MEIN GESUNDES MAGAZIN - Arbeitskreis Gesundheit eV
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Bundesinstitut für Sportwissenschaft<br />
rückt dem Rückenschmerz zu Leibe<br />
Sportwissenschaft<br />
(BISp) fördert die<br />
Forschung zur Diagnose,<br />
Vorbeugung<br />
und Behandlung von<br />
Rückenschmerzen.<br />
20 Millionen Deutsche<br />
klagen regelmäßig<br />
über Rückenschmerzen.<br />
Jeder<br />
vierte Arbeitnehmerfehltag<br />
geht auf einen<br />
kranken Rücken<br />
zurück. Für die deutsche<br />
Wirtschaft bedeutete<br />
dies im Jahr<br />
2006 rund 27 Milliarden<br />
Euro an Krankenkosten.<br />
Bewegungsmangel und Überbelastung<br />
Bisher ist oft nicht klar, welche der angewandten Behandlungen<br />
letztlich dazu führt, dass sich die Beschwerden verringern.<br />
Doch eins ist für die Experten offensichtlich: Regelmäßige<br />
Bewegung ist für die Vorbeugung und Rehabilitation<br />
von Rückenschmerzen außerordentlich wichtig. Das BISp<br />
nutzt für das neue Forschungsprojekt deshalb Know-how<br />
der Spitzensportforschung. Dieses Wissen lässt sich auch<br />
für das allgemeine <strong>Gesundheit</strong>swesen nutzen. ■<br />
Sportarzt 2011: Lothar Schwarz<br />
Die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin<br />
(GOTS) hat Lothar Schwarz, Mannschaftsarzt des Deutschen<br />
Triathlon-Nationalteams, zum Sportarzt des Jahres 2011 gewählt.<br />
Schwarz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sportund<br />
Präventivmedizin der Universität des Saarlandes und leitet<br />
dort auch den Betriebsärztlichen Dienst. Er ist unter anderem<br />
auch Vor sit zender des<br />
Sportärzteverbandes<br />
Saar und aktiv im Deutschen<br />
Leichtathletik-<br />
Verband. ■<br />
Quelle: Pressestelle Uni Saarland Das Bundesinstitut für<br />
Quelle: CLIPAREA.com - Fotolia.com<br />
� Jeder dritte Deutsche leidet unter<br />
Rücken schmerzen – auch austrainierte<br />
Spitzensportler sind betroffen.<br />
� Lothar Schwarz,<br />
Triathlon-Mannschaftsarzt<br />
und wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter<br />
am Institut für Sport-<br />
und Präventivmedizin<br />
der Universität des<br />
Saarlandes<br />
Rückenbeschwerden zählen zu den<br />
großen Volkskrankheiten in den westlichen<br />
Industrieländern. Etwa 90 Prozent<br />
der Westeuropäer leiden im Laufe<br />
ihres Lebens darunter. Zum Kreis<br />
ZUSAMMENGEFASST<br />
Scanner unterstützt Diagnostik<br />
Ärzte an der Medizinischen Hochschule Hannover suchen mit<br />
einem „Rheuma-Scan“ nach den Ursachen von Handschmerzen.<br />
Ein neuartiger Hand-Scanner unterstützt seit wenigen Monaten die<br />
Diagnostik an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Der so genannte<br />
Rheuma-Scan zeigt innerhalb weniger Minuten, wie aktiv eine Entzündung<br />
zu diesem Zeitpunkt ist. Das Gerät wird derzeit in der Interdisziplinären<br />
Schmerzambulanz an der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin<br />
der MHH eingesetzt.<br />
Um das Handinnere abzubilden, muss der Arzt dem Patienten zuerst einen<br />
Farbstoff in geringer Dosis in die Armvene spritzen. Die Substanz wird sehr<br />
schnell über die Leber wieder ausgeschieden. Bis es soweit ist, kann sie mit<br />
Hilfe von speziellem Licht und einer hochempfindlichen Kamera nachgewiesen<br />
werden. Eine veränderte Durchblutung kleinster Blutgefäße und entzündliche<br />
Prozesse in den Gewebeschichten der Hand werden so abgebildet.<br />
„Wir können in knapp 20 Minuten eine differenziertere Diagnose stellen“,<br />
erklärt Privatdozent Dr. Michael Bernateck, Oberarzt an der MHH. Wolfgang<br />
Kuhnke aus Mellendorf ist einer der ersten Patienten, die von der neuen<br />
Technik profitieren. Er hatte sich mit einer Kreissäge an der Hand verletzt<br />
und litt auch nach der Behandlung an einem Komplexen Regionalen Schmerzsyndrom<br />
(CRPS, auch Morbus Sudeck genannt). Der Scanner hilft seine<br />
Therapie zu verbessern. Der Patient ist froh darüber: „Man muss die Hände<br />
zwar ein paar Minuten<br />
still halten. Aber hinterher<br />
wird die Behandlung<br />
angepasst und man<br />
muss weniger Medikamente<br />
nehmen.“ ■<br />
� Dr. Michael Bernateck<br />
(rechts) und Patient<br />
MHH/Kaiser<br />
Wolfgang Kuhnke mit dem<br />
Hand-Scanner im Einsatz Quelle:<br />
Nationales Netzwerk Rückenbeschwerden<br />
an der Uni Potsdam<br />
Sportmediziner der Universität<br />
Potsdam erforschen<br />
gemeinsam mit Medizinern<br />
aus anderen Städten das<br />
Phänomen Rückenschmerz.<br />
der Betroffenen gehören dabei nicht nur Menschen mit unzureichend<br />
trainierter Rückenmuskulatur, sondern auch Nachwuchs- und Spitzensportler.<br />
Die Zahlen sind alarmierend und das Nationale Netzwerk Rückenbeschwerden<br />
an der Uni Potsdam will jetzt das Feld grundlegend erforschen. Die Potsdamer<br />
Sportmediziner arbeiten dazu mit Medizinern aus Berlin, Heidelberg,<br />
Dresden, München, Hamburg und Frankfurt (Main) zusammen.<br />
Rückenschmerzen haben vielfältige Ursachen. Neben dem Verschleiß von<br />
Gelenken kann auch eine instabile Wirbelsäule dahinter stehen, bei der<br />
Nerven und Muskulatur unzureichend zusammen arbeiten. Weitere Gründe<br />
liegen im Psychischen und Psychosozialen, insbesondere Stress und<br />
Schmerz machen sich im Rücken bemerkbar.<br />
Ein gezieltes Training sowohl zur Vorbeugung (Primärprävention) von Beschwerden<br />
als auch in der Rehabilitation zur Sekundärprävention erweist<br />
sich in der Regel als wirksam. Allerdings bleibt oft unklar, welche Interventionen<br />
die Risiken und Beschwerden tatsächlich mindern. Hier setzt die Arbeit des<br />
Nationalen Netzwerks an. Der Forscher-Verbund will herausfinden, welche<br />
Art von körperlicher Aktivität wirksam ist. Dabei sollen auch Ergebnisse aus<br />
dem Sport auf die Gesamtgesellschaft übertragen werden. ■<br />
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