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Breitbandausschreibung - der Stadt Ahlen

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Auswahlverfahren für Breitbandversorgung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Ahlen</strong><br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ahlen</strong><br />

Vergabestelle<br />

09.12.2011<br />

Allgemeines<br />

Breitband-Ausbau <strong>Ahlen</strong><br />

Öffentliches Auswahlverfahren<br />

<strong>Breitbandausschreibung</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Ahlen</strong> für die Ortsteile<br />

Borbein / Brockhausen und Dolberg<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ahlen</strong> sieht in <strong>der</strong> Versorgung <strong>der</strong> Bürgerinnen und Bürger sowie <strong>der</strong> freiberuflich und<br />

gewerblich Tätigen mit ausreichend schnellen Breitband-Anschlüssen und Breitband-Diensten einen<br />

wichtigen Auftrag im Sinne <strong>der</strong> Daseinsvorsorge.<br />

Die Erkundung des örtlichen Breitbandmarktes hat ergeben, dass <strong>der</strong>zeit kein Anbieter ohne<br />

Gewährung einer Beihilfe eine flächendeckende Breitbandversorgung in den unterversorgten<br />

Ortsteilen Borbein, Brockhausen und Dolberg Süd und Ost aufbauen und bereitstellen wird. Aus<br />

diesem Grund ist die <strong>Stadt</strong> <strong>Ahlen</strong> auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Richtlinie über Gewährung von Zuwendungen zur<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Breitbandversorgung ländlicher Räume, Rd.Erl des Ministeriums für Umwelt,<br />

Naturschutz und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, II-6.0228.22900 vom<br />

15.08.2008 in <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit gültigen Fassung <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung vom 18.10.2011 und des hierzu<br />

veröffentlichten Leitfadens bereit, eine Beihilfe zum Aufbau einer leistungsstarken<br />

Breitbandversorgung zu gewähren. Die Beihilfe wird technologieneutral gewährt.<br />

Potenzielle Infrastruktur-Anbieter<br />

Die <strong>Stadt</strong> selber betreibt im <strong>Stadt</strong>gebiet und insbeson<strong>der</strong>e in den Ortsteilen Borbein, Brockhausen und<br />

Dolberg keine eigenen Leerrohre, die für die Verlegung von TK-Leitungen geeignet wären. An<strong>der</strong>e<br />

Infrastrukturbetreiber konnten in den beiden <strong>Stadt</strong>teilen nicht identifiziert werden, so dass davon<br />

auszugehen ist, dass erfor<strong>der</strong>liche Infrastrukturen durch den Netzbetreiber selber geschaffen werden<br />

müssen.<br />

Zielsetzung des Auswahlverfahrens<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ahlen</strong> ist ebenso wie an<strong>der</strong>e Städte und Gemeinden nur unzureichend mit Breitband-<br />

Internet versorgt. Nicht zuletzt leiden die betroffenen <strong>Stadt</strong>teile in ihrer Attraktivität als Wohn- und<br />

Gewerbestandort. In den Ortsteilen Borbein, Brockhausen und Dolberg (Süd und Ost) muss ein<br />

Anbieter eine flächendeckende (> 95% aller Haushalte und Betriebe) Breitband-Geschwindigkeit von<br />

mindestens 2.048 kBit/s im Downstream und von mindestens 192 kBit/s im Upstream unter allen<br />

Lastbedingungen für mindestens 95% <strong>der</strong> Haushalte und Betriebe garantieren. Für die Mehrzahl <strong>der</strong><br />

Haushalte und Betriebe sollte die Downstream-Geschwindigkeit mindestens 16 MBit/s betragen. In <strong>der</strong><br />

Befragung <strong>der</strong> Bürger im September / Oktober 2011 wurde von über 50% <strong>der</strong> Befragten in Dolberg<br />

eine Bandbreite von 16 MBit/s und höher gewünscht. In Borbein / Brockhausen wünschen 66% <strong>der</strong><br />

Befragten eine Bandbreite bis 15 MBit/s und 33% eine Bandbreite größer 16 MBit/s.<br />

Sollte die Versorgung von allen Einzelhaushalten mit den gefor<strong>der</strong>ten Mindestwerten aus technischen<br />

Gründen nicht möglich sein o<strong>der</strong> eine signifikante Kostensteigerung bedingen, so ist darzulegen, wie<br />

hoch die Kosten für eine flächendeckende Versorgung im jeweiligen Los sind und welche Kosten bei<br />

einer Aussparung dieser Haushalte entstehen. In keinem Fall dürfen mehr als 5% <strong>der</strong> Haushalte<br />

schlechter als mit den gefor<strong>der</strong>ten Mindestwerten versorgt werden. Der flächendeckende Ausbau<br />

1


Auswahlverfahren für Breitbandversorgung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Ahlen</strong><br />

(minimal 95% <strong>der</strong> Haushalte) soll möglichst, und sofern im Hinblick auf die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Baumaßnahmen realisierbar, innerhalb von 12 Monaten nach Vertragsabschluss abgeschlossen sein.<br />

Die <strong>Stadt</strong> bevorzugt die Schaffung einer zukunftssicheren Infrastruktur, die im Zuge zukünftig<br />

entstehen<strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen an höhere Bandbreiten angepasst werden kann. Anbieter sollten<br />

aufzeigen (ohne genaue Angabe von Kosten und Zeitplänen), wie eine zukünftige Erweiterung <strong>der</strong><br />

Bandbreiten bei entsprechendem Bedarf realisiert werden kann. Ziel dieser Ausschreibung ist es,<br />

konkrete Aussagen, Preise und Bedingungen für eine mögliche Lösung zu bekommen. Eine<br />

gebietsbezogene Aufteilung, z. B. nach Ortsteilen, bleibt ausdrücklich vorbehalten.<br />

Mit <strong>der</strong> <strong>der</strong> Veröffentlichung des Vorhabens ist für die <strong>Stadt</strong> <strong>Ahlen</strong> keine Verpflichtung zur<br />

Auftragsvergabe verbunden. Bei dem nachfolgend beschriebenen offenen und transparenten<br />

Auswahlverfahren handelt es sich um ein Verfahren im Sinne des Beihilferechts <strong>der</strong> EU zur<br />

Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Beihilfe unter dem<br />

Vorbehalt <strong>der</strong> Bereitstellung entsprechen<strong>der</strong> Haushalts- und För<strong>der</strong>mittel steht. Dies kann auch dazu<br />

führen, dass auch nur ein teilweiser Ausbau realisiert wird. Mit Abgabe des Angebots wird anerkannt,<br />

dass es sich hierbei nicht um ein verpflichtendes Vergabeverfahren handelt und somit keine<br />

Ansprüche gegenüber <strong>der</strong> ausschreibenden Stelle begründet werden. Ein Aufwan<strong>der</strong>satz für die<br />

Angebotserstellung kann nicht gewährt werden.<br />

Angebotsleistung und Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

Der Anbieter hat in seinem Angebot ein konkretes technisches Konzept für einen Breitband-<br />

Infrastrukturausbau in den betroffenen <strong>Stadt</strong>teilen darzustellen. Ein Zuschussbedarf (Fehlbetrag<br />

zwischen Investitionskosten und Wirtschaftlichkeitsschwelle) ist plausibel und nachvollziehbar unter<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Gesamtinvestition (Linien- und Übertragungstechnik, Infrastruktur- und<br />

Systemtechnik), <strong>der</strong> Betriebskosten und <strong>der</strong> Einnahmen darzustellen. Hierzu sind die zur<br />

Projektumsetzung notwendigen Erschließungsmaßnahmen und <strong>der</strong>en Kosten darzustellen. Es gilt die<br />

aktuelle Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Breitbandversorgung<br />

ländlicher Räume. Weiterhin sollen folgende Randbedingungen berücksichtigt werden:<br />

Bewerber, die für die Vergabe berücksichtigt werden, müssen einen offenen Zugang („Open Access“)<br />

zu ihrer Infrastruktur auf Vorleistungsebene anbieten. Der offene Zugang kann je nach eingesetzter<br />

Technologie z.B. durch Entbündelung des Teilnehmeranschlusses, Line-Sharing o<strong>der</strong> Bitstromzugang<br />

bereitgestellt werden.<br />

Der Netzanbieter hat zu folgenden Kriterien verbindliche Aussagen zu treffen:<br />

1. Zuschussbedarf<br />

Der Netzanbieter hat den benötigten Zuschussbedarf (Fehlbetrag zwischen<br />

Investitionskosten und Wirtschaftlichkeitsschwelle) im Rahmen seines Angebotes<br />

plausibel und nachvollziehbar unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Gesamtinvestition (Linien-<br />

und Übertragungstechnik, Infrastruktur und Systemtechnik), <strong>der</strong> Betriebskosten und<br />

<strong>der</strong> Einnahmen darzustellen. Hierzu sind die zur Projektumsetzung notwendigen<br />

Erschließungsmaßnahmen darzustellen sowie zum Nachfragepotenzial Stellung zu<br />

nehmen, das <strong>der</strong> Berechnung des Zuschussbedarfs zugrunde liegt.<br />

2. Informationen zur Technologie<br />

Offener Netzzugang gewährleistet (geför<strong>der</strong>tes Netz muss weiteren<br />

Netzbetreibern zur Verfügung stehen)<br />

Übertragungstechnologie<br />

Downstreamrate > 16 MBit/s für die Mehrheit <strong>der</strong> Anschlüsse, > 2 MBit/s für<br />

mindestens 95% aller Haushalte und Betriebe<br />

Möglichkeit zur Realisierung symmetrischer Anschlüsse (SDSL)<br />

Angebot von Service-Level-Agreements (SLAs) und Qualities-of-Service<br />

(QoS) für Geschäftskunden<br />

Verfügbarkeitsgarantie (> 95%/Tag)<br />

Ausfallsicherheit (< 0,5%/Jahr)<br />

Versorgungsgrad (mindestens 95% <strong>der</strong> Haushalte und Betriebe)<br />

Möglichkeit zur Vergrößerung des Versorgungsgebietes<br />

Breitband-Ausbau <strong>Ahlen</strong><br />

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Auswahlverfahren für Breitbandversorgung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Ahlen</strong><br />

Breitband-Ausbau <strong>Ahlen</strong><br />

Konzept zur Erhöhung <strong>der</strong> Übertragungsgeschwindigkeiten im Sinne <strong>der</strong><br />

Breitbandstrategie <strong>der</strong> Bundesregierung (Ziel 2014)<br />

Darstellung <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Bandbreiten-Zuführung (Backbone) sowie zur<br />

Verteilung <strong>der</strong> Dienste (Access). Falls Vorproduktionen eingesetzt werden<br />

sollen, Benennung des jeweiligen Betreibers<br />

Beschreibung des Sicherheitskonzeptes und <strong>der</strong> Umsetzung des<br />

Datenschutzes gemäß TKG<br />

Konformität <strong>der</strong> angebotenen Lösung mit den allgemeinen Zulassungen für<br />

Kommunikationseinrichtungen. Für den Fall, dass Ressourcen an<strong>der</strong>er<br />

Betreiber (z.B. Deutsche Telekom) genutzt werden sollen, Angaben zu<br />

Interoperabilitätstests und Freigaben des Betreibers bzw. eine Bestätigung<br />

<strong>der</strong> Erfüllung von dessen Richtlinien und sofern vorhanden, eine konkrete<br />

Zulassung des Anbieters wie z.B. Netztauglichkeit beifügen<br />

Zusätzliche Angaben bei leitungsgebundenen Lösungen<br />

o Bereitstellung eines Trassenplans mit Verlauf von Schutzrohren und<br />

Leitungen sowie den Standorten für die aktive Übertragungstechnik<br />

Zusätzliche Angaben bei Funkverbindungen:<br />

o Frequenzbereich<br />

o Strahlungsleistung<br />

o Schutzabstände nach gültiger BImSchV<br />

o Verfügbare Bandbreite bei gleichzeitiger Nutzung durch alle Kunden<br />

(Grad <strong>der</strong> Überbuchung <strong>der</strong> Funk-Kanäle)<br />

o Genaue Standorte für Funkmasten, Antennen o<strong>der</strong> Relaisstationen<br />

(jeweils Geo-Daten o<strong>der</strong> Straßenadressen)<br />

3. Information Angebot und Dienste<br />

Kosten für Anschlussgeräte beim Kunden (CPE) ohne Standardrouter<br />

Einmalige Kosten für den Teilnehmer<br />

Monatliche Endkundenpreise<br />

Flatrate für Internet / Flatrate für Internet und Telefonie<br />

Internet-Telefonie (VoIP) / Flatrate möglich<br />

Servicekonzept für Behebung von Störungen und Ausfällen (inklusive<br />

Benennung von möglichen Service-Partnern vor Ort)<br />

Angaben zu einer Service-Hotline einschließlich Zeiten <strong>der</strong> Erreichbarkeit und<br />

typischen Reaktionszeiten<br />

Zeitplan Netzausbau (Bereitstellung <strong>der</strong> Infrastruktur spätestens bis Ende<br />

2012)<br />

4. Informationen zum Anbieter<br />

Referenzenliste über vergleichbare Projekte mit Ansprechpartner<br />

Umsatz <strong>der</strong> letzten die Jahre und Anzahl <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

Angaben zum Unternehmen des Anbieters für Unternehmen, die weniger als<br />

10 Jahre Bestand haben und/o<strong>der</strong> über weniger als 100.000 Euro<br />

Eigenkapital verfügen:<br />

o Firmenprofil des Anbieters, Gesellschaftsform, Firmenzugehörigkeit<br />

o Angabe über Anzahl sozialversicherungspflichtiger Arbeitnehmer,<br />

Angaben über Gesamtumsatzentwicklung <strong>der</strong> letzten 3 Jahre, sowie<br />

<strong>der</strong> Umsätze aus dem angebotenem Geschäftsmodell<br />

o Die För<strong>der</strong>richtlinien verlangen den Betrieb über einen Zeitraum von<br />

mindestens sieben Jahren, daher sind ein Nachweis <strong>der</strong><br />

wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit (Bankauskunft und<br />

Finanzierungsnachweis für die Umsetzung) und eine Angabe zur<br />

Finanzierung für die Errichtung <strong>der</strong> Infrastruktur zu erbringen. Die<br />

Kommune behält sich vor, gegebenenfalls vom Anbieter geeignete<br />

Nachweise o<strong>der</strong> die Vorlage einer Bankbürgschaft zu for<strong>der</strong>n<br />

o Anzahl <strong>der</strong> privaten sowie gewerblichen Endkunden, für die Breitband-<br />

Internet erbracht wird, getrennt nach eingesetzten Technologien<br />

(bspw., wenn <strong>der</strong> Anbieter sowohl funk- als auch leitungsgebundene<br />

Lösungen anbietet)<br />

Die Bindefrist <strong>der</strong> Angebote ist anzugeben und sollte mindestens sechs Monate betragen.<br />

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Auswahlverfahren für Breitbandversorgung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Ahlen</strong><br />

Bewertungskriterien<br />

Für die Bewertung <strong>der</strong> Angebote zum Auswahlverfahren werden neben den im Text zum<br />

Auswahlverfahren genannten qualitativen Kriterien quantitative Werte herangezogen und mit<br />

Gewichtungsfaktoren versehen. Diese Faktoren werden je Losgebiet ermittelt. Bei den Kriterien<br />

handelt es sich um:<br />

Wirtschaftlichkeitslücke in Euro laut Angabe des Betreibers im Angebot. Für die<br />

Auswertung wird ein Betrag von 14.000 € als 100% (entsprechend <strong>der</strong> Bagatell-Grenze für<br />

Ausgaben) und 500.000 € als 0% (als Maximalwert für Breitband-För<strong>der</strong>maßnahmen)<br />

festgelegt. Die Werte <strong>der</strong> Bieter werden durch lineare Interpolation ermittelt. Liegt ein Bieter<br />

außerhalb des definierten Rahmens, kann <strong>der</strong> resultierende Wert auch negativ sein.<br />

Die Gewichtung des Faktors Wirtschaftlichkeitslücke erfolgt mit 35%.<br />

Kundenkosten in Euro über 24 Monate als übliche Mindestvertragslaufzeit. Für die<br />

Gesamtkosten bestehend aus Einmalkosten (Antennen und sonstige Son<strong>der</strong>installation, aber<br />

ohne Router), Monatskosten und Flatrates für Internet und nationale Telefonie (sofern diese<br />

als Paketpreis ausgewiesen sind). 100% wird anhand <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit gängigsten niedrigsten<br />

Preise im Markt mit 600 € festgelegt und 0% mit 2.000 € als <strong>der</strong>zeit eher hoher Preis. . Die<br />

Werte <strong>der</strong> Bieter werden durch lineare Interpolation ermittelt. Liegt ein Bieter außerhalb des<br />

definierten Rahmens, kann <strong>der</strong> resultierende Wert auch negativ sein.<br />

Die Gewichtung des Kriteriums Kundenkosten erfolgt mit 30%.<br />

Maximal angebotene Bandbreite in MBit/s, die ein Bieter in seinem Angebot nach<br />

Fertigstellung des Ausbaus unter Last bei gleichzeitiger Nutzung von 60% aller Haushalte und<br />

Betriebe garantiert. Als Zielwert entsprechend 100% wird die Bandbreite definiert, die sich<br />

aufgrund <strong>der</strong> Befragungsergebnisse als höchste gewünschte Bandbreite bei mindestens 25%<br />

<strong>der</strong> Befragten ergibt. In <strong>der</strong> Regel liegt dieser Wert bei 16 MBit/s. Die untere Grenze,<br />

entsprechend 0% wird durch die gefor<strong>der</strong>te Mindestbandbreite von 2 MBit/s festgelegt.<br />

Die Gewichtung des Kriteriums Bandbreite erfolgt mit 25%.<br />

Garantierter Versorgungsgrad in % aller Anschlüsse (Haushalte und Betriebe) nach<br />

Fertigstellung des Ausbaus. Eine garantierte Vollversorgung aller Haushalte wird als 100%<br />

Wert festgelegt, eine Versorgung von 90% <strong>der</strong> vor dem Ausbau vorhandenen Anschlüsse wird<br />

als 0% Wert definiert. Dazwischen liegende Werte werden durch lineare Extrapolation<br />

ermittelt.<br />

Die Gewichtung des Kriteriums Versorgungsgrads erfolgt mit 10%.<br />

Für die Ermittlung des Ergebnisses werden die einzelnen Werte entsprechend <strong>der</strong> obigen Erläuterung<br />

in Prozente umgerechnet. Die Ergebnisse werden mit dem Gewichtungsfaktor für das jeweilige<br />

Kriterium multipliziert. Diese Werte für die einzelnen Kriterien werden für jedes Gebot aufaddiert und<br />

ergeben das Ergebnis. Wurden so die Werte für alle Bieter ermittelt, so hat <strong>der</strong> Bieter mit dem<br />

höchsten Kennwert das attraktivste Gebot abgegeben. Ergänzende Informationen zur Bewertung und<br />

Berechnungsbeispiele finden sich in <strong>der</strong> Anlage.<br />

Es können auch Konsortien aus mehreren unabhängigen Unternehmen ein Angebot abgeben (z.B.<br />

bestehend aus Unternehmen zur Realisierung einer passiven Infrastruktur und einem o<strong>der</strong> mehreren<br />

Partnern zur Realisierung <strong>der</strong> eigentlichen Dienste und <strong>der</strong> laufenden Kundenbetreuung). In diesem<br />

Fall soll einer <strong>der</strong> Partner als Konsortialführer gegenüber <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Ahlen</strong> auftreten. Die Leistungen<br />

und Beiträge <strong>der</strong> einzelnen Partner sind im Angebot geson<strong>der</strong>t auf zu führen.<br />

Sollten die gefor<strong>der</strong>ten und in einem Vertrag vereinbarten Anfor<strong>der</strong>ungen und Zeitpläne beim<br />

Netzausbau nicht eingehalten werden, behält sich die <strong>Stadt</strong> eine vollständige o<strong>der</strong> teilweise<br />

Rückfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> gewährten Beihilfen vor. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ahlen</strong> behält sich für den Fall, dass eine Beihilfe<br />

an einen Betreiber gewährt wird, vor, von dem Betreiber eine Sicherheit in Form einer Bankbürgschaft<br />

zu verlangen.<br />

Ergänzende Informationen in Form einer Leistungsbeschreibung mit einem geographischen Überblick<br />

und den Ergebnissen <strong>der</strong> Befragung sowie Informationen und Beispielrechnungen zu den<br />

Bewertungskriterien können bei <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> angefor<strong>der</strong>t werden.<br />

Breitband-Ausbau <strong>Ahlen</strong><br />

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Auswahlverfahren für Breitbandversorgung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Ahlen</strong><br />

Ansprechpartner<br />

Für Rückfragen, Informationen und die Anfor<strong>der</strong>ung ergänzen<strong>der</strong> Angebotsunterlagen steht als<br />

Ansprechpartner zur Verfügung:<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ahlen</strong><br />

Marcus Schöning<br />

Dipl.-Ing. (FH)<br />

<strong>Stadt</strong>planer AKNW<br />

Fachbereich 6: <strong>Stadt</strong>entwicklung u. Bauen<br />

Südstraße 41<br />

59227 <strong>Ahlen</strong><br />

Tel: 0 23 82 / 59-528<br />

Fax: 0 23 82 / 59-499<br />

Email: schoeningm@stadt.ahlen.de<br />

Angebotsabgabe<br />

Angebote sind in deutscher Sprache unter Angabe des Umfangs, <strong>der</strong> Beantwortung <strong>der</strong> Fragen, des<br />

Wertes <strong>der</strong> benötigten Beihilfe und allen abgefragten Aussagen mit dem Vermerk:<br />

„Achtung! Angebot Breitbandversorgung. Nicht öffnen vor dem 14.02.2012, 15:00 Uhr“<br />

bis zum 14.02.2012, 15:00 Uhr eingereicht werden bei<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ahlen</strong><br />

Zentrale Vergabestelle (im ZGLM)<br />

Zimmer 116<br />

Südstr. 41<br />

59227 <strong>Ahlen</strong><br />

Die Abgabe hat schriftlich und unterschrieben auf dem Postweg zu erfolgen. Eine persönliche Abgabe<br />

des Angebotes kann nur nach Rücksprache mit <strong>der</strong> oben genannten Dienststelle <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Ahlen</strong><br />

erfolgen.<br />

Der Netzausbau soll möglichst innerhalb von 12 Monaten abgeschlossen sein.<br />

Kosten <strong>der</strong> Teilnahme an <strong>der</strong> Ausschreibung können nicht ersetzt werden.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ahlen</strong><br />

<strong>Ahlen</strong>, den 09.12.2011<br />

Der Bürgermeister<br />

Anlagen:<br />

1. Ausbaugebiet Borbein / Brockhausen (Los 1)<br />

2. Ausbaugebiet Dolberg Süd und Ost (Los 2)<br />

3. Kennwerte <strong>der</strong> Befragung vom 23.09. bis 14.10.2011<br />

4. Interpolationsformeln und Beispiele zum Bewertungsverfahren<br />

Breitband-Ausbau <strong>Ahlen</strong><br />

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Auswahlverfahren für Breitbandversorgung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Ahlen</strong><br />

Anlage 1: Ausbaugebiet Borbein / Brockhausen (Los 1)<br />

Breitband-Ausbau <strong>Ahlen</strong><br />

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Auswahlverfahren für Breitbandversorgung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Ahlen</strong><br />

Anlage 2: Ausbaugebiet Dolberg Süd und Ost (Los 2)<br />

Breitband-Ausbau <strong>Ahlen</strong><br />

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Auswahlverfahren für Breitbandversorgung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Ahlen</strong><br />

Anlage 3: Kennwerte <strong>der</strong> Befragung vom 23.09. bis 14.10.2011<br />

(Rückläufer insgesamt 381, Rücklaufquote 26%)<br />

Heutige Breitbandzugang<br />

Breitbandversorgung nein < 2 Mbit/s > 2 Mbit/s Meßwert<br />

Borbein / Brockhausen 49 10 2 0,871<br />

Breitband-Ausbau <strong>Ahlen</strong><br />

79% 16% 3%<br />

Dolberg 73 188 52 1,503<br />

23% 59% 16%<br />

Breitbandnutzung gewerbl. rein Home- gar<br />

privat Office nicht<br />

Borbein / Brockhausen 16 22 23 1<br />

26% 35% 37% 2%<br />

Dolberg 23 188 85 18<br />

7% 59% 27% 6%<br />

Heutiger Anbieter DTAG an<strong>der</strong>er Mobil- LTE Satellit Kabel<br />

Festnetz funk<br />

Borbein / Brockhausen 10 4 5 1 0 0<br />

16% 0% 8% 0% 0% 0%<br />

Dolberg 165 95 7 2 1 0<br />

52% 30% 2% 1% 0% 0%<br />

Verteilung gewünschte Mbit/s Durch-<br />

Bandbreite eher nicht 2 bis 5 6 bis 15 16 bis 25 >26 Schnitt<br />

Borbein / Brockhausen 0 11 11 7 4 10,404<br />

0% 33% 33% 21% 12%<br />

Dolberg 18 11 60 64 12 14,449<br />

6% 7% 41% 44% 8%<br />

Kundenpotential statistische Hochrechnung<br />

Berechnung Befragung<br />

Borbein / Brockhausen 78 83<br />

Dolberg 410 581<br />

8


Auswahlverfahren für Breitbandversorgung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Ahlen</strong><br />

Anlage 4: Interpolationsformeln und Beispiele zum Bewertungsverfahren<br />

Interpolations-Formeln für die Ermittlung bei Zwischenwerten<br />

Die Interpolationsformel für aktuelle Werte eines Angebots lautet mit den obigen Eckwerten für die<br />

Kriterien Wirtschaftlichkeitslücke. Setzt man für x den Zwischenwert eines weiteren Bieters für die<br />

Wirtschaftlichkeitslücke und die Kundenkosten in Euro ein, so ergibt sich mit y das Ergebnis für das<br />

Kriterium in %.<br />

Breitband-Ausbau <strong>Ahlen</strong><br />

y (%) = 100 * (1,0288 – x / 500.000)<br />

Die Interpolationsformel für aktuelle Werte eines Angebots lautet mit den obigen Eckwerten für die<br />

Kriterien Kundenkosten:<br />

y (%) = 100 * (1,4286 – x / 1.400)<br />

Für die Bandbreite lautet die Interpolationsformel im Fall, dass 16 MBit/s von <strong>der</strong> Kommune als<br />

Zielwert mit 100% festgelegt wird. Für x wird die von dem jeweiligen Bieter als maximal angegebene<br />

Bandbreite in MBit/s eingesetzt und y bezeichnet dann den Wert in Prozent.<br />

y (%) = 100 * (0,0714 * x – 0,1429)<br />

Für den Versorgungsgrad lautet die entsprechende Formel bei den Eckwerten von 90 und 100%<br />

Versorgung (entsprechend 0 und 100%). Mit dem angebotenen Versorgungsgrad x in % ergibt sich<br />

mit y das Ergebnis für das Kriterium in %.<br />

Y (%) = 100 * (0,1 * x – 9)<br />

Beispiel zu Funktionsweise<br />

In einem fiktiven Beispiel haben drei Betreiber für den Ausbau eines Loses geboten mit den in <strong>der</strong><br />

nachfolgenden Tabelle enthaltenen Werten. Nach den oben beschriebenen Regeln hat Bieter A die<br />

niedrigste Deckungslücke, Bieter C hat die höchste Wirtschaftlichkeitslücke. Die Kundenkosten über<br />

24 Monate werden aus Einmal- und Monatskosten berechnet. Hierbei hat Bieter C das Angebot mit<br />

den niedrigsten Kosten und Bieter A das teuerste Angebot. Die Ergebnisse für die einzelnen Kriterien<br />

werden mit den definierten Gewichtungsfaktoren multipliziert. Im Ergebnis liegen Bieter A und B fast<br />

gleichauf, bei Bieter C wird die höhere Deckungslücke kompensiert durch sehr niedrige Kundenkosten<br />

und hohe Leistungen, so dass Bieter C über alle Kriterien das attraktivste Angebot für den Ausbau hat<br />

und den Zuschlag erhalten sollte.<br />

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