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Ausg. 11+12 - apr

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Mit gleicher Kochanlage können sowohl Nadelhölzer<br />

als auch Laubhölzer aufgeschlossen<br />

werden.<br />

Das „SuperBatch”-Verfahren ist im Grunde<br />

genommen ein Mehrstufen-Verdrängungsverfahren.<br />

Zunächst muß eine optimale,<br />

gleichmäßige Durchdringung der Hackschnitzel<br />

erreicht werden. In den folgenden<br />

verschiedenen Kochphasen wird mit unterschiedlichenKochlaugen-Zusammensetzungen<br />

und mit unterschiedlicher Temperaturführung<br />

gearbeitet. In den verschiedenen<br />

Kochphasen wird die verbrauchte Kochlauge<br />

mit frischer verdrängt. Prinzip ist Gewährleistung<br />

größter Gleichmäßigkeit der Prozeßabläufe<br />

über den gesamten Kocherinhalt. Zur<br />

Schonung der Fasersubstanz wird der Kocher<br />

nicht unter Druck ausgeblasen, sondern<br />

schonend leergepumpt. Alle Vorgänge sind<br />

computergesteuert und vollautomatisiert.<br />

Diese Art der kontrollierten Prozeßführung<br />

hat es ermöglicht, daß das Kochervolumen inzwischen<br />

auf 400 m3 (Fortsetzung von Seite 244)<br />

vergrößert werden konnte.<br />

Großanlagen können heute bis zu zwölf<br />

Kocher in jeweils drei Linien, insgesamt also<br />

36 Kocher aufweisen. Die modernsten Anlagen<br />

dieser Art stehen in Thailand, Indonesien,<br />

USA und Finnland.<br />

Nach der Kochung muß die restliche Kochlauge<br />

vom Stoff abgetrennt und der Stoff gewaschen<br />

werden. Dazu werden Doppelwalzen-Waschpressen<br />

eingesetzt, die bei großen<br />

Durchsatzleistungen mit höchster Wascheffizienz<br />

arbeiten können. Unter dem Handelsnamen<br />

„TwinRoll Press“ werden verschiedene<br />

Pressenkonfigurationen mit unterschiedlichen<br />

Leistungsdaten vertrieben.<br />

Zur Faserstoffwäsche werden im Prinzip<br />

vier verschiedene Verfahrensweisen eingesetzt:<br />

Verdünnung mit Entwässerung, Verdrängung,<br />

Diffusion und Pressung. Sie werden<br />

entweder einzeln oder in Kombination<br />

verwendet. Die „TwinRoll”-Pressen verwenden<br />

drei davon, nämlich Verdünnung und<br />

Entwässerung, Verdrängung und Pressung.<br />

Das ist der Grund für ihre ungewöhnlich<br />

große Effizienz. Sie erlauben bei großen<br />

Durchsatzleistungen Einlaufstoffdichten von<br />

minimal 3% und Auslaufstoffdichten bis zu<br />

35%.<br />

Für die Stoffsortierung und -reinigung<br />

wurde der „DeltaScreen“ entwickelt, ein<br />

Schlitzdrucksortierer hoher Leistung. Die<br />

speziell konstruierten Schlitzkörbe tragen<br />

den Handelsnamen „Nimega“. Der „Delta-<br />

Screen” zeichnet sich durch die hohe Zulaufstoffdichte<br />

von 3 bis 5% aus, was u. a. einen<br />

großen Vorteil für die verringerte Wasserführung<br />

bei der Sortierung bedeutet. Der<br />

„Nimega”-Schlitzkorb weist außergewöhnliche<br />

Unempfindlichkeit, also hohe Standzeit<br />

auf.<br />

Die Pressen- und Sortiererkonzeptionen<br />

können natürlich auch in der Stoffaufbereitung<br />

von Holzstoff- und Altpapierlinien eingesetzt<br />

werden. Es ist ersichtlich, daß gewisse<br />

Standardkonzeptionen zu einer beachtlichen<br />

Rationalisierung in der Fertigung geführt<br />

haben werden und auch im Einsatz<br />

beim Kunden Rationaliserungseffekte ermöglichen.<br />

Deutlich niedrigerer<br />

Frischwasserverbrauch<br />

möglich<br />

Die Optimierungsanstrengungen der Anlagenteile<br />

für die einzelnen Prozeßschritte<br />

(„unit operations“) führen in der Gesamtkonzeption<br />

zu gegenseitigen Optimierungseffekten<br />

mit dem Ergebnis, größtmöglicher Effizienz,<br />

vermindertem Energieverbrauch, vermindertem<br />

Frischwasserbedarf und maximaler<br />

Produktqualität.<br />

In der Summe wird beispielsweise ein<br />

Frischwasserbedarf für die Zellstofferzeugung<br />

von 5 m 3 /t für erreichbar gehalten!<br />

Ein weiterhin sehr umfangreiches Spezialgebiet,<br />

auf das hier aber nicht näher eingegangen<br />

werden soll, ist die Bleichtechnologie<br />

für ECF- und TCF- Zellstoffe; im Vordergrund<br />

steht dabei die Sauerstoff- und Ozonbleiche.<br />

Größtmögliche Effizienz hierbei setzt sauberen,<br />

gereinigten Stoff voraus, mit minimalem<br />

„carry over“, also Hinüberschleppen von Verunreinigungen<br />

aus vorausgegangenen Stufen.<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

Zur Faserstoffentwässerung und Ballenherstellung<br />

sind verschiedene Arten von Entwässerungsmaschinen<br />

im Einsatz: Rundsieb-,<br />

Langsieb- und Doppelsiebmaschinen<br />

mit unterschiedlichen Pressenpartiekonzeptionen.<br />

Sunds Defibrator hat als neue Konzeption<br />

die Preßformer-Doppelsieb-Entwässerungsmaschine<br />

entwickelt: sie arbeitet mit<br />

einem Langsieb-Formiertisch mit jeweils<br />

zwei nachfolgenden Doppelsieb- und Doppelfilzpressen.<br />

Der Stoffauflauf wird bei einer<br />

Stoffdichte von 1 bis 2% beschickt. Die Doppelsiebpressen<br />

können bis auf 30 bis 35%<br />

otro entwässern. Nach den beiden Doppelfilzpressen<br />

können bei Nadelholz- und Laubholz-Sulfatzellstoffen<br />

ca. 50% otro erreicht<br />

werden.<br />

Die Entwässerungs- und Trocknungssysteme<br />

sind auf größtmögliche Energieeinsparung<br />

konzipiert. Auch für die Ballenherstellung<br />

hat man flexible Systeme zur Erfüllung<br />

spezieller Kundenwünsche entwickelt,<br />

z. B. bezüglich des Ballenformates, der Verpackung<br />

oder Ballenbündelung etc.<br />

Aus dem Geschilderten soll ersichtlich<br />

werden, wie Sunds Defibrator die in den 80er<br />

Jahren aufgekommenen Erkenntnisse und<br />

Forderungen nach besserem Umweltschutz<br />

und besserer, schonender Ressourcennutzung<br />

für die Faserstofferzeugung aufgenommen<br />

und in komplette neue Linienkonzeptionen<br />

umgesetzt hat. Weisen die<br />

diversen Linienelemente nun allein schon<br />

einen hohen Optimierungsgrad auf, so ist<br />

doch abzusehen, daß die komplette Linie aus<br />

diesen Elementen in ihrer optimalen Abstimmung<br />

aufeinander noch weitere zusätzliche<br />

Effekte bringt. Diese Linienkonzeption<br />

dürfte von Detailanbietern schwer zu übertreffen<br />

sein. Die Position des Marktführers<br />

ist technisch und technologisch somit multilateral<br />

hervorragend abgesichert. ����<br />

247 11–12/98

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