MEIN GESUNDES MAGAZIN - Arbeitskreis Gesundheit eV
MEIN GESUNDES MAGAZIN - Arbeitskreis Gesundheit eV MEIN GESUNDES MAGAZIN - Arbeitskreis Gesundheit eV
Quelle: fotolia MEIN GESUNDES 3 MAGAZIN 2011 Aktuelle medizinische Informationen für Patienten • Herausgeber: Arbeitskreis Gesundheit e.V. Im Interview Orthopädie-Chefarzt Dr. Bernd Wilhelm Reha Chronische Rückenschmerzen – Reha fast so gut wie Operation THEMA ORTHOPÄDIE Was tun, wenn jede Bewegung schmerzt? Gewinnen Sie Ein Schnupperwochenende in einer Rehaklinik in Ihrer Nähe
- Seite 2 und 3: Ihr Partner für die Rehabilitation
- Seite 4 und 5: INHALT MEIN GESUNDES MAGAZIN 3/2011
- Seite 6 und 7: TITELTHEMA Rheuma - behandelbar, ab
- Seite 8 und 9: Quelle: Robert Kneschke - Fotolia.c
- Seite 10 und 11: Quelle: S.Kobold - Fotolia.com GUT
- Seite 12 und 13: ZUSAMMENGEFASST Damit die Blutgerin
- Seite 14 und 15: ZUSAMMENGEFASST Neue Osteoporose-Th
- Seite 16 und 17: Absender: Absender: Bitte freimache
- Seite 18 und 19: ZUSAMMENGEFASST KLINIK FINDEN Der g
- Seite 20 und 21: DAS BESTE FÜR IHRE GESUNDHEIT! Wir
- Seite 22 und 23: REHA ambulante Nachbehandlung im En
- Seite 24 und 25: REHA Chronische Rückenschmerzen -
- Seite 26 und 27: Quelle: Michael Bührke / pixelio.d
- Seite 28 und 29: REHA REGION Fluss Deutschlands, fin
- Seite 30 und 31: REHA-RECHT § Leistungen der medizi
- Seite 32 und 33: REHA RATGEBER Wir als Arbeitskreis
- Seite 34 und 35: AUSBLICKE MEIN GESUNDES MAGAZIN Aus
- Seite 36: Kardiologie u uund nd Inner Inner I
Quelle: fotolia<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong><br />
3 <strong>MAGAZIN</strong><br />
2011<br />
Aktuelle medizinische Informationen für Patienten • Herausgeber: <strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong> e.V.<br />
Im Interview<br />
Orthopädie-Chefarzt<br />
Dr. Bernd Wilhelm<br />
Reha Chronische<br />
Rückenschmerzen – Reha<br />
fast so gut wie Operation<br />
THEMA ORTHOPÄDIE<br />
Was tun, wenn jede<br />
Bewegung schmerzt?<br />
Gewinnen Sie<br />
Ein Schnupperwochenende in<br />
einer Rehaklinik in Ihrer Nähe
Ihr Partner<br />
für die Rehabilitation<br />
BERLIN-BRANDENBURG<br />
BERLIN<br />
MEDIAN Klinik Berlin-Kladow<br />
Neurologie, Orthopädie<br />
MEDIAN Klinik Berlin-Mitte<br />
Geriatrische Rehabilitation<br />
GRÜNHEIDE<br />
MEDIAN Klinik Grünheide**<br />
Neurologie, Neurochirurgie<br />
HOPPEGARTEN<br />
MEDIAN Klinik Hoppegarten<br />
Orthopädie, Rheumatologie, Verhaltensmedizinische<br />
Orthopädie, medizinisch-berufliche Rehabilitation,<br />
EFL-Kompetenzzentrum<br />
HESSEN<br />
BAD CAMBERG<br />
MEDIAN Hohenfeld-Kliniken<br />
Orthopädie und Osteologie, Klinisches osteologisches<br />
Schwerpunktzentrum DVO, Psychosomatische Medizin<br />
und Psychotherapie<br />
BAD NAUHEIM<br />
MEDIAN Diabetes-Klinik*<br />
MEDIAN Kaiserberg-Klinik<br />
Orthopädie, Hörstörungen, Tinnitus, Schwindel und<br />
Cochlea-Implantate<br />
MEDIAN Klinik am Südpark<br />
Innere Medizin / Kardiologie, Psychosomatik<br />
BAD SCHWALBACH<br />
MEDIAN Rheingau-Taunus-Klinik<br />
Innere Medizin / Kardiologie,<br />
Psychosomatik / Psychotherapie, Gynäkologie<br />
BAD SODEN-SALMÜNSTER<br />
MEDIAN Kinzigtal-Klinik<br />
Innere Medizin, Orthopädie, Sportmedizin, Onkologie,<br />
Urologie, Psychosomatik<br />
BRAUNFELS<br />
MEDIAN Orthopädische Klinik Braunfels*<br />
Endoprothesenzentrum Mittelhessen<br />
SCHLANGENBAD<br />
MEDIAN Reha-Zentrum Schlangenbad<br />
Rheumatologie, Orthopädie<br />
WIESBADEN<br />
MEDIAN Rehaklinik Aukammtal<br />
Orthopädie<br />
MEDIAN Klinik NRZ Wiesbaden**<br />
Neurologie<br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
BAD SÜLZE<br />
MEDIAN Klinik Bad Sülze<br />
Orthopädie, Rheumatologie, Neurologie, Geriatrie,<br />
Aphasie-Regionalzentrum, EFL-Kompetenzzentrum<br />
– Moorbad –<br />
HEILIGENDAMM<br />
MEDIAN Klinik Heiligendamm<br />
Atemwegs-, Herz-Kreislauf-, Gefäß-,<br />
Hauterkrankungen, Allergien, Psychosomatik<br />
WISMAR<br />
MEDIAN Klinik Wismar<br />
Orthopädie, Unfallchirurgie, Onkologie,<br />
Rehabilitation von Schwerbrandverletzten und<br />
Patienten mit Wundheilungsstörungen und Ödemen,<br />
EFL-Kompetenzzentrum<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN<br />
BAD OEYNHAUSEN<br />
MEDIAN Kliniken Bad Oeynhausen<br />
Klinik am Park · Weserklinik<br />
Innere Medizin, Neurologie, Onkologie /Lymphologie ,<br />
Psychosomatik, Geriatrie<br />
BAD SALZUFLEN<br />
MEDIAN Kliniken Bad Salzuflen<br />
Klinik am Burggraben · Klinik Flachsheide**<br />
Gynäkologie, Innere Medizin (Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen, Diabetologie), Neurologie, Orthopädie,<br />
Pneumologie / Allergologie, Psychosomatik (Gynäkologische<br />
Psychosomatik, Orthopädische Psychosomatik<br />
/ Interdisziplinäre Schmerztherapie),<br />
Unfallchirurgie, EFL-Kompetenzzentrum, Geriatrie<br />
www.median-kliniken.de<br />
Kompetenz. Individualität. Sicherheit.<br />
RHEINLAND-PFALZ<br />
BERNKASTEL-KUES<br />
MEDIAN Reha-Zentrum Bernkastel-Kues<br />
Klinik Bernkastel · Klinik Burg Landshut · Klinik Kues<br />
Klinik Moselhöhe · Klinik Moselschleife<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Neurologie, Orthopädie,<br />
Psychosomatik<br />
SACHSEN<br />
BERGGIESSHÜBEL<br />
MEDIAN Klinik Berggießhübel<br />
Orthopädie, Psychosomatik<br />
BAD LAUSICK<br />
MEDIAN Klinik Bad Lausick<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Orthopädie<br />
SACHSEN-ANHALT<br />
FLECHTINGEN<br />
MEDIAN Klinikum Flechtingen**<br />
Neurologie, Herz-Kreislauf-, Gefäßerkrankungen<br />
KALBE<br />
MEDIAN Klinik Kalbe<br />
Orthopädie, Onkologie<br />
MAGDEBURG<br />
MEDIAN Klinik NRZ Magdeburg**<br />
Neurologie<br />
THÜRINGEN<br />
BAD BERKA<br />
MEDIAN Reha-Zentrum Bad Berka<br />
Adelsberg-Klinik · Ilmtal-Klinik · Quellbrunn-Klinik<br />
Herz-Kreislauf-, Gefäß-, Stoffwechselerkrankungen,<br />
Gastroenterologie, Gynäkologie, Urologie und<br />
Onkologie, Psychosomatik<br />
BAD LOBENSTEIN<br />
MEDIAN Klinik Bad Lobenstein<br />
Orthopädie, Verhaltensmedizinische Orthopädie,<br />
Psychosomatik<br />
BAD TENNSTEDT<br />
MEDIAN Klinik Bad Tennstedt**<br />
Neurologie, Orthopädie<br />
* Akutkrankenhaus gemäß § 108/109 SGB V, ** Diese Kliniken haben zum Teil ebenfalls den Status eines Akutkrankenhauses (Fachbereich Neurologie).<br />
Alle nicht gekennzeichneten Kliniken sind Rehabilitationskliniken.
Quelle: Robert Kneschke - Fotolia.com<br />
EDITORIAL<br />
Wenn die Bewegung<br />
schmerzt, dann<br />
versucht der Betroffene<br />
instinktiv den Schmerz zu vermeiden.<br />
Unfall, Krankheit oder einfach altersbedingter<br />
Verschleiß führen dazu, dass<br />
„jeder Knochen“ schmerzt.<br />
Die dann instinktiv eingenommene<br />
Schonhaltung ist Ursache einer<br />
Verschlimmerung der Beschwerden<br />
und einer weiteren Bewegungseinschränkung.<br />
Es droht regelmäßig<br />
eine Abwärtsspirale, die sich oft<br />
nicht einfach und nicht alleine mit<br />
dem Messer des Chirurgen oder<br />
der Arznei aufhalten lässt.<br />
Was tun, wenn jede Bewegung<br />
schmerzt?<br />
Lesen Sie in diesem<br />
Heft, welche Hilfe Sie<br />
von modernen Heilverfahren<br />
erwarten<br />
dürfen und wie die<br />
Rehabilitation Sie<br />
durch Hilfe zur<br />
Selbsthilfe wieder in<br />
Schwung bringt.<br />
Wir wünschen viel<br />
Spaß bei der Lektüre.<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />
3
INHALT<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 3/2011<br />
TITELTHEMA<br />
Rehabilitation bei orthopädischen<br />
Erkrankungen<br />
6 Rheuma – behandelbar, aber oft<br />
unbeachtet<br />
Über 100 unterschiedliche Erkrankungen<br />
des Bewegungsapparates<br />
stecken hinter dem Begriff<br />
„rheumatischer Formenkreis“.<br />
6 Was ist Rheuma?<br />
7 Künstliche Gelenke: Qualität der<br />
Behandlung sichern<br />
Experten fordern mehr Nachkontrollen<br />
7 Invasive Therapien:<br />
Schmerzen gezielt behandeln<br />
Schmerzen an der Wirbelsäule<br />
lassen sich gezielt behandeln<br />
8 Rheumapatienten sollen<br />
Sport treiben<br />
Sport unterstützt die Behandlung<br />
4<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />
6<br />
8<br />
8 Reha bei Rheuma<br />
8 Linkliste<br />
7<br />
GUT INFORMIERT<br />
9 Arthrose macht Gelenke steif –<br />
gleichmäßige Bewegung hilft<br />
Je älter ein Mensch wird, desto<br />
wahrscheinlicher wird eine Arthrose<br />
9 Gießener Biomechaniker<br />
forschen an Schulterprothesen<br />
10 Rückengesundheit als Schulfach<br />
Ein gezieltes Training gegen<br />
Rückenschmerzen sollte frühzeitig<br />
beginnen<br />
10 Hoffnung bei Multipler Sklerose:<br />
Therapie mit Wurmeiern<br />
10 Dem optimalen Bürostuhl<br />
auf der Spur<br />
11 Integrierte Versorgung – Erfolgsrezept<br />
gegen Rückenschmerzen<br />
Frühzeitig behandeln –<br />
dauerhaften Schmerz vermeiden<br />
11<br />
ZUSAMMENGEFASST<br />
12 Damit die Blutgerinnung im<br />
grünen Bereich bleibt<br />
Ein Sensor, der während<br />
Operationen die Blutgerinnung<br />
misst, bei einer Hüftoperation<br />
erfolgreich getestet<br />
12 Dresdner Forschung zu Muskelund<br />
Gelenkerkrankungen rückt<br />
enger zusammen<br />
12 Röntgen bei Rückenschmerzen<br />
nicht immer nötig<br />
13 Bundesinstitut für<br />
Sportwissenschaft rückt dem<br />
Rückenschmerz zu Leibe<br />
Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft<br />
(BISp) fördert die Forschung<br />
von Rückenschmerzen.<br />
13 Sportarzt 2011: Lothar Schwarz<br />
13 „Rheuma-Scan“:<br />
Scanner unterstützt Diagnostik<br />
9
22<br />
13 Nationales Netzwerk<br />
Rückenbeschwerden an der<br />
Uni Potsdam<br />
14 Neue Osteoporose-Therapie<br />
setzt bei Knochenbiologie an<br />
14 Ultraschall erleichtert<br />
Schmerzausschaltung<br />
14 Interferone helfen vielleicht auch<br />
gegen Osteoporose<br />
PREISRÄTSEL<br />
15 Schreiben Sie uns<br />
INTERAKTIV<br />
Seite 17 bis 20<br />
INTERVIEW<br />
21 Im Gespräch mit Orthopädie-<br />
Chefarzt Dr. Bernd Wilhelm<br />
22 Marathonlaufen schädigt die<br />
Kniegelenke nicht<br />
26<br />
24 28<br />
REHA<br />
23 Was behinderten Menschen<br />
zusteht<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
Selbsthilfe hat ihren Ratgeber für<br />
behinderte Menschen überarbeitet.<br />
23 Fachgesellschaft warnt<br />
vor kostenpflichtigen Online-<br />
Beratungen<br />
24 Chronische Rückenschmerzen –<br />
Reha fast so gut wie Operation<br />
Vor einer OP die Möglichkeiten<br />
der Reha ausschöpfen<br />
24 Diagnose Hüftschnupfen?<br />
Schmerzhaft aber harmlos<br />
25 Gesundes Training an Geräten<br />
Trainingsdaten können an<br />
Arztpraxen übermittelt werden<br />
26 Bessere Rehabilitation für ältere<br />
Menschen nach Hüftfrakturen<br />
26 Rehabilitation nach<br />
Oberschenkelhalsbruch<br />
REHA REGION<br />
27 Lebensart in der Region<br />
Teutoburger Wald<br />
28 Übersicht: Reha- und Vorsorgeeinrichtungen<br />
für Orthopädie<br />
REHA RECHT<br />
30 Gesetzliche Rehabilitationsleistungen<br />
REHA RATGEBER<br />
22 Was ist Rehabilitation?<br />
Antworten auf häufige Fragen<br />
zur Rehabilitation<br />
27<br />
AUSBLICKE<br />
34 Was kommt?<br />
Die nächste Ausgabe beschäftigt<br />
sich mit dem Thema:„Der Weg<br />
zur Rehabilitation – Tipps und Tricks<br />
für das Rehaantragsverfahren“.<br />
34 Impressum<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 5
TITELTHEMA<br />
Rheuma – behandelbar,<br />
aber oft unbeachtet<br />
Von rheumatoider Arthritis bis zur Gicht: Über 100 unterschiedliche<br />
Erkrankungen des Bewegungsapparates stecken hinter dem<br />
Begriff „rheumatischer Formenkreis“. Darunter ist die rheumatoide<br />
Arthritis die häufigste chronisch verlaufende Gelenkentzündung.<br />
Sie ist noch nicht heilbar, aber ihr Verlauf kann sich – je<br />
nach Krankheitsform und Behandlung – sehr unterscheiden.<br />
Ursprung des Begriffs Rheuma ist das griechische<br />
Wort „rheo", was direkt übersetzt<br />
soviel bedeutet wie „ich fließe“. Im Zusammenhang<br />
mit Rheuma kann man den Begriff<br />
freier übersetzen als „ziehender Schmerz“.<br />
Tatsächlich teilen Menschen, die an Krankheiten<br />
aus dem rheumatischen Formenkreis<br />
leiden, genau dieses Symptom: Sie leiden<br />
an chronischen Schmerzen im Bewegungssystem,<br />
den Gelenken, Knochen und Muskeln<br />
des Körpers.<br />
Die Krankheit beeinträchtigt nicht nur dauerhaft<br />
das Leben der Betroffenen, sie verlangt<br />
auch dem <strong>Gesundheit</strong>swesen einen hohen<br />
Preis ab: Die direkten Kosten, die durch<br />
Muskel- und Skeletterkrankungen pro Jahr<br />
entstehen, beziffert das Statistische Bundesamt<br />
auf rund 28,5 Milliarden Euro.<br />
Meist beginnen die ersten Rheuma-Beschwerden<br />
in Fingern und Zehen. „Nicht<br />
selten kommt es zu grippeähnlichen Allgemeinbeschwerden“,<br />
so Matthias Schneider,<br />
Leiter der Rheumatologie am Universitätsklinikum<br />
Düsseldorf auf dem diesjährigen<br />
Kongress der Deutschen Gesellschaft für<br />
Rheumatologie (DGRh): „Ein Verdacht auf<br />
eine rheumatoide Arthritis erhärtet sich,<br />
wenn die Entzündung länger als sechs Wochen<br />
anhält“. Bleibt die rheumatoide Arthritis<br />
6<br />
WAS IST RHEUMA?<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />
unerkannt, befällt sie schrittweise weitere<br />
Gelenke und Knorpel – dann schmerzen<br />
Knie, Schulter und Hüfte. Im weiteren Verlauf<br />
verformen sich die Gelenke bis ihnen am<br />
Ende jede Beweglichkeit fehlt. Ein frühzeitiger<br />
Behandlungsbeginn in den ersten Monaten<br />
verhindert solche Gelenkveränderungen.<br />
Obwohl Rheuma noch nicht heilbar ist, gewinnt<br />
die Forschung immer mehr neue Erkenntnisse<br />
zu den Ursachen dieser selbstzerstörerischen<br />
Erkrankung, bei der sich<br />
das Immunsystem gegen körpereigene Zellen<br />
wendet: von den Erbanlagen, die zu<br />
Rheuma führen können, über den Ablauf<br />
der Entzündungsreaktionen bis hin zur Gelenkzerstörung.<br />
Dadurch konnten in den<br />
letzten Jahren gezielt Substanzen entwickelt<br />
werden, die entscheidende Stellen im Krankheitsprozess<br />
blockieren – beispielsweise<br />
Antikörper gegen den Tumor-Nekrose-Faktor<br />
(TNF), ein Hauptsignalstoff der Entzündung.<br />
Medikamente können die Gelenkzerstörung<br />
nicht nur stoppen, sondern nehmen vielen<br />
Patienten auch auf Dauer die Symptome.<br />
Immerhin sind rund 440.000 Erwachsene<br />
in der Bundesrepublik an rheumatoider Arthritis<br />
erkrankt. Frauen trifft die Krankheit<br />
drei Mal so häufig wie Männer – meist<br />
zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr, doch<br />
Viele rheumatische Krankheiten betreffen nicht nur den Bewegungsapparat. Je nach Krankheitsbild<br />
können auch Haut, innere Organe oder das Nervensystem beteiligt sein.<br />
Krankheiten des rheumatischen Formenkreises werden häufig – je nach Ursache – in drei Hauptgruppen<br />
unterteilt. Folgende Einteilung trifft zum Beispiel der Rheumabericht der Bundesregierung:<br />
1. Entzündlich rheumatische Erkrankungen. Dazu zählen die rheumatoide Arthritis (RA), der Morbus<br />
Bechterew, bestimmte entzündliche Bindegewebserkrankungen (Kollagenosen) und entzündliche<br />
Gefäßerkrankungen (Vaskulitiden).<br />
2. Degenerative rheumatische Erkrankungen. Dazu gehört zum Beispiel die häufigste Gelenkerkrankung,<br />
die Arthrose. Bei jedem fünften Deutschen zwischen 50 und 60 Jahren sind Arthrosezeichen im<br />
Röntgenbild zu sehen, jeder Zehnte hat Beschwerden wie Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen.<br />
3. Rheumatische Schmerzkrankheiten (auch als „Weichteilrheuma“ bezeichnet). Diese Gruppe ist<br />
ungenau definiert. Zu ihr zählen verschiedene Schmerzsyndrome und (teils vorübergehende) Veränderungen<br />
an Muskeln, Sehnen, dem Kapsel-Band-Apparat und im Bindegewebe unter der Haut.<br />
� Die rheumatoide<br />
Arthritis befällt nach<br />
den Fingern und Zehen<br />
vor allem die großen<br />
Gelenke des<br />
Körpers.<br />
ist etwa jeder Siebte jünger als 40 Jahre.<br />
Das Wissen darum, dass Rheuma kein<br />
schleichendes Schicksal ist, sondern durch<br />
schnelles Eingreifen gestoppt werden kann,<br />
hat sich allerdings noch nicht herumgesprochen.<br />
Zudem ist Rheuma nicht immer leicht<br />
zu erkennen. Im Schnitt landen die Betroffenen<br />
erst 13 Monate nach Beschwerdebeginn<br />
beim Experten, dem Rheumatologen.<br />
Für eine optimale Behandlung haben sich<br />
viele niedergelassene Rheumatologen, rheumatologische<br />
Fachkliniken und rheumatologische<br />
Abteilungen an Universitätskliniken<br />
zu Rheumazentren zusammengeschlossen.<br />
Die Rheumazentren verbessern die Rheumabehandlung,<br />
so Hendrik Schulze-Koops,<br />
Leiter der Rheumaeinheit am Klinikum der<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
beim DGRh-Kongress: „Durch diese Vernetzung<br />
und eine bessere Aufklärung der<br />
Bevölkerung gelingt es zunehmend, die<br />
mittlere Wartezeit vom Beginn der Symptome<br />
bis zum Besuch bei einem Rheumatologen<br />
von über einem Jahr auf idealerweise wenige<br />
Wochen zu senken“. ■<br />
Quelle: Sebastian Kaulitzki - Fotolia.com
Quelle: Bergringfoto - Fotolia.com<br />
Künstliche Gelenke: Qualität<br />
der Behandlung sichern<br />
Geschädigte Gelenke lassen sich heutzutage meist durch ein Implantat<br />
ersetzen. Patienten können das Gelenk nach einer OP schnell wieder bewegen<br />
und leiden danach oft weniger unter Schmerzen. Die steigende Zahl der<br />
Implantate ruft jetzt Experten auf den Plan: Sie fordern mehr Nachkontrollen,<br />
um die Qualität in der Endoprothetik zu sichern.<br />
Allein 2009 haben Ärzte 390.000 Patienten<br />
in Deutschland ein künstliches Hüft- oder<br />
Kniegelenk implantiert. Darin enthalten sind<br />
34.500 Wechseloperationen, bei denen im<br />
Invasive Therapien:<br />
Schmerzen gezielt behandeln<br />
Schmerzen an der Wirbelsäule<br />
lassen sich gezielt behandeln, wenn<br />
die Ursprungsstelle bekannt ist.<br />
Bei der Suche unterstützen bildgebende<br />
Verfahren wie die Computertomographie.<br />
Mit ihrer Hilfe lassen<br />
sich auch Arzneimittel millimetergenau<br />
an die Schmerzquelle bringen.<br />
Etwa jeder Dritte in Deutschland leidet nach Angaben<br />
der Deutschen Schmerzhilfe unter Rückenschmerzen.<br />
Bei Vielen helfen konservative Therapien wie Physiotherapie<br />
oder Schmerzmittel weiter. Versagen<br />
diese Behandlungen jedoch, setzen Experten der<br />
Schmerzmedizin zunehmend auf invasive Strategien:<br />
Sie kombinieren bildgebende Verfahren mit der Abgabe<br />
von Schmerzmitteln: „In solchen Fällen lassen<br />
sich durch eine sehr präzise und exakte Diagnostik<br />
an verschiedenen Strukturen der Wirbelsäule mögliche<br />
Schmerzquellen identifizieren. Über gezielte<br />
invasive Maßnahmen können sie ausgeschaltet<br />
werden“, erklärt Dr. Bruno Kniesel, Schmerztherapeut<br />
in Hamburg.<br />
Invasive Methoden, so Kniesel, seien dann angesagt,<br />
wenn die Schmerzen nach einem Jahr nicht nach-<br />
� Künstliche Endoprothesen<br />
– hier im Röntgenbild<br />
eine Totalendoprothese<br />
(TEP) des Hüftgelenks<br />
– können helfen<br />
die Beweglichkeit<br />
wiederherzustellen und<br />
Schmerzen zu lindern.<br />
selben Jahr ein Kunstgelenk<br />
erneut ersetzt<br />
werden musste. Die öffentliche<br />
Debatte um<br />
fehlerhafte Implantate<br />
und um mangelnde Aufsicht<br />
verunsichert die Patienten zunehmend.<br />
Prof. Dr. Joachim Grifka, Direktor der Orthopädischen<br />
Uni-Klinik Regensburg und Bad<br />
Abbach, empfiehlt den Betroffenen daher,<br />
� Bei der Rückenmarkstimulation<br />
gibt eine Art<br />
„Schmerzschrittmacher“<br />
elektrische Impulse an<br />
die Rückenmarksnerven<br />
ab. Sie überlagern die<br />
Schmerzsignale, die über<br />
das Nervensystem an<br />
das Gehirn weitergeleitet<br />
werden.<br />
Sensorische<br />
Nerven<br />
Rückenmark<br />
Motorische<br />
Nerven<br />
Muskel<br />
Haut Nerv<br />
Elektroden<br />
lassen und eine Chronifizierung droht. Feinste Risse<br />
im inneren Bereich einer Bandscheibe beispielsweise<br />
können Schmerzen verursachen, auch ohne Bandscheibenvorfall.<br />
Solche Haarrisse lassen sich mittels<br />
der so genannten Diskographie nachweisen, bei<br />
der ein Kontrastmittel unter örtlicher Betäubung<br />
und Röntgenkontrolle in die Bandscheibe eingespritzt<br />
wird.<br />
Stehen die Facettengelenke der Wirbelsäule oder das<br />
Kreuz-Darmbein-Gelenk (Iliosakralgelenk) im Verdacht,<br />
die Schmerzen auszulösen, kann ein Betäubungsmittel<br />
ebenfalls unter Röntgenkontrolle genau an die ent-<br />
TITELTHEMA<br />
sich umfassend zu informieren, welche Behandlung<br />
in ihrem Fall die richtige ist: „Oft<br />
werden den Patienten keine Alternativen<br />
aufgezeigt und vorschnell Hüftgelenke eingesetzt“,<br />
erklärt Grifka, der auch Autor des<br />
Patientenratgebers „Die große Gelenkschule“<br />
ist.<br />
Die Qualität der Versorgung in Deutschland<br />
ist hoch: Kunstgelenke werden unter anderem<br />
materialtechnisch geprüft und an die Anatomie<br />
des Patienten angepasst. Kliniken, die beispielweise<br />
Kniegelenk-OPs vornehmen, haben<br />
mindestens 50 Eingriffe im Jahr nachzuweisen.<br />
Moderne Operationstechniken schonen die<br />
Muskulatur und ermöglichen eine schnelle<br />
medizinische Rehabilitation. Experten halten<br />
dennoch weitere Instrumente zur Qualitätssicherung,<br />
wie etwa das Deutsche Endoprothesenregister,<br />
für wichtig. Die Deutsche Gesellschaft<br />
für Orthopädie und Orthopädische<br />
Chirurgie unter Leitung von Prof. Dr. Joachim<br />
Hassenpflug – unterstützt unter anderem<br />
vom AOK-Bundesverband und den Ersatzkassen<br />
– bringt es aktuell auf den Weg. Das<br />
Register sammelt in verschlüsselter Form<br />
Daten zum Implantat und zum Eingriff. Voraussetzung<br />
ist, dass der Patient der Erfassung<br />
seiner Daten zustimmt. Grifka und Hassenpflug<br />
sehen darin eine Chance, Fehler frühzeitig<br />
zu erkennen und zu beheben und so<br />
die Qualität dauerhaft zu gewährleisten. ■<br />
Wirbelkörper<br />
sprechende Nervenstruktur gespritzt<br />
werden. Eine weitere Möglichkeit<br />
ist die so genannte Rückenmarkstimulation:<br />
Ein schrittmacherähnliches<br />
implantierbares medizinisches Gerät gibt elektrische<br />
Impulse an die Rückenmarksnerven ab. Sie<br />
überlagern die Schmerzsignale, die über das Nervensystem<br />
an das Gehirn weitergeleitet werden.<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie<br />
mahnt allerdings, die Methode nicht unkritisch anzuwenden.<br />
Vor dem Eingriff ist eine genaue Diagnostik<br />
notwendig. ■<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 7<br />
Quelle: Medtronik
Quelle: Robert Kneschke - Fotolia.com<br />
TITELTHEMA<br />
Sport unterstützt nach heutigem<br />
Kenntnisstand die Rheuma-<br />
Behandlung erfolgreich – auch<br />
nach einem Gelenkersatz.<br />
Menschen mit rheumatischen Erkrankungen<br />
meiden häufig körperliche Aktivitäten, meist<br />
zu Unrecht: „Viele Patienten neigen dazu,<br />
sich körperlich mehr als notwendig zu schonen”,<br />
sagt Prof. Dr. Bernd Kladny, Chefarzt der Abteilung<br />
für Orthopädie und Unfallchirurgie an<br />
der m&i-Fachklinik in Herzogenaurach. Wer<br />
Bewegung meidet, riskiert auf Dauer an Muskelkraft<br />
und Koordination zu verlieren. Auch<br />
die im Alter zunehmende Gefahr einer Herz-<br />
Kreislauf-Krankheit lässt sich durch regelmäßige<br />
Bewegung deutlich senken.<br />
Und was bringt Sport bei rheumatischen<br />
Erkrankungen? „Wissenschaftliche Erhebungen<br />
zeigen, dass Sport die Beschwerden<br />
Eine rheumatologische Rehabilitation ist dann angezeigt,<br />
wenn<br />
1. eine rheumatische Krankheit vorhanden ist.<br />
2. gleichzeitig Einschränkungen der Aktivitäten<br />
und/oder der Teilhabe bestehen oder drohen.<br />
Das heißt einerseits, die Krankheit bedroht zum<br />
Beispiel die Arbeitsfähigkeit. Aber auch Einschränkungen<br />
des Alltagslebens durch die Erkrankung<br />
sind damit gemeint (wie Treppen steigen<br />
oder den Haushalt führen).<br />
Die rheumatologische Rehabilitation begleitet von<br />
Rheuma Betroffene lebenslang: Sie passt sich<br />
dem wechselhaften Verlauf der Grundkrankheit<br />
an.<br />
Ob eine Einzelperson Rehabilitationsmaßnahmen<br />
bewilligt bekommt, hängt von mehreren Faktoren<br />
ab. Dazu gehören zum Beispiel:<br />
• Beeinträchtigungen von Körperbereichen oder<br />
Körperfunktionen durch die rheumatische Krankheit<br />
(z. B. Fehlstellungen, Muskelschwäche, Nervenstörungen)<br />
• deutliche Minderung der Kraft, Ausdauer und/oder<br />
Koordination<br />
• leistungsbeeinträchtigende chronische Schmerzen<br />
8<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />
Rheumapatienten...<br />
...sollen Sport treiben<br />
mildert”, so Kladny. Rheumapatienten müssen<br />
nicht nur seltener in die Klinik, sondern ihr<br />
stationärer Aufenthalt ist auch kürzer, wenn<br />
sie regelmäßig Sport treiben, so das Ergebnis<br />
einer neuen Studie.<br />
„Auch ein Gelenkersatz spricht nicht gegen<br />
Sport”, sagt Kladny. Es gibt allerdings Grenzen<br />
für den Sport mit neuem Knie oder neuer<br />
Hüfte: Unkontrollierte Drehbewegungen und<br />
Stoßbelastungen können den Gelenken schaden.<br />
Rheumapatienten sollten deshalb Ballspiele<br />
wie Fußball und Springsportarten, aber<br />
auch Wettkampfsport oder Sportarten mit hohem<br />
Verletzungsrisiko meiden. Sehr gut eigenen<br />
sich dagegen beispielsweise Radfahren,<br />
Schwimmen, Wandern, Tanzen und Nordic<br />
Walking. Optimal sind zweieinhalb Stunden<br />
Bewegung und Ausdauertraining pro Woche.<br />
Verteilt auf drei Tage, sind das gerade einmal<br />
50 Minuten am Stück.<br />
REHA BEI RHEUMA • Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit, der<br />
Arbeit und des sozialen Lebens<br />
Das Ausmaß und die Schwerpunkte können je<br />
nach Krankheitsverlauf wechseln. Weil der Verlauf<br />
der Erkrankungen schwer vorhersehbar ist –<br />
neben chronisch verlaufender Krankheit sind<br />
schubweise Verläufe typisch – müssen die Ziele<br />
und Maßnahmen der Rehabilitation immer wieder<br />
angepasst werden.<br />
Rehabilitation bei rheumatischen Erkrankungen<br />
verfolgt unter anderem folgende Ziele:<br />
• Abnahme der Krankheitsaktivität und der Verschlechterung<br />
der Erkrankung (Sekundärprävention)<br />
• Lindern und Bewältigen beeinträchtigender, chronischer<br />
Schmerzen<br />
• Beseitigen oder Begrenzen von Bewegungseinschränkungen<br />
• Fördern einer Grundeinstellung, die den Umgang<br />
mit der Krankheit erleichtert<br />
• Bewältigen von Belastungen und Anforderungen<br />
im privaten, beruflichen und sozialen Umfeld<br />
Das für die Rehabilitation der Patienten nötige<br />
Fachwissen ist an spezialisierten Rehabilitationskliniken<br />
vorhanden. ■<br />
Auch Kinder und Jugendliche mit Rheuma<br />
dürfen und sollen Sport treiben. Die Gesellschaft<br />
für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)<br />
arbeitet zurzeit an Empfehlungen. Auch die<br />
Kinder-Rheumastiftung unter der Schirmherrschaft<br />
von Rosi Mittermaier engagiert sich in<br />
diesem Bereich. ■<br />
LINKLISTE<br />
www.arbeitskreis-gesundheit.de<br />
Die Internetseite des <strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />
e.V. unterstützt beispielsweise bei Antragsverfahren.<br />
Ein Klinikverzeichnis erleichtert die<br />
Suche nach einer geeigneten Rehaklinik. Die<br />
Website enthält außerdem Broschüren und<br />
Veröffentlichungen rund um das Thema Rehabilitation.<br />
www.dgrh.de<br />
Die Website der Deutschen Gesellschaft für<br />
Rheumatologie (DGRh) stellt umfangreiches Informationsmaterial<br />
über die wichtigsten rheumatischen<br />
Erkrankungen für Patienten zur Verfügung<br />
– von rheumatischer Arthritis bis zur<br />
Gicht. Die DGRh ist mit mehr als 1.200 Mitgliedern<br />
die größte medizinische Fachgesellschaft in<br />
Deutschland im Bereich der Rheumatologie.<br />
www.dgschmerztherapie.de<br />
Ausführliche Informationen zum Thema Schmerzund<br />
Schmerztherapie und ein umfangreiches<br />
Angebot schmerztherapeutischer Aktivitäten<br />
der Gesellschaft.<br />
www.kindergesundheit.de<br />
Die Stiftung Kindergesundheit setzt sich für eine<br />
verbesserte <strong>Gesundheit</strong>svorbeugung ein, fördert<br />
die dafür nötige Forschung und die Verbreitung<br />
wissenschaftlich gesicherter Informationen für<br />
Ärzte und Familien mit kranken Kindern.<br />
www.rheumanet.org<br />
Sammlung verschiedener Rheuma-Portale –<br />
unter anderem des Kompetenznetzes Rheuma,<br />
einer Arbeitsgemeinschaft der (DGRh), die die<br />
Forschungsaktivitäten der Gesellschaft vertritt.<br />
www.rheuma-online.de<br />
Umfassende Rheuma-Informationswebsite, unter<br />
anderem mit rheuma-news, vielen Foren und<br />
Chat.<br />
www.osteoporose-deutschland.de<br />
Der Bundesselbsthilfeverband Osteoporose informiert<br />
die Öffentlichkeit über die Krankheit<br />
Osteoporose und ihre Folgen und vertritt die<br />
Interessen Erkrankter gegenüber Krankenkassen,<br />
Ärzten und Entscheidungsträgern.<br />
www.osteolino.de<br />
Osteolino ® ist die Symbolfigur der Knochenschule<br />
und steht für Aufklärung und Prävention<br />
unserer Knochengesundheit. Osteolino ® spricht<br />
insbesondere Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene,<br />
schwangere Frauen und Eltern an<br />
und informiert, was sie für ihre Knochengesundheit<br />
tun können.<br />
www.rheuma-liga.de<br />
Eine der größten Selbsthilfeorganisationen im<br />
<strong>Gesundheit</strong>sbereich – mit mehr als 260.000 Mitgliedern.<br />
Umfassende Patienteninformation und<br />
Forum. ■
Arthrose macht Gelenke steif –<br />
gleichmäßige Bewegung hilft<br />
Je älter ein Mensch wird, desto<br />
wahrscheinlicher wird eine Arthrose:<br />
Mit zunehmendem Alter verschleißen<br />
auch Gelenke und Knochen.<br />
Am häufigsten entsteht die Arthrose am<br />
Hüftgelenk – sie macht sich durch zunehmende<br />
Schmerzen, zunächst beim Gehen,<br />
anschließend auch in Ruhe bemerkbar.<br />
Arthrose kann aber auch an weiteren Gelenken,<br />
wie den Knie- und Schultergelenken,<br />
an der Hand, am Ellenbogen oder an<br />
den Sprunggelenken auftreten.<br />
Bei beginnender Arthrose empfiehlt Prof.<br />
Dr. Nikolaus Wülker, Ärztlicher Direktor<br />
der Orthopädie am Universitätsklinikum<br />
Tübingen, gleichmäßige Bewegungen –<br />
im Winter eignet sich zum Beispiel Ski-<br />
Langlauf. Sind die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen<br />
durch die Arthrose<br />
noch nicht so schlimm, unterstützt Bewegung<br />
die Durchblutung des Gelenkknorpels.<br />
Der Sport hat noch weitere positive<br />
Wirkungen: Er verzögert die Einsteifung<br />
der betroffenen Gelenke und stoppt den<br />
Muskelabbau. Betroffene<br />
sollten<br />
aber nicht gegen<br />
den Schmerz „anfahren“,<br />
betont Wülker.<br />
Weil die meistenArthrose-Patienten<br />
Kälte als<br />
unan ge nehm empfinden,<br />
sollten sie<br />
sich warm einpacken.<br />
Muss operiert werden,<br />
ersetzen die<br />
Ärzte meist das<br />
Gelenk – sie implantieren<br />
eine Endoprothese,<br />
wie das künstliche Gelenk<br />
genannt wird. Oft fällt in dem Zusammenhang<br />
der Begriff TEP: Er steht als Abkürzung<br />
für Totalendoprothese. Bei ihr ersetzen<br />
die Operateure das gesamte Gelenk,<br />
im Fall der Hüfte also Gelenkpfanne und<br />
Hüftkopf, das obere, kugelartige Ende des<br />
Oberschenkelknochens.<br />
Gießener Biomechaniker<br />
forschen an Schulterprothesen<br />
Die Art der Armbewegung nach Einsatz<br />
von Schulterprothesen hat entscheidenden<br />
Einfluss auf den Heilungsprozess, wie<br />
eine aktuelle medizinische Studie zeigt.<br />
Ist eine Arthrose im Schultergelenk weit fortgeschritten,<br />
schränkt sie die Bewegungsfreiheit<br />
im Alltag zunehmend ein: Dann stellen sogar<br />
ganz einfache Dinge, wie das Drehen eines<br />
Autolenkrads oder das Heben einer<br />
Getränkekiste, Betroffene<br />
vor große Herausforderungen.<br />
Sind die Veränderungen am<br />
Gelenk soweit fortgeschritten,<br />
dass einfachste Dinge<br />
nicht mehr oder nur noch<br />
mit größten Schmerzen gehen,<br />
bleibt häufig nur noch<br />
Fortgeschrittene Gelenkveränderungen<br />
an der Schulter können<br />
zu erheblichen Schmerzen und<br />
Bewegungseinschränkungen führen.<br />
Quelle: Benny Weber - Fotolia.com<br />
GUT INFORMIERT<br />
� Der Jenaer Wissenschaftler<br />
Frank A. Müller zeigt das Material,<br />
das die körpereigene Knorpelbildung<br />
wieder anregen soll.<br />
Die medizinische Forschung sucht allerdings<br />
nach Alternativen zu den künstlichen<br />
Gelenken – einige sind bereits auf dem<br />
Markt. Zurzeit arbeiten zum Beispiel Wissenschaftler<br />
an der Universität Jena an<br />
einem Material, das in den Knochen einwächst<br />
und die körpereigene Knorpelbildung<br />
anregen soll. ■<br />
der künstliche Ersatz des Schultergelenks,<br />
um Beschwerden zu lindern und bessere<br />
Beweglichkeit zu schaffen. Eine der neueren<br />
Entwicklungen für Schulterprothesen ist der<br />
so genannte Oberflächenersatz. Die Methode<br />
bedarf nur eines sehr kleinen Implantats –<br />
der Oberarmkopf wird lediglich mit einer<br />
dünnen Metallkappe überzogen, ähnlich wie<br />
bei einer Zahnkrone. „Bei dieser modernen<br />
Operationstechnik wird vergleichsweise wenig<br />
Knochen vom Oberarm entfernt“, so<br />
Prof. Dr. Markus Rickert, Leiter der Klinik<br />
für Orthopädie an der Universität Gießen.<br />
Bisher ist allerdings nicht geklärt, wann ein<br />
Patient nach der Operation seine gewohnten<br />
Armbewegungen wieder durchführen darf.<br />
Der Antwort auf die Frage, wann belastet<br />
werden darf, sind die Gießener Forscher<br />
nun auf die Spur gekommen. Sie prüfen,<br />
wie sich die Schulterprothesen im Körper<br />
bewegen. 3D-Präzisionsinstrumente messen<br />
kleinste Bewegungen zwischen der Schulterprothese<br />
und dem Oberarmknochen.<br />
Das Ergebnis ist beruhigend: „Alltagshandlungen<br />
wie das Anheben einer Kaffeetasse<br />
können ohne Bedenken gleich nach der<br />
Operation schon wieder durchgeführt werden“,<br />
sagt Diplom-Ingenieur Dr. Eike Jakubowitz,<br />
Leiter des Labors für Biomechanik<br />
der Universität Gießen. ■<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 9<br />
Quelle: Jan-Peter Kasper/FSU Jena
Quelle: S.Kobold - Fotolia.com<br />
GUT INFORMIERT<br />
Hoffnung bei Multipler Sklerose:<br />
Therapie mit Wurmeiern<br />
Eine neue Behandlung von Patienten<br />
mit Multipler Sklerose (MS) nutzt<br />
natürliche Parasiten, um die Immunabwehr<br />
zu verändern. Erste Studien<br />
belegen deren Wirksamkeit, Experten<br />
warnen jedoch vor unbekannten<br />
Nebenwirkungen.<br />
US-Forscher belegten jüngst in einer<br />
kleinen Pilotstudie, dass MS-Patienten<br />
von einer Therapie mit Wurmeiern profitieren<br />
könnten. Für die Studie hatten<br />
fünf frisch diagnostizierte MS-Patienten<br />
über drei Monate alle zwei Wochen Eier<br />
des Schweinepeitschenwurms in einer<br />
„angenehm, salzig schmeckenden<br />
Trinklösung“ eingenommen. Die mit<br />
jeder Dosis verabreichten 2.500 Wurmeier<br />
führten zu einer allgemeinen Entzündungsreaktion<br />
und kurbelten die<br />
Produktion von Abwehrzellen an. Die<br />
entzündungshemmenden Zellen richteten<br />
sich nicht nur gegen die tierische<br />
Gefahr, sondern verminderten auch<br />
MS-bedingte Entzündungsherde im Gehirn.<br />
10<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />
Rückengesundheit als Schulfach<br />
Als Nebenwirkung auf den Ei-Cocktail<br />
klagten die Testpersonen lediglich über<br />
leichte Magen-Darm-Beschwerden. Die<br />
neue Therapie scheint ein Hoffnungsschimmer<br />
für MS-Patienten. Dennoch<br />
stehen deutsche Experten dieser Art der<br />
Behandlung skeptisch gegenüber, da<br />
mögliche Nebenwirkungen noch ungenügend<br />
erforscht seien.<br />
Prof. Dr. med. Ralf Gold, Vorstandsmitglied<br />
des Ärztlichen Beirates der Deutschen<br />
Multiple Sklerose Gesellschaft<br />
und des Krankheitsbezogenen Kompetenznetzes<br />
Multiple Sklerose, erklärt:<br />
„Es ist bekannt, dass MS-Patienten mit<br />
Parasiteninfektionen weniger Schübe<br />
und Krankheitsaktivität in der Kernspintomographie<br />
zeigen. Allerdings raten wir<br />
zum jetzigen Zeitpunkt von dieser Therapie<br />
aufgrund unzureichender Erfahrungen<br />
über Wirkung und systemische<br />
Risiken dringend ab.“ Wenn Studien mit<br />
mehr Patienten und einem längeren<br />
Beobachtungszeitraum die Ergebnisse<br />
belegen, so Gold, sei dies „eine interessante<br />
Option für die Zukunft“. ■<br />
Ein gezieltes Training gegen Rückenschmerzen<br />
sollte frühzeitig beginnen. In Bayern<br />
werden Ansätze dazu in Schulen erprobt.<br />
Ein Rückentraining in Schulen ist effektiv. Dies belegt eine Studie<br />
von Prof. Dr. Joachim Grifka vom Lehrstuhl für Orthopädie und<br />
Prof. Dr. Petra Jansen vom Institut für Sportwissenschaft der<br />
Universität Regensburg. Beide haben das bayerische Projekt<br />
„Rückenfit – unsere Schule macht mit“ ausgewertet. Daran<br />
teilgenommen hatten Schülerinnen und Schüler der 5.Klasse<br />
des Albertus-Magnus-Gymnasiums in Regensburg und des Donau-Gymnasiums<br />
in Kelheim.<br />
Die Materialien zur Förderung der Rückengesundheit waren von<br />
Orthopäden, Physiotherapeuten und Sportwissenschaftlern erstellt<br />
worden. Im Natur- und Technikunterricht sowie in Biologie<br />
stand Rückengesundheit auf dem Stundenplan, im Sportunterricht<br />
trainierten die Jugendlichen Körperhaltung, Rumpfmuskulatur,<br />
Beweglichkeit und Koordination.<br />
Bewegungsübungen im Klassenzimmer ergänzten das Programm.<br />
Prüfungen gab es zu Beginn und am Ende des Schuljahres.<br />
Das Programm verringerte deutlich die Zahl der Jugendlichen,<br />
die an Rückenschmerzen litten. Die Fünftklässler wurden<br />
nicht nur beweglicher, sondern wussten auch mehr darüber,<br />
was ihrem Rücken gut tut und wie sie fit bleiben. ■<br />
� Rückentraining im Schulunterricht kann nicht nur Spaß machen, es<br />
beugt auch Rückenschmerzen vor und stärkt die Beweglichkeit.<br />
Dem optimalen Bürostuhl<br />
auf der Spur<br />
Büroangestellte können jetzt leichter einen guten<br />
Arbeitsstuhl finden. Möglich macht dies eine Checkliste<br />
von Prof. Dr. Günter F. Müller vom Arbeitsbereich<br />
Psychologie des Arbeits- und Sozialverhaltens an der<br />
Uni Koblenz-Landau. Die „CHECK-BS“ ist für Menschen<br />
entwickelt worden, die kaum ergonomische Kenntnisse<br />
haben. „Mit CHECK-BS können Büroarbeitsstühle<br />
systematisch geprüft werden, wie komfortabel, gesundheitsförderlich,<br />
ansprechend und wertschätzend<br />
sie gestaltet sind“, so der Arbeitspsychologe. ■<br />
� Ein guter<br />
Bürostuhl kann<br />
Rückenschmerzen<br />
vorbeugen.<br />
Quelle: reka100 - Fotolia.com
GUT INFORMIERT<br />
Integrierte Versorgung – Erfolgsrezept gegen<br />
Rückenschmerzen<br />
Werden Schmerzen frühzeitig behandelt, lässt sich dauerhafter<br />
Schmerz – die Chronifizierung – vermeiden. Die Deutsche<br />
Gesellschaft für Schmerztherapie setzt auf integrierte Versorgung,<br />
die Patienten rechtzeitig zum Schmerzexperten bringt.<br />
Wenn Schmerzen über Monate andauern,<br />
merkt sich das Gehirn die Beschwerden –<br />
auch dann, wenn die eigentliche Schmerzursache<br />
nicht mehr besteht: Es kommt zur so<br />
genannten Chronifizierung. Das Wort „chronos“<br />
stammt aus dem Griechischen und<br />
steht für „Zeit“. Bei einer Chronifizierung lässt<br />
sich der Schmerz oft nur noch lindern, aber<br />
nicht mehr völlig beseitigen. Daher hat die<br />
Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie<br />
Konzepte für eine frühzeitige Behandlung<br />
von Schmerzen entwickelt, die helfen, einer<br />
Chronifizierung vorzubeugen.<br />
Ein Modell zur integrierten Versorgung von<br />
Patienten mit Rückenschmerzen hat sich als<br />
sehr erfolgreich erwiesen: Mehr als 3.700<br />
Patienten wurden im Lauf des Projekts frühzeitig<br />
behandelt. Rund 85 Prozent der Teilnehmer<br />
waren danach wieder arbeitsfähig,<br />
� Die Schmerzmedizin<br />
kann chronische<br />
Rückenschmerzen<br />
stoppen.<br />
auch noch sechs Monate<br />
nach Behandlungsende.<br />
Das ist<br />
ungewöhnlich, denn<br />
üblicherweise nehmen<br />
gerade einmal<br />
35 Prozent aller arbeitsunfähigenRückenschmerzpatienten<br />
innerhalb von<br />
zwei Jahren ihre Arbeit<br />
wieder auf.<br />
Frühe Behandlung<br />
stoppt den<br />
Schmerz<br />
Das Rückenschmerz-<br />
Projekt beginnt bereits<br />
bei der Krankenkasse:<br />
Sie spricht Versicherte<br />
an, die seit<br />
längerer Zeit wegen<br />
Rückenschmerzen in<br />
ärztlicher Behandlung<br />
sind und wenigstens<br />
vier Wochen arbeitsunfähig<br />
waren. Diese<br />
Patienten haben ein<br />
hohes Chronifizierungsrisiko.<br />
Zunächst untersuchen<br />
Experten die<br />
Betroffenen. Während des folgenden vier-,<br />
höchstens achtwöchigen kompakten Intensiv-Programms<br />
arbeiten dann Ärzte, Psychologen<br />
und Physiotherapeuten zusammen. Zusammen<br />
bedeutet in diesem Fall, dass die<br />
Experten ihr Vorgehen untereinander abstimmen<br />
und die Patienten gleichzeitig statt nacheinander<br />
behandeln. Das Modell, das mit<br />
zwei Krankenkassen aufgesetzt wurde, ist<br />
inzwischen an 36 deutschen Zentren etabliert.<br />
Quelle: Imagebroker - Fotolia.com<br />
Zweitmeinung verhindert<br />
Operationen<br />
Ein weiteres Projekt ermöglichte chronischen<br />
Rückenschmerzpatienten, vor einer empfohlenen<br />
Operation eine zweite Meinung beim<br />
Schmerzspezialisten einzuholen. Bei den rund<br />
300 an dem Projekt beteiligten Patienten<br />
zeigte sich ebenfalls ein überraschendes Er-<br />
gebnis: Nur bei einem von sieben Patienten<br />
rieten die Schmerzexperten ebenfalls zur<br />
Operation. Bei 248 Patienten hielten sie den<br />
beabsichtigten Eingriff dagegen für nicht nötig<br />
und machten alternative Behandlungsvorschläge.<br />
„Von der Leistungsfähigkeit der modernen<br />
Schmerzmedizin profitieren nicht nur die Patienten<br />
durch weniger Schmerzen und mehr<br />
Lebensqualität, sondern auch die Kassen“,<br />
sagt Gerhard H. H. Müller-Schwefe, Präsident<br />
der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie.<br />
Weil die Patienten wieder arbeitsfähig<br />
werden, sparen die Versicherungen durch integrierte<br />
Behandlungsprogramme im Vergleich<br />
zu einer üblichen Therapie mehr als 5.000<br />
Euro pro Patient. Weitere Kosteneinsparungen<br />
entstehen dadurch, dass integrierte Versorgungskonzepte<br />
überflüssige Diagnostik und<br />
Operationen verhindern. ■<br />
Integrierte Versorgung<br />
„Integrierte Versorgung“, kurz IV, steht für<br />
die Vernetzung der verschiedenen medizinischen<br />
Versorgungssektoren. Das heißt<br />
zum Beispiel, dass niedergelassene Hausoder<br />
Fachärzte eng mit Akutkrankenhäusern<br />
oder Reha-Kliniken und falls erforderlich<br />
auch mit sozialen Einrichtungen,<br />
Pflegediensten und Hospizen zusammenarbeiten:<br />
Sie tauschen sich über die Behandlung<br />
ihrer Patienten aus und planen<br />
den Übergang, vom häuslichen Umfeld in<br />
die Klinik und über die Reha wieder zurück,<br />
gemeinsam.<br />
Quelle: Yvonne Prancl - Fotolia.com<br />
Für den Kranken bedeutet ein sorgfältig<br />
abgestimmtes Behandlungskonzept mehr<br />
Sicherheit. Zudem erhöht die aufeinander<br />
abgestimmte Versorgung die Erfolgsaussichten<br />
der einzelnen Leistungen in der<br />
Akutversorgung und der Rehabilitation. ■<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 11
ZUSAMMENGEFASST<br />
Damit die Blutgerinnung im<br />
grünen Bereich bleibt<br />
Bonner Forscher haben einen Sensor<br />
entwickelt, der während Operationen<br />
die Blutgerinnung genau misst.<br />
Sie haben ihn bei einer Hüftoperation<br />
erfolgreich getestet.<br />
Thrombinfänger:<br />
Ein spezieller<br />
Eiweißstoff, ein so<br />
genanntes Aptamer<br />
(hier grün dargestellt),<br />
fängt das für die Blutgerinnung<br />
entscheidende Thrombin (lila) wie in<br />
einem Käfig ein.<br />
Röntgen bei Rückenschmerzen<br />
nicht immer nötig<br />
Eine Röntgenuntersuchung oder andere bildgebende Verfahren sind bei<br />
Rückenschmerzen nur erforderlich, wenn Hinweise auf eine ernsthafte<br />
Erkrankung vorliegen, so die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh).<br />
„Die meisten Patienten mit Rückenschmerzen<br />
erwarten von uns, dass sie<br />
geröntgt werden”, sagt Professor Dr. Elisabeth<br />
Märker-Hermann von der HSK Dr.<br />
Horst Schmidt Kliniken in Wiesbaden.<br />
Bei vielen Erwachsenen mittleren Alters<br />
sind Verschleiß an Bandscheiben und Wirbeln<br />
Ursache der Schmerzen. Solche Veränderungen<br />
lassen sich im Röntgen und<br />
mit moderneren Bildgebungen gut darstellen.<br />
Aber: Die gleichen Veränderungen<br />
findet man auch bei Menschen ohne<br />
Kreuzschmerzen. „Verschleißerscheinungen<br />
und Kreuzschmerz müssen also nicht<br />
unweigerlich zusammenhängen“, sagt<br />
Märker-Hermann. Bildgebende Verfahren<br />
wie Röntgen oder die Magnetresonanztomografie<br />
(MRT) sollten nur mit Bedacht<br />
12<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />
Quelle: Angewandte Chemie/Wiley-VCH Verlag<br />
Dass unsere Blutgerinnung in der richtigen<br />
Balance bleibt, ist lebenswichtig: Gerinnt<br />
das Blut nicht schnell oder nicht ausreichend<br />
genug, kann der Blutverlust aus einer Wunde<br />
oder einem Operationsschnitt bedrohliche<br />
Ausmaße annehmen. Stockt das Blut hingegen<br />
zu schnell oder zu stark, drohen<br />
Schlaganfall oder Herzinfarkt. Wie schnell<br />
und stark Blut gerinnt, ist von Mensch zu<br />
Mensch unterschiedlich. Dies kann bei Operationen<br />
zu Problemen führen.<br />
Forscher der Universität Bonn haben nun einen<br />
Biosensor entwickelt, mit dem sich die<br />
Gerinnung während einer Operation überwachen<br />
lässt. Der Sensor reagiert dabei auf<br />
Thrombin – das körpereigene Eiweiß ist ein<br />
wichtiger Blutgerinnungsfaktor. „Es wandelt<br />
im Körper Fibrinogen in Fibrin um, das wie<br />
ein Klebstoff die Wunde verschließt“, so Prof.<br />
Dr. Bernd Pötzsch, Oberarzt am Institut für<br />
Experimentelle Hämatologie und Transfusionsmedizin<br />
der Universität Bonn.<br />
Während einer Operation sei es sehr wichtig<br />
zu wissen, wie viel Thrombin sich im Blut eines<br />
Patienten befinde, sagt Pötzsch. Liegt<br />
die Menge dieses Gerinnungsfaktors nicht<br />
im grünen Bereich, lässt sich der Sollwert mit<br />
Medikamenten schnell wieder erreichen. ■<br />
Quelle: Dieter Schütz /pixelio.de<br />
Dresdner Forschung<br />
zu Muskel- und<br />
Gelenkerkrankungen<br />
rückt enger zusammen<br />
Die Dresdner Uni-Kliniken für<br />
Orthopädie, für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie<br />
sowie<br />
für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />
des Universitätsklinikums<br />
bündeln ihre Forschung.<br />
Bis medizinische Forschungsergebnisse<br />
aus der Grundlagenforschung in der Klinik<br />
landen und Patienten nutzen, vergehen<br />
meist viele Jahre. Forscher an<br />
der Universität Dresden sind sich einig:<br />
Das muss schneller gehen. Um Erkenntnisse<br />
aus ihrer Grundlagenforschung<br />
schneller als bisher in die Behandlung<br />
Betroffener aufnehmen zu können, sind<br />
drei Forschungseinrichtungen im Juli<br />
2011 enger zusammengerückt. Alle drei<br />
beschäftigen sich mit der muskuloskelettalen<br />
Medizin, also Knochen, Bändern,<br />
Gelenken und Muskeln.<br />
„Wir hoffen, mit der Übertragung von<br />
wissenschaftlichen Ergebnissen in die<br />
klinische Anwendung einen Beitrag zur<br />
künftigen Entwicklung muskuloskelettaler<br />
Medizin zu leisten“, so Prof. Dr. Michael<br />
Gelinsky, Leiter des Zentrums.<br />
Schwerpunkte der Forscher sind zum<br />
Beispiel die Knochenheilung bei Osteoporose,<br />
die Züchtung neuer Knochensubstanz<br />
oder der Weichgewebeersatz<br />
für die plastische Chirurgie. ■<br />
eingesetzt werden. Immerhin bedeutet<br />
eine Röntgenaufnahme auch immer eine<br />
Strahlenbelastung für den Patienten und<br />
die MRT ist recht kostspielig.<br />
Patienten sollten daher zunächst auf Röntgen<br />
oder MRT verzichten, vorausgesetzt<br />
der Arzt empfiehlt nicht selbst eine weitere<br />
Abklärung. Denn bei bestimmten<br />
Symptomen ist die bildgebende Diagnostik<br />
durchaus angebracht: Vermehrte<br />
Schmerzen nachts oder Fieber können<br />
auf Infektionen oder Tumoren hinweisen.<br />
Lähmungen deuten auf eingeklemmte<br />
Nerven hin. Und bei älteren Menschen<br />
oder unter einer Kortisonbehandlung kann<br />
ebenfalls eine radiologische Untersuchung<br />
notwendig sein, denn in diesen Fällen ist<br />
das Risiko für Wirbelbrüche erhöht. ■<br />
� Röntgen der Wirbelsäule ist bei<br />
Rückenschmerzen nicht immer nötig.
Bundesinstitut für Sportwissenschaft<br />
rückt dem Rückenschmerz zu Leibe<br />
Sportwissenschaft<br />
(BISp) fördert die<br />
Forschung zur Diagnose,<br />
Vorbeugung<br />
und Behandlung von<br />
Rückenschmerzen.<br />
20 Millionen Deutsche<br />
klagen regelmäßig<br />
über Rückenschmerzen.<br />
Jeder<br />
vierte Arbeitnehmerfehltag<br />
geht auf einen<br />
kranken Rücken<br />
zurück. Für die deutsche<br />
Wirtschaft bedeutete<br />
dies im Jahr<br />
2006 rund 27 Milliarden<br />
Euro an Krankenkosten.<br />
Bewegungsmangel und Überbelastung<br />
Bisher ist oft nicht klar, welche der angewandten Behandlungen<br />
letztlich dazu führt, dass sich die Beschwerden verringern.<br />
Doch eins ist für die Experten offensichtlich: Regelmäßige<br />
Bewegung ist für die Vorbeugung und Rehabilitation<br />
von Rückenschmerzen außerordentlich wichtig. Das BISp<br />
nutzt für das neue Forschungsprojekt deshalb Know-how<br />
der Spitzensportforschung. Dieses Wissen lässt sich auch<br />
für das allgemeine <strong>Gesundheit</strong>swesen nutzen. ■<br />
Sportarzt 2011: Lothar Schwarz<br />
Die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin<br />
(GOTS) hat Lothar Schwarz, Mannschaftsarzt des Deutschen<br />
Triathlon-Nationalteams, zum Sportarzt des Jahres 2011 gewählt.<br />
Schwarz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sportund<br />
Präventivmedizin der Universität des Saarlandes und leitet<br />
dort auch den Betriebsärztlichen Dienst. Er ist unter anderem<br />
auch Vor sit zender des<br />
Sportärzteverbandes<br />
Saar und aktiv im Deutschen<br />
Leichtathletik-<br />
Verband. ■<br />
Quelle: Pressestelle Uni Saarland Das Bundesinstitut für<br />
Quelle: CLIPAREA.com - Fotolia.com<br />
� Jeder dritte Deutsche leidet unter<br />
Rücken schmerzen – auch austrainierte<br />
Spitzensportler sind betroffen.<br />
� Lothar Schwarz,<br />
Triathlon-Mannschaftsarzt<br />
und wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter<br />
am Institut für Sport-<br />
und Präventivmedizin<br />
der Universität des<br />
Saarlandes<br />
Rückenbeschwerden zählen zu den<br />
großen Volkskrankheiten in den westlichen<br />
Industrieländern. Etwa 90 Prozent<br />
der Westeuropäer leiden im Laufe<br />
ihres Lebens darunter. Zum Kreis<br />
ZUSAMMENGEFASST<br />
Scanner unterstützt Diagnostik<br />
Ärzte an der Medizinischen Hochschule Hannover suchen mit<br />
einem „Rheuma-Scan“ nach den Ursachen von Handschmerzen.<br />
Ein neuartiger Hand-Scanner unterstützt seit wenigen Monaten die<br />
Diagnostik an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Der so genannte<br />
Rheuma-Scan zeigt innerhalb weniger Minuten, wie aktiv eine Entzündung<br />
zu diesem Zeitpunkt ist. Das Gerät wird derzeit in der Interdisziplinären<br />
Schmerzambulanz an der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin<br />
der MHH eingesetzt.<br />
Um das Handinnere abzubilden, muss der Arzt dem Patienten zuerst einen<br />
Farbstoff in geringer Dosis in die Armvene spritzen. Die Substanz wird sehr<br />
schnell über die Leber wieder ausgeschieden. Bis es soweit ist, kann sie mit<br />
Hilfe von speziellem Licht und einer hochempfindlichen Kamera nachgewiesen<br />
werden. Eine veränderte Durchblutung kleinster Blutgefäße und entzündliche<br />
Prozesse in den Gewebeschichten der Hand werden so abgebildet.<br />
„Wir können in knapp 20 Minuten eine differenziertere Diagnose stellen“,<br />
erklärt Privatdozent Dr. Michael Bernateck, Oberarzt an der MHH. Wolfgang<br />
Kuhnke aus Mellendorf ist einer der ersten Patienten, die von der neuen<br />
Technik profitieren. Er hatte sich mit einer Kreissäge an der Hand verletzt<br />
und litt auch nach der Behandlung an einem Komplexen Regionalen Schmerzsyndrom<br />
(CRPS, auch Morbus Sudeck genannt). Der Scanner hilft seine<br />
Therapie zu verbessern. Der Patient ist froh darüber: „Man muss die Hände<br />
zwar ein paar Minuten<br />
still halten. Aber hinterher<br />
wird die Behandlung<br />
angepasst und man<br />
muss weniger Medikamente<br />
nehmen.“ ■<br />
� Dr. Michael Bernateck<br />
(rechts) und Patient<br />
MHH/Kaiser<br />
Wolfgang Kuhnke mit dem<br />
Hand-Scanner im Einsatz Quelle:<br />
Nationales Netzwerk Rückenbeschwerden<br />
an der Uni Potsdam<br />
Sportmediziner der Universität<br />
Potsdam erforschen<br />
gemeinsam mit Medizinern<br />
aus anderen Städten das<br />
Phänomen Rückenschmerz.<br />
der Betroffenen gehören dabei nicht nur Menschen mit unzureichend<br />
trainierter Rückenmuskulatur, sondern auch Nachwuchs- und Spitzensportler.<br />
Die Zahlen sind alarmierend und das Nationale Netzwerk Rückenbeschwerden<br />
an der Uni Potsdam will jetzt das Feld grundlegend erforschen. Die Potsdamer<br />
Sportmediziner arbeiten dazu mit Medizinern aus Berlin, Heidelberg,<br />
Dresden, München, Hamburg und Frankfurt (Main) zusammen.<br />
Rückenschmerzen haben vielfältige Ursachen. Neben dem Verschleiß von<br />
Gelenken kann auch eine instabile Wirbelsäule dahinter stehen, bei der<br />
Nerven und Muskulatur unzureichend zusammen arbeiten. Weitere Gründe<br />
liegen im Psychischen und Psychosozialen, insbesondere Stress und<br />
Schmerz machen sich im Rücken bemerkbar.<br />
Ein gezieltes Training sowohl zur Vorbeugung (Primärprävention) von Beschwerden<br />
als auch in der Rehabilitation zur Sekundärprävention erweist<br />
sich in der Regel als wirksam. Allerdings bleibt oft unklar, welche Interventionen<br />
die Risiken und Beschwerden tatsächlich mindern. Hier setzt die Arbeit des<br />
Nationalen Netzwerks an. Der Forscher-Verbund will herausfinden, welche<br />
Art von körperlicher Aktivität wirksam ist. Dabei sollen auch Ergebnisse aus<br />
dem Sport auf die Gesamtgesellschaft übertragen werden. ■<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 13
ZUSAMMENGEFASST<br />
Neue Osteoporose-Therapie<br />
setzt bei Knochenbiologie an<br />
Wissenschaftler des Universitätsklinikums Dresden haben<br />
gemeinsam mit Kollegen der Mayo Clinic in Rochester, USA,<br />
neue Behandlungsmöglichkeiten bei Osteoporose vorgestellt.<br />
Bei Knochenschwund (Osteoporose)<br />
nimmt nicht nur die Knochenmasse ab,<br />
auch der Knochenaufbau leidet – die Mikroarchitektur<br />
des Knochens wird schlechter.<br />
Als Folge steigt die Gefahr für Knochenbrüche.<br />
Betroffen ist vor allem die<br />
weibliche Bevölkerung: Vier von zehn Frauen<br />
nach den Wechseljahren leiden an Osteoporose.<br />
Aber auch zwei von zehn Män-<br />
Nervenzellen lassen sich seit mehr als 20<br />
Jahren mit Ultraschall darstellen. „Lange<br />
Zeit waren die Geräte für die Anwendung<br />
in der Schmerztherapie zu unhandlich”, erklärt<br />
Dr. Stefan Nöldeke, Vorstandsmitglied<br />
der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall<br />
in der Medizin. Mittlerweile sei eine solche<br />
Untersuchung auch am Krankenbett möglich.<br />
Für die lokale Betäubung führt der<br />
Schmerztherapeut mit einer Hand die Ultraschallsonde,<br />
während er mit der ande-<br />
14<br />
Gesunder Knochen<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />
Bei der Osteoporose nimmt<br />
die Knochenmasse ab und der<br />
Knochen wird brüchig.<br />
Ultraschall erleichtert<br />
Schmerzausschaltung<br />
Moderne Ultraschallgeräte zeigen, wie und wo sich<br />
Nerven durch den Körper ziehen – deshalb nutzen<br />
Schmerztherapeuten tragbare Sonographie-Geräte,<br />
um gezielt einzelne Nerven zu betäuben.<br />
nern haben ein erhöhtes Osteoporose-Risiko<br />
oder sind bereits erkrankt. Häufig erfahren<br />
die Betroffenen erst durch den ersten<br />
Knochenbruch von ihrer Erkrankung.<br />
„Der Knochenstoffwechsel sorgt für einen<br />
ständigen Umbau innerhalb des Knochengewebes.<br />
Altes Knochengewebe wird abgebaut<br />
- zuständig dafür sind die Osteoklasten<br />
- neues durch die Osteoblasten<br />
Osteoporose<br />
ren die Injektionsnadel Richtung Zielnerv<br />
schiebt. Beides, Nadel und Nerv, sind auf<br />
dem Monitor sichtbar. „Selbst die Verteilung<br />
des Betäubungsmittels im Gewebe<br />
kann verfolgt werden”, so Nöldeke.<br />
So lässt sich eine Betäubung auch an<br />
schwer erreichbaren Stellen sicher platzieren,<br />
beispielsweise für eine so genannte<br />
Plexusblockade in der Achselhöhle<br />
– dort verlaufen viele Sehnen, Blutgefäße<br />
und Nerven neben- und übereinander.<br />
■<br />
Quelle: Alila - Fotolia.com<br />
Quelle: Bergringfoto - Fotolia.com<br />
aufgebaut. In einem gesunden Knochenstoffwechsel<br />
besteht ein Gleichgewicht<br />
zwischen Ab- und Aufbau“, erklärt Dr. Lorenz<br />
Hofbauer, Osteoporoseforscher und<br />
Professor am Dresdener Universitätsklinikum.<br />
Bei Osteoporose-Patienten ist dieses<br />
Gleichgewicht zuungunsten des Knochenaufbaus<br />
gestört, mehr Knochensubstanz<br />
wird abgebaut. Bisherige Medikamente,<br />
beispielsweise Bisphosphonate,<br />
brachten zwar eine Verbesserung, aber<br />
auch unterschiedliche Nebenwirkungen.<br />
Aktuelle Forschungsergebnisse der Dres -<br />
dner und anderer Forschergruppen lenken<br />
das Augenmerk auf einen neuen Behandlungsansatz:<br />
Spezielle monoklonale Antikörper,<br />
die den Knochenabbau stoppen<br />
und die normale Knochenbildung erhalten.<br />
Die Therapie mit Antikörpern wurde bereits<br />
erprobt. Sie scheint erfolgreicher als<br />
herkömmliche Medikamente. Darüber hinaus<br />
ist sie für die Patienten auch komfortabel:<br />
Zwei Injektionen des Wirkstoffes<br />
pro Jahr unter die Haut reichen meist aus.<br />
Die einmal wöchentliche oder tägliche Tabletteneinnahme<br />
entfällt. ■<br />
Interferone helfen<br />
vielleicht auch gegen<br />
Osteoporose<br />
Ein natürliches Protein könnte<br />
der Schlüssel zur Behandlung<br />
der Osteoporose sein, berichten<br />
australische Forscher.<br />
Interferon-Gamma, ein vom menschlichen<br />
Immunsystem und den Stammzellen<br />
unseres Körpers produzierter<br />
Eiweißstoff eignet sich möglicherweise<br />
auch zur Behandlung der Osteoporose.<br />
Der Stoff wird bereits für die<br />
Behandlung von Hepatitis C eingesetzt.<br />
Ein Forscherteam um Professor Dr.<br />
Gustavo Duque von der Universität<br />
Sydney, Australien, spritzte Mäusen,<br />
die sich in den Wechseljahren befanden,<br />
geringe Dosen des Botenstoffs.<br />
Daraufhin nahm deren Knochenmasse<br />
zu und durch die Wechseljahre bedingte<br />
Knochenschäden reduzierten sich.<br />
„Wir gehen das Problem an, indem<br />
wir die für den Knochenaufbau zuständigen<br />
Zellen anregen, mehr Knochenmasse<br />
zu produzieren. So vergrößert<br />
sich die Knochenmasse und<br />
neue Frakturen können hoffentlich verhindert<br />
werden“, so Duque. Ob die<br />
Behandlung auch beim Menschen<br />
hilft, muss sich allerdings erst noch<br />
zeigen. ■
GEWINN<br />
Schreiben<br />
Sie uns!<br />
Mit den beiden vorbereiteten Antwortkarten<br />
können Sie uns schreiben, was Sie wollen:<br />
am Gewinnspiel / Preisrätsel teilnehmen oder<br />
Informationsmaterial anfordern.<br />
Selbstverständlich sind wir auch telefonisch<br />
für Sie da, wenn Sie Fragen haben:<br />
<strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong> e.V.,<br />
Leipzig, Telefon 0341/87059590<br />
Kostenfrei aus dem Festnetz 0800/100 63 50<br />
Preisrätsel<br />
Senden Sie uns Ihre Lösung bis zum<br />
31.01.2012 zu und mit etwas Glück<br />
gewinnen Sie ein Schnupperwochenende<br />
für 2 Personen in einer Reha-<br />
Klinik in Ihrer Nähe.<br />
Infomaterial<br />
Mit der zweiten Antwortkarte können Sie sich<br />
unverbindlich für die Neuauflage des Klinikverzeichnisses<br />
„Rehabilitations-Kliniken stellen<br />
sich vor - 13. Auflage 2012“ vormerken lassen.<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 15<br />
Die Gewinnfrage:<br />
Wie heißen die fünf Sandsteinfelsen bei<br />
Horn Bad Meinberg?<br />
Anforderung für die kostenlose Lieferung des<br />
Klinikverzeichnisses<br />
„Wir möchten als<br />
Sozialdienst<br />
(kostenlos)<br />
Arzt<br />
(kostenlos)<br />
Patient<br />
(Schutzgebühr)<br />
Kostenträger<br />
(kostenlos)<br />
Die richtige Lösung finden Sie im Bericht "Lebensart in der Region<br />
Teutoburger Wald" auf den Seiten 27/28.<br />
Einsendeschluss ist der 31.01.2012<br />
für die Neuauflage des Klinikverzeichnisses „Rehabilitationskliniken stellen sich vor –<br />
13. Auflage 2012“ mit den umseitigen Kontaktdaten unverbindlich vorgemerkt werden.“
Absender:<br />
Absender:<br />
Bitte freimachen<br />
Bitte freimachen<br />
Vorname Name<br />
Vorname Name<br />
Antwortkarte<br />
Straße, Haus-Nr.<br />
Antwortkarte<br />
Straße, Haus-Nr.<br />
<strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong> e.V.<br />
Gustav-Mahler-Str. 2<br />
<strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong> e.V.<br />
Gustav-Mahler-Str. 2<br />
PLZ Ort<br />
PLZ Ort<br />
04109 Leipzig<br />
04109 Leipzig<br />
Telefonnummer<br />
Telefonnummer<br />
E-Mail<br />
E-Mail<br />
16<br />
GEWINN<br />
Beantworten Sie unsere<br />
Gewinnspielfrage und<br />
gewinnen Sie ein<br />
Schnupperwochenende<br />
für zwei Personen in<br />
einer Reha-Klinik Ihrer<br />
Umgebung.<br />
Mit etwas Glück verbringen Sie ein wunderschönes<br />
Schnupperwochenende für zwei Personen in einer Reha-Klinik<br />
in Ihrer Nähe. Der Gewinn beinhaltet Übernachtungen<br />
mit Verpflegung.<br />
Einsendeschluss ist der 31.01.2012!<br />
Viel Glück!<br />
Wir haben aus den Einsendungen zum<br />
letzten Preisrätsel (Lösungswort: Unserer<br />
lieben Frau) eine Gewinnerin gezogen<br />
und gratulieren Frau Julia B. aus Großostheim<br />
zu einem Schnupperwochenende in der<br />
Espan-Klinik in Bad Dürrheim.<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />
Quelle: Fotolia.com
Quelle: Fotolia.com<br />
Mit einem Dringlichkeits-Appell wendet sich der BDPK im<br />
Namen der Rehabilitationskliniken in privater Trägerschaft an<br />
Frau Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen und die<br />
Abgeordneten des Deutschen Bundestages, das Reha-Budget<br />
der Deutschen Rentenversicherung schnellstmöglich an den<br />
steigenden Versorgungsbedarf anzupassen.<br />
ZUSAMMENGEFASST<br />
Resolution fordert Anhebung des Reha-Budgets<br />
� Die Investition in Rehabilitationsmaßnahmen für<br />
ältere Arbeitnehmer zahlt sich für alle aus.<br />
in Tsd.<br />
10.000<br />
9.000<br />
8.000<br />
7.000<br />
6.000<br />
5.000<br />
6.198<br />
6.700<br />
7.066<br />
Das derzeitige Reha-Budget der Deutschen<br />
Rentenversicherung reicht nicht<br />
mehr, um die immer älter werdenden Arbeitskräfte<br />
bis zum Eintritt in das Renteneintrittsalter<br />
im Erwerbsleben halten zu<br />
können.<br />
Seit 1997 sind die Ausgaben für Rehabilitationsleistungen<br />
der Gesetzlichen Rentenversicherung<br />
gesetzlich gedeckelt. Sie<br />
orientieren sich an der Entwicklung der<br />
Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer.<br />
Der Rehabilitationsbedarf steigt jedoch<br />
seit Jahren: Aufgrund der demografischen<br />
Entwicklung steigt der Anteil der älteren<br />
Arbeitnehmer, das Renteneintrittsalter<br />
wird schrittweise auf 67 angehoben, chronische<br />
Erkrankungen sowie Multimorbidität<br />
nehmen zu.<br />
Diese Entwicklungen werden bei der Festsetzung<br />
des Budgets nicht berücksichtigt.<br />
Für eine bedarfsgerechte Anhebung des<br />
8.496<br />
9.408<br />
2008 2013 2015 2020 2025<br />
� Entwicklung<br />
der Zahl der<br />
Erwerbstätigen<br />
im Alter von 55<br />
und mehr Jahre<br />
(2008-2025), in<br />
1.000<br />
Quelle: Kurzdossier<br />
der Prognos AG<br />
„Reha-Budget: Der<br />
Deckel hält nicht mehr“<br />
BDPK<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Privatkliniken e.V.<br />
Der Bundesverband Deutscher<br />
Privatkliniken e.V. (BDPK) vertritt seit<br />
60 Jahren die Interessen der 1.000<br />
Krankenhäuser und Rehabilitationskliniken<br />
in privater Trägerschaft. Er ist<br />
damit maßgeblicher Spitzenverband<br />
der privatwirt-schaft lich tätigen Leistungserbringer<br />
und flankiert die zunehmende<br />
Privatisierung im deutschen<br />
<strong>Gesundheit</strong>smarkt. Der BDPK<br />
steht für Qualität, Innovation und<br />
Wirtschaftlichkeit in der stationären<br />
Versorgung.<br />
Nähere Informationen:<br />
www.bdpk.de<br />
Budgets ist eine zusätzliche Steigerung<br />
von jährlich 1,1 Prozent (60 Millionen Euro)<br />
auf die Bruttolohnsummensteigerung erforderlich.<br />
Die Investition in Rehabilitationsmaßnahmen<br />
zahlt sich für alle aus: Die Versicherten<br />
verbleiben länger im Erwerbsleben, bestenfalls<br />
bis zum Renteneintritt. Sie zahlen<br />
Beiträge in die Renten- und Sozialversicherungskassen<br />
sowie Steuern. Der vorzeitige<br />
Bezug von Erwerbsminderungsrenten sowie<br />
andere Sozialleistungen werden vermieden.<br />
Der Arbeits- und Fachkräftemangel<br />
wird abgefangen und gleichzeitig kann Altersarmut<br />
verhindert werden. ■<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 17
ZUSAMMENGEFASST<br />
KLINIK FINDEN<br />
Der gedruckte Klinikkatalog<br />
DIE NEUE 13. AUFLAGE<br />
Zahlreiche deutsche Reha-Kliniken stellen sich und ihre Leistungen<br />
übersichtlich und gut vergleichbar dar.<br />
Die 12. Auflage unseres Klinikverzeichnisses<br />
„Rehabilitationskliniken stellen sich<br />
vor“ ist seit kurzem vergriffen. Die Herausgabe<br />
der aktuellen 13. Auflage ist bereits<br />
in vollem Gange.<br />
‹Die Leistungen der Reha-Kliniken<br />
werden übersichtlich und gut<br />
vergleichbar vorgestellt.<br />
‹Hilfe für Betroffene bei der Suche nach<br />
einer geeigneten Rehabilitationsklinik<br />
‹Unterstützung bei der Ausübung des<br />
Wunsch- und Wahlrechts<br />
‹Indikationen, die medizinischen<br />
Einrichtungen, die Klinikleitung, die<br />
Bettenzahl sowie die Kostenträger,<br />
werden stichwortartig aufgeführt<br />
18<br />
Deutscher Reha-Tag<br />
RECHTZEITIG HANDELN<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />
‹Aufzählung der Kostenträger mit<br />
denen die jeweilige Klinik zusammenarbeitet<br />
‹ Ausstattung und Besonderheiten<br />
der Kliniken werden anschaulich<br />
dargestellt<br />
Digital ist das Klinikverzeichnis im I<br />
nternet mit einer komfortablen<br />
Sortierung nach Indikationen,<br />
Körperteilen oder Regionen unter<br />
www.arbeitskreis-gesundheit.de<br />
einsehbar.<br />
Gerne sind wir bei der Suche behilflich<br />
und dazu kostenlos aus dem Festnetz unter<br />
0800-100 63 50 für Sie erreichbar.<br />
Die Rehabilitation in Deutschland ist<br />
so vielfältig wie die Anliegen, Nöte<br />
und Erkrankungen der betroffenen<br />
Menschen, die in ihr Hilfe finden.<br />
Medizinische, berufliche und soziale<br />
Weitere Infos unter www.rehatag.de<br />
Rehabilitation arbeiten eng miteinander<br />
verzahnt. Denn wirksame Rehabilitation<br />
fordert die starke inhaltliche,<br />
fachliche und konzeptionelle<br />
Vernetzung engagierter Menschen<br />
unterschiedlichster Professionen, mit<br />
hoher Fachkompetenz. Anlässlich des<br />
Reha-Tages präsentieren sich bundesweit<br />
Kliniken und Einrichtungen in<br />
der Öffentlichkeit. Besuchen Sie eine<br />
Veranstaltung in Ihrer Nähe.<br />
Der Deutsche Reha-Tag ist eine Gemeinschafts-<br />
initiative von Institutionen, Organisationen und<br />
Verbänden der Rehabilitation.
Eifelhöhen – Klinik AG<br />
Fachkliniken für Rehabilitative Medizin<br />
Graurheindorfer Straße 92<br />
53117 Bonn<br />
Eifelhöhen – Klinik<br />
Aktiengesellschaft<br />
Aatalklinik Wünnenberg<br />
In den Erlen 22<br />
33181 Bad Wünnenberg<br />
Telefon: 02953-970-541<br />
Fax: 02953-970-505<br />
E-Mail: info@aatalklinik.de<br />
Internet: www.aatalklinik.de<br />
Zentrum für Frührehabilitation<br />
• Rehabilitationsklinik für Orthopädie/Unfallchirurgie und neurologische Frührehabilitation<br />
• spezielle interventionell orthopädische Schmerztherapie<br />
• Computer- und Kernspintomographie im Haus<br />
• Dialyse im Haus<br />
Eifelhöhen-Klinik Marmagen GmbH<br />
Dr.-Konrad-Adenauer-Straße 1<br />
53947 Nettersheim-Marmagen<br />
Telefon: 02486- 71-0<br />
Fax: 02486-71-555<br />
E-Mail: info@eifelhoehen-klinik.de<br />
Internet: www.eifelhoehen-klinik.de<br />
Interdisziplinäres Rehazentrum im Deutsch-Belgischen Naturpark (40 Automin. von Köln)<br />
• Fachabteilung für Orthopädie-Traumatologie<br />
• Fachabteilung für Innere Medizin<br />
• Fachabteilung für Neurologie<br />
• Kurzzeitp�ege<br />
Kaiser-Karl Klinik<br />
Graurheindorfer Straße 137<br />
53117 Bonn<br />
Telefon: 0228-6833-0<br />
Fax: 0228-6833-445<br />
E-Mail: info@kaiser-karl-klinik.de<br />
Internet: www.kaiser-karl-klinik.de<br />
Die Rehabilitationsklinik im Herzen der Stadt Bonn<br />
• Fachklinik mit ganzheitlicher Behandlungsmethodik<br />
• Spezialisiert auf die rehabilitative und konservative Behandlung der Indikationen Orthopädie ,Innere Medizin und Geriatrie<br />
• Fachabteilung für Traditionelle Chinesische Medizin<br />
• Öffentliches Restaurant KAROLINGER<br />
alle Kliniken sind gemäß § 111 SGB V zugelassen und beihilfefähig
DAS BESTE FÜR IHRE<br />
GESUNDHEIT!<br />
Wir informieren Sie individuell! Unsere Leistungen im Überblick:<br />
Kliniksuche<br />
(vergriffen,<br />
aktualisierte<br />
Neuauflage<br />
Kliniksuche<br />
2012 jetzt<br />
vorbestellen)<br />
Reha Verfahren §<br />
Reha Verfahren §<br />
Der Arzt<br />
und<br />
die Reha<br />
Schriftliche Patienten-<br />
Schriftliche informationen<br />
Patienteninformationen Leitfaden<br />
Der Arzt<br />
und die Reha<br />
Leitfaden<br />
Für die persönliche Beratung rund um die Reha erreichen Sie uns von Mo.–Fr.<br />
08:00 -18:00 Uhr kostenfrei aus dem Festnetz unter der<br />
Rufnummer 0800/100 63 50. Informieren Sie sich auch auf unserer<br />
Internetseite unter www.arbeitskreis-gesundheit.de<br />
Der <strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong> e. V. ist ein gemeinnütziger Verein, der über die Bedeutung<br />
der medizinischen Rehabilitation im Rahmen der gesundheitlichen Versorgung informiert.<br />
<strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong> e.V.<br />
Gustav-Mahler-Str. 2, 04109 Leipzig<br />
Telefon: 0341 /87059590<br />
Telefax: 0341/870595959<br />
E-Mail: info@arbeitskreis-gesundheit.de<br />
Internet: www.arbeitskreis-gesundheit.de<br />
www.rehaklinik.com
Mein Gesundes Magazin: Mit welchen<br />
Krankheiten kommen Patienten zu Ihnen?<br />
Wilhelm: 75 Prozent unserer Patienten<br />
kommen nach einem Krankenhausaufenthalt<br />
zu uns, also zu einer Anschlussheilbehandlung,<br />
kurz AHB: 15 Prozent kommen<br />
über die<br />
Rentenversiche- Dr. Bernd Wilhelm ist<br />
rung, 60 Prozent Arzt für Orthopädie mit<br />
über die Kran- den Zusatzbezeichkenkasse.<br />
AHB- nungen: Physikalische<br />
Patienten haben Therapie, Sportmedizin<br />
meist eine Hüft- und Manuelle Medizin.<br />
oderKnieendo- Als Chefarzt leitet er die<br />
prothesen-Ope orthopädische Abteilung<br />
ration oder ei- der MEDIAN Klinik<br />
nen Eingriff an am Burggraben in Bad<br />
der Wirbelsäule Salzuflen.<br />
hinter sich.<br />
Die restlichen 25 Prozent erhalten ein<br />
Heilverfahren – das, was man früher Kur<br />
nannte – meist wegen Rückenschmerzen,<br />
aber auch wegen Arthrosen. Ein kleiner<br />
Teil davon sind ältere, multimorbide Patienten<br />
– sie haben oft fünf oder mehr<br />
Grunderkrankungen.<br />
MGM: Wie behandeln Sie Ihre Patienten?<br />
Wilhelm: Wir haben 13 festgelegte Therapieabläufe,<br />
die wir individuell auf jeden<br />
unserer Patienten anpassen können. Ein<br />
Beispiel: Ein Patient kommt über die Krankenkasse<br />
zur AHB nach einer Hüftendoprothese.<br />
Dafür erstellt uns der Computer<br />
einen Standard-Therapieplan, der alle Einzelmaßnahmen<br />
für die kommenden Wochen<br />
festlegt. Allerdings sehen wir dann<br />
bei der Aufnahme oft, dass bei dem Patient<br />
die Fäden der OP-Wunde noch nicht<br />
gezogen sind. Das heißt dann für uns,<br />
dieser Patient darf in der ersten Woche<br />
keine Wasseranwendungen bekommen.<br />
Sie wären im Therapie-Standard vorgesehen,<br />
aber in diesem Fall müssen wir sie<br />
aus dem Plan nehmen.<br />
MGM: Wie läuft die Reha konkret ab?<br />
Wilhelm: Die Patienten kommen meist<br />
am Nachmittag zur Aufnahme.<br />
Am gleichen Tag führt der Stationsarzt die<br />
Aufnahmeuntersuchung durch und legt<br />
die Therapien fest. Daraus erstellt das Planungsbüro<br />
den Therapieplan. Am zweiten<br />
Tag beginnt der Tag zwischen acht und<br />
zehn Uhr mit einer Vorstellung beim Oberarzt<br />
– einem Arzt für Orthopädie – der<br />
dann die Befunde und Therapieplan überprüft.<br />
Anschließend wird mit dem Patienten<br />
sein individuell angepasster Behandlungsplan<br />
durchgesprochen<br />
und er beginnt<br />
seine Maßnahmen.<br />
In der ersten und<br />
zweiten Woche<br />
steht eine Chefarztvisite<br />
auf dem<br />
Programm: Wir<br />
besprechen eventuelleTherapieanpassungen.<br />
In<br />
der dritten Woche findet – bei Patienten<br />
der Rentenversicherung – eine erneute<br />
Oberarztvisite mit Festlegung der sozialmedizinischen<br />
Beurteilung statt.<br />
MGM: Warum sehen die Rehabilitanden<br />
ihren Arzt während der Reha im Vergleich<br />
zum Akutkrankenhaus so selten?<br />
INTERVIEW<br />
„Viele denken, wenn ich die Rente einreiche,<br />
bekomme ich sie automatisch“<br />
Im Gespräch mit Orthopädie-Chefarzt Dr. Bernd Wilhelm<br />
Quelle: Privat<br />
Quelle: MEDIAN Klinikum für Rehabilitation Bad Salzuflen<br />
Wilhelm: Die Struktur ist eine andere. Unsere<br />
Stationsärzte haben Sprechstundenzeiten,<br />
das heißt sie stehen jeden Tag zu<br />
bestimmten Zeiten jedem Patienten, der<br />
das möchte, zur Verfügung.<br />
MGM: Wie ist der Ablauf bei Heilverfahren?<br />
Wilhelm: Bei den Heilverfahren gilt der<br />
gleich Ablauf wie bei der AHB. In den Heilverfahren<br />
der Rentenversicherung, also bei<br />
Patienten die berufstätig sind oder sein<br />
könnten, haben unsere Patienten aber oft<br />
andere Probleme als Patienten nach einer<br />
Operation. Sie leiden häufig unter chronischen<br />
Rückenschmerzen. Das bedeutet<br />
lange Arbeitsunfähigkeitszeiten. Bei ihnen<br />
spielen Psyche und soziales Umfeld eine<br />
große Rolle. Das gilt auch für Patienten,<br />
die einen Job haben, in dem sie unzufrieden<br />
sind oder Patienten, die sich mit der<br />
Pflege eines kranken Angehörigen überfordert<br />
fühlen – die psychosozialen Problemfelder<br />
sind vielfältig. Wir stellen diese<br />
Patienten dem Psychologen vor, der uns<br />
Tipps gibt, welche zusätzlichen Therapien<br />
durchgeführt werden sollen, bzw. ob eine<br />
Künstliche Hüftgelenke werden in<br />
Deutschland pro Jahr etwa 180.000<br />
und künstliche Kniegelenke ca.<br />
120.000 eingesetzt. Nach erfolgreicher<br />
Operation werden Patienten<br />
darüber informiert, wie sich die<br />
künstlichen Gelenke auf Ihr Verhalten<br />
im täglichen Leben auswirken.<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 21
REHA<br />
ambulante Nachbehandlung im Entlassungsbrief<br />
empfohlen werden sollte.<br />
MGM: Werden Patienten in der Reha<br />
auch zu möglichen neuen Berufsmöglichkeiten<br />
beraten?<br />
Wilhelm: Wir dürfen keine dezidierten<br />
Vorschläge dazu machen, welcher Beruf<br />
geeignet ist. Dazu kennen wir den Arbeitsmarkt<br />
und die arbeitsplatzspezifischen<br />
Anforderungen nicht gut genug und<br />
wollen unsere Patienten nicht für einen<br />
bestimmten Berufszweig bahnen. Wir<br />
schreiben, welche Belastungen aus medizinischer<br />
Sicht aufgrund der Erkrankungen<br />
nicht zumutbar sind, beispielsweise<br />
Marathonlaufen schädigt die<br />
Kniegelenke nicht<br />
Entgegen der landläufigen Meinung hat die Teilnahme an einem<br />
42-Kilometer-Lauf keinen schädigenden Einfluss auf die Menisken, Knorpel<br />
und Knochen des Knies. Dies ergibt eine neue österreichische Studie.<br />
Dr. Wolfang Krampla, Radiologe am Wiener<br />
Donauspital, hat die Kniegelenke aktiver<br />
Marathonläufer per Kernspin (MRT) untersucht.<br />
Das Verfahren liefert einen besonders<br />
guten Einblick auf die Strukturen der Gelenke.<br />
Das Ergebnis der Studie: Ein gesunder<br />
Marathonläufer schädigt seine Kniegelenke<br />
nicht, so Krampla.<br />
Zwischen der ersten MRT-Aufnahme und<br />
der letzten Kontrolluntersuchung rund zehn<br />
Jahre später lagen bis zu 40.000 Kilometer<br />
Lauftätigkeit. Die dabei auf das Kniegelenk<br />
einwirkende Belastung ist hoch, 6.200<br />
Tonnen federn die Kniegelenke eines 75<br />
Kilogramm schweren Läufers während eines<br />
Marathonlaufs ab. Zum Vergleich: Die<br />
Stahlkonstruktion des Eiffelturms wiegt<br />
7.300 Tonnen. Die Kniegelenke der Untersuchten<br />
wiesen im MRT-Bild trotzdem kei-<br />
22<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />
Quelle: Robert Kneschke - Fotolia.com<br />
keine Erschütterung, keine Absturzgefahr.<br />
Viele denken, wenn ich die Rente einreiche,<br />
bekomme ich sie automatisch. Das<br />
stimmt nicht. Wenn ärztlicherseits der letzte<br />
Beruf nicht mehr ausgeübt werden<br />
kann, ist die Erwerbsfähigkeit auf dem allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt zu beurteilen. Berücksichtigt<br />
werden müssen auch arbeitsrechtliche<br />
Aspekte, so dass letztendlich<br />
die Entscheidung von einem Juristen getroffen<br />
wird. Bei jüngeren Jahrgängen ab<br />
1961 ist auch die Berufsunfähigkeitsrente<br />
weggefallen.<br />
Wilhelm: Was lernen Patienten in der<br />
orthopädischen Reha?<br />
nerlei neu aufgetretene Abnutzungserscheinungen<br />
auf. Der Körper passt sich der vermehrten<br />
Belastung an, erklärt Krampla das<br />
Phänomen. Das Muskelgewebe wächst<br />
unter Belastung, aber auch die Knochendichte<br />
nimmt zu. Dennoch sollten gerade<br />
Hobbysportler ihren Sport nicht übertreiben,<br />
warnt der Radiologe – sein Forschungsschwerpunkt<br />
sind Überlastungsschäden<br />
bei Sportlern.<br />
Als Faustregel gilt: Hobbyläufer mit einem<br />
Trainingspensum von maximal 80 km/Woche<br />
stärken ihre Knochen, die Gelenke und die<br />
Muskulatur. Auch ihre Kondition steigt. Ab Fotolia.com -<br />
rund 100 km/Woche nehmen allerdings<br />
Überlastungsschäden dramatisch zu, da die Damkier<br />
Sportler ihre zur Erholung der Gelenke not- Mikael<br />
wendigen Ruhephasen nicht mehr einhalten<br />
können. ■ Quelle:<br />
Wilhelm: Neben den physikalischen Therapieformen<br />
schulen wir die Patienten:<br />
Was bedeutet die OP für sie? Worauf<br />
müssen sie achten?<br />
Vielen berufsfähigen Patienten ist nicht<br />
klar, welche Konsequenzen ihre Operation<br />
mit sich bringt. Ein Dachdecker mit einer<br />
Hüft-TEP kann seinen Beruf de facto nicht<br />
mehr ausüben.<br />
MGM: Können Sie ein weiteres Beispiel<br />
nennen, worüber Sie Patienten informieren?<br />
Wilhelm: Patienten nach Hüft- und Knie-<br />
TEP bekommen meistens einen Endoprothesenausweis.<br />
Er ist nötig, wenn erneute<br />
Operationen anstehen – für die einzelnen<br />
Prothesentypen sind Spezialwerkzeuge<br />
nötig. Darüber hinaus müssen sich die<br />
Patienten ausweisen können, wenn es in<br />
der Flughafenschleuse wegen des Implantatmetalls<br />
piept.<br />
Außerdem sollen sich die Patienten regelmäßig<br />
röntgen lassen. Viele denken,<br />
solange sie keine Schmerzen haben, sei<br />
Röntgen unnötig. Das stimmt aber nicht.<br />
Eine Prothesenlockerung bedeutet nicht<br />
automatisch auch Schmerzen, auch wenn<br />
schon ein Knochensubstanzverlust vorliegt.<br />
Regelmäßiges Röntgen erlaubt ein<br />
frühes Eingreifen und vermeidet größere<br />
Schäden. ■
Was behinderten Menschen zusteht<br />
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe hat ihren Ratgeber für behinderte Menschen<br />
überarbeitet und neu herausgegeben. Der aktualisierte Leitfaden bietet<br />
Betroffenen und ihren Angehörigen eine gute Orientierung für Beruf und Freizeit.<br />
Welche Rechte habe ich als behinderter<br />
Mensch und wie setze ich meine Ansprüche<br />
durch? Diese und ähnliche Fragen beantwortet<br />
der Ratgeber „Die Rechte behinderter<br />
Menschen und ihrer Angehörigen“.<br />
Herausgeber ist die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung<br />
und chronischer Erkrankung und<br />
ihren Angehörigen (BAG SELBSTHILFE).<br />
Der aktualisierte Leitfaden liefert auf 444<br />
Seiten wertvolle Informationen für juristische<br />
Laien und rechtskundige Berater. In<br />
verständlicher Sprache geht das Handbuch<br />
auf sozialrechtliche Fragestellungen ein.<br />
Zentrale Themen dabei sind Eingliede-<br />
Patienten, die mit einer schwierigen<br />
Diagnose konfrontiert sind, können einen<br />
weiteren Arzt aufsuchen und zusätzlich<br />
medizinischen Rat einholen.<br />
Diese so genannte Zweitmeinung sichert<br />
oftmals die Therapie ab und stärkt<br />
den Patienten bei seiner Entscheidung.<br />
Die Deutsche Wirbelsäulengesellschaft<br />
(DWG) verweist jetzt darauf, dass auch<br />
beim Einholen der Zweitmeinung bestimmte<br />
Qualitätskriterien gelten. Unabdingbar<br />
sei etwa, dass Ärzte und<br />
Ärztinnen den Patienten persönlich anschauen<br />
und umfassend untersuchen.<br />
Verfahren, bei denen lediglich Röntgen-<br />
und MRT-Bilder sowie zusätzliche<br />
Befunde durchgesehen werden, lehnt<br />
die DWG konsequent ab.<br />
Hintergrund der DWG-Warnung ist das<br />
Internet-Portal www.vorsicht-operation.de.<br />
Es bietet Patienten ein Zweitgutachten<br />
auf Privatrechnung an und<br />
nutzt dazu nur die online eingesendeten<br />
Patientendaten sowie Bildmaterialien.<br />
Für eine fundierte ärztliche Beurteilung<br />
sei das zu wenig, so die DWG.<br />
Zu den Grundlagen der ärztlichen Beratung<br />
zählten, dass die Ärztin oder<br />
der Arzt den Patienten persönlich kennenlernt,<br />
untersucht und berät, alle Daten<br />
und Befunde auswertet und even-<br />
Fotolia<br />
-<br />
tuell weitere Untersuchungen anordnet.<br />
„Dies kann eine kommerziell auf- Bähren<br />
gebaute Internetberatung nicht Sven<br />
erfüllen“, heißt es in der Stellungnahme<br />
der DWG. ■ Quelle:<br />
Bestelladresse:<br />
Das Handbuch „Die Rechte behinderter<br />
Menschen und ihrer Angehörigen“ ist gegen<br />
eine Pauschale von 4,80 Euro/ Stück<br />
für die Versandkosten (Staffelpreise auf<br />
Anfrage) erhältlich bei:<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
SELBSTHILFE e.V. ,<br />
Kirchfeldstr. 149 • (Stadtteil: Friedrichstadt),<br />
40215 Düsseldorf ,<br />
Tel.: 02 11-3 10 06-0,<br />
Fax.: 02 11-3 10 06-48 ,<br />
E-Mail: info@bag-selbsthilfe.de<br />
Internet: http://www.bag-selbsthilfe.de<br />
Der Ratgeber<br />
der BAG<br />
SELBSTHILFE<br />
informiert zu<br />
den Rechten<br />
behinderter<br />
Menschen<br />
und ihrer Angehörigen.<br />
REHA<br />
rungshilfe, Grundsicherung, Kündigungsschutz,<br />
Krankenversicherung, Patientenrechte,<br />
Pflegeversicherung und Rehabilitation<br />
sowie die Rechte von Eltern, Pflegepersonen<br />
und ehrenamtlichen Helfern.<br />
Das Taschenbuch erläutert zudem die Antragstellung<br />
und die Feststellung einer<br />
Schwerbehinderung sowie die sich daraus<br />
möglicherweise ergebenden Nachteile. ■<br />
Fachgesellschaft warnt<br />
vor kostenpflichtigen Online-<br />
Beratungen<br />
Die Deutsche Wirbelsäulengesellschaft lehnt eine Internetberatung für<br />
Zweitgutachten ab, weil dabei die Grundlagen einer ärztlichen Beratung<br />
nicht erfüllt sind.<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 23
REHA<br />
Chronische Rückenschmerzen –<br />
Reha fast so gut wie Operation<br />
Bei Rückenproblemen ist eine Operation<br />
zwar etwas wirkungsvoller als die<br />
Reha, andererseits aber mit mehr Risiken<br />
behaftet, so eine norwegische<br />
Studie. Ihr Leiter rät deshalb dazu, vor<br />
einer OP erst die Möglichkeiten der<br />
Reha auszuschöpfen.<br />
Eine norwegische Forschergruppe, die Norwegian<br />
Spine Study Group um den Orthopäden<br />
Dr. Christian Hellum von der Universität<br />
Oslo, hat gezeigt, dass eine Bandscheibenprothese<br />
die Beschwerden von<br />
Patienten mit chronischen Rückenschmerzen<br />
(Lumbalgie) langfristig besser lindert<br />
als eine intensive Rehabilitation. Allerdings<br />
war der Unterscheid zwischen beiden Behandlungen<br />
geringer als erwartet.<br />
Die Forscher gewannen für ihre Vergleichsuntersuchung<br />
173 Patienten zwischen 22<br />
bis 55 Jahren, die sich bereit erklärten per<br />
Quelle: Tommy Windecker - Fotolia<br />
24<br />
Wenn Kinder plötzlich anfangen<br />
zu humpeln und ihnen Hüften<br />
und Oberschenkel so weh tun,<br />
dass sie sich nicht mehr bewegen<br />
wollen, denken viele Eltern<br />
als erstes an Wachstumsschmerzen.<br />
Das stimmt nicht immer.<br />
Vor allem bei Jungen zwischen vier und acht Jahren tritt<br />
Hüftschnupfen auf – sie sind viermal häufiger betroffen als Mädchen.<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />
Losentscheid einer der beiden Behandlungen<br />
zuordnen zu lassen: entweder der<br />
Operation oder der 60-stündigen Reha,<br />
die in diesem Fall ambulant durchgeführt<br />
wurde.<br />
In beiden Gruppen kam es zu einer messbaren<br />
Besserung der Beschwerden, die allerdings<br />
nach der Operation besser ausfiel.<br />
Hinsichtlich Lebensqualität oder der Rückkehr<br />
zum Arbeitsplatz unterschieden sich<br />
die beiden Gruppen nicht.<br />
Trotz der messbaren Vorteile der Operation<br />
rät Hellum, die Rehabilitation als erste Behandlungsmöglichkeit<br />
einzusetzen, noch<br />
vor einem operativen Eingriff.<br />
Dies liegt zum einen an der durch Rehabilitation<br />
ebenfalls erzielbaren Besserung<br />
der Beschwerden und zweitens an den<br />
möglichen Risiken der Operation: Beispielsweise<br />
kann sich die Bandscheibenprothese<br />
nach der Operation verschieben,<br />
berichten die Forscher. ■<br />
Intensive Rehabilitation bessert chronische Rückenbeschwerden<br />
fast genauso gut wie eine Operation –<br />
birgt aber weniger Risiken.<br />
Diagnose Hüftschnupfen?<br />
Schmerzhaft, aber harmlos<br />
Hat das Kind gerade einen Infekt überstanden, kann es sich auch um einen so<br />
genannten Hüftschnupfen handeln. Auslöser dieser Entzündung des Hüftgelenkes<br />
(Coxitis fugax = flüchtige Hüftgelenksentzündung) sind meist Atemwegs- oder<br />
Magen-Darm-Infekte. Die Beschwerden treten etwa eine<br />
Woche nach Abklingen des Infektes auf.<br />
Quelle: Sebastian Kaulitzki - Fotolia<br />
Die betroffenen Kinder wollen am liebsten überhaupt nicht<br />
mehr laufen und vermeiden jede Bewegung der Hüfte. Grund<br />
dafür sind die starken Schmerzen, die vom Hüftbereich bis ins<br />
Knie ausstrahlen. Deren genaue Ursache ist bisher nicht bekannt.<br />
Vor allem bei Kindern im Alter zwischen vier und acht Jahren<br />
kann Hüftschnupfen auftreten, wobei Jungen viermal häufiger<br />
betroffen sind als Mädchen. Die Diagnose erfolgt mit Hilfe<br />
einer Ultraschalluntersuchung, bei der sich ein deutlicher Gelenkerguss<br />
zeigt. Trotz der starken Schmerzen ist der Hüftschnupfen<br />
keine schwerwiegende Erkrankung. Es ist aber<br />
wichtig, dass das Kind sich schont. Gering dosierte Schmerzmittel<br />
wie Ibuprofen kappen die Beschwerden. Sonst bedarf<br />
die Erkrankung normalerweise keiner weiteren Behandlung.<br />
Treten neben den Schmerzen Fieber und Lymphknotenschwellungen<br />
auf, kommen Bakterien als Ursache für die Entzündung<br />
infrage. Um eine bakterielle Entzündung auszuschließen, empfiehlt<br />
sich in diesen Fällen eine Punktion des Gelenkergusses<br />
durch einen Orthopäden oder Chirurgen. ■
Gesundes Training an Geräten<br />
Viele Menschen trainieren im Fitnessstudio, um nach einer Verletzung wieder in Form zu kommen.<br />
Jetzt entwickelten Forscher eine Technik, mit der Trainingsdaten an Arztpraxen übermittelt werden.<br />
Dies ermöglicht, das Training besser zu planen.<br />
Quelle: Peter Atkins - Fotolia<br />
Die Schmerzen im rechten Knie hat sich<br />
Marianne bei einer Skitour in den Bergen<br />
zugezogen. Sie ist in einem Schneehaufen<br />
hängen geblieben. Dann ging alles sehr<br />
schnell: Nach dem Skiunfall kam sie mit<br />
dem Helikopter ins Krankenhaus. Am<br />
nächsten Tag stand bereits die Operation<br />
an und eine Woche später war sie wieder<br />
daheim - mit Krücken im Liegesessel. In<br />
der Nachsorge will Marianne das operierte<br />
Kniegelenk möglichst effizient trainieren.<br />
Ein gezieltes Gerätetraining mithilfe eines<br />
physiotherapeutischen Plans könnte viel<br />
für sie bewirken.<br />
Bislang fehlen jedoch detaillierte Informationen,<br />
damit Physiotherapeuten und Mediziner<br />
das Training genau planen können.<br />
Viele Fragen sind dabei zu beantworten:<br />
Wie schnell bauen sich die Muskeln wieder<br />
auf? Wie beweglich sind die betroffenen<br />
Gelenke nach den entsprechenden<br />
Trainingseinheiten? Ist die Gesamtverfassung<br />
des Patienten stabil? Oder kommt<br />
er schon nach wenigen Trainingseinheiten<br />
aus der Puste?<br />
Die behandelnden Ärztinnen und Ärzte<br />
wollen vor allem sichergehen, dass sich<br />
Quelle: Robert Kneschke - Fotolia<br />
die verletzten Knochen und Gelenke wieder<br />
gut erholen und in ihren Funktionen<br />
nicht eingeschränkt bleiben.<br />
Eine Schnittstelle für den<br />
Datentransfer<br />
Für die exakte Planung müssten die Softwaresysteme<br />
in der Physiotherapie oder<br />
der Rehabilitation und den Arztpraxen miteinander<br />
verbunden sein, sind es aber<br />
nicht. Nach Ansicht von Sven Meister, Projektleiter<br />
am Fraunhofer-Institut für Software-<br />
und Systemtechnik ISST in Dortmund,<br />
wird dadurch viel Potenzial verschenkt:<br />
„Durch die medizinische Auswertung<br />
von Trainingsdaten lässt sich die<br />
Qualität der Behandlung deutlich steigern“,<br />
sagt der Informatiker. Er hat zusammen<br />
mit seinem Team jetzt eine Schnittstelle<br />
entwickelt, die die Fitnessdaten eines trainierenden<br />
Patienten an ein Praxissystem<br />
des niedergelassenen Mediziners oder ein<br />
Krankenhausinformationssystem überträgt.<br />
Mit dem „eTraining“ wollen die ISST-Wissenschaftler<br />
den Informationsfluss zwischen<br />
Ärzten, Krankenkassen, Trainern<br />
und dem privaten <strong>Gesundheit</strong>sengage-<br />
REHA<br />
� Gerätetraining hilft Patienten nach Unfällen<br />
und Verletzungen.<br />
ment vieler Menschen in Gang bringen.<br />
Dreh- und Angelpunkt ist dabei eine standardisierte<br />
Informationsplattform, die den<br />
Austausch individueller Messdaten wie<br />
Pulsschlag, benutztes Gewicht, Übungsgeschwindigkeit<br />
und -dauer oder auch die<br />
Reichweite der Bewegung („Range of Motion“)<br />
bei orthopädischen Reha-maßnahmen<br />
mit den Informationssystemen der<br />
Ärzte möglich macht.<br />
Grundlage für neue<br />
Geschäftsmodelle<br />
Doch welche Informationen sind nötig,<br />
um den Trainingsverlauf medizinisch beurteilen<br />
zu können? „Hier sind wir mit<br />
verschiedenen Expertenkreisen im Gespräch,<br />
um eine branchenweite Standardisierung<br />
auch mit Blick auf die Krankenkassen<br />
zu erreichen“, sagt der ISST-Informatiker.<br />
Meister geht davon aus, dass die<br />
Vernetzung der <strong>Gesundheit</strong>smärkte eine<br />
Qualitätssteigerung gerätegestützter Trainingsansätze<br />
in der Rehabilitation und Prävention<br />
zur Folge haben wird. ■<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 25
Quelle: Michael Bührke / pixelio.de<br />
Quelle: Stephan Morrosch - Fotolia.com<br />
REHA<br />
Bessere Rehabilitation für ältere<br />
Menschen nach Hüftfrakturen<br />
Derzeit kann sich einer von vier älteren Patienten nach der Operation<br />
eines Hüftgelenkbruchs nicht mehr selbstständig und unabhängig bewegen.<br />
Dänische Forscher haben nun in einer Studie Kennzeichen gefunden,<br />
die auf gefährdete Patienten hinweisen. Dadurch lassen sich<br />
Rehabilitationsprogramme verbessern.<br />
Nach Brüchen des Hüftgelenks (Hüftgelenksfrakturen)<br />
geht es für die Betroffenen<br />
vor allem darum, sich wieder gut bewegen<br />
zu können, um im Alltag ohne Einschränkungen<br />
zurecht zu kommen. Im Fachjargon<br />
heißt die Fähigkeit, selbst aufstehen<br />
und zu Bett gehen zu können, sich aufs<br />
Sofa zu setzen und wieder hochzukommen,<br />
aber auch überhaupt gehen zu können<br />
„selbstständige Mobilität“. Sie ist eine<br />
Grundvoraussetzung für selbstbestimmtes<br />
Leben.<br />
Dieses Ziel erreichen 24 von 100 Patienten<br />
nach einer Hüftgelenksfraktur nicht. Sie<br />
können deshalb auch nicht aus dem Krankenhaus<br />
direkt nach Hause entlassen wer-<br />
� Die richtige Rehabilitation – zum Beispiel mithilfe<br />
von Bewegungsbädern – macht Patienten nach<br />
einem Oberschenkelhalsbruch schneller wieder fit.<br />
26<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />
den. Zu diesem Resultat kommen die Wissenschaftler<br />
um Dr. Morten Tange Kristensen<br />
vom Kopenhagener Universitätsspital,<br />
die ihre Ergebnisse auf dem Europäischen<br />
Orthopäden- und Traumatologen-<br />
Kongress (EFORT) im Juni 2011 vorgestellt<br />
haben.<br />
Fehlt die selbstständige Mobilität, werden<br />
die Betroffenen oft in Pflegeheime eingewiesen.<br />
Dies mindert nicht nur die Lebensqualität<br />
der Betroffenen, es belastet<br />
auch das <strong>Gesundheit</strong>ssystem mit großen<br />
Kosten. „Daher müssen wir alles tun, um<br />
das zu verhindern – dafür haben wir nun<br />
noch bessere Grundlagen“, so Kristensen<br />
auf dem EFORT-Kongress.<br />
Die Kopenhagener Forscher haben den<br />
Heilungsverlauf von 213 Patienten in einem<br />
Durchschnittsalter von 82 Jahren untersucht.<br />
Drei Viertel davon waren Frauen.<br />
Alle Patienten hatten vor ihrer Hüftfraktur<br />
eigenständig zu Hause gelebt. 163 Patienten<br />
wurden mithilfe der Rehabilitation nach<br />
der Operation wieder gut beweglich. Allerdings<br />
schafften es 50 Patienten mit einem<br />
konventionellen Rehabilitationsprogramm,<br />
das direkt nach der Operation einsetzt<br />
(ein sogenanntes multimodales Fast-<br />
Track-Rehabilitationsprogramm) nicht, ihre<br />
alte Bewegungsfähigkeit zu erreichen.<br />
� Die Bewegungsfähigkeit vor der Operation ist<br />
mitentscheidend dafür, ob die Mobilität nach<br />
der Operation eines Hüftgelenksbruchs wieder<br />
wie früher zurückkommt.<br />
Wenig Beweglichkeit, Art des Bruchs<br />
und Patientenalter erhöhen das Risiko<br />
Besonders gefährdet waren Patienten, die<br />
folgende Merkmale aufwiesen:<br />
• Bei Patienten, die bereits vor der Fraktur<br />
Probleme mit ihrer Beweglichkeit hatten,<br />
war das Risiko, ihre Mobilität nicht wiederzugewinnen,<br />
sechs Mal höher als<br />
bei den normal beweglichen.<br />
• Patienten, die statt eines einfach behandelbaren<br />
Bruchs am Gelenkhals eine<br />
kompliziertere (intratrochantäre) Fraktur<br />
unterhalb des Schenkelhalses hatten,<br />
zeigten ein vierfach erhöhtes Risiko.<br />
• Alter spielte eine Rolle: Jedes Lebensjahr<br />
steigerte die Wahrscheinlichkeit,<br />
nicht nach Hause entlassen zu werden,<br />
um neun Prozent.<br />
„Wir können weder das Alter, noch die Art<br />
des Bruchs, noch den Ausgangsstatus der<br />
Mobilität unserer Patienten ändern. Mithilfe<br />
dieser Daten können wir aber nun im Vorhinein<br />
ermitteln, welche Personen wahrscheinlich<br />
Mobilisierungsprobleme zu erwarten<br />
haben und ihre Rehabilitation entsprechend<br />
optimieren“, sagte Kristensen.<br />
So kann die Reha zum Beispiel dem bei<br />
komplizierten Frakturen typischen Verlust<br />
an Muskelkraft mit frühzeitigem und stärkerem<br />
Krafttraining entgegenwirken. ■<br />
Rehabilitation nach<br />
Oberschenkelhalsbruch<br />
Die Rehabilitation nach einem Knochenbruch<br />
im Hüftgelenk kann zum<br />
Beispiel folgende Elemente umfassen:<br />
‹ Gehtraining unter Anleitung<br />
ausgebildeter Therapeuten<br />
‹ Gymnastische Übungen für die<br />
Beweglichkeit des Hüftgelenks<br />
‹ Spezielles Muskelaufbau-Training<br />
‹ Bewegungsbäder (nachdem die<br />
Operationswunde verheilt ist)<br />
‹ Physikalische Therapie, zum Beispiel<br />
Ultraschallbehandlung oder<br />
Elektrotherapie<br />
‹ Koordinationstraining (um künftige<br />
Stürze zu vermeiden)
Lebensart in der Region<br />
Teutoburger Wald<br />
Die Urlaubsregion Teutoburger Wald wird auch das grüne Rückgrat<br />
Ostwestfalens genannt und schließt die Regionen Corveyer Land,<br />
Paderborner Land, Region Gütersloh, Lipperland, Region Bielefeld,<br />
Wittekindsland und Mühlenkreis Minden-Lübbecke zusammen.<br />
Populär ist diese Gegend vor allem wegen<br />
der „Schlacht im Teutoburger Wald“ im<br />
Jahre 9 n. Chr. Angeführt von dem Cheruskerfürsten<br />
Arminius schlugen die Germanen<br />
hier drei römische Legionen und<br />
somit auch die römische Herrschaft rechts<br />
des Rheins nieder. Zur Erinnerung an diese<br />
Ereignisse wurde am 16. August 1875,<br />
37 Jahre nach der Grundsteinlegung, das<br />
54 m hohe Hermannsdenkmal bei Hiddesen<br />
durch Kaiser Wilhelm I. eingeweiht.<br />
Immer einen Ausflug wert sind die markanten<br />
Felsen der Externsteine bei Horn-<br />
Bad Meinberg. Sie sind ein einzigartiges<br />
Natur – und Kulturdenkmal aus der Kreidezeit,<br />
bestehend aus fünf grauen Sandsteinfelsen.<br />
Vermutlich war dies einmal<br />
eine germanische Kultstätte. Heute gehören<br />
die Steine zu den herausragenden Natursehenswürdigkeiten<br />
Deutschlands und<br />
werden jährlich von bis zu einer Million<br />
Menschen besucht.<br />
Den Millionen Jahre alten Gesteinsschichten<br />
in der Tiefe des Teutoburger Waldes<br />
Quelle: normen64 - Fotolia.com<br />
verdankt dieser Landstrich viele wertvolle<br />
Heil- und Mineralwasser. Hier haben sich<br />
erstklassige Bäder und Spas entwickelt,<br />
die die heilende Wirkung der Wasser für<br />
ihre Gäste auf vielfältige Weise nutzen.<br />
Zu den bekanntesten gehören beispielsweise<br />
die Bad Driburger Heilquellen, zu<br />
denen die Caspar-Heinrich-Quelle, die Marcus-Quelle<br />
und die Rabe-Quelle zählen.<br />
Mit ihrem hohen Mineralgehalt werden<br />
REHA REGION<br />
� Das Hermannsdenkmal<br />
ist eines der<br />
bekanntesten Denkmale<br />
Deutschlands<br />
und Europas – und<br />
eines der beliebtesten<br />
Ausflugsziele. Mehr<br />
als 500.000 Besucher<br />
kommen jährlich, um<br />
das Hermannsdenkmal<br />
aus der Nähe zu<br />
erleben und die Fernsicht<br />
über Detmold zu<br />
genießen.<br />
sie als Trinkkur genutzt. Gleich drei Thermalquellen<br />
und wirksames Heilklima machen<br />
Bad Lippspringe zu einem bevorzugten<br />
Ort natürlicher Heilmittel. Dem zufälligen<br />
Fund einer kohlensäurehaltigen, warmen<br />
Sole verdankt Bad Oeynhausen<br />
seinen Ruf als Heilbad, seinen Namen<br />
aber dem preußischen Berghauptmann<br />
Karl Freiherr von Oeynhausen (1795-1865),<br />
dem Entdecker der Sole. Bad Salzuflen<br />
verfügt über einen ungewöhnlichen Reichtum<br />
an Thermal-, Mineral- und Solequellen<br />
und nutzt die natürliche Heilkraft dieser<br />
Quellen in Verbindung mit langjährigem<br />
medizinischen Wissen.<br />
Auch Flüsse und Seen der Region tragen<br />
bekannte Namen: Ems, Lippe und die Pader,<br />
mit einer Länge von 4 km der kürzeste<br />
� Die Externsteine: Bewundern Sie die bis zu 35 m<br />
hohe Felsengruppe im Naturpark Teutoburger Wald.<br />
Quelle: picture-pit - Fotolia.com<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 27
REHA REGION<br />
Fluss Deutschlands, finden ihren Ursprung<br />
im Teutoburger Wald. An der Porta Westfalica<br />
verlässt die von Süden kommende<br />
Weser das Weserbergland und fließt in<br />
Richtung Norden in die Norddeutsche Tiefebene<br />
hinein.<br />
In dieser Gegend gibt es viele Themenrouten,<br />
die zum Wandern, Rad fahren und Golfen<br />
einladen, aber auch die Kultur des Teutoburger<br />
Waldes integriert haben, so z. B.<br />
die „Römerroute“, eine Fahrradtour von<br />
Xanten nach Detmold, die „Wellness-Radroute“<br />
durch das Teutoburger Land oder<br />
die „Sole- & Kneipp-Tour“. Allesamt rundum<br />
gesunde Touren, die im hügeligen Teuto-<br />
Fotolia.com<br />
-<br />
burger Wald ein wenig Kondition abverlangen,<br />
aber kein Problem für diejenigen, die<br />
Photorun<br />
sich zuvor in den Kurorten frisch gestärkt<br />
haben und sich etwas Zeit nehmen. ■ Quelle:<br />
Reha- und Vorsorgeeinrichtungen für Orthopädie<br />
28<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />
� Wildbach im<br />
Teutoburger Wald:<br />
zahlreiche Bäche<br />
und mehrere kleine<br />
Flüsse entspringen<br />
in dem Mittelgebirge<br />
oder in<br />
seinem Vorland.<br />
PLZ /Ort Name Telefon Homepage<br />
01731 Kreischa Klinik Bavaria Kreischa 035206 61000 www.klinik-bavaria.de<br />
01814 Bad Schandau Kirnitzschtal-Klinik Bad Schandau 035022 470 www.kirnitzschtal-klinik.de<br />
01819 Berggießhübel MEDIAN Klinik Berggießhübel 035023 650 www.median-kliniken.de<br />
04651 Bad Lausick MEDIAN Klinik 034345 610 www.median-kliniken.de<br />
06628 Bad Kösen Saale Reha-Klinik I 034463 410 www.rehaklinik.de<br />
06628 Bad Kösen Saale Reha - Klinik II 034463 420 www.rehaklinik.de<br />
06628 Bad Kösen Kinder-Reha-Klinik "Am Nicolausholz" 034463 430 www.rehaklinik.de<br />
07356 Bad Lobenstein MEDIAN Klinik Bad Lobenstein 036651 740 www.median-kliniken.de<br />
07639 Bad Klosterlausnitz Moritz Klinik GmbH & Co. KG 036601 490 www.moritz-klinik.de<br />
07639 Bad Klosterlausnitz Celenus Algos Fachklinik 036601 87000 www.algos-fachklinik.de<br />
08645 Bad Elster Vogtland-Klinik Bad Elster GmbH & Co. KG 037437 60 www.vogtland-klinik.de<br />
08645 Bad Elster Ev. Fachklinik Sonnenhöhe 037437 52300 www.klinik-sonnenhoehe.de<br />
08645 Bad Elster Celenus Fachklinikum Sachsenhof 037437 740 www.fachklinikum-sachsenhof.de<br />
08648 Bad Brambach Klinik Bad Brambach 097438 96518 www.klinik-bad-brambach.de<br />
14089 Berlin MEDIAN Klinik Berlin-Kladow 030 365030 www.median-kliniken.de<br />
15366 Hoppegarten MEDIAN Klinik Hoppegarten 03342 3530 www.median-kliniken.de<br />
15907 Lübben Reha-Zentrum Lübben 03546 2380 www.rehazentrum.com<br />
16259 Bad Freienwalde AHG Klinik und Moorbad Bad Freienwalde 03344 410650 www.ahg.de/bad_freienwalde<br />
18181 Ostseeheilbad Graal-Müritz AKG Reha-Zentrum GmbH & Co. KG 038206 83000 www.akg-rehazentrum.de<br />
18181 Ostseeheilbad Graal-Müritz AKG Reha-Zentrum GmbH & Co. KG Kinderklinik "Tannenhof" 038206 89000 www.akg-rehazentrum.de<br />
18209 Bad Doberan "Moorbad" Bad Doberan, Dr. Ebel Fachklinik 038203 930 www.moorbad-doberan.de<br />
18258 Schwaan Fachklinik Waldeck Zentrum für medizinische Rehabilitation 03844 8800 www.fachklinik-waldeck.de<br />
18334 Bad Sülze MEDIAN Klinik Bad Sülze 038229 720 www.median-kliniken.de<br />
19336 Bad Wilsnack KMG Elbtalklinik Bad Wilsnack GmbH 038791 33100 www.kmg-kliniken.de<br />
23743 Grömitz Ostseeklinik Grömitz für Mutter/ Vater und Kind 04562 2540 www.ostseeklinik-groemitz.de<br />
23968 Wismar MEDIAN Kkinik Wismar 03841 6460 www.median-kliniken.de<br />
24613 Aukrug-Tönsheide Fachklinik Aukrug der DRV Nord 04873 90970 www.fachklinik-aukrug.de<br />
25946 Norddorf/ Amrum AOK-Nordseeklinik für Mutter und Kind 04682 37494 www.aok-nordseeklinik.de<br />
26316 Varel Friesenhörn-Nordsee-Kliniken GmbH 0800 9440922 www.friesenhoern.de<br />
26434 Wangenland Friesenhörn-Nordsee-Kliniken GmbH 0800 9440922 www.friesenhoern.de<br />
27476 Cuxhaven Kurklinik Strandrobbe Neptunweg GmbH Mutter-Vater-Kind 04721 6990 www.strandrobbe.de<br />
29549 Bad Bevensen DianaKlinik 05821 800 www.diana-klinik.de<br />
31162 Bad Salzdetfurth Salze Klinik GmbH & Co. Zweite Betriebs-KG 05063 4702 www.rehakliniken.de<br />
31542 Bad Nenndorf Rheuma-Klinik Bad Nenndorf 0800 0783232 www.staatsbadnenndorf.de<br />
31542 Bad Nenndorf Klinik Niedersachsen 05723 7070 www.klinikniedersachsen.de<br />
31707 Bad Eilsen Bückeberg-Klinik 05722 881152 www.bueckeberg-klinik.de<br />
32105 Bad Salzuflen MEDIAN Klinik am Burggraben 05222 370 www.median-kliniken.de<br />
32469 Petershagen Weserland-Klinik Bad Hopfenberg 05707 290 www.bad-hopfenberg.de
REHA REGION<br />
PLZ /Ort Name Telefon Homepage<br />
32602 Vlotho Weserland-Klinik Bad Seebruch 05733 9250 www.Lustauf<strong>Gesundheit</strong>.com<br />
33014 Bad Driburg Marcus Klinik Bad Driburg 05253 9530 www.marcus-klinik.de<br />
33181 Bad Wünnenberg Aatalklinik Wünenberg 02953 9700 www.aatalklinik.de<br />
34385 Bad Karlshafen Rehabilitationsklinik Carolinum KG 05672 1810 www.carolinum.com<br />
34537 Bad Wildungen Kliniken Hartenstein GmbH & Co. KG Klinik Birkental 05621 760 www.kliniken-hartenstein.de<br />
34537 Bad Wildungen-Reinhardshausen Kliniken Hartenstein 05621 881084 www.kliniken-hartenstein.de<br />
35619 Braunfels MEDIAN Orthopädische Klinik Braunfels 06442 9390 www.median-kliniken.de<br />
36433 Bad Salzungen "Charlottenhall" für Kinder und Jugendliche gGmbH 03695 69230 www.charlottenhall.com<br />
37308 Heilbad Heiligenstadt Kindertherapiezentrum "Sonnenschein" 06306 663130 www.kurparkklinik-heiligenstadt.de<br />
37308 Heilbad Heiligenstadt Kurparkklinik-Fachklinik 03606 6630 www.kurparkklinik-heiligenstadt.de<br />
37431 Bad Lauterberg Fachklinik für Orthopädie und Rheumatologie Dr. Muschinsky 05524 858237 www.muschinsky.de<br />
38889 Blankenburg TEUFELSBAD FACHKLINIK Blankenburg GmbH 03944 9440 www.teufelsbad-fachklinik.de<br />
38889 Blankenburg Celenus Sport- & Rehabilitationszentrum Harz 03944 9440 www.sport-rehabilitationszentrum.de<br />
39624 Kalbe/ Milde MEDIAN Klinik Kalbe 039080 710 www.median-kliniken.de<br />
49214 Bad Rothenfelde Klinik im Kurpark 05424 660 www.klinikimkurpark.de<br />
51467 Bergisch Gladbach Reha-Zentrum Reuterstraße Geriatrische Klinik gGmbH 02202 1270 www.reha-reuterstrasse.de<br />
53117 Bonn Kaiser-Karl-Klinik GmbH Fachklinik für Rehabilitative Medizin 0228 68330 www.kaiser-karl-klinik.de<br />
53947 Nettersheim-Marmagen Eifelhöhen-Klinik 02486 710 www.eifelhoehen-klinik.de<br />
54470 Bernkastel-Kues MEDIAN Reha-Zentrum Bernkastel-Kues 06531 921000 www.median-kliniken.de<br />
54470 Bernkastel-Kues MEDIAN Klinik Moselschleife 06531 925000 www.median-kliniken.de<br />
55758 Bruchweiler b. Idar-Oberstein Edelsteinklinik Fachklinik für Kinder- und Jugendrehabilitation 06786 120 www.edelsteinklinik.de<br />
56864 Bad Bertrich Meduna-Klinik GmbH 02674 1820 www.meduna-klinik.de<br />
59505 Bad Sassendorf Klinik am Park AHB und Reha-Klinik 02921 503739 www.klinik-am-park.de<br />
61231 Bad Nauheim Kurpark-Klinik 0209 1797322 www.reha.de<br />
61231 Bad Nauheim MEDIAN Kaiserberg-Klinik Bad Nauheim 06032 7030 www.median-kliniken.de<br />
63619 Bad Orb Reha-Kliniken Küppelsmühle 06052 82800 www.kueppelsmuehle.de<br />
63628 Bad Soden-Salmünster Salztal Klinik 06056 7450 www.salztalklinik.de<br />
63628 Bad Soden-Salmünster MEDIAN Kinzigtal-Klinik Bad Soden-Salmünster 06056 7370 www.median-kliniken.de<br />
64665 Alsbach-Hähnlein Asklepios Hirschpark Klinik 06257 5010 www.asklepios.com/alsbach<br />
65191 Wiesbaden MEDIAN Rehaklinik Aukammtal Wiesbaden 0611 5710 www.median-kliniken.de<br />
65307 Bad Schwalbach Klinikzentrum Lindenallee GmbH 06124 7010 www.klinikzentrum-lindenallee.de<br />
65520 Bad Camberg MEDIAN Hohenfeld-Kliniken Bad Camberg 06434 290 www.median-kliniken.de<br />
66709 Weiskirchen Hochwald-Kliniken Weiskirchen 06876 170 www.hochwaldkliniken.de<br />
72270 Baiersbronn-Obertal Schwarzwald MedicalResort Obertal 07449 84500 www.schwarzwald-medicalresort.de<br />
72461 Allbstadt Sana-Klinik Zollernalb GmbH 07432 1690 www.sana-klinik-zollernalb.de<br />
74206 Bad Wimpfen SRH <strong>Gesundheit</strong>szentrum Bad Wimpfen 07063 520 www.srh.de<br />
74906 Bad Rappenau Salinenklinik 07264 825150 www.salinenklinik.de<br />
74906 Bad Rappenau Rosentritt Klinik 07264 833122 www.rosentrittklinik.de<br />
75323 Bad Wildbad SANA-Kliniken Bad Wildbad GmbH 07081 1790 www.sana-wildbad.de<br />
75335 Dobel Ruland Kliniken Waldklinik Dobel 07083 7470 www.ruland-kliniken.de<br />
76332 Bad Herrenalb Ruland Kliniken Fachklinik Falkenburg 07083 9260 www.ruland-kliniken.de<br />
76337 Waldbronn RULAND Kliniken Fachklinik Waldbronn 07243 6030 www.ruland-kliniken.de<br />
76530 Baden-Baden Rehaklinik Höhenblick 07221 9090 www.rehaklinik-hoehenblick.de<br />
76669 Bad Schönborn Celenus Sigmund-Weil-Klinik 07253 8010 www.sigmund-weil-klinik.de<br />
78073 Bad Dürrheim Klinik Limberger 07726 6640 www.klinik-limberger.de<br />
78166 Donaueschingen RehaZentren Baden-Württemberg Rehaklinik Sonnenhalde 0771 8520 www.rehaklinik-sonnenhalde.de<br />
79111 Freiburg Mooswaldklinik-Die Orthopädische Rehaklinik 0761 47890 www.mooswaldklinik.de<br />
79189 Bad Krozingen Theresienklinik 07633 4042001 www.theresienklinik.de<br />
79189 Bad Krozingen BREISGAU-KLINIK, 07633 4010 www.breisgau-klinik.de<br />
79410 Badenweiler Reha-Klinik Hausbaden 07632 7590 www.reha-klinik-hausbaden.de<br />
79451 Bad Bellingen Markgräferland-Klinik 07635 3180 www.markgraeferland-klinik.de<br />
79830 St. Blasien Ziegelfeld Klinik 07672 9990 www.ziegelfeld-klinik.de<br />
87235 Hessisch Lichtenau Nachsorgezentrum Lichtenau gGmbH 05602 831411 www.nachsorgezentrum.de<br />
88662 Überlingen Birkle-Klinik 07551 803727 www.birkle-klinik.de<br />
94086 Bad Griesbach Fachklinik St. Lukas für Orthopädie 08532 7960 www.fachklinik-sankt-lukas.de<br />
97708 Bad Bocklet Rehabilitations- und Präventionszentrum Bad Bocklet 09708 790 www.rehazentrum-bb.de<br />
97769 Bad Brückenau Malteser Klinikum Weckbecker gGmbH 09741 830 www.weckbecker.com<br />
97980 Bad Mergentheim Kliniken Dr. Vötisch Stationäre und ambulante Rehabilitation 07931 4990 www.kliniken-dr-voetisch.de<br />
99755 Ellrich/ OT Sülzhayn KMG Rehabilitationszentrum Sülzhayn GmbH 036332 80 www.kmg-kliniken.de<br />
99947 Bad Langensalza Therapie & Reha an der Salza GmbH 03603 8030 www.rehaklinik-bad-langensalza.de<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 29
REHA-RECHT<br />
§<br />
Leistungen der medizinischen Rehabilitation<br />
sind seit dem 01.07.2001 im Neunten<br />
Sozialgesetzbuch (SGB IX) geregelt. Zuvor<br />
war die Materie im Rehabilitationsangleichungsgesetz<br />
sowie in über 50 Einzelgesetzen,<br />
wie beispielsweise dem Bundessozialhilfegesetz,<br />
zu finden. Zusammen-<br />
30<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />
Gesetzliche<br />
Rehabilitationsleistungen<br />
Der Weg zur Anschlussheilbehandlung (AHB)<br />
gefasst werden die im SGB IX enthaltenen<br />
Leistungen oft als Leistungen zur Teilhabe<br />
bezeichnet, die sich unter anderem in Leistungen<br />
zur medizinischen Rehabilitation,<br />
Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />
oder das Persönliche Budget untergliedern.<br />
Akutkrankenhaus<br />
Krankenhausarzt Kankenhaus-Sozialdienst<br />
erstellt Befundbericht klärt: ‹ AHB-Indikation<br />
‹ stellt gemeinsam mit dem Patient den Antrag<br />
‹ Kostenträger<br />
| kann der zuständige Kostenträger nicht ermittelt werden,<br />
helfen Ihnen die AHB-Teams oder die Servicestellen weiter<br />
� Befundbericht + Antrag<br />
Kostenträger ‹ prüft Rehafähigkeit, Rehabedarf<br />
‹ wählt die AHB-Klinik unter Berücksichtigung der Wünsche des Patienten aus<br />
‹ organisiert die Aufnahme<br />
| ist der Kostenträger nicht zuständig, wird der Antrag unmittelbar<br />
an den zuständigen Träger weitergeleitet.<br />
Information über Auf- Vereinbarung des<br />
� �<br />
nahmetermin und Klinik Aufnahmetermins<br />
� Information<br />
� Bescheid<br />
Akutkrankenhaus AHB-Klinik Krankenkasse Versicherten<br />
Quelle: <strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong> e.V.<br />
Allen Leistungsarten gemein ist der<br />
Zweck: eine erhebliche Gefährdung der<br />
Erwerbsfähigkeit, verursacht durch Krankheit<br />
oder Behinderung, abzuwenden.<br />
Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />
gibt es ambulant und stationär. Sie<br />
dauern in der Regel drei Wochen und kön-<br />
� Weitere Informationen zu möglichen Kostenträgern<br />
und zum Antragsverfahren finden Sie<br />
in den Ausgaben 2/ 2010 und 3/2010, zum downloaden<br />
unter www.arbeitskreis-gesundheit.de<br />
nen bei Bedarf verlängert werden. Der<br />
größte Behandlungserfolg ist mit einem<br />
stationären Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik<br />
zu erzielen. Viele Handgriffe<br />
des Alltags werden dem Patienten hier<br />
meist abgenommen und Ärzte sowie Therapeuten<br />
können sich über einen langen<br />
Zeitraum ein vollständiges Bild von ihren<br />
Patienten machen. Die Patienten wiederum<br />
können sich vollständig auf die Genesung<br />
konzentrieren.<br />
Stationäre und ambulante Rehamaßnahmen<br />
müssen vom Patienten beantragt<br />
werden. Zuständige Kostenträger sind beispielsweise<br />
die Gesetzliche Krankenversicherung<br />
(GKV) oder die Rentenversicherung<br />
Bund (DRV), die zusammen 71 %<br />
der bewilligten Rehamaßnahmen finanzieren.<br />
Besonderheiten im Antragsverfahren<br />
gibt es bei den sogenannten Anschlussheilbehandlungen<br />
(AHB), denn<br />
AHB-Maßnahmen sollen unmittelbar nach<br />
einem Krankenhausaufenthalt beginnen.<br />
Deshalb wird die AHB in der Regel spätestens<br />
sieben Tage vor Entlassung aus<br />
dem Krankenhaus durch den Krankenhausarzt<br />
und den Sozialdienst eingeleitet.<br />
Wunsch- und Wahlrecht<br />
Mit Inkrafttreten des SGB IX wurde auch<br />
das Wunsch- und Wahlrecht in § 9 SGB<br />
IX geregelt. Patienten haben damit beispielsweise<br />
das Recht, sich eine geeig-<br />
� Weitere Informationen zur AHB finden<br />
Sie im MGM 1/ 2011, zum downloaden unter<br />
www.arbeitskreis-gesundheit.de
nete Rehabilitationsklinik selbst auszusuchen.<br />
Die Praxis zeigt aber immer wieder,<br />
dass viele Patienten diesen Anspruch gar<br />
nicht kennen. Außerdem werden Patienten<br />
durch die Service- und Beratungsstellen<br />
der Kostenträger häufig nur dann über<br />
das Wunsch- und Wahlrecht informiert,<br />
wenn sie gezielt nachfragen. Die Berücksichtigung<br />
der Patientenwünsche hängt<br />
damit in hohem Maße von der Eigeninitiative<br />
des Patienten ab.<br />
Bei der Auswahl der richtigen Rehaklinik<br />
sind deshalb folgende Punkte zu beachten:<br />
‹ informieren Sie sich rechtzeitig bei Ihrem<br />
Arzt, beim Sozialdienst oder im<br />
Klinikverzeichnis des <strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />
e.V. über geeignete Rehakliniken;<br />
‹ achten Sie darauf, dass Qualität der<br />
medizinisch therapeutischen Leistungen,<br />
Lage, Service und Ausstattung<br />
Ihrem individuellen Bedarf entsprechen;<br />
‹ achten Sie darauf, dass die Klinik von<br />
einer unabhängigen Stelle nach anerkannten<br />
Qualitätsstandards geprüft<br />
ist (Dies ist bei allen Kliniken im Klinikverzeichnis<br />
des <strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />
e.V. der Fall);<br />
Sollte Ihrem Antrag auf Bewilligung einer<br />
Rehamaßnahme oder Ihrem Wunsch<br />
nicht entsprochen werden, ist noch nicht<br />
genau. Grundsätzlich sind die Kostenträger<br />
verpflichtet, Ihre Entscheidung in<br />
Form eines Bescheides zu versenden. In<br />
der Praxis berichten indes Patienten immer<br />
wieder, dass Maßnahmen abgelehnt<br />
werden:<br />
‹ mit dem lapidaren Hinweis, dass ambulante<br />
Maßnahmen ausreichen würden,<br />
ohne jede Begründung, warum<br />
die von Ihrem Arzt festgestellte stationäre<br />
Behandlungsbedürftigkeit nicht<br />
vorliegt und ohne Prüfung, ob für Sie<br />
ambulante Behandlungsmöglichkeiten<br />
überhaupt sinnvoll erreichbar sind oder<br />
sich auf Grund Ihrer Krankheit nicht<br />
verbieten;<br />
‹ mit einfachem Schreiben (statt einem<br />
Bescheid) an den Patienten, welches<br />
den Patienten im Unklaren lässt, wie<br />
er sinnvoll gegen die unberechtigte<br />
Ablehnung vorgehen kann:<br />
‹ Verlangen Sie in diesem Fall von Ihrem<br />
Kostenträger einen rechtsmittelfähigen<br />
Bescheid, gegen den Sie dann<br />
im Falle der Ablehnung einen begründeten<br />
Widerspruch einlegen!<br />
‹ mit völlig unzureichend begründeten<br />
Entscheidungen, die sich in keiner<br />
Weise mit dem in Ihren Antrag dargelegten<br />
Krankheitsbild auseinander<br />
setzen:<br />
Erheben Sie auch in diesem Fall Widerspruch,<br />
verbunden mit einem Antrag auf<br />
Akteneinsicht. Denn die Entscheidung<br />
über Ihren Antrag auf stationäre Rehabili-<br />
alles verloren. Lesen Sie die Ablehnung Quelle: Kooperationsgemeinschaft Mammografie<br />
Quelle: ristaumedia.de/fotolia.com<br />
REHA-RECHT<br />
tation- bzw. Vorsorgemaßnahme ist eine<br />
„Ermessensentscheidung“, das heißt eine<br />
Ablehnung muss in Ihrem konkreten Fall<br />
begründet sein und zwar nicht nur mit Allgemeinplätzen,<br />
die auf jeden anderen Fall<br />
auch passen würden. Gleiches gilt für die<br />
ärztlichen Gutachten des Medizinischen<br />
Dienstes der Krankenkassen (MDK). Diese<br />
setzen sich häufig nicht mit dem diagnostizierten<br />
Krankheitsbild beim Patienten<br />
auseinander. Weisen Sie deshalb in Ihrem<br />
Widerspruch gegen einen unzureichend<br />
begründeten Bescheid darauf hin, dass<br />
die Entscheidung schon alleine deshalb<br />
„ermessensfehlerhaft“ ist, weil die Begründung<br />
sich nicht mit Ihrem Antrag auseinandersetzt;<br />
Für Sie als Versicherten stellt sich daher<br />
die Frage, wie Sie diesen Teufelskreis am<br />
effizientesten durchbrechen. Denn das Ergebnis<br />
ist klar: Sie müssen nicht auf ihren<br />
gesetzlichen Anspruch auf Rehabilitation<br />
verzichten. Dabei ist neben Fingerspitzengefühl<br />
auch eine gehörige Portion Durchsetzungsvermögen<br />
gefragt. Und das Dranbleiben<br />
lohnt sich oft. Viele abgelehnte<br />
Maßnahmen werden bereits im Widerspruchsverfahren<br />
bewilligt. ■<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 31
REHA RATGEBER<br />
Wir als <strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong> e.V. legen unser<br />
besonderes Augenmerk auf die Maßnahmen<br />
zur Besserung und Wiederherstellung<br />
der <strong>Gesundheit</strong> – die Rehabilitation. Wir haben<br />
es uns zur Aufgabe gemacht, Sie zur Rehabilitation<br />
umfassend zu informieren. Die Rehabilitation<br />
ist für die Versicherten eine Chance,<br />
wieder aktiv am Leben teilzuhaben. Krankenund<br />
Rentenversicherte haben einen Anspruch<br />
auf Rehabilitation. Die Kosten für Rehamaßnahmen<br />
tragen die „Kostenträger“, d. h. Ihre<br />
Kranken- oder Rentenversicherung.<br />
Welcher Kostenträger ist<br />
zuständig?<br />
Als Kostenträger kommen die Deutsche Rentenversicherung,<br />
die Berufsgenossenschaft<br />
sowie die gesetzlichen Krankenkassen in Betracht.<br />
Die Deutsche Rentenversicherung ist<br />
in aller Regel für Rehamaßnahmen Erwerbstätiger<br />
zuständig. Erleidet jedoch beispielsweise<br />
ein Erwerbstätiger einen Arbeitsunfall oder<br />
erkrankt er an einer Berufskrankheit, ist die<br />
Berufsgenossenschaft zuständig. Nur wenn<br />
32<br />
Was ist Rehabilitation?<br />
Antworten auf häufige Fragen zur Rehabilitation<br />
Die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland dient dem Zweck, die<br />
<strong>Gesundheit</strong> der Versicherten zu schützen und zu erhalten. Daneben ist es auch<br />
Aufgabe der Sozialversicherung, Maßnahmen zur Besserung und zur<br />
Wiederherstellung der <strong>Gesundheit</strong> und Leistungsfähigkeit – sowie im Falle<br />
der Minderung der Erwerbsfähigkeit – Leistungen zur wirtschaftlichen<br />
Sicherung der Versicherten zu erbringen.<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />
weder Rentenversicherungsträger noch Berufsgenossenschaft<br />
zuständig sind, ist die<br />
Krankenversicherung der Kostenträger.<br />
Der Weg zur Reha<br />
Um eine Reha zu bekommen, müssen gesetzlich<br />
Versicherte einen Antrag beim zuständigen<br />
Kostenträger stellen. Dabei steht es gesetzlich<br />
Krankenversicherten frei, den Antrag auch ohne<br />
vorherige Konsultation eines Arztes direkt<br />
beim Kostenträger einzureichen.<br />
Sollten Sie den Antrag versehentlich beim unzuständigen<br />
Kostenträger gestellt haben, schadet<br />
das nicht. Ihr Antrag muss dann von der<br />
nicht zuständigen Stelle binnen kurzer Frist –<br />
in der Regel nach spätestens zwei Wochen -<br />
an den zuständigen Kostenträger weitergeleitet<br />
werden. Diesen Umweg können Sie umgehen:<br />
Auskunft über den zuständigen Kostenträger<br />
erhalten Sie auch von Ihrer Krankenkasse.<br />
Ein einfacher Anruf dort genügt.<br />
Auch wenn ein Arztgutachten für einen Antrag<br />
nicht unbedingt sein muss, sollte Ihr erster<br />
Schritt auf dem Weg zur Reha immer zum be-<br />
Quelle: Robert Kneschke-Fotolia<br />
handelnden Arzt führen. Er begutachtet die<br />
Notwendigkeit der Rehamaßnahme. Dieses<br />
Arztgutachten sollten Sie dem Antrag beim<br />
Kostenträger beilegen. Wird die Maßnahme<br />
dennoch ohne Arztgutachten beantragt, ist<br />
die Krankenkasse verpflichtet, dem Versicherten<br />
mehrere Gutachter zur Auswahl vorzuschlagen.<br />
Ein Arztbesuch zur Begutachtung<br />
kommt also auf jeden Fall auf Sie zu.<br />
Eine Besonderheit stellt dabei die Anschlussheilbehandlung<br />
(AHB) dar. Diese wird in der<br />
Regel noch während des Aufenthaltes im<br />
Akutkrankenhaus gemeinsam mit dem Krankenhausarzt<br />
und dem Sozialdienst eingeleitet.<br />
Wie wird Ihr Antrag geprüft?<br />
Bevor der Kostenträger entscheidet, ob er eine<br />
beantragte Rehamaßnahme genehmigt, lässt<br />
er den Antrag prüfen. Im Rahmen dieser<br />
Indikationen für medizinische<br />
Reha<br />
‹ Allergien<br />
‹ Atemwegs-Erkrankungen<br />
‹ Augenkrankheiten<br />
‹ Erkrankungen des Bewegungsapparates<br />
(Orthopädie)<br />
‹ Erkrankungen der Verdauungsorgane<br />
‹ Essstörungen (Adipositas,<br />
Anorexia nervosa, Bulimie)<br />
‹ Gefäßkrankheiten<br />
‹ Geriatrie<br />
‹ Gerinnungsstörungen (Hämo -<br />
staseologie)<br />
‹ Gynäkologische Erkrankungen<br />
‹ Harnwegserkrankungen (Urologie)<br />
‹ Hautkrankheiten<br />
‹ Herz- und Kreislauferkrankungen<br />
‹ Krebserkrankungen (Onkologie)<br />
‹ Mutter-Kind-Maßnahmen<br />
‹ Neurologie<br />
‹ Pädiatrie<br />
‹ Psychische Erkrankungen<br />
(Psychiatrie)<br />
‹ Psychosomatische Erkrankungen<br />
‹ Rheumatische Erkrankungen<br />
‹ Sprach-, Sprech-, Stimm- und<br />
Hörstörungen<br />
‹ Stoffwechselerkrankungen und Endokrinopathien<br />
‹ Suchtkrankheiten
„Prüfung der Notwendigkeit der Reha“ gewinnt<br />
das ärztliche Gutachten immer mehr<br />
an Gewicht. Geprüft werden im Antragsverfahren<br />
Rehabilitationsbedarf, Rehabilitationsfähigkeit,<br />
Rehabilitationspotential, Rehabilita -<br />
tions prog nose und Rehabilitationsziel. Zu diesen<br />
vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen<br />
(MDK) aufgestellten Prüfungskriterien<br />
sollte das ärztliche Gutachten Stellung nehmen.<br />
Wunsch- und Wahlrecht<br />
Der Gesetzgeber verlangt vom Kostenträger,<br />
die berechtigten Wünsche des Versicherten<br />
zu berücksichtigen. Informieren Sie sich vor<br />
Beantragung der Maßnahme rechtzeitig darüber,<br />
welche Rehabilitationsklinik Ihre Erkrankung<br />
behandelt und Ihren sonstigen Wünschen<br />
nach Lage, Ausstattung und Service entspricht.<br />
Eine Übersicht von Rehakliniken finden<br />
Sie in unserem umfangreichen Nachschlagewerk<br />
„Rehabilitationskliniken stellen sich vor“<br />
oder auf unserem Internetauftritt unter www.<br />
arbeitskreis-gesundheit.de.<br />
Richten Sie Ihr Augenmerk besonders darauf,<br />
dass die ausgewählte Klinik von unabhängiger<br />
Stelle zertifiziert wurde und somit nach hohen,<br />
regelmäßig überprüften Qualitätsstandards<br />
therapiert. Informationen hierüber erhalten Sie<br />
entweder über die Homepage der Klinik im Internet<br />
oder durch einen einfachen Anruf bei<br />
der Klinik.<br />
Ablehnung – wie weiter<br />
Die Ablehnung ergeht als schriftlicher Bescheid.<br />
Gegen diesen Bescheid muss in aller<br />
Regel in einer Frist von einem Monat ab Erhalt<br />
schriftlich Widerspruch eingelegt werden. An<br />
wen der Widerspruch zu richten ist, können<br />
Sie der Rechtsbehelfsbelehrung der Ablehnung<br />
entnehmen. Sie finden sie meist am Ende<br />
des Schreibens. Wichtig: Nur ein rechtzeitiger<br />
Widerspruch verhindert den rechtskräftigen<br />
Abschluss des Antragsverfahrens.<br />
Vorsicht ist geboten bei einer Ablehung der<br />
beantragten Maßnahme mit einfachem Schreiben<br />
an den Patienten (statt einem Bescheid),<br />
Quelle: Lsantilli - Fotolia<br />
welches den Patienten im Unklaren lässt, wie<br />
er gegen die unberechtigte Ablehnung vorgehen<br />
kann. Verlangen Sie in diesem Fall vom<br />
Kostenträger einen Bescheid, gegen den Sie<br />
dann im Falle der Ablehnung Widerspruch einlegen.<br />
Einen Widerspruch müssen Sie begründen.<br />
Bei der Begründung sollten Sie wiederum die<br />
Hilfe des verordnenden Arztes in Anspruch<br />
nehmen. So werden Rehamaßnahmen beispielsweise<br />
oft „nach Aktenlage“ abgelehnt.<br />
Das bedeutet, dass der Kostenträger nur danach<br />
entscheidet, was im Antrag und dem<br />
Arztgutachten steht. Oft ist es aber sinnvoll,<br />
dass ein Arzt vom medizinischen Dienst der<br />
Krankenkassen (MDK) mit dem Patienten direkt<br />
spricht und ihn untersucht. Während dieser<br />
Vorstellung beim ärztlichen Dienst haben<br />
Sie nochmals die Gelegenheit, die Dringlichkeit<br />
und Notwendigkeit der Behandlung zu schildern.<br />
In diesem Fall ist eine Vorstellung beim<br />
REHA RATGEBER<br />
medizinischen Dienst häufig sinnvoll. In vielen<br />
Fällen bekommen Sie schon auf Grund Ihres<br />
Widerspruchs die Rehabilitationsmaßnahme.<br />
Für den Fall, dass der Kostenträger auch nach<br />
Widerspruch die beantragte Maßnahme ablehnt,<br />
steht die Möglichkeit der Klage zum Sozialgericht<br />
offen. Auch hier ist eine Frist von einem<br />
Monat ab Bekanntgabe des Widerspruchsbescheides<br />
einzuhalten. Das zuständige<br />
Gericht finden Sie in der Rechtsbehelfsbelehrung.<br />
Gerichtskosten fallen vor dem Sozialgericht<br />
nicht an. Außerdem gehen die<br />
Gutachter- und Sachverständigenkosten in der<br />
Regel zu Lasten der Staatskasse.<br />
Anwaltszwang besteht in der ersten und zweiten<br />
Instanz vor dem Sozialgericht nicht. Dennoch<br />
empfiehlt sich eine Vertretung durch einen<br />
Rechtsanwalt. Die Anwaltskosten gehen<br />
jedoch zu Ihren Lasten, sofern Sie den Prozess<br />
verlieren und nicht über eine Rechtschutzversicherung<br />
verfügen. ■<br />
Quelle: Robert Kneschke -Fotolia<br />
Quelle: PhotoSG - Fotolia<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 33
AUSBLICKE<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />
Ausgabe 4 2011<br />
„Mein Gesundes Magazin“<br />
beschäftigt sich mit<br />
dem Thema:„Der Weg zur<br />
Rehabilitation –Tipps<br />
und Tricks für das<br />
Rehaantragsverfahren“.<br />
Quelle: japolia - Fotolia.com Die nächste Ausgabe des<br />
Wie geht man damit um, wenn man eine<br />
„Reha“ vom Arzt verordnet bekommt<br />
oder selbst das Gefühl hat eine „Auszeit“<br />
zu benötigen.<br />
• Was sind die nächsten notwendigen<br />
Schritte?<br />
• Wo und wie beantragt man eine Rehabilitationsmaßnahme?<br />
• Was passiert wenn man vom Kostenträger<br />
zunächst eine Ablehnung erhält?<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong><br />
<strong>MAGAZIN</strong><br />
Herausgeber ist der „<strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />
e.V.“ , eine gemeinnützige Initiative von<br />
deutschen Reha- und Vorsorgeeinrichtungen.<br />
Das Magazin erscheint vier mal im Jahr mit<br />
einer Auflage von zur Zeit 69.000 Exemplaren.<br />
34<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />
• Was ist bei einer abgelehnten Rehamaßnahme<br />
zu tun?<br />
• Was bedeutet „in Widerspruch“ zu gehen<br />
und wie funktioniert dies?<br />
• Wie ist das genau mit meinem Wunschund<br />
Wahlrecht bei der Auswahl der geeigneten<br />
Rehabilitationsklinik für meine<br />
Erkrankung?<br />
Diese und viele weitere Fragestellungen<br />
beschäftigen Patienten täglich. Erfahren<br />
<strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong> e.V.<br />
Gustav-Mahler-Str. 2 , 04109 Leipzig<br />
Telefon: 0341 / 87059590, Fax: 0341 / 870595959<br />
Kostenlos aus dem Festnetz: 0800 1006350<br />
V.i.s.d.P.: Ingo Dörr<br />
E-Mail: info@arbeitskreis-gesundheit.de<br />
Internet: www.arbeitskreis-gesundheit.de<br />
www.rehaklinik.com<br />
Redaktion: Dr. Katja Flieger und Dr. Claudia<br />
Hoffmann, KonText<strong>Gesundheit</strong> GbR, Berlin<br />
Sie deshalb im nächsten Heft mehr über<br />
den Ablauf des Rehaantragsverfahrens.<br />
Orientieren Sie sich an unserem kleinen<br />
Leitfaden, der Ihnen als wichtige Stütze<br />
dienen soll und Sie bei diesem oft schwierigen<br />
Behördengang unterstützt.<br />
Wir wünschen besinnliche<br />
Festtage sowie einen guten<br />
Rutsch ins Neue Jahr 2012.<br />
Gestaltung: KNM Krammer Neue Medien<br />
GmbH, Düsseldorf<br />
Anzeigen: Krammer Verlag Düsseldorf AG,<br />
Goethestraße 75, 40237 Düsseldorf,<br />
Frau Bruns (Telefon 0211/9149560)<br />
Druck: D+L Reichenberg GmbH, Bocholt<br />
Veröffentlichungen: Die Artikel zu<br />
medizinischen Themen ersetzen<br />
nicht den Besuch bei einem Arzt!
Wir mobilisieren Kräfte<br />
Weitere Schwerpunkte: Abhängigkeitserkrankungen, Hirnfunktionsstörungen,<br />
Innere Medizin, Kardiologie, Krankheiten der Atmungsorgane, Naturheilverfahren,<br />
Neurootologie, Orthopädie, Pneumologie, Psychosomatik, Psychotherapeutische<br />
Medizin,<br />
Rehakliniken: Am Kurpark | Birkenbuck | Glotterbad | Heidelberg-Königstuhl |<br />
Höhenblick | Klausenbach | Ob der Tauber | Sonnhalde | Überruh<br />
RehaZentren der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg<br />
gemeinnützige GmbH | Rotebühlstraße 133 | 70197 Stuttgart<br />
Gemeinsam<br />
Kräfte mobilisieren<br />
Der Blick nach vorne ist ganz besonders nach und während<br />
einer Krankheit wichtig und eine große Hilfe, neu zu starten.<br />
Möglichst unter professioneller Be gleitung, und einem<br />
gemeinsamen Ziel: Ihre <strong>Gesundheit</strong>. Wir sind für Sie da mit<br />
modernsten Angeboten rund um Prävention, Rehabilitation,<br />
Nachsorge sowie in der für Sie individuell erforderlichen<br />
Unterstützung in der Veränderung Ihrer Lebens- und<br />
Verhaltensweisen.<br />
Rehaklinik Höhenblick<br />
Rehaklinik Sonnhalde<br />
Rehaklinik Klausenbach<br />
Weitere Infos über uns und unseren Klinikverbund unter<br />
www.rehazentren-bw.de
Kardiologie<br />
u uund<br />
nd Inner<br />
Inner Innere e Medizi Medizin n<br />
Orthopädie/T<br />
Orthopädie/Traumatologie<br />
ra umatologie<br />
Neurologie Neurologie und und Neurochirur<br />
Neurochirurgie<br />
Hörschädigung,<br />
Tinnit Tinnitus<br />
und Schwindel<br />
Psychosomatik<br />
Psychot Psychotraumatologie<br />
ra umatologie<br />
Onkologie<br />
MMutter,<br />
utter,<br />
Va Vater te r & & Kin Kind<br />
Geriatrie<br />
HELIOS HELIO<br />
O S Rehabilitationskliniken<br />
Rehabilitations<br />
k kliniken<br />
Ak Akut- ut - und und Rehaklinik Rehakliniken<br />
Rehaklinik en<br />
Rehakliniken<br />
Rehakliniken<br />
Konzernzentr<br />
Konzernzentrale<br />
HELIOS HELIOS Klinik Klinik Holthausen<br />
Holthausen<br />
Hattingen<br />
Hag Hagen en<br />
Wuppertal<br />
erta<br />
HELIOS Klinik Hagen-Ambrock<br />
Hag en-Ambroc en-Ambrock<br />
HELIOS Klinik Bergisch-Land<br />
Ber Bergisch-Land<br />
g<br />
HELIOS Geriatrie- Geriatrie-<br />
zzentrum<br />
entrum Zwen Zwenkau kau<br />
Zwenkau Zwenk k au<br />
Bad<br />
Berleburg Berlebu eb rg HELIOS Rehazentrum Bad Berlebu<br />
Berleburg rg<br />
Baum Baumrainklinik rai<br />
nklinik OOdebornklinik<br />
debornklinik<br />
Bad Bad<br />
Ems<br />
AOK-Klinik Bad Ems<br />
Rothaarklinik<br />
Diez<br />
Rothaarklinik<br />
DDiez<br />
HELIOS Klinik Diez<br />
z<br />
HELIOS Klinik Zihlschlacht<br />
Zihlschlacht<br />
Geesthacht G Geesthach<br />
esthacht<br />
HELIOS Klinik Geesthacht<br />
Berching<br />
HELIOS HELIOS Klinik Klinik Berching<br />
Berching<br />
HELIOS Klinik Am Stiftsberg<br />
HELIOS Klink Bad Grönenbach<br />
Bad<br />
Grönenbach<br />
Grönenbach<br />
Oberstau Oberstaufen berstau erstaufe<br />
n<br />
HELIOS Schlossberg-<br />
Schlossberg-<br />
klinik Oberstaufen<br />
Leezen<br />
HELIOS Klinik Leezen<br />
Brandenburg<br />
Brandenbu<br />
bburg<br />
HELIOS HELIOS Klinik Klinik Hohens Hohenstücken<br />
Berlin Ber erlin<br />
Pulsnitz<br />
HELIOS Klinik Schloss Pulsnitz<br />
HELIOS Klinik Schwedens Schwedenstein tein<br />
DDie<br />
ie<br />
HELIOS<br />
S KKliniken<br />
Kliniken<br />
bbieten<br />
ieten<br />
MMedizin<br />
edizin<br />
gen nach akuten Erkrankungen oder<br />
aaus<br />
us<br />
eeiner<br />
iner<br />
r HHand. Hand.<br />
NNeben<br />
eben<br />
dder<br />
er<br />
aakutme<br />
kutme-<br />
dizinischen<br />
Versorgung VVer<br />
ersorgung<br />
er ermöglichen möglichen<br />
wwir<br />
ir<br />
uunseren<br />
nseren<br />
n PPatienten Patienten<br />
aauch<br />
u<br />
ch<br />
dden<br />
en<br />
rrei<br />
ei-<br />
bbungslosen<br />
ungslosen<br />
ÜÜbergang<br />
bergang<br />
iin<br />
n eeine<br />
ine<br />
uunserer<br />
nserer<br />
���� �� � �� �� � � �<br />
bei chronischen Leiden zu v vvermin ermin-<br />
dern oder zu heilen und dem P PPatien atien-<br />
ten ein möglichst beschw beschwerdefreies erdefreies<br />
Leben zu ermöglichen. Der hohe me-<br />
� dizinische Standard der HELIOS Re Re-<br />
Die<br />
HEL HELIOS IOS Service-Hotline<br />
Serv<br />
ic ice-Hotline<br />
bietet Ihnen Informationen aus erster Hand.<br />
Kostenlos, schnell und individuell.<br />
Wählen<br />
Sie 00800–633<br />
800–633<br />
49<br />
46<br />
ddie<br />
ie hhochwertige<br />
ochwer<br />
r tige<br />
VVo<br />
Vor- or-<br />
uund<br />
nd<br />
NNachsorge<br />
achsorge<br />
� ��<br />
��� �� �� � � �<br />
(0800-MEDIZIN).<br />
�<br />
vvon<br />
on<br />
Erkrankungen Erkran<br />
n kungen<br />
ooder<br />
der<br />
ooperativen<br />
perativen<br />
� � �� ��� � �� ��<br />
� �� � -<br />
Werktags<br />
von<br />
8.00 8.<br />
0 0 bis 20.00 20 20.<br />
00<br />
Uhr.<br />
�� ��<br />
wwerkes,<br />
erkes, mit mit über über 300 300 Chefärzten Chefärzten aller<br />
aller<br />
Disziplinen, Disziplinen, und und wird wird durch durch ständige<br />
ständige<br />
0800-<br />
MEDIZIN<br />
Die HELIOS<br />
Die medizinische Rehabilitation hat Weiterbildung<br />
und<br />
Qualitätskontrol<br />
Qualitätskontrol-<br />
Service-Hotline<br />
dabei die Aufgabe, A Aufgabe, Fähigkeitsstörun-<br />
Fähigkeitsstörun-<br />
len gesichert.<br />
www.helios-kliniken.de/rehabilitation<br />
www.helios<br />
-k -kliniken.<br />
de/rehabilitation