s<br />
Estuaire genannten Parcours wur<strong>de</strong>n<br />
vor Ort kreiert. Zu erreichen<br />
sind sie auf <strong>de</strong>m Wasser- o<strong>de</strong>r<br />
Landweg, mit <strong>de</strong>m Auto, <strong>de</strong>m Velo<br />
o<strong>de</strong>r zu Fuss. Die Werke sind ganzjährig<br />
frei zugänglich und teilweise<br />
an überraschen<strong>de</strong>n Orten p<strong>la</strong>tziert,<br />
etwa das Pen<strong>de</strong>l von Romain<br />
Signer bei <strong>de</strong>r Betonfabrik. Der<br />
Parcours bietet gleichzeitig auch<br />
die Möglichkeit, die bis<strong>la</strong>ng unbekannte<br />
Loire-Mündung mit ihren<br />
Sumpfgebieten, Fischgrün<strong>de</strong>n<br />
und Industrie<strong>la</strong>ndschaften kennen<br />
zu lernen.<br />
Ebenfalls ent<strong>la</strong>ng <strong>de</strong>r Loire, aber<br />
innerhalb von Nantes spaziert ein<br />
unübersehbarer Elefant. 12 Meter<br />
hoch ist er und wiegt 50 Tonnen.<br />
Das Tier trompetet, spritzt Wasser<br />
aus <strong>de</strong>m Rüssel und ist einem ech-<br />
ten Tier zum Verwechseln ähnlich.<br />
Auf seinen 30-minütigen Rundgängen<br />
nimmt er im Bauch und auf<br />
seinem Rücken bis zu 49 Personen<br />
mit. Ein Spektakel ist es, wenn<br />
sich das Ungetüm aus Metall, die<br />
scheppern<strong>de</strong>n Füsse und das Getriebe<br />
gemächlich in Gang setzen.<br />
Möglich ist diese aussergewöhnliche<br />
Reise fast das ganze Jahr über,<br />
nur im Januar und Anfang Februar<br />
wird es <strong>de</strong>m Riesen zu kalt.<br />
Die Machines <strong>de</strong> l’île, ein fantastischer<br />
Tierpark, ist im Gebiet<br />
<strong>de</strong>r ehemaligen Schiffswerften im<br />
Westen <strong>de</strong>r Ile <strong>de</strong> Nantes und rund<br />
um die ehemaligen Eisenwaren-<br />
Hallen gelegen. Es ist nicht ein in<br />
sich geschlossener Freizeitpark,<br />
son<strong>de</strong>rn integriert in das Stadtgefüge.<br />
Seit 2012 bereichert ein riesiges<br />
Karussell mit 20 Metern Durchmesser<br />
das Projekt Machines <strong>de</strong><br />
l’île – die Mon<strong>de</strong>s Marins, die<br />
Unterwasserwelten. Unterschiedlichste<br />
Unterwasser-Kreaturen bevölkern<br />
das Karussell: fliegen<strong>de</strong><br />
Fische, ein Schiff im Sturm, ein<br />
Tintenfisch mit Rückantrieb. Die<br />
Eine pulsieren<strong>de</strong> Stadt<br />
Aufschwung Kunst belebt die Stadt an je<strong>de</strong>r Ecke. Sie ist auch ein<br />
Faktor, um <strong>de</strong>r Stadt zu neuem wirtschaftlichem Schwung zu verhelfen.<br />
IrENE P. SPINNEr<br />
Weltoffen, mo<strong>de</strong>rn und mit Kultur<br />
auf Schritt und Tritt empfängt<br />
Nantes Besucher. In <strong>de</strong>n vergangenen<br />
zwei Jahrzehnten hat sich die<br />
Stadt zu einer <strong>de</strong>r dynamischsten<br />
und kreativsten Städte <strong>de</strong>r At<strong>la</strong>ntikküste<br />
entwickelt. Treiber dieser<br />
Entwicklung war einerseits <strong>de</strong>r<br />
Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Wirtschaft vom industriellen<br />
zum Dienstleistungssektor,<br />
an<strong>de</strong>rerseits die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
Kultur. I<strong>de</strong>e war, dass die Besucher<br />
und die Einwohner durch eine<br />
Stadt schlen<strong>de</strong>rn können, die von<br />
<strong>de</strong>r Kunst angesteckt und in Besch<strong>la</strong>g<br />
genommen ist. Jährlich wer<strong>de</strong>n<br />
neue Kunstprojekte umgesetzt.<br />
Dies lockt Besucher und<br />
Kunstschaffen<strong>de</strong> aus aller Welt an<br />
und gibt <strong>de</strong>r Stadt ein F<strong>la</strong>ir <strong>de</strong>r<br />
Weltoffenheit, die durch die Nähe<br />
zum At<strong>la</strong>ntik schon <strong>la</strong>nge besteht.<br />
Kunstparcours Auf Schritt und tritt stösst man in Nantes auf Kultur, die zum träumen, <strong>la</strong>chen und Nach<strong>de</strong>nken anregt.<br />
Bereits im 13. Jahrhun<strong>de</strong>rt betrieben<br />
die Kaufleute von Nantes<br />
Han<strong>de</strong>l mit Eng<strong>la</strong>nd, im 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
interessierten sie sich vor<br />
an<strong>de</strong>rn Hafenstädten für die Antillen.<br />
Im 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt erreicht<br />
<strong>de</strong>r Seehan<strong>de</strong>l in Nantes seinen<br />
Höhepunkt. Die Kais und die Lagerhallen<br />
wer<strong>de</strong>n ausgebaut. Ein<br />
grosser Anteil am wirtschaftlichen<br />
Aufschwung <strong>de</strong>r Hafenstadt entfällt<br />
auf <strong>de</strong>n florieren<strong>de</strong>n Sk<strong>la</strong>venhan<strong>de</strong>l.<br />
Aus dieser Zeit stammen auch<br />
die herrschaftlichen Bürgerhäuser<br />
mit ihren schmie<strong>de</strong>isernen Balkonen<br />
und Maskenköpfen auf <strong>de</strong>r Ile<br />
<strong>de</strong> Fey<strong>de</strong>au. Nach ihrer Restaurierung<br />
um die Jahrtausendwen<strong>de</strong><br />
spross auf <strong>de</strong>r Ile <strong>de</strong> Nantes ein<br />
zeitgenössischer Bau nach <strong>de</strong>m<br />
an<strong>de</strong>rn in die Höhe. Ziel war es,<br />
ein neues urbanes Herzstück zu<br />
errichten.<br />
Nach einer wirtschaftlichen<br />
F<strong>la</strong>ute zu Beginn <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
erhielt die Stadt neuen<br />
Schwung dank neuen Betrieben,<br />
wie Schiffswerften, Zucker-, Keks-<br />
und Konservenfabriken, die mit<br />
<strong>de</strong>r Seefahrt verbun<strong>de</strong>n sind. In<br />
<strong>de</strong>n Siebziger- und Achtzigerjahren<br />
<strong>de</strong>s vergangenen Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
brach die Schifffahrt ein. Die Meeresschiffe<br />
wur<strong>de</strong>n zu gross, um<br />
auf <strong>de</strong>r Loire bis nach Nantes zu<br />
fahren, die Schiffswerften wur<strong>de</strong>n<br />
geschlossen.<br />
In <strong>de</strong>n Kaihallen hat sich nun<br />
die Kunst nie<strong>de</strong>rge<strong>la</strong>ssen. Die Kultur<strong>la</strong>ndschaft<br />
<strong>de</strong>r Stadt Nantes ist<br />
stets in Bewegung. Diesen Sommer<br />
zeigt <strong>de</strong>r Westschweizer Felice<br />
Varini sein Werk in Form eines<br />
Labyrinths in <strong>de</strong>r HAB Galerie<br />
(28. Juni bis 1. September). Kultur<br />
in vielfältiger Form wird auch im<br />
kulinarischen Kulturzentrum ge-<br />
Bewegungen all dieser Tiere können<br />
manuell gesteuert wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Rundum-Theater versetzt die<br />
Betrachter in eine fantastische<br />
Welt und in eine Zeit, in <strong>de</strong>r die<br />
Träume nach frem<strong>de</strong>n Orten und<br />
das Ent<strong>de</strong>ckungsfieber noch mit<br />
Schonern unter Segel in Angriff<br />
genommen wur<strong>de</strong>n.<br />
1<br />
2 3<br />
boten, in <strong>de</strong>r «Cantine du voyage».<br />
Nebst kulinarischen Kunstwerken<br />
wer<strong>de</strong>n hier lokale Erzeugnisse<br />
und Bücher angeboten. Kochveranstaltungen,<br />
die von zwei Köchen<br />
als Duo gespielt wer<strong>de</strong>n, beleben<br />
die Küche, und Petanque sowie<br />
Tischfussball verweisen auf die<br />
Lebenskultur.<br />
PhiliPPe Bretelle<br />
Ein weiteres Projekt ist <strong>de</strong>r<br />
Reiherbaum, ein 35 Meter hoher<br />
Baum mit 50 Metern Durchmesser,<br />
<strong>de</strong>r von zwei Reihern<br />
überragt wird. Für einen Rundflug<br />
nehmen die Besucher auf <strong>de</strong>n<br />
Flügeln <strong>de</strong>r Vögel P<strong>la</strong>tz und reisen<br />
von Ast zu Ast durch hängen<strong>de</strong><br />
Gärten.<br />
Hingucker Unerwartet taucht auf <strong>de</strong>m KunstParcours das Wurmgerippe<br />
aus <strong>de</strong>n Flussfluten auf (1). Kunst zum Erleben bietet das Kulturzentrum<br />
«Cantine du voyage» (2), und unübersehbar und manchmal irritierend ist<br />
die Kunst von Felice Varini in <strong>de</strong>r hAb Galerie (3).<br />
Zur Lebensqualität in Nantes<br />
tragen auch die vielen Grünflächen<br />
bei. Zu<strong>de</strong>m verfolgt die Stadt<br />
das Ziel, die negativen Umwelteinflüsse<br />
<strong>la</strong>ngfristig zu begrenzen und<br />
zu reduzieren. Diese Bemühungen<br />
trugen ihr die Anerkennung als<br />
«grüne Hauptstadt Europas» für<br />
das Jahr 2013 ein.<br />
Nautilus NaNtes<br />
MartiN argyroglo<br />
Felice VariNi
10 Nizza<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Kunst-Stadt Die Kunstinstal<strong>la</strong>tionen auf <strong>de</strong>m P<strong>la</strong>ce Masséna (1) kommen<br />
vor allem nachts zur Geltung. in <strong>de</strong>n Museen für Marc Chagall (2) und<br />
Henri Matisse (3) sind die Werke <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n be<strong>de</strong>utendsten Künstler <strong>de</strong>r<br />
Stadt ausgestellt. Kunst <strong>de</strong>r natur: die Bucht von nizza (4).<br />
AnnA Frei<br />
Der mediterranen Küche eilt ein<br />
gesun<strong>de</strong>r Ruf voraus. Zahlreiche<br />
Studien beweisen, dass eine Diät<br />
reich an Meeresfrüchten, Olivenöl<br />
und frischen Gemüsesorten Zivilisationskrankheiten<br />
wie Bluthochdruck,<br />
Herz- und Stoffwechselproblemen<br />
vorbeugt.<br />
Wer an die Côte d’Azur reist,<br />
kann sich selber überzeugen, dass<br />
man dort nicht nur sehr gesund,<br />
son<strong>de</strong>rn auch wahnsinnig gut isst.<br />
Und was beson<strong>de</strong>rs ein<strong>la</strong><strong>de</strong>nd<br />
wirkt: Es gibt für je<strong>de</strong>s Portemonnaie<br />
etwas Leckeres – sei es in<br />
einem luxuriösen Gourmet-Tempel<br />
mit Sternen und Punkten, in<br />
einem saisonalen Strandrestaurant<br />
direkt am Wasser o<strong>de</strong>r einem<br />
einfachen Bistro in <strong>de</strong>r Altstadt<br />
von Nizza.<br />
Nizza ist neben Lyon die einzige<br />
Stadt <strong>Frankreich</strong>s, <strong>de</strong>ren Name direkt<br />
mit <strong>de</strong>r Küche in Verbindung<br />
gebracht wird: Die Cuisine niçoise,<br />
im Dialekt auch nissar<strong>de</strong> genannt.<br />
Um die traditionellen Rezepte zu<br />
bewahren, wur<strong>de</strong> unlängst das Label<br />
«Cuisine Nissar<strong>de</strong>» eingeführt.<br />
Restaurants, welche dieses Siegel<br />
tragen, sind an einem Schild mit<br />
einer Frau in <strong>de</strong>r Tracht Nizzas erkennbar.<br />
Einige Leckerbissen, die<br />
man auf keinen Fall verpassen<br />
sollte: Pissa<strong>la</strong>dière (Zwiebelkuchen<br />
mit Sar<strong>de</strong>llen und Oliven),<br />
Daube (Rindsragout in Oliven und<br />
Wein eingelegt) o<strong>de</strong>r Poche <strong>de</strong><br />
veau farcie (mit Gemüse und<br />
Kräutern gefüllte Kalbsbrust). Und<br />
dann sind da natürlich weiter noch<br />
die zahlreichen Fischgerichte und<br />
Meeresfrüchte: Mit Raffinesse zubereitete<br />
Sardinen, Rotbarben und<br />
Goldbrassen o<strong>de</strong>r die Estocaficada<br />
– ein Stockfischeintopf mit Kartoffeln,<br />
Tomaten, Oliven, Paprika,<br />
Olivenöl, Zwiebeln, Knob<strong>la</strong>uch.<br />
Kein Gaumenschmaus ohne<br />
einen edlen Tropfen: Nizza ist die<br />
einzige Stadt <strong>Frankreich</strong>s, die sich<br />
mit einem eigenen AOC-Weinberg<br />
brüsten darf, in <strong>de</strong>m ein paar <strong>de</strong>r<br />
ältesten Rebsorten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
ge<strong>de</strong>ihen.<br />
<strong>Frankreich</strong> | 2. Mai 2013<br />
Kunst-Sommer in <strong>de</strong>r<br />
Hauptstadt <strong>de</strong>r Côte d’Azur<br />
Kunstgenuss Die Museen von nizza <strong>la</strong><strong>de</strong>n in diesem Sommer zu acht verschie<strong>de</strong>nen Ausstellungen<br />
um <strong>de</strong>n Künstler Henri Matisse ein. Auch Marc Chagall wird im Ver<strong>la</strong>uf <strong>de</strong>s Jahres gefeiert.<br />
AnnA Frei<br />
Für Kunstliebhaber ist Nizza im<br />
<strong>la</strong>ufen<strong>de</strong>n Jahr ein Muss. Die Hafenstadt<br />
im Südosten <strong>Frankreich</strong>s<br />
lockt mit zahlreichen Veranstaltungen<br />
um zwei bekannte Meister.<br />
Anlässlich <strong>de</strong>s 50. Jubiläums <strong>de</strong>s<br />
Matisse-Museums fin<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />
Sommermonaten acht Ausstellungen<br />
rund um <strong>de</strong>n be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />
Vertreter <strong>de</strong>r K<strong>la</strong>ssischen Mo<strong>de</strong>rne<br />
statt. Das Nationalmuseum Marc<br />
Chagall feiert sein 40-jähriges<br />
Bestehen und p<strong>la</strong>nt im Ver<strong>la</strong>uf <strong>de</strong>s<br />
Jahres drei Son<strong>de</strong>rausstellungen<br />
zur Würdigung <strong>de</strong>s Expressionisten.<br />
Henri Matisse wur<strong>de</strong> 1869 im<br />
Nor<strong>de</strong>n <strong>Frankreich</strong>s geboren, ab<br />
1916 und bis zu seinem Tod 1954<br />
lebte <strong>de</strong>r Künstler auf Anraten seines<br />
Arztes hauptsächlich in Nizza.<br />
Denn das mil<strong>de</strong> Mittelmeerklima<br />
wirkte seiner chronischen Bronchitis<br />
entgegen. Hier arbeitete Matisse<br />
unermüdlich an <strong>de</strong>n für ihn<br />
typischen flächenhaften Farbgebungen<br />
und spannungsge<strong>la</strong><strong>de</strong>nen<br />
Linien und liess sich von <strong>de</strong>n<br />
warmen Farben <strong>de</strong>s Sü<strong>de</strong>ns inspirieren.<br />
Zu<strong>de</strong>m befasste er sich vermehrt<br />
mit Ornamenten und Scherenschnitten<br />
und schuf abstrakte<br />
Werke wie etwa «La Piscine». Die<br />
feierliche Übergabe dieses Keramikwerks<br />
von <strong>de</strong>r Familie Matisse<br />
an die Stadt stellt <strong>de</strong>n Höhepunkt<br />
<strong>de</strong>s Kunstsommers in Nizza dar.<br />
Die Ausstellung im Musée <strong>de</strong>s<br />
Beaux-Arts (Museum <strong>de</strong>r schönen<br />
Künste) zu Ehren <strong>de</strong>s Lehrmeisters<br />
von Matisse, Gustave Moreau, sollte<br />
man sich auf keinen Fall entgehen<br />
<strong>la</strong>ssen. Diese Ausstellung organisiert<br />
die Stadt Nizza in Zusammenarbeit<br />
mit <strong>de</strong>m Nationalmuseum<br />
Gustave Moreau und <strong>de</strong>m Musée<br />
d’Orsay. Die bei<strong>de</strong>n Ausstellungen<br />
«La Postérité <strong>de</strong> l’esthétique matissienne»<br />
(die Nachwirkung <strong>de</strong>r<br />
Ästhetik von Matisse) im MAMAC<br />
(Museum für mo<strong>de</strong>rne und zeitgenössische<br />
Kunst) und «Palmier,<br />
palmes et palmettes» (Palmen und<br />
Palmwe<strong>de</strong>l) im Masséna-Museum<br />
er<strong>la</strong>uben einen tieferen Einblick in<br />
das Werk <strong>de</strong>s Künstlers.<br />
Wie Matisse verbrachte auch<br />
Chagall seine letzten Lebensjahre<br />
in <strong>de</strong>r Nähe von Nizza. 1965 vermachte<br />
er <strong>de</strong>r Stadt 17 Bil<strong>de</strong>r, woraufhin<br />
<strong>de</strong>r Bau <strong>de</strong>s Nationalmuseums<br />
<strong>de</strong>r biblischen Botschaft<br />
Marc Chagall beschlossen wur<strong>de</strong>.<br />
Es ist das weltweit einzige Museum,<br />
das <strong>de</strong>m gebürtigen Russen gewidmet<br />
ist, und es wur<strong>de</strong> noch zu Lebzeiten<br />
und in Anwesenheit <strong>de</strong>s<br />
Künstlers eröffnet. Inzwischen ist<br />
die Kollektion auf über 300 Werke<br />
angewachsen.<br />
Bis Mai läuft im Museum noch<br />
die Ausstellung «Marc Chagall<br />
d’une guerre à l’autre» (von einem<br />
Krieg zum an<strong>de</strong>rn). Die europäischen<br />
Kriegswirren in <strong>de</strong>r ersten<br />
Hälfte <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts haben<br />
Chagall massgeblich geprägt, vor<br />
allem die Februarrevolution 1917,<br />
die er in Petrograd im Zentrum <strong>de</strong>s<br />
Schlemmen wie Gott in Nizza<br />
Gaumenfreu<strong>de</strong> Die Metropole am Mittelmeer ist ein Feinschmeckerparadies.<br />
Schlemmerei Solche Kunstwerke<br />
<strong>la</strong>ssen einem das Wasser im<br />
Mun<strong>de</strong> zusammen<strong>la</strong>ufen.<br />
VdN<br />
OTCN / H.Lagar<strong>de</strong><br />
VdN<br />
4<br />
Genuss Augen, nase wie Gaumen<br />
kommen bei solchen Tafelfreu<strong>de</strong>n<br />
voll auf ihre rechnung.<br />
VdN/FaLLON<br />
Geschehens miterlebte. War <strong>de</strong>r<br />
Maler zu Beginn vom Umbruch<br />
begeistert, so verliess er seine Heimat<br />
fünf Jahre später wegen <strong>de</strong>r<br />
mangeln<strong>de</strong>n Zukunftsaussichten<br />
unter Lenin. Die politische Instabilität<br />
Europas trug bestimmt zu<br />
seinem rastlosen Leben bei, das<br />
ihn bis nach Amerika und wie<strong>de</strong>r<br />
zurück trieb.<br />
Damit nicht genug: Ab Juni<br />
rücken mit <strong>de</strong>r Ausstellung «Marc<br />
Chagall <strong>de</strong>vant le miroir» die<br />
Selbstporträts <strong>de</strong>s Impressionisten<br />
in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund. Und dann am<br />
7. Juli, <strong>de</strong>m Geburtstag Chagalls,<br />
gibt Mikhail Rudy im grossen Auditorium<br />
<strong>de</strong>s Museums ein K<strong>la</strong>vierkonzert.<br />
www.musee-matisse-nice.org<br />
www.musees-nationaux-alpesmaritimes.fr<br />
Gut zu wissen<br />
Anreise<br />
Per Flugzeug: Der Flughafen<br />
Aéroport nice Côte d’Azur<br />
liegt nur wenige Kilometer<br />
vom Stadtzentrum entfernt.<br />
Tägliche Direktflüge mit<br />
easyjet ab Basel und mit<br />
Swiss ab Zürich.<br />
Mit <strong>de</strong>m Zug: Zum Beispiel<br />
mit TGV ab Basel mit<br />
Umsteigen in Dijon rund<br />
acht Stun<strong>de</strong>n.<br />
im Auto: Wer sich selbst ans<br />
Steuer setzen will, hat die<br />
Wahl zwischen kleinen Strassen<br />
im hübschen Hinter<strong>la</strong>nd<br />
und <strong>de</strong>r schnellen A7, die <strong>de</strong>n<br />
vielversprechen<strong>de</strong>n namen<br />
«Autoroute du Soleil»<br />
(Sonnenautobahn) trägt.<br />
Unterkünfte<br />
nizza hat ein aussergewöhnlich<br />
grosses Angebot an<br />
Hotels. es umfasst fast 200<br />
Unterkünfte mit über 10000<br />
Zimmern. Da fin<strong>de</strong>t sich garantiert<br />
für je<strong>de</strong>n Geschmack<br />
und alle Bedürfnisse etwas –<br />
sei es in einem barocken<br />
Pa<strong>la</strong>st, einem stilvollen<br />
Designhotel, einem <strong>la</strong>uschigen<br />
Hôtel <strong>de</strong> Charme, einer<br />
schicken FünfSterneBleibe<br />
o<strong>de</strong>r einem BusinessHotel<br />
mit <strong>de</strong>r nötigen infrastruktur<br />
für Seminare und Kongresse.<br />
www.nicetourisme.com<br />
a.IssOCk
<strong>Frankreich</strong> | 2. Mai 2013<br />
1 2<br />
Ein Paradies für<br />
Outdoor-Sportler<br />
Bewegung Dank mil<strong>de</strong>m Klima und geographischer Vielfalt ist das<br />
südfranzösische Département eine beliebte Destination für Aktivferien.<br />
AnnA Frei<br />
Es gibt viele Grün<strong>de</strong>, nach Südfrankreich<br />
zu reisen. Einer jedoch<br />
überragt sie alle: Während man<br />
sich hierzu<strong>la</strong>n<strong>de</strong> noch kaum ohne<br />
Mütze aus <strong>de</strong>m Haus traut, kann<br />
man an <strong>de</strong>r französischen Mittelmeerküste<br />
bereits seiner bevorzugten<br />
Outdoor-Aktivität nachgehen.<br />
Aufgrund seiner Vielfältigkeit<br />
ist das Département Var beson<strong>de</strong>rs<br />
attraktiv für Aktivreisen<strong>de</strong>.<br />
Es ist eingebettet zwischen <strong>de</strong>m<br />
Rhone<strong>de</strong>lta im Westen, <strong>de</strong>n Seealpen<br />
im Osten und <strong>de</strong>n provenzalischen<br />
Alpen im Nor<strong>de</strong>n – so die<br />
perfekte Symbiose von Provence<br />
und Côte d’Azur. 400 Kilometer<br />
Küste und 230 Strän<strong>de</strong> und kleine<br />
Ba<strong>de</strong>buchten warten auf sonnenhungrige<br />
Abenteurer: Felsen aus<br />
rotem Bauxit, zerklüftete Inseln<br />
und Halbinseln – umweht vom<br />
Duft <strong>de</strong>s Jods und <strong>de</strong>r Kiefern. Geschützt,<br />
aber auf <strong>de</strong>m «Sentier Littoral»<br />
<strong>de</strong>nnoch zugänglich, fin<strong>de</strong>t<br />
man hier eine noch unberührte<br />
Natur. Nicht weniger abwechs-<br />
Gut zu wissen<br />
Anreise<br />
Mit <strong>de</strong>m Flugzeug:<br />
Über nizza Direktflüge<br />
ab Zürich mit Swiss o<strong>de</strong>r<br />
ab Basel mit easyjet.<br />
www.easyjet.com<br />
Von Basel nach Marseille mit<br />
twinjet.<br />
www.twinjet.fr<br />
Mit <strong>de</strong>r Bahn:<br />
4 Stun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m<br />
TGV Méditerranée ab Paris<br />
via Lyon nach Toulon.<br />
www.tgv-lyria.com<br />
Mit <strong>de</strong>m Auto:<br />
Die A8 durchquert das<br />
Département in Ost-Westrichtung<br />
mit Anschluss an<br />
<strong>de</strong>n Golf von Saint-Tropez,<br />
die Verdon-Schlucht<br />
o<strong>de</strong>r das Massif <strong>de</strong> <strong>la</strong> Sainte-<br />
Baume.<br />
Mit <strong>de</strong>m Bus:<br />
in <strong>de</strong>r Var gibt es 86 Busverbindungen,<br />
die jeweils bloss<br />
2 euro pro Fahrt kosten.<br />
www.varlib.fr<br />
lungsreich präsentiert sich das<br />
Hinter<strong>la</strong>nd: Bewal<strong>de</strong>te Berghänge,<br />
<strong>la</strong>ndwirtschaftlich genutzte Ebenen,<br />
Seen, Flüsse und atemberauben<strong>de</strong><br />
Schluchten wechseln sich<br />
ab – kein Wun<strong>de</strong>r, ist das Département<br />
eines <strong>de</strong>r beliebtesten Ur<strong>la</strong>ubsziele<br />
<strong>Frankreich</strong>s, gleich nach<br />
Paris.<br />
Eigentlich ist die Landschaft<br />
viel zu schön, um komplett abzutauchen.<br />
Nichts<strong>de</strong>stotrotz gilt das<br />
Département Var als El Dorado<br />
für Tauchsportler: Bei 300 Sonnentagen<br />
im Jahr bietet es Amateuren<br />
wie Profis beste Voraussetzungen<br />
für einen Tauchur<strong>la</strong>ub – und das<br />
nur eineinhalb Flugstun<strong>de</strong>n entfernt.<br />
Mehr als 50 Schiffswracks,<br />
7 Unterwasserpfa<strong>de</strong>, welche Flora<br />
und Fauna veranschaulichen, sowie<br />
geführte Schnorche<strong>la</strong>usflüge<br />
garantieren unvergessliche Ferien<br />
unter Wasser. Nicht zu vergessen<br />
sind aussergewöhnliche <strong>la</strong>ndschaftliche<br />
Gegebenheiten wie die<br />
Goldinseln, die Bucht von Saint-<br />
Raphaël o<strong>de</strong>r das Cap Dramont.<br />
Segelbegeisterte sollten per<br />
En<strong>de</strong> September eine Reise an die<br />
Küste <strong>de</strong>r Var p<strong>la</strong>nen. Dann nämlich<br />
fin<strong>de</strong>t in Toulon die «Tall Ships<br />
Regatta» statt. Auf <strong>de</strong>m Programm<br />
<strong>de</strong>r viertägigen Veranstaltung stehen:<br />
Besichtigung <strong>de</strong>r Boote, Rundfahrten,<br />
Para<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Besatzungen<br />
und viele Gratis-Events. Zu<strong>de</strong>m<br />
besteht die Möglichkeit, eine Etappe<br />
an Bord eines <strong>de</strong>r Grosssegler<br />
zwischen <strong>Frankreich</strong> und Italien<br />
o<strong>de</strong>r Spanien mitzufahren. O<strong>de</strong>r<br />
aber man reist weiter ins rund 70<br />
Kilometer entfernte Saint-Tropez,<br />
wo bis zum 6. Oktober die Regatta<br />
«Voiles <strong>de</strong> Saint-Tropez» stattfin<strong>de</strong>t<br />
– unter an<strong>de</strong>rem mit <strong>de</strong>r Kategorie<br />
«K<strong>la</strong>ssik Yachten».<br />
Aber nicht nur Freun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
Wassersports, son<strong>de</strong>rn auch die<br />
Fans <strong>de</strong>s Zweirads kommen in <strong>de</strong>r<br />
Var auf ihre Kosten. Wer am liebsten<br />
auf Stollenpneus unterwegs ist<br />
und doch etwas vom Meer haben<br />
will, <strong>de</strong>m ist beispielsweise das<br />
Angebot «Bike and Boat» von <strong>la</strong><br />
Croix-Valmer nach Les Issambres<br />
zu empfehlen. Der Shuttle während<br />
<strong>de</strong>s dreitägigen Events ist für<br />
einmal kein Bus, son<strong>de</strong>rn eine<br />
Yacht, auf <strong>de</strong>r auch übernachtet<br />
wird. Und dass die Trails in puncto<br />
Aussicht nichts zu wünschen übrig<br />
<strong>la</strong>ssen, versteht sich von selbst.<br />
Zu<strong>de</strong>m sollten sich Biker die ersten<br />
sechs Oktobertage vormerken:<br />
Dann fin<strong>de</strong>t in Roc d’Azur die<br />
grösste europäische Mountainbike-Veranstaltung<br />
statt, in diesem<br />
Jahr zum 30. Mal. 150 000 Zuschauer<br />
und nicht weniger als<br />
17 000 Teilnehmer, Amateure und<br />
Profis je<strong>de</strong>n Alters und Nationalität,<br />
treffen sich auf <strong>de</strong>m Festival<br />
und treten in verschie<strong>de</strong>nen Wettkämpfen<br />
gegeneinan<strong>de</strong>r an. Wer<br />
eher auf gemütlichen Radtouris-<br />
mus steht, ist auf <strong>de</strong>n kleinen<br />
Stras sen im Hinter<strong>la</strong>nd bestens<br />
aufgehoben: Sie führen über weite<br />
P<strong>la</strong>teaus, vorbei an herrschaftlichen<br />
Schlössern durch malerische<br />
Dörfer und in die spektakuläre<br />
Verdon-Schlucht.<br />
Wer es noch was beschaulicher<br />
möchte, zieht eventuell einen <strong>de</strong>r<br />
17 Golfplätze vor – direkt über <strong>de</strong>n<br />
b<strong>la</strong>uen Wogen <strong>de</strong>s Mittelmeers<br />
o<strong>de</strong>r zwischen <strong>de</strong>n grünen Hügeln<br />
<strong>de</strong>s Hinter<strong>la</strong>nds. Wo auch immer<br />
können Novizen ohne Scheu trainieren,<br />
während sich lei<strong>de</strong>nschaftliche<br />
Profis richtig ausputten dür-<br />
«Savoir vivre» im Var<br />
Feinschmecker Der Gastronomie-Klub im Département Var hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
die Qualität <strong>de</strong>r heimischen Küche aufzuwerten.<br />
AnnA Frei<br />
K<strong>la</strong>r kann man im Département<br />
Var die unwi<strong>de</strong>rstehlichen K<strong>la</strong>ssiker<br />
<strong>de</strong>r Provence wie Pastis o<strong>de</strong>r<br />
Rosé trinken o<strong>de</strong>r Olivenöl und<br />
Ziegenkäse geniessen, all das und<br />
mehr auf einem beson<strong>de</strong>rs hohen<br />
Niveau. Denn im Frühling 2013<br />
hat <strong>de</strong>r Gastronomie-Klub <strong>de</strong>s Var<br />
seine Homepage eröffnet. Die Seite<br />
ist ein super Einstieg auf <strong>de</strong>r Suche<br />
nach lokalen Spezialitäten und<br />
guten Restaurants.<br />
Der Klub hat sich zum Ziel<br />
gesetzt, die heimische Küche und<br />
<strong>la</strong>n<strong>de</strong>stypische Produkte aufzuwerten.<br />
Er ist allen Berufszweigen<br />
geöffnet, die etwas mit Gastronomie<br />
zu tun haben – Kochschulen,<br />
Landwirtschaftsbetrieben und natürlich<br />
Restaurants und ihren<br />
Küchenchefs. Als Eintrittskriterium<br />
gilt <strong>de</strong>r Titel «Maître Restaurateur»,<br />
<strong>de</strong>r ausschliesslich vom Staat vergeben<br />
wird und im Gastromilieu<br />
eine Referenz ist, die Qualität im<br />
Bezug auf ein bestimmtes geo-<br />
graphisches Umfeld garantiert. Als<br />
Gütesiegel zeichnet <strong>de</strong>r Titel Restaurantbetriebe<br />
aus, welche sich<br />
verpflichten, frische Produkte zu<br />
verarbeiten, ihre Gäste gebührend<br />
zu empfangen und sich an strikte<br />
Regeln zu halten – bezüglich Ausbildung,<br />
Service, Ambiente, Sicherheit<br />
und natürlich <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>r<br />
Zutaten.<br />
www.club<strong>de</strong><strong>la</strong>gastronomieduvar.fr<br />
Gaumenschmaus Kompositionen,<br />
die zu einem Stillleben taugen<br />
wür<strong>de</strong>n und auch <strong>de</strong>n Gaumen in<br />
ekstase versetzen, sind das Ziel <strong>de</strong>s<br />
Gastronomie-Klubs <strong>de</strong>r region Var.<br />
Var Tourisme-PePs sPiriT<br />
3<br />
Var 11<br />
Aktivferien Ob beim Biken (1), Stand-up-Paddling (2) o<strong>de</strong>r Golfen (3), die natur bietet stets eine<br />
grandiose Kulisse und verwöhnt die Bewegungshungrigen schon früh im Jahr mit angenehmen Temperaturen.<br />
fen. Der einzige Schwachpunkt:<br />
Die prächtige Umgebung könnte<br />
die Konzentration beeinträchtigen.<br />
Für welche Aktivität man sich<br />
auch immer entschei<strong>de</strong>t, die erste<br />
Adresse für Sportbegeisterte ist<br />
<strong>de</strong>r «Var Holiday Shop» auf <strong>de</strong>r<br />
Homepage <strong>de</strong>s örtlichen Frem<strong>de</strong>nverkehrsamtes.<br />
Hier fin<strong>de</strong>n Interessierte<br />
eine Auswahl <strong>de</strong>r attraktivsten<br />
Angebote. Und wer sich<br />
und seiner Begleitung nach <strong>de</strong>m<br />
Sportprogramm noch etwas Gutes<br />
tun möchte, ist mit einem Klick auf<br />
«Wellness», «Lebensart» o<strong>de</strong>r auch<br />
«Romantik». www.visitvar.fr<br />
Var Tourisme-PePs sPiriT<br />
Var Tourisme-L. TebouL<br />
biL<strong>de</strong>r: Var Tourisme-d. LaTour
12 Highlights<br />
1<br />
2 3<br />
Sorgfältig gep<strong>la</strong>nt ist gut gereist<br />
Die französische Tourismusagentur ATOUT <strong>France</strong> hat seit vergangenem Jahr<br />
mit www.ren<strong>de</strong>zvousenfrance.com eine neue Homepage. Der grosse Vorteil<br />
dieser Webseite sind die zahlreichen integrierten Kommunikationswerkzeuge,<br />
die das touristische Angebot ganzheitlich präsentieren. Mit ihr positioniert<br />
sich die «Marke <strong>Frankreich</strong>» als Anbieter eines exzellenten und aussergewöhnlichen<br />
französischen Tourismus. Sie ist die neue Informationsp<strong>la</strong>ttform für<br />
die verschie<strong>de</strong>nen Regionen, die Städte, die touristischen Attraktionen,<br />
Unterkünfte und Ereignisse gewor<strong>de</strong>n, mit <strong>de</strong>r Sie sich auf ihren Aufenthalt in<br />
<strong>Frankreich</strong> vorbereiten können.<br />
Die Homepage Hexatourisme, die im Juni aufgeschaltet wird, ist ein leistungsstarkes<br />
touristisches Recherchierinstrument. In Verbindung mit www.<br />
ren<strong>de</strong>zvousenfrance.com er<strong>la</strong>ubt sie die Reiserouten genau zu p<strong>la</strong>nen und<br />
die nötigen Reservationen direkt zu tätigen. Für die kulturellen und gastronomischen<br />
Informationen, für Insi<strong>de</strong>rTipps o<strong>de</strong>r auch, um <strong>de</strong>r K<strong>la</strong>tschpresse<br />
zu folgen, nutzen Sie am besten unsere SocialMedia–Angebote.<br />
<strong>Frankreich</strong> | 2. Mai 2013<br />
Von Höhepunkt zu Höhepunkt hüpfen<br />
Feier<strong>la</strong>une Dieses Jahr fin<strong>de</strong>n in <strong>Frankreich</strong> zahlreiche festliche Anlässe statt. Einen kleinen Auszug stellen wir vor.<br />
IREnE P. SPInnER<br />
Es ist ein Katzensprung nach <strong>Frankreich</strong>,<br />
<strong>de</strong>nnoch unterschei<strong>de</strong>t sich das Nachbar<strong>la</strong>nd<br />
in einigen Punkten von <strong>de</strong>r Schweiz.<br />
So hat das Land Anstoss an drei Meere<br />
und gleichzeitig an drei Ozeane. Fünf<br />
Bergmassive zählt es, Gebiete in Übersee<br />
und rund 5500 Kilometer Küste. Strandsegler,<br />
Surfer o<strong>de</strong>r Küstenschiffer wer<strong>de</strong>n<br />
in <strong>Frankreich</strong> glücklich. Auch das Lan<strong>de</strong>sinnere<br />
spielt Trümpfe aus: min<strong>de</strong>stens 46<br />
Naturparks sowie Flüsse und Bäche, die<br />
Schluchten in die Landschaft gemalt haben.<br />
Der Schlösser, Museen, Kathedralen<br />
und Monumente sind Legion im Land.<br />
Der Louvre, die Loire-Schlösser, Mont<br />
Saint-Michel, die Höhle von Lascaux –<br />
<strong>Frankreich</strong> ist ein Freilichtmuseum. 38<br />
Sehenswürdigkeiten sind im Unesco-Weltkulturerbe<br />
eingetragen. In <strong>de</strong>n Städten<br />
ist eine Vielzahl von kulturellen Anlässen<br />
möglich. Einige grosse verdienen es, herausgepickt<br />
zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Da ist zum einen Marseille in <strong>de</strong>r Provence,<br />
das zur Kulturhauptstadt Europas<br />
2013 auserkoren wur<strong>de</strong>. Unter <strong>de</strong>m Motto<br />
«Das gemeinsame Mittelmeer» fin<strong>de</strong>n<br />
während eines Jahres mehr als 400 kulturelle<br />
Ereignisse statt. Die soziologische<br />
und geografische Eigenart <strong>de</strong>r Region wird<br />
von drei Faktoren bestimmt: <strong>de</strong>m Weltbürgertum,<br />
<strong>de</strong>r Verbindung Stadt-Natur<br />
und von <strong>de</strong>r städtischen Kultur. Die Jahresfestivitäten<br />
sind in drei Episo<strong>de</strong>n unterteilt.<br />
Von Januar bis Mai stan<strong>de</strong>n die Gastfreundschaft,<br />
das Weltbürgertum und die<br />
Beziehung im Vor<strong>de</strong>rgrund. Auftakt dazu<br />
war die Eröffnung, die als ein Fest <strong>de</strong>r<br />
Begegnung gefeiert wur<strong>de</strong>. Im Ver<strong>la</strong>ufe<br />
<strong>de</strong>s Sommers wird <strong>de</strong>r Bezug zwischen<br />
Kunst und Natur thematisiert. Erlebnistouren<br />
in urbanen und ländlichen Landschaften<br />
o<strong>de</strong>r Veranstaltungen unter <strong>de</strong>m<br />
freien Sternenhimmel versinnbildlichen<br />
<strong>de</strong>n Bezug. Von September bis zum Jahresen<strong>de</strong><br />
wird <strong>de</strong>r Akzent auf die Kunst <strong>de</strong>s<br />
Zusammenlebens im öffentlichen Raum<br />
sam mertens<br />
Highlights Mit <strong>de</strong>m neu eröffneten LouvreLens (1) in <strong>de</strong>r nordfranzösischen Stadt Lens geht <strong>de</strong>r Louvre neue Wege. (2) Mit <strong>de</strong>r Ernennung zur Kulturhauptstadt Europas rücken in Marseille und Umgebung das Meer und <strong>de</strong>r<br />
Bezug dazu ins Zentrum. (3) Während <strong>de</strong>s Flussfestes in Bor<strong>de</strong>aux sind nicht bloss schöne Segelschiffe zu bestaunen; erstmals wird die Segelregatte «Solitaire du Figaro» mit ihren Einhandseglern mitten in <strong>de</strong>r Stadt starten.<br />
und auf die neue zeitgenössische darstellen<strong>de</strong><br />
Kunst gesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Kunst steht auch im Zentrum <strong>de</strong>s<br />
frisch eröffneten Museums Louvre-Lens.<br />
Zum Bau kam es, weil die Regierung<br />
einerseits entschied, eine neue Etappe <strong>de</strong>r<br />
Dezentralisierung einzuleiten, an<strong>de</strong>rseits<br />
wollte die Leitung <strong>de</strong>s Louvre-Museums<br />
<strong>de</strong>n Aktionsradius auf das Staatsgebiet<br />
aus<strong>de</strong>hnen; zum Dritten war <strong>de</strong>r Regionalrat<br />
von Nord-Pas-<strong>de</strong>-Ca<strong>la</strong>is überzeugt,<br />
dass die Entwicklung einer Region<br />
auf ein starkes Kulturengagement setzen<br />
muss. Schliesslich fiel <strong>de</strong>r Entscheid, in<br />
Lens einen «an<strong>de</strong>ren Louvre» zu erbauen.<br />
Das Projekt, im Herzen <strong>de</strong>s Steinkohlereviers<br />
– das von <strong>de</strong>r wirtschaftlichen<br />
Entwicklung <strong>de</strong>r vergangenen Jahren<br />
stark gebeutelt wur<strong>de</strong> – die wertvollsten<br />
Kunstsammlungen zu beherbergen, war<br />
eine Herausfor<strong>de</strong>rung für die Region.<br />
Gleichzeitig ist Louvre-Lens auch eine<br />
Chance für <strong>de</strong>n Louvre. Es bietet sich nun<br />
die Gelegenheit, die Präsentation <strong>de</strong>r<br />
Sammlungen zu über<strong>de</strong>nken und einen<br />
für die zum Teil kulturferne Bergbau-<br />
re gion zugänglicheren Louvre zu konzipieren.<br />
Teilweise wird nun auf die Aufteilung<br />
in Abteilungen verzichtet, um das<br />
Verbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n einzelnen<br />
Werken zu betonen. Zu<strong>de</strong>m sind Menschen<br />
als Vermittler zwischen Kunst und<br />
Besuchern ständig im Museum unterwegs.<br />
Und schliesslich er<strong>la</strong>ubt ein Blick<br />
hinter die Kulissen <strong>de</strong>n Besuchern einen<br />
Einblick in das Eigenleben <strong>de</strong>r Werke und<br />
die Museumsberufe.<br />
Ein weiterer Höhepunkt im Jahr 2013<br />
ist die Tour <strong>de</strong> <strong>France</strong>. Zwar wur<strong>de</strong> 2003<br />
das hun<strong>de</strong>rtjährige Jubiläum gefeiert, die<br />
100. Austragung fin<strong>de</strong>t allerdings erst<br />
dieses Jahr statt – wegen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Weltkriegspausen.<br />
Gestartet wird die Tour <strong>de</strong><br />
<strong>France</strong> 2013 auf Korsika. Abgesehen von<br />
<strong>de</strong>n Übersee-Départements ist Korsika<br />
das letzte französische Département, in<br />
<strong>de</strong>m bisher noch nie die Tour <strong>de</strong> <strong>France</strong><br />
rollte. Die legendären Anstiege zum Mont<br />
Reise nach <strong>Frankreich</strong><br />
Ventoux und nach Alpe d’Huez stehen<br />
dieses Jahr bei<strong>de</strong> im Streckenp<strong>la</strong>n, <strong>de</strong>r<br />
Anstieg nach Alpe d’Huez sogar zweimal.<br />
Auch dieses Jahr wird während <strong>de</strong>r<br />
drei Wochen zwischen <strong>de</strong>m 29. Juni und<br />
<strong>de</strong>m 21. Juli die Tour auf Grossleinwän<strong>de</strong><br />
in <strong>de</strong>n Parks übertragen, Volksfeste steigen<br />
an <strong>de</strong>n einzelnen Streckenabschnitten.<br />
Ausgiebiger als in <strong>de</strong>n Jahren zuvor<br />
wird dieses Jahr das traditionelle Flussfest<br />
in Bor<strong>de</strong>aux gefeiert. Während zehn<br />
Tagen – vom 24. Mai bis am 2. Juni – sorgen<br />
an <strong>de</strong>r Uferpromena<strong>de</strong> Musiker und<br />
Künstler für festliche Stimmung. Hier<br />
sind auch die Segler anzutreffen, bevor<br />
sie am letzten Tag <strong>de</strong>s Festes die Segel<br />
hissen, um auf <strong>de</strong>n Einhandseglern die<br />
Regatte «Solitaire du Figaro» von 1432<br />
Seemeilen über Portugal und Spanien<br />
bis nach Dieppe in <strong>de</strong>r Normandie zu<br />
segeln. Zum ersten Mal seit Bestehen <strong>de</strong>s<br />
Rennens wird <strong>de</strong>r Start <strong>de</strong>r Regatte im<br />
Herzen <strong>de</strong>r Stadt Bor<strong>de</strong>aux liegen.<br />
Mit <strong>de</strong>m Flugzeug:<br />
Mehrere Fluganbieter verbin<strong>de</strong>n die Schweiz mit verschie<strong>de</strong>nsten<br />
Destinationen in <strong>Frankreich</strong>. Airfrance bietet Flüge ab Basel,<br />
und Zürich an. www.airfrance.ch<br />
Easyjet fliegt ab Basel. www.easyjet.ch<br />
Swiss verkehrt ab Zürich. www.swiss.ch<br />
Twinjet fliegt ab Basel. www.twinjet.ch<br />
neuigkeiten 2013:<br />
neue direkte Flugverbindungen bietet Air <strong>France</strong> seit 2013 ab<br />
Basel nach Figari und Calvi auf Korsika. Informationen unter:<br />
www.airfrance.ch<br />
Rhomberg Reisen bietet direkte Verbindungen mit Helvetic<br />
Airways ab Zürich nach Calvi an. Mehr Informationen unter:<br />
www.korsika.net<br />
Mit <strong>de</strong>m Zug:<br />
TGV Lyria bietet komfortable Reisemöglichkeiten ab Zürich,<br />
Basel und Bern. En<strong>de</strong> letzten Jahres wur<strong>de</strong> das Streckennetz<br />
nach Südfrankreich ausgeweitet. Informationen unter:<br />
www.tgv-lyria.com<br />
Hisao suzuki<br />
alexi Courtioux