APR 29 INHALT
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Jahr 1997 zu schaffen. Auch eine in anderen<br />
Branchen durchaus vorhandene boomende<br />
Exportwirtschaft gab es bei den Papierverarbeitern<br />
nicht. So waren die Ausfuhren mit<br />
7,2% auf 6,1 Mrd. DM rückläufig. Die Einfuhren<br />
hingegen stiegen fast im gleichen Prozentsatz<br />
auf 3,8 Mrd. DM.<br />
Durch die nach langem hin und her Ende<br />
Mai endlich im Bundesrat verabschiedete<br />
Verpackungsverordnung ergibt sich für die<br />
meisten Papierverarbeiter keine wesentliche<br />
Änderung. Dies machte Thomas Pfeiffer vom<br />
HPV deutlich. Bei Transportverpackungen<br />
gibt es nach wie vor keine Holschuld, eine<br />
Tatsache, für die sich der HPV einsetzt. Verbundverpackungen<br />
können nach der neuen<br />
UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />
Dr. Kaus Grefermann<br />
(links) vom ifo-Institut<br />
für Wirtschaftsforschung<br />
und Dr. Dieter Hundt,<br />
Präsident der Bundesvereinigung<br />
der Deutschen<br />
Arbeitgeberverbände.<br />
Verordnung grundsätzlich mit der Hauptmaterialkomponente,<br />
die meist Papier ist, verwertet<br />
werden. Für diese Verpackungshersteller<br />
stellt die Novellierung einen Vorteil<br />
dar. Anders gelagert sind die Verhältnisse bei<br />
den Herstellern von Serviceverpackungen.<br />
Für diese gilt zwar wie bei anderen Verpackungen<br />
eine grundsätzliche Pflicht zur<br />
Rücknahme, allerdings gibt es Sonderregelungen.<br />
So sind die Ladengeschäfte des Lebensmittelhandwerks<br />
von der Dokumentations-<br />
und Nachweispflicht über die Erfüllung<br />
der Rücknahme und Verwertung von<br />
Verpackungen befreit (z. B. Bäckereien und<br />
Metzgereien). Gleiches gilt für Vertreiber mit<br />
einer Verkaufsfläche von weniger als 200 m 2 .<br />
Den Nachweis der Rücknahme und Verwertung<br />
soll in diesem Fall der Hersteller erbringen,<br />
wobei derzeit noch unklar ist, wie<br />
dies geschehen soll (vgl. hierzu die Meldung<br />
des Industrieverbandes Papier- und Plastikverpackungen<br />
in apr Nr. 26, Seite 592).<br />
Bis Oktober 1999 sollen die Hersteller von<br />
Serviceverpackungen Vorschläge unterbreiten,<br />
wie sie dieses Problem zu lösen gedenken.<br />
Nicht geklärt ist derzeit insbesondere<br />
die Frage, wie die deutschen Hersteller vor<br />
Importwaren geschützt werden können. Bei<br />
Bäckertüten z. B. würde die „Grüne-Punkt“-<br />
Gebühr dem Wert der eigentlichen Verpackung<br />
entsprechen oder diesen sogar übersteigen.<br />
Die Zukunft der papierverarbeitenden<br />
Industrie<br />
Im Rahmen der Sitzung des Wirtschaftspolitischen<br />
Hauptausschusses des HPV hielt<br />
Dr. Klaus Grefermann vom ifo-Institut für<br />
Wirtschaftsforschung in München einen Vortrag<br />
mit dem Titel „Die PPV-Industrie an der<br />
Schwelle zum 21. Jahrhundert“. Nach seinen<br />
Worten wird die papier- und pappeverarbei-<br />
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