Runter vom Holzweg - ARA
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Fällen, bis die Säge glüht<br />
Als die Wälder Mitteleuropas vor über zweihundert<br />
Jahren fast geplündert waren, wurde<br />
die nachhaltige Forstwirtschaft eingeführt. Sie<br />
funktioniert nach einer verblüffend einfachen<br />
Regel: Es darf nicht mehr Holz eingeschlagen<br />
werden als nachwächst.<br />
In den meisten Wäldern der Erde ist nachhaltige<br />
Forstwirtschaft ein Fremdwort. Dort gilt die<br />
Faustregel: Es wird gefällt, was großes Geld<br />
verspricht - ohne Rücksicht auf Verluste.<br />
Schmuggelware<br />
Gartenstuhl<br />
Billige Gartenmöbel aus Tropenholz sind<br />
in. Als Ursprungsland wird häufig Vietnam<br />
angegeben. Doch Vietnam ist so gut wie<br />
entwaldet. Woher also kommt das viele<br />
Holz?<br />
Umweltschützer aus dem Nachbarland<br />
Kambodscha berichten, dass seit Anfang<br />
der 90er Jahre ein unaufhörlicher Strom<br />
von Sattelschleppern, Armeelastern, selbst<br />
Ochsenkarren das Edelholz über die<br />
Grenze nach Vietnam schafft.<br />
Noch ist Kambodscha ein vergleichsweise<br />
waldreiches Land. Aber die Weltbank<br />
warnt, dass in spätestens zehn Jahren<br />
auch dort alle wirtschaftlich wichtigen<br />
Bäume gefällt sein werden, wenn der<br />
Holzfrevel im bisherigen Tempo weitergeht.<br />
Mittlerweile wurde ein Exportverbot<br />
erlassen - doch die Holzkarawane zieht<br />
ungebremst weiter.<br />
Vom Aussterben bedroht<br />
Tropische Wälder zeichnen sich durch eine<br />
besonders hohe Zahl verschiedener Baumarten<br />
aus. Forscher haben auf der Insel Borneo auf<br />
nur zehn Hektar mehr Baumarten gefunden als<br />
in ganz Europa vorkommen.<br />
Die Holzwirtschaft interessiert sich meist nur<br />
für eine Handvoll davon, nämlich jene Arten,<br />
die auf dem internationalen Markt hohe Preise<br />
erzielen. Die allerdings plündert sie gründlich.<br />
Eine davon ist das brasilianische Mahagoni. Es<br />
ist so selten geworden, dass es auf die Liste<br />
der gefährdeten Arten gesetzt werden musste.<br />
Tödliche Einfallschneisen<br />
Gerade wenn nur wenige Baumarten wirtschaftlich<br />
interessant sind, müssen große<br />
Waldgebiete mit Straßen und so genannten<br />
Rückewegen erschlossen werden. Und dabei ist<br />
man häufig nicht zimperlich: In Zentralafrika<br />
werden 30 bis 40 Prozent des Waldes zerstört,<br />
obwohl nur ein oder zwei Bäume pro Hektar<br />
entnommen werden.<br />
Die neuen Straßen bedeuten oft den Anfang<br />
<strong>vom</strong> Ende des Waldes. Denn erst sie öffnen bislang<br />
unzugängliche Gebiete für Siedler,<br />
Kleinbauern, aber auch für die<br />
Plantagenwirtschaft.<br />
Das schnelle Geschäft<br />
mit dem billigen Holz