MEIN GESUNDES MAGAZIN - Arbeitskreis Gesundheit eV
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Quelle: S.Kobold - Fotolia.com<br />
GUT INFORMIERT<br />
Hoffnung bei Multipler Sklerose:<br />
Therapie mit Wurmeiern<br />
Eine neue Behandlung von Patienten<br />
mit Multipler Sklerose (MS) nutzt<br />
natürliche Parasiten, um die Immunabwehr<br />
zu verändern. Erste Studien<br />
belegen deren Wirksamkeit, Experten<br />
warnen jedoch vor unbekannten<br />
Nebenwirkungen.<br />
US-Forscher belegten jüngst in einer<br />
kleinen Pilotstudie, dass MS-Patienten<br />
von einer Therapie mit Wurmeiern profitieren<br />
könnten. Für die Studie hatten<br />
fünf frisch diagnostizierte MS-Patienten<br />
über drei Monate alle zwei Wochen Eier<br />
des Schweinepeitschenwurms in einer<br />
„angenehm, salzig schmeckenden<br />
Trinklösung“ eingenommen. Die mit<br />
jeder Dosis verabreichten 2.500 Wurmeier<br />
führten zu einer allgemeinen Entzündungsreaktion<br />
und kurbelten die<br />
Produktion von Abwehrzellen an. Die<br />
entzündungshemmenden Zellen richteten<br />
sich nicht nur gegen die tierische<br />
Gefahr, sondern verminderten auch<br />
MS-bedingte Entzündungsherde im Gehirn.<br />
10<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />
Rückengesundheit als Schulfach<br />
Als Nebenwirkung auf den Ei-Cocktail<br />
klagten die Testpersonen lediglich über<br />
leichte Magen-Darm-Beschwerden. Die<br />
neue Therapie scheint ein Hoffnungsschimmer<br />
für MS-Patienten. Dennoch<br />
stehen deutsche Experten dieser Art der<br />
Behandlung skeptisch gegenüber, da<br />
mögliche Nebenwirkungen noch ungenügend<br />
erforscht seien.<br />
Prof. Dr. med. Ralf Gold, Vorstandsmitglied<br />
des Ärztlichen Beirates der Deutschen<br />
Multiple Sklerose Gesellschaft<br />
und des Krankheitsbezogenen Kompetenznetzes<br />
Multiple Sklerose, erklärt:<br />
„Es ist bekannt, dass MS-Patienten mit<br />
Parasiteninfektionen weniger Schübe<br />
und Krankheitsaktivität in der Kernspintomographie<br />
zeigen. Allerdings raten wir<br />
zum jetzigen Zeitpunkt von dieser Therapie<br />
aufgrund unzureichender Erfahrungen<br />
über Wirkung und systemische<br />
Risiken dringend ab.“ Wenn Studien mit<br />
mehr Patienten und einem längeren<br />
Beobachtungszeitraum die Ergebnisse<br />
belegen, so Gold, sei dies „eine interessante<br />
Option für die Zukunft“. ■<br />
Ein gezieltes Training gegen Rückenschmerzen<br />
sollte frühzeitig beginnen. In Bayern<br />
werden Ansätze dazu in Schulen erprobt.<br />
Ein Rückentraining in Schulen ist effektiv. Dies belegt eine Studie<br />
von Prof. Dr. Joachim Grifka vom Lehrstuhl für Orthopädie und<br />
Prof. Dr. Petra Jansen vom Institut für Sportwissenschaft der<br />
Universität Regensburg. Beide haben das bayerische Projekt<br />
„Rückenfit – unsere Schule macht mit“ ausgewertet. Daran<br />
teilgenommen hatten Schülerinnen und Schüler der 5.Klasse<br />
des Albertus-Magnus-Gymnasiums in Regensburg und des Donau-Gymnasiums<br />
in Kelheim.<br />
Die Materialien zur Förderung der Rückengesundheit waren von<br />
Orthopäden, Physiotherapeuten und Sportwissenschaftlern erstellt<br />
worden. Im Natur- und Technikunterricht sowie in Biologie<br />
stand Rückengesundheit auf dem Stundenplan, im Sportunterricht<br />
trainierten die Jugendlichen Körperhaltung, Rumpfmuskulatur,<br />
Beweglichkeit und Koordination.<br />
Bewegungsübungen im Klassenzimmer ergänzten das Programm.<br />
Prüfungen gab es zu Beginn und am Ende des Schuljahres.<br />
Das Programm verringerte deutlich die Zahl der Jugendlichen,<br />
die an Rückenschmerzen litten. Die Fünftklässler wurden<br />
nicht nur beweglicher, sondern wussten auch mehr darüber,<br />
was ihrem Rücken gut tut und wie sie fit bleiben. ■<br />
� Rückentraining im Schulunterricht kann nicht nur Spaß machen, es<br />
beugt auch Rückenschmerzen vor und stärkt die Beweglichkeit.<br />
Dem optimalen Bürostuhl<br />
auf der Spur<br />
Büroangestellte können jetzt leichter einen guten<br />
Arbeitsstuhl finden. Möglich macht dies eine Checkliste<br />
von Prof. Dr. Günter F. Müller vom Arbeitsbereich<br />
Psychologie des Arbeits- und Sozialverhaltens an der<br />
Uni Koblenz-Landau. Die „CHECK-BS“ ist für Menschen<br />
entwickelt worden, die kaum ergonomische Kenntnisse<br />
haben. „Mit CHECK-BS können Büroarbeitsstühle<br />
systematisch geprüft werden, wie komfortabel, gesundheitsförderlich,<br />
ansprechend und wertschätzend<br />
sie gestaltet sind“, so der Arbeitspsychologe. ■<br />
� Ein guter<br />
Bürostuhl kann<br />
Rückenschmerzen<br />
vorbeugen.<br />
Quelle: reka100 - Fotolia.com