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Runter vom Holzweg - ARA

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Nationalparks gleichen<br />

Holzfällercamps<br />

Schlechte Nachrichten aus Indonesien: In letzter Zeit<br />

schreckt der illegale Holzeinschlag auch vor den<br />

Naturschutzgebieten des Landes nicht mehr zurück.<br />

Manche Nationalparks gleichen Holzfällercamps. Auf die<br />

Edelholzausbeutung folgen die Brandrodung und die<br />

illegale Besiedlung.<br />

Der Gunug Leuser Nationalpark gilt als eines der bedeutendsten<br />

Rückzugsgebiete für Sumatra-Tiger, Sumatra-<br />

Nashorn und Orang-Utan. Er ist ebenso wie andere<br />

Schutzgebiete von weitflächiger Zerstörung bedroht.<br />

Fachleute erwarten hier den Tod des letzten Orang-Utan<br />

in fünf bis zehn Jahren.<br />

Holzeinschlag außer Kontrolle<br />

Nach offiziellen Angaben ist der Holzeinschlag<br />

in Indonesien auf 6,8 Millionen Kubikmeter pro<br />

Jahr beschränkt. 2001 hat die Regierung auch<br />

die Ausfuhr von Holz verboten.<br />

Fachleute schätzten den illegalen Holzeinschlag<br />

des darauf folgenden Jahres auf über<br />

50 Millionen Kubikmeter.<br />

Auf unzähligen Schiffen wird das Holz nach<br />

Malaysia und Singapur geschmuggelt und<br />

von dort in alle Welt verkauft.<br />

Die für die Strafverfolgung zuständigen<br />

Behörden drücken beide Augen zu, sind selbst<br />

ein Teil des Problems. Ende 2001 gelang der<br />

indonesischen Marine beispielsweise die<br />

Ergreifung von drei Schiffen, randvoll beladen<br />

mit illegal eingeschlagenem Holz. Die Polizei<br />

versteigerte das Schmuggelgut, hat sich aber<br />

bis heute nicht um eine Strafverfolgung der<br />

Verantwortlichen gekümmert.<br />

Das Ende<br />

des Orang-Utan ?<br />

Teak und Diktatur<br />

Teak liegt im Trend und Verkäufer versichern<br />

gerne: "Das kommt alles von Plantagen."<br />

In der Tat wurden während der Kolonialzeit<br />

Teak-Plantagen auf der indonesischen Insel Java<br />

angelegt. Doch die wurden in den letzten<br />

Jahrzehnten so stark genutzt, dass heute die<br />

meisten Bäume nicht älter als 10 bis 20 Jahre<br />

sind. Schlagreif sind sie aber erst mit 40 Jahren.<br />

Also wird zunehmend Teak aus den<br />

Naturwäldern von Laos und Burma angeboten.<br />

Seit Beginn der burmesischen Militärdiktatur im<br />

Jahr 1988 sind die Wälder auf ein Drittel der<br />

Landesfläche geschrumpft. Die Militärs beherrschen<br />

das Holzgeschäft - ein Grund, weshalb<br />

die burmesische Friedensnobelpreisträgerin<br />

Aung San Suu Kyi zum Boykott von<br />

Exportprodukten ihres Landes aufruft.

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