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11–12/98 242 PAPIERERZEUGUNG Projekt Triple Star mit „maßgeschneiderter” Siebkonstruktion Planmäßig lief am 1. November 1997 die PM 11 bei KNP Leykam in Gratkorn an. Bereits zu den Testläufen im Oktober wurden Die PM 11 bei KNP Leykam mit eingespanntem Wangner Finckh-Sieb. in beide Positionen des Voith-Sulzer-CFD- Formers Siebe des Bespannungsherstellers Wangner Finckh eingezogen. Nach der Start-up-Phase läuft derzeit das zweite Wangner-Finckh-Siebset mit guten Ergebnissen. Bei der Auswahl der Siebkonstruktion berücksichtigte der Bespannungshersteller in erster Linie die besonderen Eigenschaften des Gap-Formers CFD. Dazu gehören topographische Markierungen der Sieboberseite sowie Durchsichtsmarkierungen als Reflexion der Siebkörper im Papier. Durch Druckimpulse an Entwässerungselementen, insbesondere aber durch eine Vakuumbildung in Kombination mit einer Blade- Formierung werden diese noch intensiviert. Auch wird jede Bespannungsmarkierung dann deutlicher sichtbar, wenn das verwendete Entwässerungsprinzip in der Lage ist, herkömmliche Formationswerte wesentlich zu verbessern. Eigenschaften, die insbesondere auf Gap-Former wie die PM 11 in Gratkorn zutreffen. Das Unternehmen empfahl für beide Siebpositionen die 8-Schaft-Siebkonstruktion 70/cm DL 0857. Dieses besonders quer- und längsstabile Sieb verfügt über eine monoplane, feine Sieboberseite und garantiert nahezu Markierungsfreiheit. Symmetrische Schußbögen an der Laufseite sorgen für Laufzeitvorteile gegenüberanderenSiebdesigns. Wangner Finckh bietet einen umfassendentechnischen Service. Dazu gehören unter anderem Fotoanalyse mit Stroboskopausleuchtung,Fotoanalyse mit Videokamera,Entwässerungsanalyse bzw. Schichtdickenmessungen und Papieruntersuchungen mit dem Rasterelektronenmikroskop sowie neue Meßmethoden. Mit der berührungslosen Sensor-line-Messung ist eine Meßgenauigkeit von mehr als 0,1% erreichbar. Ein Wert, der mit dem klassischen Stroboskop nicht erreichbar wäre. Auf eine Stroboskopmarkierung kann dabei ganz verzichtet werden. Eine weitere Neuheit ist die FSD-Messung. Das Fabric Scanning Device (FSD) ermöglicht die Messung z. B. der Spannungsquerprofile direkt in der Papiermaschine, also noch vor Ablauf der Sieblaufzeit. KNP Leykam ist mit den ersten Meßergebnissen äußerst zufrieden. Der Trockengehalt nach der Siebpartie liegt bei 19 – 22%, die Gesamtretention bei 75%. Mit den Siebabmessungen von 26,20 m x 9,25 m beim Obersieb und 24,90 m x 9,25 m beim Untersieb, wird derzeit eine Geschwindigkeit von 1060 m/min erreicht. Der Papierhersteller wird mit der PM 11 bis zu 470 000 t holzfrei gestrichenes Bogen- und Rollenoffsetpapier von 115 bis 200 g/m 2 produzieren. �� Sunds-Defibrator-Kundensymposium „Zellstofftechnologie“ Von Jürgen Weidenmüller Sunds Defibrator GmbH (Bad Homburg) hatte im November 1997 Kunden zu einem Symposium zum Thema „Zellstofftechnologie” in das Hotel Schloß Eckberg nach Dresden eingeladen. Es waren 34 Teilnehmer aus den Ländern Österreich, Schweiz, Slowakei, Tschechische Republik und Deutschland gekommen. In entspannter Atmosphäre erlebten sie mit den dargebotenen technischen und technologischen Innovationen auf den diversen Spezialgebieten der Holzverarbeitung zu Zellstoffen – hauptsächlich für die Papierherstellung – ein wahrlich prächtiges Feuerwerk: Sunds Defibrator präsentierte sich als weltweit einziger Lieferant kompletter Linien zur Herstellung von chemisch und mecha- nisch aufgeschlossenen Faserstoffen zur Herstellung von Zellstoffen und Holzstoffen für Papier, Karton und Pappe sowie von Faserplatten, vom Rohstoff Holz oder Einjahrespflanzen bis zum versandfertig verpackten Halbstoff. Die Unternehmensgeschiche Das Unternehmen Sunds wurde 1933 von Arne Asplund zusammen mit Gunnar Magnusson als Defibrator Company in Schweden gegründet und hat sich besonders in den zurückliegenden ca. 15 Jahren mit den mas-
siv aufkommenden neuen Anforderungen an die umwelt- und ressourcenschonenden Technologien bei der Faserstoffherstellung stürmisch weiterentwickelt. Heute legt das Unternehmen Zeugnis davon ab, daß es die ursprünglich als grüne Spinnereien, teils sogar als Hysterie bezeichneten Hinweise auf durch industrielle Aktivitäten verursachte Umweltschäden mit wissenschaftlichen Mitteln bearbeitet und aus den gewonnenen Erkenntnissen innovativ die technologischen Konsequenzen gezogen hat. Ergebnis ist eine weltweit gültige Führungsposition als Know-how-Spezialist und Lieferant kompletter Produktionslinien für Faserstoffe. Diese weltweiten Aktivitäten sind heute um ein Vielfaches größer und bedeutungsvoller, als sie es in den Gründerjahren des Unternehmens im heimatlichen schwedischen bzw. skandinavischen Umfeld waren. Wenn man an die zukünftigen Aufgaben denkt, die an die Gesellschaft der Welt bezüglich Schonung der (atmosphärischen) Umwelt und der nachhaltigen Nutzung des weltweiten Potentials an Biomasse (Holz und Einjahrespflanzen) zukommen werden, so wird man die Bedeutung der zurückliegenden Leistungen und die Zukunftsperspektiven eines solchen Unternehmens für notwendig werdende globale Entwicklungen menschlicher Aktivitäten noch höher einschätzen, als auf dem Boden bloßer alltäglicher Geschäftsabläufe. Mit zeitgemäßem Management zählen zu den Schwerpunkten der Unternehmensphilosophie in erster Linie eine hohe Motivation der Mitarbeiter mit exzellentem Know-how an jedem Arbeitsplatz, die Orientierung auf den Kunden, auf Umwelt- und Ressourcenschonung, Qualität, Effizienz und schnelles Reaktionsvermögen. Letzteres führte beispielsweise zu einer Verkürzung der Lieferzeiten um 50% und ein weiteres Potential von bis zu etwa 75% will man noch umsetzen! Forschung und Entwicklung werden gezielt genutzt und sind auf Umweltschutz, Kosteneffektivität, optimale Ausbeute und höchstmögliches Qualitätsniveau ausgerichtet. Partnerschaftliche Beziehungen zum Kunden werden über die gesamte Lebensdauer einer Lieferung als lebenswichtiges Element angesehen, besonders bei Kunden in Entwicklungsländern, die meistens auf zusätzliche Serviceleistungen angewiesen sind. 1988 erfolgte ein für die Entwicklung des Unternehmens wesentlicher Schritt: die Vereinigung von Sunds Defibrator mit Rauma Repola Pulping Machinery Group/Finnland. In den 80er Jahren wurde die Forschung ausgebaut und man befaßte sich sehr intensiv mit dem Studium der Kochprozesse. Aus diesen Arbeiten ging schließlich die Chargenkochung nach dem „SuperBatch“-Verfahren hervor, die heute eine Schlüsselfunktion in TCF-Zellstofflinien insbesondere für Langfaser-Verstärkerzellstoffe hat. Sunds Defibrator unterhält Tochtergesellschaften mit Büros in allen Ländern mit bedeutender Holzwirtschaft für Engineering, Verkauf und Service. Fabrikationsstätten liegen in Finnland, Japan, Südafrika, Schweden und USA. 1996 wurde ein Umsatz von 5707 Mio. skr erzielt. Die Mitarbeiterzahl lag bei 2500. Die traditionellen Geschäftsfelder sind Faserlinien für Zellstoff, Holzstoff und Holzwerkstoffe (Faser- und Spanplatten, zusammengefaßt unter dem englischsprachigen Begriff „panel boards)”. Über die ersteren beiden wird nachfolgend zu berichten sein. Ein- PAPIERERZEUGUNG leitend erwähnenswert sind jedoch noch zwei Aktivitätsbereiche, die in Zukunft voraussichtlich zunehmende Bedeutung bekommen werden: zum einen die Planung und Erstellung von Faserlinien aus Einjahrespflanzen, zum anderen Ausrüstungen für Faserstofflinien und wohl auch Papierfabriken zur Schließung der Wasserkreisläufe, im Blick auf die „abwasserfreie Fabrik“. Letztere Aufgaben sind sicher keine „papiermacherischen“ mehr, sondern solche für die Verfahrenstechnik (chemical engineering); sie lassen das Aufgabenpotential für diesen Bereich für die mittelfristige Zukunft in etwa erahnen. Faserlinien für Einjahrespflanzen haben für Sunds Defibrator jetzt schon erhebliche Bedeutung vor allem in den tropischen Entwicklungsländern, beispielsweise China und Indien. Seit 1980 wurden insgesamt 52 Anlagen auf der Basis von Einjahrespflanzen geliefert. Faserrohstoffe sind vornehmlich Bambus, Bagasse,Weizen- und Reisstroh. Sie spielen dort eine besondere Rolle, wo die Forstwirtschaft unterentwickelt ist, oder es überhaupt keine Wälder gibt. Schließlich soll einleitend noch ein kurzer Blick auf die Größenordnungen des Anlagenumfangs geworfen werden, um den es bei Großanlagen heute geht: man steuert auf die „mega mill“ zu, d. h. auf Standorte mit einer Gesamtleistung von etwa 1 Mio. jato, zwar nicht in einer einzigen Linie, wohl aber in mindestens zwei. Die Standardgrößenordnung einer Faserlinie beispielsweise für Nadelholz-Sulfatzellstoff liegt heute bei 500 000 jato. Wie nicht anders zu erwarten, ist das umfangreichste Geschäftsfeld die Faserlinie für die Herstellung von Zellstoff. Die wichtigsten 243 11–12/98
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Seite 13: intensiver als Erwachsene“, beton
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