22.10.2012 Aufrufe

MEIN GESUNDES MAGAZIN - Arbeitskreis Gesundheit eV

MEIN GESUNDES MAGAZIN - Arbeitskreis Gesundheit eV

MEIN GESUNDES MAGAZIN - Arbeitskreis Gesundheit eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Quelle: fotolia<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong><br />

3 <strong>MAGAZIN</strong><br />

2011<br />

Aktuelle medizinische Informationen für Patienten • Herausgeber: <strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong> e.V.<br />

Im Interview<br />

Orthopädie-Chefarzt<br />

Dr. Bernd Wilhelm<br />

Reha Chronische<br />

Rückenschmerzen – Reha<br />

fast so gut wie Operation<br />

THEMA ORTHOPÄDIE<br />

Was tun, wenn jede<br />

Bewegung schmerzt?<br />

Gewinnen Sie<br />

Ein Schnupperwochenende in<br />

einer Rehaklinik in Ihrer Nähe


Ihr Partner<br />

für die Rehabilitation<br />

BERLIN-BRANDENBURG<br />

BERLIN<br />

MEDIAN Klinik Berlin-Kladow<br />

Neurologie, Orthopädie<br />

MEDIAN Klinik Berlin-Mitte<br />

Geriatrische Rehabilitation<br />

GRÜNHEIDE<br />

MEDIAN Klinik Grünheide**<br />

Neurologie, Neurochirurgie<br />

HOPPEGARTEN<br />

MEDIAN Klinik Hoppegarten<br />

Orthopädie, Rheumatologie, Verhaltensmedizinische<br />

Orthopädie, medizinisch-berufliche Rehabilitation,<br />

EFL-Kompetenzzentrum<br />

HESSEN<br />

BAD CAMBERG<br />

MEDIAN Hohenfeld-Kliniken<br />

Orthopädie und Osteologie, Klinisches osteologisches<br />

Schwerpunktzentrum DVO, Psychosomatische Medizin<br />

und Psychotherapie<br />

BAD NAUHEIM<br />

MEDIAN Diabetes-Klinik*<br />

MEDIAN Kaiserberg-Klinik<br />

Orthopädie, Hörstörungen, Tinnitus, Schwindel und<br />

Cochlea-Implantate<br />

MEDIAN Klinik am Südpark<br />

Innere Medizin / Kardiologie, Psychosomatik<br />

BAD SCHWALBACH<br />

MEDIAN Rheingau-Taunus-Klinik<br />

Innere Medizin / Kardiologie,<br />

Psychosomatik / Psychotherapie, Gynäkologie<br />

BAD SODEN-SALMÜNSTER<br />

MEDIAN Kinzigtal-Klinik<br />

Innere Medizin, Orthopädie, Sportmedizin, Onkologie,<br />

Urologie, Psychosomatik<br />

BRAUNFELS<br />

MEDIAN Orthopädische Klinik Braunfels*<br />

Endoprothesenzentrum Mittelhessen<br />

SCHLANGENBAD<br />

MEDIAN Reha-Zentrum Schlangenbad<br />

Rheumatologie, Orthopädie<br />

WIESBADEN<br />

MEDIAN Rehaklinik Aukammtal<br />

Orthopädie<br />

MEDIAN Klinik NRZ Wiesbaden**<br />

Neurologie<br />

MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

BAD SÜLZE<br />

MEDIAN Klinik Bad Sülze<br />

Orthopädie, Rheumatologie, Neurologie, Geriatrie,<br />

Aphasie-Regionalzentrum, EFL-Kompetenzzentrum<br />

– Moorbad –<br />

HEILIGENDAMM<br />

MEDIAN Klinik Heiligendamm<br />

Atemwegs-, Herz-Kreislauf-, Gefäß-,<br />

Hauterkrankungen, Allergien, Psychosomatik<br />

WISMAR<br />

MEDIAN Klinik Wismar<br />

Orthopädie, Unfallchirurgie, Onkologie,<br />

Rehabilitation von Schwerbrandverletzten und<br />

Patienten mit Wundheilungsstörungen und Ödemen,<br />

EFL-Kompetenzzentrum<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

BAD OEYNHAUSEN<br />

MEDIAN Kliniken Bad Oeynhausen<br />

Klinik am Park · Weserklinik<br />

Innere Medizin, Neurologie, Onkologie /Lymphologie ,<br />

Psychosomatik, Geriatrie<br />

BAD SALZUFLEN<br />

MEDIAN Kliniken Bad Salzuflen<br />

Klinik am Burggraben · Klinik Flachsheide**<br />

Gynäkologie, Innere Medizin (Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen, Diabetologie), Neurologie, Orthopädie,<br />

Pneumologie / Allergologie, Psychosomatik (Gynäkologische<br />

Psychosomatik, Orthopädische Psychosomatik<br />

/ Interdisziplinäre Schmerztherapie),<br />

Unfallchirurgie, EFL-Kompetenzzentrum, Geriatrie<br />

www.median-kliniken.de<br />

Kompetenz. Individualität. Sicherheit.<br />

RHEINLAND-PFALZ<br />

BERNKASTEL-KUES<br />

MEDIAN Reha-Zentrum Bernkastel-Kues<br />

Klinik Bernkastel · Klinik Burg Landshut · Klinik Kues<br />

Klinik Moselhöhe · Klinik Moselschleife<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Neurologie, Orthopädie,<br />

Psychosomatik<br />

SACHSEN<br />

BERGGIESSHÜBEL<br />

MEDIAN Klinik Berggießhübel<br />

Orthopädie, Psychosomatik<br />

BAD LAUSICK<br />

MEDIAN Klinik Bad Lausick<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Orthopädie<br />

SACHSEN-ANHALT<br />

FLECHTINGEN<br />

MEDIAN Klinikum Flechtingen**<br />

Neurologie, Herz-Kreislauf-, Gefäßerkrankungen<br />

KALBE<br />

MEDIAN Klinik Kalbe<br />

Orthopädie, Onkologie<br />

MAGDEBURG<br />

MEDIAN Klinik NRZ Magdeburg**<br />

Neurologie<br />

THÜRINGEN<br />

BAD BERKA<br />

MEDIAN Reha-Zentrum Bad Berka<br />

Adelsberg-Klinik · Ilmtal-Klinik · Quellbrunn-Klinik<br />

Herz-Kreislauf-, Gefäß-, Stoffwechselerkrankungen,<br />

Gastroenterologie, Gynäkologie, Urologie und<br />

Onkologie, Psychosomatik<br />

BAD LOBENSTEIN<br />

MEDIAN Klinik Bad Lobenstein<br />

Orthopädie, Verhaltensmedizinische Orthopädie,<br />

Psychosomatik<br />

BAD TENNSTEDT<br />

MEDIAN Klinik Bad Tennstedt**<br />

Neurologie, Orthopädie<br />

* Akutkrankenhaus gemäß § 108/109 SGB V, ** Diese Kliniken haben zum Teil ebenfalls den Status eines Akutkrankenhauses (Fachbereich Neurologie).<br />

Alle nicht gekennzeichneten Kliniken sind Rehabilitationskliniken.


Quelle: Robert Kneschke - Fotolia.com<br />

EDITORIAL<br />

Wenn die Bewegung<br />

schmerzt, dann<br />

versucht der Betroffene<br />

instinktiv den Schmerz zu vermeiden.<br />

Unfall, Krankheit oder einfach altersbedingter<br />

Verschleiß führen dazu, dass<br />

„jeder Knochen“ schmerzt.<br />

Die dann instinktiv eingenommene<br />

Schonhaltung ist Ursache einer<br />

Verschlimmerung der Beschwerden<br />

und einer weiteren Bewegungseinschränkung.<br />

Es droht regelmäßig<br />

eine Abwärtsspirale, die sich oft<br />

nicht einfach und nicht alleine mit<br />

dem Messer des Chirurgen oder<br />

der Arznei aufhalten lässt.<br />

Was tun, wenn jede Bewegung<br />

schmerzt?<br />

Lesen Sie in diesem<br />

Heft, welche Hilfe Sie<br />

von modernen Heilverfahren<br />

erwarten<br />

dürfen und wie die<br />

Rehabilitation Sie<br />

durch Hilfe zur<br />

Selbsthilfe wieder in<br />

Schwung bringt.<br />

Wir wünschen viel<br />

Spaß bei der Lektüre.<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />

3


INHALT<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 3/2011<br />

TITELTHEMA<br />

Rehabilitation bei orthopädischen<br />

Erkrankungen<br />

6 Rheuma – behandelbar, aber oft<br />

unbeachtet<br />

Über 100 unterschiedliche Erkrankungen<br />

des Bewegungsapparates<br />

stecken hinter dem Begriff<br />

„rheumatischer Formenkreis“.<br />

6 Was ist Rheuma?<br />

7 Künstliche Gelenke: Qualität der<br />

Behandlung sichern<br />

Experten fordern mehr Nachkontrollen<br />

7 Invasive Therapien:<br />

Schmerzen gezielt behandeln<br />

Schmerzen an der Wirbelsäule<br />

lassen sich gezielt behandeln<br />

8 Rheumapatienten sollen<br />

Sport treiben<br />

Sport unterstützt die Behandlung<br />

4<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />

6<br />

8<br />

8 Reha bei Rheuma<br />

8 Linkliste<br />

7<br />

GUT INFORMIERT<br />

9 Arthrose macht Gelenke steif –<br />

gleichmäßige Bewegung hilft<br />

Je älter ein Mensch wird, desto<br />

wahrscheinlicher wird eine Arthrose<br />

9 Gießener Biomechaniker<br />

forschen an Schulterprothesen<br />

10 Rückengesundheit als Schulfach<br />

Ein gezieltes Training gegen<br />

Rückenschmerzen sollte frühzeitig<br />

beginnen<br />

10 Hoffnung bei Multipler Sklerose:<br />

Therapie mit Wurmeiern<br />

10 Dem optimalen Bürostuhl<br />

auf der Spur<br />

11 Integrierte Versorgung – Erfolgsrezept<br />

gegen Rückenschmerzen<br />

Frühzeitig behandeln –<br />

dauerhaften Schmerz vermeiden<br />

11<br />

ZUSAMMENGEFASST<br />

12 Damit die Blutgerinnung im<br />

grünen Bereich bleibt<br />

Ein Sensor, der während<br />

Operationen die Blutgerinnung<br />

misst, bei einer Hüftoperation<br />

erfolgreich getestet<br />

12 Dresdner Forschung zu Muskelund<br />

Gelenkerkrankungen rückt<br />

enger zusammen<br />

12 Röntgen bei Rückenschmerzen<br />

nicht immer nötig<br />

13 Bundesinstitut für<br />

Sportwissenschaft rückt dem<br />

Rückenschmerz zu Leibe<br />

Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft<br />

(BISp) fördert die Forschung<br />

von Rückenschmerzen.<br />

13 Sportarzt 2011: Lothar Schwarz<br />

13 „Rheuma-Scan“:<br />

Scanner unterstützt Diagnostik<br />

9


22<br />

13 Nationales Netzwerk<br />

Rückenbeschwerden an der<br />

Uni Potsdam<br />

14 Neue Osteoporose-Therapie<br />

setzt bei Knochenbiologie an<br />

14 Ultraschall erleichtert<br />

Schmerzausschaltung<br />

14 Interferone helfen vielleicht auch<br />

gegen Osteoporose<br />

PREISRÄTSEL<br />

15 Schreiben Sie uns<br />

INTERAKTIV<br />

Seite 17 bis 20<br />

INTERVIEW<br />

21 Im Gespräch mit Orthopädie-<br />

Chefarzt Dr. Bernd Wilhelm<br />

22 Marathonlaufen schädigt die<br />

Kniegelenke nicht<br />

26<br />

24 28<br />

REHA<br />

23 Was behinderten Menschen<br />

zusteht<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Selbsthilfe hat ihren Ratgeber für<br />

behinderte Menschen überarbeitet.<br />

23 Fachgesellschaft warnt<br />

vor kostenpflichtigen Online-<br />

Beratungen<br />

24 Chronische Rückenschmerzen –<br />

Reha fast so gut wie Operation<br />

Vor einer OP die Möglichkeiten<br />

der Reha ausschöpfen<br />

24 Diagnose Hüftschnupfen?<br />

Schmerzhaft aber harmlos<br />

25 Gesundes Training an Geräten<br />

Trainingsdaten können an<br />

Arztpraxen übermittelt werden<br />

26 Bessere Rehabilitation für ältere<br />

Menschen nach Hüftfrakturen<br />

26 Rehabilitation nach<br />

Oberschenkelhalsbruch<br />

REHA REGION<br />

27 Lebensart in der Region<br />

Teutoburger Wald<br />

28 Übersicht: Reha- und Vorsorgeeinrichtungen<br />

für Orthopädie<br />

REHA RECHT<br />

30 Gesetzliche Rehabilitationsleistungen<br />

REHA RATGEBER<br />

22 Was ist Rehabilitation?<br />

Antworten auf häufige Fragen<br />

zur Rehabilitation<br />

27<br />

AUSBLICKE<br />

34 Was kommt?<br />

Die nächste Ausgabe beschäftigt<br />

sich mit dem Thema:„Der Weg<br />

zur Rehabilitation – Tipps und Tricks<br />

für das Rehaantragsverfahren“.<br />

34 Impressum<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 5


TITELTHEMA<br />

Rheuma – behandelbar,<br />

aber oft unbeachtet<br />

Von rheumatoider Arthritis bis zur Gicht: Über 100 unterschiedliche<br />

Erkrankungen des Bewegungsapparates stecken hinter dem<br />

Begriff „rheumatischer Formenkreis“. Darunter ist die rheumatoide<br />

Arthritis die häufigste chronisch verlaufende Gelenkentzündung.<br />

Sie ist noch nicht heilbar, aber ihr Verlauf kann sich – je<br />

nach Krankheitsform und Behandlung – sehr unterscheiden.<br />

Ursprung des Begriffs Rheuma ist das griechische<br />

Wort „rheo", was direkt übersetzt<br />

soviel bedeutet wie „ich fließe“. Im Zusammenhang<br />

mit Rheuma kann man den Begriff<br />

freier übersetzen als „ziehender Schmerz“.<br />

Tatsächlich teilen Menschen, die an Krankheiten<br />

aus dem rheumatischen Formenkreis<br />

leiden, genau dieses Symptom: Sie leiden<br />

an chronischen Schmerzen im Bewegungssystem,<br />

den Gelenken, Knochen und Muskeln<br />

des Körpers.<br />

Die Krankheit beeinträchtigt nicht nur dauerhaft<br />

das Leben der Betroffenen, sie verlangt<br />

auch dem <strong>Gesundheit</strong>swesen einen hohen<br />

Preis ab: Die direkten Kosten, die durch<br />

Muskel- und Skeletterkrankungen pro Jahr<br />

entstehen, beziffert das Statistische Bundesamt<br />

auf rund 28,5 Milliarden Euro.<br />

Meist beginnen die ersten Rheuma-Beschwerden<br />

in Fingern und Zehen. „Nicht<br />

selten kommt es zu grippeähnlichen Allgemeinbeschwerden“,<br />

so Matthias Schneider,<br />

Leiter der Rheumatologie am Universitätsklinikum<br />

Düsseldorf auf dem diesjährigen<br />

Kongress der Deutschen Gesellschaft für<br />

Rheumatologie (DGRh): „Ein Verdacht auf<br />

eine rheumatoide Arthritis erhärtet sich,<br />

wenn die Entzündung länger als sechs Wochen<br />

anhält“. Bleibt die rheumatoide Arthritis<br />

6<br />

WAS IST RHEUMA?<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />

unerkannt, befällt sie schrittweise weitere<br />

Gelenke und Knorpel – dann schmerzen<br />

Knie, Schulter und Hüfte. Im weiteren Verlauf<br />

verformen sich die Gelenke bis ihnen am<br />

Ende jede Beweglichkeit fehlt. Ein frühzeitiger<br />

Behandlungsbeginn in den ersten Monaten<br />

verhindert solche Gelenkveränderungen.<br />

Obwohl Rheuma noch nicht heilbar ist, gewinnt<br />

die Forschung immer mehr neue Erkenntnisse<br />

zu den Ursachen dieser selbstzerstörerischen<br />

Erkrankung, bei der sich<br />

das Immunsystem gegen körpereigene Zellen<br />

wendet: von den Erbanlagen, die zu<br />

Rheuma führen können, über den Ablauf<br />

der Entzündungsreaktionen bis hin zur Gelenkzerstörung.<br />

Dadurch konnten in den<br />

letzten Jahren gezielt Substanzen entwickelt<br />

werden, die entscheidende Stellen im Krankheitsprozess<br />

blockieren – beispielsweise<br />

Antikörper gegen den Tumor-Nekrose-Faktor<br />

(TNF), ein Hauptsignalstoff der Entzündung.<br />

Medikamente können die Gelenkzerstörung<br />

nicht nur stoppen, sondern nehmen vielen<br />

Patienten auch auf Dauer die Symptome.<br />

Immerhin sind rund 440.000 Erwachsene<br />

in der Bundesrepublik an rheumatoider Arthritis<br />

erkrankt. Frauen trifft die Krankheit<br />

drei Mal so häufig wie Männer – meist<br />

zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr, doch<br />

Viele rheumatische Krankheiten betreffen nicht nur den Bewegungsapparat. Je nach Krankheitsbild<br />

können auch Haut, innere Organe oder das Nervensystem beteiligt sein.<br />

Krankheiten des rheumatischen Formenkreises werden häufig – je nach Ursache – in drei Hauptgruppen<br />

unterteilt. Folgende Einteilung trifft zum Beispiel der Rheumabericht der Bundesregierung:<br />

1. Entzündlich rheumatische Erkrankungen. Dazu zählen die rheumatoide Arthritis (RA), der Morbus<br />

Bechterew, bestimmte entzündliche Bindegewebserkrankungen (Kollagenosen) und entzündliche<br />

Gefäßerkrankungen (Vaskulitiden).<br />

2. Degenerative rheumatische Erkrankungen. Dazu gehört zum Beispiel die häufigste Gelenkerkrankung,<br />

die Arthrose. Bei jedem fünften Deutschen zwischen 50 und 60 Jahren sind Arthrosezeichen im<br />

Röntgenbild zu sehen, jeder Zehnte hat Beschwerden wie Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen.<br />

3. Rheumatische Schmerzkrankheiten (auch als „Weichteilrheuma“ bezeichnet). Diese Gruppe ist<br />

ungenau definiert. Zu ihr zählen verschiedene Schmerzsyndrome und (teils vorübergehende) Veränderungen<br />

an Muskeln, Sehnen, dem Kapsel-Band-Apparat und im Bindegewebe unter der Haut.<br />

� Die rheumatoide<br />

Arthritis befällt nach<br />

den Fingern und Zehen<br />

vor allem die großen<br />

Gelenke des<br />

Körpers.<br />

ist etwa jeder Siebte jünger als 40 Jahre.<br />

Das Wissen darum, dass Rheuma kein<br />

schleichendes Schicksal ist, sondern durch<br />

schnelles Eingreifen gestoppt werden kann,<br />

hat sich allerdings noch nicht herumgesprochen.<br />

Zudem ist Rheuma nicht immer leicht<br />

zu erkennen. Im Schnitt landen die Betroffenen<br />

erst 13 Monate nach Beschwerdebeginn<br />

beim Experten, dem Rheumatologen.<br />

Für eine optimale Behandlung haben sich<br />

viele niedergelassene Rheumatologen, rheumatologische<br />

Fachkliniken und rheumatologische<br />

Abteilungen an Universitätskliniken<br />

zu Rheumazentren zusammengeschlossen.<br />

Die Rheumazentren verbessern die Rheumabehandlung,<br />

so Hendrik Schulze-Koops,<br />

Leiter der Rheumaeinheit am Klinikum der<br />

Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

beim DGRh-Kongress: „Durch diese Vernetzung<br />

und eine bessere Aufklärung der<br />

Bevölkerung gelingt es zunehmend, die<br />

mittlere Wartezeit vom Beginn der Symptome<br />

bis zum Besuch bei einem Rheumatologen<br />

von über einem Jahr auf idealerweise wenige<br />

Wochen zu senken“. ■<br />

Quelle: Sebastian Kaulitzki - Fotolia.com


Quelle: Bergringfoto - Fotolia.com<br />

Künstliche Gelenke: Qualität<br />

der Behandlung sichern<br />

Geschädigte Gelenke lassen sich heutzutage meist durch ein Implantat<br />

ersetzen. Patienten können das Gelenk nach einer OP schnell wieder bewegen<br />

und leiden danach oft weniger unter Schmerzen. Die steigende Zahl der<br />

Implantate ruft jetzt Experten auf den Plan: Sie fordern mehr Nachkontrollen,<br />

um die Qualität in der Endoprothetik zu sichern.<br />

Allein 2009 haben Ärzte 390.000 Patienten<br />

in Deutschland ein künstliches Hüft- oder<br />

Kniegelenk implantiert. Darin enthalten sind<br />

34.500 Wechseloperationen, bei denen im<br />

Invasive Therapien:<br />

Schmerzen gezielt behandeln<br />

Schmerzen an der Wirbelsäule<br />

lassen sich gezielt behandeln, wenn<br />

die Ursprungsstelle bekannt ist.<br />

Bei der Suche unterstützen bildgebende<br />

Verfahren wie die Computertomographie.<br />

Mit ihrer Hilfe lassen<br />

sich auch Arzneimittel millimetergenau<br />

an die Schmerzquelle bringen.<br />

Etwa jeder Dritte in Deutschland leidet nach Angaben<br />

der Deutschen Schmerzhilfe unter Rückenschmerzen.<br />

Bei Vielen helfen konservative Therapien wie Physiotherapie<br />

oder Schmerzmittel weiter. Versagen<br />

diese Behandlungen jedoch, setzen Experten der<br />

Schmerzmedizin zunehmend auf invasive Strategien:<br />

Sie kombinieren bildgebende Verfahren mit der Abgabe<br />

von Schmerzmitteln: „In solchen Fällen lassen<br />

sich durch eine sehr präzise und exakte Diagnostik<br />

an verschiedenen Strukturen der Wirbelsäule mögliche<br />

Schmerzquellen identifizieren. Über gezielte<br />

invasive Maßnahmen können sie ausgeschaltet<br />

werden“, erklärt Dr. Bruno Kniesel, Schmerztherapeut<br />

in Hamburg.<br />

Invasive Methoden, so Kniesel, seien dann angesagt,<br />

wenn die Schmerzen nach einem Jahr nicht nach-<br />

� Künstliche Endoprothesen<br />

– hier im Röntgenbild<br />

eine Totalendoprothese<br />

(TEP) des Hüftgelenks<br />

– können helfen<br />

die Beweglichkeit<br />

wiederherzustellen und<br />

Schmerzen zu lindern.<br />

selben Jahr ein Kunstgelenk<br />

erneut ersetzt<br />

werden musste. Die öffentliche<br />

Debatte um<br />

fehlerhafte Implantate<br />

und um mangelnde Aufsicht<br />

verunsichert die Patienten zunehmend.<br />

Prof. Dr. Joachim Grifka, Direktor der Orthopädischen<br />

Uni-Klinik Regensburg und Bad<br />

Abbach, empfiehlt den Betroffenen daher,<br />

� Bei der Rückenmarkstimulation<br />

gibt eine Art<br />

„Schmerzschrittmacher“<br />

elektrische Impulse an<br />

die Rückenmarksnerven<br />

ab. Sie überlagern die<br />

Schmerzsignale, die über<br />

das Nervensystem an<br />

das Gehirn weitergeleitet<br />

werden.<br />

Sensorische<br />

Nerven<br />

Rückenmark<br />

Motorische<br />

Nerven<br />

Muskel<br />

Haut Nerv<br />

Elektroden<br />

lassen und eine Chronifizierung droht. Feinste Risse<br />

im inneren Bereich einer Bandscheibe beispielsweise<br />

können Schmerzen verursachen, auch ohne Bandscheibenvorfall.<br />

Solche Haarrisse lassen sich mittels<br />

der so genannten Diskographie nachweisen, bei<br />

der ein Kontrastmittel unter örtlicher Betäubung<br />

und Röntgenkontrolle in die Bandscheibe eingespritzt<br />

wird.<br />

Stehen die Facettengelenke der Wirbelsäule oder das<br />

Kreuz-Darmbein-Gelenk (Iliosakralgelenk) im Verdacht,<br />

die Schmerzen auszulösen, kann ein Betäubungsmittel<br />

ebenfalls unter Röntgenkontrolle genau an die ent-<br />

TITELTHEMA<br />

sich umfassend zu informieren, welche Behandlung<br />

in ihrem Fall die richtige ist: „Oft<br />

werden den Patienten keine Alternativen<br />

aufgezeigt und vorschnell Hüftgelenke eingesetzt“,<br />

erklärt Grifka, der auch Autor des<br />

Patientenratgebers „Die große Gelenkschule“<br />

ist.<br />

Die Qualität der Versorgung in Deutschland<br />

ist hoch: Kunstgelenke werden unter anderem<br />

materialtechnisch geprüft und an die Anatomie<br />

des Patienten angepasst. Kliniken, die beispielweise<br />

Kniegelenk-OPs vornehmen, haben<br />

mindestens 50 Eingriffe im Jahr nachzuweisen.<br />

Moderne Operationstechniken schonen die<br />

Muskulatur und ermöglichen eine schnelle<br />

medizinische Rehabilitation. Experten halten<br />

dennoch weitere Instrumente zur Qualitätssicherung,<br />

wie etwa das Deutsche Endoprothesenregister,<br />

für wichtig. Die Deutsche Gesellschaft<br />

für Orthopädie und Orthopädische<br />

Chirurgie unter Leitung von Prof. Dr. Joachim<br />

Hassenpflug – unterstützt unter anderem<br />

vom AOK-Bundesverband und den Ersatzkassen<br />

– bringt es aktuell auf den Weg. Das<br />

Register sammelt in verschlüsselter Form<br />

Daten zum Implantat und zum Eingriff. Voraussetzung<br />

ist, dass der Patient der Erfassung<br />

seiner Daten zustimmt. Grifka und Hassenpflug<br />

sehen darin eine Chance, Fehler frühzeitig<br />

zu erkennen und zu beheben und so<br />

die Qualität dauerhaft zu gewährleisten. ■<br />

Wirbelkörper<br />

sprechende Nervenstruktur gespritzt<br />

werden. Eine weitere Möglichkeit<br />

ist die so genannte Rückenmarkstimulation:<br />

Ein schrittmacherähnliches<br />

implantierbares medizinisches Gerät gibt elektrische<br />

Impulse an die Rückenmarksnerven ab. Sie<br />

überlagern die Schmerzsignale, die über das Nervensystem<br />

an das Gehirn weitergeleitet werden.<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie<br />

mahnt allerdings, die Methode nicht unkritisch anzuwenden.<br />

Vor dem Eingriff ist eine genaue Diagnostik<br />

notwendig. ■<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 7<br />

Quelle: Medtronik


Quelle: Robert Kneschke - Fotolia.com<br />

TITELTHEMA<br />

Sport unterstützt nach heutigem<br />

Kenntnisstand die Rheuma-<br />

Behandlung erfolgreich – auch<br />

nach einem Gelenkersatz.<br />

Menschen mit rheumatischen Erkrankungen<br />

meiden häufig körperliche Aktivitäten, meist<br />

zu Unrecht: „Viele Patienten neigen dazu,<br />

sich körperlich mehr als notwendig zu schonen”,<br />

sagt Prof. Dr. Bernd Kladny, Chefarzt der Abteilung<br />

für Orthopädie und Unfallchirurgie an<br />

der m&i-Fachklinik in Herzogenaurach. Wer<br />

Bewegung meidet, riskiert auf Dauer an Muskelkraft<br />

und Koordination zu verlieren. Auch<br />

die im Alter zunehmende Gefahr einer Herz-<br />

Kreislauf-Krankheit lässt sich durch regelmäßige<br />

Bewegung deutlich senken.<br />

Und was bringt Sport bei rheumatischen<br />

Erkrankungen? „Wissenschaftliche Erhebungen<br />

zeigen, dass Sport die Beschwerden<br />

Eine rheumatologische Rehabilitation ist dann angezeigt,<br />

wenn<br />

1. eine rheumatische Krankheit vorhanden ist.<br />

2. gleichzeitig Einschränkungen der Aktivitäten<br />

und/oder der Teilhabe bestehen oder drohen.<br />

Das heißt einerseits, die Krankheit bedroht zum<br />

Beispiel die Arbeitsfähigkeit. Aber auch Einschränkungen<br />

des Alltagslebens durch die Erkrankung<br />

sind damit gemeint (wie Treppen steigen<br />

oder den Haushalt führen).<br />

Die rheumatologische Rehabilitation begleitet von<br />

Rheuma Betroffene lebenslang: Sie passt sich<br />

dem wechselhaften Verlauf der Grundkrankheit<br />

an.<br />

Ob eine Einzelperson Rehabilitationsmaßnahmen<br />

bewilligt bekommt, hängt von mehreren Faktoren<br />

ab. Dazu gehören zum Beispiel:<br />

• Beeinträchtigungen von Körperbereichen oder<br />

Körperfunktionen durch die rheumatische Krankheit<br />

(z. B. Fehlstellungen, Muskelschwäche, Nervenstörungen)<br />

• deutliche Minderung der Kraft, Ausdauer und/oder<br />

Koordination<br />

• leistungsbeeinträchtigende chronische Schmerzen<br />

8<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />

Rheumapatienten...<br />

...sollen Sport treiben<br />

mildert”, so Kladny. Rheumapatienten müssen<br />

nicht nur seltener in die Klinik, sondern ihr<br />

stationärer Aufenthalt ist auch kürzer, wenn<br />

sie regelmäßig Sport treiben, so das Ergebnis<br />

einer neuen Studie.<br />

„Auch ein Gelenkersatz spricht nicht gegen<br />

Sport”, sagt Kladny. Es gibt allerdings Grenzen<br />

für den Sport mit neuem Knie oder neuer<br />

Hüfte: Unkontrollierte Drehbewegungen und<br />

Stoßbelastungen können den Gelenken schaden.<br />

Rheumapatienten sollten deshalb Ballspiele<br />

wie Fußball und Springsportarten, aber<br />

auch Wettkampfsport oder Sportarten mit hohem<br />

Verletzungsrisiko meiden. Sehr gut eigenen<br />

sich dagegen beispielsweise Radfahren,<br />

Schwimmen, Wandern, Tanzen und Nordic<br />

Walking. Optimal sind zweieinhalb Stunden<br />

Bewegung und Ausdauertraining pro Woche.<br />

Verteilt auf drei Tage, sind das gerade einmal<br />

50 Minuten am Stück.<br />

REHA BEI RHEUMA • Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit, der<br />

Arbeit und des sozialen Lebens<br />

Das Ausmaß und die Schwerpunkte können je<br />

nach Krankheitsverlauf wechseln. Weil der Verlauf<br />

der Erkrankungen schwer vorhersehbar ist –<br />

neben chronisch verlaufender Krankheit sind<br />

schubweise Verläufe typisch – müssen die Ziele<br />

und Maßnahmen der Rehabilitation immer wieder<br />

angepasst werden.<br />

Rehabilitation bei rheumatischen Erkrankungen<br />

verfolgt unter anderem folgende Ziele:<br />

• Abnahme der Krankheitsaktivität und der Verschlechterung<br />

der Erkrankung (Sekundärprävention)<br />

• Lindern und Bewältigen beeinträchtigender, chronischer<br />

Schmerzen<br />

• Beseitigen oder Begrenzen von Bewegungseinschränkungen<br />

• Fördern einer Grundeinstellung, die den Umgang<br />

mit der Krankheit erleichtert<br />

• Bewältigen von Belastungen und Anforderungen<br />

im privaten, beruflichen und sozialen Umfeld<br />

Das für die Rehabilitation der Patienten nötige<br />

Fachwissen ist an spezialisierten Rehabilitationskliniken<br />

vorhanden. ■<br />

Auch Kinder und Jugendliche mit Rheuma<br />

dürfen und sollen Sport treiben. Die Gesellschaft<br />

für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)<br />

arbeitet zurzeit an Empfehlungen. Auch die<br />

Kinder-Rheumastiftung unter der Schirmherrschaft<br />

von Rosi Mittermaier engagiert sich in<br />

diesem Bereich. ■<br />

LINKLISTE<br />

www.arbeitskreis-gesundheit.de<br />

Die Internetseite des <strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />

e.V. unterstützt beispielsweise bei Antragsverfahren.<br />

Ein Klinikverzeichnis erleichtert die<br />

Suche nach einer geeigneten Rehaklinik. Die<br />

Website enthält außerdem Broschüren und<br />

Veröffentlichungen rund um das Thema Rehabilitation.<br />

www.dgrh.de<br />

Die Website der Deutschen Gesellschaft für<br />

Rheumatologie (DGRh) stellt umfangreiches Informationsmaterial<br />

über die wichtigsten rheumatischen<br />

Erkrankungen für Patienten zur Verfügung<br />

– von rheumatischer Arthritis bis zur<br />

Gicht. Die DGRh ist mit mehr als 1.200 Mitgliedern<br />

die größte medizinische Fachgesellschaft in<br />

Deutschland im Bereich der Rheumatologie.<br />

www.dgschmerztherapie.de<br />

Ausführliche Informationen zum Thema Schmerzund<br />

Schmerztherapie und ein umfangreiches<br />

Angebot schmerztherapeutischer Aktivitäten<br />

der Gesellschaft.<br />

www.kindergesundheit.de<br />

Die Stiftung Kindergesundheit setzt sich für eine<br />

verbesserte <strong>Gesundheit</strong>svorbeugung ein, fördert<br />

die dafür nötige Forschung und die Verbreitung<br />

wissenschaftlich gesicherter Informationen für<br />

Ärzte und Familien mit kranken Kindern.<br />

www.rheumanet.org<br />

Sammlung verschiedener Rheuma-Portale –<br />

unter anderem des Kompetenznetzes Rheuma,<br />

einer Arbeitsgemeinschaft der (DGRh), die die<br />

Forschungsaktivitäten der Gesellschaft vertritt.<br />

www.rheuma-online.de<br />

Umfassende Rheuma-Informationswebsite, unter<br />

anderem mit rheuma-news, vielen Foren und<br />

Chat.<br />

www.osteoporose-deutschland.de<br />

Der Bundesselbsthilfeverband Osteoporose informiert<br />

die Öffentlichkeit über die Krankheit<br />

Osteoporose und ihre Folgen und vertritt die<br />

Interessen Erkrankter gegenüber Krankenkassen,<br />

Ärzten und Entscheidungsträgern.<br />

www.osteolino.de<br />

Osteolino ® ist die Symbolfigur der Knochenschule<br />

und steht für Aufklärung und Prävention<br />

unserer Knochengesundheit. Osteolino ® spricht<br />

insbesondere Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene,<br />

schwangere Frauen und Eltern an<br />

und informiert, was sie für ihre Knochengesundheit<br />

tun können.<br />

www.rheuma-liga.de<br />

Eine der größten Selbsthilfeorganisationen im<br />

<strong>Gesundheit</strong>sbereich – mit mehr als 260.000 Mitgliedern.<br />

Umfassende Patienteninformation und<br />

Forum. ■


Arthrose macht Gelenke steif –<br />

gleichmäßige Bewegung hilft<br />

Je älter ein Mensch wird, desto<br />

wahrscheinlicher wird eine Arthrose:<br />

Mit zunehmendem Alter verschleißen<br />

auch Gelenke und Knochen.<br />

Am häufigsten entsteht die Arthrose am<br />

Hüftgelenk – sie macht sich durch zunehmende<br />

Schmerzen, zunächst beim Gehen,<br />

anschließend auch in Ruhe bemerkbar.<br />

Arthrose kann aber auch an weiteren Gelenken,<br />

wie den Knie- und Schultergelenken,<br />

an der Hand, am Ellenbogen oder an<br />

den Sprunggelenken auftreten.<br />

Bei beginnender Arthrose empfiehlt Prof.<br />

Dr. Nikolaus Wülker, Ärztlicher Direktor<br />

der Orthopädie am Universitätsklinikum<br />

Tübingen, gleichmäßige Bewegungen –<br />

im Winter eignet sich zum Beispiel Ski-<br />

Langlauf. Sind die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen<br />

durch die Arthrose<br />

noch nicht so schlimm, unterstützt Bewegung<br />

die Durchblutung des Gelenkknorpels.<br />

Der Sport hat noch weitere positive<br />

Wirkungen: Er verzögert die Einsteifung<br />

der betroffenen Gelenke und stoppt den<br />

Muskelabbau. Betroffene<br />

sollten<br />

aber nicht gegen<br />

den Schmerz „anfahren“,<br />

betont Wülker.<br />

Weil die meistenArthrose-Patienten<br />

Kälte als<br />

unan ge nehm empfinden,<br />

sollten sie<br />

sich warm einpacken.<br />

Muss operiert werden,<br />

ersetzen die<br />

Ärzte meist das<br />

Gelenk – sie implantieren<br />

eine Endoprothese,<br />

wie das künstliche Gelenk<br />

genannt wird. Oft fällt in dem Zusammenhang<br />

der Begriff TEP: Er steht als Abkürzung<br />

für Totalendoprothese. Bei ihr ersetzen<br />

die Operateure das gesamte Gelenk,<br />

im Fall der Hüfte also Gelenkpfanne und<br />

Hüftkopf, das obere, kugelartige Ende des<br />

Oberschenkelknochens.<br />

Gießener Biomechaniker<br />

forschen an Schulterprothesen<br />

Die Art der Armbewegung nach Einsatz<br />

von Schulterprothesen hat entscheidenden<br />

Einfluss auf den Heilungsprozess, wie<br />

eine aktuelle medizinische Studie zeigt.<br />

Ist eine Arthrose im Schultergelenk weit fortgeschritten,<br />

schränkt sie die Bewegungsfreiheit<br />

im Alltag zunehmend ein: Dann stellen sogar<br />

ganz einfache Dinge, wie das Drehen eines<br />

Autolenkrads oder das Heben einer<br />

Getränkekiste, Betroffene<br />

vor große Herausforderungen.<br />

Sind die Veränderungen am<br />

Gelenk soweit fortgeschritten,<br />

dass einfachste Dinge<br />

nicht mehr oder nur noch<br />

mit größten Schmerzen gehen,<br />

bleibt häufig nur noch<br />

Fortgeschrittene Gelenkveränderungen<br />

an der Schulter können<br />

zu erheblichen Schmerzen und<br />

Bewegungseinschränkungen führen.<br />

Quelle: Benny Weber - Fotolia.com<br />

GUT INFORMIERT<br />

� Der Jenaer Wissenschaftler<br />

Frank A. Müller zeigt das Material,<br />

das die körpereigene Knorpelbildung<br />

wieder anregen soll.<br />

Die medizinische Forschung sucht allerdings<br />

nach Alternativen zu den künstlichen<br />

Gelenken – einige sind bereits auf dem<br />

Markt. Zurzeit arbeiten zum Beispiel Wissenschaftler<br />

an der Universität Jena an<br />

einem Material, das in den Knochen einwächst<br />

und die körpereigene Knorpelbildung<br />

anregen soll. ■<br />

der künstliche Ersatz des Schultergelenks,<br />

um Beschwerden zu lindern und bessere<br />

Beweglichkeit zu schaffen. Eine der neueren<br />

Entwicklungen für Schulterprothesen ist der<br />

so genannte Oberflächenersatz. Die Methode<br />

bedarf nur eines sehr kleinen Implantats –<br />

der Oberarmkopf wird lediglich mit einer<br />

dünnen Metallkappe überzogen, ähnlich wie<br />

bei einer Zahnkrone. „Bei dieser modernen<br />

Operationstechnik wird vergleichsweise wenig<br />

Knochen vom Oberarm entfernt“, so<br />

Prof. Dr. Markus Rickert, Leiter der Klinik<br />

für Orthopädie an der Universität Gießen.<br />

Bisher ist allerdings nicht geklärt, wann ein<br />

Patient nach der Operation seine gewohnten<br />

Armbewegungen wieder durchführen darf.<br />

Der Antwort auf die Frage, wann belastet<br />

werden darf, sind die Gießener Forscher<br />

nun auf die Spur gekommen. Sie prüfen,<br />

wie sich die Schulterprothesen im Körper<br />

bewegen. 3D-Präzisionsinstrumente messen<br />

kleinste Bewegungen zwischen der Schulterprothese<br />

und dem Oberarmknochen.<br />

Das Ergebnis ist beruhigend: „Alltagshandlungen<br />

wie das Anheben einer Kaffeetasse<br />

können ohne Bedenken gleich nach der<br />

Operation schon wieder durchgeführt werden“,<br />

sagt Diplom-Ingenieur Dr. Eike Jakubowitz,<br />

Leiter des Labors für Biomechanik<br />

der Universität Gießen. ■<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 9<br />

Quelle: Jan-Peter Kasper/FSU Jena


Quelle: S.Kobold - Fotolia.com<br />

GUT INFORMIERT<br />

Hoffnung bei Multipler Sklerose:<br />

Therapie mit Wurmeiern<br />

Eine neue Behandlung von Patienten<br />

mit Multipler Sklerose (MS) nutzt<br />

natürliche Parasiten, um die Immunabwehr<br />

zu verändern. Erste Studien<br />

belegen deren Wirksamkeit, Experten<br />

warnen jedoch vor unbekannten<br />

Nebenwirkungen.<br />

US-Forscher belegten jüngst in einer<br />

kleinen Pilotstudie, dass MS-Patienten<br />

von einer Therapie mit Wurmeiern profitieren<br />

könnten. Für die Studie hatten<br />

fünf frisch diagnostizierte MS-Patienten<br />

über drei Monate alle zwei Wochen Eier<br />

des Schweinepeitschenwurms in einer<br />

„angenehm, salzig schmeckenden<br />

Trinklösung“ eingenommen. Die mit<br />

jeder Dosis verabreichten 2.500 Wurmeier<br />

führten zu einer allgemeinen Entzündungsreaktion<br />

und kurbelten die<br />

Produktion von Abwehrzellen an. Die<br />

entzündungshemmenden Zellen richteten<br />

sich nicht nur gegen die tierische<br />

Gefahr, sondern verminderten auch<br />

MS-bedingte Entzündungsherde im Gehirn.<br />

10<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />

Rückengesundheit als Schulfach<br />

Als Nebenwirkung auf den Ei-Cocktail<br />

klagten die Testpersonen lediglich über<br />

leichte Magen-Darm-Beschwerden. Die<br />

neue Therapie scheint ein Hoffnungsschimmer<br />

für MS-Patienten. Dennoch<br />

stehen deutsche Experten dieser Art der<br />

Behandlung skeptisch gegenüber, da<br />

mögliche Nebenwirkungen noch ungenügend<br />

erforscht seien.<br />

Prof. Dr. med. Ralf Gold, Vorstandsmitglied<br />

des Ärztlichen Beirates der Deutschen<br />

Multiple Sklerose Gesellschaft<br />

und des Krankheitsbezogenen Kompetenznetzes<br />

Multiple Sklerose, erklärt:<br />

„Es ist bekannt, dass MS-Patienten mit<br />

Parasiteninfektionen weniger Schübe<br />

und Krankheitsaktivität in der Kernspintomographie<br />

zeigen. Allerdings raten wir<br />

zum jetzigen Zeitpunkt von dieser Therapie<br />

aufgrund unzureichender Erfahrungen<br />

über Wirkung und systemische<br />

Risiken dringend ab.“ Wenn Studien mit<br />

mehr Patienten und einem längeren<br />

Beobachtungszeitraum die Ergebnisse<br />

belegen, so Gold, sei dies „eine interessante<br />

Option für die Zukunft“. ■<br />

Ein gezieltes Training gegen Rückenschmerzen<br />

sollte frühzeitig beginnen. In Bayern<br />

werden Ansätze dazu in Schulen erprobt.<br />

Ein Rückentraining in Schulen ist effektiv. Dies belegt eine Studie<br />

von Prof. Dr. Joachim Grifka vom Lehrstuhl für Orthopädie und<br />

Prof. Dr. Petra Jansen vom Institut für Sportwissenschaft der<br />

Universität Regensburg. Beide haben das bayerische Projekt<br />

„Rückenfit – unsere Schule macht mit“ ausgewertet. Daran<br />

teilgenommen hatten Schülerinnen und Schüler der 5.Klasse<br />

des Albertus-Magnus-Gymnasiums in Regensburg und des Donau-Gymnasiums<br />

in Kelheim.<br />

Die Materialien zur Förderung der Rückengesundheit waren von<br />

Orthopäden, Physiotherapeuten und Sportwissenschaftlern erstellt<br />

worden. Im Natur- und Technikunterricht sowie in Biologie<br />

stand Rückengesundheit auf dem Stundenplan, im Sportunterricht<br />

trainierten die Jugendlichen Körperhaltung, Rumpfmuskulatur,<br />

Beweglichkeit und Koordination.<br />

Bewegungsübungen im Klassenzimmer ergänzten das Programm.<br />

Prüfungen gab es zu Beginn und am Ende des Schuljahres.<br />

Das Programm verringerte deutlich die Zahl der Jugendlichen,<br />

die an Rückenschmerzen litten. Die Fünftklässler wurden<br />

nicht nur beweglicher, sondern wussten auch mehr darüber,<br />

was ihrem Rücken gut tut und wie sie fit bleiben. ■<br />

� Rückentraining im Schulunterricht kann nicht nur Spaß machen, es<br />

beugt auch Rückenschmerzen vor und stärkt die Beweglichkeit.<br />

Dem optimalen Bürostuhl<br />

auf der Spur<br />

Büroangestellte können jetzt leichter einen guten<br />

Arbeitsstuhl finden. Möglich macht dies eine Checkliste<br />

von Prof. Dr. Günter F. Müller vom Arbeitsbereich<br />

Psychologie des Arbeits- und Sozialverhaltens an der<br />

Uni Koblenz-Landau. Die „CHECK-BS“ ist für Menschen<br />

entwickelt worden, die kaum ergonomische Kenntnisse<br />

haben. „Mit CHECK-BS können Büroarbeitsstühle<br />

systematisch geprüft werden, wie komfortabel, gesundheitsförderlich,<br />

ansprechend und wertschätzend<br />

sie gestaltet sind“, so der Arbeitspsychologe. ■<br />

� Ein guter<br />

Bürostuhl kann<br />

Rückenschmerzen<br />

vorbeugen.<br />

Quelle: reka100 - Fotolia.com


GUT INFORMIERT<br />

Integrierte Versorgung – Erfolgsrezept gegen<br />

Rückenschmerzen<br />

Werden Schmerzen frühzeitig behandelt, lässt sich dauerhafter<br />

Schmerz – die Chronifizierung – vermeiden. Die Deutsche<br />

Gesellschaft für Schmerztherapie setzt auf integrierte Versorgung,<br />

die Patienten rechtzeitig zum Schmerzexperten bringt.<br />

Wenn Schmerzen über Monate andauern,<br />

merkt sich das Gehirn die Beschwerden –<br />

auch dann, wenn die eigentliche Schmerzursache<br />

nicht mehr besteht: Es kommt zur so<br />

genannten Chronifizierung. Das Wort „chronos“<br />

stammt aus dem Griechischen und<br />

steht für „Zeit“. Bei einer Chronifizierung lässt<br />

sich der Schmerz oft nur noch lindern, aber<br />

nicht mehr völlig beseitigen. Daher hat die<br />

Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie<br />

Konzepte für eine frühzeitige Behandlung<br />

von Schmerzen entwickelt, die helfen, einer<br />

Chronifizierung vorzubeugen.<br />

Ein Modell zur integrierten Versorgung von<br />

Patienten mit Rückenschmerzen hat sich als<br />

sehr erfolgreich erwiesen: Mehr als 3.700<br />

Patienten wurden im Lauf des Projekts frühzeitig<br />

behandelt. Rund 85 Prozent der Teilnehmer<br />

waren danach wieder arbeitsfähig,<br />

� Die Schmerzmedizin<br />

kann chronische<br />

Rückenschmerzen<br />

stoppen.<br />

auch noch sechs Monate<br />

nach Behandlungsende.<br />

Das ist<br />

ungewöhnlich, denn<br />

üblicherweise nehmen<br />

gerade einmal<br />

35 Prozent aller arbeitsunfähigenRückenschmerzpatienten<br />

innerhalb von<br />

zwei Jahren ihre Arbeit<br />

wieder auf.<br />

Frühe Behandlung<br />

stoppt den<br />

Schmerz<br />

Das Rückenschmerz-<br />

Projekt beginnt bereits<br />

bei der Krankenkasse:<br />

Sie spricht Versicherte<br />

an, die seit<br />

längerer Zeit wegen<br />

Rückenschmerzen in<br />

ärztlicher Behandlung<br />

sind und wenigstens<br />

vier Wochen arbeitsunfähig<br />

waren. Diese<br />

Patienten haben ein<br />

hohes Chronifizierungsrisiko.<br />

Zunächst untersuchen<br />

Experten die<br />

Betroffenen. Während des folgenden vier-,<br />

höchstens achtwöchigen kompakten Intensiv-Programms<br />

arbeiten dann Ärzte, Psychologen<br />

und Physiotherapeuten zusammen. Zusammen<br />

bedeutet in diesem Fall, dass die<br />

Experten ihr Vorgehen untereinander abstimmen<br />

und die Patienten gleichzeitig statt nacheinander<br />

behandeln. Das Modell, das mit<br />

zwei Krankenkassen aufgesetzt wurde, ist<br />

inzwischen an 36 deutschen Zentren etabliert.<br />

Quelle: Imagebroker - Fotolia.com<br />

Zweitmeinung verhindert<br />

Operationen<br />

Ein weiteres Projekt ermöglichte chronischen<br />

Rückenschmerzpatienten, vor einer empfohlenen<br />

Operation eine zweite Meinung beim<br />

Schmerzspezialisten einzuholen. Bei den rund<br />

300 an dem Projekt beteiligten Patienten<br />

zeigte sich ebenfalls ein überraschendes Er-<br />

gebnis: Nur bei einem von sieben Patienten<br />

rieten die Schmerzexperten ebenfalls zur<br />

Operation. Bei 248 Patienten hielten sie den<br />

beabsichtigten Eingriff dagegen für nicht nötig<br />

und machten alternative Behandlungsvorschläge.<br />

„Von der Leistungsfähigkeit der modernen<br />

Schmerzmedizin profitieren nicht nur die Patienten<br />

durch weniger Schmerzen und mehr<br />

Lebensqualität, sondern auch die Kassen“,<br />

sagt Gerhard H. H. Müller-Schwefe, Präsident<br />

der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie.<br />

Weil die Patienten wieder arbeitsfähig<br />

werden, sparen die Versicherungen durch integrierte<br />

Behandlungsprogramme im Vergleich<br />

zu einer üblichen Therapie mehr als 5.000<br />

Euro pro Patient. Weitere Kosteneinsparungen<br />

entstehen dadurch, dass integrierte Versorgungskonzepte<br />

überflüssige Diagnostik und<br />

Operationen verhindern. ■<br />

Integrierte Versorgung<br />

„Integrierte Versorgung“, kurz IV, steht für<br />

die Vernetzung der verschiedenen medizinischen<br />

Versorgungssektoren. Das heißt<br />

zum Beispiel, dass niedergelassene Hausoder<br />

Fachärzte eng mit Akutkrankenhäusern<br />

oder Reha-Kliniken und falls erforderlich<br />

auch mit sozialen Einrichtungen,<br />

Pflegediensten und Hospizen zusammenarbeiten:<br />

Sie tauschen sich über die Behandlung<br />

ihrer Patienten aus und planen<br />

den Übergang, vom häuslichen Umfeld in<br />

die Klinik und über die Reha wieder zurück,<br />

gemeinsam.<br />

Quelle: Yvonne Prancl - Fotolia.com<br />

Für den Kranken bedeutet ein sorgfältig<br />

abgestimmtes Behandlungskonzept mehr<br />

Sicherheit. Zudem erhöht die aufeinander<br />

abgestimmte Versorgung die Erfolgsaussichten<br />

der einzelnen Leistungen in der<br />

Akutversorgung und der Rehabilitation. ■<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 11


ZUSAMMENGEFASST<br />

Damit die Blutgerinnung im<br />

grünen Bereich bleibt<br />

Bonner Forscher haben einen Sensor<br />

entwickelt, der während Operationen<br />

die Blutgerinnung genau misst.<br />

Sie haben ihn bei einer Hüftoperation<br />

erfolgreich getestet.<br />

Thrombinfänger:<br />

Ein spezieller<br />

Eiweißstoff, ein so<br />

genanntes Aptamer<br />

(hier grün dargestellt),<br />

fängt das für die Blutgerinnung<br />

entscheidende Thrombin (lila) wie in<br />

einem Käfig ein.<br />

Röntgen bei Rückenschmerzen<br />

nicht immer nötig<br />

Eine Röntgenuntersuchung oder andere bildgebende Verfahren sind bei<br />

Rückenschmerzen nur erforderlich, wenn Hinweise auf eine ernsthafte<br />

Erkrankung vorliegen, so die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh).<br />

„Die meisten Patienten mit Rückenschmerzen<br />

erwarten von uns, dass sie<br />

geröntgt werden”, sagt Professor Dr. Elisabeth<br />

Märker-Hermann von der HSK Dr.<br />

Horst Schmidt Kliniken in Wiesbaden.<br />

Bei vielen Erwachsenen mittleren Alters<br />

sind Verschleiß an Bandscheiben und Wirbeln<br />

Ursache der Schmerzen. Solche Veränderungen<br />

lassen sich im Röntgen und<br />

mit moderneren Bildgebungen gut darstellen.<br />

Aber: Die gleichen Veränderungen<br />

findet man auch bei Menschen ohne<br />

Kreuzschmerzen. „Verschleißerscheinungen<br />

und Kreuzschmerz müssen also nicht<br />

unweigerlich zusammenhängen“, sagt<br />

Märker-Hermann. Bildgebende Verfahren<br />

wie Röntgen oder die Magnetresonanztomografie<br />

(MRT) sollten nur mit Bedacht<br />

12<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />

Quelle: Angewandte Chemie/Wiley-VCH Verlag<br />

Dass unsere Blutgerinnung in der richtigen<br />

Balance bleibt, ist lebenswichtig: Gerinnt<br />

das Blut nicht schnell oder nicht ausreichend<br />

genug, kann der Blutverlust aus einer Wunde<br />

oder einem Operationsschnitt bedrohliche<br />

Ausmaße annehmen. Stockt das Blut hingegen<br />

zu schnell oder zu stark, drohen<br />

Schlaganfall oder Herzinfarkt. Wie schnell<br />

und stark Blut gerinnt, ist von Mensch zu<br />

Mensch unterschiedlich. Dies kann bei Operationen<br />

zu Problemen führen.<br />

Forscher der Universität Bonn haben nun einen<br />

Biosensor entwickelt, mit dem sich die<br />

Gerinnung während einer Operation überwachen<br />

lässt. Der Sensor reagiert dabei auf<br />

Thrombin – das körpereigene Eiweiß ist ein<br />

wichtiger Blutgerinnungsfaktor. „Es wandelt<br />

im Körper Fibrinogen in Fibrin um, das wie<br />

ein Klebstoff die Wunde verschließt“, so Prof.<br />

Dr. Bernd Pötzsch, Oberarzt am Institut für<br />

Experimentelle Hämatologie und Transfusionsmedizin<br />

der Universität Bonn.<br />

Während einer Operation sei es sehr wichtig<br />

zu wissen, wie viel Thrombin sich im Blut eines<br />

Patienten befinde, sagt Pötzsch. Liegt<br />

die Menge dieses Gerinnungsfaktors nicht<br />

im grünen Bereich, lässt sich der Sollwert mit<br />

Medikamenten schnell wieder erreichen. ■<br />

Quelle: Dieter Schütz /pixelio.de<br />

Dresdner Forschung<br />

zu Muskel- und<br />

Gelenkerkrankungen<br />

rückt enger zusammen<br />

Die Dresdner Uni-Kliniken für<br />

Orthopädie, für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie<br />

sowie<br />

für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />

des Universitätsklinikums<br />

bündeln ihre Forschung.<br />

Bis medizinische Forschungsergebnisse<br />

aus der Grundlagenforschung in der Klinik<br />

landen und Patienten nutzen, vergehen<br />

meist viele Jahre. Forscher an<br />

der Universität Dresden sind sich einig:<br />

Das muss schneller gehen. Um Erkenntnisse<br />

aus ihrer Grundlagenforschung<br />

schneller als bisher in die Behandlung<br />

Betroffener aufnehmen zu können, sind<br />

drei Forschungseinrichtungen im Juli<br />

2011 enger zusammengerückt. Alle drei<br />

beschäftigen sich mit der muskuloskelettalen<br />

Medizin, also Knochen, Bändern,<br />

Gelenken und Muskeln.<br />

„Wir hoffen, mit der Übertragung von<br />

wissenschaftlichen Ergebnissen in die<br />

klinische Anwendung einen Beitrag zur<br />

künftigen Entwicklung muskuloskelettaler<br />

Medizin zu leisten“, so Prof. Dr. Michael<br />

Gelinsky, Leiter des Zentrums.<br />

Schwerpunkte der Forscher sind zum<br />

Beispiel die Knochenheilung bei Osteoporose,<br />

die Züchtung neuer Knochensubstanz<br />

oder der Weichgewebeersatz<br />

für die plastische Chirurgie. ■<br />

eingesetzt werden. Immerhin bedeutet<br />

eine Röntgenaufnahme auch immer eine<br />

Strahlenbelastung für den Patienten und<br />

die MRT ist recht kostspielig.<br />

Patienten sollten daher zunächst auf Röntgen<br />

oder MRT verzichten, vorausgesetzt<br />

der Arzt empfiehlt nicht selbst eine weitere<br />

Abklärung. Denn bei bestimmten<br />

Symptomen ist die bildgebende Diagnostik<br />

durchaus angebracht: Vermehrte<br />

Schmerzen nachts oder Fieber können<br />

auf Infektionen oder Tumoren hinweisen.<br />

Lähmungen deuten auf eingeklemmte<br />

Nerven hin. Und bei älteren Menschen<br />

oder unter einer Kortisonbehandlung kann<br />

ebenfalls eine radiologische Untersuchung<br />

notwendig sein, denn in diesen Fällen ist<br />

das Risiko für Wirbelbrüche erhöht. ■<br />

� Röntgen der Wirbelsäule ist bei<br />

Rückenschmerzen nicht immer nötig.


Bundesinstitut für Sportwissenschaft<br />

rückt dem Rückenschmerz zu Leibe<br />

Sportwissenschaft<br />

(BISp) fördert die<br />

Forschung zur Diagnose,<br />

Vorbeugung<br />

und Behandlung von<br />

Rückenschmerzen.<br />

20 Millionen Deutsche<br />

klagen regelmäßig<br />

über Rückenschmerzen.<br />

Jeder<br />

vierte Arbeitnehmerfehltag<br />

geht auf einen<br />

kranken Rücken<br />

zurück. Für die deutsche<br />

Wirtschaft bedeutete<br />

dies im Jahr<br />

2006 rund 27 Milliarden<br />

Euro an Krankenkosten.<br />

Bewegungsmangel und Überbelastung<br />

Bisher ist oft nicht klar, welche der angewandten Behandlungen<br />

letztlich dazu führt, dass sich die Beschwerden verringern.<br />

Doch eins ist für die Experten offensichtlich: Regelmäßige<br />

Bewegung ist für die Vorbeugung und Rehabilitation<br />

von Rückenschmerzen außerordentlich wichtig. Das BISp<br />

nutzt für das neue Forschungsprojekt deshalb Know-how<br />

der Spitzensportforschung. Dieses Wissen lässt sich auch<br />

für das allgemeine <strong>Gesundheit</strong>swesen nutzen. ■<br />

Sportarzt 2011: Lothar Schwarz<br />

Die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin<br />

(GOTS) hat Lothar Schwarz, Mannschaftsarzt des Deutschen<br />

Triathlon-Nationalteams, zum Sportarzt des Jahres 2011 gewählt.<br />

Schwarz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sportund<br />

Präventivmedizin der Universität des Saarlandes und leitet<br />

dort auch den Betriebsärztlichen Dienst. Er ist unter anderem<br />

auch Vor sit zender des<br />

Sportärzteverbandes<br />

Saar und aktiv im Deutschen<br />

Leichtathletik-<br />

Verband. ■<br />

Quelle: Pressestelle Uni Saarland Das Bundesinstitut für<br />

Quelle: CLIPAREA.com - Fotolia.com<br />

� Jeder dritte Deutsche leidet unter<br />

Rücken schmerzen – auch austrainierte<br />

Spitzensportler sind betroffen.<br />

� Lothar Schwarz,<br />

Triathlon-Mannschaftsarzt<br />

und wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter<br />

am Institut für Sport-<br />

und Präventivmedizin<br />

der Universität des<br />

Saarlandes<br />

Rückenbeschwerden zählen zu den<br />

großen Volkskrankheiten in den westlichen<br />

Industrieländern. Etwa 90 Prozent<br />

der Westeuropäer leiden im Laufe<br />

ihres Lebens darunter. Zum Kreis<br />

ZUSAMMENGEFASST<br />

Scanner unterstützt Diagnostik<br />

Ärzte an der Medizinischen Hochschule Hannover suchen mit<br />

einem „Rheuma-Scan“ nach den Ursachen von Handschmerzen.<br />

Ein neuartiger Hand-Scanner unterstützt seit wenigen Monaten die<br />

Diagnostik an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Der so genannte<br />

Rheuma-Scan zeigt innerhalb weniger Minuten, wie aktiv eine Entzündung<br />

zu diesem Zeitpunkt ist. Das Gerät wird derzeit in der Interdisziplinären<br />

Schmerzambulanz an der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin<br />

der MHH eingesetzt.<br />

Um das Handinnere abzubilden, muss der Arzt dem Patienten zuerst einen<br />

Farbstoff in geringer Dosis in die Armvene spritzen. Die Substanz wird sehr<br />

schnell über die Leber wieder ausgeschieden. Bis es soweit ist, kann sie mit<br />

Hilfe von speziellem Licht und einer hochempfindlichen Kamera nachgewiesen<br />

werden. Eine veränderte Durchblutung kleinster Blutgefäße und entzündliche<br />

Prozesse in den Gewebeschichten der Hand werden so abgebildet.<br />

„Wir können in knapp 20 Minuten eine differenziertere Diagnose stellen“,<br />

erklärt Privatdozent Dr. Michael Bernateck, Oberarzt an der MHH. Wolfgang<br />

Kuhnke aus Mellendorf ist einer der ersten Patienten, die von der neuen<br />

Technik profitieren. Er hatte sich mit einer Kreissäge an der Hand verletzt<br />

und litt auch nach der Behandlung an einem Komplexen Regionalen Schmerzsyndrom<br />

(CRPS, auch Morbus Sudeck genannt). Der Scanner hilft seine<br />

Therapie zu verbessern. Der Patient ist froh darüber: „Man muss die Hände<br />

zwar ein paar Minuten<br />

still halten. Aber hinterher<br />

wird die Behandlung<br />

angepasst und man<br />

muss weniger Medikamente<br />

nehmen.“ ■<br />

� Dr. Michael Bernateck<br />

(rechts) und Patient<br />

MHH/Kaiser<br />

Wolfgang Kuhnke mit dem<br />

Hand-Scanner im Einsatz Quelle:<br />

Nationales Netzwerk Rückenbeschwerden<br />

an der Uni Potsdam<br />

Sportmediziner der Universität<br />

Potsdam erforschen<br />

gemeinsam mit Medizinern<br />

aus anderen Städten das<br />

Phänomen Rückenschmerz.<br />

der Betroffenen gehören dabei nicht nur Menschen mit unzureichend<br />

trainierter Rückenmuskulatur, sondern auch Nachwuchs- und Spitzensportler.<br />

Die Zahlen sind alarmierend und das Nationale Netzwerk Rückenbeschwerden<br />

an der Uni Potsdam will jetzt das Feld grundlegend erforschen. Die Potsdamer<br />

Sportmediziner arbeiten dazu mit Medizinern aus Berlin, Heidelberg,<br />

Dresden, München, Hamburg und Frankfurt (Main) zusammen.<br />

Rückenschmerzen haben vielfältige Ursachen. Neben dem Verschleiß von<br />

Gelenken kann auch eine instabile Wirbelsäule dahinter stehen, bei der<br />

Nerven und Muskulatur unzureichend zusammen arbeiten. Weitere Gründe<br />

liegen im Psychischen und Psychosozialen, insbesondere Stress und<br />

Schmerz machen sich im Rücken bemerkbar.<br />

Ein gezieltes Training sowohl zur Vorbeugung (Primärprävention) von Beschwerden<br />

als auch in der Rehabilitation zur Sekundärprävention erweist<br />

sich in der Regel als wirksam. Allerdings bleibt oft unklar, welche Interventionen<br />

die Risiken und Beschwerden tatsächlich mindern. Hier setzt die Arbeit des<br />

Nationalen Netzwerks an. Der Forscher-Verbund will herausfinden, welche<br />

Art von körperlicher Aktivität wirksam ist. Dabei sollen auch Ergebnisse aus<br />

dem Sport auf die Gesamtgesellschaft übertragen werden. ■<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 13


ZUSAMMENGEFASST<br />

Neue Osteoporose-Therapie<br />

setzt bei Knochenbiologie an<br />

Wissenschaftler des Universitätsklinikums Dresden haben<br />

gemeinsam mit Kollegen der Mayo Clinic in Rochester, USA,<br />

neue Behandlungsmöglichkeiten bei Osteoporose vorgestellt.<br />

Bei Knochenschwund (Osteoporose)<br />

nimmt nicht nur die Knochenmasse ab,<br />

auch der Knochenaufbau leidet – die Mikroarchitektur<br />

des Knochens wird schlechter.<br />

Als Folge steigt die Gefahr für Knochenbrüche.<br />

Betroffen ist vor allem die<br />

weibliche Bevölkerung: Vier von zehn Frauen<br />

nach den Wechseljahren leiden an Osteoporose.<br />

Aber auch zwei von zehn Män-<br />

Nervenzellen lassen sich seit mehr als 20<br />

Jahren mit Ultraschall darstellen. „Lange<br />

Zeit waren die Geräte für die Anwendung<br />

in der Schmerztherapie zu unhandlich”, erklärt<br />

Dr. Stefan Nöldeke, Vorstandsmitglied<br />

der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall<br />

in der Medizin. Mittlerweile sei eine solche<br />

Untersuchung auch am Krankenbett möglich.<br />

Für die lokale Betäubung führt der<br />

Schmerztherapeut mit einer Hand die Ultraschallsonde,<br />

während er mit der ande-<br />

14<br />

Gesunder Knochen<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />

Bei der Osteoporose nimmt<br />

die Knochenmasse ab und der<br />

Knochen wird brüchig.<br />

Ultraschall erleichtert<br />

Schmerzausschaltung<br />

Moderne Ultraschallgeräte zeigen, wie und wo sich<br />

Nerven durch den Körper ziehen – deshalb nutzen<br />

Schmerztherapeuten tragbare Sonographie-Geräte,<br />

um gezielt einzelne Nerven zu betäuben.<br />

nern haben ein erhöhtes Osteoporose-Risiko<br />

oder sind bereits erkrankt. Häufig erfahren<br />

die Betroffenen erst durch den ersten<br />

Knochenbruch von ihrer Erkrankung.<br />

„Der Knochenstoffwechsel sorgt für einen<br />

ständigen Umbau innerhalb des Knochengewebes.<br />

Altes Knochengewebe wird abgebaut<br />

- zuständig dafür sind die Osteoklasten<br />

- neues durch die Osteoblasten<br />

Osteoporose<br />

ren die Injektionsnadel Richtung Zielnerv<br />

schiebt. Beides, Nadel und Nerv, sind auf<br />

dem Monitor sichtbar. „Selbst die Verteilung<br />

des Betäubungsmittels im Gewebe<br />

kann verfolgt werden”, so Nöldeke.<br />

So lässt sich eine Betäubung auch an<br />

schwer erreichbaren Stellen sicher platzieren,<br />

beispielsweise für eine so genannte<br />

Plexusblockade in der Achselhöhle<br />

– dort verlaufen viele Sehnen, Blutgefäße<br />

und Nerven neben- und übereinander.<br />

■<br />

Quelle: Alila - Fotolia.com<br />

Quelle: Bergringfoto - Fotolia.com<br />

aufgebaut. In einem gesunden Knochenstoffwechsel<br />

besteht ein Gleichgewicht<br />

zwischen Ab- und Aufbau“, erklärt Dr. Lorenz<br />

Hofbauer, Osteoporoseforscher und<br />

Professor am Dresdener Universitätsklinikum.<br />

Bei Osteoporose-Patienten ist dieses<br />

Gleichgewicht zuungunsten des Knochenaufbaus<br />

gestört, mehr Knochensubstanz<br />

wird abgebaut. Bisherige Medikamente,<br />

beispielsweise Bisphosphonate,<br />

brachten zwar eine Verbesserung, aber<br />

auch unterschiedliche Nebenwirkungen.<br />

Aktuelle Forschungsergebnisse der Dres -<br />

dner und anderer Forschergruppen lenken<br />

das Augenmerk auf einen neuen Behandlungsansatz:<br />

Spezielle monoklonale Antikörper,<br />

die den Knochenabbau stoppen<br />

und die normale Knochenbildung erhalten.<br />

Die Therapie mit Antikörpern wurde bereits<br />

erprobt. Sie scheint erfolgreicher als<br />

herkömmliche Medikamente. Darüber hinaus<br />

ist sie für die Patienten auch komfortabel:<br />

Zwei Injektionen des Wirkstoffes<br />

pro Jahr unter die Haut reichen meist aus.<br />

Die einmal wöchentliche oder tägliche Tabletteneinnahme<br />

entfällt. ■<br />

Interferone helfen<br />

vielleicht auch gegen<br />

Osteoporose<br />

Ein natürliches Protein könnte<br />

der Schlüssel zur Behandlung<br />

der Osteoporose sein, berichten<br />

australische Forscher.<br />

Interferon-Gamma, ein vom menschlichen<br />

Immunsystem und den Stammzellen<br />

unseres Körpers produzierter<br />

Eiweißstoff eignet sich möglicherweise<br />

auch zur Behandlung der Osteoporose.<br />

Der Stoff wird bereits für die<br />

Behandlung von Hepatitis C eingesetzt.<br />

Ein Forscherteam um Professor Dr.<br />

Gustavo Duque von der Universität<br />

Sydney, Australien, spritzte Mäusen,<br />

die sich in den Wechseljahren befanden,<br />

geringe Dosen des Botenstoffs.<br />

Daraufhin nahm deren Knochenmasse<br />

zu und durch die Wechseljahre bedingte<br />

Knochenschäden reduzierten sich.<br />

„Wir gehen das Problem an, indem<br />

wir die für den Knochenaufbau zuständigen<br />

Zellen anregen, mehr Knochenmasse<br />

zu produzieren. So vergrößert<br />

sich die Knochenmasse und<br />

neue Frakturen können hoffentlich verhindert<br />

werden“, so Duque. Ob die<br />

Behandlung auch beim Menschen<br />

hilft, muss sich allerdings erst noch<br />

zeigen. ■


GEWINN<br />

Schreiben<br />

Sie uns!<br />

Mit den beiden vorbereiteten Antwortkarten<br />

können Sie uns schreiben, was Sie wollen:<br />

am Gewinnspiel / Preisrätsel teilnehmen oder<br />

Informationsmaterial anfordern.<br />

Selbstverständlich sind wir auch telefonisch<br />

für Sie da, wenn Sie Fragen haben:<br />

<strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong> e.V.,<br />

Leipzig, Telefon 0341/87059590<br />

Kostenfrei aus dem Festnetz 0800/100 63 50<br />

Preisrätsel<br />

Senden Sie uns Ihre Lösung bis zum<br />

31.01.2012 zu und mit etwas Glück<br />

gewinnen Sie ein Schnupperwochenende<br />

für 2 Personen in einer Reha-<br />

Klinik in Ihrer Nähe.<br />

Infomaterial<br />

Mit der zweiten Antwortkarte können Sie sich<br />

unverbindlich für die Neuauflage des Klinikverzeichnisses<br />

„Rehabilitations-Kliniken stellen<br />

sich vor - 13. Auflage 2012“ vormerken lassen.<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 15<br />

Die Gewinnfrage:<br />

Wie heißen die fünf Sandsteinfelsen bei<br />

Horn Bad Meinberg?<br />

Anforderung für die kostenlose Lieferung des<br />

Klinikverzeichnisses<br />

„Wir möchten als<br />

Sozialdienst<br />

(kostenlos)<br />

Arzt<br />

(kostenlos)<br />

Patient<br />

(Schutzgebühr)<br />

Kostenträger<br />

(kostenlos)<br />

Die richtige Lösung finden Sie im Bericht "Lebensart in der Region<br />

Teutoburger Wald" auf den Seiten 27/28.<br />

Einsendeschluss ist der 31.01.2012<br />

für die Neuauflage des Klinikverzeichnisses „Rehabilitationskliniken stellen sich vor –<br />

13. Auflage 2012“ mit den umseitigen Kontaktdaten unverbindlich vorgemerkt werden.“


Absender:<br />

Absender:<br />

Bitte freimachen<br />

Bitte freimachen<br />

Vorname Name<br />

Vorname Name<br />

Antwortkarte<br />

Straße, Haus-Nr.<br />

Antwortkarte<br />

Straße, Haus-Nr.<br />

<strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong> e.V.<br />

Gustav-Mahler-Str. 2<br />

<strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong> e.V.<br />

Gustav-Mahler-Str. 2<br />

PLZ Ort<br />

PLZ Ort<br />

04109 Leipzig<br />

04109 Leipzig<br />

Telefonnummer<br />

Telefonnummer<br />

E-Mail<br />

E-Mail<br />

16<br />

GEWINN<br />

Beantworten Sie unsere<br />

Gewinnspielfrage und<br />

gewinnen Sie ein<br />

Schnupperwochenende<br />

für zwei Personen in<br />

einer Reha-Klinik Ihrer<br />

Umgebung.<br />

Mit etwas Glück verbringen Sie ein wunderschönes<br />

Schnupperwochenende für zwei Personen in einer Reha-Klinik<br />

in Ihrer Nähe. Der Gewinn beinhaltet Übernachtungen<br />

mit Verpflegung.<br />

Einsendeschluss ist der 31.01.2012!<br />

Viel Glück!<br />

Wir haben aus den Einsendungen zum<br />

letzten Preisrätsel (Lösungswort: Unserer<br />

lieben Frau) eine Gewinnerin gezogen<br />

und gratulieren Frau Julia B. aus Großostheim<br />

zu einem Schnupperwochenende in der<br />

Espan-Klinik in Bad Dürrheim.<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />

Quelle: Fotolia.com


Quelle: Fotolia.com<br />

Mit einem Dringlichkeits-Appell wendet sich der BDPK im<br />

Namen der Rehabilitationskliniken in privater Trägerschaft an<br />

Frau Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen und die<br />

Abgeordneten des Deutschen Bundestages, das Reha-Budget<br />

der Deutschen Rentenversicherung schnellstmöglich an den<br />

steigenden Versorgungsbedarf anzupassen.<br />

ZUSAMMENGEFASST<br />

Resolution fordert Anhebung des Reha-Budgets<br />

� Die Investition in Rehabilitationsmaßnahmen für<br />

ältere Arbeitnehmer zahlt sich für alle aus.<br />

in Tsd.<br />

10.000<br />

9.000<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

6.198<br />

6.700<br />

7.066<br />

Das derzeitige Reha-Budget der Deutschen<br />

Rentenversicherung reicht nicht<br />

mehr, um die immer älter werdenden Arbeitskräfte<br />

bis zum Eintritt in das Renteneintrittsalter<br />

im Erwerbsleben halten zu<br />

können.<br />

Seit 1997 sind die Ausgaben für Rehabilitationsleistungen<br />

der Gesetzlichen Rentenversicherung<br />

gesetzlich gedeckelt. Sie<br />

orientieren sich an der Entwicklung der<br />

Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer.<br />

Der Rehabilitationsbedarf steigt jedoch<br />

seit Jahren: Aufgrund der demografischen<br />

Entwicklung steigt der Anteil der älteren<br />

Arbeitnehmer, das Renteneintrittsalter<br />

wird schrittweise auf 67 angehoben, chronische<br />

Erkrankungen sowie Multimorbidität<br />

nehmen zu.<br />

Diese Entwicklungen werden bei der Festsetzung<br />

des Budgets nicht berücksichtigt.<br />

Für eine bedarfsgerechte Anhebung des<br />

8.496<br />

9.408<br />

2008 2013 2015 2020 2025<br />

� Entwicklung<br />

der Zahl der<br />

Erwerbstätigen<br />

im Alter von 55<br />

und mehr Jahre<br />

(2008-2025), in<br />

1.000<br />

Quelle: Kurzdossier<br />

der Prognos AG<br />

„Reha-Budget: Der<br />

Deckel hält nicht mehr“<br />

BDPK<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Privatkliniken e.V.<br />

Der Bundesverband Deutscher<br />

Privatkliniken e.V. (BDPK) vertritt seit<br />

60 Jahren die Interessen der 1.000<br />

Krankenhäuser und Rehabilitationskliniken<br />

in privater Trägerschaft. Er ist<br />

damit maßgeblicher Spitzenverband<br />

der privatwirt-schaft lich tätigen Leistungserbringer<br />

und flankiert die zunehmende<br />

Privatisierung im deutschen<br />

<strong>Gesundheit</strong>smarkt. Der BDPK<br />

steht für Qualität, Innovation und<br />

Wirtschaftlichkeit in der stationären<br />

Versorgung.<br />

Nähere Informationen:<br />

www.bdpk.de<br />

Budgets ist eine zusätzliche Steigerung<br />

von jährlich 1,1 Prozent (60 Millionen Euro)<br />

auf die Bruttolohnsummensteigerung erforderlich.<br />

Die Investition in Rehabilitationsmaßnahmen<br />

zahlt sich für alle aus: Die Versicherten<br />

verbleiben länger im Erwerbsleben, bestenfalls<br />

bis zum Renteneintritt. Sie zahlen<br />

Beiträge in die Renten- und Sozialversicherungskassen<br />

sowie Steuern. Der vorzeitige<br />

Bezug von Erwerbsminderungsrenten sowie<br />

andere Sozialleistungen werden vermieden.<br />

Der Arbeits- und Fachkräftemangel<br />

wird abgefangen und gleichzeitig kann Altersarmut<br />

verhindert werden. ■<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 17


ZUSAMMENGEFASST<br />

KLINIK FINDEN<br />

Der gedruckte Klinikkatalog<br />

DIE NEUE 13. AUFLAGE<br />

Zahlreiche deutsche Reha-Kliniken stellen sich und ihre Leistungen<br />

übersichtlich und gut vergleichbar dar.<br />

Die 12. Auflage unseres Klinikverzeichnisses<br />

„Rehabilitationskliniken stellen sich<br />

vor“ ist seit kurzem vergriffen. Die Herausgabe<br />

der aktuellen 13. Auflage ist bereits<br />

in vollem Gange.<br />

‹Die Leistungen der Reha-Kliniken<br />

werden übersichtlich und gut<br />

vergleichbar vorgestellt.<br />

‹Hilfe für Betroffene bei der Suche nach<br />

einer geeigneten Rehabilitationsklinik<br />

‹Unterstützung bei der Ausübung des<br />

Wunsch- und Wahlrechts<br />

‹Indikationen, die medizinischen<br />

Einrichtungen, die Klinikleitung, die<br />

Bettenzahl sowie die Kostenträger,<br />

werden stichwortartig aufgeführt<br />

18<br />

Deutscher Reha-Tag<br />

RECHTZEITIG HANDELN<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />

‹Aufzählung der Kostenträger mit<br />

denen die jeweilige Klinik zusammenarbeitet<br />

‹ Ausstattung und Besonderheiten<br />

der Kliniken werden anschaulich<br />

dargestellt<br />

Digital ist das Klinikverzeichnis im I<br />

nternet mit einer komfortablen<br />

Sortierung nach Indikationen,<br />

Körperteilen oder Regionen unter<br />

www.arbeitskreis-gesundheit.de<br />

einsehbar.<br />

Gerne sind wir bei der Suche behilflich<br />

und dazu kostenlos aus dem Festnetz unter<br />

0800-100 63 50 für Sie erreichbar.<br />

Die Rehabilitation in Deutschland ist<br />

so vielfältig wie die Anliegen, Nöte<br />

und Erkrankungen der betroffenen<br />

Menschen, die in ihr Hilfe finden.<br />

Medizinische, berufliche und soziale<br />

Weitere Infos unter www.rehatag.de<br />

Rehabilitation arbeiten eng miteinander<br />

verzahnt. Denn wirksame Rehabilitation<br />

fordert die starke inhaltliche,<br />

fachliche und konzeptionelle<br />

Vernetzung engagierter Menschen<br />

unterschiedlichster Professionen, mit<br />

hoher Fachkompetenz. Anlässlich des<br />

Reha-Tages präsentieren sich bundesweit<br />

Kliniken und Einrichtungen in<br />

der Öffentlichkeit. Besuchen Sie eine<br />

Veranstaltung in Ihrer Nähe.<br />

Der Deutsche Reha-Tag ist eine Gemeinschafts-<br />

initiative von Institutionen, Organisationen und<br />

Verbänden der Rehabilitation.


Eifelhöhen – Klinik AG<br />

Fachkliniken für Rehabilitative Medizin<br />

Graurheindorfer Straße 92<br />

53117 Bonn<br />

Eifelhöhen – Klinik<br />

Aktiengesellschaft<br />

Aatalklinik Wünnenberg<br />

In den Erlen 22<br />

33181 Bad Wünnenberg<br />

Telefon: 02953-970-541<br />

Fax: 02953-970-505<br />

E-Mail: info@aatalklinik.de<br />

Internet: www.aatalklinik.de<br />

Zentrum für Frührehabilitation<br />

• Rehabilitationsklinik für Orthopädie/Unfallchirurgie und neurologische Frührehabilitation<br />

• spezielle interventionell orthopädische Schmerztherapie<br />

• Computer- und Kernspintomographie im Haus<br />

• Dialyse im Haus<br />

Eifelhöhen-Klinik Marmagen GmbH<br />

Dr.-Konrad-Adenauer-Straße 1<br />

53947 Nettersheim-Marmagen<br />

Telefon: 02486- 71-0<br />

Fax: 02486-71-555<br />

E-Mail: info@eifelhoehen-klinik.de<br />

Internet: www.eifelhoehen-klinik.de<br />

Interdisziplinäres Rehazentrum im Deutsch-Belgischen Naturpark (40 Automin. von Köln)<br />

• Fachabteilung für Orthopädie-Traumatologie<br />

• Fachabteilung für Innere Medizin<br />

• Fachabteilung für Neurologie<br />

• Kurzzeitp�ege<br />

Kaiser-Karl Klinik<br />

Graurheindorfer Straße 137<br />

53117 Bonn<br />

Telefon: 0228-6833-0<br />

Fax: 0228-6833-445<br />

E-Mail: info@kaiser-karl-klinik.de<br />

Internet: www.kaiser-karl-klinik.de<br />

Die Rehabilitationsklinik im Herzen der Stadt Bonn<br />

• Fachklinik mit ganzheitlicher Behandlungsmethodik<br />

• Spezialisiert auf die rehabilitative und konservative Behandlung der Indikationen Orthopädie ,Innere Medizin und Geriatrie<br />

• Fachabteilung für Traditionelle Chinesische Medizin<br />

• Öffentliches Restaurant KAROLINGER<br />

alle Kliniken sind gemäß § 111 SGB V zugelassen und beihilfefähig


DAS BESTE FÜR IHRE<br />

GESUNDHEIT!<br />

Wir informieren Sie individuell! Unsere Leistungen im Überblick:<br />

Kliniksuche<br />

(vergriffen,<br />

aktualisierte<br />

Neuauflage<br />

Kliniksuche<br />

2012 jetzt<br />

vorbestellen)<br />

Reha Verfahren §<br />

Reha Verfahren §<br />

Der Arzt<br />

und<br />

die Reha<br />

Schriftliche Patienten-<br />

Schriftliche informationen<br />

Patienteninformationen Leitfaden<br />

Der Arzt<br />

und die Reha<br />

Leitfaden<br />

Für die persönliche Beratung rund um die Reha erreichen Sie uns von Mo.–Fr.<br />

08:00 -18:00 Uhr kostenfrei aus dem Festnetz unter der<br />

Rufnummer 0800/100 63 50. Informieren Sie sich auch auf unserer<br />

Internetseite unter www.arbeitskreis-gesundheit.de<br />

Der <strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong> e. V. ist ein gemeinnütziger Verein, der über die Bedeutung<br />

der medizinischen Rehabilitation im Rahmen der gesundheitlichen Versorgung informiert.<br />

<strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong> e.V.<br />

Gustav-Mahler-Str. 2, 04109 Leipzig<br />

Telefon: 0341 /87059590<br />

Telefax: 0341/870595959<br />

E-Mail: info@arbeitskreis-gesundheit.de<br />

Internet: www.arbeitskreis-gesundheit.de<br />

www.rehaklinik.com


Mein Gesundes Magazin: Mit welchen<br />

Krankheiten kommen Patienten zu Ihnen?<br />

Wilhelm: 75 Prozent unserer Patienten<br />

kommen nach einem Krankenhausaufenthalt<br />

zu uns, also zu einer Anschlussheilbehandlung,<br />

kurz AHB: 15 Prozent kommen<br />

über die<br />

Rentenversiche- Dr. Bernd Wilhelm ist<br />

rung, 60 Prozent Arzt für Orthopädie mit<br />

über die Kran- den Zusatzbezeichkenkasse.<br />

AHB- nungen: Physikalische<br />

Patienten haben Therapie, Sportmedizin<br />

meist eine Hüft- und Manuelle Medizin.<br />

oderKnieendo- Als Chefarzt leitet er die<br />

prothesen-Ope orthopädische Abteilung<br />

ration oder ei- der MEDIAN Klinik<br />

nen Eingriff an am Burggraben in Bad<br />

der Wirbelsäule Salzuflen.<br />

hinter sich.<br />

Die restlichen 25 Prozent erhalten ein<br />

Heilverfahren – das, was man früher Kur<br />

nannte – meist wegen Rückenschmerzen,<br />

aber auch wegen Arthrosen. Ein kleiner<br />

Teil davon sind ältere, multimorbide Patienten<br />

– sie haben oft fünf oder mehr<br />

Grunderkrankungen.<br />

MGM: Wie behandeln Sie Ihre Patienten?<br />

Wilhelm: Wir haben 13 festgelegte Therapieabläufe,<br />

die wir individuell auf jeden<br />

unserer Patienten anpassen können. Ein<br />

Beispiel: Ein Patient kommt über die Krankenkasse<br />

zur AHB nach einer Hüftendoprothese.<br />

Dafür erstellt uns der Computer<br />

einen Standard-Therapieplan, der alle Einzelmaßnahmen<br />

für die kommenden Wochen<br />

festlegt. Allerdings sehen wir dann<br />

bei der Aufnahme oft, dass bei dem Patient<br />

die Fäden der OP-Wunde noch nicht<br />

gezogen sind. Das heißt dann für uns,<br />

dieser Patient darf in der ersten Woche<br />

keine Wasseranwendungen bekommen.<br />

Sie wären im Therapie-Standard vorgesehen,<br />

aber in diesem Fall müssen wir sie<br />

aus dem Plan nehmen.<br />

MGM: Wie läuft die Reha konkret ab?<br />

Wilhelm: Die Patienten kommen meist<br />

am Nachmittag zur Aufnahme.<br />

Am gleichen Tag führt der Stationsarzt die<br />

Aufnahmeuntersuchung durch und legt<br />

die Therapien fest. Daraus erstellt das Planungsbüro<br />

den Therapieplan. Am zweiten<br />

Tag beginnt der Tag zwischen acht und<br />

zehn Uhr mit einer Vorstellung beim Oberarzt<br />

– einem Arzt für Orthopädie – der<br />

dann die Befunde und Therapieplan überprüft.<br />

Anschließend wird mit dem Patienten<br />

sein individuell angepasster Behandlungsplan<br />

durchgesprochen<br />

und er beginnt<br />

seine Maßnahmen.<br />

In der ersten und<br />

zweiten Woche<br />

steht eine Chefarztvisite<br />

auf dem<br />

Programm: Wir<br />

besprechen eventuelleTherapieanpassungen.<br />

In<br />

der dritten Woche findet – bei Patienten<br />

der Rentenversicherung – eine erneute<br />

Oberarztvisite mit Festlegung der sozialmedizinischen<br />

Beurteilung statt.<br />

MGM: Warum sehen die Rehabilitanden<br />

ihren Arzt während der Reha im Vergleich<br />

zum Akutkrankenhaus so selten?<br />

INTERVIEW<br />

„Viele denken, wenn ich die Rente einreiche,<br />

bekomme ich sie automatisch“<br />

Im Gespräch mit Orthopädie-Chefarzt Dr. Bernd Wilhelm<br />

Quelle: Privat<br />

Quelle: MEDIAN Klinikum für Rehabilitation Bad Salzuflen<br />

Wilhelm: Die Struktur ist eine andere. Unsere<br />

Stationsärzte haben Sprechstundenzeiten,<br />

das heißt sie stehen jeden Tag zu<br />

bestimmten Zeiten jedem Patienten, der<br />

das möchte, zur Verfügung.<br />

MGM: Wie ist der Ablauf bei Heilverfahren?<br />

Wilhelm: Bei den Heilverfahren gilt der<br />

gleich Ablauf wie bei der AHB. In den Heilverfahren<br />

der Rentenversicherung, also bei<br />

Patienten die berufstätig sind oder sein<br />

könnten, haben unsere Patienten aber oft<br />

andere Probleme als Patienten nach einer<br />

Operation. Sie leiden häufig unter chronischen<br />

Rückenschmerzen. Das bedeutet<br />

lange Arbeitsunfähigkeitszeiten. Bei ihnen<br />

spielen Psyche und soziales Umfeld eine<br />

große Rolle. Das gilt auch für Patienten,<br />

die einen Job haben, in dem sie unzufrieden<br />

sind oder Patienten, die sich mit der<br />

Pflege eines kranken Angehörigen überfordert<br />

fühlen – die psychosozialen Problemfelder<br />

sind vielfältig. Wir stellen diese<br />

Patienten dem Psychologen vor, der uns<br />

Tipps gibt, welche zusätzlichen Therapien<br />

durchgeführt werden sollen, bzw. ob eine<br />

Künstliche Hüftgelenke werden in<br />

Deutschland pro Jahr etwa 180.000<br />

und künstliche Kniegelenke ca.<br />

120.000 eingesetzt. Nach erfolgreicher<br />

Operation werden Patienten<br />

darüber informiert, wie sich die<br />

künstlichen Gelenke auf Ihr Verhalten<br />

im täglichen Leben auswirken.<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 21


REHA<br />

ambulante Nachbehandlung im Entlassungsbrief<br />

empfohlen werden sollte.<br />

MGM: Werden Patienten in der Reha<br />

auch zu möglichen neuen Berufsmöglichkeiten<br />

beraten?<br />

Wilhelm: Wir dürfen keine dezidierten<br />

Vorschläge dazu machen, welcher Beruf<br />

geeignet ist. Dazu kennen wir den Arbeitsmarkt<br />

und die arbeitsplatzspezifischen<br />

Anforderungen nicht gut genug und<br />

wollen unsere Patienten nicht für einen<br />

bestimmten Berufszweig bahnen. Wir<br />

schreiben, welche Belastungen aus medizinischer<br />

Sicht aufgrund der Erkrankungen<br />

nicht zumutbar sind, beispielsweise<br />

Marathonlaufen schädigt die<br />

Kniegelenke nicht<br />

Entgegen der landläufigen Meinung hat die Teilnahme an einem<br />

42-Kilometer-Lauf keinen schädigenden Einfluss auf die Menisken, Knorpel<br />

und Knochen des Knies. Dies ergibt eine neue österreichische Studie.<br />

Dr. Wolfang Krampla, Radiologe am Wiener<br />

Donauspital, hat die Kniegelenke aktiver<br />

Marathonläufer per Kernspin (MRT) untersucht.<br />

Das Verfahren liefert einen besonders<br />

guten Einblick auf die Strukturen der Gelenke.<br />

Das Ergebnis der Studie: Ein gesunder<br />

Marathonläufer schädigt seine Kniegelenke<br />

nicht, so Krampla.<br />

Zwischen der ersten MRT-Aufnahme und<br />

der letzten Kontrolluntersuchung rund zehn<br />

Jahre später lagen bis zu 40.000 Kilometer<br />

Lauftätigkeit. Die dabei auf das Kniegelenk<br />

einwirkende Belastung ist hoch, 6.200<br />

Tonnen federn die Kniegelenke eines 75<br />

Kilogramm schweren Läufers während eines<br />

Marathonlaufs ab. Zum Vergleich: Die<br />

Stahlkonstruktion des Eiffelturms wiegt<br />

7.300 Tonnen. Die Kniegelenke der Untersuchten<br />

wiesen im MRT-Bild trotzdem kei-<br />

22<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />

Quelle: Robert Kneschke - Fotolia.com<br />

keine Erschütterung, keine Absturzgefahr.<br />

Viele denken, wenn ich die Rente einreiche,<br />

bekomme ich sie automatisch. Das<br />

stimmt nicht. Wenn ärztlicherseits der letzte<br />

Beruf nicht mehr ausgeübt werden<br />

kann, ist die Erwerbsfähigkeit auf dem allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt zu beurteilen. Berücksichtigt<br />

werden müssen auch arbeitsrechtliche<br />

Aspekte, so dass letztendlich<br />

die Entscheidung von einem Juristen getroffen<br />

wird. Bei jüngeren Jahrgängen ab<br />

1961 ist auch die Berufsunfähigkeitsrente<br />

weggefallen.<br />

Wilhelm: Was lernen Patienten in der<br />

orthopädischen Reha?<br />

nerlei neu aufgetretene Abnutzungserscheinungen<br />

auf. Der Körper passt sich der vermehrten<br />

Belastung an, erklärt Krampla das<br />

Phänomen. Das Muskelgewebe wächst<br />

unter Belastung, aber auch die Knochendichte<br />

nimmt zu. Dennoch sollten gerade<br />

Hobbysportler ihren Sport nicht übertreiben,<br />

warnt der Radiologe – sein Forschungsschwerpunkt<br />

sind Überlastungsschäden<br />

bei Sportlern.<br />

Als Faustregel gilt: Hobbyläufer mit einem<br />

Trainingspensum von maximal 80 km/Woche<br />

stärken ihre Knochen, die Gelenke und die<br />

Muskulatur. Auch ihre Kondition steigt. Ab Fotolia.com -<br />

rund 100 km/Woche nehmen allerdings<br />

Überlastungsschäden dramatisch zu, da die Damkier<br />

Sportler ihre zur Erholung der Gelenke not- Mikael<br />

wendigen Ruhephasen nicht mehr einhalten<br />

können. ■ Quelle:<br />

Wilhelm: Neben den physikalischen Therapieformen<br />

schulen wir die Patienten:<br />

Was bedeutet die OP für sie? Worauf<br />

müssen sie achten?<br />

Vielen berufsfähigen Patienten ist nicht<br />

klar, welche Konsequenzen ihre Operation<br />

mit sich bringt. Ein Dachdecker mit einer<br />

Hüft-TEP kann seinen Beruf de facto nicht<br />

mehr ausüben.<br />

MGM: Können Sie ein weiteres Beispiel<br />

nennen, worüber Sie Patienten informieren?<br />

Wilhelm: Patienten nach Hüft- und Knie-<br />

TEP bekommen meistens einen Endoprothesenausweis.<br />

Er ist nötig, wenn erneute<br />

Operationen anstehen – für die einzelnen<br />

Prothesentypen sind Spezialwerkzeuge<br />

nötig. Darüber hinaus müssen sich die<br />

Patienten ausweisen können, wenn es in<br />

der Flughafenschleuse wegen des Implantatmetalls<br />

piept.<br />

Außerdem sollen sich die Patienten regelmäßig<br />

röntgen lassen. Viele denken,<br />

solange sie keine Schmerzen haben, sei<br />

Röntgen unnötig. Das stimmt aber nicht.<br />

Eine Prothesenlockerung bedeutet nicht<br />

automatisch auch Schmerzen, auch wenn<br />

schon ein Knochensubstanzverlust vorliegt.<br />

Regelmäßiges Röntgen erlaubt ein<br />

frühes Eingreifen und vermeidet größere<br />

Schäden. ■


Was behinderten Menschen zusteht<br />

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe hat ihren Ratgeber für behinderte Menschen<br />

überarbeitet und neu herausgegeben. Der aktualisierte Leitfaden bietet<br />

Betroffenen und ihren Angehörigen eine gute Orientierung für Beruf und Freizeit.<br />

Welche Rechte habe ich als behinderter<br />

Mensch und wie setze ich meine Ansprüche<br />

durch? Diese und ähnliche Fragen beantwortet<br />

der Ratgeber „Die Rechte behinderter<br />

Menschen und ihrer Angehörigen“.<br />

Herausgeber ist die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung<br />

und chronischer Erkrankung und<br />

ihren Angehörigen (BAG SELBSTHILFE).<br />

Der aktualisierte Leitfaden liefert auf 444<br />

Seiten wertvolle Informationen für juristische<br />

Laien und rechtskundige Berater. In<br />

verständlicher Sprache geht das Handbuch<br />

auf sozialrechtliche Fragestellungen ein.<br />

Zentrale Themen dabei sind Eingliede-<br />

Patienten, die mit einer schwierigen<br />

Diagnose konfrontiert sind, können einen<br />

weiteren Arzt aufsuchen und zusätzlich<br />

medizinischen Rat einholen.<br />

Diese so genannte Zweitmeinung sichert<br />

oftmals die Therapie ab und stärkt<br />

den Patienten bei seiner Entscheidung.<br />

Die Deutsche Wirbelsäulengesellschaft<br />

(DWG) verweist jetzt darauf, dass auch<br />

beim Einholen der Zweitmeinung bestimmte<br />

Qualitätskriterien gelten. Unabdingbar<br />

sei etwa, dass Ärzte und<br />

Ärztinnen den Patienten persönlich anschauen<br />

und umfassend untersuchen.<br />

Verfahren, bei denen lediglich Röntgen-<br />

und MRT-Bilder sowie zusätzliche<br />

Befunde durchgesehen werden, lehnt<br />

die DWG konsequent ab.<br />

Hintergrund der DWG-Warnung ist das<br />

Internet-Portal www.vorsicht-operation.de.<br />

Es bietet Patienten ein Zweitgutachten<br />

auf Privatrechnung an und<br />

nutzt dazu nur die online eingesendeten<br />

Patientendaten sowie Bildmaterialien.<br />

Für eine fundierte ärztliche Beurteilung<br />

sei das zu wenig, so die DWG.<br />

Zu den Grundlagen der ärztlichen Beratung<br />

zählten, dass die Ärztin oder<br />

der Arzt den Patienten persönlich kennenlernt,<br />

untersucht und berät, alle Daten<br />

und Befunde auswertet und even-<br />

Fotolia<br />

-<br />

tuell weitere Untersuchungen anordnet.<br />

„Dies kann eine kommerziell auf- Bähren<br />

gebaute Internetberatung nicht Sven<br />

erfüllen“, heißt es in der Stellungnahme<br />

der DWG. ■ Quelle:<br />

Bestelladresse:<br />

Das Handbuch „Die Rechte behinderter<br />

Menschen und ihrer Angehörigen“ ist gegen<br />

eine Pauschale von 4,80 Euro/ Stück<br />

für die Versandkosten (Staffelpreise auf<br />

Anfrage) erhältlich bei:<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

SELBSTHILFE e.V. ,<br />

Kirchfeldstr. 149 • (Stadtteil: Friedrichstadt),<br />

40215 Düsseldorf ,<br />

Tel.: 02 11-3 10 06-0,<br />

Fax.: 02 11-3 10 06-48 ,<br />

E-Mail: info@bag-selbsthilfe.de<br />

Internet: http://www.bag-selbsthilfe.de<br />

Der Ratgeber<br />

der BAG<br />

SELBSTHILFE<br />

informiert zu<br />

den Rechten<br />

behinderter<br />

Menschen<br />

und ihrer Angehörigen.<br />

REHA<br />

rungshilfe, Grundsicherung, Kündigungsschutz,<br />

Krankenversicherung, Patientenrechte,<br />

Pflegeversicherung und Rehabilitation<br />

sowie die Rechte von Eltern, Pflegepersonen<br />

und ehrenamtlichen Helfern.<br />

Das Taschenbuch erläutert zudem die Antragstellung<br />

und die Feststellung einer<br />

Schwerbehinderung sowie die sich daraus<br />

möglicherweise ergebenden Nachteile. ■<br />

Fachgesellschaft warnt<br />

vor kostenpflichtigen Online-<br />

Beratungen<br />

Die Deutsche Wirbelsäulengesellschaft lehnt eine Internetberatung für<br />

Zweitgutachten ab, weil dabei die Grundlagen einer ärztlichen Beratung<br />

nicht erfüllt sind.<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 23


REHA<br />

Chronische Rückenschmerzen –<br />

Reha fast so gut wie Operation<br />

Bei Rückenproblemen ist eine Operation<br />

zwar etwas wirkungsvoller als die<br />

Reha, andererseits aber mit mehr Risiken<br />

behaftet, so eine norwegische<br />

Studie. Ihr Leiter rät deshalb dazu, vor<br />

einer OP erst die Möglichkeiten der<br />

Reha auszuschöpfen.<br />

Eine norwegische Forschergruppe, die Norwegian<br />

Spine Study Group um den Orthopäden<br />

Dr. Christian Hellum von der Universität<br />

Oslo, hat gezeigt, dass eine Bandscheibenprothese<br />

die Beschwerden von<br />

Patienten mit chronischen Rückenschmerzen<br />

(Lumbalgie) langfristig besser lindert<br />

als eine intensive Rehabilitation. Allerdings<br />

war der Unterscheid zwischen beiden Behandlungen<br />

geringer als erwartet.<br />

Die Forscher gewannen für ihre Vergleichsuntersuchung<br />

173 Patienten zwischen 22<br />

bis 55 Jahren, die sich bereit erklärten per<br />

Quelle: Tommy Windecker - Fotolia<br />

24<br />

Wenn Kinder plötzlich anfangen<br />

zu humpeln und ihnen Hüften<br />

und Oberschenkel so weh tun,<br />

dass sie sich nicht mehr bewegen<br />

wollen, denken viele Eltern<br />

als erstes an Wachstumsschmerzen.<br />

Das stimmt nicht immer.<br />

Vor allem bei Jungen zwischen vier und acht Jahren tritt<br />

Hüftschnupfen auf – sie sind viermal häufiger betroffen als Mädchen.<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />

Losentscheid einer der beiden Behandlungen<br />

zuordnen zu lassen: entweder der<br />

Operation oder der 60-stündigen Reha,<br />

die in diesem Fall ambulant durchgeführt<br />

wurde.<br />

In beiden Gruppen kam es zu einer messbaren<br />

Besserung der Beschwerden, die allerdings<br />

nach der Operation besser ausfiel.<br />

Hinsichtlich Lebensqualität oder der Rückkehr<br />

zum Arbeitsplatz unterschieden sich<br />

die beiden Gruppen nicht.<br />

Trotz der messbaren Vorteile der Operation<br />

rät Hellum, die Rehabilitation als erste Behandlungsmöglichkeit<br />

einzusetzen, noch<br />

vor einem operativen Eingriff.<br />

Dies liegt zum einen an der durch Rehabilitation<br />

ebenfalls erzielbaren Besserung<br />

der Beschwerden und zweitens an den<br />

möglichen Risiken der Operation: Beispielsweise<br />

kann sich die Bandscheibenprothese<br />

nach der Operation verschieben,<br />

berichten die Forscher. ■<br />

Intensive Rehabilitation bessert chronische Rückenbeschwerden<br />

fast genauso gut wie eine Operation –<br />

birgt aber weniger Risiken.<br />

Diagnose Hüftschnupfen?<br />

Schmerzhaft, aber harmlos<br />

Hat das Kind gerade einen Infekt überstanden, kann es sich auch um einen so<br />

genannten Hüftschnupfen handeln. Auslöser dieser Entzündung des Hüftgelenkes<br />

(Coxitis fugax = flüchtige Hüftgelenksentzündung) sind meist Atemwegs- oder<br />

Magen-Darm-Infekte. Die Beschwerden treten etwa eine<br />

Woche nach Abklingen des Infektes auf.<br />

Quelle: Sebastian Kaulitzki - Fotolia<br />

Die betroffenen Kinder wollen am liebsten überhaupt nicht<br />

mehr laufen und vermeiden jede Bewegung der Hüfte. Grund<br />

dafür sind die starken Schmerzen, die vom Hüftbereich bis ins<br />

Knie ausstrahlen. Deren genaue Ursache ist bisher nicht bekannt.<br />

Vor allem bei Kindern im Alter zwischen vier und acht Jahren<br />

kann Hüftschnupfen auftreten, wobei Jungen viermal häufiger<br />

betroffen sind als Mädchen. Die Diagnose erfolgt mit Hilfe<br />

einer Ultraschalluntersuchung, bei der sich ein deutlicher Gelenkerguss<br />

zeigt. Trotz der starken Schmerzen ist der Hüftschnupfen<br />

keine schwerwiegende Erkrankung. Es ist aber<br />

wichtig, dass das Kind sich schont. Gering dosierte Schmerzmittel<br />

wie Ibuprofen kappen die Beschwerden. Sonst bedarf<br />

die Erkrankung normalerweise keiner weiteren Behandlung.<br />

Treten neben den Schmerzen Fieber und Lymphknotenschwellungen<br />

auf, kommen Bakterien als Ursache für die Entzündung<br />

infrage. Um eine bakterielle Entzündung auszuschließen, empfiehlt<br />

sich in diesen Fällen eine Punktion des Gelenkergusses<br />

durch einen Orthopäden oder Chirurgen. ■


Gesundes Training an Geräten<br />

Viele Menschen trainieren im Fitnessstudio, um nach einer Verletzung wieder in Form zu kommen.<br />

Jetzt entwickelten Forscher eine Technik, mit der Trainingsdaten an Arztpraxen übermittelt werden.<br />

Dies ermöglicht, das Training besser zu planen.<br />

Quelle: Peter Atkins - Fotolia<br />

Die Schmerzen im rechten Knie hat sich<br />

Marianne bei einer Skitour in den Bergen<br />

zugezogen. Sie ist in einem Schneehaufen<br />

hängen geblieben. Dann ging alles sehr<br />

schnell: Nach dem Skiunfall kam sie mit<br />

dem Helikopter ins Krankenhaus. Am<br />

nächsten Tag stand bereits die Operation<br />

an und eine Woche später war sie wieder<br />

daheim - mit Krücken im Liegesessel. In<br />

der Nachsorge will Marianne das operierte<br />

Kniegelenk möglichst effizient trainieren.<br />

Ein gezieltes Gerätetraining mithilfe eines<br />

physiotherapeutischen Plans könnte viel<br />

für sie bewirken.<br />

Bislang fehlen jedoch detaillierte Informationen,<br />

damit Physiotherapeuten und Mediziner<br />

das Training genau planen können.<br />

Viele Fragen sind dabei zu beantworten:<br />

Wie schnell bauen sich die Muskeln wieder<br />

auf? Wie beweglich sind die betroffenen<br />

Gelenke nach den entsprechenden<br />

Trainingseinheiten? Ist die Gesamtverfassung<br />

des Patienten stabil? Oder kommt<br />

er schon nach wenigen Trainingseinheiten<br />

aus der Puste?<br />

Die behandelnden Ärztinnen und Ärzte<br />

wollen vor allem sichergehen, dass sich<br />

Quelle: Robert Kneschke - Fotolia<br />

die verletzten Knochen und Gelenke wieder<br />

gut erholen und in ihren Funktionen<br />

nicht eingeschränkt bleiben.<br />

Eine Schnittstelle für den<br />

Datentransfer<br />

Für die exakte Planung müssten die Softwaresysteme<br />

in der Physiotherapie oder<br />

der Rehabilitation und den Arztpraxen miteinander<br />

verbunden sein, sind es aber<br />

nicht. Nach Ansicht von Sven Meister, Projektleiter<br />

am Fraunhofer-Institut für Software-<br />

und Systemtechnik ISST in Dortmund,<br />

wird dadurch viel Potenzial verschenkt:<br />

„Durch die medizinische Auswertung<br />

von Trainingsdaten lässt sich die<br />

Qualität der Behandlung deutlich steigern“,<br />

sagt der Informatiker. Er hat zusammen<br />

mit seinem Team jetzt eine Schnittstelle<br />

entwickelt, die die Fitnessdaten eines trainierenden<br />

Patienten an ein Praxissystem<br />

des niedergelassenen Mediziners oder ein<br />

Krankenhausinformationssystem überträgt.<br />

Mit dem „eTraining“ wollen die ISST-Wissenschaftler<br />

den Informationsfluss zwischen<br />

Ärzten, Krankenkassen, Trainern<br />

und dem privaten <strong>Gesundheit</strong>sengage-<br />

REHA<br />

� Gerätetraining hilft Patienten nach Unfällen<br />

und Verletzungen.<br />

ment vieler Menschen in Gang bringen.<br />

Dreh- und Angelpunkt ist dabei eine standardisierte<br />

Informationsplattform, die den<br />

Austausch individueller Messdaten wie<br />

Pulsschlag, benutztes Gewicht, Übungsgeschwindigkeit<br />

und -dauer oder auch die<br />

Reichweite der Bewegung („Range of Motion“)<br />

bei orthopädischen Reha-maßnahmen<br />

mit den Informationssystemen der<br />

Ärzte möglich macht.<br />

Grundlage für neue<br />

Geschäftsmodelle<br />

Doch welche Informationen sind nötig,<br />

um den Trainingsverlauf medizinisch beurteilen<br />

zu können? „Hier sind wir mit<br />

verschiedenen Expertenkreisen im Gespräch,<br />

um eine branchenweite Standardisierung<br />

auch mit Blick auf die Krankenkassen<br />

zu erreichen“, sagt der ISST-Informatiker.<br />

Meister geht davon aus, dass die<br />

Vernetzung der <strong>Gesundheit</strong>smärkte eine<br />

Qualitätssteigerung gerätegestützter Trainingsansätze<br />

in der Rehabilitation und Prävention<br />

zur Folge haben wird. ■<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 25


Quelle: Michael Bührke / pixelio.de<br />

Quelle: Stephan Morrosch - Fotolia.com<br />

REHA<br />

Bessere Rehabilitation für ältere<br />

Menschen nach Hüftfrakturen<br />

Derzeit kann sich einer von vier älteren Patienten nach der Operation<br />

eines Hüftgelenkbruchs nicht mehr selbstständig und unabhängig bewegen.<br />

Dänische Forscher haben nun in einer Studie Kennzeichen gefunden,<br />

die auf gefährdete Patienten hinweisen. Dadurch lassen sich<br />

Rehabilitationsprogramme verbessern.<br />

Nach Brüchen des Hüftgelenks (Hüftgelenksfrakturen)<br />

geht es für die Betroffenen<br />

vor allem darum, sich wieder gut bewegen<br />

zu können, um im Alltag ohne Einschränkungen<br />

zurecht zu kommen. Im Fachjargon<br />

heißt die Fähigkeit, selbst aufstehen<br />

und zu Bett gehen zu können, sich aufs<br />

Sofa zu setzen und wieder hochzukommen,<br />

aber auch überhaupt gehen zu können<br />

„selbstständige Mobilität“. Sie ist eine<br />

Grundvoraussetzung für selbstbestimmtes<br />

Leben.<br />

Dieses Ziel erreichen 24 von 100 Patienten<br />

nach einer Hüftgelenksfraktur nicht. Sie<br />

können deshalb auch nicht aus dem Krankenhaus<br />

direkt nach Hause entlassen wer-<br />

� Die richtige Rehabilitation – zum Beispiel mithilfe<br />

von Bewegungsbädern – macht Patienten nach<br />

einem Oberschenkelhalsbruch schneller wieder fit.<br />

26<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />

den. Zu diesem Resultat kommen die Wissenschaftler<br />

um Dr. Morten Tange Kristensen<br />

vom Kopenhagener Universitätsspital,<br />

die ihre Ergebnisse auf dem Europäischen<br />

Orthopäden- und Traumatologen-<br />

Kongress (EFORT) im Juni 2011 vorgestellt<br />

haben.<br />

Fehlt die selbstständige Mobilität, werden<br />

die Betroffenen oft in Pflegeheime eingewiesen.<br />

Dies mindert nicht nur die Lebensqualität<br />

der Betroffenen, es belastet<br />

auch das <strong>Gesundheit</strong>ssystem mit großen<br />

Kosten. „Daher müssen wir alles tun, um<br />

das zu verhindern – dafür haben wir nun<br />

noch bessere Grundlagen“, so Kristensen<br />

auf dem EFORT-Kongress.<br />

Die Kopenhagener Forscher haben den<br />

Heilungsverlauf von 213 Patienten in einem<br />

Durchschnittsalter von 82 Jahren untersucht.<br />

Drei Viertel davon waren Frauen.<br />

Alle Patienten hatten vor ihrer Hüftfraktur<br />

eigenständig zu Hause gelebt. 163 Patienten<br />

wurden mithilfe der Rehabilitation nach<br />

der Operation wieder gut beweglich. Allerdings<br />

schafften es 50 Patienten mit einem<br />

konventionellen Rehabilitationsprogramm,<br />

das direkt nach der Operation einsetzt<br />

(ein sogenanntes multimodales Fast-<br />

Track-Rehabilitationsprogramm) nicht, ihre<br />

alte Bewegungsfähigkeit zu erreichen.<br />

� Die Bewegungsfähigkeit vor der Operation ist<br />

mitentscheidend dafür, ob die Mobilität nach<br />

der Operation eines Hüftgelenksbruchs wieder<br />

wie früher zurückkommt.<br />

Wenig Beweglichkeit, Art des Bruchs<br />

und Patientenalter erhöhen das Risiko<br />

Besonders gefährdet waren Patienten, die<br />

folgende Merkmale aufwiesen:<br />

• Bei Patienten, die bereits vor der Fraktur<br />

Probleme mit ihrer Beweglichkeit hatten,<br />

war das Risiko, ihre Mobilität nicht wiederzugewinnen,<br />

sechs Mal höher als<br />

bei den normal beweglichen.<br />

• Patienten, die statt eines einfach behandelbaren<br />

Bruchs am Gelenkhals eine<br />

kompliziertere (intratrochantäre) Fraktur<br />

unterhalb des Schenkelhalses hatten,<br />

zeigten ein vierfach erhöhtes Risiko.<br />

• Alter spielte eine Rolle: Jedes Lebensjahr<br />

steigerte die Wahrscheinlichkeit,<br />

nicht nach Hause entlassen zu werden,<br />

um neun Prozent.<br />

„Wir können weder das Alter, noch die Art<br />

des Bruchs, noch den Ausgangsstatus der<br />

Mobilität unserer Patienten ändern. Mithilfe<br />

dieser Daten können wir aber nun im Vorhinein<br />

ermitteln, welche Personen wahrscheinlich<br />

Mobilisierungsprobleme zu erwarten<br />

haben und ihre Rehabilitation entsprechend<br />

optimieren“, sagte Kristensen.<br />

So kann die Reha zum Beispiel dem bei<br />

komplizierten Frakturen typischen Verlust<br />

an Muskelkraft mit frühzeitigem und stärkerem<br />

Krafttraining entgegenwirken. ■<br />

Rehabilitation nach<br />

Oberschenkelhalsbruch<br />

Die Rehabilitation nach einem Knochenbruch<br />

im Hüftgelenk kann zum<br />

Beispiel folgende Elemente umfassen:<br />

‹ Gehtraining unter Anleitung<br />

ausgebildeter Therapeuten<br />

‹ Gymnastische Übungen für die<br />

Beweglichkeit des Hüftgelenks<br />

‹ Spezielles Muskelaufbau-Training<br />

‹ Bewegungsbäder (nachdem die<br />

Operationswunde verheilt ist)<br />

‹ Physikalische Therapie, zum Beispiel<br />

Ultraschallbehandlung oder<br />

Elektrotherapie<br />

‹ Koordinationstraining (um künftige<br />

Stürze zu vermeiden)


Lebensart in der Region<br />

Teutoburger Wald<br />

Die Urlaubsregion Teutoburger Wald wird auch das grüne Rückgrat<br />

Ostwestfalens genannt und schließt die Regionen Corveyer Land,<br />

Paderborner Land, Region Gütersloh, Lipperland, Region Bielefeld,<br />

Wittekindsland und Mühlenkreis Minden-Lübbecke zusammen.<br />

Populär ist diese Gegend vor allem wegen<br />

der „Schlacht im Teutoburger Wald“ im<br />

Jahre 9 n. Chr. Angeführt von dem Cheruskerfürsten<br />

Arminius schlugen die Germanen<br />

hier drei römische Legionen und<br />

somit auch die römische Herrschaft rechts<br />

des Rheins nieder. Zur Erinnerung an diese<br />

Ereignisse wurde am 16. August 1875,<br />

37 Jahre nach der Grundsteinlegung, das<br />

54 m hohe Hermannsdenkmal bei Hiddesen<br />

durch Kaiser Wilhelm I. eingeweiht.<br />

Immer einen Ausflug wert sind die markanten<br />

Felsen der Externsteine bei Horn-<br />

Bad Meinberg. Sie sind ein einzigartiges<br />

Natur – und Kulturdenkmal aus der Kreidezeit,<br />

bestehend aus fünf grauen Sandsteinfelsen.<br />

Vermutlich war dies einmal<br />

eine germanische Kultstätte. Heute gehören<br />

die Steine zu den herausragenden Natursehenswürdigkeiten<br />

Deutschlands und<br />

werden jährlich von bis zu einer Million<br />

Menschen besucht.<br />

Den Millionen Jahre alten Gesteinsschichten<br />

in der Tiefe des Teutoburger Waldes<br />

Quelle: normen64 - Fotolia.com<br />

verdankt dieser Landstrich viele wertvolle<br />

Heil- und Mineralwasser. Hier haben sich<br />

erstklassige Bäder und Spas entwickelt,<br />

die die heilende Wirkung der Wasser für<br />

ihre Gäste auf vielfältige Weise nutzen.<br />

Zu den bekanntesten gehören beispielsweise<br />

die Bad Driburger Heilquellen, zu<br />

denen die Caspar-Heinrich-Quelle, die Marcus-Quelle<br />

und die Rabe-Quelle zählen.<br />

Mit ihrem hohen Mineralgehalt werden<br />

REHA REGION<br />

� Das Hermannsdenkmal<br />

ist eines der<br />

bekanntesten Denkmale<br />

Deutschlands<br />

und Europas – und<br />

eines der beliebtesten<br />

Ausflugsziele. Mehr<br />

als 500.000 Besucher<br />

kommen jährlich, um<br />

das Hermannsdenkmal<br />

aus der Nähe zu<br />

erleben und die Fernsicht<br />

über Detmold zu<br />

genießen.<br />

sie als Trinkkur genutzt. Gleich drei Thermalquellen<br />

und wirksames Heilklima machen<br />

Bad Lippspringe zu einem bevorzugten<br />

Ort natürlicher Heilmittel. Dem zufälligen<br />

Fund einer kohlensäurehaltigen, warmen<br />

Sole verdankt Bad Oeynhausen<br />

seinen Ruf als Heilbad, seinen Namen<br />

aber dem preußischen Berghauptmann<br />

Karl Freiherr von Oeynhausen (1795-1865),<br />

dem Entdecker der Sole. Bad Salzuflen<br />

verfügt über einen ungewöhnlichen Reichtum<br />

an Thermal-, Mineral- und Solequellen<br />

und nutzt die natürliche Heilkraft dieser<br />

Quellen in Verbindung mit langjährigem<br />

medizinischen Wissen.<br />

Auch Flüsse und Seen der Region tragen<br />

bekannte Namen: Ems, Lippe und die Pader,<br />

mit einer Länge von 4 km der kürzeste<br />

� Die Externsteine: Bewundern Sie die bis zu 35 m<br />

hohe Felsengruppe im Naturpark Teutoburger Wald.<br />

Quelle: picture-pit - Fotolia.com<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 27


REHA REGION<br />

Fluss Deutschlands, finden ihren Ursprung<br />

im Teutoburger Wald. An der Porta Westfalica<br />

verlässt die von Süden kommende<br />

Weser das Weserbergland und fließt in<br />

Richtung Norden in die Norddeutsche Tiefebene<br />

hinein.<br />

In dieser Gegend gibt es viele Themenrouten,<br />

die zum Wandern, Rad fahren und Golfen<br />

einladen, aber auch die Kultur des Teutoburger<br />

Waldes integriert haben, so z. B.<br />

die „Römerroute“, eine Fahrradtour von<br />

Xanten nach Detmold, die „Wellness-Radroute“<br />

durch das Teutoburger Land oder<br />

die „Sole- & Kneipp-Tour“. Allesamt rundum<br />

gesunde Touren, die im hügeligen Teuto-<br />

Fotolia.com<br />

-<br />

burger Wald ein wenig Kondition abverlangen,<br />

aber kein Problem für diejenigen, die<br />

Photorun<br />

sich zuvor in den Kurorten frisch gestärkt<br />

haben und sich etwas Zeit nehmen. ■ Quelle:<br />

Reha- und Vorsorgeeinrichtungen für Orthopädie<br />

28<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />

� Wildbach im<br />

Teutoburger Wald:<br />

zahlreiche Bäche<br />

und mehrere kleine<br />

Flüsse entspringen<br />

in dem Mittelgebirge<br />

oder in<br />

seinem Vorland.<br />

PLZ /Ort Name Telefon Homepage<br />

01731 Kreischa Klinik Bavaria Kreischa 035206 61000 www.klinik-bavaria.de<br />

01814 Bad Schandau Kirnitzschtal-Klinik Bad Schandau 035022 470 www.kirnitzschtal-klinik.de<br />

01819 Berggießhübel MEDIAN Klinik Berggießhübel 035023 650 www.median-kliniken.de<br />

04651 Bad Lausick MEDIAN Klinik 034345 610 www.median-kliniken.de<br />

06628 Bad Kösen Saale Reha-Klinik I 034463 410 www.rehaklinik.de<br />

06628 Bad Kösen Saale Reha - Klinik II 034463 420 www.rehaklinik.de<br />

06628 Bad Kösen Kinder-Reha-Klinik "Am Nicolausholz" 034463 430 www.rehaklinik.de<br />

07356 Bad Lobenstein MEDIAN Klinik Bad Lobenstein 036651 740 www.median-kliniken.de<br />

07639 Bad Klosterlausnitz Moritz Klinik GmbH & Co. KG 036601 490 www.moritz-klinik.de<br />

07639 Bad Klosterlausnitz Celenus Algos Fachklinik 036601 87000 www.algos-fachklinik.de<br />

08645 Bad Elster Vogtland-Klinik Bad Elster GmbH & Co. KG 037437 60 www.vogtland-klinik.de<br />

08645 Bad Elster Ev. Fachklinik Sonnenhöhe 037437 52300 www.klinik-sonnenhoehe.de<br />

08645 Bad Elster Celenus Fachklinikum Sachsenhof 037437 740 www.fachklinikum-sachsenhof.de<br />

08648 Bad Brambach Klinik Bad Brambach 097438 96518 www.klinik-bad-brambach.de<br />

14089 Berlin MEDIAN Klinik Berlin-Kladow 030 365030 www.median-kliniken.de<br />

15366 Hoppegarten MEDIAN Klinik Hoppegarten 03342 3530 www.median-kliniken.de<br />

15907 Lübben Reha-Zentrum Lübben 03546 2380 www.rehazentrum.com<br />

16259 Bad Freienwalde AHG Klinik und Moorbad Bad Freienwalde 03344 410650 www.ahg.de/bad_freienwalde<br />

18181 Ostseeheilbad Graal-Müritz AKG Reha-Zentrum GmbH & Co. KG 038206 83000 www.akg-rehazentrum.de<br />

18181 Ostseeheilbad Graal-Müritz AKG Reha-Zentrum GmbH & Co. KG Kinderklinik "Tannenhof" 038206 89000 www.akg-rehazentrum.de<br />

18209 Bad Doberan "Moorbad" Bad Doberan, Dr. Ebel Fachklinik 038203 930 www.moorbad-doberan.de<br />

18258 Schwaan Fachklinik Waldeck Zentrum für medizinische Rehabilitation 03844 8800 www.fachklinik-waldeck.de<br />

18334 Bad Sülze MEDIAN Klinik Bad Sülze 038229 720 www.median-kliniken.de<br />

19336 Bad Wilsnack KMG Elbtalklinik Bad Wilsnack GmbH 038791 33100 www.kmg-kliniken.de<br />

23743 Grömitz Ostseeklinik Grömitz für Mutter/ Vater und Kind 04562 2540 www.ostseeklinik-groemitz.de<br />

23968 Wismar MEDIAN Kkinik Wismar 03841 6460 www.median-kliniken.de<br />

24613 Aukrug-Tönsheide Fachklinik Aukrug der DRV Nord 04873 90970 www.fachklinik-aukrug.de<br />

25946 Norddorf/ Amrum AOK-Nordseeklinik für Mutter und Kind 04682 37494 www.aok-nordseeklinik.de<br />

26316 Varel Friesenhörn-Nordsee-Kliniken GmbH 0800 9440922 www.friesenhoern.de<br />

26434 Wangenland Friesenhörn-Nordsee-Kliniken GmbH 0800 9440922 www.friesenhoern.de<br />

27476 Cuxhaven Kurklinik Strandrobbe Neptunweg GmbH Mutter-Vater-Kind 04721 6990 www.strandrobbe.de<br />

29549 Bad Bevensen DianaKlinik 05821 800 www.diana-klinik.de<br />

31162 Bad Salzdetfurth Salze Klinik GmbH & Co. Zweite Betriebs-KG 05063 4702 www.rehakliniken.de<br />

31542 Bad Nenndorf Rheuma-Klinik Bad Nenndorf 0800 0783232 www.staatsbadnenndorf.de<br />

31542 Bad Nenndorf Klinik Niedersachsen 05723 7070 www.klinikniedersachsen.de<br />

31707 Bad Eilsen Bückeberg-Klinik 05722 881152 www.bueckeberg-klinik.de<br />

32105 Bad Salzuflen MEDIAN Klinik am Burggraben 05222 370 www.median-kliniken.de<br />

32469 Petershagen Weserland-Klinik Bad Hopfenberg 05707 290 www.bad-hopfenberg.de


REHA REGION<br />

PLZ /Ort Name Telefon Homepage<br />

32602 Vlotho Weserland-Klinik Bad Seebruch 05733 9250 www.Lustauf<strong>Gesundheit</strong>.com<br />

33014 Bad Driburg Marcus Klinik Bad Driburg 05253 9530 www.marcus-klinik.de<br />

33181 Bad Wünnenberg Aatalklinik Wünenberg 02953 9700 www.aatalklinik.de<br />

34385 Bad Karlshafen Rehabilitationsklinik Carolinum KG 05672 1810 www.carolinum.com<br />

34537 Bad Wildungen Kliniken Hartenstein GmbH & Co. KG Klinik Birkental 05621 760 www.kliniken-hartenstein.de<br />

34537 Bad Wildungen-Reinhardshausen Kliniken Hartenstein 05621 881084 www.kliniken-hartenstein.de<br />

35619 Braunfels MEDIAN Orthopädische Klinik Braunfels 06442 9390 www.median-kliniken.de<br />

36433 Bad Salzungen "Charlottenhall" für Kinder und Jugendliche gGmbH 03695 69230 www.charlottenhall.com<br />

37308 Heilbad Heiligenstadt Kindertherapiezentrum "Sonnenschein" 06306 663130 www.kurparkklinik-heiligenstadt.de<br />

37308 Heilbad Heiligenstadt Kurparkklinik-Fachklinik 03606 6630 www.kurparkklinik-heiligenstadt.de<br />

37431 Bad Lauterberg Fachklinik für Orthopädie und Rheumatologie Dr. Muschinsky 05524 858237 www.muschinsky.de<br />

38889 Blankenburg TEUFELSBAD FACHKLINIK Blankenburg GmbH 03944 9440 www.teufelsbad-fachklinik.de<br />

38889 Blankenburg Celenus Sport- & Rehabilitationszentrum Harz 03944 9440 www.sport-rehabilitationszentrum.de<br />

39624 Kalbe/ Milde MEDIAN Klinik Kalbe 039080 710 www.median-kliniken.de<br />

49214 Bad Rothenfelde Klinik im Kurpark 05424 660 www.klinikimkurpark.de<br />

51467 Bergisch Gladbach Reha-Zentrum Reuterstraße Geriatrische Klinik gGmbH 02202 1270 www.reha-reuterstrasse.de<br />

53117 Bonn Kaiser-Karl-Klinik GmbH Fachklinik für Rehabilitative Medizin 0228 68330 www.kaiser-karl-klinik.de<br />

53947 Nettersheim-Marmagen Eifelhöhen-Klinik 02486 710 www.eifelhoehen-klinik.de<br />

54470 Bernkastel-Kues MEDIAN Reha-Zentrum Bernkastel-Kues 06531 921000 www.median-kliniken.de<br />

54470 Bernkastel-Kues MEDIAN Klinik Moselschleife 06531 925000 www.median-kliniken.de<br />

55758 Bruchweiler b. Idar-Oberstein Edelsteinklinik Fachklinik für Kinder- und Jugendrehabilitation 06786 120 www.edelsteinklinik.de<br />

56864 Bad Bertrich Meduna-Klinik GmbH 02674 1820 www.meduna-klinik.de<br />

59505 Bad Sassendorf Klinik am Park AHB und Reha-Klinik 02921 503739 www.klinik-am-park.de<br />

61231 Bad Nauheim Kurpark-Klinik 0209 1797322 www.reha.de<br />

61231 Bad Nauheim MEDIAN Kaiserberg-Klinik Bad Nauheim 06032 7030 www.median-kliniken.de<br />

63619 Bad Orb Reha-Kliniken Küppelsmühle 06052 82800 www.kueppelsmuehle.de<br />

63628 Bad Soden-Salmünster Salztal Klinik 06056 7450 www.salztalklinik.de<br />

63628 Bad Soden-Salmünster MEDIAN Kinzigtal-Klinik Bad Soden-Salmünster 06056 7370 www.median-kliniken.de<br />

64665 Alsbach-Hähnlein Asklepios Hirschpark Klinik 06257 5010 www.asklepios.com/alsbach<br />

65191 Wiesbaden MEDIAN Rehaklinik Aukammtal Wiesbaden 0611 5710 www.median-kliniken.de<br />

65307 Bad Schwalbach Klinikzentrum Lindenallee GmbH 06124 7010 www.klinikzentrum-lindenallee.de<br />

65520 Bad Camberg MEDIAN Hohenfeld-Kliniken Bad Camberg 06434 290 www.median-kliniken.de<br />

66709 Weiskirchen Hochwald-Kliniken Weiskirchen 06876 170 www.hochwaldkliniken.de<br />

72270 Baiersbronn-Obertal Schwarzwald MedicalResort Obertal 07449 84500 www.schwarzwald-medicalresort.de<br />

72461 Allbstadt Sana-Klinik Zollernalb GmbH 07432 1690 www.sana-klinik-zollernalb.de<br />

74206 Bad Wimpfen SRH <strong>Gesundheit</strong>szentrum Bad Wimpfen 07063 520 www.srh.de<br />

74906 Bad Rappenau Salinenklinik 07264 825150 www.salinenklinik.de<br />

74906 Bad Rappenau Rosentritt Klinik 07264 833122 www.rosentrittklinik.de<br />

75323 Bad Wildbad SANA-Kliniken Bad Wildbad GmbH 07081 1790 www.sana-wildbad.de<br />

75335 Dobel Ruland Kliniken Waldklinik Dobel 07083 7470 www.ruland-kliniken.de<br />

76332 Bad Herrenalb Ruland Kliniken Fachklinik Falkenburg 07083 9260 www.ruland-kliniken.de<br />

76337 Waldbronn RULAND Kliniken Fachklinik Waldbronn 07243 6030 www.ruland-kliniken.de<br />

76530 Baden-Baden Rehaklinik Höhenblick 07221 9090 www.rehaklinik-hoehenblick.de<br />

76669 Bad Schönborn Celenus Sigmund-Weil-Klinik 07253 8010 www.sigmund-weil-klinik.de<br />

78073 Bad Dürrheim Klinik Limberger 07726 6640 www.klinik-limberger.de<br />

78166 Donaueschingen RehaZentren Baden-Württemberg Rehaklinik Sonnenhalde 0771 8520 www.rehaklinik-sonnenhalde.de<br />

79111 Freiburg Mooswaldklinik-Die Orthopädische Rehaklinik 0761 47890 www.mooswaldklinik.de<br />

79189 Bad Krozingen Theresienklinik 07633 4042001 www.theresienklinik.de<br />

79189 Bad Krozingen BREISGAU-KLINIK, 07633 4010 www.breisgau-klinik.de<br />

79410 Badenweiler Reha-Klinik Hausbaden 07632 7590 www.reha-klinik-hausbaden.de<br />

79451 Bad Bellingen Markgräferland-Klinik 07635 3180 www.markgraeferland-klinik.de<br />

79830 St. Blasien Ziegelfeld Klinik 07672 9990 www.ziegelfeld-klinik.de<br />

87235 Hessisch Lichtenau Nachsorgezentrum Lichtenau gGmbH 05602 831411 www.nachsorgezentrum.de<br />

88662 Überlingen Birkle-Klinik 07551 803727 www.birkle-klinik.de<br />

94086 Bad Griesbach Fachklinik St. Lukas für Orthopädie 08532 7960 www.fachklinik-sankt-lukas.de<br />

97708 Bad Bocklet Rehabilitations- und Präventionszentrum Bad Bocklet 09708 790 www.rehazentrum-bb.de<br />

97769 Bad Brückenau Malteser Klinikum Weckbecker gGmbH 09741 830 www.weckbecker.com<br />

97980 Bad Mergentheim Kliniken Dr. Vötisch Stationäre und ambulante Rehabilitation 07931 4990 www.kliniken-dr-voetisch.de<br />

99755 Ellrich/ OT Sülzhayn KMG Rehabilitationszentrum Sülzhayn GmbH 036332 80 www.kmg-kliniken.de<br />

99947 Bad Langensalza Therapie & Reha an der Salza GmbH 03603 8030 www.rehaklinik-bad-langensalza.de<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 29


REHA-RECHT<br />

§<br />

Leistungen der medizinischen Rehabilitation<br />

sind seit dem 01.07.2001 im Neunten<br />

Sozialgesetzbuch (SGB IX) geregelt. Zuvor<br />

war die Materie im Rehabilitationsangleichungsgesetz<br />

sowie in über 50 Einzelgesetzen,<br />

wie beispielsweise dem Bundessozialhilfegesetz,<br />

zu finden. Zusammen-<br />

30<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />

Gesetzliche<br />

Rehabilitationsleistungen<br />

Der Weg zur Anschlussheilbehandlung (AHB)<br />

gefasst werden die im SGB IX enthaltenen<br />

Leistungen oft als Leistungen zur Teilhabe<br />

bezeichnet, die sich unter anderem in Leistungen<br />

zur medizinischen Rehabilitation,<br />

Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />

oder das Persönliche Budget untergliedern.<br />

Akutkrankenhaus<br />

Krankenhausarzt Kankenhaus-Sozialdienst<br />

erstellt Befundbericht klärt: ‹ AHB-Indikation<br />

‹ stellt gemeinsam mit dem Patient den Antrag<br />

‹ Kostenträger<br />

| kann der zuständige Kostenträger nicht ermittelt werden,<br />

helfen Ihnen die AHB-Teams oder die Servicestellen weiter<br />

� Befundbericht + Antrag<br />

Kostenträger ‹ prüft Rehafähigkeit, Rehabedarf<br />

‹ wählt die AHB-Klinik unter Berücksichtigung der Wünsche des Patienten aus<br />

‹ organisiert die Aufnahme<br />

| ist der Kostenträger nicht zuständig, wird der Antrag unmittelbar<br />

an den zuständigen Träger weitergeleitet.<br />

Information über Auf- Vereinbarung des<br />

� �<br />

nahmetermin und Klinik Aufnahmetermins<br />

� Information<br />

� Bescheid<br />

Akutkrankenhaus AHB-Klinik Krankenkasse Versicherten<br />

Quelle: <strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong> e.V.<br />

Allen Leistungsarten gemein ist der<br />

Zweck: eine erhebliche Gefährdung der<br />

Erwerbsfähigkeit, verursacht durch Krankheit<br />

oder Behinderung, abzuwenden.<br />

Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />

gibt es ambulant und stationär. Sie<br />

dauern in der Regel drei Wochen und kön-<br />

� Weitere Informationen zu möglichen Kostenträgern<br />

und zum Antragsverfahren finden Sie<br />

in den Ausgaben 2/ 2010 und 3/2010, zum downloaden<br />

unter www.arbeitskreis-gesundheit.de<br />

nen bei Bedarf verlängert werden. Der<br />

größte Behandlungserfolg ist mit einem<br />

stationären Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik<br />

zu erzielen. Viele Handgriffe<br />

des Alltags werden dem Patienten hier<br />

meist abgenommen und Ärzte sowie Therapeuten<br />

können sich über einen langen<br />

Zeitraum ein vollständiges Bild von ihren<br />

Patienten machen. Die Patienten wiederum<br />

können sich vollständig auf die Genesung<br />

konzentrieren.<br />

Stationäre und ambulante Rehamaßnahmen<br />

müssen vom Patienten beantragt<br />

werden. Zuständige Kostenträger sind beispielsweise<br />

die Gesetzliche Krankenversicherung<br />

(GKV) oder die Rentenversicherung<br />

Bund (DRV), die zusammen 71 %<br />

der bewilligten Rehamaßnahmen finanzieren.<br />

Besonderheiten im Antragsverfahren<br />

gibt es bei den sogenannten Anschlussheilbehandlungen<br />

(AHB), denn<br />

AHB-Maßnahmen sollen unmittelbar nach<br />

einem Krankenhausaufenthalt beginnen.<br />

Deshalb wird die AHB in der Regel spätestens<br />

sieben Tage vor Entlassung aus<br />

dem Krankenhaus durch den Krankenhausarzt<br />

und den Sozialdienst eingeleitet.<br />

Wunsch- und Wahlrecht<br />

Mit Inkrafttreten des SGB IX wurde auch<br />

das Wunsch- und Wahlrecht in § 9 SGB<br />

IX geregelt. Patienten haben damit beispielsweise<br />

das Recht, sich eine geeig-<br />

� Weitere Informationen zur AHB finden<br />

Sie im MGM 1/ 2011, zum downloaden unter<br />

www.arbeitskreis-gesundheit.de


nete Rehabilitationsklinik selbst auszusuchen.<br />

Die Praxis zeigt aber immer wieder,<br />

dass viele Patienten diesen Anspruch gar<br />

nicht kennen. Außerdem werden Patienten<br />

durch die Service- und Beratungsstellen<br />

der Kostenträger häufig nur dann über<br />

das Wunsch- und Wahlrecht informiert,<br />

wenn sie gezielt nachfragen. Die Berücksichtigung<br />

der Patientenwünsche hängt<br />

damit in hohem Maße von der Eigeninitiative<br />

des Patienten ab.<br />

Bei der Auswahl der richtigen Rehaklinik<br />

sind deshalb folgende Punkte zu beachten:<br />

‹ informieren Sie sich rechtzeitig bei Ihrem<br />

Arzt, beim Sozialdienst oder im<br />

Klinikverzeichnis des <strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />

e.V. über geeignete Rehakliniken;<br />

‹ achten Sie darauf, dass Qualität der<br />

medizinisch therapeutischen Leistungen,<br />

Lage, Service und Ausstattung<br />

Ihrem individuellen Bedarf entsprechen;<br />

‹ achten Sie darauf, dass die Klinik von<br />

einer unabhängigen Stelle nach anerkannten<br />

Qualitätsstandards geprüft<br />

ist (Dies ist bei allen Kliniken im Klinikverzeichnis<br />

des <strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />

e.V. der Fall);<br />

Sollte Ihrem Antrag auf Bewilligung einer<br />

Rehamaßnahme oder Ihrem Wunsch<br />

nicht entsprochen werden, ist noch nicht<br />

genau. Grundsätzlich sind die Kostenträger<br />

verpflichtet, Ihre Entscheidung in<br />

Form eines Bescheides zu versenden. In<br />

der Praxis berichten indes Patienten immer<br />

wieder, dass Maßnahmen abgelehnt<br />

werden:<br />

‹ mit dem lapidaren Hinweis, dass ambulante<br />

Maßnahmen ausreichen würden,<br />

ohne jede Begründung, warum<br />

die von Ihrem Arzt festgestellte stationäre<br />

Behandlungsbedürftigkeit nicht<br />

vorliegt und ohne Prüfung, ob für Sie<br />

ambulante Behandlungsmöglichkeiten<br />

überhaupt sinnvoll erreichbar sind oder<br />

sich auf Grund Ihrer Krankheit nicht<br />

verbieten;<br />

‹ mit einfachem Schreiben (statt einem<br />

Bescheid) an den Patienten, welches<br />

den Patienten im Unklaren lässt, wie<br />

er sinnvoll gegen die unberechtigte<br />

Ablehnung vorgehen kann:<br />

‹ Verlangen Sie in diesem Fall von Ihrem<br />

Kostenträger einen rechtsmittelfähigen<br />

Bescheid, gegen den Sie dann<br />

im Falle der Ablehnung einen begründeten<br />

Widerspruch einlegen!<br />

‹ mit völlig unzureichend begründeten<br />

Entscheidungen, die sich in keiner<br />

Weise mit dem in Ihren Antrag dargelegten<br />

Krankheitsbild auseinander<br />

setzen:<br />

Erheben Sie auch in diesem Fall Widerspruch,<br />

verbunden mit einem Antrag auf<br />

Akteneinsicht. Denn die Entscheidung<br />

über Ihren Antrag auf stationäre Rehabili-<br />

alles verloren. Lesen Sie die Ablehnung Quelle: Kooperationsgemeinschaft Mammografie<br />

Quelle: ristaumedia.de/fotolia.com<br />

REHA-RECHT<br />

tation- bzw. Vorsorgemaßnahme ist eine<br />

„Ermessensentscheidung“, das heißt eine<br />

Ablehnung muss in Ihrem konkreten Fall<br />

begründet sein und zwar nicht nur mit Allgemeinplätzen,<br />

die auf jeden anderen Fall<br />

auch passen würden. Gleiches gilt für die<br />

ärztlichen Gutachten des Medizinischen<br />

Dienstes der Krankenkassen (MDK). Diese<br />

setzen sich häufig nicht mit dem diagnostizierten<br />

Krankheitsbild beim Patienten<br />

auseinander. Weisen Sie deshalb in Ihrem<br />

Widerspruch gegen einen unzureichend<br />

begründeten Bescheid darauf hin, dass<br />

die Entscheidung schon alleine deshalb<br />

„ermessensfehlerhaft“ ist, weil die Begründung<br />

sich nicht mit Ihrem Antrag auseinandersetzt;<br />

Für Sie als Versicherten stellt sich daher<br />

die Frage, wie Sie diesen Teufelskreis am<br />

effizientesten durchbrechen. Denn das Ergebnis<br />

ist klar: Sie müssen nicht auf ihren<br />

gesetzlichen Anspruch auf Rehabilitation<br />

verzichten. Dabei ist neben Fingerspitzengefühl<br />

auch eine gehörige Portion Durchsetzungsvermögen<br />

gefragt. Und das Dranbleiben<br />

lohnt sich oft. Viele abgelehnte<br />

Maßnahmen werden bereits im Widerspruchsverfahren<br />

bewilligt. ■<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 31


REHA RATGEBER<br />

Wir als <strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong> e.V. legen unser<br />

besonderes Augenmerk auf die Maßnahmen<br />

zur Besserung und Wiederherstellung<br />

der <strong>Gesundheit</strong> – die Rehabilitation. Wir haben<br />

es uns zur Aufgabe gemacht, Sie zur Rehabilitation<br />

umfassend zu informieren. Die Rehabilitation<br />

ist für die Versicherten eine Chance,<br />

wieder aktiv am Leben teilzuhaben. Krankenund<br />

Rentenversicherte haben einen Anspruch<br />

auf Rehabilitation. Die Kosten für Rehamaßnahmen<br />

tragen die „Kostenträger“, d. h. Ihre<br />

Kranken- oder Rentenversicherung.<br />

Welcher Kostenträger ist<br />

zuständig?<br />

Als Kostenträger kommen die Deutsche Rentenversicherung,<br />

die Berufsgenossenschaft<br />

sowie die gesetzlichen Krankenkassen in Betracht.<br />

Die Deutsche Rentenversicherung ist<br />

in aller Regel für Rehamaßnahmen Erwerbstätiger<br />

zuständig. Erleidet jedoch beispielsweise<br />

ein Erwerbstätiger einen Arbeitsunfall oder<br />

erkrankt er an einer Berufskrankheit, ist die<br />

Berufsgenossenschaft zuständig. Nur wenn<br />

32<br />

Was ist Rehabilitation?<br />

Antworten auf häufige Fragen zur Rehabilitation<br />

Die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland dient dem Zweck, die<br />

<strong>Gesundheit</strong> der Versicherten zu schützen und zu erhalten. Daneben ist es auch<br />

Aufgabe der Sozialversicherung, Maßnahmen zur Besserung und zur<br />

Wiederherstellung der <strong>Gesundheit</strong> und Leistungsfähigkeit – sowie im Falle<br />

der Minderung der Erwerbsfähigkeit – Leistungen zur wirtschaftlichen<br />

Sicherung der Versicherten zu erbringen.<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />

weder Rentenversicherungsträger noch Berufsgenossenschaft<br />

zuständig sind, ist die<br />

Krankenversicherung der Kostenträger.<br />

Der Weg zur Reha<br />

Um eine Reha zu bekommen, müssen gesetzlich<br />

Versicherte einen Antrag beim zuständigen<br />

Kostenträger stellen. Dabei steht es gesetzlich<br />

Krankenversicherten frei, den Antrag auch ohne<br />

vorherige Konsultation eines Arztes direkt<br />

beim Kostenträger einzureichen.<br />

Sollten Sie den Antrag versehentlich beim unzuständigen<br />

Kostenträger gestellt haben, schadet<br />

das nicht. Ihr Antrag muss dann von der<br />

nicht zuständigen Stelle binnen kurzer Frist –<br />

in der Regel nach spätestens zwei Wochen -<br />

an den zuständigen Kostenträger weitergeleitet<br />

werden. Diesen Umweg können Sie umgehen:<br />

Auskunft über den zuständigen Kostenträger<br />

erhalten Sie auch von Ihrer Krankenkasse.<br />

Ein einfacher Anruf dort genügt.<br />

Auch wenn ein Arztgutachten für einen Antrag<br />

nicht unbedingt sein muss, sollte Ihr erster<br />

Schritt auf dem Weg zur Reha immer zum be-<br />

Quelle: Robert Kneschke-Fotolia<br />

handelnden Arzt führen. Er begutachtet die<br />

Notwendigkeit der Rehamaßnahme. Dieses<br />

Arztgutachten sollten Sie dem Antrag beim<br />

Kostenträger beilegen. Wird die Maßnahme<br />

dennoch ohne Arztgutachten beantragt, ist<br />

die Krankenkasse verpflichtet, dem Versicherten<br />

mehrere Gutachter zur Auswahl vorzuschlagen.<br />

Ein Arztbesuch zur Begutachtung<br />

kommt also auf jeden Fall auf Sie zu.<br />

Eine Besonderheit stellt dabei die Anschlussheilbehandlung<br />

(AHB) dar. Diese wird in der<br />

Regel noch während des Aufenthaltes im<br />

Akutkrankenhaus gemeinsam mit dem Krankenhausarzt<br />

und dem Sozialdienst eingeleitet.<br />

Wie wird Ihr Antrag geprüft?<br />

Bevor der Kostenträger entscheidet, ob er eine<br />

beantragte Rehamaßnahme genehmigt, lässt<br />

er den Antrag prüfen. Im Rahmen dieser<br />

Indikationen für medizinische<br />

Reha<br />

‹ Allergien<br />

‹ Atemwegs-Erkrankungen<br />

‹ Augenkrankheiten<br />

‹ Erkrankungen des Bewegungsapparates<br />

(Orthopädie)<br />

‹ Erkrankungen der Verdauungsorgane<br />

‹ Essstörungen (Adipositas,<br />

Anorexia nervosa, Bulimie)<br />

‹ Gefäßkrankheiten<br />

‹ Geriatrie<br />

‹ Gerinnungsstörungen (Hämo -<br />

staseologie)<br />

‹ Gynäkologische Erkrankungen<br />

‹ Harnwegserkrankungen (Urologie)<br />

‹ Hautkrankheiten<br />

‹ Herz- und Kreislauferkrankungen<br />

‹ Krebserkrankungen (Onkologie)<br />

‹ Mutter-Kind-Maßnahmen<br />

‹ Neurologie<br />

‹ Pädiatrie<br />

‹ Psychische Erkrankungen<br />

(Psychiatrie)<br />

‹ Psychosomatische Erkrankungen<br />

‹ Rheumatische Erkrankungen<br />

‹ Sprach-, Sprech-, Stimm- und<br />

Hörstörungen<br />

‹ Stoffwechselerkrankungen und Endokrinopathien<br />

‹ Suchtkrankheiten


„Prüfung der Notwendigkeit der Reha“ gewinnt<br />

das ärztliche Gutachten immer mehr<br />

an Gewicht. Geprüft werden im Antragsverfahren<br />

Rehabilitationsbedarf, Rehabilitationsfähigkeit,<br />

Rehabilitationspotential, Rehabilita -<br />

tions prog nose und Rehabilitationsziel. Zu diesen<br />

vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen<br />

(MDK) aufgestellten Prüfungskriterien<br />

sollte das ärztliche Gutachten Stellung nehmen.<br />

Wunsch- und Wahlrecht<br />

Der Gesetzgeber verlangt vom Kostenträger,<br />

die berechtigten Wünsche des Versicherten<br />

zu berücksichtigen. Informieren Sie sich vor<br />

Beantragung der Maßnahme rechtzeitig darüber,<br />

welche Rehabilitationsklinik Ihre Erkrankung<br />

behandelt und Ihren sonstigen Wünschen<br />

nach Lage, Ausstattung und Service entspricht.<br />

Eine Übersicht von Rehakliniken finden<br />

Sie in unserem umfangreichen Nachschlagewerk<br />

„Rehabilitationskliniken stellen sich vor“<br />

oder auf unserem Internetauftritt unter www.<br />

arbeitskreis-gesundheit.de.<br />

Richten Sie Ihr Augenmerk besonders darauf,<br />

dass die ausgewählte Klinik von unabhängiger<br />

Stelle zertifiziert wurde und somit nach hohen,<br />

regelmäßig überprüften Qualitätsstandards<br />

therapiert. Informationen hierüber erhalten Sie<br />

entweder über die Homepage der Klinik im Internet<br />

oder durch einen einfachen Anruf bei<br />

der Klinik.<br />

Ablehnung – wie weiter<br />

Die Ablehnung ergeht als schriftlicher Bescheid.<br />

Gegen diesen Bescheid muss in aller<br />

Regel in einer Frist von einem Monat ab Erhalt<br />

schriftlich Widerspruch eingelegt werden. An<br />

wen der Widerspruch zu richten ist, können<br />

Sie der Rechtsbehelfsbelehrung der Ablehnung<br />

entnehmen. Sie finden sie meist am Ende<br />

des Schreibens. Wichtig: Nur ein rechtzeitiger<br />

Widerspruch verhindert den rechtskräftigen<br />

Abschluss des Antragsverfahrens.<br />

Vorsicht ist geboten bei einer Ablehung der<br />

beantragten Maßnahme mit einfachem Schreiben<br />

an den Patienten (statt einem Bescheid),<br />

Quelle: Lsantilli - Fotolia<br />

welches den Patienten im Unklaren lässt, wie<br />

er gegen die unberechtigte Ablehnung vorgehen<br />

kann. Verlangen Sie in diesem Fall vom<br />

Kostenträger einen Bescheid, gegen den Sie<br />

dann im Falle der Ablehnung Widerspruch einlegen.<br />

Einen Widerspruch müssen Sie begründen.<br />

Bei der Begründung sollten Sie wiederum die<br />

Hilfe des verordnenden Arztes in Anspruch<br />

nehmen. So werden Rehamaßnahmen beispielsweise<br />

oft „nach Aktenlage“ abgelehnt.<br />

Das bedeutet, dass der Kostenträger nur danach<br />

entscheidet, was im Antrag und dem<br />

Arztgutachten steht. Oft ist es aber sinnvoll,<br />

dass ein Arzt vom medizinischen Dienst der<br />

Krankenkassen (MDK) mit dem Patienten direkt<br />

spricht und ihn untersucht. Während dieser<br />

Vorstellung beim ärztlichen Dienst haben<br />

Sie nochmals die Gelegenheit, die Dringlichkeit<br />

und Notwendigkeit der Behandlung zu schildern.<br />

In diesem Fall ist eine Vorstellung beim<br />

REHA RATGEBER<br />

medizinischen Dienst häufig sinnvoll. In vielen<br />

Fällen bekommen Sie schon auf Grund Ihres<br />

Widerspruchs die Rehabilitationsmaßnahme.<br />

Für den Fall, dass der Kostenträger auch nach<br />

Widerspruch die beantragte Maßnahme ablehnt,<br />

steht die Möglichkeit der Klage zum Sozialgericht<br />

offen. Auch hier ist eine Frist von einem<br />

Monat ab Bekanntgabe des Widerspruchsbescheides<br />

einzuhalten. Das zuständige<br />

Gericht finden Sie in der Rechtsbehelfsbelehrung.<br />

Gerichtskosten fallen vor dem Sozialgericht<br />

nicht an. Außerdem gehen die<br />

Gutachter- und Sachverständigenkosten in der<br />

Regel zu Lasten der Staatskasse.<br />

Anwaltszwang besteht in der ersten und zweiten<br />

Instanz vor dem Sozialgericht nicht. Dennoch<br />

empfiehlt sich eine Vertretung durch einen<br />

Rechtsanwalt. Die Anwaltskosten gehen<br />

jedoch zu Ihren Lasten, sofern Sie den Prozess<br />

verlieren und nicht über eine Rechtschutzversicherung<br />

verfügen. ■<br />

Quelle: Robert Kneschke -Fotolia<br />

Quelle: PhotoSG - Fotolia<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 33


AUSBLICKE<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />

Ausgabe 4 2011<br />

„Mein Gesundes Magazin“<br />

beschäftigt sich mit<br />

dem Thema:„Der Weg zur<br />

Rehabilitation –Tipps<br />

und Tricks für das<br />

Rehaantragsverfahren“.<br />

Quelle: japolia - Fotolia.com Die nächste Ausgabe des<br />

Wie geht man damit um, wenn man eine<br />

„Reha“ vom Arzt verordnet bekommt<br />

oder selbst das Gefühl hat eine „Auszeit“<br />

zu benötigen.<br />

• Was sind die nächsten notwendigen<br />

Schritte?<br />

• Wo und wie beantragt man eine Rehabilitationsmaßnahme?<br />

• Was passiert wenn man vom Kostenträger<br />

zunächst eine Ablehnung erhält?<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong><br />

<strong>MAGAZIN</strong><br />

Herausgeber ist der „<strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />

e.V.“ , eine gemeinnützige Initiative von<br />

deutschen Reha- und Vorsorgeeinrichtungen.<br />

Das Magazin erscheint vier mal im Jahr mit<br />

einer Auflage von zur Zeit 69.000 Exemplaren.<br />

34<br />

<strong>MEIN</strong> <strong>GESUNDES</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />

• Was ist bei einer abgelehnten Rehamaßnahme<br />

zu tun?<br />

• Was bedeutet „in Widerspruch“ zu gehen<br />

und wie funktioniert dies?<br />

• Wie ist das genau mit meinem Wunschund<br />

Wahlrecht bei der Auswahl der geeigneten<br />

Rehabilitationsklinik für meine<br />

Erkrankung?<br />

Diese und viele weitere Fragestellungen<br />

beschäftigen Patienten täglich. Erfahren<br />

<strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Gesundheit</strong> e.V.<br />

Gustav-Mahler-Str. 2 , 04109 Leipzig<br />

Telefon: 0341 / 87059590, Fax: 0341 / 870595959<br />

Kostenlos aus dem Festnetz: 0800 1006350<br />

V.i.s.d.P.: Ingo Dörr<br />

E-Mail: info@arbeitskreis-gesundheit.de<br />

Internet: www.arbeitskreis-gesundheit.de<br />

www.rehaklinik.com<br />

Redaktion: Dr. Katja Flieger und Dr. Claudia<br />

Hoffmann, KonText<strong>Gesundheit</strong> GbR, Berlin<br />

Sie deshalb im nächsten Heft mehr über<br />

den Ablauf des Rehaantragsverfahrens.<br />

Orientieren Sie sich an unserem kleinen<br />

Leitfaden, der Ihnen als wichtige Stütze<br />

dienen soll und Sie bei diesem oft schwierigen<br />

Behördengang unterstützt.<br />

Wir wünschen besinnliche<br />

Festtage sowie einen guten<br />

Rutsch ins Neue Jahr 2012.<br />

Gestaltung: KNM Krammer Neue Medien<br />

GmbH, Düsseldorf<br />

Anzeigen: Krammer Verlag Düsseldorf AG,<br />

Goethestraße 75, 40237 Düsseldorf,<br />

Frau Bruns (Telefon 0211/9149560)<br />

Druck: D+L Reichenberg GmbH, Bocholt<br />

Veröffentlichungen: Die Artikel zu<br />

medizinischen Themen ersetzen<br />

nicht den Besuch bei einem Arzt!


Wir mobilisieren Kräfte<br />

Weitere Schwerpunkte: Abhängigkeitserkrankungen, Hirnfunktionsstörungen,<br />

Innere Medizin, Kardiologie, Krankheiten der Atmungsorgane, Naturheilverfahren,<br />

Neurootologie, Orthopädie, Pneumologie, Psychosomatik, Psychotherapeutische<br />

Medizin,<br />

Rehakliniken: Am Kurpark | Birkenbuck | Glotterbad | Heidelberg-Königstuhl |<br />

Höhenblick | Klausenbach | Ob der Tauber | Sonnhalde | Überruh<br />

RehaZentren der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg<br />

gemeinnützige GmbH | Rotebühlstraße 133 | 70197 Stuttgart<br />

Gemeinsam<br />

Kräfte mobilisieren<br />

Der Blick nach vorne ist ganz besonders nach und während<br />

einer Krankheit wichtig und eine große Hilfe, neu zu starten.<br />

Möglichst unter professioneller Be gleitung, und einem<br />

gemeinsamen Ziel: Ihre <strong>Gesundheit</strong>. Wir sind für Sie da mit<br />

modernsten Angeboten rund um Prävention, Rehabilitation,<br />

Nachsorge sowie in der für Sie individuell erforderlichen<br />

Unterstützung in der Veränderung Ihrer Lebens- und<br />

Verhaltensweisen.<br />

Rehaklinik Höhenblick<br />

Rehaklinik Sonnhalde<br />

Rehaklinik Klausenbach<br />

Weitere Infos über uns und unseren Klinikverbund unter<br />

www.rehazentren-bw.de


Kardiologie<br />

u uund<br />

nd Inner<br />

Inner Innere e Medizi Medizin n<br />

Orthopädie/T<br />

Orthopädie/Traumatologie<br />

ra umatologie<br />

Neurologie Neurologie und und Neurochirur<br />

Neurochirurgie<br />

Hörschädigung,<br />

Tinnit Tinnitus<br />

und Schwindel<br />

Psychosomatik<br />

Psychot Psychotraumatologie<br />

ra umatologie<br />

Onkologie<br />

MMutter,<br />

utter,<br />

Va Vater te r & & Kin Kind<br />

Geriatrie<br />

HELIOS HELIO<br />

O S Rehabilitationskliniken<br />

Rehabilitations<br />

k kliniken<br />

Ak Akut- ut - und und Rehaklinik Rehakliniken<br />

Rehaklinik en<br />

Rehakliniken<br />

Rehakliniken<br />

Konzernzentr<br />

Konzernzentrale<br />

HELIOS HELIOS Klinik Klinik Holthausen<br />

Holthausen<br />

Hattingen<br />

Hag Hagen en<br />

Wuppertal<br />

erta<br />

HELIOS Klinik Hagen-Ambrock<br />

Hag en-Ambroc en-Ambrock<br />

HELIOS Klinik Bergisch-Land<br />

Ber Bergisch-Land<br />

g<br />

HELIOS Geriatrie- Geriatrie-<br />

zzentrum<br />

entrum Zwen Zwenkau kau<br />

Zwenkau Zwenk k au<br />

Bad<br />

Berleburg Berlebu eb rg HELIOS Rehazentrum Bad Berlebu<br />

Berleburg rg<br />

Baum Baumrainklinik rai<br />

nklinik OOdebornklinik<br />

debornklinik<br />

Bad Bad<br />

Ems<br />

AOK-Klinik Bad Ems<br />

Rothaarklinik<br />

Diez<br />

Rothaarklinik<br />

DDiez<br />

HELIOS Klinik Diez<br />

z<br />

HELIOS Klinik Zihlschlacht<br />

Zihlschlacht<br />

Geesthacht G Geesthach<br />

esthacht<br />

HELIOS Klinik Geesthacht<br />

Berching<br />

HELIOS HELIOS Klinik Klinik Berching<br />

Berching<br />

HELIOS Klinik Am Stiftsberg<br />

HELIOS Klink Bad Grönenbach<br />

Bad<br />

Grönenbach<br />

Grönenbach<br />

Oberstau Oberstaufen berstau erstaufe<br />

n<br />

HELIOS Schlossberg-<br />

Schlossberg-<br />

klinik Oberstaufen<br />

Leezen<br />

HELIOS Klinik Leezen<br />

Brandenburg<br />

Brandenbu<br />

bburg<br />

HELIOS HELIOS Klinik Klinik Hohens Hohenstücken<br />

Berlin Ber erlin<br />

Pulsnitz<br />

HELIOS Klinik Schloss Pulsnitz<br />

HELIOS Klinik Schwedens Schwedenstein tein<br />

DDie<br />

ie<br />

HELIOS<br />

S KKliniken<br />

Kliniken<br />

bbieten<br />

ieten<br />

MMedizin<br />

edizin<br />

gen nach akuten Erkrankungen oder<br />

aaus<br />

us<br />

eeiner<br />

iner<br />

r HHand. Hand.<br />

NNeben<br />

eben<br />

dder<br />

er<br />

aakutme<br />

kutme-<br />

dizinischen<br />

Versorgung VVer<br />

ersorgung<br />

er ermöglichen möglichen<br />

wwir<br />

ir<br />

uunseren<br />

nseren<br />

n PPatienten Patienten<br />

aauch<br />

u<br />

ch<br />

dden<br />

en<br />

rrei<br />

ei-<br />

bbungslosen<br />

ungslosen<br />

ÜÜbergang<br />

bergang<br />

iin<br />

n eeine<br />

ine<br />

uunserer<br />

nserer<br />

���� �� � �� �� � � �<br />

bei chronischen Leiden zu v vvermin ermin-<br />

dern oder zu heilen und dem P PPatien atien-<br />

ten ein möglichst beschw beschwerdefreies erdefreies<br />

Leben zu ermöglichen. Der hohe me-<br />

� dizinische Standard der HELIOS Re Re-<br />

Die<br />

HEL HELIOS IOS Service-Hotline<br />

Serv<br />

ic ice-Hotline<br />

bietet Ihnen Informationen aus erster Hand.<br />

Kostenlos, schnell und individuell.<br />

Wählen<br />

Sie 00800–633<br />

800–633<br />

49<br />

46<br />

ddie<br />

ie hhochwertige<br />

ochwer<br />

r tige<br />

VVo<br />

Vor- or-<br />

uund<br />

nd<br />

NNachsorge<br />

achsorge<br />

� ��<br />

��� �� �� � � �<br />

(0800-MEDIZIN).<br />

�<br />

vvon<br />

on<br />

Erkrankungen Erkran<br />

n kungen<br />

ooder<br />

der<br />

ooperativen<br />

perativen<br />

� � �� ��� � �� ��<br />

� �� � -<br />

Werktags<br />

von<br />

8.00 8.<br />

0 0 bis 20.00 20 20.<br />

00<br />

Uhr.<br />

�� ��<br />

wwerkes,<br />

erkes, mit mit über über 300 300 Chefärzten Chefärzten aller<br />

aller<br />

Disziplinen, Disziplinen, und und wird wird durch durch ständige<br />

ständige<br />

0800-<br />

MEDIZIN<br />

Die HELIOS<br />

Die medizinische Rehabilitation hat Weiterbildung<br />

und<br />

Qualitätskontrol<br />

Qualitätskontrol-<br />

Service-Hotline<br />

dabei die Aufgabe, A Aufgabe, Fähigkeitsstörun-<br />

Fähigkeitsstörun-<br />

len gesichert.<br />

www.helios-kliniken.de/rehabilitation<br />

www.helios<br />

-k -kliniken.<br />

de/rehabilitation

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!