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Ausg. 24+25 - apr

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haltspunkt für die Entwässerbarkeit des<br />

Stoffes.<br />

Einige Lehren aus den Versuchen sind: bei<br />

einseitig befilztem Pressen ist nicht etwa die<br />

glatte Seite die mit der geringeren Porosität,<br />

sondern die Verdichtung tritt auf der filzberührten<br />

Seite auf. Doppelfilzpressen verdichten<br />

auf den beiden Seiten.<br />

Über die Laufzeit (Lebensdauer) tritt am<br />

Filz eine zunehmende bleibende Verformung<br />

auf, die zu einer zunehmenden Verdichtung<br />

und damit Abnahme der Kompressibilität und<br />

Wasseraufnahme führt. Man muß sich vergegenwärtigen,<br />

daß der Filz während seines<br />

Laufes über eine 1 Million Umläufe erlebt!<br />

Gérard Cottet, COFPA,Angoulême/F, („Die<br />

Messungen auf Papiermaschinen: ein Mittel<br />

zur Steigerung der Wirksamkeit der Bespannungen“)<br />

berichtete über Erfahrungen mit<br />

dem Einsatz von Scanpro PressTuner- und<br />

FeltPerm-Geräten von L&W zur Kontrolle<br />

und Optimierung von Pressenpartien. Die<br />

Filzlieferanten brauchen Daten von den Papiermaschinen,<br />

sonst sind keine Weiterentwicklungen<br />

der Filze möglich. Da eine integrierte<br />

On-line-Meßtechnik an den Papiermaschinen<br />

im allgemeinen fehlt, hat sich der<br />

Kundendienst von COFPA zum Prinzip gemacht,<br />

die beiden Meßgeräte stets einzusetzen.<br />

Die Bestimmung von Wassergehalt und<br />

Durchlässigkeit der Filze sowie die Ermittlung<br />

der Profile über die Maschinenbreite sind<br />

unerläßlich für die Kontrolle der Pressenarbeit,<br />

der Filzwäsche und Filzkonditionierung.<br />

Vibrationen in der Pressenpartie werden meistens<br />

durch zu hohen oder ungleichmäßigen<br />

Wassergehalt im Filz verursacht.<br />

Neben den Messungen an der Papiermaschine<br />

werden auch im Labor umfangreiche<br />

Untersuchungen an gelaufenen Filzen gemacht,<br />

so z. B. Flächengewichts- und Dickenmessungen,<br />

Porositäts- bzw. Durchlässigkeitsbestimmungen,<br />

ferner chemische Analysen<br />

von der Art der organischen und anorganischen<br />

eingelagerten Verschmutzungen.<br />

Diese Untersuchungstechnik wurde im Laufe<br />

der Zeit so weit ausgebaut, daß unter gegebenen<br />

Betriebsbedingungen recht zuverlässige<br />

Aussagen über den optimalen Filzaufbau,<br />

die notwendigen Mittel zur Filzkonditionierung<br />

und bei aufgetretenen Unregelmäßigkeiten<br />

Aussagen über die Ursache gemacht<br />

werden können. Eine für die Papiermacher<br />

entscheidende Frage ist, ab welchem<br />

Filzzustand man mit Produktionsstörungen<br />

rechnen muß, bzw. wann man mit einem Still-<br />

stand zur Filzwäsche oder zum Filzwechsel<br />

eingreifen muß? Die Message ist: mit gut ausgebauter<br />

Pressenpartiekontrolle kann man<br />

sich vor Überraschungen sichern!<br />

Robert Burke, Nal-Tex/USA („Optimierung<br />

der Pressenpartie mittels Analyse der<br />

Wasserdurchlässigkeit mit dem L&W Scanpro<br />

FeltPerm“), erläuterte ebenfalls die Bedeutung<br />

einer regelmäßigen Überwachung<br />

der Pressenpartie (hier) mit dem von P<strong>apr</strong>ican<br />

entwickelten „Felt-Permeability-Tester“.<br />

Die Aufzeichnung der Breitenprofile ist unabdingbar.<br />

Nur so kann die Bildung von<br />

Feuchtigkeitsstreifen im Papier wirksam<br />

bekämpft werden. Eine wirksame Kontrolle<br />

von Spritzrohren zur Filzkonditionierung ist<br />

damit eingeschlossen; das häufig auftretende<br />

Verlegen einzelner Spritzrohrdüsen kann so<br />

frühzeitig erkannt und abgestellt werden.<br />

Zusätzlich kann auch das Vakuum an den<br />

Filzsaugern überwacht<br />

werden.<br />

Einflüsse<br />

von<br />

Sortenwechseln<br />

Burke verwies<br />

auch auf den großen<br />

Einfluß von Sortenwechseln<br />

auf den<br />

Papiermaschinen<br />

auf die Belastung<br />

der Naßfilze. Nicht<br />

nur Flächengewichts-<br />

und Geschwindigkeitsänderungen<br />

wirken sich<br />

auf die Arbeit der<br />

Naßfilze kräftig aus,<br />

ganz besonders starken<br />

Einfluß haben<br />

auch die Änderungen<br />

der „wet-endchemistry“,<br />

also die<br />

stofflichen Änderungen<br />

und die Dosierung<br />

von chemischen<br />

Hilfsmitteln.<br />

Leimung, pH-Wert-<br />

Änderungen, Retentionsmitteldosierung<br />

oder allein schon eine<br />

Änderung<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

von Entschäumerzugabe können sich auf die<br />

„Offenheit“ eines Naßfilzes auswirken.<br />

Schlimm kann es ausgehen, wenn sich Ausfällungen<br />

auf einen Naßfilz auswirken.Allein<br />

diese angeschnittenen Themen müssen bei<br />

denen zum Nachdenken führen, die noch keine<br />

ausgebaute Filz- und Pressenpartieüberwachung<br />

praktizieren, wie sie auf diesem Seminar<br />

aus vielen Perspektiven diskutiert<br />

wurde.<br />

Philippe Mont, Scapa Scandia Ltd./F, („Die<br />

Naßfilze“) verwies in seinem Vortra gebenfalls<br />

auf die Bedeutung der Durchlässigkeit<br />

der Naßfilze: das sei das A und O. Die Dicke<br />

des Naßfilzes bestimme das Volumen, dieses<br />

wiederum die Porosität. Erschwert wird die<br />

Kontrolle der Pressenpartie mit dem Einsatz<br />

von Dampfblaskästen. Mont wies darauf hin,<br />

daß die Arbeit der Naßfilze auch temperaturabhängig<br />

ist. Mithin sei eine zusätzliche<br />

617 24–25/97

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