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PHAST SERVICES - APV

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Nachrichten<br />

und Mitteilungen<br />

Official<br />

Communications<br />

eine Kooperation<br />

zwischen <strong>APV</strong> und ECV<br />

2/11


Redaktion<br />

Prof. Dr. Jörg Breitkreutz (Präsident)<br />

Dr. Frank Stieneker (Leiter Geschäftsstelle)<br />

Wissenschaftlicher Beirat<br />

Dr. Karsten Cremer (Drug Delivery) · Prof.<br />

Dr. Wolfgang Frieß (Ausbildung und Wissenschaft)<br />

· Dr. Joachim Herrmann (Flüssige<br />

und Halbfeste Arzneiformen) · Dr. Christoph<br />

Hornberger (Informationstech nologie)<br />

·Dr. Susanne Keitel (DrugRegulatory<br />

Affairs) · Dr.Rolf Piepho (Analytik und<br />

Qualitätssicherung) · Prof. Dr.Peter Langguth<br />

(Bio pharmazie und Pharmakokinetik) ·<br />

Dr. Henrik Luessen (Pharmazeutische Biotechnologie)<br />

· RolandSzymoniak (Pharmatechnik)<br />

· Prof. Dr. Peter Kleinebudde (Feste<br />

Arznei formen) · Peter Thaler (Prozessoptimierung)<br />

· Dr. Martin Wesch (Verpackung<br />

und Medizinprodukte)<br />

Vorstand der <strong>APV</strong><br />

Dr. Rainer Alex · Dr. Hermann Allgaier ·<br />

Prof. Dr. Jörg Breitkreutz · Dr. Hubertus<br />

Folttmann · Prof. Dr. Achim Göpferich ·<br />

Prof. Dr. Heribert Häus ler ·Dr. Hermann P.<br />

Osterwald · Dr. Andreas Rummelt<br />

Arbeitsgemeinschaft für Pharmazeu tische<br />

Verfahrenstechnik e.V. (<strong>APV</strong>)<br />

Kurfürstenstraße 59<br />

55118 Mainz (Germany)<br />

Telefon +49 (0) 61 31/97 69 0<br />

Telefax +49 (0) 61 31/97 69 69<br />

e-mail: apv@apv-mainz.de<br />

http://www.apv-mainz.de<br />

Verlag<br />

ECV · Editio Cantor Verlag<br />

für Medizin und Naturwissenschaften<br />

GmbH<br />

Baendelstockweg 20<br />

88326 Aulendorf (Germany)<br />

Telefon +49 (0) 75 25/94 00<br />

Telefax +49 (0) 75 25/94 01 80<br />

e-mail: info@ecv.de<br />

http://www.ecv.de<br />

Alle Rechte beim Verlag<br />

All rights reserved<br />

Printed in Germany<br />

Jede Form des Nachdrucks verboten<br />

Druck<br />

stm media GmbH/druckhaus köthen GmbH<br />

Friedrichstr. 11-12<br />

06366 Köthen (Germany)<br />

Inhalt<br />

Inhalt / Impressum<br />

Mitteilungen aus der <strong>APV</strong>-Geschäftsstelle<br />

Leasing-Highlights zu Sonderkonditionen 5<br />

Reinraum ist unabdingbar für den Patientenschutz 6<br />

TechnoPharm 2011 7<br />

Mitteilungen aus dem Vereinsleben<br />

Trauer um Dr. Claus-Dieter Herzfeldt 8<br />

Trauer um Dr. h.c. Paul Reisen 9<br />

Infos aus der Industrie<br />

Engineering fair entlohnen 11<br />

Punktmuster ergänzt Punktcode 18<br />

3. offizielle deutsche GAMP ® -5-Konferenz 20<br />

Infos aus der Hochschule<br />

What’s hot in European Journal of Pharmaceutics 22<br />

and Biopharmaceutics?<br />

<strong>APV</strong>news 02/11 3


Prof. Dr. Jörg Breitkreutz<br />

Editorial<br />

Sehr geehrte Frau Kollegin,<br />

sehr geehrter Herr Kollege,<br />

liebe <strong>APV</strong>-Mitglieder,<br />

vom 11. bis 13. Oktober 2011 findet in Nürnberg die Messe TechnoPharm statt,<br />

die von der <strong>APV</strong> zusammen mit der NürnbergMesse veranstaltet wird. Traditionell<br />

werden neue Gerätschaften und Verfahren zur modernen Herstellung<br />

und Prüfung von Arzneimitteln sowie Innovationen bei prozessanalytischen<br />

Technologien (PAT) präsentiert. In diesem Jahr wird ein besonderer Schwerpunkt<br />

der Messe das aktuelle Themengebiet der Reinraum-Technologien betreffen.<br />

Dazu wird im Ausstellungsbereich ein „Cleanroom Village“ eingerichtet,<br />

in dem die zu diesem Thema ausstellenden Unternehmen konzentriert<br />

werden. Begleitet wird die Messe von einer wissenschaftlichen Veranstaltung<br />

– dem CleanRoomCongress – mit Präsentationen namhafter Experten aus der<br />

Praxis und eingesendeten Beiträgen. Alles, was Rang und Namen in dem Bereich<br />

der Reinräume hat, ob Aussteller oder interessierter Besucher, sollte sich<br />

diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.<br />

Kommen Sie mit Ihren Kollegen zahlreich nach Nürnberg und überzeugen Sie<br />

sich selbst von dem neuen Konzept!<br />

Dear colleague,<br />

Dear <strong>APV</strong>-member,<br />

on October 11-13, 2011 the TechnoPharm exhibition organized by <strong>APV</strong> and<br />

NürnbergMesse will take place in Nuremberg. Traditionally, novel equipment<br />

and processes for pharmaceutical manufacturing and quality control as well as<br />

innovations in process analytical technologies (PAT) are presented. This year<br />

cleanroom technologies are a special target. Therefore, a “cleanroom village”<br />

will be established in the exhibition hall pooling all exhibitors dealing with the<br />

topic. This will be accompanied by a scientific event – the CleanRoomCongress –<br />

with presentations of distinguished experts from practice and submitted contributions.<br />

All parties interested in cleanrooms, exhibitors or visitors, should not<br />

miss the opportunity to meet.<br />

Join together with your colleagues and discover the new concept!<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Kind regards<br />

Prof. Dr. Jörg Breitkreutz, Präsident


Mitteilungen aus der <strong>APV</strong>-Geschäftsstelle<br />

Mitteilungen aus der <strong>APV</strong>-Geschäftsstelle<br />

Leasing-Highlights zu Sonderkonditionen<br />

Kfz-Leasing: Vorteile für <strong>APV</strong>-Mitglieder<br />

Die <strong>APV</strong> hat für ihre Mitglieder einen<br />

Rahmenvertrag mit einem bekannten<br />

Leasing-Unternehmen geschlossen.<br />

Als Kooperationspartner der <strong>APV</strong><br />

bietet das Unternehmen Leasing<br />

von Neu- und Gebrauchtfahrzeugen<br />

zu Sonderkonditionen. Alle Marken<br />

und Modelle sind lieferbar. Leasing<br />

ohne Anzahlung ist selbstverständlich<br />

auch möglich. Die nachfolgende<br />

Tabelle gibt nur wenige aktuelle Beispiele<br />

möglicher Modelle und Marken<br />

wieder.<br />

Alle Preise in Euro zuzüglich gesetzlicher<br />

Mehrwertsteuer. Beschaffung<br />

durch die Leasing-Gesellschaft. 36<br />

Monate Laufzeit, ca. 60.000 km Gesamtlaufleistung,<br />

Angebote freibleibend.<br />

Der Nachlass auf den Listenpreis<br />

ist in die ermäßigte Rate einkalkuliert.<br />

Anfragen bitte an die Geschäftsstelle,<br />

die diese weitergibt. Das Leasing-Unternehmen<br />

wird sich dann mit Ihnen<br />

in Verbindung setzen.<br />

FS<br />

Jetzt neu: Leasing und Finanzierung<br />

zu günstigen Konditionen sind auch<br />

für andere Investitionsgüter wie Laboreinrichtungen<br />

etc. (auch für Ihre<br />

eigenen Produkte) über die <strong>APV</strong> möglich.<br />

Sprechen Sie uns an.<br />

Hersteller/Typ Listenpreis Anzahlung mtl. Rate<br />

Audi A1 3-Türer Attraction 1.2 TFSI 14.311,00 € 2.860,00 € 135,00 €<br />

63kW/86PS inkl. Klimaanlage, Sitzheizung,<br />

Radio, Wartungspaket! etc.<br />

Audi A3 Sportback Attraction 1.6 TDI 22.479,00 € 4.495,00 € 199,00 €<br />

77kW/105PS inkl. Klimaanlage,<br />

Einparkhilfe, Wartungspaket! etc.<br />

BMW 116d 5-Türer 85kW/115PS 22.630,00 € 4.530,00 € 169,00 €<br />

inkl. Klimaanlage, Radio/CD, PDC,<br />

LM-Felgen, Nebelscheinwerfer etc.<br />

BMW 525d Limousine 150kW/204PS 37.730,00 € 7.550,00 € 259,00 €<br />

inkl. Klimaautomatik, LM-Räder,<br />

Tempomat etc.<br />

Jaguar XF 3.0 V6 Diesel Luxury 41.930,00 € 8.390,00 € 219,00 €<br />

155kW/211PS inkl. Klimaautomatik,<br />

PDC, Automatikgetriebe, LM-Felgen etc.<br />

MINI Cooper 90kW/122PS inkl. 17.479,00 € 3.500,00 € 139,00 €<br />

Bordcomputer, Radio/CD,<br />

Klimaautomatik, LM-Felgen, etc.<br />

MINI One Clubman 72kW/ inkl. 17.714,00 € 4.540,00 € 145,00 €<br />

Klimaautomatik, Radio/CD,<br />

Leichtmetallräder<br />

Land Rover Range Rover Sport 3.0 46.890,00 € 9.380,00 € 359,00 €<br />

TDV6 S 155kW/211PS inkl. Automatik,<br />

Xenon, PDC, Navi, Klimaautomatik etc.<br />

Skoda Superb Combi Elegance 2.0 TDI 32.500,00 € 6.500,00 € 189,00 €<br />

DSG 125kW/170PS inkl. Metallic,<br />

Leder, Navigationssystem etc.<br />

Toyota Verso 2.0 D-4D Edition 7-Sitzer 23.690,00 € 4.740,00 € 178,00 €<br />

93kW/126PS inkl. Metallic, Navi,<br />

Einparkhilfe, Klimaautom. etc.<br />

Toyota Avensis Combi 2.0 D-4D 24.345,00 € 4.870,00 € 169,00 €<br />

Business Edition 93kW/126PS inkl. Leder,<br />

Navi, Metallic, Klimaautomatik etc.<br />

Volvo V60 D3 120kW/163PS inkl. 27.437,00 € 5.460,00 € 179,00 €<br />

Klimaautomatik, Audiopaket<br />

"Performance Sound" Radio/CD etc.<br />

Volvo XC60 DRIVe FWD Kinetic 29.260,00 € 5.880,00 € 219,00 €<br />

120kW/163PS inkl. Audio-Paket,<br />

Klimaautomatik, LM-Felgen etc.<br />

VW Golf "Style" 5-Türer 1,2l TSI 18.227,00 € 3.650,00 € 129,00 €<br />

77kW/105PS inkl. RCD 310, LM-Räder,<br />

Climatronic, Schwarz etc.<br />

VW Polo "Style" 5-Türer 1,2l 13.092,00 € 2.620,00 € 99,00 €<br />

51kW/70PS inkl. Klimaanlage, Radio/CD,<br />

LM-Räder, Lackierung schwarz<br />

<strong>APV</strong>news 02/11 5


6 <strong>APV</strong>news 02/11<br />

Mitteilungen aus der <strong>APV</strong>-Geschäftsstelle<br />

Reinraum ist unabdingbar für den<br />

Patientenschutz<br />

Dipl.-Ing. Roland Szymoniak, Sanovi-Aventis Deutschland GmbH, D-Frankfurt am Main<br />

Dipl.-Ing. Roland Szymoniak<br />

Reinraumtechnologie spielt nicht<br />

nur, aber besonders, in der Pharmaindustrie<br />

eine entscheidende Rolle. Auf<br />

der TechnoPharm 2010 haben bereits<br />

rund 80 Unternehmen innovative<br />

Reinraumlösungen angeboten. Gute<br />

Gründe, das Thema Cleanroom vom<br />

11. bis 13. Oktober 2011 in den Fokus<br />

der diesjährigen Fachmesse zu stellen.<br />

Mit dem Cleanroom Village, unterstützt<br />

durch den TÜV SÜD Cleancert<br />

und dem CleanRoomCongress,<br />

organisiert von der <strong>APV</strong> und Concept<br />

Heidelberg, bietet Nürnberg im<br />

Herbst eine effiziente Plattform für<br />

Experten und Anbieter dieser Technologie.<br />

Im Nachfolgenden spricht Dipl.-Ing.<br />

(TU) Roland Szymoniak, Industrial<br />

Engineering & Transfer Projects, Sanofi-Aventis<br />

Deutschland, und Mitglied<br />

des Steering Committees des<br />

CleanRoomCongresses, über die Bedeutung<br />

der Reinraumtechnologie in<br />

der Pharmaindustie.<br />

Herr Szymoniak, wie schätzen Sie den<br />

Stellenwert des Reinraums in der Pharmaindustrie<br />

ein?<br />

Szymoniak: „Der Reinraum hat einen<br />

sehr hohen Stellenwert für alle Prozesse<br />

unter kontrollierten Bedingungen.<br />

Er ist unabdingbar für den Produktschutz<br />

und damit für den Patientenschutz.<br />

Die Bedeutung wird meiner<br />

Meinung nach zukünftig sogar noch<br />

wachsen, auf Grund der Zunahme von<br />

Biotech-Produkten und höheren regulatorischen<br />

Anforderungen (wie zum<br />

Beispiel die neue WHO-GMP-Guideline).“<br />

Wie beurteilen Sie den Einsatz alternativer<br />

Konzepte wie RABS (Restricted Access<br />

Barrier Systems) oder Isolatoren im<br />

Vergleich zueinander und mit den klassischen<br />

Zonenkonzepten?<br />

Szymoniak: „Das Zonenkonzept wird<br />

es auch zukünftig geben, die Bedeutung<br />

aber wird eher abnehmen. Wohingegen<br />

alternative Konzepte, insbesondere<br />

Isolatoren, immer wichtiger<br />

werden. Isolatortechnologie ist hinsichtlich<br />

Raum- und Energiebedarf<br />

deutlich kostengünstiger als die konventionellen<br />

Konzepte. Bei einer<br />

Neuinvestition liegen die finanziellen<br />

Vorteile oft (aber nicht immer) auf der<br />

Seite des konventionellen Reinraums.<br />

Hier sollte eine Entscheidung erst<br />

nach kritischem Abwägen der Vor- und<br />

Nachteile getroffen werden. Da der<br />

Mensch die größte Kontaminationsquelle<br />

im Reinraum darstellt, ist ein<br />

RABS ein geeignetes System ein Kontaminationsrisiko<br />

für Produkt, Primärpackmittel<br />

und produktberührende<br />

Oberflächen zu reduzieren.“<br />

Wie werden die abnehmenden Chargengrößen<br />

und die sicherlich vermehrt<br />

kommende personalised medicine den<br />

Reinraum der Zukunft beeinflussen?<br />

Szymoniak: „In diesem Fall bietet sich<br />

der Isolator an, da kleine Chargen und<br />

„single piece flow“ sowie der Einsatz<br />

von Disposables (Einmalprodukte)<br />

diese Technik begünstigen. Bei der Produktion<br />

dieser Arzneimittel werden<br />

keine Hochleistungsanlagen benötigt,<br />

hier ist maximale Flexibilität gefragt<br />

und da hat ein Isolator Vorteile.“<br />

Sehen Sie Möglichkeiten, dass die Pharmaindustrie<br />

hinsichtlich Reinraumtechnik<br />

von den Erfahrungen anderer<br />

Industriezweige wie z. B. der Halbleiterindustrie<br />

profitieren kann?<br />

Szymoniak: „Im Einzelfall vielleicht,<br />

da gerade in der Halbleiterindustrie die<br />

Anforderungen hinsichtlich Partikel<br />

noch höher sind als in der Pharmaindustrie.<br />

Hier wird im Regelfall mit der<br />

„Reinraumklasse 1“ oder kleiner produziert.<br />

Leider lassen sich die Konzepte<br />

nicht 1:1 übertragen, da es in Bezug<br />

auf die Produktionsprozesse doch sehr<br />

große Unterschiede gibt. Ein Beispiel<br />

für ein Konzept, das in der Halbleiterindustrie<br />

zum Einsatz kommt, das aber<br />

in der Pharmaindustrie nicht akzeptabel<br />

wäre, ist die vertikale laminare Luftströmung<br />

durch einen in der Regel metallischen<br />

Siebboden.“<br />

Vielen Dank für das Gespräch.


Reinraumtechnik bildet einen Schwerpunkt<br />

auf der TechnoPharm 2011<br />

CleanRoomCongress: <strong>APV</strong> und CON-<br />

CEPT HEIDELBERG organisieren gemeinsames<br />

Weiterbildungsforum<br />

Cleanroom Village: Sonderfläche für<br />

Aussteller bündelt die Bereiche Reinraum-<br />

und Steriltechnik<br />

Die TechnoPharm setzt 2011 einen<br />

Schwerpunkt auf die Reinraumtechnik,<br />

ohne die kein pharmazeutischer<br />

Prozess auskommt. Ergänzend zu<br />

dem bereits angekündigten Cleanroom<br />

Village werden der ideelle<br />

Träger der TechnoPharm, die Arbeitsgemeinschaft<br />

für Pharmazeutische<br />

Verfahrenstechnik, <strong>APV</strong>, und<br />

CONCEPT HEIDELBERG – Europas<br />

führender Weiterbildungs- und Informationsdienstleister<br />

auf dem Gebiet<br />

der pharmazeutischen Qualitätssicherung<br />

und Arzneimittelsicherheit<br />

– den offiziellen Clean-<br />

RoomCongress organisieren.<br />

Reinraumtechnik ist eine Schlüsseltechnologie<br />

in der pharmazeutischen<br />

und biopharmazeutischen Industrie.<br />

Sie ist wegen der außergewöhnlichen<br />

Anforderungen immer von hoher Innovationskraft<br />

und kurzen Innovationszyklen<br />

geprägt und damit eine<br />

stete Herausforderung für Planer, Anlagenbauer<br />

und Betreiber. Diese<br />

Technologie, die schon immer Bestandteil<br />

der TechnoPharm gewesen<br />

ist, rückt 2011 klar in den Fokus der<br />

Veranstaltung. Speziell zwei Punkte<br />

im vielfältigen Rahmenprogramm der<br />

TechnoPharm greifen künftig das<br />

Thema auf: das Cleanroom Village<br />

und der CleanRoomCongress. „Die<br />

Reinraumtechnik ist eine substanzielle<br />

Anwendung in der Pharmabranche.<br />

Gemeinsam mit der <strong>APV</strong> und CON-<br />

CEPT HEIDELBERG freuen wir uns,<br />

dieses wichtige Thema im nächsten<br />

Jahr mit neuen Konzepten aufgreifen<br />

zu können“, so Claudia Hauser-Voll-<br />

rath, Projektverantwortliche bei der<br />

NürnbergMesse.<br />

CleanRoomCongress – Case Studies<br />

aus Betreibersicht<br />

Das Motto des neu ins Leben gerufenen<br />

CleanRoomCongresses könnte<br />

man mit „Aus der Praxis für die Praxis“<br />

beschreiben, denn die Organisatoren<br />

– <strong>APV</strong> und CONCEPT HEIDEL-<br />

BERG – werden gezielt Vertreter der<br />

führenden Pharmaunternehmen einladen,<br />

ihre Umsetzungsbeispiele zu<br />

präsentieren. Oliver Schmidt, Geschäftsführer<br />

von CONCEPT HEI-<br />

DELBERG freut sich: „Mit dem Schritt<br />

der TechnoPharm einen Schwerpunkt<br />

auf die Reinraumtechnik zu legen,<br />

wurde endlich eine Lücke geschlossen.<br />

Jetzt gibt es eine europäische<br />

Leitmesse für die Reinraumtechnik in<br />

der Pharmabranche“. Dr. Frank Stieneker,<br />

Geschäftsführer der <strong>APV</strong>, ergänzt:<br />

„In Zusammenarbeit mit CON-<br />

CEPT HEIDELBERG wollen wir den<br />

führenden Branchentreffpunkt organisieren.<br />

Unser Ziel ist es, die Entscheidungsträger<br />

aus den Pharmaunternehmen<br />

in das Konzept mit einzubinden.“<br />

Damit wird gleichzeitig eine<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit fortgesetzt,<br />

denn beide Organisationen haben<br />

zusammen mit der ISPE die offizielle<br />

GAMP-Konferenz etabliert, die<br />

gleich im ersten Jahr über 400 Teilnehmer<br />

verzeichnete.<br />

Das Anwendungsgebiet von Reinraumtechnik<br />

reicht von der sogenannten<br />

kontrollierten Umgebung<br />

bis hin zu geschlossenen Systemen<br />

wie Isolatoren und RABS (Restricted<br />

Access Barrier Systems). Die GMP-<br />

(Good-Manufacturing-Practice-) Anforderungen<br />

der Food and Drug Administration<br />

(FDA) und auch der EU<br />

haben sich in den letzten Jahren umfangreich<br />

weiterentwickelt. Die prak-<br />

Mitteilungen aus der <strong>APV</strong>-Geschäftsstelle<br />

tische Umsetzung dieser Vorgaben<br />

bildet die Zielsetzung für den<br />

deutschsprachigen CleanRoomCongress.<br />

„Für die Aussteller hat die neue<br />

Ausrichtung der TechnoPharm im Bereich<br />

Reinraumtechnik gleich zwei<br />

Vorteile. Die TechnoPharm ist die<br />

führende Messe für Anbieter von<br />

Pharmaequipment in Europa. Damit<br />

kann man sich zukünftig die Ausstellung<br />

bei regionalen Kleinmessen zur<br />

Reinraumtechnik sparen. Ein echter<br />

Kostenvorteil, zumal die Entscheidungsträger<br />

aus der Pharmaindustrie<br />

durch den CleanRoomCongress mit<br />

eingebunden sind“, so Schmidt weiter.<br />

Ab sofort können interessierte<br />

Unternehmen ihre Abstracts (in deutscher<br />

Sprache) einreichen.<br />

Kontakt:<br />

info@concept-heidelberg.de<br />

Cleanroom Village – hoch spezialisierte<br />

Sonderschau bildet gesamtes<br />

Spektrum der Reinraumtechnik ab<br />

Die TechnoPharm setzt damit innerhalb<br />

ihres Fachangebotes einen klaren<br />

Fokus auf den Bereich Reinraumund<br />

Steriltechnik. Das Cleanroom Village<br />

umfasst neben Reinraumplanung,<br />

-ausstattung, -bau mit Wandund<br />

Deckensystemen, Personen-,<br />

Materialfluss-, Schleusensystemen<br />

auch die Luftaufbereitung und Klimatisierung<br />

mit Reinstluftverteilern, Laminar-flow-<br />

und Filtersystemen. Bei<br />

der Heizungs-, Kälte- und Medientechnik<br />

stehen energieeffiziente Systeme<br />

im Mittelpunkt. Einen ganz wesentlichen<br />

Anteil am Angebotsspektrum<br />

haben auch Partikelmessgeräte,<br />

Analysesysteme für luftgetragene molekulareVerunreinigungen<br />

und Messgeräte<br />

zur Reinraumklassenbestimmung,<br />

Temperatur- und Feuchtigkeitsmessung<br />

sowie zur Turbulenzgradbestimmung<br />

und Kontaminationskontrolle.<br />

<strong>APV</strong>news 02/11 7


Die Leistungsschau auf dem Cleanroom<br />

Village bezüglich der Planung,<br />

Realisierung und Zertifizierung von<br />

reinraumtechnischen Anlagen und<br />

Systemen ergänzt optimal das klassische<br />

Ausstellerspektrum der Techno-<br />

Pharm. Somit wird dem interessierten<br />

Messebesucher diesbezüglich ein informativer<br />

Mehrwert angeboten“, so<br />

Walter Ritz, Senior Consultant Pharma,<br />

TÜV SÜD Cleancert.<br />

8 <strong>APV</strong>news 02/11<br />

Mitteilungen aus dem Vereinsleben<br />

Mit dem Cleanroom Village haben Planungs-<br />

und Beratungsunternehmen,<br />

Komponentenhersteller und Anlagenbauer<br />

dieser Systeme erstmals die herausragende<br />

Chance, im direkten Umfeld<br />

der hoch effizienten Fachmesse<br />

vor allem Fachbesucher aus Pharma,<br />

Life Sciences, Chemie, Biowissenschaften,<br />

Lebensmittelindustrie, Healthfood,<br />

Medizintechnik, Labor, aber auch<br />

aus der Nanotechnologie zu erreichen.<br />

Mitteilungen aus dem Vereinsleben<br />

Trauer um Dr. Claus-Dieter Herzfeldt<br />

Zum Tod von Dr. Claus-Dieter Herzfeldt, Petterweil<br />

Weitere Informationen zum Messeverbund<br />

TechnoPharm und POW-<br />

TECH 2011 im Internet unter:<br />

www.technopharm.de und<br />

www.powtech.de<br />

Am 31. Januar verstarb Dr. Claus-Dieter Herzfeldt nach schwerer Krankheit. Dr. Herzfeldt<br />

wurde am 30. Dezember 1944 in Hamburg geboren und machte dort 1965 sein Abitur. Von<br />

1967 bis 1970 studierte er in Frankfurt am Main Pharmazie, war von 1971 bis 1976 wissen-<br />

schaftlicher Mitarbeiter und wurde nach seiner Promotion 1975 dann im Jahr 1976 zum<br />

Akademischen Rat ernannt. Am 15.01.1975 erhielt er seine Approbation zum Apotheker.<br />

1981 erfolgte die Ernennung zum Akademischen Oberrat. Im Herbst 2005 trat Herzfeldt in<br />

den beruflichen Ruhestand. Dr. Herzfeld war Herausgeber und Mitherausgeber mehrerer<br />

Bücher und hat über viele Jahre hinweg aktiv Kurse der <strong>APV</strong> gestaltet und durchgeführt.<br />

Seine sehr praxisorientierten Kurse gaben vielen Apothekern/innen für ihre Arbeit in der Offizin wertvolle Anre-<br />

gungen und Hilfestellungen im Bereich der Rezeptur und Defektur. Herr Dr. Herzfeldt erhielt für seine Verdien-<br />

ste am 25. März 1999 die <strong>APV</strong>-Medaille. Neben seiner beruflichen Tätigkeit war Dr. Herzfeldt auch als Musiker<br />

und als Heimathistoriker aktiv.<br />

Jörg Kreuter


Trauer um Dr. h.c. Paul Reisen<br />

Zum Tod von Dr. h.c. Paul Reisen, Bergen-Enkheim<br />

Mitteilungen aus dem Vereinsleben<br />

Am 27. Februar 2011 ist Dr. h.c. Paul Reisen im Alter von 85 Jahren gestorben. In tiefer<br />

Trauer nehmen wir Abschied vom Ehrenpräsidenten der Arbeitsgemeinschaft für Phar-<br />

mazeutische Verfahrenstechnik (<strong>APV</strong>), einem charismatischen Menschen, einem Vorbild<br />

in vieler Hinsicht, einer großen Apothekerpersönlichkeit und einem Freund.<br />

Am 7. September 1925 wurde Paul Reisen in Viersen geboren. Nach dem Abitur wurde er<br />

zum Reichsarbeitsdienst und Militärdienst eingezogen. Bis 1946 war er in französischer<br />

Kriegsgefangenschaft und begann nach seiner Rückkehr ein Studium der Chemie, Mathe-<br />

matik und Physik. Ab 1950 absolvierte er ein Praktikum in der Frankfurter Einhorn-Apotheke, das er mit dem<br />

Vorexamen abschloss. Es folgte ein Studium der Pharmazie an der Universität Frankfurt, das 1953 mit dem<br />

Staatsexamen erfolgreich endete. 1954 erhielt er die Approbation und er begann seine Arbeit in der Apotheke<br />

seiner Frau Marianne in Bergen-Enkheim.<br />

Im selben Jahr 1954 wurde in Mainz die <strong>APV</strong> gegründet. Paul Reisen war kein Gründungsmitglied, da ihm der<br />

Jahresbeitrag von 10 DM zu hoch war, aber 1957 trat er der <strong>APV</strong> bei. Schnell war er aktiv tätig und nach Gründung<br />

von Fachgruppen übernahm er die Leitung der Fachgruppe Rektale Arzneiformen. 1966 wurde er in den Vor-<br />

stand gewählt und war von dem Zeitpunkt an für 20 Jahre der Präsident der <strong>APV</strong>. Niemand hat länger als er die<br />

<strong>APV</strong> geführt und niemand hat die <strong>APV</strong> nachhaltiger geprägt. Intensiv und erfolgreich hat er sich im Namen der<br />

<strong>APV</strong> für die Etablierung des Fachs Pharmazeutische Technologie in der Ausbildung von Apothekern eingesetzt,<br />

was in der Approbationsordnung von 1971 wirksam wurde.<br />

Aus einem Verein der Hilfe zur Selbsthilfe unter engagierten Offizinapothekern entwickelte sich die <strong>APV</strong> unter<br />

seiner Leitung zu einer weithin anerkannten wissenschaftlichen Fachgesellschaft im Bereich der Pharmazeuti-<br />

schen Technologie. Die Geschäftsstelle wurde ausgebaut und verstärkte die Wirkung der <strong>APV</strong>. Zunehmend<br />

bekam die <strong>APV</strong> Mitglieder und Aktive aus den Bereichen der Universität und der pharmazeutischen Industrie.<br />

Neben zahllosen Kursen und Seminaren entwickelten sich die Jahrestagungen zu weithin beachteten und aner-<br />

kannten Veranstaltungen. Von Beginn an war für Paul Reisen die internationale Zusammenarbeit von großer Be-<br />

deutung. Mit Rolf Dolder hatte er während der 20 Jahre seiner Präsidentschaft einen Schweizer Kollegen an sei-<br />

ner Seite. Die <strong>APV</strong> knüpfte, häufig durch den persönlichen Einsatz von Paul Reisen, Kontakte in vielen Ländern,<br />

insbesondere solchen im damaligen Ostblock wie Ungarn, Tschechoslowakei, Jugoslawien und Rumänien. Bis<br />

heute ist die Erinnerung an Paul Reisen bei vielen Kollegen dort lebendig. Er verstand die <strong>APV</strong> als eine interna-<br />

tionale Fachgesellschaft, was sich früh in der Zusammensetzung der Mitglieder und in der Wahl der Veranstal-<br />

tungsorte für die Jahrestagungen widerspiegelte. Die <strong>APV</strong> erhielt 1978 auch einen englischen und französischen<br />

Namen, die Acta Pharmaceutica Technologica wurde mehrsprachig. Ganz besondere Bedeutung kam den Kon-<br />

takten in der damaligen DDR zu. Er vermochte es, trotz der Reisebeschränkungen, Hochschullehrer und Indu-<br />

strieapotheker zu <strong>APV</strong>-Veranstaltungen einzuladen, und hat die Kontakte intensiv gepflegt. Mit Reinhard Hüt-<br />

tenrauch hat ihn eine Freundschaft verbunden, die nach der Öffnung der Mauer bereits 1991 früh und jäh durch<br />

dessen Tod beendet wurde.<br />

<strong>APV</strong>news 02/11 9


10 <strong>APV</strong>news 02/11<br />

Mitteilungen aus dem Vereinsleben<br />

In der ‚Ära Reisen’ war die <strong>APV</strong> als Veranstalter von Fortbildungen nahezu konkurrenzlos. Die in dieser Zeit er-<br />

schienenen <strong>APV</strong>-Richtlinien waren führend und haben zur internationalen Meinungsbildung maßgebend bei-<br />

getragen. Themen wie Arzneimittelsicherheit, GMP oder Stabilität wurden vorausahnend in ihrer Bedeutung er-<br />

kannt und aufgegriffen. Viele haben an den Ergebnissen mitgewirkt, aber es bedurfte der visionären Führungs-<br />

persönlichkeit und des strategischen Weitblicks eines Paul Reisen, dieses Potential zu entfalten und wirksam<br />

werden zu lassen. Die Bedeutung dieser Person kann nicht überschätzt werden.<br />

Die hauptberufliche Tätigkeit war die Führung der „Alten Apotheke“ in Bergen-Enkheim, die er 1992 an seinen<br />

Sohn Peter übergab. Obwohl er die Leitung der Apotheke in moderner Weise mit großem Engagement umsetzte,<br />

blieb ihm der nötige Freiraum, die zeitaufwendige und fordernde Aufgabe als <strong>APV</strong>-Präsident in einzigartiger<br />

Weise auszufüllen. Neben der <strong>APV</strong> war er auch Mitglied in der Kommission für die neue Approbationsordnung,<br />

Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Bundesapothekerkammer, dem pharmazeutisch-technischen Aus-<br />

schuss der deutschen Arzneibuchkommission, des Beirats der Deutschen Apotheker-Zeitung sowie stellvertre-<br />

tendes Mitglied der Zulassungskommission A des Bundesgesundheitsamts.<br />

Das erfolgreiche Engagement wurde in vielfacher Weise gewürdigt. Herausragend war die Verleihung der Ehren-<br />

doktorwürde der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich im Jahr 1986. Außerdem erhielt er 1976 die<br />

Lesmüller-Medaille, 1979 die Hermann-Thoms-Medaille der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft, 1985<br />

das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und 1986 die Ehrenmedaille der Deutschen Apotheker – die Hans-Mayer-<br />

Medaille. Beim Ausscheiden aus dem <strong>APV</strong>-Vorstand wurde er spontan von der Mitgliederversammlung in Lei-<br />

den zum Ehrenpräsidenten der <strong>APV</strong> gewählt.<br />

Nach der Beendigung der beruflichen Karriere zog sich Paul Reisen konsequent ins Privatleben zurück. Dennoch<br />

hat er den Kontakt zur <strong>APV</strong> nie verloren und ist bis zum Schluss Mitglied der Satzungskommission geblieben.<br />

Auf der Jubiläumsfeier „50 Jahre <strong>APV</strong>“ 2004 hat er eine Rede gehalten und war tatkräftig an der Jubiläumsbro-<br />

schüre beteiligt. Das Interesse an „seiner“ <strong>APV</strong> blieb erhalten und er stand für alle Nachfolger stets mit gutem Rat<br />

bereit.<br />

Der Privatmensch Paul Reisen hatte viele Facetten. Paul Reisen war immer auch ein politischer Mensch: liberale<br />

Prinzipien waren für ihn wichtig. Die klaren politischen Vorstellungen haben ihn auch schon immer zu einem<br />

strategisch denkenden und handelnden Menschen gemacht. Seine Ansprachen zu den Jahreskongressen der<br />

<strong>APV</strong> waren von beeindruckender Klarheit und Weitsicht. Oft hat er zur Bildungs- oder Standespolitik Stellung<br />

bezogen. Durch seine Mitgliedschaft im Rotary-Club war er auch sozial engagiert.<br />

Paul Reisen hat in langer Ehe mit seiner Frau Marianne gelebt. Nach ihrem Tod hat er erneut geheiratet und mit<br />

seiner Frau Ingrid weiterhin ein erfülltes und ereignisreiches Leben geführt. Dazu gehörten zahlreiche Konzert-<br />

und Museumsbesuchen sowie die Lektüre von Büchern: Als langjähriges Mitglied der Jury für den Stadtschreiber<br />

in Bergen-Enkheim hat er für die Auswahl jeweils ein enormes Lektürepensum erledigt. In der Folge kannte er<br />

die gesamte deutschsprachige Schriftstellerelite persönlich, weil sie alle ein Jahr in Bergen-Enkheim verbracht<br />

hatten. Er hinterlässt seine Frau Ingrid, seine Kinder Peter, Michael und Jutta und Enkelkinder.<br />

Wir, seine Nachfolger im Amt und Freunde, werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

Hans Junginger<br />

Walter Oeser<br />

Günther Hanke<br />

Peter Kleinebudde<br />

Jörg Breitkreutz


Infos aus der Industrie<br />

Engineering fair entlohnen<br />

Dipl. Ing. (FH) Sylvia Bräunlein, Hosokawa Alpine AG, D-Augsburg<br />

Dr. Peter Golz, VDMA, D-Frankfurt<br />

Dr. Udo Janske, Merk KGaA, D-Darmstadt<br />

Dipl.-Ing. Andreas Nuhn, Carpus Prozess Experten GmbH, D-Aachen<br />

Der Kostenanteil von Engineeringleistungen<br />

bei Maschinen und Anlagen<br />

für die Pharmaindustrie steigt kontinuierlich.<br />

Vieles kann nicht auf ein<br />

konkretes Projekt abgerechnet werden.<br />

Manches scheint überflüssig und<br />

vermeidbar zu sein. Über Gemeinkostenaufschläge<br />

werden vor allem einfachere<br />

Maschinen und Geräte aus<br />

Sicht der Kunden unverhältnismäßig<br />

teuer. Umgekehrt besteht beim Maschinenlieferanten<br />

das Gefühl, dass<br />

die von ihm erbrachten – in der Praxis<br />

oft nicht abrechenbaren – Engineeringleistungen<br />

vom Kunden nicht adäquat<br />

wahrgenommen werden, teils<br />

weil diese an ein zwischengeschaltetes<br />

Planungsbüro geleistet werden, teils<br />

weil der beim Maschinenbauer anfallende<br />

Engineeringaufwand dem Kunden<br />

zu wenig bekannt ist. Unter der<br />

Überschrift „Engineering fair entlohnen!“<br />

traf sich am Rande der Techno-<br />

Pharm in Nürnberg eine <strong>APV</strong>-VDMAad-hoc-Gruppe,<br />

um die Thematik zu<br />

diskutieren. Zutage kam eine Gemengelage<br />

von Faktoren, die die Kostenspirale<br />

antreiben. Diese werden im<br />

nachfolgenden Artikel schlaglichtartig<br />

beleuchtet. Vom idealen Planungsprozess<br />

ist die Praxis weit entfernt. Positiv<br />

ausgedrückt: Es besteht reichlich Verbesserungspotential,<br />

das zum wirtschaftlichen<br />

Vorteil aller Beteiligten<br />

ausgeschöpft werden kann.<br />

Am Anfang fehlt das Geld<br />

Es ist eine Binsenweisheit. Sorgfältige<br />

Planung in der Konzeptphase zahlt<br />

sich in insgesamt niedrigeren Projektkosten<br />

und einem reibungsarmen Projektablauf<br />

aus. Gerade am Anfang<br />

wären die erfahrensten Projektingenieure<br />

(mit den höchsten Stundensätzen)<br />

erforderlich, um Ideen zu sichten,<br />

um allgemeine Anforderungen auf<br />

ihre Relevanz für das Projekt zu prüfen,<br />

um nach intelligenten Alternativen<br />

zu suchen, um Qualitätsanforderungen<br />

und Budgetrahmen in Einklang<br />

zu bringen und um die Machbarkeit<br />

verschiedener Ansätze zu beurteilen.<br />

Das braucht Zeit. Da kommt<br />

schnell eine beachtliche Summe zusammen.<br />

Doch gerade am Anfang des<br />

Projektes fehlt Geld. Wer budgetiert<br />

schon eine sechsstellige Summe, wenn<br />

die Durchführung des Projekts noch in<br />

den Sternen steht? Hoffnungsträger<br />

scheitern in der klinischen Prüfung;<br />

Projektvorhaben müssen sich im internationalen<br />

Standort-Wettbewerb<br />

durchsetzen. Und wenn ein Budget für<br />

Konzeptentwicklung zur Verfügung<br />

steht, wird dieses oft im Rahmen einer<br />

Wettbewerbsausschreibung auf mehrere<br />

Planungsunternehmen verteilt.<br />

Anforderungsspirale unterbrechen<br />

Drei Aktenordner allgemeine und spezifische<br />

Anforderungen für eine Hubsäule<br />

sind keine Ausreißer sondern<br />

gängige Praxis – mit steigender Tendenz.<br />

Allein zur Prüfung der Unterlagen<br />

sind mehrere Manntage an Ingenieurleistungen<br />

erforderlich, die Anpassung<br />

an kundenspezifischen Vorgaben<br />

sowie die Dokumentation des „Customizing“<br />

kommen oben drauf. Am<br />

Ende übersteigt das Ganze den Wert<br />

der Hubsäule. Und da immer weniger<br />

Angebote zum Auftrag führen, zahlt<br />

der Kunde über einen Gemeinkostenaufschlag<br />

für die Bearbeitung der Auftragsunterlagen<br />

der nicht durchgeführten<br />

bzw. verlorenen Projekte mit.<br />

Es geht auch anders. Die Anforderungen<br />

können vorab auf die Relevanz für<br />

die betrachtete Anlage abgeklopft werden.<br />

Und nicht jede Anforderung muss<br />

realisiert werden, wenn die Kosten der<br />

Umsetzung in keinem Verhältnis zum<br />

Infos aus der Industrie<br />

Nutzen steht. Es muss auch nicht immer<br />

der Maßanzug sein, manchmal<br />

kann man auch mit einem Anzug von<br />

der Stange einen guten Staat machen.<br />

Dies setzt allerdings eine entsprechende<br />

Erfahrung und ausreichende Entscheidungsspielräume<br />

beim beauftragten<br />

Planer voraus. Und ein kurzer<br />

Draht zwischen Maschinenlieferant<br />

und Auftraggeber kann in diesem Zusammenhang<br />

auch nicht schaden.<br />

Auf das Notwendige beschränken<br />

In der Konzeptphase sind die Freiheitsgrade<br />

hoch. Sowohl auf der Gebäude-<br />

als auch auf der technischen<br />

Seite konkurrieren unterschiedliche<br />

Konzepte. Da möchte man schon gerne<br />

genauer wissen, wie es z. B. um die<br />

Zugänglichkeit des Isolators gestellt<br />

ist, bevor man sich für eine bestimmte<br />

Planungsvariante entscheidet. Doch<br />

Genauigkeit kostet Geld, das in der<br />

Konzeptphase bekanntlich knapp ist.<br />

Aber kein Problem. Der Lieferant des<br />

Isolators stellt dem Planer die für die<br />

Simulation der Zugänglichkeiten erforderlichen<br />

Daten zur Verfügung.<br />

Schließlich verspricht man sich hierdurch<br />

verbesserte Ausgangsbedingungen<br />

bei der Auftragsvergabe. Der Kunde<br />

ist zufrieden. Bei der nächsten Variante<br />

möchte man auf die bewährte<br />

Dienstleistung nicht verzichten. So<br />

schaukeln sich im Hintergrund unentgeltliche<br />

Planungsleistungen der Lieferanten<br />

hoch. Ähnlich verhält es sich<br />

beim Informationsbedarf für Kostenschätzungen.<br />

Nicht immer ist der zusätzliche<br />

Informationsbedarf sachlich<br />

erforderlich. Oft fallen die Wünsche<br />

nach zusätzlicher Information in die<br />

Schublade ‚nice to have’. Bei genauerer<br />

Prüfung – sprich, wenn der Auftraggeber<br />

für die von ihm gewünschten<br />

Leistungen zu zahlen hätte – würde er<br />

<strong>APV</strong>news 02/11 11


8 th World Meeting on Pharmaceutics, Biopharmaceutics<br />

and Pharmaceutical Technology<br />

Istanbul<br />

Turkey 19 th to 22 nd March 2012<br />

PBP<br />

WORLD MEETING<br />

8 th World Meeting on<br />

Pharmaceutics, Biopharmaceutics<br />

and Pharmaceutical Technology


auf manche kostentreibende Detailinformation<br />

verzichten. Kostentransparenz<br />

führt so an dieser Stelle zu<br />

mehr Kostendisziplin.<br />

Parallelprozesse koordinieren<br />

Megafusionen und konzerninterne<br />

„Fitnessprogramme“ haben zu einem<br />

verschärften Wettbewerb zwischen<br />

den Produktionsstandorten der Pharmakonzerne<br />

geführt. Um den Zuschlag<br />

für größere Investitionen des<br />

Konzerns wird heftig geworben, wird<br />

doch häufig die Zukunft des Standorts<br />

hieran fest gemacht. Infolgedessen<br />

laufen an mehreren Standorten parallel<br />

Planungen an, häufig unkoordiniert.<br />

Mit einer zentralen planerischen<br />

Koordination des Standortwettbewerbs<br />

könnte einiges an Doppelleistungen<br />

im Zuge der Parallelprozesse<br />

vermieden werden. Der durchaus erwünschte<br />

Wettstreit der Lösungsansätze<br />

muss dabei nicht auf der Strecke<br />

bleiben. Dieser kann kosteneffektiv<br />

mit eigenem Budget in die Konzeptphase<br />

des Gesamtprojekts eingebunden<br />

werden.<br />

Schnittstellen klären<br />

Pharmamaschinen und -anlagen haben<br />

sich mehr und mehr zu komplexen<br />

Funktionseinheiten mit integrierter<br />

technischer Peripherie entwickelt.<br />

Detaillierte Funktionsbeschreibungen<br />

dieser Module in den Ausschreibungsunterlagen<br />

begründen oft einen hohen<br />

auftragsspezifischen Anpassungsbedarf.<br />

In den Ausschreibungsunterlagen<br />

enthaltenes Detail-Engineering<br />

erweist sich vielfach als unbrauchbar<br />

und muss von den Lieferanten erneut<br />

erstellt werden. Um diese Schwachstellen<br />

des Planungsprozesses zu vermeiden,<br />

sollte der Planer sich darauf<br />

beschränken in den Ausschreibungsunterlagen<br />

festzulegen, was das Funktionsmodul<br />

leisten soll, und darüber<br />

hinaus die Schnittstellen zum Funktionsmodul<br />

genau beschreiben. Dies<br />

lässt dem Lieferanten mehr Möglichkeiten<br />

auf „Schubladenlösungen“ aufzusetzen,<br />

zum Vorteil für alle Beteiligten,<br />

und das Detail-Engineering auf<br />

der Planungsseite könnte eingespart<br />

werden.<br />

Änderungen im Planungsprozess managen!<br />

Zugegeben, es geht nicht ohne Änderungen.<br />

Je komplexer die Planungsaufgabe,<br />

umso weniger lassen sich alle<br />

Eventualitäten vorausplanen. Doch<br />

Änderungen verursachen zusätzlichen<br />

Aufwand. Je später die Änderung erfolgt,<br />

umso größer ist der direkte Anpassungsaufwand,<br />

umso mehr Folgeänderungen<br />

an anderer Stelle werden<br />

angestoßen, umso komplexer ist<br />

die Aufgabe die Auswirkung der Änderung<br />

umfassend zu dokumentieren.<br />

Als richtiger Kostentreiber erweisen<br />

sich in der Praxis vor allem Änderungen<br />

nach der Auftragsvergabe. Nicht<br />

nur, dass diese i. d. R. nicht ausreichend<br />

budgetiert sind. Sie wirbeln<br />

auch den meist ohnehin angespannten<br />

Zeitplan durcheinander. Und verlorene<br />

Zeit wieder hereinzuholen kostet<br />

richtig Geld!<br />

Es lohnt sich also darüber nachzudenken,<br />

wie Änderungen im Projektverlauf<br />

durch eine vorausschauende Planung<br />

auf ein nicht zu vermeidendes<br />

Maß reduziert und die Folgen nicht<br />

vermeidbarer Änderungen durch ein<br />

striktes Änderungsmanagement unter<br />

Kontrolle gebracht werden. Das Änderungsmanagement<br />

hat dabei auch die<br />

Aufgabe, die Latte für nachträglich<br />

eingebrachte Anforderungen dadurch<br />

hoch zu legen, dass formalisiert die<br />

Folgen der geänderten bzw. zusätzlichen<br />

Anforderungen für den Projektverlauf<br />

reflektiert werden müssen.<br />

Am Ende fehlt die Zeit<br />

Die Entscheidungen über die Projektdurchführung<br />

fallen immer später, bei<br />

fixem Endtermin eine bei wachsender<br />

Unsicherheit verständliche Entwicklung.<br />

Der gestauchte Zeitrahmen<br />

bleibt nicht ohne Folgen für das Projekt:<br />

Nicht alles lässt sich durch vermehrten<br />

Einsatz an Ressourcen beschleunigen.<br />

Parallel laufende Prozesse<br />

erhöhen den Abstimmungs- und<br />

Ressourcenbedarf. Und wenn etwas<br />

schiefgeht, bedarf es bei einem ausgereizten<br />

Zeitrahmen eines Kraftakts,<br />

um trotz der erforderlichen Änderungen<br />

den vereinbarten Endtermin zu<br />

halten. Eigentlich darf gar nichts<br />

schiefgehen. Dies stellt hohe Anforderungen<br />

an die Planung. Doch rechnet<br />

man den Zeitbedarf des Projekts vom<br />

Ende her, kommt bei einer immer späteren<br />

Projektfreigabe gerade die Planungsphase<br />

unter Druck. Es läge nahe,<br />

mit der Projektplanung früher zu beginnen<br />

und den Planungsprozess<br />

mehr von der Entscheidung über die<br />

Durchführung zu entkoppeln. Aber<br />

Infos aus der Industrie<br />

vor der Entscheidung über die Projektdurchführung<br />

sind die Planungsbudgets<br />

knapp bemessen (s. o.). Da beißt<br />

sich die Katze in den Schwanz!<br />

Mit der Inbetriebnahme ist noch<br />

nicht Schluss!<br />

Sorgfältige Planung einer Anlage ist<br />

das Eine, ihr Betrieb etwas Anderes.<br />

Planung – so gut sie auch sein mag –<br />

kann nicht alle Aspekte der späteren<br />

Betriebsabläufe vorwegnehmen. Gerade<br />

bei technologisch neuen Anlagen<br />

macht es daher durchaus Sinn, nach<br />

etwa einem Jahr ein Optimierungsprojekt<br />

nachzuschieben. Wird dies von<br />

vorne herein eingeplant, nimmt die<br />

Möglichkeit des „Nachjustierens“<br />

Druck aus dem Planungsprozess, indem<br />

Festlegungen in Fragestellungen,<br />

die in der Planungsphase eher dem<br />

Blick in eine Glaskugel entsprechen, in<br />

das Optimierungsprojekt geschoben<br />

werden können. Entscheidungen fallen<br />

schneller und Projekte können<br />

früher realisiert werden.<br />

Hoher Aufwand für die Prüfung technischer<br />

Unterlagen<br />

Interview mit Frau Dipl. Ing. Sylvia<br />

Bräunlein<br />

Frau Bräunlein, der Maschinenbau beklagt<br />

den hohen Aufwand für die Prüfung<br />

der technischen Spezifikationen<br />

im Zuge der Angebotserstellungen bei<br />

Lieferungen in die Pharmaindustrie.<br />

Können Sie dies konkretisieren?<br />

Bräunlein:<br />

„Im Nachgang zu unserer Ad-hoc-<br />

Gruppensitzung in Nürnberg habe ich<br />

den Aufwand für einige aktuelle Anfragen<br />

heraussuchen lassen. Der Aufwand<br />

für die Prüfung der technischen<br />

Spezifikationen lag zwischen einem<br />

Manntag für ein Luftstrahlsieb zum<br />

Einsatz im Labor und vier Manntagen<br />

für eine Anlagenkomponente einer<br />

Mahlanlage im Produktionsbetrieb.“<br />

Was war hier an Dokumenten zu prüfen?<br />

Bräunlein:<br />

„Bei dem Luftstrahlsieb waren 22 Seiten<br />

URS durchzuarbeiten und entsprechend<br />

zu kommentieren. Im Fall der<br />

Produktionsanlage umfasste die Menge<br />

der zu prüfenden Dokumente mehr<br />

<strong>APV</strong>news 02/11 13


als 100 Seiten. Im Einzelnen mussten<br />

im Zuge der Angebotserstellung folgende<br />

Dokumente durchgearbeitet<br />

werden:13<br />

• Lastenheft 32 Seiten<br />

• Dokumentenzeitplan 2 Seiten<br />

• Anlagenaufstellungsskizze (zu erstellen)<br />

• Anforderungen zur Schaltanlage 39<br />

Seiten<br />

• Basisnorm Elektro- und MSR Technik<br />

35 Seiten<br />

• Allgemeine CAD Vorgaben 9 Seiten<br />

• Druckgeräte Lieferbedingungen 19<br />

Seiten<br />

• Anforderungen Antriebe und Drehstrommotoren<br />

8 Seiten<br />

Wenn man diesen Aufwand in Bezug<br />

zum Angebotspreis setzt, von welcher<br />

Relation sprechen wir?<br />

Bräunlein:<br />

„Bei kleinen Apparaten bzw. bei Labormaschinen<br />

entspricht dieser Aufwand<br />

etwa 5 %, in Extremfällen bis zu<br />

10 % des Angebotswertes. Bei Produktionsmaschinen<br />

reduziert sich dieser<br />

Anteil auf 2 bis 3 %.“<br />

Nicht jedes Angebot führt zu einem<br />

Auftrag. Der kalkulatorische Anteil am<br />

Auftragswert muss also deutlich höher<br />

sein…<br />

Bräunlein:<br />

„Das ist leider so. Und die Relation von<br />

Angebotserstellung zu erteilten Aufträgen<br />

verschlechtert sich in der Branche<br />

schon seit Jahren.“<br />

Sie liefern auch in andere Branchen, z. B.<br />

in die Nahrungsmittelindustrie. Die<br />

Anforderungen sind sicherlich nicht<br />

ganz vergleichbar, aber um eine Orientierungsgröße<br />

zu haben: Wie groß ist<br />

der Aufwand zur Prüfung der technischen<br />

Unterlagen für diesen Kundenkreis<br />

– grob geschätzt?<br />

Bräunlein:<br />

„Etwa ein Viertel“<br />

Vielen Dank für dieses Gespräch.<br />

Unterschätzter Planungsschritt: Festlegung<br />

des Anlagendesigns<br />

Interview mit Herr Dr. Udo Janske,<br />

Herr Dr. Janske, bei unserem Ad-hoc-<br />

Treffen anlässlich der TechnoPharm in<br />

Nürnberg verwiesen Sie auf die Rolle<br />

14 <strong>APV</strong>news 02/11<br />

Infos aus der Industrie<br />

des Anlagendesigns bei der Einhaltung<br />

eines vorgegebenen Kostenrahmens.<br />

Dr. Janske:<br />

„Das ist richtig. Eine gute Design Qualification<br />

(DQ) hilft beim zielorientierterten<br />

Arbeiten, „Target processing“,<br />

um einen vorgegebenen Kostenrahmen,<br />

„Target cost", nicht zu überschreiten.<br />

In diesem Zusammenhang<br />

erfährt die DQ einer Anlage, eines<br />

Raumes oder einer IT-Lösung bei<br />

Merck eine immer größere Bedeutung.“<br />

Worauf kommt es bei der DQ aus Ihrer<br />

Sicht an?<br />

Dr. Janske:<br />

„Diese Design Qualification muss der<br />

zukünftige Betreiber im Vorfeld erstellen.<br />

Zusammen mit dem Qualitätsmanagement<br />

wird im Rahmen einer Risikobetrachtung<br />

festgelegt, welches Design<br />

gewünscht wird. Diese intensive<br />

Beschäftigung mit den Anforderungen<br />

reduziert den Änderungsbedarf im<br />

weiteren Planungsprozess.“<br />

Sie fokussieren auf den künftigen Betreiber<br />

der Anlage und das Qualitätsmanagement<br />

der Arzneimittelherstellung.<br />

Bleiben Planungspartner und Anlagenhersteller<br />

bei der DQ außen vor?<br />

Dr. Janske:<br />

„Natürlich muss bei der DQ der Engineeringpartner<br />

mit ins Boot, da er<br />

die neue Anlage einschließlich der<br />

Modifikationsmöglichkeiten am besten<br />

kennt. Wird dies nicht richtig risikobasiert<br />

durchgeführt, ist die Gefahr<br />

groß, dass sowohl die eigenen Techniker<br />

als auch der Engineeringpartner<br />

aufwendige, unter anderem auch unbezahlte<br />

Mehrarbeit leisten müssen.“<br />

Vielen Dank für diese Einschätzung.<br />

Der ideale Planungsprozess<br />

Interview mit Dipl.-Ing. Andreas Nuhn<br />

Herr Nuhn, bei der <strong>APV</strong>-VDMA-adhoc-Gruppen-Sitzung<br />

zum Thema Engineering<br />

hatten Sie den Part des Planers<br />

inne. Sie führten viele der angesprochenen<br />

Missstände auf das Mauerblümchen-Dasein<br />

der frühen Planungsphasen<br />

zurück. Warum?<br />

Nuhn:<br />

„Der Grund ist eigentlich banal, weil er<br />

ja Allgemeinwissen ist. Zu Beginn des<br />

Planungsprozesses werden die Weichen<br />

für den Projekterfolg gestellt. So<br />

sind nach der Konzeptphase überschlägig<br />

bereits 80 % des Investitionsvolumens<br />

verplant. Wird dann der Zug<br />

erst einmal aufs Gleis gesetzt, ist Umsteuern<br />

schwierig. Im Projektverlauf<br />

steigen nicht nur die Kosten für Änderungen,<br />

es steigen auch aufgrund von<br />

Zeit- und Budgetrestriktionen die Widerstände<br />

gegen vorgebrachte Änderungswünsche<br />

und mögen sie in der<br />

Sache noch so sinnvoll sein (siehe<br />

auch Abb. 2). Das Resultat? Lösungen,<br />

die zwar funktionieren, aber eben<br />

nicht optimal sind! Häufig werden die<br />

Anlagen/Komponenten nach kurzer<br />

Zeit umgebaut oder nachgerüstet. Die<br />

damit verbundenen Kosten werden<br />

dann aber nicht mehr dem ursprünglichen<br />

Projekt zugerechnet.“<br />

Wie sieht aus Ihrer Sicht der optimale<br />

Planungsprozess aus?<br />

Nuhn:<br />

„Um den optimalen oder idealen Planungsprozess<br />

zu entwickeln, muss als<br />

erstes das Ziel des Planungsprozesses<br />

definiert werden. Im Allgemeinen ist<br />

das Ziel die termingerechte Errichtung<br />

einer Anlage oder eines Anlagenteiles<br />

bzw. der Umbau zu den dafür zuvor<br />

veranschlagten Kosten. Wichtig ist dabei,<br />

dass bereits zu Beginn des Projekts<br />

Klarheit über die Benutzeranforderungen<br />

besteht, die im weiteren Planungsprozess<br />

bei der Realisierung der technischen<br />

Lösung zu berücksichtigen<br />

sind. Diese Zieldefinition ist das Fundament,<br />

auf dem die weitere Planung<br />

in sinnvollen Schritten aufbaut. Dabei<br />

wird der Detaillierungsgrad mit jedem<br />

Schritt größer und damit die Genauigkeit<br />

der in der jeweiligen Phase möglichen<br />

Kostenschätzung höher.“<br />

Was wäre der nächste Schritt?<br />

Nuhn:<br />

„Zunächst muss das grobe Gerüst des<br />

Projektes definiert werden. Diese Phase<br />

bezeichnet man auch als Machbarkeitsstudie<br />

(engl. Feasibility Study). In<br />

dieser Phase wird untersucht, ob dieses<br />

Projekt überhaupt machbar ist.<br />

Reicht die Fläche? Gibt es eine technische<br />

Lösung, die bezahlbar ist? Zu dieser<br />

Zeit werden zum ersten Mal Kosten<br />

ermittelt, die jedoch auf Grund des<br />

technischen Detaillierungsgrades nur<br />

sehr grob sein können. Eine Genauig-


Der offizielle Reinraum-Kongress<br />

zur TechnoPharm®<br />

Call for Papers & Posters<br />

11.-13. Oktober 2011, Messe Nürnberg<br />

www.cleanroom-congress.com<br />

Eine Kooperationsveranstaltung von anläßlich der<br />

CONCEPT<br />

HEIDELBERG


11. Oktober 2011<br />

12. Oktober 2011<br />

13. Oktober 2011<br />

Call for Papers / Posters:<br />

Der CleanRoomCongress bietet sowohl Anbietern von Reinraumtechnik als auch Vertretern der<br />

Pharmaindustrie die Möglichkeit, innovative Reinraum-Konzepte in Form von Postern oder Vorträgen<br />

vorzustellen. Nach der Evaluierung durch das Steering Committee erhalten Sie die Nachricht,<br />

ob Ihr Beitrag als Poster oder Vortrag angenommen wurde. Bitte vermerken Sie auf Ihrem Abstract<br />

(Muster unter http://www.cleanroom-congress.com), ob Sie einen Vortrag oder eine Posterpräsentation<br />

bevorzugen.<br />

Bitte senden Sie Ihre Abstracts (bis zum 30. April 2011) an info@concept-heidelberg.de<br />

Programm (Draft)<br />

Regulatory Compliance<br />

� GMP-Inspektion im Reinraumbereich<br />

� Revision des ISO Standards 14644 – Konsequenzen für die Praxis<br />

� Panel Diskussion: Regularien und deren Umsetzung und Ermessensspielräume<br />

Mittagspause mit Posterpräsentationen<br />

Reinraum – sterile Prozesse<br />

� Case Study Pharma 1: Isolator<br />

� Case Study Pharma 2: Klinische Prüfmuster<br />

� Case Study Pharma 3: Kleinmengen Produktion<br />

Village Hour: Wir laden Sie zu Bier und Brezeln im CleanRoom Village ein.<br />

Reinraum - nicht-sterile Prozesse<br />

� Case Study Pharma 4: Containment im Labor<br />

� Case Study Pharma 5: Layout, Lüftung<br />

� Case Study Pharma 6: Feststoffproduktion<br />

Mittagspause mit Posterpräsentationen<br />

Von der Planung zum Betrieb<br />

� Case Study Pharma 7: Isolator, RABS und klassischer Reinraum – Entscheidungsmodelle<br />

� Case Study Pharma 8: Qualifizierung und Validierung im Sterilbereich<br />

� Case Study Pharma 9: Equipment- und Lieferantenauswahl<br />

Village Hour: Wir laden Sie zu Bier und Brezeln im CleanRoom Village ein.<br />

Die Messeparty<br />

Das Abendprogramm auf der TechnoPharm®<br />

Musik - Entertainment - Buffet!<br />

Reinraum – Technische Lösungen – Call for Papers<br />

Die Inhalte von Tag 3 werden nach Abschluss des „Call for Papers“ Verfahrens festgelegt


keit von mehr als ±30 % ist unseriös, es<br />

sei denn man hat die Fragestellung bereits<br />

schon einmal bearbeitet. „<br />

Das ist für die Planung eines Investitionsbudgets<br />

recht vage ...<br />

Nuhn:<br />

„… aber für den Zweck der Klärung der<br />

Machbarkeit völlig ausreichend.<br />

Höhere Genauigkeit zu diesem Zeitpunkt<br />

würde beinhalten, den Ergebnissen<br />

des nächsten Schrittes, der Entwicklung<br />

der Konzeptstudie vorwegzugreifen.<br />

Die Konzeptstudie, ist die<br />

wichtigste Phase im Planungsprozess.<br />

Hier werden viele Entscheidungen getroffen,<br />

auch wenn die technischen<br />

Details dazu noch nicht vollständig<br />

ausgearbeitet werden. Man kann wie<br />

gesagt davon ausgehen, dass in der<br />

Konzeptstudie ca. 80 % der Investitionssumme<br />

verplant werden (s. Abb. 1).<br />

Es werden viele Informationen von<br />

dem Auftraggeber benötigt, aber auch<br />

die Erfahrung des Planers. Er muss die<br />

richtigen Fragen stellen, um die richtigen<br />

Entscheidungen über das weitere<br />

Vorgehen zu fällen. Das Projektteam<br />

muss daher auf beiden Seiten mit sehr<br />

erfahrenen Mitabeitern besetzt sein.<br />

Dieser Teil der Planung ist der kreativste.<br />

Daher sollte nichts als gegeben<br />

hingenommen werden. Nur mit dieser<br />

Vorgehensweise können die verschiedenen<br />

Möglichkeiten evaluiert werden,<br />

um dann die richtige Möglichkeit<br />

weiter zu verfolgen. Um die Diskussionen<br />

ergebnisoffen zu gestalten, sollten<br />

für diese Planungsphase keine Lieferanten<br />

eingesetzt werden. Denn diese<br />

verfolgen nur eine – nämlich ihre –<br />

technische Lösung! „<br />

Wo kommen dann die Lieferanten ins<br />

Spiel?<br />

Nuhn:<br />

„Normalerweise bei der Umsetzung<br />

der in der Konzeptstudie beschlosse-<br />

Infos aus der Industrie<br />

nen technischen Lösung. So werden z.<br />

B. beim Basic-Engineering die Mitarbeit<br />

der potentiellen Lieferanten bei<br />

der Ausarbeitung der R+I-Schemata<br />

oder den Aufstellungsplänen benötigt.<br />

Die grundlegende technische Ausführung<br />

ist zwar in der Konzeptstudie<br />

festgelegt worden, für die Details gibt<br />

es aber weiterhin Variationen. Die Informationen<br />

durch die Lieferanten<br />

stellen sicher, dass nachträgliche kostenintensive<br />

Änderungen minimiert<br />

werden. Je komplexer der Prozess und<br />

je weniger Erfahrungen mit der Technologie<br />

vorliegen, umso intensiver<br />

sollte dieser Informationsaustausch<br />

ausfallen, desto früher sollte der Lieferant<br />

in die Planung einbezogen werden.<br />

In Ausnahmefällen ist es sinnvoll,<br />

z. B. bei der Einführung neuer Technologien,<br />

sich frühzeitig auf einen Lieferanten<br />

festzulegen und diesen in die<br />

Konzept-entwicklung einzubinden.“<br />

„Auch bei der letzten Planungsphase,<br />

dem Detail-Engineering, das die<br />

Grundlage für Auschreibungen darstellt,<br />

ist die Expertise der Lieferanten<br />

gefragt: Bei technisch komplexen Anlagen<br />

erfolgt häufig ein direkter Übergang<br />

aus dem Basic-Engineering in die<br />

Ausführungsplanung durch den Lieferanten.<br />

Das bedeutet jedoch nicht,<br />

dass damit Kosten gespart werden, sie<br />

werden nur vom Planer zum Lieferanten<br />

verlagert.“<br />

Wo bleibt da Raum für neue Ideen, für<br />

Innovationen? Eigentlich ist beim Basic-Engineering<br />

und erst recht beim Detail-Engineering<br />

alles festgelegt!<br />

Nuhn:<br />

„Da haben Sie völlig Recht. Zwar gibt<br />

es auch im Basic- und Detail-Engineering<br />

noch Freiräume für Modifikationen<br />

und Innovationen. Diese sind aber<br />

begrenzt. Die Bewertung von neuen<br />

Lösungsansätzen gehört in die Konzeptphase.<br />

Sowohl Auftraggeber als<br />

auch Planer spielen hier Ideen und Anregungen<br />

ein. Das funktioniert natürlich<br />

nur, wenn die Beteiligten einen<br />

Überblick über Neuentwicklungen haben.<br />

Neben dem Besuch von Messen<br />

und Fachsymposien und dem Studium<br />

von Fachveröffentlichungen leistet<br />

der informelle Austausch mit qualifizierten<br />

Lieferanten in diesem Zusammenhang<br />

gute Dienste.“<br />

Vielen Dank für dieses Gespräch.<br />

<strong>APV</strong>news 02/11 17


18 <strong>APV</strong>news 02/11<br />

Infos aus der Industrie<br />

Punktmuster ergänzt Punktcode<br />

–oder wie unsichtbare Markierungen Sehbehinderten helfen können –<br />

Anton Mayer, GigaTag GmbH, D-Oberpfaffenhofen<br />

Als im 19. Jahrhundert der Franzose<br />

Louise Braille die später nach ihm benannte<br />

Blindenschrift entwickelt und<br />

propagiert hat, konnte er sich sicher<br />

nicht vorstellen, dass ab 2006 fast jede<br />

pharmazeutische Verpackung die Informationen<br />

zum Medikamentennamen<br />

und der Dosierung in eingeprägter<br />

Blindenschrift gut tastbar aufzeigen<br />

muss. Ihm ging es wohl eher darum,<br />

sehbehinderten Personen Selbständigkeit<br />

und die Möglichkeit zu kommunizieren<br />

zu ermöglichen.<br />

Dieser Gedanke steht auch heute im<br />

Vordergrund, wenn der Gesetzgeber<br />

vorschreibt, dass gewisse, für den<br />

Patienten notwendige Informationen<br />

auf der Verpackung eingeprägt sein<br />

müssen.<br />

Nur was tut der Personenkreis, der<br />

zwar sehbehindert ist, aber nicht mehr<br />

in der Lage ist, das notwendige „Fingerspitzengefühl“<br />

zu entwickeln, um<br />

sich in die Welt der Blindenschrift „tasten“<br />

zu können? Untersuchungen belegen,<br />

dass fast alle Personen, die im<br />

Erwachsenenalter sehbehindert werden,<br />

kaum eine Chance mehr haben,<br />

die notwendigen Nerven zu entwickeln,<br />

um Braille lesen zu lernen.<br />

Und dies ist der größte Teil der sehbehinderten<br />

Menschen in unserer Gesellschaft.<br />

Experten schätzen, dass<br />

mehr als 80 % der Sehbehinderten die<br />

Braille-Schrift nicht oder nicht ausreichend<br />

lesen kann.<br />

Natürlich leben wir heute nicht mehr<br />

im 19. Jahrhundert. Sehbehindert zu<br />

sein, bedeutet heute nicht mehr, von<br />

der Außenwelt abgeschnitten zu sein.<br />

Es gibt Hörbücher oder auch akustische<br />

Signale an Fußgängerüberwegen.<br />

Die Blindenschrift auf pharmazeutischen<br />

Verpackungen kann aber immer<br />

noch „nur“ ertastet werden. Wer dazu<br />

nicht in der Lage ist, ist auf fremde Hilfe<br />

angewiesen.<br />

Die GigaTag GmbH, ein auf Markierungs-<br />

und Identifizierungstechnolo-<br />

gien spezialisiertes Unternehmen bietet<br />

hier eine Lösung an. Zwar gibt es<br />

schon Scanner, die auch den Braille-<br />

Code erkennen können. Und es gibt<br />

auch Computerprogramme, die diese<br />

gelesenen Zeichen „sprechen“ können.<br />

Aber erstens geben weiße eingeprägte<br />

Punkte auf weißem Grund keinen<br />

wirklich guten Lesekontrast und<br />

zweitens passen solche Geräte nicht in<br />

eine Hemdtasche.<br />

Nano-ID-(Vor-)Lesegeräte können all<br />

dies und die GigaTag-Markierung, für<br />

das menschliche Auge unsichtbar,<br />

benötigt keinen sichtbaren Kontrast.<br />

Der Nano-ID-Lesestift wiegt unter 100<br />

Gramm und ist nicht viel größer als ein<br />

Kugelschreiber.<br />

Abb. 1 Nano-ID-(Vor-)Lesestift<br />

Auch benötigt er keine Verkabelung,<br />

sondern arbeitet und spricht „autark“.<br />

Hochmoderne CMOS-Technologie in<br />

Kombination mit winzig klein gedruckten<br />

Punktmustern ermöglicht es,<br />

dass wir die Kodierung über eine<br />

ganze Verpackungsseite drucken können<br />

und an jeder beliebigen Stelle immer<br />

die gleiche Information lesen.<br />

Die wesentliche Voraussetzung, dass<br />

auch sehbehinderte Personen den<br />

Nano-ID-Lesestift ohne fremde Hilfe<br />

(be)nutzen können.<br />

Die Handhabung ist mehr als einfach.<br />

Ein Knopf schaltet das Gerät ein, dieses<br />

quittiert mit einem Begrüßungstext,<br />

der sich selbstverständlich individualisieren<br />

lässt. Dann muss der Lesekopf<br />

nur noch über eine beliebige Stelle,<br />

die mit GigaTag-Punktmustern bedruckt<br />

ist, gehalten werden – auch direktes<br />

Aufsetzen ist möglich – und<br />

schon spricht der Stift die Botschaft<br />

die hinter der GigaTag-Markierung<br />

steckt, gut hörbar aus. Abb. 2 und 3<br />

zeigt solch ein (sichtbares) Punktmuster<br />

in Originalgröße (links) und vergrößert.<br />

Abb. 2 GigaTag-Punktmuster in<br />

Originalgröße (oben)<br />

Abb. 3 GigaTag-Punktmuster vergrößert<br />

Ein Videoclip, der unter www.nanoid.de/clip.html<br />

zum herunterladen<br />

bereit steht, zeigt das Nano-ID-Lesegerät<br />

in Aktion, wobei der Begriff Lesegerät<br />

besonders als Vorlesegerät zu<br />

verstehen ist. Jedem erkannten Punktmuster<br />

ist ein im Gerät abgespeicherter<br />

Begriff oder auch ein ganzer Satz<br />

hinterlegt. Dieser wird nach der Erkennung<br />

vom Gerät akustisch wiedergegeben.<br />

Abb. 1 zeigt das Nano-ID-Lesegerät.<br />

Aber wie findet der Sehbehinderte den<br />

Bereich auf dem die Informationen gedruckt<br />

sind?<br />

Selbst normal sehende Menschen<br />

können einen unsichtbar gedruckten<br />

Punktkode nicht auf Anhieb finden.<br />

Die Antwort ist denkbar einfach. Auf<br />

der gleichen Seite, auf der der Braille-<br />

Code eingepresst wurde, soll sich auch<br />

die GigaTag-Markierung befinden. Die


Vorgehensweise ist dann denkbar<br />

einfach: Ertasten des Braille-Codes,<br />

Nano-ID-Vorlesegerät einschalten,<br />

mit der Spitze auf diese Seite der Verpackung<br />

zielen und schon liest das<br />

Gerät die Informationen vor. Und es<br />

soll, findet unser Konzept Unterstützung,<br />

auch in der Lage sein, mehr vorzulesen<br />

als nur den Namen des Medikamentes<br />

und die Dosierung des Wirkstoffes.<br />

Als Konzeptpapier könnte dieser Artikel<br />

hier jetzt enden. Da von unserer<br />

Seite aber alle benötigten Bestandteile<br />

für den Betrieb vorhanden sind, haben<br />

wir uns natürlich auch Gedanken über<br />

ein mögliches Anwendungsszenario<br />

gemacht.<br />

Als erstes benötigen wir eine arzneimittelindividuelle<br />

ID, die sich im Giga-<br />

Tag-Punktcode auf die Verpackungsseite<br />

drucken lässt. Wir denken dabei<br />

an die vorhandene und eindeutige<br />

Pharmazentralnummer. Wenn wir diese<br />

ID nutzen, ist das Medikament eindeutig<br />

und unverwechselbar gekennzeichnet.<br />

Wir ersparen uns damit die<br />

Generierung neuer Nummernkreise<br />

und deren Einführung. Diese Pharmazentralnummer,<br />

als Punktmuster, wird<br />

beim Druck der Faltschachtel auf die<br />

Seite gedruckt, auf der dann der Braille-<br />

Code eingepresst wird. Oder, wenn<br />

dies nicht gewünscht wird oder zuviel<br />

Aufwand bedeutet, kann auch ein Klebeetikett<br />

mit dieser Nummer ausgedruckt<br />

werden und auf die Verpackung<br />

geklebt werden. Dies kann z. B. in der<br />

Apotheke geschehen.<br />

Damit trägt die Faltschachtel die Information,<br />

die das Nano-ID-Lesegerät erkennen<br />

kann. Noch ist dies nur eine<br />

Nummer ohne Inhalte. Die Pharmazentralnummer<br />

muss im Gerät mit einem<br />

Wort, einem Begriff, einer Phrase<br />

verbunden werden, um bei Erkennen<br />

der ID einen Text sprechen zu können.<br />

Und wer bringt und vor allen Dingen,<br />

wer verwaltet diese Inhalte?<br />

Natürlich können wir jetzt in gewohnter<br />

und oft praktizierter Weise an zentrale<br />

Vergabestellen, die auch das Einlesen<br />

der Informationen zu den Zulassungsnummern<br />

in die Nano-ID-Lesegeräte<br />

übernimmt, denken.<br />

Oder wir wollen wirklich etwas bewegen<br />

und den Sehbehinderten dieser<br />

Generation schon helfen. Dazu müssen<br />

wir aber ein wenig über den Tellerrand<br />

sehen und bereit sein, Verantwortung<br />

zu verteilen. Jetzt kann uns<br />

die moderne Technologie, die in den<br />

Nano-ID-Lesegeräten zum Einsatz<br />

kommt, behilflich sein.<br />

Die Internet-Technologie hat es vorgemacht,<br />

wie man (fast) ohne Zentralismus,<br />

mit dezentralen Organisationsformen<br />

erfolgreich sein kann. Kleine<br />

sich selbst verwaltende aktive Einheiten<br />

sind auch für unsere Problemstellung<br />

die Lösung. Es werden keine zentralen<br />

Datengräber gebraucht und<br />

auch keine großen Programmierabteilungen.<br />

Benötigt werden nur der Lesestift<br />

und jemand, der dem Sehbehinderten<br />

das Arzneimittel aushändigt,<br />

erklärt und dabei diese Informationen<br />

gleichzeitig im Lesegerät speichert.<br />

Dieser Jemand ist im Normalfall der<br />

Apotheker, bei dem das Rezept eingelöst<br />

wird und der weitere Hinweise zur<br />

Anwendung gibt. Ein ganz einfacher<br />

Ablauf, den wir auch nutzen können,<br />

um die Information für jedes Arzneimittel<br />

im Lesegerät zu speichern. Dies<br />

kann nämlich direkt vor Ort in der<br />

Apotheke vom Apotheker getan werden.<br />

Wir nennen so etwas ein „Teachin“-Verfahren<br />

in der Technik.<br />

Der Lesestift wird auf den Code, der<br />

die Pharmazentralnummer enthält,<br />

gehalten. Ein Aufnahmeknopf wird gedrückt,<br />

das Gerät quittiert die Bereitschaft<br />

zur Aufnahme mit einer blinkenden<br />

LED und der Apotheker<br />

spricht den Medikamentennamen<br />

und die Dosierung in das Gerät. Natürlich<br />

kann er auch den Verschreibungstext<br />

des behandelnden Arztes (dieser<br />

liegt ihm ja vor) dazu sprechen und<br />

auch noch seine persönlichen Ratschläge.<br />

Aufnahmekapazität ist genug<br />

vorhanden. Hat er alles gesagt, was er<br />

sagen will, lässt er den Aufnahmeknopf<br />

einfach wieder los. Das Gerät<br />

wiederholt zur Sicherheit, was gesagt<br />

wurde. Ist alles in Ordnung, ist es damit<br />

einsatzbereit. So einfach kann die<br />

Welt sein.<br />

Lassen Sie mich noch zum Schluss auf<br />

die Vor- und Nachteile dieses Konzeptes<br />

kommen.<br />

Als Nachteil ist sicherlich der zusätzliche<br />

Druck der Pharmazentralnummer<br />

zu nennen, wobei sich die Kosten<br />

Infos aus der Industrie<br />

eines solchen Punktcode-Drucks im<br />

Bereich eines traditionellen Barcode-<br />

Drucks bewegen. Egal ob der Druck<br />

über die Seite der Faltschachtel oder<br />

auf einem Klebeetikett erfolgt.<br />

Benötigt wird nur ein handelsüblicher<br />

Laser-Drucker. Und natürlich benötigen<br />

wir den Nano-ID-Lesestift, den es<br />

nicht umsonst geben kann. Sie alle<br />

wissen allerdings auch, was ein MP3-<br />

Player heute noch kostet. Es ist halt alles<br />

eine Frage der Stückzahlen.<br />

Wo sehen wir die Vorteile? Zum einen<br />

bei der sehbehinderten Person. Sie<br />

benötigt niemanden mehr, um ihr die<br />

Verschreibung, wenn sie wieder zu<br />

Hause ist, vorzulesen. Und es gibt kein<br />

umständliches Ertasten des Braille-<br />

Codes auf der Faltschachtel. Der<br />

Nano-ID-Lesestift liest alles, inklusive<br />

der Zusatzkommentare vor.<br />

Gibt es dann auch Vorteile beim Apotheker?<br />

Wir meinen ja. Denn durch<br />

diesen zusätzlichen Service liefert der<br />

Apotheker eine Dienstleistung, die<br />

z. B. eine Internetapotheke nicht<br />

(ohne Weiteres) liefern kann. Er bindet<br />

somit seinen Kunden an sein Haus.<br />

Wobei es ja nicht nur die Sehbehinderten<br />

sein müssen, die den GigaTag-Lesestift<br />

schätzen werden. Wie oft hat<br />

man sich schon die Frage gestellt:<br />

„Was hat der Arzt gesagt: Vor dem Mittagessen<br />

oder nach dem Mittagessen<br />

und wie viel?“ Solche Informationen<br />

kann der Apotheker einfach in den<br />

Nano-ID-Lesestift sprechen.<br />

Es geschieht aber noch etwas anderes<br />

am „Point of Sales“ in der Apotheke.<br />

Der Apotheker verifiziert, im Beisein<br />

seines Kunden, die Originalität des<br />

Arzneimittels. Der unsichtbare Giga-<br />

Tag-Punktcode ist nämlich zusätzlich<br />

auch noch ein Authentifizierungsmerkmal,<br />

wenn der Punktcode schon<br />

beim Druck der Verpackung aufgebracht<br />

wurde. Der Nano-ID-Lesestift<br />

liest nur die original GigaTag-Punktmuster,<br />

die ja, wie wir gelernt haben,<br />

unsichtbar verdruckt werden können.<br />

Und dies wiederum ist für den Arzneimittelhersteller<br />

von Vorteil, der ja<br />

will, dass seine originalen Produkte<br />

verkauft werden und nicht die Fälschungen.<br />

Damit ist wieder einmal gezeigt, kleine<br />

Ursache mit großer Wirkung.<br />

<strong>APV</strong>news 02/11 19


Auch die 3. GAMP ® -5-Konferenz war,<br />

als gemeinsame Veranstaltung von<br />

ISPE – D/A/CH, <strong>APV</strong>,VDI und Concept<br />

Heidelberg, ein voller Erfolg. 188 Teilnehmer<br />

aus der Pharmaindustrie, von<br />

Lieferanten, Beratern und Behörden<br />

trafen sich zwei Tage in Neuss bei Düsseldorf,<br />

um über aktuelle Themen der<br />

Computersystemvalidierung zu diskutieren<br />

(Abb. 1). Die Konferenz wurde<br />

geleitet von Dr. Heinrich Hambloch,<br />

GITP, und Prof. Hartmut Hensel,<br />

Hochschule Harz. Gerade die gemeinsame<br />

Konzentration der Anstrengungen<br />

der vier Organisationen ist einer<br />

der wesentlichen Erfolgsfaktoren der<br />

Konferenz.<br />

Die Konferenz brachte einen gut dosierten<br />

Mix von Präsentationen,<br />

Workshops und Diskussionsrunden.<br />

Dr. David Selby [bis Ende 2010 Leiter<br />

des Executive Committee der ISPE’s<br />

Product Quality Lifecycle Implementation<br />

(PQLI ® )] gab einen Überblick<br />

über die ISPE-PQLI-Initiative, die Leitfäden<br />

erstellt, um das Verständnis und<br />

die Umsetzung der ICH Q8, Q9 and<br />

Q10 zu unterstützen (Abb. 2).<br />

Nach einer Vorstellung der Aktivitäten<br />

der internationalen GAMP ® -Gruppe<br />

wurden der GAMP ® -5-Begleitband<br />

„Ein risikobasierter Ansatz für den Betrieb<br />

computergestützter Systeme“, die<br />

GAMP ® -5-Gute-Praxis-Leitfäden zu<br />

MES und zu Prozess-Steuerungssystemen,<br />

die Auswirkungen von GAMP ® 5<br />

auf IT-Projekte, die Umsetzung der<br />

PAT-Modelle in der Praxis sowie praktische<br />

Erfahrungen zur Lieferantenbeteiligung<br />

bei der Computersystemvalidierung<br />

auf der Anwender- und der<br />

Behördenseite behandelt. Auch die inzwischen<br />

erschienene Neufassung des<br />

Annex 11 des EU-GMP-Leitfadens wurde<br />

von Behördenseite vorgestellt.<br />

In den Workshops und Diskussionsrunden<br />

wurden folgende aktuelle The-<br />

20 <strong>APV</strong>news 02/11<br />

Infos aus der Industrie<br />

3. offizielle deutsche GAMP ® -5-Konferenz<br />

Die Fortsetzung einer Erfolgsstory<br />

men behandelt:<br />

• Virtuelle IT-Infrastruktur<br />

• Automatisierung von Tests<br />

• Datenmigration und Schnittstellen<br />

Cloud Computing<br />

• Validierung von Computersystemen<br />

im GCP-Umfeld<br />

Parallel wurde während der Veranstaltung<br />

die Publikation des GAMP ® -5-Begleitbands<br />

„Ein risikobasierter Ansatz<br />

für den Betrieb computergestützter<br />

Systeme“ in seiner deutschen Ausgabe<br />

Abb. 1: Auditorium der GAMP ® -5-Konferenz<br />

gestartet. Jeder Teilnehmer erhielt eine<br />

kostenlose Kopie des Leitfadens.<br />

Die Teilnehmer artikulierten sich<br />

durchweg positiv über die Inhalte und<br />

die Organisation der Konferenz. Eine<br />

Fortführung in 2011 wurde von den<br />

Teilnehmern stark gewünscht. Noch<br />

während der Konferenz wurde der Termin<br />

für die Folgekonferenz auf den<br />

07./08. Dezember 2011 festgelegt.<br />

Abb. 2: Dr. David Selby (Vordergrund) und Prof. Hensel während des<br />

Vortrags zu PQLI ®


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22 <strong>APV</strong>news 02/11<br />

Infos aus der Hochschule<br />

Infos aus der Hochschule<br />

What’s hot in European Journal of<br />

Pharmaceutics and Biopharmaceutics?<br />

Julia Kasper, Ludwig-Maximilians-Universität, D-München<br />

The effect of network charge on the<br />

immobilization and release of proteins<br />

from chemically crosslinked<br />

dextran hydrogels<br />

Eur. J. Pharm. Biopharm. 76 (2010)<br />

329-335<br />

Joris P. Schillemans, Wim E. Hennink,<br />

Cornelus F. van Nostrum<br />

Size is the main protein characteristic<br />

that determines its release from nondegrading<br />

neutral hydrogels. The effect<br />

of network charge on the release<br />

of proteins has not been studied systematically<br />

so far.Therefore, the release of<br />

proteins from charged, non-degrading<br />

hydrogels was investigated. The effect<br />

of incorporation of the charged monomers<br />

on hydrogel charge, equilibrium<br />

swelling, and release of model<br />

proteins was assessed at physiological<br />

pH at both low and physiological ionic<br />

strength. In contrast to myoglobin<br />

(neutral), the charged proteins BSA<br />

(negative) and cytochrome C (positive)<br />

were fully immobilized in the networks<br />

with opposite charge by electrostatic<br />

interaction at low ionic<br />

strength. On the other hand, at physiological<br />

ionic strength, the percentage<br />

of immobilized protein depended on<br />

the charge density of the hydrogel. For<br />

all proteins, the diffusion coefficient<br />

of the mobile fractions was not affected<br />

by opposite network charge. However,<br />

the release rate of BSA from similarly<br />

(negatively) charged networks<br />

significantly increased when a relatively<br />

high amount of charged monomers<br />

was incorporated. In conclusion,<br />

the incorporation of charge in a hydrogel<br />

network is suited as a tool for<br />

the immobilization of proteins and<br />

triggered release by increasing ionic<br />

strength.<br />

The effect of sucrose and salts in<br />

combination on the drug release behaviour<br />

of an HPMC matrix<br />

Eur. J. Pharm. Biopharm. 76 (2010)<br />

433-436<br />

Hywel D. Williams, Robert Ward, Ian J.<br />

Hardy, Colin D. Melia<br />

Previous work has shown how high<br />

concentrations of sugars can accelerate<br />

drug release from hydroxypropyl methylcellulose<br />

(HPMC) matrices by<br />

suppressing polymer hydration. This<br />

study investigates the effects of combining<br />

sugar and salts, using sucrose,<br />

sodium chloride and trisodium citrate,<br />

soluble ingredients commonly<br />

found in foods. A factorial study showed<br />

that each solute suppressed<br />

HPMC solution sol–gel transition<br />

temperature (a sensitive measure of<br />

molecular hydration) independently,<br />

and their effects reflected their rank<br />

order in the Hofmeister series. In mixtures,<br />

the effects were purely additive.<br />

Figure: Caffeine release in dissolution<br />

media containing a mixture<br />

of salts (0.15 M sodium chloride and<br />

0.015 M trisodium citrate) and different<br />

sucrose concentrations. USP<br />

apparatus 1, 100 rpm, 900 ml, 37 ±<br />

0.5 _C. Mean (n = 3) ± 1 sd.<br />

In dissolution tests, both salts and the<br />

combination thereof significantly reduced<br />

the threshold sugar concentration<br />

required to elicit an acceleration<br />

of drug release. The results show<br />

that food salts can significantly reduce<br />

the concentration required for sugar<br />

effects on HPMC matrices, and this may<br />

be a factor to consider when interpreting<br />

their in vivo behaviour in the fed state.<br />

Air permeability of powder: A potential<br />

tool for Dry Powder Inhaler formulation<br />

development<br />

Eur. J. Pharm. Biopharm. 76 (2010)<br />

464-469<br />

V.N.P. Le, E. Robins, M.P. Flament<br />

Dry Powder Inhalers have drawn great<br />

attention from pharmaceutical scientists<br />

in recent years. However, there is<br />

little understanding of the relation<br />

between bulk powder properties such<br />

as powder structure and its aerodynamic<br />

dispersion performance. The aim<br />

of this work was to develop a simple<br />

method to measure the air permeability<br />

of the bulk by using Blaine’s apparatus<br />

and to relate it to the fine particle<br />

fraction obtained using a Twin<br />

Stage Impinger. Two model drugs were<br />

blended with several lactoses having<br />

different particle size distribution and<br />

fine particle fractions. A linear correlation<br />

between the air permeability and<br />

the fine particle fraction was observed.<br />

The air permeability reflects the<br />

quantity of the free particle fraction in<br />

the interparticulate spaces of powder<br />

bed that leads to fine particle fraction<br />

during fluidization in air flow. The permeability<br />

technique developed in this<br />

study provides a potential tool for<br />

screening Dry Powder Inhaler formulations<br />

at the development stage.


Infos aus der Hochschule<br />

Potentials of new nanocarriers for dermal and transdermal<br />

drug delivery<br />

Eur. J. Pharm. Biopharm. 77 (2011) 1-2<br />

Reinhard H.H. Neubert<br />

Nanocarriers (NCs) are colloidal systems with a size below<br />

500 nm. In the previous years, the focus for the application<br />

of NCs was primarily placed on the parenteral and oral application.<br />

However, NCs applied to the skin are in the center<br />

of attention and are expected to be increasingly applied as<br />

the skin offers a lot of advantages for the administration of<br />

such systems. For the use of NCs to the skin, one has to differentiate<br />

between the desired effects: the local effect within<br />

the skin (dermal drug delivery) or a systemic effect accompanied<br />

by the permeation through the skin (transdermal<br />

drug delivery). For both the stratum corneum (SC), the<br />

main barrier of the skin and one of the tightest barriers in<br />

the human body, has to be overcome. Therefore, it is the primary<br />

goal of new NC to overcome the SC. For that purpose,<br />

new NCs such as microemulsions, vesicular (liposomes)<br />

and nanoparticular NCs are developed and investigated.<br />

This review article evaluates the potentials of these NCs for<br />

dermal and transdermal drug delivery.<br />

A new Pharmaceutical Aerosol Deposition Device on Cell<br />

Cultures (PADDOCC) to evaluate pulmonary drug absorption<br />

for metered dose dry powder formulations<br />

Eur. J. Pharm. Biopharm. 77 (2011) 132-138<br />

Stephanie Hein, Michael Bur, Ulrich F. Schaefer, Claus-<br />

Michael Lehr<br />

Absorption studies with aerosol formulation delivered by<br />

metered dose inhalers across cell- and tissue-based in vitro<br />

models of the pulmonary epithelia are not trivial due to the<br />

complexity of the processes involved: (i) aerosol generation<br />

and deposition, (ii) drug release from the carrier, and (iii)<br />

absorption across the epithelial air-blood barrier. In contrast<br />

to the intestinal mucosa, pulmonary epithelia are only<br />

covered by a thin film of lining fluid. Submersed cell culture<br />

systems would not allow to studying the deposition of aerosol<br />

particles and their effects on this delicate epithelial tissue. We<br />

developed a new Pharmaceutical Aerosol Deposition Device<br />

on Cell Cultures (PADDOCC) to mimic the inhalation of a<br />

single metered aerosol dose and its subsequent deposition<br />

on filter-grown pulmonary epithelial cell monolayers exposed<br />

to an air–liquid interface. The reproducibility of deposition<br />

of these dry powder aerosols and subsequent drug<br />

transport across Calu-3 monolayers with commercially<br />

available dry powder inhalers containing salbutamol<br />

sulphate or budesonide could be demonstrated. In the context<br />

of developing new dry powder aerosol formulations,<br />

PADDOCC appears as a useful tool, allowing reducing animal<br />

testing and faster translation into clinical trials<br />

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Weichwasser als Speisewasser<br />

ausreichend<br />

Kein Kühlwasser erforderlich<br />

Keine Druckbehälterabnahme


FDA inspected 2009<br />

<strong>PHAST</strong><br />

Gesellschaft für Pharmazeutische<br />

Qualitätsstandards mbH<br />

Kardinal-Wendel-Str. 16<br />

66424 Homburg<br />

Germany<br />

<strong>PHAST</strong> <strong>SERVICES</strong><br />

Contract quality control /manufacturing<br />

quality control of biopharmaceuticals, small molecules and<br />

highly potent/toxic compounds<br />

stability studies according to ICH<br />

batch release by Qualified Person<br />

Development<br />

biopharmaceutical product development<br />

development and validation of analytical methods<br />

IVIVC<br />

Quality service<br />

clinical trial supply<br />

technical and analytical supply<br />

certified training courses<br />

Supplier of Reference Standard Substances<br />

USP, BP, EP<br />

Phone: +49 6841 98489-0<br />

Fax: +49 6841 98489-50<br />

E-Mail: office @ phast.de<br />

www.phast.de

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