MEIN GESUNDES MAGAZIN - Arbeitskreis Gesundheit eV

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22.10.2012 Aufrufe

Quelle: Michael Bührke / pixelio.de Quelle: Stephan Morrosch - Fotolia.com REHA Bessere Rehabilitation für ältere Menschen nach Hüftfrakturen Derzeit kann sich einer von vier älteren Patienten nach der Operation eines Hüftgelenkbruchs nicht mehr selbstständig und unabhängig bewegen. Dänische Forscher haben nun in einer Studie Kennzeichen gefunden, die auf gefährdete Patienten hinweisen. Dadurch lassen sich Rehabilitationsprogramme verbessern. Nach Brüchen des Hüftgelenks (Hüftgelenksfrakturen) geht es für die Betroffenen vor allem darum, sich wieder gut bewegen zu können, um im Alltag ohne Einschränkungen zurecht zu kommen. Im Fachjargon heißt die Fähigkeit, selbst aufstehen und zu Bett gehen zu können, sich aufs Sofa zu setzen und wieder hochzukommen, aber auch überhaupt gehen zu können „selbstständige Mobilität“. Sie ist eine Grundvoraussetzung für selbstbestimmtes Leben. Dieses Ziel erreichen 24 von 100 Patienten nach einer Hüftgelenksfraktur nicht. Sie können deshalb auch nicht aus dem Krankenhaus direkt nach Hause entlassen wer- � Die richtige Rehabilitation – zum Beispiel mithilfe von Bewegungsbädern – macht Patienten nach einem Oberschenkelhalsbruch schneller wieder fit. 26 MEIN GESUNDES MAGAZIN den. Zu diesem Resultat kommen die Wissenschaftler um Dr. Morten Tange Kristensen vom Kopenhagener Universitätsspital, die ihre Ergebnisse auf dem Europäischen Orthopäden- und Traumatologen- Kongress (EFORT) im Juni 2011 vorgestellt haben. Fehlt die selbstständige Mobilität, werden die Betroffenen oft in Pflegeheime eingewiesen. Dies mindert nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen, es belastet auch das Gesundheitssystem mit großen Kosten. „Daher müssen wir alles tun, um das zu verhindern – dafür haben wir nun noch bessere Grundlagen“, so Kristensen auf dem EFORT-Kongress. Die Kopenhagener Forscher haben den Heilungsverlauf von 213 Patienten in einem Durchschnittsalter von 82 Jahren untersucht. Drei Viertel davon waren Frauen. Alle Patienten hatten vor ihrer Hüftfraktur eigenständig zu Hause gelebt. 163 Patienten wurden mithilfe der Rehabilitation nach der Operation wieder gut beweglich. Allerdings schafften es 50 Patienten mit einem konventionellen Rehabilitationsprogramm, das direkt nach der Operation einsetzt (ein sogenanntes multimodales Fast- Track-Rehabilitationsprogramm) nicht, ihre alte Bewegungsfähigkeit zu erreichen. � Die Bewegungsfähigkeit vor der Operation ist mitentscheidend dafür, ob die Mobilität nach der Operation eines Hüftgelenksbruchs wieder wie früher zurückkommt. Wenig Beweglichkeit, Art des Bruchs und Patientenalter erhöhen das Risiko Besonders gefährdet waren Patienten, die folgende Merkmale aufwiesen: • Bei Patienten, die bereits vor der Fraktur Probleme mit ihrer Beweglichkeit hatten, war das Risiko, ihre Mobilität nicht wiederzugewinnen, sechs Mal höher als bei den normal beweglichen. • Patienten, die statt eines einfach behandelbaren Bruchs am Gelenkhals eine kompliziertere (intratrochantäre) Fraktur unterhalb des Schenkelhalses hatten, zeigten ein vierfach erhöhtes Risiko. • Alter spielte eine Rolle: Jedes Lebensjahr steigerte die Wahrscheinlichkeit, nicht nach Hause entlassen zu werden, um neun Prozent. „Wir können weder das Alter, noch die Art des Bruchs, noch den Ausgangsstatus der Mobilität unserer Patienten ändern. Mithilfe dieser Daten können wir aber nun im Vorhinein ermitteln, welche Personen wahrscheinlich Mobilisierungsprobleme zu erwarten haben und ihre Rehabilitation entsprechend optimieren“, sagte Kristensen. So kann die Reha zum Beispiel dem bei komplizierten Frakturen typischen Verlust an Muskelkraft mit frühzeitigem und stärkerem Krafttraining entgegenwirken. ■ Rehabilitation nach Oberschenkelhalsbruch Die Rehabilitation nach einem Knochenbruch im Hüftgelenk kann zum Beispiel folgende Elemente umfassen: ‹ Gehtraining unter Anleitung ausgebildeter Therapeuten ‹ Gymnastische Übungen für die Beweglichkeit des Hüftgelenks ‹ Spezielles Muskelaufbau-Training ‹ Bewegungsbäder (nachdem die Operationswunde verheilt ist) ‹ Physikalische Therapie, zum Beispiel Ultraschallbehandlung oder Elektrotherapie ‹ Koordinationstraining (um künftige Stürze zu vermeiden)

Lebensart in der Region Teutoburger Wald Die Urlaubsregion Teutoburger Wald wird auch das grüne Rückgrat Ostwestfalens genannt und schließt die Regionen Corveyer Land, Paderborner Land, Region Gütersloh, Lipperland, Region Bielefeld, Wittekindsland und Mühlenkreis Minden-Lübbecke zusammen. Populär ist diese Gegend vor allem wegen der „Schlacht im Teutoburger Wald“ im Jahre 9 n. Chr. Angeführt von dem Cheruskerfürsten Arminius schlugen die Germanen hier drei römische Legionen und somit auch die römische Herrschaft rechts des Rheins nieder. Zur Erinnerung an diese Ereignisse wurde am 16. August 1875, 37 Jahre nach der Grundsteinlegung, das 54 m hohe Hermannsdenkmal bei Hiddesen durch Kaiser Wilhelm I. eingeweiht. Immer einen Ausflug wert sind die markanten Felsen der Externsteine bei Horn- Bad Meinberg. Sie sind ein einzigartiges Natur – und Kulturdenkmal aus der Kreidezeit, bestehend aus fünf grauen Sandsteinfelsen. Vermutlich war dies einmal eine germanische Kultstätte. Heute gehören die Steine zu den herausragenden Natursehenswürdigkeiten Deutschlands und werden jährlich von bis zu einer Million Menschen besucht. Den Millionen Jahre alten Gesteinsschichten in der Tiefe des Teutoburger Waldes Quelle: normen64 - Fotolia.com verdankt dieser Landstrich viele wertvolle Heil- und Mineralwasser. Hier haben sich erstklassige Bäder und Spas entwickelt, die die heilende Wirkung der Wasser für ihre Gäste auf vielfältige Weise nutzen. Zu den bekanntesten gehören beispielsweise die Bad Driburger Heilquellen, zu denen die Caspar-Heinrich-Quelle, die Marcus-Quelle und die Rabe-Quelle zählen. Mit ihrem hohen Mineralgehalt werden REHA REGION � Das Hermannsdenkmal ist eines der bekanntesten Denkmale Deutschlands und Europas – und eines der beliebtesten Ausflugsziele. Mehr als 500.000 Besucher kommen jährlich, um das Hermannsdenkmal aus der Nähe zu erleben und die Fernsicht über Detmold zu genießen. sie als Trinkkur genutzt. Gleich drei Thermalquellen und wirksames Heilklima machen Bad Lippspringe zu einem bevorzugten Ort natürlicher Heilmittel. Dem zufälligen Fund einer kohlensäurehaltigen, warmen Sole verdankt Bad Oeynhausen seinen Ruf als Heilbad, seinen Namen aber dem preußischen Berghauptmann Karl Freiherr von Oeynhausen (1795-1865), dem Entdecker der Sole. Bad Salzuflen verfügt über einen ungewöhnlichen Reichtum an Thermal-, Mineral- und Solequellen und nutzt die natürliche Heilkraft dieser Quellen in Verbindung mit langjährigem medizinischen Wissen. Auch Flüsse und Seen der Region tragen bekannte Namen: Ems, Lippe und die Pader, mit einer Länge von 4 km der kürzeste � Die Externsteine: Bewundern Sie die bis zu 35 m hohe Felsengruppe im Naturpark Teutoburger Wald. Quelle: picture-pit - Fotolia.com MEIN GESUNDES MAGAZIN 27

Quelle: Michael Bührke / pixelio.de<br />

Quelle: Stephan Morrosch - Fotolia.com<br />

REHA<br />

Bessere Rehabilitation für ältere<br />

Menschen nach Hüftfrakturen<br />

Derzeit kann sich einer von vier älteren Patienten nach der Operation<br />

eines Hüftgelenkbruchs nicht mehr selbstständig und unabhängig bewegen.<br />

Dänische Forscher haben nun in einer Studie Kennzeichen gefunden,<br />

die auf gefährdete Patienten hinweisen. Dadurch lassen sich<br />

Rehabilitationsprogramme verbessern.<br />

Nach Brüchen des Hüftgelenks (Hüftgelenksfrakturen)<br />

geht es für die Betroffenen<br />

vor allem darum, sich wieder gut bewegen<br />

zu können, um im Alltag ohne Einschränkungen<br />

zurecht zu kommen. Im Fachjargon<br />

heißt die Fähigkeit, selbst aufstehen<br />

und zu Bett gehen zu können, sich aufs<br />

Sofa zu setzen und wieder hochzukommen,<br />

aber auch überhaupt gehen zu können<br />

„selbstständige Mobilität“. Sie ist eine<br />

Grundvoraussetzung für selbstbestimmtes<br />

Leben.<br />

Dieses Ziel erreichen 24 von 100 Patienten<br />

nach einer Hüftgelenksfraktur nicht. Sie<br />

können deshalb auch nicht aus dem Krankenhaus<br />

direkt nach Hause entlassen wer-<br />

� Die richtige Rehabilitation – zum Beispiel mithilfe<br />

von Bewegungsbädern – macht Patienten nach<br />

einem Oberschenkelhalsbruch schneller wieder fit.<br />

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<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />

den. Zu diesem Resultat kommen die Wissenschaftler<br />

um Dr. Morten Tange Kristensen<br />

vom Kopenhagener Universitätsspital,<br />

die ihre Ergebnisse auf dem Europäischen<br />

Orthopäden- und Traumatologen-<br />

Kongress (EFORT) im Juni 2011 vorgestellt<br />

haben.<br />

Fehlt die selbstständige Mobilität, werden<br />

die Betroffenen oft in Pflegeheime eingewiesen.<br />

Dies mindert nicht nur die Lebensqualität<br />

der Betroffenen, es belastet<br />

auch das <strong>Gesundheit</strong>ssystem mit großen<br />

Kosten. „Daher müssen wir alles tun, um<br />

das zu verhindern – dafür haben wir nun<br />

noch bessere Grundlagen“, so Kristensen<br />

auf dem EFORT-Kongress.<br />

Die Kopenhagener Forscher haben den<br />

Heilungsverlauf von 213 Patienten in einem<br />

Durchschnittsalter von 82 Jahren untersucht.<br />

Drei Viertel davon waren Frauen.<br />

Alle Patienten hatten vor ihrer Hüftfraktur<br />

eigenständig zu Hause gelebt. 163 Patienten<br />

wurden mithilfe der Rehabilitation nach<br />

der Operation wieder gut beweglich. Allerdings<br />

schafften es 50 Patienten mit einem<br />

konventionellen Rehabilitationsprogramm,<br />

das direkt nach der Operation einsetzt<br />

(ein sogenanntes multimodales Fast-<br />

Track-Rehabilitationsprogramm) nicht, ihre<br />

alte Bewegungsfähigkeit zu erreichen.<br />

� Die Bewegungsfähigkeit vor der Operation ist<br />

mitentscheidend dafür, ob die Mobilität nach<br />

der Operation eines Hüftgelenksbruchs wieder<br />

wie früher zurückkommt.<br />

Wenig Beweglichkeit, Art des Bruchs<br />

und Patientenalter erhöhen das Risiko<br />

Besonders gefährdet waren Patienten, die<br />

folgende Merkmale aufwiesen:<br />

• Bei Patienten, die bereits vor der Fraktur<br />

Probleme mit ihrer Beweglichkeit hatten,<br />

war das Risiko, ihre Mobilität nicht wiederzugewinnen,<br />

sechs Mal höher als<br />

bei den normal beweglichen.<br />

• Patienten, die statt eines einfach behandelbaren<br />

Bruchs am Gelenkhals eine<br />

kompliziertere (intratrochantäre) Fraktur<br />

unterhalb des Schenkelhalses hatten,<br />

zeigten ein vierfach erhöhtes Risiko.<br />

• Alter spielte eine Rolle: Jedes Lebensjahr<br />

steigerte die Wahrscheinlichkeit,<br />

nicht nach Hause entlassen zu werden,<br />

um neun Prozent.<br />

„Wir können weder das Alter, noch die Art<br />

des Bruchs, noch den Ausgangsstatus der<br />

Mobilität unserer Patienten ändern. Mithilfe<br />

dieser Daten können wir aber nun im Vorhinein<br />

ermitteln, welche Personen wahrscheinlich<br />

Mobilisierungsprobleme zu erwarten<br />

haben und ihre Rehabilitation entsprechend<br />

optimieren“, sagte Kristensen.<br />

So kann die Reha zum Beispiel dem bei<br />

komplizierten Frakturen typischen Verlust<br />

an Muskelkraft mit frühzeitigem und stärkerem<br />

Krafttraining entgegenwirken. ■<br />

Rehabilitation nach<br />

Oberschenkelhalsbruch<br />

Die Rehabilitation nach einem Knochenbruch<br />

im Hüftgelenk kann zum<br />

Beispiel folgende Elemente umfassen:<br />

‹ Gehtraining unter Anleitung<br />

ausgebildeter Therapeuten<br />

‹ Gymnastische Übungen für die<br />

Beweglichkeit des Hüftgelenks<br />

‹ Spezielles Muskelaufbau-Training<br />

‹ Bewegungsbäder (nachdem die<br />

Operationswunde verheilt ist)<br />

‹ Physikalische Therapie, zum Beispiel<br />

Ultraschallbehandlung oder<br />

Elektrotherapie<br />

‹ Koordinationstraining (um künftige<br />

Stürze zu vermeiden)

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