22.10.2012 Aufrufe

MEIN GESUNDES MAGAZIN - Arbeitskreis Gesundheit eV

MEIN GESUNDES MAGAZIN - Arbeitskreis Gesundheit eV

MEIN GESUNDES MAGAZIN - Arbeitskreis Gesundheit eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Quelle: Robert Kneschke - Fotolia.com<br />

TITELTHEMA<br />

Sport unterstützt nach heutigem<br />

Kenntnisstand die Rheuma-<br />

Behandlung erfolgreich – auch<br />

nach einem Gelenkersatz.<br />

Menschen mit rheumatischen Erkrankungen<br />

meiden häufig körperliche Aktivitäten, meist<br />

zu Unrecht: „Viele Patienten neigen dazu,<br />

sich körperlich mehr als notwendig zu schonen”,<br />

sagt Prof. Dr. Bernd Kladny, Chefarzt der Abteilung<br />

für Orthopädie und Unfallchirurgie an<br />

der m&i-Fachklinik in Herzogenaurach. Wer<br />

Bewegung meidet, riskiert auf Dauer an Muskelkraft<br />

und Koordination zu verlieren. Auch<br />

die im Alter zunehmende Gefahr einer Herz-<br />

Kreislauf-Krankheit lässt sich durch regelmäßige<br />

Bewegung deutlich senken.<br />

Und was bringt Sport bei rheumatischen<br />

Erkrankungen? „Wissenschaftliche Erhebungen<br />

zeigen, dass Sport die Beschwerden<br />

Eine rheumatologische Rehabilitation ist dann angezeigt,<br />

wenn<br />

1. eine rheumatische Krankheit vorhanden ist.<br />

2. gleichzeitig Einschränkungen der Aktivitäten<br />

und/oder der Teilhabe bestehen oder drohen.<br />

Das heißt einerseits, die Krankheit bedroht zum<br />

Beispiel die Arbeitsfähigkeit. Aber auch Einschränkungen<br />

des Alltagslebens durch die Erkrankung<br />

sind damit gemeint (wie Treppen steigen<br />

oder den Haushalt führen).<br />

Die rheumatologische Rehabilitation begleitet von<br />

Rheuma Betroffene lebenslang: Sie passt sich<br />

dem wechselhaften Verlauf der Grundkrankheit<br />

an.<br />

Ob eine Einzelperson Rehabilitationsmaßnahmen<br />

bewilligt bekommt, hängt von mehreren Faktoren<br />

ab. Dazu gehören zum Beispiel:<br />

• Beeinträchtigungen von Körperbereichen oder<br />

Körperfunktionen durch die rheumatische Krankheit<br />

(z. B. Fehlstellungen, Muskelschwäche, Nervenstörungen)<br />

• deutliche Minderung der Kraft, Ausdauer und/oder<br />

Koordination<br />

• leistungsbeeinträchtigende chronische Schmerzen<br />

8<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />

Rheumapatienten...<br />

...sollen Sport treiben<br />

mildert”, so Kladny. Rheumapatienten müssen<br />

nicht nur seltener in die Klinik, sondern ihr<br />

stationärer Aufenthalt ist auch kürzer, wenn<br />

sie regelmäßig Sport treiben, so das Ergebnis<br />

einer neuen Studie.<br />

„Auch ein Gelenkersatz spricht nicht gegen<br />

Sport”, sagt Kladny. Es gibt allerdings Grenzen<br />

für den Sport mit neuem Knie oder neuer<br />

Hüfte: Unkontrollierte Drehbewegungen und<br />

Stoßbelastungen können den Gelenken schaden.<br />

Rheumapatienten sollten deshalb Ballspiele<br />

wie Fußball und Springsportarten, aber<br />

auch Wettkampfsport oder Sportarten mit hohem<br />

Verletzungsrisiko meiden. Sehr gut eigenen<br />

sich dagegen beispielsweise Radfahren,<br />

Schwimmen, Wandern, Tanzen und Nordic<br />

Walking. Optimal sind zweieinhalb Stunden<br />

Bewegung und Ausdauertraining pro Woche.<br />

Verteilt auf drei Tage, sind das gerade einmal<br />

50 Minuten am Stück.<br />

REHA BEI RHEUMA • Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit, der<br />

Arbeit und des sozialen Lebens<br />

Das Ausmaß und die Schwerpunkte können je<br />

nach Krankheitsverlauf wechseln. Weil der Verlauf<br />

der Erkrankungen schwer vorhersehbar ist –<br />

neben chronisch verlaufender Krankheit sind<br />

schubweise Verläufe typisch – müssen die Ziele<br />

und Maßnahmen der Rehabilitation immer wieder<br />

angepasst werden.<br />

Rehabilitation bei rheumatischen Erkrankungen<br />

verfolgt unter anderem folgende Ziele:<br />

• Abnahme der Krankheitsaktivität und der Verschlechterung<br />

der Erkrankung (Sekundärprävention)<br />

• Lindern und Bewältigen beeinträchtigender, chronischer<br />

Schmerzen<br />

• Beseitigen oder Begrenzen von Bewegungseinschränkungen<br />

• Fördern einer Grundeinstellung, die den Umgang<br />

mit der Krankheit erleichtert<br />

• Bewältigen von Belastungen und Anforderungen<br />

im privaten, beruflichen und sozialen Umfeld<br />

Das für die Rehabilitation der Patienten nötige<br />

Fachwissen ist an spezialisierten Rehabilitationskliniken<br />

vorhanden. ■<br />

Auch Kinder und Jugendliche mit Rheuma<br />

dürfen und sollen Sport treiben. Die Gesellschaft<br />

für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)<br />

arbeitet zurzeit an Empfehlungen. Auch die<br />

Kinder-Rheumastiftung unter der Schirmherrschaft<br />

von Rosi Mittermaier engagiert sich in<br />

diesem Bereich. ■<br />

LINKLISTE<br />

www.arbeitskreis-gesundheit.de<br />

Die Internetseite des <strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />

e.V. unterstützt beispielsweise bei Antragsverfahren.<br />

Ein Klinikverzeichnis erleichtert die<br />

Suche nach einer geeigneten Rehaklinik. Die<br />

Website enthält außerdem Broschüren und<br />

Veröffentlichungen rund um das Thema Rehabilitation.<br />

www.dgrh.de<br />

Die Website der Deutschen Gesellschaft für<br />

Rheumatologie (DGRh) stellt umfangreiches Informationsmaterial<br />

über die wichtigsten rheumatischen<br />

Erkrankungen für Patienten zur Verfügung<br />

– von rheumatischer Arthritis bis zur<br />

Gicht. Die DGRh ist mit mehr als 1.200 Mitgliedern<br />

die größte medizinische Fachgesellschaft in<br />

Deutschland im Bereich der Rheumatologie.<br />

www.dgschmerztherapie.de<br />

Ausführliche Informationen zum Thema Schmerzund<br />

Schmerztherapie und ein umfangreiches<br />

Angebot schmerztherapeutischer Aktivitäten<br />

der Gesellschaft.<br />

www.kindergesundheit.de<br />

Die Stiftung Kindergesundheit setzt sich für eine<br />

verbesserte <strong>Gesundheit</strong>svorbeugung ein, fördert<br />

die dafür nötige Forschung und die Verbreitung<br />

wissenschaftlich gesicherter Informationen für<br />

Ärzte und Familien mit kranken Kindern.<br />

www.rheumanet.org<br />

Sammlung verschiedener Rheuma-Portale –<br />

unter anderem des Kompetenznetzes Rheuma,<br />

einer Arbeitsgemeinschaft der (DGRh), die die<br />

Forschungsaktivitäten der Gesellschaft vertritt.<br />

www.rheuma-online.de<br />

Umfassende Rheuma-Informationswebsite, unter<br />

anderem mit rheuma-news, vielen Foren und<br />

Chat.<br />

www.osteoporose-deutschland.de<br />

Der Bundesselbsthilfeverband Osteoporose informiert<br />

die Öffentlichkeit über die Krankheit<br />

Osteoporose und ihre Folgen und vertritt die<br />

Interessen Erkrankter gegenüber Krankenkassen,<br />

Ärzten und Entscheidungsträgern.<br />

www.osteolino.de<br />

Osteolino ® ist die Symbolfigur der Knochenschule<br />

und steht für Aufklärung und Prävention<br />

unserer Knochengesundheit. Osteolino ® spricht<br />

insbesondere Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene,<br />

schwangere Frauen und Eltern an<br />

und informiert, was sie für ihre Knochengesundheit<br />

tun können.<br />

www.rheuma-liga.de<br />

Eine der größten Selbsthilfeorganisationen im<br />

<strong>Gesundheit</strong>sbereich – mit mehr als 260.000 Mitgliedern.<br />

Umfassende Patienteninformation und<br />

Forum. ■

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!