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Ausg. 11+12 - apr

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EDITORIAL<br />

Umsätze und Gewinne<br />

der großen Papierkonzerne<br />

Umbaumaßnahmen in den Konzernen prägen das Bild<br />

1997 läßt sich für die großen Papierkonzerne als Jahr der Um- und<br />

Reorganisationen bzw. des Verkaufs und Kaufs von Firmen beschreiben.<br />

Bei einem in den wichtigen Sorten guten Mengengeschäft konnten<br />

die Preise im Schnitt nicht im erforderlichen Maß angehoben werden,<br />

und auch die Gewinne und Dividenden blieben meist hinter den<br />

Erwartungen zurück (vgl. Tabelle). Dieser Zustand dauert nun schon<br />

so lange, daß viele Aktionäre großer Papierkonzerne mit Vorstand und<br />

Aufsichtsrat unzufrieden sind. Das kommt unter anderem in einem<br />

Vorstands- und Aufsichtsratswechsel bei Stora und KNP BT und einem<br />

neuen Management bei MacMillan Bloedel zum Ausdruck. Auch<br />

der UPM-Kymmene-Konzern ist nach wie vor im Umbau begriffen,<br />

wobei dort der Gewinn deutlich stieg,und International Paper hat sich<br />

ein mehrere 100 Mio. DM teures Restrukturierungsprogramm verordnet,<br />

das sich deutlich in der Ertragslage niederschlug. Die meisten<br />

Aktionäre der Papierkonzerne fordern von Vorstand und Aufsichtsrat<br />

auf mittlere und lange Sicht durchschnittlich höhere Renditen. Eine<br />

Schwalbe – wie das gute Jahr 1995 – macht bekanntlich noch keinen<br />

Sommer. Insgesamt wird vielen Papierkonzernen auch eine, mindestens<br />

in Nachschau, wenig erfolgreiche Investitionspolitik vorgeworfen,<br />

die zu den bekannten „Schweinezyklen“ führte, d. h. zu jährlich<br />

Umsätze, Gewinne und Gewinnveränderungen großer Konzerne in der Papierindustrie 1997<br />

auftretenden Angebotsüberschüssen, die trotz steigender Nachfrage<br />

nicht im Markt verdaut wurden.Während die Nachfrage nach Papierund<br />

Pappeprodukten relativ kontinuierlich mit einem in Europa und<br />

weltweit wachsenden Bruttosozialprodukt korreliert, besitzen neue<br />

Papiermaschinen eine so hohe Kapazität (heute 250 000 bis teilweise<br />

500 000 Tonnen), daß ihre Inbetriebnahme leicht zu Marktverwerfungen<br />

führen kann.<br />

Derzeit scheint die Investitionspolitik der großen Konzerne etwas<br />

vorsichtiger geworden zu sein, und der europäische Verband der Papierfabriken<br />

prognostiziert für wichtige Sorten in Europa nur ein mäßiges<br />

Angebotswachstum bis zum Jahr 2000 (vgl. Grafiken in den Kurznachrichten).Wie<br />

erfolgreich die Umstrukturierung von Konzernen wie<br />

International Paper,Zanders,KNP BT,MacMillan Bloedel oder auch die<br />

Neugliederung von UPM-Kymmene voranschreitet, läßt sich schwer<br />

prognostizieren, da die inneren Widerstände bei solchen Prozessen von<br />

außen kaum zu beurteilen sind. Prinzipiell erhofft sich die Branche von<br />

größeren Gebilden, daß der Markt leichter kontrollierbar wird. Ob diese<br />

These stimmt, wird in der Branche mit unterschiedlichen Meinungen<br />

diskutiert. Insgesamt dürfte das Jahr 1998 unter dem Diktat der Renditeverpflichtung<br />

stehen. G. W. Brucker<br />

Konzern/Unternehmen Umsatz 1997 Gewinn/Verlust Gewinnveränderung<br />

( ) Rang im Jahr 1996 in Mrd. DM 1997 in Mio. DM 1997 ggb. 1996 in Mio. DM<br />

1. ( 1.) International Paper (USA) 36,8 – 276 – 278,2<br />

davon Zanders (D) 910 Mio. geschätzt 10 geschätzt +70 geschätzt<br />

2. ( 3.) Georgia Pacific (USA) 23,7 – 267,2 – 320,3<br />

3. ( 2.) Kimberly/Clark (USA) 22,95 1649,7 – 919<br />

4. ( 4.) UPM-Kymmene (FIN) 16,9 728,2 + 501<br />

5. ( 6.) KNP BT (NL) 13,87 567,3 + 7<br />

6. ( 5.) Svenska Cellulosa (SCA [S] mit (PWA) 13 611 (nach Seuern) + 10<br />

davon Papierwerke Waldhof–Aschaffenburg (D) 5,1 geschätzt 350 geschätzt + 90 geschätzt<br />

7. (10.) Boise Cascade (USA) 10,1 – 55,6 – 70<br />

8. ( 7.) Stora (S) 10 536 + 7<br />

davon Stora Deutschland 1,9 170 operativ (geschätzt) + 110<br />

9. ( 9.) Enso-Gutzeit (FIN) 9,82 768 + 210<br />

10. ( 8.) Arjo Wiggins Appelton (GB) – 9,77 648 + 308<br />

11. (12.) Mead Corporation (USA) 9,3 407,2 – 132<br />

12. (11.) Stone Container (USA) 8,8 – 664 – 453<br />

davon Stone ECA (D) 770 Mio. geschätzt 10 geschätzt – 11 geschätzt<br />

davon FCP (franz. Faltschachteltochter [F]) 480 Mio. geschätzt – 50 geschätzt 0 geschätzt<br />

13. (19.) Amcor (Aus) 7,66 16 – 593<br />

14. (15.) SAPPI (RSF) (einschl. SD Warren [USA]) 7,3 499 + 349<br />

davon Hannover-Papier-Konzern (D) 780 Mio. – 51 Mio. – 54 Mio.<br />

15. (16.) Metsä-Serla (FIN) 6,44 338,2 – 233<br />

16. (14.) Jefferson Smurfit (RL) 6,43 498,48 – 543<br />

17. (17.) Mo och Domsjö (MoDo [S]) 4,86 485,6 (operativ) – 244<br />

18. (18.) AssiDomän (S) 4,7 330 (nach Steuern) – 56<br />

19. (13.) Mac Millan Bloedel (CDN) 5,65 – 485 – 549<br />

20. (20.) Haindl’sche Papierfabriken (D) 3,0 geschätzt 50 geschätzt – 45 geschätzt<br />

(Nachrichtlich: Japanische Unternehmen wurden nicht berücksichtigt. Die Liste erhebt auf den hinteren Rängen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.)<br />

229 11–12/98

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