MEIN GESUNDES MAGAZIN - Arbeitskreis Gesundheit eV

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22.10.2012 Aufrufe

ZUSAMMENGEFASST Neue Osteoporose-Therapie setzt bei Knochenbiologie an Wissenschaftler des Universitätsklinikums Dresden haben gemeinsam mit Kollegen der Mayo Clinic in Rochester, USA, neue Behandlungsmöglichkeiten bei Osteoporose vorgestellt. Bei Knochenschwund (Osteoporose) nimmt nicht nur die Knochenmasse ab, auch der Knochenaufbau leidet – die Mikroarchitektur des Knochens wird schlechter. Als Folge steigt die Gefahr für Knochenbrüche. Betroffen ist vor allem die weibliche Bevölkerung: Vier von zehn Frauen nach den Wechseljahren leiden an Osteoporose. Aber auch zwei von zehn Män- Nervenzellen lassen sich seit mehr als 20 Jahren mit Ultraschall darstellen. „Lange Zeit waren die Geräte für die Anwendung in der Schmerztherapie zu unhandlich”, erklärt Dr. Stefan Nöldeke, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin. Mittlerweile sei eine solche Untersuchung auch am Krankenbett möglich. Für die lokale Betäubung führt der Schmerztherapeut mit einer Hand die Ultraschallsonde, während er mit der ande- 14 Gesunder Knochen MEIN GESUNDES MAGAZIN Bei der Osteoporose nimmt die Knochenmasse ab und der Knochen wird brüchig. Ultraschall erleichtert Schmerzausschaltung Moderne Ultraschallgeräte zeigen, wie und wo sich Nerven durch den Körper ziehen – deshalb nutzen Schmerztherapeuten tragbare Sonographie-Geräte, um gezielt einzelne Nerven zu betäuben. nern haben ein erhöhtes Osteoporose-Risiko oder sind bereits erkrankt. Häufig erfahren die Betroffenen erst durch den ersten Knochenbruch von ihrer Erkrankung. „Der Knochenstoffwechsel sorgt für einen ständigen Umbau innerhalb des Knochengewebes. Altes Knochengewebe wird abgebaut - zuständig dafür sind die Osteoklasten - neues durch die Osteoblasten Osteoporose ren die Injektionsnadel Richtung Zielnerv schiebt. Beides, Nadel und Nerv, sind auf dem Monitor sichtbar. „Selbst die Verteilung des Betäubungsmittels im Gewebe kann verfolgt werden”, so Nöldeke. So lässt sich eine Betäubung auch an schwer erreichbaren Stellen sicher platzieren, beispielsweise für eine so genannte Plexusblockade in der Achselhöhle – dort verlaufen viele Sehnen, Blutgefäße und Nerven neben- und übereinander. ■ Quelle: Alila - Fotolia.com Quelle: Bergringfoto - Fotolia.com aufgebaut. In einem gesunden Knochenstoffwechsel besteht ein Gleichgewicht zwischen Ab- und Aufbau“, erklärt Dr. Lorenz Hofbauer, Osteoporoseforscher und Professor am Dresdener Universitätsklinikum. Bei Osteoporose-Patienten ist dieses Gleichgewicht zuungunsten des Knochenaufbaus gestört, mehr Knochensubstanz wird abgebaut. Bisherige Medikamente, beispielsweise Bisphosphonate, brachten zwar eine Verbesserung, aber auch unterschiedliche Nebenwirkungen. Aktuelle Forschungsergebnisse der Dres - dner und anderer Forschergruppen lenken das Augenmerk auf einen neuen Behandlungsansatz: Spezielle monoklonale Antikörper, die den Knochenabbau stoppen und die normale Knochenbildung erhalten. Die Therapie mit Antikörpern wurde bereits erprobt. Sie scheint erfolgreicher als herkömmliche Medikamente. Darüber hinaus ist sie für die Patienten auch komfortabel: Zwei Injektionen des Wirkstoffes pro Jahr unter die Haut reichen meist aus. Die einmal wöchentliche oder tägliche Tabletteneinnahme entfällt. ■ Interferone helfen vielleicht auch gegen Osteoporose Ein natürliches Protein könnte der Schlüssel zur Behandlung der Osteoporose sein, berichten australische Forscher. Interferon-Gamma, ein vom menschlichen Immunsystem und den Stammzellen unseres Körpers produzierter Eiweißstoff eignet sich möglicherweise auch zur Behandlung der Osteoporose. Der Stoff wird bereits für die Behandlung von Hepatitis C eingesetzt. Ein Forscherteam um Professor Dr. Gustavo Duque von der Universität Sydney, Australien, spritzte Mäusen, die sich in den Wechseljahren befanden, geringe Dosen des Botenstoffs. Daraufhin nahm deren Knochenmasse zu und durch die Wechseljahre bedingte Knochenschäden reduzierten sich. „Wir gehen das Problem an, indem wir die für den Knochenaufbau zuständigen Zellen anregen, mehr Knochenmasse zu produzieren. So vergrößert sich die Knochenmasse und neue Frakturen können hoffentlich verhindert werden“, so Duque. Ob die Behandlung auch beim Menschen hilft, muss sich allerdings erst noch zeigen. ■

GEWINN Schreiben Sie uns! Mit den beiden vorbereiteten Antwortkarten können Sie uns schreiben, was Sie wollen: am Gewinnspiel / Preisrätsel teilnehmen oder Informationsmaterial anfordern. Selbstverständlich sind wir auch telefonisch für Sie da, wenn Sie Fragen haben: Arbeitskreis Gesundheit e.V., Leipzig, Telefon 0341/87059590 Kostenfrei aus dem Festnetz 0800/100 63 50 Preisrätsel Senden Sie uns Ihre Lösung bis zum 31.01.2012 zu und mit etwas Glück gewinnen Sie ein Schnupperwochenende für 2 Personen in einer Reha- Klinik in Ihrer Nähe. Infomaterial Mit der zweiten Antwortkarte können Sie sich unverbindlich für die Neuauflage des Klinikverzeichnisses „Rehabilitations-Kliniken stellen sich vor - 13. Auflage 2012“ vormerken lassen. MEIN GESUNDES MAGAZIN 15 Die Gewinnfrage: Wie heißen die fünf Sandsteinfelsen bei Horn Bad Meinberg? Anforderung für die kostenlose Lieferung des Klinikverzeichnisses „Wir möchten als Sozialdienst (kostenlos) Arzt (kostenlos) Patient (Schutzgebühr) Kostenträger (kostenlos) Die richtige Lösung finden Sie im Bericht "Lebensart in der Region Teutoburger Wald" auf den Seiten 27/28. Einsendeschluss ist der 31.01.2012 für die Neuauflage des Klinikverzeichnisses „Rehabilitationskliniken stellen sich vor – 13. Auflage 2012“ mit den umseitigen Kontaktdaten unverbindlich vorgemerkt werden.“

ZUSAMMENGEFASST<br />

Neue Osteoporose-Therapie<br />

setzt bei Knochenbiologie an<br />

Wissenschaftler des Universitätsklinikums Dresden haben<br />

gemeinsam mit Kollegen der Mayo Clinic in Rochester, USA,<br />

neue Behandlungsmöglichkeiten bei Osteoporose vorgestellt.<br />

Bei Knochenschwund (Osteoporose)<br />

nimmt nicht nur die Knochenmasse ab,<br />

auch der Knochenaufbau leidet – die Mikroarchitektur<br />

des Knochens wird schlechter.<br />

Als Folge steigt die Gefahr für Knochenbrüche.<br />

Betroffen ist vor allem die<br />

weibliche Bevölkerung: Vier von zehn Frauen<br />

nach den Wechseljahren leiden an Osteoporose.<br />

Aber auch zwei von zehn Män-<br />

Nervenzellen lassen sich seit mehr als 20<br />

Jahren mit Ultraschall darstellen. „Lange<br />

Zeit waren die Geräte für die Anwendung<br />

in der Schmerztherapie zu unhandlich”, erklärt<br />

Dr. Stefan Nöldeke, Vorstandsmitglied<br />

der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall<br />

in der Medizin. Mittlerweile sei eine solche<br />

Untersuchung auch am Krankenbett möglich.<br />

Für die lokale Betäubung führt der<br />

Schmerztherapeut mit einer Hand die Ultraschallsonde,<br />

während er mit der ande-<br />

14<br />

Gesunder Knochen<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />

Bei der Osteoporose nimmt<br />

die Knochenmasse ab und der<br />

Knochen wird brüchig.<br />

Ultraschall erleichtert<br />

Schmerzausschaltung<br />

Moderne Ultraschallgeräte zeigen, wie und wo sich<br />

Nerven durch den Körper ziehen – deshalb nutzen<br />

Schmerztherapeuten tragbare Sonographie-Geräte,<br />

um gezielt einzelne Nerven zu betäuben.<br />

nern haben ein erhöhtes Osteoporose-Risiko<br />

oder sind bereits erkrankt. Häufig erfahren<br />

die Betroffenen erst durch den ersten<br />

Knochenbruch von ihrer Erkrankung.<br />

„Der Knochenstoffwechsel sorgt für einen<br />

ständigen Umbau innerhalb des Knochengewebes.<br />

Altes Knochengewebe wird abgebaut<br />

- zuständig dafür sind die Osteoklasten<br />

- neues durch die Osteoblasten<br />

Osteoporose<br />

ren die Injektionsnadel Richtung Zielnerv<br />

schiebt. Beides, Nadel und Nerv, sind auf<br />

dem Monitor sichtbar. „Selbst die Verteilung<br />

des Betäubungsmittels im Gewebe<br />

kann verfolgt werden”, so Nöldeke.<br />

So lässt sich eine Betäubung auch an<br />

schwer erreichbaren Stellen sicher platzieren,<br />

beispielsweise für eine so genannte<br />

Plexusblockade in der Achselhöhle<br />

– dort verlaufen viele Sehnen, Blutgefäße<br />

und Nerven neben- und übereinander.<br />

■<br />

Quelle: Alila - Fotolia.com<br />

Quelle: Bergringfoto - Fotolia.com<br />

aufgebaut. In einem gesunden Knochenstoffwechsel<br />

besteht ein Gleichgewicht<br />

zwischen Ab- und Aufbau“, erklärt Dr. Lorenz<br />

Hofbauer, Osteoporoseforscher und<br />

Professor am Dresdener Universitätsklinikum.<br />

Bei Osteoporose-Patienten ist dieses<br />

Gleichgewicht zuungunsten des Knochenaufbaus<br />

gestört, mehr Knochensubstanz<br />

wird abgebaut. Bisherige Medikamente,<br />

beispielsweise Bisphosphonate,<br />

brachten zwar eine Verbesserung, aber<br />

auch unterschiedliche Nebenwirkungen.<br />

Aktuelle Forschungsergebnisse der Dres -<br />

dner und anderer Forschergruppen lenken<br />

das Augenmerk auf einen neuen Behandlungsansatz:<br />

Spezielle monoklonale Antikörper,<br />

die den Knochenabbau stoppen<br />

und die normale Knochenbildung erhalten.<br />

Die Therapie mit Antikörpern wurde bereits<br />

erprobt. Sie scheint erfolgreicher als<br />

herkömmliche Medikamente. Darüber hinaus<br />

ist sie für die Patienten auch komfortabel:<br />

Zwei Injektionen des Wirkstoffes<br />

pro Jahr unter die Haut reichen meist aus.<br />

Die einmal wöchentliche oder tägliche Tabletteneinnahme<br />

entfällt. ■<br />

Interferone helfen<br />

vielleicht auch gegen<br />

Osteoporose<br />

Ein natürliches Protein könnte<br />

der Schlüssel zur Behandlung<br />

der Osteoporose sein, berichten<br />

australische Forscher.<br />

Interferon-Gamma, ein vom menschlichen<br />

Immunsystem und den Stammzellen<br />

unseres Körpers produzierter<br />

Eiweißstoff eignet sich möglicherweise<br />

auch zur Behandlung der Osteoporose.<br />

Der Stoff wird bereits für die<br />

Behandlung von Hepatitis C eingesetzt.<br />

Ein Forscherteam um Professor Dr.<br />

Gustavo Duque von der Universität<br />

Sydney, Australien, spritzte Mäusen,<br />

die sich in den Wechseljahren befanden,<br />

geringe Dosen des Botenstoffs.<br />

Daraufhin nahm deren Knochenmasse<br />

zu und durch die Wechseljahre bedingte<br />

Knochenschäden reduzierten sich.<br />

„Wir gehen das Problem an, indem<br />

wir die für den Knochenaufbau zuständigen<br />

Zellen anregen, mehr Knochenmasse<br />

zu produzieren. So vergrößert<br />

sich die Knochenmasse und<br />

neue Frakturen können hoffentlich verhindert<br />

werden“, so Duque. Ob die<br />

Behandlung auch beim Menschen<br />

hilft, muss sich allerdings erst noch<br />

zeigen. ■

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