Runter vom Holzweg - ARA
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Unüberschaubare Vielfalt<br />
Sicher ist, dass die Wälder der Erde den weitaus<br />
größten Teil aller landlebenden Tier- und<br />
Pflanzenarten beherbergen. Wie viele es allerdings<br />
sind, wissen wir noch nicht, denn<br />
gerade das Leben in den Baumkronen ist<br />
nur ungenügend erforscht.<br />
In den Wipfelregionen einer einzigen<br />
Tropenbaumart entdeckte man 163 Käferarten,<br />
die alle von dieser einen Pflanzenart abhängig<br />
sind. Würde dies für alle tropischen Baumarten<br />
gelten, so ergäbe sich die stolze Zahl<br />
von acht Millionen Käferarten - viermal<br />
mehr als die Wissenschaft heute<br />
insgesamt an Tier- und<br />
Pflanzenarten kennt.<br />
Leben <strong>vom</strong> Tod<br />
Für viele Menschen gehören heruntergefallenen<br />
Ästen und umgestürzten Bäumen nicht in<br />
den Wald. Dabei sind sie ein wichtiger Teil<br />
des Ökosystems. Hier brüten nicht nur<br />
Spechte. Auch eine Vielzahl von Insekten ist<br />
auf tote, langsam vermodernde Bäume angewiesen.<br />
Viele mitteleuropäische Wälder haben<br />
über die Hälfte ihres Artenreichtums verloren,<br />
weil in ihnen kein Totholz geduldet wird.<br />
Vernetzte<br />
Lebensräume<br />
Bäume bilden häufig die<br />
Grundlage für eng verwobene<br />
Lebensgemeinschaften. Auf den<br />
Ästen von Tropenwaldbäumen<br />
wachsen beispielsweise zahlreiche<br />
Bromelien und andere<br />
Aufsitzerpflanzen. In deren<br />
Blattrosetten sammelt sich<br />
Regenwasser, in das Baumfrösche<br />
ihren Laich ablegen. In ihrem<br />
ganzen Leben sehen diese<br />
Amphibien also nie einen Tümpel<br />
- und brauchen ihn auch nicht.<br />
Hort der<br />
Vielfalt