Der Sieg (PDF, 2.43 MB) - marina.ch
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<strong>Der</strong> <strong>Sieg</strong><br />
Mit einem am Ende diskussionslosen 5:2 gegen<br />
Herausforderer Emirates Team New Zealand verteidigte<br />
Alinghi in Valencia den America’s Cup.<br />
Die Segelnation S<strong>ch</strong>weiz bewies Standfestigkeit.
Die Cup-Chronologie<br />
los. Na<strong>ch</strong> dem <strong>Sieg</strong> von Alinghi am 2. März<br />
2003 in Auckland werden für den 32.<br />
America’s Cup vers<strong>ch</strong>iedene Änderungen<br />
angekündigt. Aus sportli<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>t die wi<strong>ch</strong>-<br />
tigste Neuerung sind die Louis Vuitton Acts<br />
als Vorbereitung auf den America’s Cup in<br />
Valencia. Zum ersten Mal misst si<strong>ch</strong> der<br />
Cup-Verteidiger im Vorfeld mit den Heraus-<br />
forderern. Mit 8 <strong>Sieg</strong>en in 13 Acts beweist<br />
Alinghi Stärke – zuletzt au<strong>ch</strong> beim<br />
abs<strong>ch</strong>liessenden Act 13 in Valencia.<br />
Am 16. April 2007 beginnt der Louis Vuitton<br />
Cup mit der Round Robin 1 – bei bestem<br />
Wetter und guter Stimmung in Valencia,<br />
aber ohne Wind. Na<strong>ch</strong> vier aufeinander fol-<br />
genden Flaute-Tagen geht es am 20. April<br />
endli<strong>ch</strong> los. Und zwar glei<strong>ch</strong> mit einem<br />
Paukens<strong>ch</strong>lag: Mascalzone Latino s<strong>ch</strong>lägt<br />
Emirates Team New Zealand. Das Team von<br />
Vincenzo Onorato wird bereits als Geheim-<br />
favorit gehandelt, insbesondere weil die<br />
Ya<strong>ch</strong>t ITA 99 offenbar sehr s<strong>ch</strong>nell ist. <strong>Sieg</strong>e<br />
am ersten Tag gibt es au<strong>ch</strong> für das ein-<br />
heimis<strong>ch</strong>e Team Desafío Español und für<br />
Shosholoza, das erste America’s Cup Team<br />
aus Südafrika.<br />
Na<strong>ch</strong> dem endli<strong>ch</strong> erfolgten Auftakt glei<strong>ch</strong><br />
wieder ein Rücks<strong>ch</strong>lag: au<strong>ch</strong> am 21. April<br />
keine Rennen. Erst ab dem 24. April, also mit<br />
über einer Wo<strong>ch</strong>e Verspätung, kann in der<br />
normalerweise zuverlässigen «Seabreeze»<br />
TexT: Lori s<strong>ch</strong>üpba<strong>ch</strong><br />
FoTos: aLiNGhi (11), Dppi (8),<br />
acM (6), Los (9)<br />
«Gracias Valencia», rief ernesto bertarelli dem<br />
begeisterten publikum bei der pokalübergabe zu. Und<br />
drückte damit das aus, was die meisten beteiligten –<br />
segler, sponsoren, Medien, politiker – empfanden:<br />
Valencia war ein guter austragungsort für den ersten<br />
america’s cup in europa seit 156 Jahren. Na<strong>ch</strong>dem<br />
es zuerst sowohl an der stadt Valencia als host-city<br />
als au<strong>ch</strong> am america’s cup Management (acM) als<br />
Veranstalter Kritik gehagelt hatte, waren si<strong>ch</strong> am<br />
s<strong>ch</strong>luss alle einig: <strong>Der</strong> 32. america’s cup wird als ho<strong>ch</strong><br />
stehender und spannender event in die annalen des<br />
segelsports eingehen.<br />
von Valencia gesegelt werden. Um die den<br />
Teams und den Medien zur Verfügung<br />
gestellten Meteo-Daten entsteht eine erste<br />
kleine Polemik – wel<strong>ch</strong>e der April allerdings<br />
dur<strong>ch</strong> selbst für seine Verhältnisse ausser-<br />
ordentli<strong>ch</strong>e Wetterkapriolen in ganz Europa<br />
relativiert. Mit zwei <strong>Sieg</strong>en (gegen Luna<br />
Rossa und gegen China Team) feiert Shosho-<br />
loza einen unvergessli<strong>ch</strong>en Cup-Tag. Vor<br />
allem der Start-Ziel-<strong>Sieg</strong> gegen Luna Rossa<br />
überras<strong>ch</strong>t – wenn die Italiener ernsthaft<br />
um den Louis Vuitton Cup mitreden wollen,<br />
müssen sie no<strong>ch</strong> gewaltig zulegen.<br />
Im weiteren Verlauf der Round Robin 1<br />
bleiben Überras<strong>ch</strong>ungen weitgehend aus<br />
– mit Ausnahme der Niederlage von BMW<br />
Oracle gegen Desafío Español. Es ist die<br />
erste Niederlage des Teams von Larry Elli-<br />
son und zuglei<strong>ch</strong> ein wi<strong>ch</strong>tiger <strong>Sieg</strong> für die<br />
Spanier, die ihre Ambitionen auf einen<br />
Halbfinalplatz immer deutli<strong>ch</strong>er zeigen.<br />
Die Rangliste am 28. April na<strong>ch</strong> der Round<br />
Robin 1 zeigt bereits klare Konturen: BMW<br />
Oracle führt mit 9 <strong>Sieg</strong>en aus 10 Rennen vor<br />
Luna Rossa mit 8 und Emirates Team New<br />
Zealand sowie Desafío Español mit je 7<br />
<strong>Sieg</strong>en. Do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> Mascalzone Latino und<br />
die s<strong>ch</strong>wedis<strong>ch</strong>e Victory Challenge mit je 6<br />
sowie Shosholoza mit 5 <strong>Sieg</strong>en dürfen si<strong>ch</strong><br />
no<strong>ch</strong> Halbfinal-Hoffnungen ma<strong>ch</strong>en.<br />
Am 29. April beginnt die Round Robin 2<br />
– wieder mit Vers<strong>ch</strong>iebungen. Nur auf dem<br />
Nord-Kurs kann gesegelt werden, auf dem<br />
Süd-Kurs ist Warten angesagt. Dafür gibt es<br />
Die Ents<strong>ch</strong>eidung: <strong>Der</strong> Wind hat ge-<br />
dreht, beide Teams segeln auf Amwind<br />
der Ziellinie entgegen. Alinghi (unten)<br />
liegt zwar no<strong>ch</strong> etwas weiter hinten,<br />
hat aber mehr Druck in den Segeln und<br />
gewinnt mit einer Sekunde Vorsprung.<br />
Valencia entdeckte das Meer<br />
Dass Valencia im November 2003 den cup überhaupt<br />
zugespro<strong>ch</strong>en erhielt, hatte mit Geld zu tun. Mit viel<br />
Geld. aber ni<strong>ch</strong>t nur. Neben dem Mammon waren die<br />
stabilen Windverhältnisse – zu beginn des Louis Vuitton<br />
cups bestätigte die ausnahme die regel – sowie<br />
das generelle bekenntnis von Valencia zum cup auss<strong>ch</strong>laggebend.<br />
Letzteres war bis im Mai allerdings no<strong>ch</strong><br />
kaum spürbar. Die Taxi <strong>ch</strong>auffeure s<strong>ch</strong>impften ungeniert<br />
über den cup, ohne überhaupt zu wissen, wo der<br />
port america’s cup zu finden war. au<strong>ch</strong> in den<br />
restaurants s<strong>ch</strong>ien der cup eher reizwort zu sein als<br />
am 30. April viel Aufregung: Zuerst an Land<br />
– Busse der Jury gegen Mascalzone Latino<br />
wegen der Verwendung einer ni<strong>ch</strong>t er-<br />
laubten Rumpf-Farbe – dann auf dem Was-<br />
ser. Mit der Niederlage gegen das bisher<br />
sieg- und <strong>ch</strong>ancenlose China Team sorgt<br />
BMW Oracle für den Spott des Tages. Ein<br />
Punktverlust, der den Amerikanern in der<br />
Endabre<strong>ch</strong>nung wehtun könnte…<br />
Au<strong>ch</strong> am 5. Mai, dem 18. Wettkampftag, pas-<br />
siert Wi<strong>ch</strong>tiges: Desafío Español gewinnt<br />
gegen Mascalzone Latino die Wiederholung<br />
eines Rennens, wel<strong>ch</strong>es die Italiener zuerst<br />
gewonnen hatten, das dann aber wegen<br />
einer unkorrekten Backstag-Führung der<br />
Italiener und einem entspre<strong>ch</strong>enden Pro-<br />
test der Spanier wiederholt werden musste.<br />
Mascalzone Latino ist damit aus dem Ren-<br />
nen um den vierten Halbfinalplatz ausge-<br />
s<strong>ch</strong>ieden. Spannend bleibt es aber zwis<strong>ch</strong>en<br />
den Spaniern und Victory Challenge – um<br />
so mehr, als am 7. Mai die S<strong>ch</strong>weden das<br />
direkte Duell gewinnen.<br />
Die Ents<strong>ch</strong>eidung fällt am 8. Mai, am zweit-<br />
letzten Tag der Round Robin 2. Dank der<br />
Niederlage von Victory Challenge zieht<br />
Desafío Español in den Halbfinal des Louis<br />
Vuitton Cup ein – der America’s Cup erlebt<br />
in Spanien allgemein und in Valencia im<br />
Besonderen einen weiteren Popularitäts-<br />
AmericA’s cup <strong>marina</strong>.<strong>ch</strong> juli/august 07<br />
juli/august 07 <strong>marina</strong>.<strong>ch</strong> AmericA’s cup<br />
S<strong>ch</strong>ub.<br />
Action auf dem Vors<strong>ch</strong>iff: Peter<br />
van Niekerk, Curtis Blewett und<br />
Dean Phipps beim Setzen des Spis.<br />
Die letzte Ents<strong>ch</strong>eidung fällt erst im aller-<br />
letzten Rennen am 9. Mai: Emirates Team<br />
New Zealand gewinnt gegen BMW Oracle<br />
E
willkommene Gelegenheit, gute Ges<strong>ch</strong>äfte zu ma<strong>ch</strong>en.<br />
Je länger der cup dauerte, desto häufiger gab es au<strong>ch</strong><br />
andere erkenntnisse. Fast 3 Millionen besu<strong>ch</strong>er wurden<br />
allein 2007 im hafen von Valencia gezählt – eine stolze<br />
Zahl. Valencia wandte si<strong>ch</strong> dem Meer zu, begann die<br />
segler und das publikum zu s<strong>ch</strong>ätzen. Und viele Ges<strong>ch</strong>äfte<br />
spürten, dass ihnen die Veranstaltung vor allem<br />
eines bra<strong>ch</strong>te: mehr Kunden und damit mehr Umsatz.<br />
so zum beispiel für den umtriebigen Juan bautista<br />
pérez mit seinem gut assortierten Kleiderges<strong>ch</strong>äft im<br />
cabañyal-Quartier. in Fussdistanz vom 5-sterne-hotel<br />
«Las arenas» entfernt, konnte er man<strong>ch</strong> einem Gast<br />
kurzfristig einen anzug oder der partnerin ein langes<br />
abendkleid liefern. Dass sol<strong>ch</strong>e Ges<strong>ch</strong>äfte mit Zusatzaufwand<br />
bezügli<strong>ch</strong> service verbunden sind, störte ihn<br />
ni<strong>ch</strong>t im Geringsten. oder die Defender-bar im hafen:<br />
auf Tapas-Teller<strong>ch</strong>en wurde Fondue oder Waadt-<br />
länder saucisson serviert, dazu spanis<strong>ch</strong>er rioja oder<br />
s<strong>ch</strong>weizer pinot Noir… Kulturaustaus<strong>ch</strong> erster Güte.<br />
Dass es au<strong>ch</strong> auswü<strong>ch</strong>se gab, sei ni<strong>ch</strong>t vers<strong>ch</strong>wiegen.<br />
so lagen die souvenir-shops der meisten Teams mit<br />
ihren preisen weit über dem erträgli<strong>ch</strong>en Mass. Und<br />
warum ein Latte Mac<strong>ch</strong>iato in den bars von sponsor<br />
Nespresso im hafen umgere<strong>ch</strong>net 7 Franken kosten<br />
musste, war au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t verständli<strong>ch</strong>.<br />
Segeln auf hö<strong>ch</strong>stem Niveau<br />
<strong>Der</strong> america’s cup vereint seit Jahren immer wieder<br />
die besten segler der Welt. Na<strong>ch</strong>dem 1992 mit der<br />
international america’s cup class (iacc) erstmals<br />
eine verbindli<strong>ch</strong>e Konstruktionsformel eingeführt<br />
worden war, stieg das Niveau von crews und Ya<strong>ch</strong>ten<br />
no<strong>ch</strong>mals kontinuierli<strong>ch</strong> an. anfangs 2007 liess<br />
und hievt si<strong>ch</strong> damit an die Spitze des Klas-<br />
sements. Die Kiwis können si<strong>ch</strong> so Desafío<br />
Español als Halbfinal-Gegner auswählen<br />
und in der anderen Paarung kommt es zum<br />
heissen Duell zwis<strong>ch</strong>en BMW Oracle und<br />
Luna Rossa, respektive Chris Dickson und<br />
James Spithill.<br />
Am 14. Mai beginnen die Halbfinals mit<br />
einem Paukens<strong>ch</strong>lag: Luna Rossa gewinnt<br />
gegen BMW Oracle mit über 2 Minuten Vor-<br />
sprung! Im Mat<strong>ch</strong> Race eine halbe Ewigkeit<br />
und für die Amerikaner – der Challenger<br />
mit dem grössten Budget s<strong>ch</strong>ien in den bei-<br />
den Round Robins das s<strong>ch</strong>nellste Boot zu<br />
haben – ein gewaltiger S<strong>ch</strong>uss vor den Bug.<br />
Im anderen Duell gewinnen die Neusee-<br />
länder planmässig gegen Desafío Español.<br />
Emirates Team New Zealand gewinnt au<strong>ch</strong><br />
das 2. Rennen, während die Italiener einen<br />
s<strong>ch</strong>einbar si<strong>ch</strong>eren <strong>Sieg</strong> no<strong>ch</strong> aus der Hand<br />
geben. Na<strong>ch</strong> einem hervorragenden Start<br />
von James Spithill führen die Italiener bis<br />
zur 2. Rundung der Luv-Tonne mit 14 Se-<br />
kunden Vorsprung, verpassen es dann aber,<br />
die Amerikaner konsequent zu decken. Im<br />
Ziel liegt BMW Oracle 13 Sekunden vorne.<br />
Ein dummer Fehler der italienis<strong>ch</strong>en After-<br />
guard – mit Konsequenzen?<br />
Am 16. Mai gewinnt Desafío Español im ins-<br />
gesamt zehnten Aufeinandertreffen zum er-<br />
sten Mal gegen Emirates Team New Zealand<br />
und verkürzt die Serie auf 1:2. Im anderen<br />
Halbfinal reagiert Luna Rossa auf die Nieder-<br />
lage am Vortag mit einem Start-Ziel-<strong>Sieg</strong>.<br />
alinghi die sUi 100 vom stapel – wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> die<br />
beste je gebaute iacc-Ya<strong>ch</strong>t. Die s<strong>ch</strong>ranken der<br />
Konstruktionsformel haben einen ganz gewi<strong>ch</strong>tigen<br />
effekt: Die Ya<strong>ch</strong>ten der Konkurrenten gli<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> in<br />
den letzten Jahren immer mehr an, die Unters<strong>ch</strong>iede<br />
der beim diesjährigen cup gesegelten boote waren<br />
nur no<strong>ch</strong> marginal. alinghi-Designer rolf Vrolijk<br />
spra<strong>ch</strong> von «maximal einer bootslänge», die auf einer<br />
Kreuz no<strong>ch</strong> gewonnen werden könne.<br />
alinghi drückte mit der sUi 100 dem america’s cup<br />
2007 den stempel auf. <strong>Der</strong> Verlauf des cups zeigte<br />
deutli<strong>ch</strong>, dass alinghi sowohl über das s<strong>ch</strong>nellere boot<br />
als au<strong>ch</strong> über die bessere crew verfügte. <strong>Der</strong> frühe 1:2<br />
rückstand war grösstenteils selbst vers<strong>ch</strong>uldet – die<br />
Läufe 2 und 3 zeigten, dass es auf diesem Niveau keine<br />
Fehler erträgt. Die folgende serie von vier siegen erstickte<br />
Dieser Lauf – bei guten Bedingungen – lässt<br />
Zweifel über die vermeintli<strong>ch</strong> höhere Boots-<br />
ges<strong>ch</strong>windigkeit von BMW Oracle aufkom-<br />
men. Dies umso mehr, als beim nä<strong>ch</strong>sten<br />
Lauf genau das glei<strong>ch</strong>e Bild das Ges<strong>ch</strong>ehen<br />
prägt: wiederum ein Start-Ziel-<strong>Sieg</strong> der Ita-<br />
liener. Au<strong>ch</strong> Emirates Team New Zealand hat<br />
das Ges<strong>ch</strong>ehen wieder im Griff und gewinnt<br />
diesmal locker gegen die Spanier.<br />
Am Abend des 19. Mai steht es in beiden<br />
Halbfinals 4:1 – für die Kiwis ein «normaler»<br />
Zwis<strong>ch</strong>enstand, für Luna Rossa und BMW<br />
Oracle eher eine Überras<strong>ch</strong>ung. Gerade<br />
der fünfte Lauf deckt die S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en der<br />
Amerikaner erbarmungslos auf: Gegen den<br />
aggressiven James Spithill kassieren Chris<br />
Dickson und seine Crew bereits in der<br />
Sportminister Samuel S<strong>ch</strong>mid<br />
mit si<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>em Vergnügen beim<br />
Fondue in der Defender-Bar.<br />
Vorstartphase zwei Strafen! Larry Ellison<br />
reagiert und beordert am 20. Mai seinen<br />
Skipper Chris Dickson von und den Dänen<br />
Sten Mohr an Bord. Aber au<strong>ch</strong> dieser letzte<br />
Versu<strong>ch</strong>, das Blatt no<strong>ch</strong> zu wenden, s<strong>ch</strong>ei-<br />
tert klägli<strong>ch</strong>: Luna Rossa gewinnt den Halb-<br />
final mit einem weiteren überzeugenden<br />
Start-Ziel-<strong>Sieg</strong> und sorgt damit für die<br />
ganz grosse Überras<strong>ch</strong>ung in diesem Louis<br />
Vuitton Cup. Dass Chris Dickson zwei Tage<br />
später seinen Rücktritt als CEO und Skipper<br />
einrei<strong>ch</strong>t, ist ni<strong>ch</strong>t mehr als eine logis<strong>ch</strong>e<br />
Folge des unbefriedigenden Abs<strong>ch</strong>lusses<br />
der mit viel Hoffnung und no<strong>ch</strong> mehr Geld<br />
lancierten BMW Oracle-Kampagne.<br />
Den Mat<strong>ch</strong>ball no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t verwerten kann<br />
dagegen Neuseeland: Die Spanier zeigen<br />
10 <strong>marina</strong>.<strong>ch</strong> juli/august 07 juli/august 07 <strong>marina</strong>.<strong>ch</strong> AmericA’s cup 11<br />
E
ihrem zahlrei<strong>ch</strong>en Heimpublikum no<strong>ch</strong>-<br />
mals einen beherzten Lauf und gewinnen<br />
ein spannendes, bis ganz am S<strong>ch</strong>luss<br />
offenes Rennen. Die Rückkehr in den vollen<br />
Hafen – es ist Sonntag – wird für Desafío<br />
Español zu einer wahren Triumphfahrt.<br />
Na<strong>ch</strong>dem am 22. Mai zu starker Wind die<br />
Wettfahrtleitung dazu bewegt, die Teams<br />
gar ni<strong>ch</strong>t auslaufen zu lassen, wird der<br />
siebte Lauf am 23. Mai gesegelt – für die<br />
Spanier der letzte Auftritt, weil s<strong>ch</strong>on der<br />
Start missrät. <strong>Der</strong> ansonsten tadellose Karol<br />
Jablonski riskiert am Start zuviel und geht<br />
gegen den bisher eher blassen Dean Barker<br />
mit 14 Sekunden Rückstand über die Start-<br />
linie. Race over – Game over.<br />
<strong>Der</strong> Final des Louis Vuitton Cup ab dem<br />
1. Juni verspri<strong>ch</strong>t spannend zu werden.<br />
12<br />
AmericA’s cup<br />
Na<strong>ch</strong> den Leistungen im Halbfinal werden<br />
beiden Teams glei<strong>ch</strong> gute Chancen einge-<br />
räumt – viele sehen sogar die Italiener im<br />
Vorteil. Dies insbesondere, weil si<strong>ch</strong> James<br />
Spithill einer hervorragenden Form erfreut,<br />
wogegen Dean Barker bis jetzt ni<strong>ch</strong>t be-<br />
geistert hat.<br />
Christian Kar<strong>ch</strong>er ist die gute<br />
Seele der Grinder – und geniesst<br />
den <strong>Sieg</strong> ganz besonders.<br />
aber alle Zweifel an alinghis stärke im Keim. erstmals<br />
seit 1992 wurde der america’s cup ni<strong>ch</strong>t zu Null<br />
gewonnen. Die Konkurrenz ist eindeutig näher zusammengerückt<br />
– umso höher ist der sieg alinghis<br />
einzustufen.<br />
2009 oder 2011?<br />
<strong>Der</strong> nä<strong>ch</strong>ste cup wird 2009 oder 2011 ausgetragen.<br />
No<strong>ch</strong> sind keine Verträge unters<strong>ch</strong>rieben, do<strong>ch</strong> Valencia<br />
hat die besten Karten, no<strong>ch</strong>mals den Zus<strong>ch</strong>lag zu<br />
bekommen. Mit Desafío español als <strong>ch</strong>allenger of<br />
record wäre diese Wahl au<strong>ch</strong> sinnvoll. acM-<strong>ch</strong>ef<br />
Mi<strong>ch</strong>el bonnefous sagte, der nä<strong>ch</strong>ste austragungsort<br />
werde bis «spätestens ende Jahr» kommuniziert. ebenfalls<br />
auf diesen Zeitpunkt hin sollen die Details bezügli<strong>ch</strong><br />
der neuen bootsklasse für den america’s cup<br />
<strong>Der</strong> erste Lauf entspri<strong>ch</strong>t den Erwartungen:<br />
Zwar liegt Emirates Team New Zealand<br />
na<strong>ch</strong> ausgegli<strong>ch</strong>enem Start von Beginn weg<br />
in Führung, aber Luna Rossa bleibt di<strong>ch</strong>t<br />
dran und am S<strong>ch</strong>luss gewinnen die Kiwis<br />
mit nur gerade 8 Sekunden Vorsprung.<br />
Ein ähnli<strong>ch</strong>es Bild am nä<strong>ch</strong>sten Tag: Wieder<br />
gelingt es James Spithill ni<strong>ch</strong>t, si<strong>ch</strong> am Start<br />
einen ents<strong>ch</strong>eidenden Vorteil zu s<strong>ch</strong>affen.<br />
Vielmehr ist es Dean Barker, der na<strong>ch</strong> einem<br />
präzisen Start das Ges<strong>ch</strong>ehen kontrolliert.<br />
bekannt sein. Weil die iacc ausgereizt und die Formel<br />
s<strong>ch</strong>on 15 Jahre alt sei, wolle man auf «grössere, s<strong>ch</strong>nellere<br />
und attraktivere boote» we<strong>ch</strong>seln. Konkret ist erst<br />
bekannt, dass die Länge maximal 90 Fuss und der Tiefgang<br />
6,50 Meter (reduzierbar auf 4 Meter) betragen<br />
sollen. ob die crew von 17 auf 20 oder 21 segler erhöht<br />
wird, steht no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t fest.<br />
interessant wird sein, wel<strong>ch</strong>e syndikate bes<strong>ch</strong>liessen,<br />
eine nä<strong>ch</strong>ste cup-Kampagne in angriff zu nehmen.<br />
Von den bisherigen <strong>ch</strong>allengers ist wohl +39 ni<strong>ch</strong>t<br />
mehr dabei, und au<strong>ch</strong> bei Luna rossa könnte das Li<strong>ch</strong>t<br />
ausgehen. si<strong>ch</strong>er ist, dass neu ein britis<strong>ch</strong>es syndikat<br />
unter dem finanzkräftigen Unternehmer Keith Mills<br />
mit dabei sein wird. Was ni<strong>ch</strong>ts anderes heisst, als<br />
dass der slogan «Let’s bring it home» den Neuseeländern<br />
streitig gema<strong>ch</strong>t werden könnte. <br />
Hat Spithill womögli<strong>ch</strong> zu viele Vors<strong>ch</strong>uss-<br />
lorbeeren bekommen?<br />
Am 3. Juni dann endli<strong>ch</strong> ein perfekter Start,<br />
wie von Spithill gegen die Amerikaner im<br />
Halbfinal gezeigt: exakt im Timing, mit<br />
guter Ges<strong>ch</strong>windigkeit und einem klaren<br />
Vorteil gegenüber dem Gegner. Dann aber<br />
ein weiterer Fehler der italienis<strong>ch</strong>en After-<br />
guard: Statt die Neuseeländer zu decken,<br />
riskieren sie einen Alleingang auf die linke<br />
Seite des Kurses und fallen na<strong>ch</strong> einem<br />
ungünstigen Dreher prompt hinter Barker<br />
und Co. zurück. Vor Beginn der Serie hätte<br />
wohl niemand eine glatte 3:0 Führung von<br />
Emirates Team New Zealand erwartet…<br />
Au<strong>ch</strong> der Ruhetag hilft Luna Rossa ni<strong>ch</strong>t, in<br />
den Mat<strong>ch</strong> zurück zu finden. Auf dem Was-<br />
ser präsentiert si<strong>ch</strong> am 5. Juni wiederum<br />
<strong>marina</strong>.<strong>ch</strong> juli/august 07<br />
E<br />
<strong>marina</strong>.<strong>ch</strong><br />
Ralligweg 10<br />
3012 Bern<br />
Tel: 031 301 00 31<br />
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das glei<strong>ch</strong>e Bild: Gewonnener Start, aber<br />
s<strong>ch</strong>on auf der ersten Kreuz geben die<br />
Italiener ihren Vorteil preis. Und wenn die<br />
Kiwis einmal in Führung sind, lassen sie<br />
ni<strong>ch</strong>ts mehr anbrennen.<br />
Au<strong>ch</strong> im fünften Lauf, mit dem Rücken zur<br />
Wand, gelingt es den Italienern ni<strong>ch</strong>t, die<br />
Neuseeländer zu bedrängen – trotz erneut<br />
besserem Start. 20 Sekunden Rückstand an<br />
der ersten Boje, 22 Sekunden Rückstand im<br />
Ziel…<br />
Auf eine 0:5 Niederlage von Luna Rossa hat<br />
kaum jemand gewettet. Ein bewegender<br />
und bewegter Louis Vuitton Cup ist für die<br />
Italiener zu Ende. Mit ihrem starken Auftritt<br />
bestätigen auf der anderen Seite die<br />
Neuseeländer, dass sie bereit sind, «the auld<br />
mug» wieder na<strong>ch</strong> Neuseeland zu holen:<br />
Alinghi-Chef Ernesto Bertarelli<br />
mit Bundespräsidentin Mi<strong>ch</strong>e-<br />
line Calmy-Rey (oben links),<br />
mit Kiwi-Boss Grant Dalton<br />
und mit Valencias Bürgermei-<br />
sterin Rita Barberá (links).<br />
«Let’s bring it home» ist denn au<strong>ch</strong> der<br />
Slogan der Fans. Alinghi ist gewarnt.<br />
Am 23. Juni ist es endli<strong>ch</strong> soweit: Defender<br />
Alinghi greift ins Ges<strong>ch</strong>ehen ein und tritt<br />
zum mit Spannung erwarteten ersten Lauf<br />
des 32. America’s Cup gegen Challenger<br />
Emirates Team New Zealand an. Ganz klar<br />
ist die Rollenverteilung ni<strong>ch</strong>t: Lange Zeit<br />
galt Alinghi als eindeutiger Favorit, aber der<br />
überzeugende Auftritt der Neuseeländer im<br />
Louis Vuitton Finale hat gezeigt, dass Dean<br />
Barker und seine Crew eine starke Form<br />
gefunden haben. Unsi<strong>ch</strong>erheit herrs<strong>ch</strong>t<br />
au<strong>ch</strong> bezügli<strong>ch</strong> der beiden Boote: Die NZL<br />
92 hat zwis<strong>ch</strong>en dem Louis Vuitton Cup und<br />
dem America’s Cup einen neuen Kiel er-<br />
halten, die SUI 100 ist no<strong>ch</strong> nie in einem<br />
offiziellen Mat<strong>ch</strong> eingesetzt worden.<br />
Ernesto Bertarelli, Alinghi-Besitzer, Syndikats<strong>ch</strong>ef,<br />
Runner: «Valencia war einfa<strong>ch</strong> wunderbar und die-<br />
ser <strong>Sieg</strong> hier bedeutet mir no<strong>ch</strong> mehr als derjenige<br />
vor vier Jahren. Ni<strong>ch</strong>t nur, weil er fris<strong>ch</strong> ist, sondern<br />
au<strong>ch</strong>, weil wir viel mehr und härter dafür kämpfen<br />
mussten. Heute ist – abgesehen von der Geburt un-<br />
serer Kinder – der s<strong>ch</strong>önste Tag in meinem Leben.»<br />
iNTerVieWs: Lori s<strong>ch</strong>üpba<strong>ch</strong><br />
Ernesto Bertarelli, wie haben Sie den<br />
America’s Cup in Valencia erlebt?<br />
i<strong>ch</strong> habe in den letzten zehn Tagen mehr über<br />
den cup gelernt als in den sieben Jahren davor.<br />
es war vor allem eine unglaubli<strong>ch</strong>e erfahrung in<br />
sa<strong>ch</strong>en Teamgeist: Die arbeit mit den Leuten in<br />
ho<strong>ch</strong>s und in Tiefs – unglaubli<strong>ch</strong>. es war eine<br />
Lektion fürs Leben, etwas vom härtesten, das<br />
i<strong>ch</strong> je erlebt habe.<br />
Sie haben in Auckland mit Russell Coutts<br />
gewonnen, jetzt haben Sie und ihre Crew<br />
bewiesen, dass es au<strong>ch</strong> ohne ihn geht. Wie<br />
beurteilen Sie den Unters<strong>ch</strong>ied?<br />
2003 mit russell gewonnen zu haben, wird für<br />
immer eine meiner s<strong>ch</strong>önsten erinnerungen<br />
bleiben. Das Wunderbare an diesem sieg hier<br />
ist, dass er komplett anders ist – einerseits ein<br />
anderes Team und ein anderer steuermann,<br />
anderseits die ganze entstehungsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te.<br />
Wenn i<strong>ch</strong> auf dieses Team s<strong>ch</strong>aue, auf jeden<br />
<strong>Der</strong> erste Lauf erfüllt die hohen Erwar-<br />
tungen bezügli<strong>ch</strong> spektakulären Segel-<br />
sports ni<strong>ch</strong>t. Die Kiwis können ihren Vorteil<br />
aus dem Eintau<strong>ch</strong>en in die Startbox von der<br />
Steuerbordseite ni<strong>ch</strong>t nutzen. Ed Baird segelt<br />
einen defensiven Start und kontrolliert aus<br />
einer si<strong>ch</strong>eren Position im Lee das Ges<strong>ch</strong>e-<br />
hen. Auf der ersten Kreuz s<strong>ch</strong>eint es, als<br />
hätten die S<strong>ch</strong>weizer Mühe mit den vielen<br />
und hohen Wellen – der im Verglei<strong>ch</strong> mit<br />
der NZL 92 etwas voluminösere Bug von<br />
Alinghi muss si<strong>ch</strong> seinen Weg dur<strong>ch</strong> das<br />
bewegte Wasser regelre<strong>ch</strong>t erkämpfen. Aber<br />
die Optik täus<strong>ch</strong>t, die Sorgen sind un-<br />
begründet. Na<strong>ch</strong> der Hälfte der ersten Kreuz<br />
liegt Alinghi vorne und gibt die Führung<br />
ni<strong>ch</strong>t mehr ab. Vor allem dank bemerkens-<br />
werter Ges<strong>ch</strong>windigkeit auf dem Vorwind<br />
E<br />
Meinungen<br />
einzelnen, der in den vier Jahren dazugehörte,<br />
bin i<strong>ch</strong> extrem stolz. <strong>Der</strong> sieg gehört allen.<br />
Was zei<strong>ch</strong>net Alinghi aus?<br />
alinghi glei<strong>ch</strong>t in vielerlei hinsi<strong>ch</strong>t der s<strong>ch</strong>weiz:<br />
ein Land Mitten in europa, das mit seinen viel<br />
grösseren Na<strong>ch</strong>barn auskommen und offen für<br />
vers<strong>ch</strong>iedene Kulturen sein muss. au<strong>ch</strong> ausländer<br />
sind willkommen, etwas zum Land und<br />
zur Kultur beizutragen. Das Land s<strong>ch</strong>aut vorwärts<br />
und ist innovativ. Die Kultur von alinghi<br />
geht au<strong>ch</strong> in diese ri<strong>ch</strong>tung: eine offene, freundli<strong>ch</strong>e<br />
Kultur, wel<strong>ch</strong>e si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> ihre Vielfältigkeit<br />
auszei<strong>ch</strong>net. i<strong>ch</strong> freue mi<strong>ch</strong>, weiter zu ma<strong>ch</strong>en.<br />
Ed Baird, Sie sind bei Alinghi «nur» Steuermann<br />
– in vielen Teams ist der Rudergänger<br />
au<strong>ch</strong> Skipper und steht darum<br />
vermehrt im Mittelpunkt. Wie empfinden<br />
Sie diese Aufteilung?<br />
i<strong>ch</strong> habe im Team alinghi als steuermann eine<br />
sehr gute situation. Und es entspri<strong>ch</strong>t mir<br />
au<strong>ch</strong> sehr gut, dass i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> als steuermann<br />
ni<strong>ch</strong>t no<strong>ch</strong> um die aufgaben des skippers<br />
kümmern muss. so kann i<strong>ch</strong> hier und dort Fragen<br />
stellen, kann mi<strong>ch</strong> aber jederzeit auf meine<br />
eigentli<strong>ch</strong>e aufgabe konzentrieren.<br />
Wie s<strong>ch</strong>ätzen Sie die Leistung Ihres<br />
Ed Baird, Steuermann: «Die letzten Monate waren sehr<br />
hart, Peter Holmberg [als zweiter Steuermann] und i<strong>ch</strong><br />
haben uns immer wieder in s<strong>ch</strong>wierige Situationen<br />
manövriert. Wir haben beide Fehler gema<strong>ch</strong>t, aber daraus<br />
gelernt – der letzte Lauf gegen die Kiwis war in dieser Hin-<br />
si<strong>ch</strong>t mein persönli<strong>ch</strong>er Höhepunkt. I<strong>ch</strong> spürte das Ver-<br />
trauen des Teams und es lief perfekt.»<br />
Herausforderers, Team New Zealand, ein?<br />
i<strong>ch</strong> war ja 1995 selber bei diesem Team dabei.<br />
in den letzten Jahren hat si<strong>ch</strong> vieles verändert,<br />
aber einiges ist geblieben: Die Neuseeländer<br />
sind gute segler, die in jeder situation eine Top-<br />
Leistung erbringen. Wir sind stolz, diesen cup<br />
gegen sie gewonnen zu haben und gratulieren<br />
dem Team New Zealand für seine Leistung.<br />
Sie kamen «erst» vor drei Jahren zu Alin<br />
ghi. Werden Sie beim Team bleiben?<br />
Die Zukunft ist no<strong>ch</strong> offen. aber i<strong>ch</strong> habe viele<br />
gute Freunde gewonnen hier bei alinghi. es<br />
wäre si<strong>ch</strong>er s<strong>ch</strong>ön, zu bleiben.<br />
<strong>marina</strong>.<strong>ch</strong><br />
Ralligweg 10<br />
3012 Bern<br />
Tel: 031 301 00 31<br />
<strong>marina</strong>@<strong>marina</strong>-online.<strong>ch</strong><br />
www.<strong>marina</strong>-online.<strong>ch</strong><br />
Tel Abodienst: 031 300 63 43<br />
14 AmericA’s cup <strong>marina</strong>.<strong>ch</strong> juli/august 07<br />
juli/august 07 <strong>marina</strong>.<strong>ch</strong> AmericA’s cup 15
Rolf Vrolijk, wie wäre der America’s Cup<br />
verlaufen, wenn Alinghi mit der SUI 91<br />
angetreten wäre?<br />
Wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> ziemli<strong>ch</strong> ähnli<strong>ch</strong>. Für uns war<br />
von anfang an klar, dass die sUi 91 eher als<br />
Testboot gebrau<strong>ch</strong>t wird und die sUi 100 als<br />
cup-boot. Darum haben wir an der sUi 91<br />
au<strong>ch</strong> immer wieder ziemli<strong>ch</strong> viel geändert und<br />
umgebaut. aber am s<strong>ch</strong>luss war sie der sUi<br />
100 praktis<strong>ch</strong> ebenbürtig.<br />
Alinghi konnte die SUI 100 nie gegen einen<br />
Challenger testen – war das für das<br />
DesignTeam ein Risiko?<br />
in gewisser hinsi<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>on. interne Tests<br />
können den direkten Verglei<strong>ch</strong> mit einem<br />
Gegner ni<strong>ch</strong>t ersetzen. Weil beide boote am<br />
s<strong>ch</strong>luss sehr ähnli<strong>ch</strong> waren, konnten wir zwar<br />
feststellen, wel<strong>ch</strong>es der boote für den cup<br />
besser geeignet ist, aber wir wussten tatsä<strong>ch</strong>-<br />
gewinnt Alinghi das erste Race klar mit<br />
35 Sekunden Vorsprung.<br />
Glei<strong>ch</strong>es Bild im zweiten Lauf: Ed Baird<br />
kontrolliert aus einer si<strong>ch</strong>eren Leeposition<br />
das Ges<strong>ch</strong>ehen beim Start. An der ersten<br />
Luvboje führt Alinghi unter der Regie von<br />
Skipper Brad Butterworth mit 19 Sekunden.<br />
Auf dem Vorwind holt Emirates Team New<br />
Zealand etwas auf, und auf der zweiten<br />
Kreuz geben die S<strong>ch</strong>weizer ihre Führung<br />
na<strong>ch</strong> einer Wende im fals<strong>ch</strong>en und einem<br />
Winddreher im ungünstigsten Moment gar<br />
wieder ab – 1:1. <strong>Der</strong> Traum vom s<strong>ch</strong>nellen<br />
5:0-<strong>Sieg</strong> ist geplatzt, und bei Alinghi muss<br />
man si<strong>ch</strong> bewusst werden, dass die Kiwis<br />
ni<strong>ch</strong>t unters<strong>ch</strong>ätzt werden dürfen.<br />
<strong>Der</strong> Start zum dritten Lauf verzögert si<strong>ch</strong><br />
am 26. Juni mangels konstanten Winds bis<br />
Rolf Vrolijk, Chefdesigner: «Dieser <strong>Sieg</strong> erfüllt mi<strong>ch</strong> mit einem<br />
gewissen Stolz. Die SUI 100 hat gezeigt, dass sie keine S<strong>ch</strong>wä-<br />
<strong>ch</strong>en hat – egal bei wel<strong>ch</strong>er Windstärke – und häufig do<strong>ch</strong> einen<br />
kleinen Tick s<strong>ch</strong>neller war als die NZL 92. Aus Design-Optik<br />
kann i<strong>ch</strong> sagen: Die Neuseeländer haben gegen uns kein Ren-<br />
nen gewonnen, wir haben einfa<strong>ch</strong> zwei Rennen vers<strong>ch</strong>enkt.»<br />
li<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t genau, wo wir im Verglei<strong>ch</strong> zum<br />
Gegner stehen. aber man muss das au<strong>ch</strong><br />
relativieren: s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> konnten wir die Neuseeländer<br />
während des ganzen Louis Vuitton<br />
cups beoba<strong>ch</strong>ten. Und da haben wir au<strong>ch</strong><br />
unsere s<strong>ch</strong>lüsse gezogen.<br />
Wie sehen Sie die Zukunft des Cups?<br />
aus si<strong>ch</strong>t der Designer ist es an der Zeit,<br />
bezügli<strong>ch</strong> der boote etwas zu ändern. Die<br />
america’s cup class ist ausgereizt – das hat<br />
man im Final gegen die Neuseeländer ja au<strong>ch</strong><br />
gesehen. Wenn der nä<strong>ch</strong>ste cup wieder auf<br />
diesen booten stattfinden würde, könnte aus<br />
gegen 17 Uhr. Kurz vor der letzten Mögli<strong>ch</strong>-<br />
keit wagt Principal Race Officer Peter Reggio<br />
do<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> einen Start – Ernesto Bertarelli<br />
spri<strong>ch</strong>t später im Ziel von «Las Vegas». Tat-<br />
sä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> entwickelt si<strong>ch</strong> ein verrücktes Ren-<br />
nen mit s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>en und vor allem dre-<br />
henden Winden. Alinghi gewinnt den Start<br />
und geht im Lee mit 8 Sekunden Vorsprung<br />
über die Linie. Dann ein erster Rücks<strong>ch</strong>lag:<br />
Alinghi gewährt den Kiwis auf der re<strong>ch</strong>ten<br />
Kursseite viel Freiraum, den Dean Barker<br />
und seine Crew dank eines Winddrehers<br />
in einen Vorsprung von fast anderthalb<br />
Minuten an der ersten Luvtonne ummün-<br />
zen können. Mit einer unglaubli<strong>ch</strong>en Auf-<br />
holjagd – und au<strong>ch</strong> etwas Glück – kommt<br />
Alinghi wieder heran und führt an der zwei-<br />
ten Luvtonne mit 15 Sekunden Vorsprung.<br />
der si<strong>ch</strong>t der Designer ni<strong>ch</strong>t mehr viel errei<strong>ch</strong>t<br />
werden. aber glückli<strong>ch</strong>erweise ist ja eine neue<br />
bootsklasse angekündigt.<br />
Können Sie s<strong>ch</strong>on etwas über diese neue<br />
Klasse sagen?<br />
Viel ist no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t bekannt. Unser Design<br />
Team wird in den nä<strong>ch</strong>sten Monaten<br />
zusammen mit dem acM [america’s cup<br />
Management] die Formel bestimmen. si<strong>ch</strong>er<br />
wird es wieder eine Konstruktionsklasse sein,<br />
also werden nur wenige eckpunkte festgelegt.<br />
innerhalb dieser Vorgaben sollen si<strong>ch</strong> die<br />
Teams bewegen können.<br />
Statt diesen zu verteidigen – was allerdings<br />
viellei<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t geglückt wäre – lässt<br />
Brad Butterworth wieder einen Split zu und<br />
muss tatenlos zusehen, wie die Neuseelän-<br />
der mit etwas mehr Druck im Segel auf der<br />
bevorzugten Steuerbordseite des Kurses<br />
davon ziehen können. Alinghi liegt 1:2 zu-<br />
rück und steht nun definitiv unter Druck.<br />
Im vierten Lauf gelingt Alinghi wiederum<br />
ein einwandfreier Start-Ziel-<strong>Sieg</strong>. Mit einer<br />
klassis<strong>ch</strong>en Mat<strong>ch</strong>-Race-Taktik lässt Brad<br />
Butterworth den Neuseeländern ni<strong>ch</strong>t den<br />
Hau<strong>ch</strong> einer Chance, an die S<strong>ch</strong>weizer he-<br />
ran zu kommen oder sie gar zu überholen.<br />
Ein Protest von Emirates Team New Zealand<br />
gegen Alinghis System, das Grosssegel zu<br />
setzen, wird na<strong>ch</strong> einem fast 5-stündigen<br />
Hearing am nä<strong>ch</strong>sten Tag abgewiesen.<br />
Für den fünften Lauf sind endli<strong>ch</strong> etwas<br />
stärkere und konstantere Windbedingungen<br />
angesagt. Alinghi-Verhältnisse? Offenbar<br />
ni<strong>ch</strong>t. Na<strong>ch</strong> einem ausgegli<strong>ch</strong>enen Start<br />
führt Emirates Team New Zealand an der<br />
ersten Luvboje mit einigen Sekunden Vor-<br />
sprung. Auf halbem Vorwindkurs dann das<br />
grosse Missges<strong>ch</strong>ick: Die Kiwis entdecken<br />
ein Faust grosses Lo<strong>ch</strong> in ihrem Spinnaker,<br />
wollen einen neuen Spi setzen und den<br />
kaputten bergen. Do<strong>ch</strong> bevor sie bereit sind,<br />
explodiert der kaputte Spi förmli<strong>ch</strong>. Sofort<br />
wird der zweite ho<strong>ch</strong> gezogen – ohne vor-<br />
her die S<strong>ch</strong>oten belegt zu haben. Dass si<strong>ch</strong><br />
dann der eiligst gesetzte dritte Spi zuerst<br />
ni<strong>ch</strong>t öffnet und eine Sanduhr produziert,<br />
kann nur no<strong>ch</strong> mit Murphy’s Law erklärt<br />
werden. Alinghi geht derweil in Führung<br />
und verteidigt diese si<strong>ch</strong>er bis ins Ziel.<br />
Materialprobleme werden langsam aber<br />
si<strong>ch</strong>er zu einem Markenzei<strong>ch</strong>en von Team<br />
New Zealand. Erinnerungen an 2003 wer-<br />
16 AmericA’s cup <strong>marina</strong>.<strong>ch</strong> juli/august 07<br />
juli/august 07 <strong>marina</strong>.<strong>ch</strong> AmericA’s cup 17<br />
den wa<strong>ch</strong>.<br />
<strong>Der</strong> se<strong>ch</strong>ste Lauf zeigt bei 10 – 12 Knoten<br />
Wind, dass die beiden Boote wirkli<strong>ch</strong> prak-<br />
tis<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>nell sind. Dank eines Dre-<br />
hers führen die Neuseeländer an der Luv-<br />
tonne und kontrollieren das Rennen. Auf<br />
der zweiten Kreuz gelingt es Brad Butter-<br />
worth, die Kiwis zu einem Wendeduell zu<br />
zwingen – und Alinghi geht als klarer Sie-<br />
ger daraus hervor. Mit 28 Sekunden Vor-<br />
sprung s<strong>ch</strong>affen die S<strong>ch</strong>weizer den dritten<br />
<strong>Sieg</strong> in Serie und erhöhen auf 4:2.<br />
<strong>Der</strong> Cup-<strong>Sieg</strong> ist greifbar und die Regie per-<br />
fekt: <strong>Der</strong> siebte Lauf ist auf den Sonntag,<br />
<strong>marina</strong>.<strong>ch</strong><br />
Ralligweg 10<br />
3012 Bern<br />
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1. Juli angesetzt. Das verspri<strong>ch</strong>t volle Kulisse<br />
im Hafen und gute Zus<strong>ch</strong>auerzahlen am<br />
Fernsehen.<br />
Aber Aeolus zeigt keine Einsi<strong>ch</strong>t: Drehende,<br />
s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>e Winde lassen keine Regatta zu.<br />
Na<strong>ch</strong> einem Ruhetag steigt die Spannung<br />
am Dienstag, 3. Juli ins Unermessli<strong>ch</strong>e:<br />
S<strong>ch</strong>afft Alinghi den <strong>Sieg</strong> oder kommen die<br />
Neuseeländer no<strong>ch</strong>mals zurück? Und dies-<br />
mal wird das Publikum ni<strong>ch</strong>t enttäus<strong>ch</strong>t –<br />
dieser siebte Lauf wird in die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tsbü<strong>ch</strong>er<br />
des Cups wohl als das verrückteste<br />
Rennen überhaupt eingehen. Vor der ersten<br />
Luvtonne verwickelt Alinghi die zuvor knapp<br />
vorne liegenden Neuseeländer wiederum<br />
in ein Wendeduell und s<strong>ch</strong>afft es mit einer<br />
taktis<strong>ch</strong>en Meisterleistung, als erstes Boot<br />
zu runden. Wie gewonnen, so zerronnen –<br />
E
Nils Frei, ist es ni<strong>ch</strong>t unbefriedigend, zum<br />
zweiten Mal beim America’s Cup zwar<br />
gewonnen, aber ni<strong>ch</strong>t gesegelt zu haben?<br />
si<strong>ch</strong>er werde i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> mit dieser situation auseinander<br />
setzen und mir die entspre<strong>ch</strong>enden<br />
Fragen stellen müssen. i<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>te gerne beim<br />
america’s cup bleiben, aber die bedingungen<br />
müssen stimmen. Damit meine i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t nur<br />
die Finanzen, sondern in erster Linie au<strong>ch</strong> die<br />
sportli<strong>ch</strong>en perspektiven.<br />
auf dem Vorwind-Kurs hat Alinghi weniger<br />
Druck im Spi und Dean Barker segelt Ed<br />
Baird im Luv «über die Segel». Beim Gate<br />
verlieren die Kiwis aber den grössten Teil<br />
ihres Vorsprungs wieder, weil sie im letzten<br />
Moment auf einen Dreher reagieren müssen<br />
und gezwungen sind, die «fals<strong>ch</strong>e» Seite zu<br />
nehmen. Erneut kommt es kurz vor der<br />
Luvtonne zu einem Wendeduell, aus dem<br />
Alinghi als <strong>Sieg</strong>er hervor geht. An der<br />
backbordseitigen Anlegelinie angekommen<br />
realisiert Dean Barker, dass er es ni<strong>ch</strong>t<br />
vor den auf Steuerbordbug mit Vortritt<br />
kommenden S<strong>ch</strong>weizern um die Tonne<br />
s<strong>ch</strong>affen würde. Er versu<strong>ch</strong>t mit einem<br />
sogenannten «dial down» hinter Alinghi<br />
dur<strong>ch</strong> zu einer Innenposition an der Boje zu<br />
kommen – aber Ed Baird ist offenbar darauf<br />
Nils Frei, Trimmer: «Wenn du gewinnst, dann<br />
stimmt in dem Moment einfa<strong>ch</strong> alles! Au<strong>ch</strong><br />
wenn i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t an Bord der SUI 100 mitgesegelt<br />
bin, freue i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> extrem über den <strong>Sieg</strong>. Es war<br />
ein hartes Stück Arbeit und wir alle haben in<br />
dieser Kampagne viel gelernt.»<br />
So wie es aussieht, bleiben die Neuseelän<br />
der das Herzstück der AlinghiCrew. Was<br />
bedeutet das für ebendiese Perspektiven?<br />
es ist no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ganz klar, ob alle bleiben.<br />
aber wie au<strong>ch</strong> immer, es wird in den nä<strong>ch</strong>sten<br />
Wo<strong>ch</strong>en einzelgesprä<strong>ch</strong>e mit ernesto<br />
bertarelli, brad butterworth und Jo<strong>ch</strong>en<br />
s<strong>ch</strong>ümann geben. i<strong>ch</strong> erhoffe mir davon, dass<br />
i<strong>ch</strong> mehr über meine sportli<strong>ch</strong>en aussi<strong>ch</strong>ten<br />
in den nä<strong>ch</strong>sten Jahren erfahren werde.<br />
vorbereitet: Er reagiert sofort, fällt mit<br />
perfektem Timing ab und hängt den Neu-<br />
seeländern, die überras<strong>ch</strong>t werden und si<strong>ch</strong><br />
zuwenig klar frei halten, eine Strafe an. Mit<br />
12 Sekunden Vorsprung rundet Alinghi die<br />
Tonne. 12 Sekunden Vorsprung und der<br />
Gegner muss no<strong>ch</strong> eine Strafe ausführen…<br />
der <strong>Sieg</strong> steht fest! Au<strong>ch</strong> wenn es im Na<strong>ch</strong>-<br />
hinein niemand so formuliert haben will:<br />
Die Spannung löst si<strong>ch</strong> und die Konzentra-<br />
tion nimmt ab. Bis der Wind kurz vor der<br />
Ziellinie immer mehr abgibt und si<strong>ch</strong> ein<br />
enormer Dreher zu Gunsten der Neusee-<br />
länder abzei<strong>ch</strong>net. Zuerst Konsternation<br />
und dann Hektik ma<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> an Bord von<br />
Alinghi breit. <strong>Der</strong> Wind dreht um mehr als<br />
90 Grad und fällt einen Moment lang auf<br />
weniger als 3 Knoten zusammen. Beim Ver-<br />
Wie gehts in den nä<strong>ch</strong>sten Tagen weiter?<br />
Zuerst reise i<strong>ch</strong> mit meiner Familie zurück in<br />
die s<strong>ch</strong>weiz. Dann stehen vers<strong>ch</strong>iedene<br />
regatten mit dem alinghi-Katamaran auf<br />
dem programm und einige Mat<strong>ch</strong>-raceeinsätze.<br />
i<strong>ch</strong> hoffe, dass i<strong>ch</strong> das st. Moritz<br />
Mat<strong>ch</strong> race mit ed baird segeln kann. am<br />
meisten freue i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> aber auf ein paar Tage<br />
ruhe und – später im herbst – auf die Geburt<br />
unseres dritten Kindes. <br />
su<strong>ch</strong>, do<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> unter Spi das Rennen zu<br />
beenden, bri<strong>ch</strong>t der Spibaum. Bis die Genua<br />
gesetzt ist und der Spi geborgen werden<br />
kann vergehen unendli<strong>ch</strong> lange Sekunden.<br />
Tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> zieht Emirates Team New Zea-<br />
land – nun auf Amwind-Kurs – an Alinghi<br />
vorbei und kann die Strafe ausführen. Egal<br />
ob zuhause vor dem Fernseher, im Hafen<br />
vor der Grossleinwand oder live auf dem<br />
Wasser, egal ob Alinghi- oder Kiwi-Fan – dem<br />
Publikum stockt der Atem. Beide Teams sind<br />
wenige Meter vor der Linie praktis<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong>-<br />
auf, die Neuseeländer aufgrund ihres Manö-<br />
vers jetzt aber mit etwas weniger Ges<strong>ch</strong>win-<br />
digkeit unterwegs… Die blaue Flagge geht<br />
ho<strong>ch</strong> – Alinghi gewinnt mit einer winzigen<br />
Sekunde Vorsprung! 5:2 für Alinghi, der<br />
Cup bleibt in Europa. <br />
1 AmericA’s cup<br />
<strong>marina</strong>.<strong>ch</strong> juli/august 07