19.10.2012 Aufrufe

Ausg. 11+12 - apr

Ausg. 11+12 - apr

Ausg. 11+12 - apr

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

20. März 1998<br />

11-12<br />

D 1096<br />

4 x im Monat<br />

ALLGEMEINE<br />

PAPIER-RUNDSCHAU


EDITORIAL<br />

Umsätze und Gewinne<br />

der großen Papierkonzerne<br />

Umbaumaßnahmen in den Konzernen prägen das Bild<br />

1997 läßt sich für die großen Papierkonzerne als Jahr der Um- und<br />

Reorganisationen bzw. des Verkaufs und Kaufs von Firmen beschreiben.<br />

Bei einem in den wichtigen Sorten guten Mengengeschäft konnten<br />

die Preise im Schnitt nicht im erforderlichen Maß angehoben werden,<br />

und auch die Gewinne und Dividenden blieben meist hinter den<br />

Erwartungen zurück (vgl. Tabelle). Dieser Zustand dauert nun schon<br />

so lange, daß viele Aktionäre großer Papierkonzerne mit Vorstand und<br />

Aufsichtsrat unzufrieden sind. Das kommt unter anderem in einem<br />

Vorstands- und Aufsichtsratswechsel bei Stora und KNP BT und einem<br />

neuen Management bei MacMillan Bloedel zum Ausdruck. Auch<br />

der UPM-Kymmene-Konzern ist nach wie vor im Umbau begriffen,<br />

wobei dort der Gewinn deutlich stieg,und International Paper hat sich<br />

ein mehrere 100 Mio. DM teures Restrukturierungsprogramm verordnet,<br />

das sich deutlich in der Ertragslage niederschlug. Die meisten<br />

Aktionäre der Papierkonzerne fordern von Vorstand und Aufsichtsrat<br />

auf mittlere und lange Sicht durchschnittlich höhere Renditen. Eine<br />

Schwalbe – wie das gute Jahr 1995 – macht bekanntlich noch keinen<br />

Sommer. Insgesamt wird vielen Papierkonzernen auch eine, mindestens<br />

in Nachschau, wenig erfolgreiche Investitionspolitik vorgeworfen,<br />

die zu den bekannten „Schweinezyklen“ führte, d. h. zu jährlich<br />

Umsätze, Gewinne und Gewinnveränderungen großer Konzerne in der Papierindustrie 1997<br />

auftretenden Angebotsüberschüssen, die trotz steigender Nachfrage<br />

nicht im Markt verdaut wurden.Während die Nachfrage nach Papierund<br />

Pappeprodukten relativ kontinuierlich mit einem in Europa und<br />

weltweit wachsenden Bruttosozialprodukt korreliert, besitzen neue<br />

Papiermaschinen eine so hohe Kapazität (heute 250 000 bis teilweise<br />

500 000 Tonnen), daß ihre Inbetriebnahme leicht zu Marktverwerfungen<br />

führen kann.<br />

Derzeit scheint die Investitionspolitik der großen Konzerne etwas<br />

vorsichtiger geworden zu sein, und der europäische Verband der Papierfabriken<br />

prognostiziert für wichtige Sorten in Europa nur ein mäßiges<br />

Angebotswachstum bis zum Jahr 2000 (vgl. Grafiken in den Kurznachrichten).Wie<br />

erfolgreich die Umstrukturierung von Konzernen wie<br />

International Paper,Zanders,KNP BT,MacMillan Bloedel oder auch die<br />

Neugliederung von UPM-Kymmene voranschreitet, läßt sich schwer<br />

prognostizieren, da die inneren Widerstände bei solchen Prozessen von<br />

außen kaum zu beurteilen sind. Prinzipiell erhofft sich die Branche von<br />

größeren Gebilden, daß der Markt leichter kontrollierbar wird. Ob diese<br />

These stimmt, wird in der Branche mit unterschiedlichen Meinungen<br />

diskutiert. Insgesamt dürfte das Jahr 1998 unter dem Diktat der Renditeverpflichtung<br />

stehen. G. W. Brucker<br />

Konzern/Unternehmen Umsatz 1997 Gewinn/Verlust Gewinnveränderung<br />

( ) Rang im Jahr 1996 in Mrd. DM 1997 in Mio. DM 1997 ggb. 1996 in Mio. DM<br />

1. ( 1.) International Paper (USA) 36,8 – 276 – 278,2<br />

davon Zanders (D) 910 Mio. geschätzt 10 geschätzt +70 geschätzt<br />

2. ( 3.) Georgia Pacific (USA) 23,7 – 267,2 – 320,3<br />

3. ( 2.) Kimberly/Clark (USA) 22,95 1649,7 – 919<br />

4. ( 4.) UPM-Kymmene (FIN) 16,9 728,2 + 501<br />

5. ( 6.) KNP BT (NL) 13,87 567,3 + 7<br />

6. ( 5.) Svenska Cellulosa (SCA [S] mit (PWA) 13 611 (nach Seuern) + 10<br />

davon Papierwerke Waldhof–Aschaffenburg (D) 5,1 geschätzt 350 geschätzt + 90 geschätzt<br />

7. (10.) Boise Cascade (USA) 10,1 – 55,6 – 70<br />

8. ( 7.) Stora (S) 10 536 + 7<br />

davon Stora Deutschland 1,9 170 operativ (geschätzt) + 110<br />

9. ( 9.) Enso-Gutzeit (FIN) 9,82 768 + 210<br />

10. ( 8.) Arjo Wiggins Appelton (GB) – 9,77 648 + 308<br />

11. (12.) Mead Corporation (USA) 9,3 407,2 – 132<br />

12. (11.) Stone Container (USA) 8,8 – 664 – 453<br />

davon Stone ECA (D) 770 Mio. geschätzt 10 geschätzt – 11 geschätzt<br />

davon FCP (franz. Faltschachteltochter [F]) 480 Mio. geschätzt – 50 geschätzt 0 geschätzt<br />

13. (19.) Amcor (Aus) 7,66 16 – 593<br />

14. (15.) SAPPI (RSF) (einschl. SD Warren [USA]) 7,3 499 + 349<br />

davon Hannover-Papier-Konzern (D) 780 Mio. – 51 Mio. – 54 Mio.<br />

15. (16.) Metsä-Serla (FIN) 6,44 338,2 – 233<br />

16. (14.) Jefferson Smurfit (RL) 6,43 498,48 – 543<br />

17. (17.) Mo och Domsjö (MoDo [S]) 4,86 485,6 (operativ) – 244<br />

18. (18.) AssiDomän (S) 4,7 330 (nach Steuern) – 56<br />

19. (13.) Mac Millan Bloedel (CDN) 5,65 – 485 – 549<br />

20. (20.) Haindl’sche Papierfabriken (D) 3,0 geschätzt 50 geschätzt – 45 geschätzt<br />

(Nachrichtlich: Japanische Unternehmen wurden nicht berücksichtigt. Die Liste erhebt auf den hinteren Rängen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.)<br />

229 11–12/98


11–12/98 230<br />

INHALT<br />

EDITORIAL · NEUES IN KÜRZE UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

Umsätze und Gewinne der großen Papierkonzerne 229<br />

Personalia 232<br />

Kurznachrichten 233<br />

Fa. Schneidersöhne macht sich stark für die Kunst. Geschäftsführer Rudolf Döring<br />

bei seiner Begrüßung.<br />

Arbeit von Hartmut Gruhl gezeigt auf der PaperArt 1996 (vgl. S. 240 – Papier –<br />

transmedial eingesetzt).<br />

Gedruckt auf nopaCoat matt, zweiseitig doppelt gestrichenes<br />

Bilderdruckpapier der Nordland Papier AG, Dörpen/Ems –<br />

Umschlag: 200 g/m 2<br />

, Innenteil: 115 g/m 2<br />

.<br />

Warenterminbörse Hannover gegründet: Noch in diesem<br />

Jahr erste Kontakte für Altpapier geplant 234<br />

Torraspapel auf der Graphispag ’98 235<br />

Papiergroßhändler macht sich stark für die Kunst 235<br />

Stora Deutschland verdient auf dem deutschen Markt gut 236<br />

15 Jahre Beloit Lenox in Deutschland 237<br />

Die Preisseite 238<br />

„Papier – transmedial eingesetzt“ 240<br />

bvse kritisiert Vollzug des Kreislaufwirtschaftsgesetzes 241<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

Projekt Triple Star mit „maßgeschneiderter“ Siebkonstruktion 242<br />

Sunds-Defibrator-Kundensymposium „Zellstofftechnologie“ 242<br />

Neuorganisation im Papiermacherzentrum 248<br />

PTS-Streicherei-Symposium im Sheraton München 248<br />

Einführung eines Umweltmanagementsystems 251<br />

Firmen berichten aus Papiererzeugung und -verarbeitung 251<br />

PAPIERVERARBEITUNG · DRUCK<br />

Die Fotopolymerplatte für den UV-Flexodruck 252<br />

Impressum 252<br />

Firmen berichten aus Papiererzeugung und -verarbeitung 254


Der Aufsichtsratsvorsitzende<br />

der Hannoverschen Warenterminbörse<br />

AG Dr. Dirk<br />

Hoffmann.<br />

Der Vorstandsvorsitzende<br />

der Hannoverschen Warenterminbörse<br />

Friedrich Rode.<br />

Arbeit von Zaha M. Hadid<br />

auf der 6. PaperArt 1996.<br />

EDITORIAL AND NEWSFLASH<br />

Sales and profits of big paper groups 229<br />

Personal news 232<br />

A news round-up 233<br />

COMPANIES – MARKETS – PRODUCTS<br />

Commodity Future Exchange Hanover established:<br />

Even this year first contacts for waste paper<br />

planned 234<br />

Torraspapel at Graphispag ’98 235<br />

Paper wholesaler stands up for the art 235<br />

Stora Germany earns good on the German market 236<br />

15 years Beloit Lenox in Germany 237<br />

The price page 238<br />

”Paper – used transmedial”<br />

bvse critisizes execution of the circulation economy<br />

240<br />

law 241<br />

PAPERMAKING<br />

Project Triple Star with tailor-made wire<br />

construction 242<br />

Sunds Defibrator customer symposium ”pulp<br />

technology“ 242<br />

Reorganization in the Papermaker`s Centre 248<br />

PTS Coating Symposium in the Sheraton Hotel<br />

Munich 248<br />

Introduction of an environment management system 251<br />

Companies are reporting on papermaking and<br />

converting 251<br />

PAPER CONVERTING AND PRINTING<br />

The photo-polymeric plate for the UV flexo printing 252<br />

Impressum<br />

Companies are reporting on papermaking and<br />

252<br />

converting 254<br />

INHALT<br />

231 11–12/98


Neuer Geschäftsführer der<br />

zum International-Paper-Konzern<br />

gehörenden Premium Papers<br />

Economic Interest Group<br />

wird Benno Hundgeburt. Das<br />

neue Unternehmen wurde geschaffen,<br />

um die Feinpapieraktivitäten<br />

von International Paper<br />

in Europa zusammenzuführen.<br />

Die neue Geschäftseinheit soll<br />

Marketing- und Verkaufsfunktionen<br />

der Firmen Aussedat Rey<br />

Papiers de Creation und der<br />

Spezialpapierdivision der Zanders<br />

Feinpapiere AG sowie von<br />

Strathmore/Beckett Papers<br />

übernehmen. Weitere Mitglieder<br />

des Managements sind Etienne<br />

Faure als Managing Director<br />

(verantwortlich für Verkäufe),<br />

Willem Kielmann (verantwortlich<br />

für Verkauf und Marketing<br />

von Strathmore/Beckett International)<br />

und Stephan Hanke<br />

(Marketing Manager bei Zanders,<br />

verantwortlich für das Produkt<br />

Dezign Collection).<br />

Nusret Kilercioglu (40) wurde<br />

zum neuen Geschäftsführer<br />

von Mead Coated Board Europe<br />

bestellt. Am 1. März 1998 hat er<br />

diese neue Position übernommen<br />

und ist damit an die Stelle<br />

des Präsidenten und Vorstandsvorsitzenden<br />

der europäischen<br />

Niederlassung, Dr. Dieter Neu-<br />

11–12/98 232<br />

NEUES IN KÜRZE<br />

PERSONALIA<br />

mann-Spallart, getreten. Kilercioglu<br />

trat 1988 bei Mead ein<br />

und ist seit 1994 für den Verkauf<br />

sowie den technischen Servicebereich<br />

in Europa zuständig. Er<br />

spricht fünf Sprachen: Englisch,<br />

Nusret Kilercioglu (links) und Dr. Dieter<br />

Neumann-Spallart.<br />

Französisch, Deutsch, Italienisch<br />

und Türkisch und hält Masterabschlüsse<br />

in Betriebswirtschaft<br />

und internationaler Wirtschaft<br />

österreichischer, kanadischer<br />

und amerikanischer Universitäten.<br />

Dr. Neumann-<br />

Spallart wird seine Position als<br />

Vizepräsident von Mead Coated<br />

Board für Europa, den Nahen<br />

Osten und Afrika beibehalten,<br />

ebenso wie seine Mitwirkung in<br />

beratenden Gremien und Aufsichtsräten.<br />

Am 2. Februar 1998 verstarb<br />

nach kurzer schwerer Krankheit<br />

Maria Abels-Krieger, Seniorchefin<br />

der Firma Wellpappen-<br />

werk Rheinland, im Alter von 84<br />

Jahren. Sie trat als Tochter des<br />

Firmengründers 1930 in das Unternehmen<br />

Wellpappenwerk<br />

Rheinland ein. An der Seite ihres<br />

Vaters baute sie die Firma<br />

nach Kriegsende wieder mit auf.<br />

Nach dem Tod des Firmengründers<br />

im Jahr 1958 übernahm die<br />

Verstorbene als Inhaberin das<br />

Werk. Fortgesetzt wird die Arbeit<br />

von Maria Abels-Krieger<br />

von ihrer Tochter, Marie-Theres<br />

Tschiersche, die bereits<br />

seit Jahren in der Geschäftsführung<br />

des Unternehmens<br />

tätig ist.<br />

Dipl.-Kfm. Helmut P.<br />

Merch (42), Mitglied des Vorstandes<br />

der Jagenberg AG<br />

(Neuss) und Mitglied der Ge-<br />

Helmut P. Merch<br />

schäftsführung der Jagenberg<br />

Papiertechnik GmbH, wird ab<br />

1. 4. 1998 Vorstandsmitglied der<br />

Rheinmetall Elektronik AG.<br />

Merch, der seit 16 Jahren in<br />

verschiedenen verantwortlichen<br />

Positionen innerhalb der<br />

Rheinmetall-Gruppe tätig ist,<br />

seit 1. März 1995 als Mitglied<br />

des Vorstandes der Jagenberg<br />

AG, übernimmt im Vorstand der<br />

Rheinmetall Elektronik AG die<br />

Verantwortung für das Ressort<br />

Finanzen und Controlling. Der<br />

Unternehmensbereich „Industrielle<br />

Elektronik”, zu dem<br />

unter anderem die Rheinmetall-GesellschaftenHirschmann,<br />

Preh, Heimann Systems<br />

und KIH Kommunikations Industrie<br />

Holding gehören, beschäftigt<br />

5900 Mitarbeiter und<br />

erwirtschaftet einen Umsatz<br />

von rund 1,3 Mrd. DM. Es ist<br />

vorgesehen, daß Merch zum<br />

1. April 1998 in Personalunion<br />

auch in den Vorstand der KIH<br />

AG eintritt, um dort ebenfalls<br />

das Ressort Finanzen und Controlling<br />

zu übernehmen. Die<br />

Nachfolge von Merch im Vorstand<br />

der Jagenberg AG übernimmt<br />

zum 1. April 1998 Dipl.-<br />

Kfm. Heiko Graeve (46) als<br />

stellvertretendes Mitglied für<br />

Finanzen und Controlling. Graeve<br />

ist seit 1983 in der Jagenberg-Gruppe<br />

tätig und war zuletzt<br />

als Direktor mit Generalvollmacht<br />

der Jagenberg AG für<br />

das Ressort Finanzen und Controlling<br />

zuständig. Der Vorstand<br />

der Jagenberg AG besteht damit<br />

vom 1. April 1998 an aus<br />

Dieter Niederste-Werbeck<br />

(Vorsitzender und Arbeitsdirektor),<br />

Dipl.-Ing. Hans-Detlef<br />

Dreeskornfeld (Technik) sowie<br />

den stellvertretenden Mitgliedern<br />

Heiko Graeve (Finanzen<br />

und Controlling) und Jörg<br />

Pesch (Vertrieb). Das kaufmännische<br />

Ressort in der Geschäftsführung<br />

der Jagenberg Papiertechnik<br />

GmbH, das bisher von<br />

Merch mitgeführt worden ist,<br />

übernimmt zum 1. April 1998<br />

als stellvertretender Geschäftsführer<br />

Dipl.-Kfm. Reiner<br />

Blobel (35), der zuvor bei der<br />

Jagenberg-Tochter Bachofen +<br />

Meier AG (Bülach/Schweiz)<br />

den kaufmännischen Bereich<br />

verantwortet hat.<br />

Roland Steige (36) ist Geschäftsführer<br />

bei der englischen<br />

Fa. Samuel Jones, Deutschland.<br />

Mit seiner Berufung übernimmt<br />

er die Leitung der gemeinsamen<br />

Verkäuferteams von Samuel Jones<br />

und der Fa. Panoval, die


Haftrollendrucker verkaufen.<br />

Vor seinem Beitritt zu Samuel<br />

Jones arbeitete Steige für Hei-<br />

tec, einem Unternehmen, das<br />

Haftetikettenkonstruktionen<br />

verkauft. Sitz des Unternehmens<br />

ist Herzogenrath.<br />

KURZNACHRICHTEN<br />

GROSSBRITANNIEN<br />

Die United Container Machinery<br />

International (Newport,<br />

Gwent, Großbritannien),<br />

Hersteller von Naßenden bei der<br />

WPA, Rotationsstanzen und Klebemaschinen,<br />

hat die Ausweitung<br />

ihres Werkes in Großbritannien<br />

angekündigt. United<br />

Container möchte seine Kapazität<br />

so erweitern, daß drei<br />

Maschinen pro Monat gebaut<br />

werden können.<br />

INDIEN<br />

Die indische Aditya-Birla-<br />

Gruppe plant nach Angaben<br />

des Vorstandsvorsitzenden Kumarmangalam<br />

Birla den Kauf<br />

eines kanadischen Zellstoffwerks,<br />

das im Besitz der Repap<br />

Enterprises Inc. ist. Die Birla-<br />

Gruppe will ein Joint-venture-<br />

Unternehmen, die AV Cell Inc.,<br />

mit der kanadischen Tembec Inc.<br />

bilden, um das Werk in Atholville<br />

(New Brunswick) zu erwerben.<br />

Die jährliche Produktionskapazität<br />

des Werkes liegt bei<br />

110 000 t, die von den Firmen<br />

zur Produktion von Viskose verwendet<br />

werden. Die Kosten belaufen<br />

sich auf ca. 31 Mio. kan$,<br />

daran hat die Birla-Gruppe einen<br />

Anteil von ca. 15 Mio. kan$<br />

am Grundkapital und den<br />

Darlehen. Repap erklärte sich<br />

im Januar damit einverstanden,<br />

das Werk an die Fa. Tembec und<br />

das Joint-venture der Birla-<br />

Gruppe zu verkaufen.<br />

USA<br />

Die Beloit Corporation will<br />

ihren Produktionsbetrieb<br />

Beloit Pulping in Sherbrooke<br />

(Quebec) zum 31. März 1998<br />

NEUES IN KÜRZE<br />

schließen. Die Entscheidung ist<br />

die Folge eines bereits zwei Jahre<br />

anhaltenden Abwärtstrends<br />

in der Zellstoffindustrie, von<br />

dem die kanadische Industrie<br />

besonders hart getroffen wurde.<br />

Dieser Abwärtstrend in Verbindung<br />

mit einer Unsicherheit<br />

durch die Finanzkrise in Asien<br />

führte zu einer beträchtlichen<br />

Reduzierung der Kapitalausgaben<br />

der Kunden. Von der<br />

Schließung des Werkes in Sherbrooke<br />

sind 270 Mitarbeiter betroffen.<br />

Beloit möchte so viele<br />

Mitarbeiter wie möglich behalten,<br />

und zwar durch die Versetzung<br />

zur kanadischen MillPro-<br />

Organisation bzw. zu anderen<br />

Firmen. Nach Erfüllung der derzeitigen<br />

internen Aufträge werden<br />

die Anlagen, Maschinen und<br />

sonstige Vermögenskomplexe verkauft.<br />

Das Werk in Sherbrooke<br />

soll verkauft werden. ����<br />

233 11–12/98


11–12/98 234<br />

UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

Warenterminbörse Hannover gegründet:<br />

Noch in diesem Jahr<br />

erste Kontrakte für<br />

Altpapier geplant<br />

In einem feierlichen Festakt unter Mitwirkung<br />

des niedersächsischen Ministerpräsidenten<br />

und Kanzlerkandidaten Gerhard<br />

Schröder wurde Ende November die Warenterminbörse<br />

Hannover (WTB), die Mitte<br />

April ihren Betrieb aufnehmen soll, gegründet.<br />

Die WTB ist Deutschlands einzige Warenterminbörse.<br />

Vergleichbare Institute gibt<br />

es in Amsterdam, London, Paris und Valencia.<br />

Gehandelt wird in Hannover zunächst<br />

Dr. Dirk Hoffmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Warenterminbörse<br />

Hannover AG.<br />

nur mit Terminkontrakten auf Schlachtschweine<br />

und Kartoffeln. Noch in diesem<br />

Jahr soll der Handel mit Kontrakten auf<br />

Weizen und Altpapier aufgenommen werden.<br />

Ausschlaggebend für den Zeitpunkt, wann<br />

bei Altpapier mit einem Terminhandel begonnen<br />

werden soll, wird u. a. die Marktsituation<br />

sein. Geplant sind Altpapierkontrak-<br />

te auf Deinking-Ware (Altpapiersorte D39)<br />

sowie Kaufhaus-Altpapiere (Altpapiersorte<br />

B19). Die Notierung der Altpapierkontrakte<br />

soll in D-Mark pro Tonne erfolgen. Als Liefermonate<br />

sind Februar, Mai,August und November<br />

geplant.<br />

Die WTB möchte vor allem die Zahl der internationalen<br />

Teilnehmer am Warenterminhandel<br />

vergrößern und die Marktpreise<br />

transparenter machen. Erfahrungsgemäß<br />

gleichen Warenterminbörsen größere Preisschwankungen,<br />

wie sie z. B. vor zwei Jahren<br />

beim Altpapier in extremem Maße bestanden,<br />

aus. Geplant ist außerdem, die Zahl der<br />

internationalen Teilnehmer am Warenterminhandel<br />

zu vergrößern und die Marktpreise<br />

transparenter zu machen.<br />

Bei möglichen Beteiligten der Warenterminbörse<br />

im Altpapierhandel, wie z. B. Altpapierhändler<br />

oder Altpapiereinkäufer, besteht<br />

zur Zeit noch ein erheblicher Informationsbedarf,<br />

wie die Instrumente einer Warenterminbörse<br />

zielgerichtet eingesetzt werden<br />

können. Aus diesem Grund hat die WTB<br />

Hannover eine WTB-Akademie gegründet,<br />

die sich mit diesbezüglichen Schulungsmaßnahmen<br />

beschäftigt. Ab dem Beginn des<br />

Handels an der WTB werden alle aktuellen<br />

Informationen und Kurse mit 15minütiger<br />

Verzögerung unter anderem im Internet unter<br />

der Adresse www.wtb-hannover.de veröffentlicht.<br />

Zur Regulierung des zu erwartenden Warenterminhandels<br />

wurde außerdem die Clearing<br />

Bank Hannover AG (Hannover) gegründet.<br />

An ihr sind zu je 33 % die Commerzbank<br />

(Frankfurt), die Norddeutsche Landesbank<br />

(Hannover) und die Vereins- und Westbank<br />

(Hamburg) beteiligt. Das Grundkapital dieser<br />

Bank beträgt 10 Mio. DM. Die Clearing<br />

Bank hat die Aufgabe, die Abwicklung, Sicherung<br />

und die geldmäßige Regulierung der<br />

an der Warenterminbörse Hannover abge-<br />

Friedrich Rode, Vorstandsvorsitzender der Warenterminbörse<br />

Hannover AG.<br />

wickelten Geschäfte durchzuführen. Auf diese<br />

Weise soll die Bank als Kontrahent der<br />

zwischen Käufer und Verkäufer getätigten<br />

Börsengeschäfte die Bonität der Handelsteilnehmer<br />

und die Erfüllung der gehandelten<br />

Kontrakte gewährleisten.<br />

Langfristig rechnet die WTB mit 200 000<br />

bis 300 000 Kontrakten pro Jahr, wobei die<br />

USA als Vorbild gilt, da dort zehn und mehr<br />

Prozent des gesamten Marktumfangs für<br />

Rohwaren (z. B.Weizen) nicht mehr über Kassamärkte,<br />

sondern über Warenterminbörsen<br />

abgewickelt werden.<br />

Wie Insider berichten, wird die Gründung<br />

der WTB bei den großen Einkäufern der Papierproduzenten<br />

eher mit Zurückhaltung<br />

aufgenommen. Bei den Altpapierhändlern<br />

scheint die Stimmung zwischen Indifferenz<br />

(noch vor zwei Jahren) und zunehmender Zustimmung<br />

zu schwanken. Mittlerweile sind<br />

wohl die meisten möglichen Beteiligten daran<br />

intereressiert, mehr über die Instrumentarien<br />

einer solchen Warenterminbörse zu erfahren.<br />

Sobald eine Notierung für Altpapier<br />

an der WTB aufgenommen wird, wird die <strong>apr</strong><br />

hierüber berichten. ����<br />

Das ganze Branchenspektrum<br />

Papiererzeugung<br />

Papierverarbeitung<br />

Papierhandel


Torraspapel auf der<br />

Graphispag ’98<br />

Unter das Motto „The paper that’s in fashion”<br />

hatte der spanische Papierhersteller<br />

Torraspapel seinen Messeauftritt auf der<br />

vom 5. bis zum 12. Februar 1998 in Barcelona<br />

veranstalteten Messe Graphispag gestellt.<br />

Die internationale Ausstellung für grafische<br />

Künste findet alle fünf Jahre statt.<br />

Rund 475 Aussteller präsentierten auf über<br />

37 000 m 2 Produkte und Neuheiten aus den<br />

Bereichen Druckmaschinen, Druckereiausrüstung,<br />

Spezialmaschinen, Materialien, Papierindustrie<br />

und Buchbinderei.<br />

Auf einem neu gestalteten, 250 m 2 großen<br />

Stand zeigte der spanische Marktführer, der<br />

Papiergroßhändler macht sich<br />

stark für die Kunst<br />

Als „humoristische Einlage des Bundesfinanzministeriums“<br />

bezeichnete Rudolf Döring<br />

in seiner Begrüßungsansprache die Absicht,<br />

daß Sponsoren in Zukunft besteuert<br />

werden sollen. Mit dieser Forderung wäre gerade<br />

der Kunst und den an chronischem<br />

Geldmangel leidenden Universitäten wenig<br />

geholfen. Rudolf Döring, einer der drei Geschäftsführer<br />

der Schneidersöhne-Unternehmensgruppe,<br />

und Professor Volker Michael<br />

Strocka, Direktor des Archäologischen Institutes<br />

an der Albert-Ludwigs-Universität in<br />

Freiburg, hatten Anfang Februar 1998 zur<br />

Vernissage in die Uni-Bibliothek eingeladen.<br />

Feierlich eröffneten sie die Wanderausstel-<br />

in Deutschland mit<br />

der Torras Papier<br />

GmbH, Wuppertal,<br />

vertreten ist, seine<br />

gesamte Produktpalette:<br />

für den Bereich<br />

Verpackung<br />

und Etiketten<br />

gehören dazu die<br />

metallisierten Pa-<br />

UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

piere Metalvac, die hochglanzgestrichenen<br />

Papiere Eurokote, die einseitig gestrichenen<br />

Papiere Creaset sowie das Programm selbstklebender<br />

Papiere Adestor. Bei den Ge-<br />

lung „Die schönsten deutschen Bücher 1997“,<br />

die dort, neben einem antiken Skulpturengarten<br />

mit klassischen Statuen und Reliefs<br />

sowie einer Auswahl griechischer Originalvasen,<br />

bestaunt werden konnte.<br />

Der jährliche Wettbewerb „Die schönsten<br />

deutschen Bücher – vorbildlich gestaltet in<br />

Bild, Satz, Druck und Einband“ ist die wichtigste<br />

Aufgabe der Stiftung Buchkunst, deren<br />

Ziel es ist, die Qualität des Gebrauchsbuchs<br />

zu erhalten und zu fördern. Jeweils am Ende<br />

eines Jahres bewertet eine unabhängige Jury<br />

die ästhetische und technische Leistung in<br />

ihrem Verhältnis zu Zweck, Auflagenhöhe<br />

und Preis des jeweiligen Buches. Beurteilt<br />

Auf der Graphispag in Barcelona präsentierte sich der spanische Papierhersteller Torraspapel<br />

mit einem neu gestalteten, 250 m 2 großen Stand. Rund 15 000 Besucher informierten<br />

sich auf dem Torraspapel-Stand. (Foto: Torraspapel)<br />

schäftspapieren präsentierte Torraspapel die<br />

Produktreihen der selbstdurchschreibenden<br />

Papiere Eurocalco sowie der thermischen Papiere<br />

Termax. ����<br />

werden Typografie und Grafik als Elemente<br />

der Buchgestaltung, ferner die Qualität von<br />

Satz, Umbruch, Reproduktion, Druck, Papier<br />

und Bindung.<br />

Am Eröffnungsabend konnte auch der<br />

Bildband „Konturen“, den der anwesende<br />

Autor und Mitherausgeber Dr. Martin Flashar<br />

handsignierte, erworben werden. „Gäbe<br />

es nicht die Unternehmensgruppe Schneidersöhne<br />

und andere Sponsoren, hätte dieses<br />

kleine, aber opulent ausgestattete Buch niemals<br />

erscheinen können“, freute sich Flashar.<br />

Professor Ulrich Eigler sprach zur Geschichte<br />

von Buch und Papier und zeigte in<br />

seinem Lichtbildervortrag „Antiker Papyrus“<br />

den Übergang von Papyrus zu Pergament.<br />

Dabei erhebt sich die Frage, wer heutzutage<br />

in der „Inszenierung von Wissen“ das Rennen<br />

machen wird: Das Buch oder der Bildschirm?<br />

Im flimmernden Medienzeitalter kommt es<br />

darauf an, Akzente zu setzen und Konturen<br />

235 11–12/98


zu hinterlassen. Bei der Freiburger Veranstaltung<br />

haben es die Initiatoren verstanden,<br />

in einem interessanten Ambiente – inmitten<br />

11–12/98 236<br />

UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

Rudolf Döring, Geschäftsführer von Schneidersöhne, begrüßt die Gäste bei der Vernissage in Freiburg.<br />

von eindrucksvollen Gipsskulpturen –<br />

Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft miteinander<br />

in Einklang zu bringen. ����<br />

Stora Deutschland verdient auf<br />

dem deutschen Markt gut<br />

Der Stora-Konzern erzielte 1997 auf dem<br />

deutschen Markt einen Umsatz von rund<br />

1,9 Mrd. DM (-3%). Deutschland war damit<br />

innerhalb des Konzerns mit einem Umsatzanteil<br />

von 19% umsatzstärkster Markt, gefolgt<br />

von Schweden mit 16% und Großbritannien<br />

mit 13%. Der operative Gewinn der<br />

deutschen Unternehmen dürfte nach den<br />

Aussagen des Vorstandsvorsitzenden von<br />

Stora Deutschland, Per Knuts, bei ca. 170<br />

Mio. DM gelegen haben. Auch unter Berücksichtigung<br />

einmaliger Kosten dürfte er immer<br />

noch bei ca. 140 Mio. DM gelegen haben.<br />

Die Abschreibungen in Deutschland waren<br />

wie im Vorjahr deutlich höher (ca. 250 Mio.<br />

DM) als die Investitionen in Höhe von 136<br />

Mio. DM. In Deutschland beschäftigt Stora<br />

4251 Mitarbeiter (i. Vj.: 4682). Der Rückgang<br />

im Personal ergab sich im wesentlichen<br />

durch den Verkauf des Werkes Arnsberg von<br />

Stora Paperboard. Deutschland wird wie andere<br />

europäische Länder von Stora als reifer,<br />

wichtiger Markt angesehen, in den auf dem<br />

Sektor Neuinvestitionen, insbesondere bei<br />

Papiermaschinen, eher Zurückhaltung geübt<br />

wird.<br />

Bei den Angaben der Mengenentwicklung<br />

in Deutschland verzichtete Stora wie in den<br />

vergangenen Jahren auf die Nennung konkreter<br />

Produktionsmengen. Bei Zeitungsdruckpapieren<br />

mußte Stora in Deutschland<br />

im Jahresschnitt einen Preisrückgang von<br />

17% hinnehmen, der bei einer Mengensteige-<br />

rung von 8% wenigstens teilweise kompensiert<br />

wurde. Bei einem geschätzten deutschen<br />

Marktanteil von 15% in diesem Bereich<br />

könnte die ausgelieferte Menge von Stora bei<br />

ca. 300 000 t gelegen haben.<br />

Bei gestrichenen Rollendruckpapieren<br />

steigerte die Stora-Gruppe ihre Menge in<br />

Deutschland um 11% und mußte Preisermäßigungen<br />

von im Schnitt 12% hinnehmen.<br />

Insgesamt dürfte die ausgelieferte Menge bei<br />

einem Marktanteil von geschätzten 18% bei<br />

ca. 270 000 t gelegen haben. Bei ungestrichenen<br />

Magazinpapieren verkaufte Stora 1997<br />

2% weniger. Die Menge könnte hier bei etwa<br />

180 000 t gelegen haben.<br />

Bei Feinpapieren, insbesondere bei holzfreien<br />

ungestrichenen und gestrichenen Qualitäten,<br />

konnte die Stora-Gruppe in Deutschland<br />

wegen des unbefriedigenden Preisniveaus<br />

ihre Marktanteile nicht halten. Bei<br />

holzhaltig gestrichenen Feinpapieren konnte<br />

man seinen Marktanteil steigern. Insgesamt<br />

bezeichnete Per Knuts das Preisniveau trotz<br />

eines leichten Rückgangs weiterhin als zufriedenstellend.<br />

Auf dem Kartonmarkt konnte<br />

Stora seine verkaufte Menge um 2% steigern.<br />

In diesem Bereich sei das Preisniveau<br />

in Deutschland um rund 2% unter dem des<br />

Vorjahres gewesen, so daß der Umsatz in etwa<br />

gleichgeblieben sein dürfte.<br />

Insgesamt sprach Per Knuts von einer zufriedenstellenden<br />

Steigerung der Menge und<br />

unzureichenden Preisen. Im nächsten Jahr<br />

erwartet Knuts eine weitere Verbesserung<br />

der Ergebnisse und steigende Umsätze, ohne<br />

daß er sich auf konkrete Zahlen festlegen<br />

wollte. Entscheidend wird dabei sein, inwieweit<br />

die Asienkrise auf Europa durchschlägt.<br />

Knuts machte auch deutlich, daß die Aktionäre<br />

von Stora mit dem Gewinn des Konzerns<br />

unzufrieden sind. Hier bedürfe es, wie<br />

auch bei anderen Papierkonzernen, dringend<br />

der Verbesserung. Insofern steht im Vordergrund<br />

weiterer Bemühungen auch in<br />

Deutschland die Verbesserung der operativen<br />

Rendite. Dabei müssen Überlegungen<br />

hinsichtlich von Neuinvestitionen, die bekanntlich<br />

zunächst nur Geld kosten, zurückstehen.<br />

����<br />

Werbung durch -Inserate


Am 19. Februar 1998 sind es 15 Jahre, daß<br />

die US-amerikanische Beloit Corporation die<br />

heutige Beloit Lenox GmbH in Holzmaden<br />

von der A.Ahlström OY übernommen hat. Die<br />

Beloit Lenox GmbH gehört zur Beloit-<br />

Winder-Gruppe, die weltweit für Entwicklung,<br />

Konstruktion und Vertrieb von Rollenschneidemaschinen<br />

verantwortlich ist. Schon<br />

seit 1970 gibt es in Deutschland eine erfahrene<br />

Gruppe von Spezialisten für Wickeltechnologie,<br />

die damals im Auftrag der A.Ahlström<br />

OY von dem heute noch als Geschäftsführer<br />

tätigen Walter Dörfel gegründet wurde.<br />

Im Februar 1983 hat die Fa. Beloit diese<br />

Gruppe von a. Ahlström OY übernommen,<br />

um die Marktposition des Beloit-Rollenschneidergeschäfts<br />

in Europa zu stärken und<br />

mehr Kundennähe zu gewährleisten. Mit<br />

zunächst 15 Personen konnte diese Gruppe<br />

bereits kurz nach ihrer Gründung beträcht-<br />

UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

15 Jahre Beloit Lenox in Deutschland<br />

liche Erfolge erzielen.<br />

So war das<br />

Team der Pionier in<br />

der Entwicklung von<br />

Stützwalzenrollen<br />

mit High-Torque-<br />

Zentrumsantrieben,<br />

die heute noch für<br />

viele schwierig zu<br />

wickelnde Papiere<br />

auf der ganzen Welt<br />

eingesetzt werden.<br />

Heute betreut die<br />

Beloit Lenox GmbH<br />

mit ihren 42 Mitarbeitern<br />

von Holzmaden<br />

aus Papierfabriken in ganz Europa sowie<br />

– im Rahmen von Projekten mit den<br />

Schwestergesellschaften in Italien und England<br />

– in Asien, Südamerika und Afrika. Fer-<br />

Umgebauter Roller für LWC-Rollendruckpapiere.<br />

tigungsmöglichkeiten werden sowohl innerhalb<br />

des Beloit Konzerns in Europa als auch<br />

durch enge Zusammenarbeit mit heimischen<br />

(Fortsetzung Seite 240)<br />

237 11–12/98


11–12/98 238<br />

UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

Die Preisseite<br />

Die <strong>apr</strong> veröffentlicht regelmäßig eine Seite mit wichtigen Rohstoff- und Papierpreisen aus der Branche. Dies geschieht zum<br />

Teil in Zusammenarbeit mit der Papierbörse Schaffrath (Aachen). Für die abgedruckten Preise übernehmen wir keine Gewähr. Bedenken<br />

Sie, daß Preise entscheidend von dem Einkaufsvolumen pro Jahr abhängen. Bei den hier aufgeführten Preisen handelt es sich um<br />

Durchschnittswerte auf der Grundlage von vergleichbaren Erstqualitäten die vom Feinpapier-Großhandel ab Lager bezogen werden.<br />

Streckengeschäfte bleiben unberücksichtigt. Wir weisen darauf hin, daß traditionell von Norden nach Süden in Deutschland bei vielen<br />

der angegebenen Papiersorten ein Preisgefälle von 10 bis 15% besteht.<br />

Spezielle Tendenz: März 1998 Jan. 1998 März 1997<br />

leicht fallende Preise bei holzfrei gestrichenen Papiere Preise in DM Preise in DM Preise in DM<br />

Gestrichene Papiere (alle Preise pro 100 kg)<br />

Holzfrei Bilderdruck 100 – 200 g/m2 voll gestrichen glänzend/matt 220,– 200,– 205,–<br />

einfach gestrichen glänzend/matt 215,– 195,– 200,–<br />

Holzhaltig Bilderdruck (100– 200 g/m2 ) 223,– 208,– 205,–<br />

Spezial gestrichene Papiere (z. B. Ikonofix) 100 – 200 g/m2 315,– 305,– 290,–<br />

Einseitig gußgestrichener Karton (z. B. Chromolux) 180 – 400 g/m2 510,– 490,– 480,–<br />

Offsetpapiere<br />

Holzfrei weiß Offsetpapier 90 – 200 g/m 2 (pro 100 kg) 215,– 195,– 180,–<br />

Holzfrei weiß Offsetpapier 80 g/m 2 (pro 100 kg) 195,– 180,– 165,–<br />

Kopierpapier weiß 80 g/m 2 (1000 Blatt) 8,70 7,80 7,30<br />

Preprint-Papier 80 – 160 g/m 2 (pro 100 kg) 245,– 235,– 220,–<br />

Recycling-Offsetpapier 80 – 200 g/m 2 203,– 190,– 178,–<br />

Holzfreie farbige Offsetpapiere 80 – 200 g/m 2 345,– 325,– 325,–<br />

Selbstdurchschreibepapiere<br />

Selbstdurchschreibepapiere weiß 60 g/m 2 (Preis in 1000 Bogen 43 x 61 cm)<br />

Oberblatt 94,80 90,30 86,–<br />

Mittelblatt 114,65 109,20 104,–<br />

Schlußblatt 65,05 61,95 59,–<br />

Selbstdurchschreibepapiere farbig 60 g/m 2 (Preis in 1000 Bogen 43 x 61 cm)<br />

Oberblatt 99,20 94,50 90,–<br />

Mittelblatt 120,15 114,45 109,–<br />

Schlußblatt 68,35 65,10 62,–<br />

Wellpappenrohpapiere<br />

Kraftliner (175 g) pro t in US-$ 450,– 450,– 400,–<br />

Fluting pro 100 kg in DM 70,– 70,– 70,–<br />

Testliner pro 100 kg in DM 60,– 58,– 54,–<br />

Duplex GD II (Preis in 100 kg) 150,– 144,– 134,–<br />

Zellstoff (Preis pro metrischer Tonne CIF) NSBK<br />

(aus Skandinavien oder Kanada) (in US-$) 520,– 570,– 530,–<br />

Altpapiere<br />

Gemischte Altpapiere (B12) 100 kg – 1,– – 1,– 3,–<br />

Kaufhausaltpapiere (B19) 100 kg 4,50 4,50 6,–


(Fortsetzung von Seite 237)<br />

Firmen genutzt. Die derzeit erfolgreichste<br />

Neuentwicklung ist die Beloit-SoftNip-<br />

Wickeltechnologie. Es handelt sich hierbei<br />

um ein Verfahren, das die Nachteile von Standard-Doppeltragwalzenrollern<br />

vermeidet, indem<br />

der für die Wickelqualität ungünstige<br />

Rollengewichtseinfluß wesentlich reduziert<br />

wird. Die Folge sind nach Angaben von Beloit<br />

größere Fertigrollen, deutlich reduzierte De-<br />

11–12/98 240<br />

UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

„Papier – transmedial<br />

eingesetzt“<br />

In diesem Jahr findet zum siebten Mal die<br />

„Internationale Biennale der Papierkunst –<br />

Paper Art“ im Dürener Leopold-Hoesch-Museum<br />

statt. Die Ausstellung vereint Künstler,<br />

die Papier als eigenständiges Sprachmittel<br />

nutzen und es in seiner Stofflichkeit thematisieren.<br />

Das Produkt Papier in seinen vielen unterschiedlichen<br />

Spielarten hat gerade Künstler<br />

im 20. Jahrhundert immer wieder inspiriert.<br />

So ist beispielsweise handgeschöpftes<br />

Papier (z. B. Rauschenberg, Chillida, Oppenheim),<br />

farbiger Papierstoff als Malmaterial<br />

anstelle von Farben (z. B. Hockney, Noland,<br />

Penck), gefundene Pappe (z. B. Oldenburg),<br />

Endlospapier oder Zeitungspapier in der<br />

Arbeit von Zaha M. Hadid auf der 6. PaperArt 1996.<br />

fekthäufigkeit sowie eine erheblich verbesserte<br />

Lauffähigkeit der Rollen in der<br />

Druckmaschine. Das Bild zeigt ein Beispiel<br />

eines auf Beloit-SoftNip-Technologie<br />

umgebauten Rollers für LWC-Rollendruckpapiere.<br />

Der nächste Meilenstein für die<br />

Beloit Lenox GmbH wird der Bezug eines<br />

neuen Firmengebäudes im Sommer dieses<br />

Jahres sein. Das Gebäude wird derzeit in<br />

Holzmaden erstellt. ����#<br />

Kunst ein eigenständiges Arbeitsmaterial geworden.<br />

Auch im Bereich Klangkunst und<br />

neue Medien wird Papier in unterschiedlichster<br />

Weise erprobt.<br />

Arbeit von Hartmut Gruhl auf der 6. PaperArt 1996.<br />

Die „Paper Art 7“ will deshalb eine andere<br />

Sicht auf das Papier als künstlerisches Medium<br />

im Zeitalter elektronischer Vernetzung<br />

ermöglichen. Unter dem diesjährigen Thema<br />

„electric paper“ sind insgesamt 16 Künstler<br />

aufgefordert, Rauminstallationen zu entwerfen,<br />

die auf transmediale Funktionen von Papier<br />

aufmerksam machen. „Aber auch Naturfaktoren<br />

wie Klang, Geräusche und Licht<br />

oder Geruch können dem Produkt Papier<br />

transmediale Dimensionen abgewinnen“,<br />

erklärt Museumsdirektorin Dr. Dorothea<br />

Eimert hinsichtlich der kommenden Veranstaltung.<br />

Dabei werden arrivierte Künstler wie Nan<br />

Hoover, Marie-Jo Lafontaine, Rebecca Horn<br />

und Heinz Mack – die für ihre Kreativität auf<br />

dem Gebiet der neuen Medien sowie Licht<br />

und Klang weithin bekannt sind – ihre Sicht<br />

von „electric paper“ aufzeigen. Der komplett<br />

aus Modezeitschriften gebaute Raum von<br />

Helga Griffiths beispielsweise thematisiert<br />

die zunehmende Virtualisierung der Welt,<br />

Miniüberwachungskameras verquicken Realität<br />

und Fiktion. Als Nachwuchskünstler<br />

werden sich u. a. der Koreaner Da-Il Lee und<br />

der Österreicher Marc Mer mit ihren Papierinstallationen<br />

in Düren präsentieren.<br />

Wie bereits seit der vierten Papierbiennale<br />

der Fall, vergibt der Verband Deutscher Papierfabriken<br />

e.V. (VDP) unter den teilnehmenden<br />

Künstlern auch auf der „Paper Art 7“<br />

wieder den „Preis der Papierindustrie“. Neben<br />

dem ersten, mit 10 000 DM dotierten<br />

Preis, werden zwei weitere mit jeweils 5000<br />

DM für die Werke der zeitgenössischen<br />

Künstler vergeben.<br />

Zeitgleich zur genannten Veranstaltung<br />

wird die „Kinder Paper Art“ durchgeführt.<br />

„Kinder erleben Künstlerräume, vor allem<br />

solche mit Geräuschen und Medien, sehr viel


intensiver als Erwachsene“, betont die Direktorin.<br />

Damit diese nach dem Besuch der<br />

„Paper Art” Empfindungen und Vorstellungen<br />

in individueller Sprache bildlich und<br />

akustisch formulieren lernen, werde ein Experimentierraum<br />

eingerichtet. In diesem<br />

hätten die Kinder unter Anleitung von<br />

Künstlern oder Museumspädagogen die Gelegenheit,<br />

die unterschiedlichsten Papiere,<br />

Pappen und Verpackungen über die Sinnesorgane<br />

– Augen, Ohren, Hände, Nase – zu begreifen.<br />

Diese Erfahrungen sollen ansch-<br />

ließend in Objekte umgesetzt werden. Die<br />

Werke werden unmittelbar nach ihrer Entstehung<br />

im Stadtgebiet (z. B. im Amtsgericht<br />

und in Schaufenstern von Geschäften) ausgestellt.<br />

Daneben seien weitere Kinderaktionen<br />

mit Künstlern, z. B. eine Brücke für den<br />

Frieden aus Papier, geplant.<br />

Die Ausstellung im Leopold-Hoesch-<br />

Museum der Stadt Düren (Hoeschplatz<br />

1/Günther-Peill-Straße) kann vom<br />

6. September bis 6. Dezember 1998 besichtigt<br />

bvse kritisiert Vollzug des<br />

Kreislaufwirtschaftsgesetzes<br />

Auf schwere Mängel beim Vollzug des<br />

Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes hat<br />

jetzt der Bundesverband Sekundärrohstoffe<br />

und Entsorgung e.V. (bvse) in einem Brief an<br />

die Umweltminister der Länder hingewiesen.<br />

Dabei kritisiert der Verband besonders,<br />

daß öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger<br />

nun vielfach in bisher rein privatwirtschaftlich<br />

organisierten Bereichen der Abfallwirtschaft<br />

Fuß zu fassen versuchen.<br />

,,Damit werden bestehende und funktionierende<br />

private Erfassungs- und Recyclingsysteme<br />

gefährdet und teilweise zerstört“<br />

schreibt dazu bvse-Präsident Hans-Jürgen<br />

Cierzon, dessen Verband mehr als 550 meist<br />

mittelständische Entsorger vertritt.<br />

Nach dem Sinn und Zweck des neuen<br />

Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes<br />

sollten öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger<br />

hauptsächlich dafür sorgen, daß der ihnen<br />

überlassene Abfall ordnungsgemäß entsorgt<br />

wird. Deshalb sei es äußerst fragwürdig,<br />

wenn diese Entsorgungsträger in den Bereichen<br />

neue Sammelsysteme aufbauen würden,<br />

in denen sie in direkte Konkurrenz zu<br />

UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

werden. tw terialien nicht mehr Abfall sind, die allgemeinen<br />

Produktnormen und Sortenlisten<br />

entsprächen. Wenn diese Kriterien erfüllt<br />

seien, handele es sich um Rohstoffe für die Industrie<br />

oder um handelsfähige Produkte.<br />

Weiter müsse in dem Papier klargestellt wer-<br />

bestehenden privaten Sammelsystemen<br />

ständen – obwohl dazu weder eine rechtliche<br />

Verpflichtung noch ein abfallwirtschaftliches<br />

Erfordernis bestehe.<br />

Ein abfallwirtschaftliches Erfordernis gebe<br />

es nur, wenn die privaten Sammelsysteme<br />

nicht leistungsfähig seien. „Dies kann jedoch<br />

in der Bundesrepublik Deutschland nur in<br />

Ausnahmefällen angenommen werden”, betonte<br />

Cierzon in seinem Schreiben an die<br />

Länderumweltminister.<br />

In diesem Zusammenhang fordert der bvse<br />

auch eine grundlegende Überarbeitung des<br />

Entwurfs der Länderarbeitsgemeinschaft<br />

Abfall (LAGA) zur Abfallbeseitigung und Verwertung<br />

nach dem Kreislaufwirtschafts- und<br />

Abfallgesetz. Dieser Entwurf ist als vorläufige<br />

Vollzugshilfe eingestuft worden und<br />

aus Sicht des bvse nicht geeignet, die Ziele<br />

des Gesetzes umzusetzen.<br />

Deshalb fordert der bvse-Präsident, daß in<br />

der Diskussion um die Beendigung der<br />

Abfalleigenschaft von Altpapier, Alttextilien<br />

und anderer ehemaliger sekundärer Rohstoffe<br />

festgelegt werden muß, daß diejenigen Ma-<br />

Sehen Sie sich die<br />

Multimedia-Show<br />

der <strong>apr</strong> an!<br />

Wie? Gehen Sie in den<br />

Download-Bereich von<br />

http://www.a-p-r.de<br />

den, daß Mischabfälle nicht grundsätzlich als<br />

Abfall zur Beseitigung eingestuft werden<br />

könnten. Dieses widerspräche der Verpflichtung,<br />

daß Abfälle vorrangig zu verwerten seien.<br />

Würden dies Verwertungsbemühungen<br />

auf diesem Weg unterlaufen, gewänne die Beseitigung<br />

von Abfällen eine stärkere Bedeutung<br />

und der gesetzlich gewünschte<br />

Stoffkreislauf würde aus Sicht des bvse verhindert.<br />

In die gleiche Richtung geht, so der Verband,<br />

auch die teilweise in den Ländermerkblättern<br />

geforderte grundsätzliche Trennung<br />

von „Abfällen zur Beseitigung” und „Abfällen<br />

zur Verwertung”. Dies habe zur Folge, daß bei<br />

einer Vermischung die gesamte Abfallfraktion<br />

zu beseitigen sei und so aus dem Stoffkreislauf<br />

herausgenommen würde.<br />

Diese Auffassung ignoriert nach Meinung<br />

der mittelständischen Verwerter die Möglichkeit<br />

der Sortierung. „Das bundesrechtliche<br />

Postulat der Getrennthaltung kann nach<br />

dem Gesetzeswortlaut nur als Verbot einer<br />

verwertungsschädlichen Vermischung gewertet<br />

werden”, schrieb bvse-Präsident Cierzon.<br />

Das Getrennthalteverbot dürfe deshalb<br />

nicht als Einfallstor zur Abfallbeseitigung<br />

mißbraucht werden. Diese Auffassung werde<br />

inzwischen auch von der Rechtsprechung unterstützt.<br />

����<br />

241 11–12/98


11–12/98 242<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

Projekt Triple Star mit „maßgeschneiderter”<br />

Siebkonstruktion<br />

Planmäßig lief am 1. November 1997 die<br />

PM 11 bei KNP Leykam in Gratkorn an. Bereits<br />

zu den Testläufen im Oktober wurden<br />

Die PM 11 bei KNP Leykam mit eingespanntem Wangner Finckh-Sieb.<br />

in beide Positionen des Voith-Sulzer-CFD-<br />

Formers Siebe des Bespannungsherstellers<br />

Wangner Finckh eingezogen. Nach der<br />

Start-up-Phase läuft derzeit das zweite<br />

Wangner-Finckh-Siebset mit guten Ergebnissen.<br />

Bei der Auswahl der Siebkonstruktion<br />

berücksichtigte der Bespannungshersteller<br />

in erster Linie die besonderen Eigenschaften<br />

des Gap-Formers CFD. Dazu gehören topographische<br />

Markierungen der Sieboberseite<br />

sowie Durchsichtsmarkierungen als<br />

Reflexion der Siebkörper im Papier. Durch<br />

Druckimpulse an Entwässerungselementen,<br />

insbesondere aber durch eine Vakuumbildung<br />

in Kombination mit einer Blade-<br />

Formierung werden diese noch intensiviert.<br />

Auch wird jede Bespannungsmarkierung<br />

dann deutlicher sichtbar, wenn das verwendete<br />

Entwässerungsprinzip in der Lage ist,<br />

herkömmliche Formationswerte wesentlich<br />

zu verbessern. Eigenschaften, die insbesondere<br />

auf Gap-Former wie die PM 11 in Gratkorn<br />

zutreffen. Das Unternehmen empfahl<br />

für beide Siebpositionen die 8-Schaft-Siebkonstruktion<br />

70/cm DL 0857. Dieses besonders<br />

quer- und längsstabile Sieb verfügt<br />

über eine monoplane, feine Sieboberseite<br />

und garantiert nahezu Markierungsfreiheit.<br />

Symmetrische Schußbögen an der<br />

Laufseite sorgen für Laufzeitvorteile gegenüberanderenSiebdesigns.<br />

Wangner<br />

Finckh bietet<br />

einen umfassendentechnischen<br />

Service.<br />

Dazu gehören<br />

unter anderem<br />

Fotoanalyse<br />

mit Stroboskopausleuchtung,Fotoanalyse<br />

mit Videokamera,Entwässerungsanalyse<br />

bzw.<br />

Schichtdickenmessungen und Papieruntersuchungen<br />

mit dem Rasterelektronenmikroskop<br />

sowie neue Meßmethoden.<br />

Mit der berührungslosen Sensor-line-Messung<br />

ist eine Meßgenauigkeit von mehr als<br />

0,1% erreichbar. Ein Wert, der mit dem klassischen<br />

Stroboskop nicht erreichbar wäre.<br />

Auf eine Stroboskopmarkierung kann dabei<br />

ganz verzichtet werden. Eine weitere Neuheit<br />

ist die FSD-Messung. Das Fabric Scanning<br />

Device (FSD) ermöglicht die Messung<br />

z. B. der Spannungsquerprofile direkt in der<br />

Papiermaschine, also noch vor Ablauf der<br />

Sieblaufzeit.<br />

KNP Leykam ist mit den ersten Meßergebnissen<br />

äußerst zufrieden. Der Trockengehalt<br />

nach der Siebpartie liegt bei 19 –<br />

22%, die Gesamtretention bei 75%. Mit<br />

den Siebabmessungen von 26,20 m x 9,25 m<br />

beim Obersieb und 24,90 m x 9,25 m beim Untersieb,<br />

wird derzeit eine Geschwindigkeit<br />

von 1060 m/min erreicht. Der Papierhersteller<br />

wird mit der PM 11 bis zu<br />

470 000 t holzfrei gestrichenes Bogen- und<br />

Rollenoffsetpapier von 115 bis 200 g/m 2 produzieren.<br />

����<br />

Sunds-Defibrator-Kundensymposium<br />

„Zellstofftechnologie“<br />

Von Jürgen Weidenmüller<br />

Sunds Defibrator GmbH (Bad Homburg)<br />

hatte im November 1997 Kunden zu einem<br />

Symposium zum Thema „Zellstofftechnologie”<br />

in das Hotel Schloß Eckberg nach Dresden<br />

eingeladen. Es waren 34 Teilnehmer aus<br />

den Ländern Österreich, Schweiz, Slowakei,<br />

Tschechische Republik und Deutschland gekommen.<br />

In entspannter Atmosphäre erlebten<br />

sie mit den dargebotenen technischen<br />

und technologischen Innovationen auf den diversen<br />

Spezialgebieten der Holzverarbeitung<br />

zu Zellstoffen – hauptsächlich für die Papierherstellung<br />

– ein wahrlich prächtiges Feuerwerk:<br />

Sunds Defibrator präsentierte sich als<br />

weltweit einziger Lieferant kompletter Linien<br />

zur Herstellung von chemisch und mecha-<br />

nisch aufgeschlossenen Faserstoffen zur Herstellung<br />

von Zellstoffen und Holzstoffen für<br />

Papier, Karton und Pappe sowie von Faserplatten,<br />

vom Rohstoff Holz oder Einjahrespflanzen<br />

bis zum versandfertig verpackten<br />

Halbstoff.<br />

Die Unternehmensgeschiche<br />

Das Unternehmen Sunds wurde 1933 von<br />

Arne Asplund zusammen mit Gunnar Magnusson<br />

als Defibrator Company in Schweden<br />

gegründet und hat sich besonders in den<br />

zurückliegenden ca. 15 Jahren mit den mas-


siv aufkommenden neuen Anforderungen an<br />

die umwelt- und ressourcenschonenden Technologien<br />

bei der Faserstoffherstellung stürmisch<br />

weiterentwickelt. Heute legt das Unternehmen<br />

Zeugnis davon ab, daß es die ursprünglich<br />

als grüne Spinnereien, teils sogar<br />

als Hysterie bezeichneten Hinweise auf<br />

durch industrielle Aktivitäten verursachte<br />

Umweltschäden mit wissenschaftlichen Mitteln<br />

bearbeitet und aus den gewonnenen Erkenntnissen<br />

innovativ die technologischen<br />

Konsequenzen gezogen hat. Ergebnis ist eine<br />

weltweit gültige Führungsposition als<br />

Know-how-Spezialist und Lieferant kompletter<br />

Produktionslinien für Faserstoffe. Diese<br />

weltweiten Aktivitäten sind heute um ein<br />

Vielfaches größer und bedeutungsvoller, als<br />

sie es in den Gründerjahren des Unternehmens<br />

im heimatlichen schwedischen bzw.<br />

skandinavischen Umfeld waren. Wenn man<br />

an die zukünftigen Aufgaben denkt, die an<br />

die Gesellschaft der Welt bezüglich Schonung<br />

der (atmosphärischen) Umwelt und<br />

der nachhaltigen Nutzung des weltweiten<br />

Potentials an Biomasse (Holz und Einjahrespflanzen)<br />

zukommen werden, so wird man<br />

die Bedeutung der zurückliegenden Leistungen<br />

und die Zukunftsperspektiven<br />

eines solchen Unternehmens für notwendig<br />

werdende globale Entwicklungen menschlicher<br />

Aktivitäten noch höher einschätzen,<br />

als auf dem Boden bloßer alltäglicher Geschäftsabläufe.<br />

Mit zeitgemäßem Management zählen zu<br />

den Schwerpunkten der Unternehmensphilosophie<br />

in erster Linie eine hohe Motivation<br />

der Mitarbeiter mit exzellentem Know-how<br />

an jedem Arbeitsplatz, die Orientierung auf<br />

den Kunden, auf Umwelt- und Ressourcenschonung,<br />

Qualität, Effizienz und schnelles<br />

Reaktionsvermögen. Letzteres führte beispielsweise<br />

zu einer Verkürzung der Lieferzeiten<br />

um 50% und ein weiteres Potential von<br />

bis zu etwa 75% will man noch umsetzen! Forschung<br />

und Entwicklung werden gezielt genutzt<br />

und sind auf Umweltschutz, Kosteneffektivität,<br />

optimale Ausbeute und höchstmögliches<br />

Qualitätsniveau ausgerichtet.<br />

Partnerschaftliche Beziehungen zum Kunden<br />

werden über die gesamte Lebensdauer<br />

einer Lieferung als lebenswichtiges Element<br />

angesehen, besonders bei Kunden in Entwicklungsländern,<br />

die meistens auf zusätzliche<br />

Serviceleistungen angewiesen sind.<br />

1988 erfolgte ein für die Entwicklung des<br />

Unternehmens wesentlicher Schritt: die Vereinigung<br />

von Sunds Defibrator mit Rauma<br />

Repola Pulping Machinery Group/Finnland.<br />

In den 80er Jahren wurde die Forschung ausgebaut<br />

und man befaßte sich sehr intensiv<br />

mit dem Studium der Kochprozesse. Aus diesen<br />

Arbeiten ging schließlich die Chargenkochung<br />

nach dem „SuperBatch“-Verfahren<br />

hervor, die heute eine Schlüsselfunktion in<br />

TCF-Zellstofflinien insbesondere für Langfaser-Verstärkerzellstoffe<br />

hat.<br />

Sunds Defibrator unterhält Tochtergesellschaften<br />

mit Büros in allen Ländern mit bedeutender<br />

Holzwirtschaft für Engineering,<br />

Verkauf und Service. Fabrikationsstätten liegen<br />

in Finnland, Japan, Südafrika, Schweden<br />

und USA. 1996 wurde ein Umsatz von 5707<br />

Mio. skr erzielt. Die Mitarbeiterzahl lag bei<br />

2500.<br />

Die traditionellen Geschäftsfelder sind Faserlinien<br />

für Zellstoff, Holzstoff und Holzwerkstoffe<br />

(Faser- und Spanplatten, zusammengefaßt<br />

unter dem englischsprachigen Begriff<br />

„panel boards)”. Über die ersteren beiden<br />

wird nachfolgend zu berichten sein. Ein-<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

leitend erwähnenswert sind jedoch noch zwei<br />

Aktivitätsbereiche, die in Zukunft voraussichtlich<br />

zunehmende Bedeutung bekommen<br />

werden: zum einen die Planung und Erstellung<br />

von Faserlinien aus Einjahrespflanzen,<br />

zum anderen Ausrüstungen für Faserstofflinien<br />

und wohl auch Papierfabriken zur<br />

Schließung der Wasserkreisläufe, im Blick<br />

auf die „abwasserfreie Fabrik“. Letztere Aufgaben<br />

sind sicher keine „papiermacherischen“<br />

mehr, sondern solche für die Verfahrenstechnik<br />

(chemical engineering); sie lassen<br />

das Aufgabenpotential für diesen Bereich<br />

für die mittelfristige Zukunft in etwa erahnen.<br />

Faserlinien für Einjahrespflanzen haben<br />

für Sunds Defibrator jetzt schon erhebliche<br />

Bedeutung vor allem in den tropischen Entwicklungsländern,<br />

beispielsweise China und<br />

Indien. Seit 1980 wurden insgesamt 52 Anlagen<br />

auf der Basis von Einjahrespflanzen geliefert.<br />

Faserrohstoffe sind vornehmlich<br />

Bambus, Bagasse,Weizen- und Reisstroh. Sie<br />

spielen dort eine besondere Rolle, wo die<br />

Forstwirtschaft unterentwickelt ist, oder es<br />

überhaupt keine Wälder gibt.<br />

Schließlich soll einleitend noch ein kurzer<br />

Blick auf die Größenordnungen des Anlagenumfangs<br />

geworfen werden, um den es bei<br />

Großanlagen heute geht: man steuert auf die<br />

„mega mill“ zu, d. h. auf Standorte mit einer<br />

Gesamtleistung von etwa 1 Mio. jato, zwar<br />

nicht in einer einzigen Linie, wohl aber in<br />

mindestens zwei. Die Standardgrößenordnung<br />

einer Faserlinie beispielsweise für Nadelholz-Sulfatzellstoff<br />

liegt heute bei 500 000<br />

jato.<br />

Wie nicht anders zu erwarten, ist das umfangreichste<br />

Geschäftsfeld die Faserlinie für<br />

die Herstellung von Zellstoff. Die wichtigsten<br />

243 11–12/98


Detailanlagen sind dafür: Holzaufbereitung<br />

mit Entrindung, Hackschnitzelherstellung<br />

und -aufbereitung, -transport, -lagerung, ggf.<br />

-mischung und -dosierung, Kochung, Sortierung,<br />

Eindickung und Wäsche, Bleiche, Stoffentwässerung<br />

und -trocknung, Ballenherstellung<br />

und -verpackung.<br />

Jeder Einzelschritt im Prozeßablauf wurde<br />

im Laufe der vergangenen ca. 15 Jahre von<br />

Sunds Defibrator kritisch überprüft und innovativ<br />

an die aktuellen technischen und<br />

technologischen Anforderungen angepaßt. So<br />

gibt es praktisch überall nur Neues und<br />

nichts Althergebrachtes mehr zu sehen.<br />

Triebfedern für die Entwicklungen waren<br />

insbesondere die für die Zellstofferzeugung<br />

verschärften Auflagen für den Umweltschutz,<br />

die Eliminierung von Elementarchlor<br />

und schließlich die vollkommen chlorfreie<br />

Bleiche, die Optimierung der Ausbeute und<br />

Minimierung von Abfallstoffen, steigende<br />

Qualitätsansprüche der Kunden bezüglich<br />

Festigkeitseigenschaften und Gleichmäßigkeit<br />

der Qualitätsparameter, Leistungssteigerung<br />

und Kostensenkung der Betriebsanlagen,<br />

u. v. a. m.<br />

Wenn man sich diese Anforderungspalette<br />

genauer durchdenkt, so wird verständlich,<br />

daß sich daraus komplett veränderte Technologieschritte<br />

ergeben und es nimmt nicht<br />

wunder, daß beispielsweise die neuen<br />

Bleichstufen mit Sauerstoff oder Ozon in ihrer<br />

Chemie unkonventionelle neue und aufwendige<br />

Anforderungen stellen, die sich auch<br />

auf vorausgegangene Prozeßstufen – beispielsweise<br />

die Wäsche zwischen den Bleichstufen<br />

zur Entfernung von Reaktionsprodukten<br />

oder die Kochung per se – massiv auswirken.<br />

TCF-Zellstoffherstellung<br />

Um es kurz zu machen: die TCF-Technologie<br />

zur Herstellung von Nadelholz-Verstärkerzellstoff<br />

(mit besonderen technologischen<br />

Eigenschaften bezüglich Mahlbarkeit und<br />

daraus resultierenden mechanischen und optischen<br />

Eigenschaften zur Herstellung insbesondere<br />

grafischer Papiere mit hochwertigen<br />

Verarbeitungseigenschaften in schnellen<br />

Druckmaschinen) setzt eine sehr gleichmäßige<br />

Durchkochung der Hackschnitzel und in<br />

allen Prozeßstufen faserschonende Behandlung<br />

voraus. Für die Kochung ist das „Super-<br />

Batch”-Verfahren die optimale Technologie<br />

11–12/98 244<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

mit gewissen Vorteilen gegenüber der bekannten<br />

kontinuierlichen Kochung. Es liefert<br />

beispielsweise bei vergleichbarem Aufschlußgrad<br />

leicht erhöhte Ausbeute. TCF-<br />

Bleichfolgen mit Sauerstoff und Ozon setzen<br />

gegenüber konventionellen Bleichfolgen<br />

einen höheren Aufschlußgrad voraus, d. h.<br />

die Kochung wird zu niedrigen Kappa-Werten<br />

geführt. Das birgt die Gefahr von Faserschädigungen<br />

mit Festigkeitsverlusten in<br />

sich, die man nicht tolerieren kann. Aus diesem<br />

Grunde muß die Kochung sehr schonend<br />

und zu hoher Gleichmäßigkeit innerhalb der<br />

einzelnen Hackschnitzel geführt werden. Das<br />

kann man nur mit zuverlässiger Imprägniertechnik<br />

der Hackschnitzel mit der Kochflüssigkeit,<br />

sorgsamer Temperaturführung und<br />

stufenweiser Führung des Kochprozesses<br />

mit diversen Kochflüssigkeitsmischungen<br />

aus Frischlauge und Schwarzlauge sowie<br />

gezielter Chemikalienführung erreichen.<br />

Schlüsselfunktion hat dabei aber auch die<br />

Struktur und Gleichmäßigkeit der Hackschnitzel,<br />

denn von ihrer Struktur ist der Ablauf<br />

der Imprägnierung mit der Kochflüssigkeit<br />

abhängig. Es hat also spezieller Forschungsarbeit<br />

auch auf diesem Gebiet bedurft,<br />

die Voraussetzungen für diese Technologie<br />

zu schaffen, d. h. man hat sich intensiv<br />

mit der Qualität und der Qualitätssteuerung<br />

der Hackschnitzel bis hin zu den Hackmaschinen,<br />

der Hackschnitzelsortierung, der<br />

Aufbereitung der Rejekts zu nutzbarer Qualität<br />

u. a. m. befassen müssen. Die notwendigen<br />

Maßnahmen gehen noch weiter in der<br />

Produktionskette zurück: einzubeziehen waren<br />

auch die Entrindung und das Holzhandling,<br />

mit anderen Worten die gesamte Technik<br />

der Holzaufbereitung vor der eigentlichen<br />

Faserstoffherstellung. Natürlich hat<br />

dann auch noch die Holzqualität als solche ihre<br />

Einflüsse.<br />

Materialschonung als Ziel<br />

Wesentliches Ziel ist auch in diesen Vorstufen<br />

zur eigentlichen Faserstoffherstellung<br />

in jedem Schritt äußerste Schonung des Materials,<br />

im Bereich der Holzvorbehandlung<br />

beim mechanischen Handling zunächst der<br />

Stämme, später auch der Hackschnitzel bei<br />

Aufbereitung, Transport und Lagerung. Die<br />

verbesserte Technik des Stammhandlings<br />

vermeidet weitgehend die bekannte „Pinselbildung“<br />

an den Stammenden, die zu Faser-<br />

schäden führt, zur Stiftbildung, Bruchmaterial<br />

und schließlich zu Sortierverlusten. Die<br />

Hochleistungshackmaschinen wurden neu<br />

konzipiert, die Stammführung und Messerführung<br />

verbessert, die Voraussetzung für<br />

gleichmäßige und gezielt einstellbare Schnitzelqualität<br />

geschaffen. Der Schnitzelaustrag<br />

aus der Hackmaschine erfolgt nun schonend<br />

mit Schneckenförderern. Die neueste Hackmaschinenkonzeption<br />

trägt den Namen „Camura<br />

GS“. Die Lieferung von bisher insgesamt<br />

über 2000 Hackmaschinen spricht für<br />

eine gelungene Konstruktion.<br />

Die Beschickung der Entrindungstrommel<br />

erfolgt schonend horizontal mit dem „Gentle-<br />

Feed“-System, das aus horizontal changierenden<br />

Lamellen besteht und kaum Verschleiß<br />

unterliegt. Kettentransporteure und<br />

Rutschen wurden eliminiert.<br />

Die Entrindungstrommeln „EasyTire“ sind<br />

auf Gummireifen gelagert und über Geschwindigkeit,<br />

Durchsatz und Verweilzeit<br />

automatisiert und prozeßgesteuert.<br />

Alle Maßnahmen in der Holzvorbereitung<br />

haben summiert zu 2 bis 6% geringeren Holzverlusten<br />

geführt, zu höherer Faserstoffausbeute<br />

von 0,5 bis 2%, zu niedrigerer Kappazahl<br />

von 1 bis 3 Einheiten, zu geringeren Rejektmengen<br />

von 50 bis 85% und zu Chemikalieneinsparungen<br />

insbesondere bei der Bleiche<br />

von 5 bis 15% Alkali sowie jeweils 5% bei<br />

Sauerstoff und Chlor (bei ECF-Bleiche). Die<br />

Kosteneinsparungen bei Holz, Chemikalien<br />

und Energie tragen wesentlich zu einer<br />

schnelleren Amortisierung der Investitionskosten<br />

bei.<br />

Nach dem Siegeszug der kontinuierlichen<br />

Kochung – in Verbindung mit dem Namen<br />

Kamyr jedermann im Fach bekannt – ist es<br />

erstaunlich, daß im Zeitalter der möglichst<br />

kontinuierlich geführten Produktionsprozesse<br />

gerade hier eine Kehrtwendung erfolgte,<br />

die allerdings bei näherer Betrachtung der<br />

Umstände im Detail, wie schon angedeutet,<br />

verständlich wird. Das chargenweise arbeitende<br />

„SuperBatch”-Verfahren hat mit seiner<br />

Flexibilität bei den Kochbedingungen dazu<br />

geführt, daß gerade für TCF-Zellstoffe zum<br />

einen differenzierte Kundenwünsche bei der<br />

Qualitätseinstellung der Zellstoffe auch für<br />

kleinere Auftragsumfänge erfüllt werden<br />

können, zum anderen aber auch eine größere<br />

Beweglichkeit beim Rohstoffeinsatz gegeben<br />

ist. Letzteres ist auch ein gewichtiges Argument<br />

mit größerer Bedeutung als je zuvor.<br />

(Fortsetzung Seite 247)


Mit gleicher Kochanlage können sowohl Nadelhölzer<br />

als auch Laubhölzer aufgeschlossen<br />

werden.<br />

Das „SuperBatch”-Verfahren ist im Grunde<br />

genommen ein Mehrstufen-Verdrängungsverfahren.<br />

Zunächst muß eine optimale,<br />

gleichmäßige Durchdringung der Hackschnitzel<br />

erreicht werden. In den folgenden<br />

verschiedenen Kochphasen wird mit unterschiedlichenKochlaugen-Zusammensetzungen<br />

und mit unterschiedlicher Temperaturführung<br />

gearbeitet. In den verschiedenen<br />

Kochphasen wird die verbrauchte Kochlauge<br />

mit frischer verdrängt. Prinzip ist Gewährleistung<br />

größter Gleichmäßigkeit der Prozeßabläufe<br />

über den gesamten Kocherinhalt. Zur<br />

Schonung der Fasersubstanz wird der Kocher<br />

nicht unter Druck ausgeblasen, sondern<br />

schonend leergepumpt. Alle Vorgänge sind<br />

computergesteuert und vollautomatisiert.<br />

Diese Art der kontrollierten Prozeßführung<br />

hat es ermöglicht, daß das Kochervolumen inzwischen<br />

auf 400 m3 (Fortsetzung von Seite 244)<br />

vergrößert werden konnte.<br />

Großanlagen können heute bis zu zwölf<br />

Kocher in jeweils drei Linien, insgesamt also<br />

36 Kocher aufweisen. Die modernsten Anlagen<br />

dieser Art stehen in Thailand, Indonesien,<br />

USA und Finnland.<br />

Nach der Kochung muß die restliche Kochlauge<br />

vom Stoff abgetrennt und der Stoff gewaschen<br />

werden. Dazu werden Doppelwalzen-Waschpressen<br />

eingesetzt, die bei großen<br />

Durchsatzleistungen mit höchster Wascheffizienz<br />

arbeiten können. Unter dem Handelsnamen<br />

„TwinRoll Press“ werden verschiedene<br />

Pressenkonfigurationen mit unterschiedlichen<br />

Leistungsdaten vertrieben.<br />

Zur Faserstoffwäsche werden im Prinzip<br />

vier verschiedene Verfahrensweisen eingesetzt:<br />

Verdünnung mit Entwässerung, Verdrängung,<br />

Diffusion und Pressung. Sie werden<br />

entweder einzeln oder in Kombination<br />

verwendet. Die „TwinRoll”-Pressen verwenden<br />

drei davon, nämlich Verdünnung und<br />

Entwässerung, Verdrängung und Pressung.<br />

Das ist der Grund für ihre ungewöhnlich<br />

große Effizienz. Sie erlauben bei großen<br />

Durchsatzleistungen Einlaufstoffdichten von<br />

minimal 3% und Auslaufstoffdichten bis zu<br />

35%.<br />

Für die Stoffsortierung und -reinigung<br />

wurde der „DeltaScreen“ entwickelt, ein<br />

Schlitzdrucksortierer hoher Leistung. Die<br />

speziell konstruierten Schlitzkörbe tragen<br />

den Handelsnamen „Nimega“. Der „Delta-<br />

Screen” zeichnet sich durch die hohe Zulaufstoffdichte<br />

von 3 bis 5% aus, was u. a. einen<br />

großen Vorteil für die verringerte Wasserführung<br />

bei der Sortierung bedeutet. Der<br />

„Nimega”-Schlitzkorb weist außergewöhnliche<br />

Unempfindlichkeit, also hohe Standzeit<br />

auf.<br />

Die Pressen- und Sortiererkonzeptionen<br />

können natürlich auch in der Stoffaufbereitung<br />

von Holzstoff- und Altpapierlinien eingesetzt<br />

werden. Es ist ersichtlich, daß gewisse<br />

Standardkonzeptionen zu einer beachtlichen<br />

Rationalisierung in der Fertigung geführt<br />

haben werden und auch im Einsatz<br />

beim Kunden Rationaliserungseffekte ermöglichen.<br />

Deutlich niedrigerer<br />

Frischwasserverbrauch<br />

möglich<br />

Die Optimierungsanstrengungen der Anlagenteile<br />

für die einzelnen Prozeßschritte<br />

(„unit operations“) führen in der Gesamtkonzeption<br />

zu gegenseitigen Optimierungseffekten<br />

mit dem Ergebnis, größtmöglicher Effizienz,<br />

vermindertem Energieverbrauch, vermindertem<br />

Frischwasserbedarf und maximaler<br />

Produktqualität.<br />

In der Summe wird beispielsweise ein<br />

Frischwasserbedarf für die Zellstofferzeugung<br />

von 5 m 3 /t für erreichbar gehalten!<br />

Ein weiterhin sehr umfangreiches Spezialgebiet,<br />

auf das hier aber nicht näher eingegangen<br />

werden soll, ist die Bleichtechnologie<br />

für ECF- und TCF- Zellstoffe; im Vordergrund<br />

steht dabei die Sauerstoff- und Ozonbleiche.<br />

Größtmögliche Effizienz hierbei setzt sauberen,<br />

gereinigten Stoff voraus, mit minimalem<br />

„carry over“, also Hinüberschleppen von Verunreinigungen<br />

aus vorausgegangenen Stufen.<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

Zur Faserstoffentwässerung und Ballenherstellung<br />

sind verschiedene Arten von Entwässerungsmaschinen<br />

im Einsatz: Rundsieb-,<br />

Langsieb- und Doppelsiebmaschinen<br />

mit unterschiedlichen Pressenpartiekonzeptionen.<br />

Sunds Defibrator hat als neue Konzeption<br />

die Preßformer-Doppelsieb-Entwässerungsmaschine<br />

entwickelt: sie arbeitet mit<br />

einem Langsieb-Formiertisch mit jeweils<br />

zwei nachfolgenden Doppelsieb- und Doppelfilzpressen.<br />

Der Stoffauflauf wird bei einer<br />

Stoffdichte von 1 bis 2% beschickt. Die Doppelsiebpressen<br />

können bis auf 30 bis 35%<br />

otro entwässern. Nach den beiden Doppelfilzpressen<br />

können bei Nadelholz- und Laubholz-Sulfatzellstoffen<br />

ca. 50% otro erreicht<br />

werden.<br />

Die Entwässerungs- und Trocknungssysteme<br />

sind auf größtmögliche Energieeinsparung<br />

konzipiert. Auch für die Ballenherstellung<br />

hat man flexible Systeme zur Erfüllung<br />

spezieller Kundenwünsche entwickelt,<br />

z. B. bezüglich des Ballenformates, der Verpackung<br />

oder Ballenbündelung etc.<br />

Aus dem Geschilderten soll ersichtlich<br />

werden, wie Sunds Defibrator die in den 80er<br />

Jahren aufgekommenen Erkenntnisse und<br />

Forderungen nach besserem Umweltschutz<br />

und besserer, schonender Ressourcennutzung<br />

für die Faserstofferzeugung aufgenommen<br />

und in komplette neue Linienkonzeptionen<br />

umgesetzt hat. Weisen die<br />

diversen Linienelemente nun allein schon<br />

einen hohen Optimierungsgrad auf, so ist<br />

doch abzusehen, daß die komplette Linie aus<br />

diesen Elementen in ihrer optimalen Abstimmung<br />

aufeinander noch weitere zusätzliche<br />

Effekte bringt. Diese Linienkonzeption<br />

dürfte von Detailanbietern schwer zu übertreffen<br />

sein. Die Position des Marktführers<br />

ist technisch und technologisch somit multilateral<br />

hervorragend abgesichert. ����<br />

247 11–12/98


Das Papiermacherzentrum (PMZ) in<br />

Gernsbach als Dienstleister für die deutsche<br />

und schweizerische Zellstoff- und Papierindustrie<br />

in Sachen Aus- und Weiterbildung sowie<br />

Unternehmens- und Personalberatung<br />

expandiert weiter. Zum Anfang des neuen<br />

Jahres wurden eine Reihe von zusätzlichen<br />

qualifizierten Mitarbeitern industrieseitig<br />

eingestellt und die Organisation des PMZ<br />

neu formiert.<br />

Im PMZ in Gernsbach sind täglich rund<br />

500 Personen aus dem Kreis der Firmen der<br />

nationalen und internationalen Papier- und<br />

Zellstoffbranche sowie der papierverarbeitenden<br />

Industrie in Aus- und Weiterbildung.<br />

In den drei Zuständigkeitssektoren des PMZ<br />

erfüllt die staatliche Papiermacherschule<br />

Gernsbach (PMS) den Part der Berufs- und<br />

Fachschule für Auszubildende und Meisterkursabsolventen<br />

aus ganz Deutschland und<br />

der Schweiz. Im industriellen Bereich sind<br />

die Baden-Württembergischen Papierverbände<br />

zuständig für wirtschafts- und sozialpolitische<br />

Angelegenheiten, während das BIP<br />

– Bildungswerk Papier – Papiererzeugung/Papierverarbeitung<br />

den kompletten<br />

Bereich der technischen berufsspezifischen<br />

Weiterbildung und der qualifizierten Managemententwicklung<br />

abdeckt. Dazu berät das<br />

BIP in erheblichem Umfang Firmen dieser<br />

Branche in allen Fragen der Unternehmens-,<br />

Organisations- und Personalentwicklung.<br />

Eine Ausweitung wird der Bereich der Sicherheitsschulung<br />

durch die Papiermacher-<br />

Berufsgenossenschaft in Mainz erfahren, für<br />

welche das PMZ die Schulungsstätte für Arbeitssicherheit<br />

bildet. Das erfolgt unter internationaler<br />

Ausweitung der Aufgabenfelder<br />

des PMZ einerseits und operativer Betreuung<br />

bzw. Umsetzung der gesamten Nachwuchsangelegenheiten<br />

für die Papier- und<br />

Zellstoffindustrie im Auftrag der Verbände<br />

der deutschen und schweizerischen Papierund<br />

Zellstoffindustrie andererseits.<br />

Die neueste Entwicklung auf diesem Sektor<br />

begünstigt den akademischen Nachwuchs<br />

für diese Branche. Mit der Gründung eines<br />

akademischen Sektors im PMZ als Management<br />

Institute of the Paper Industry (MIP)<br />

Ende 1997 wurde die Möglichkeit geschaffen,<br />

11–12/98 248<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

Neuorganisation im<br />

Papiermacherzentrum<br />

in Verbindung mit der City University of<br />

Frankfurt, einer in Amerika akkreditierten<br />

und in 22 Ländern der Welt vertretenen Universitäts-Gruppe,<br />

in Gernsbach ab August<br />

d. J. den Einstieg in das Studium zum MBA<br />

– Master of Business Administration – aufzunehmen.<br />

Zielgruppe sind die Studenten<br />

des Ingenieurwesens der Papiertechnik und<br />

bereits aktiv tätige Jungakademiker im Bereich<br />

der europäischen Papier- und Zellstoffindustrie.<br />

Sinn dieses Zusatzstudiums ist es, qualifizierte<br />

betriebswirtschaftliche Kenntnisse<br />

und Managementkompetenz zu erlangen.<br />

Dies ist die Voraussetzung für die Sozialkompetenz<br />

in der zukünftigen Industrietätigkeit<br />

neben der Ingenieurausbildung<br />

an den Fakultäten für die Papier- und<br />

Zellstoffproduktion.<br />

Im ersten Studienblock von 8 Wochen, jeweils<br />

mit Zwischenprüfungen versehen, erreichen<br />

die Studenten das Certificate of Graduate<br />

Study in Management im MIP/PMZ in<br />

Gernsbach und können danach, nach Abschluß<br />

ihres eigenen Studiums, die restlichen<br />

Stufen zum MBA im PMZ oder praktisch<br />

weltweit an vielen anderen Universitäten erreichen.<br />

Das Studium wird weltweit, so auch<br />

im PMZ, nur in englischer Sprache angeboten.<br />

Neben der personellen Verstärkung des<br />

PMZ-Teams und der qualitativen Verbesserung<br />

der Ausstattung der Labors und Technika<br />

im Wert eines siebenstelligen Betrages<br />

wird derzeit das PMZ auch bauseitig erweitert.<br />

Nach dem Erwerb des Hauses Fabriano<br />

im Jahre 1997, ausgestattet als zusätzliches<br />

Bürogebäude mit einer Dienstwohnung für<br />

die Verwaltungsleitung, wird – so hofft man<br />

in Gernsbach – noch 1998 mit dem Bau des<br />

innerhalb des PMZ-Projekts 2000 bereits seit<br />

Anfang der 90er Jahre geplanten 11. Gebäudes<br />

begonnen werden. Haus Steyrermühl<br />

wird als weiteres Seminarhotel für die dringend<br />

anstehende Erweiterung in Quantität<br />

und Qualität der Bettenkapazität dienen.<br />

Finanziert wird das Ganze über den VAP-<br />

Fonds für Lehre und Nachwuchs der deutschen<br />

Papier- und Zellstoffindustrie unter<br />

Beteiligung des ASPI (Arbeitgeberverband<br />

der Schweizer Papierindustrie) für den<br />

schweizerischen Anteil und namhafter Dodationen<br />

der Fritz Landmann-Stiftung in Hamburg,<br />

insbesondere zur Qualitätsverbesserung<br />

des technischen Standards der Labors<br />

und Technika für die Weiterbildung<br />

im Bereich Wellpappe und Papierverarbeitung.<br />

����<br />

PTS-Streicherei-Symposium im<br />

Sheraton München<br />

16. bis 19. September 1997<br />

Vor eindrucksvoller Kulisse – die Sättigungsgrenze<br />

knapp oberhalb von 800 Teilnehmern<br />

wurde im Traditionshotel wieder<br />

einmal mühelos erreicht – konnte PTS-PTA-<br />

Präside P. W. Rizzi das nunmehr schon 18.<br />

Streicherei-Symposium auf die Programmsekunde<br />

pünktlichst einläuten. Binnen sechs<br />

Minuten erläuterte er seine Sicht, daß die Zukunft<br />

des Strichs auf richtungweisenden<br />

Beiträgen der Kolloidik beruht, unterstützt<br />

von neuen (IR-) Trocknungskonzepten, und<br />

nicht zuletzt von der „ungeheuren Entwicklung<br />

der Filzpresse“ profitiert.<br />

Rizzi dankte allen F & E-Leitern bzw. Referenten<br />

aus der Industrie, die diesem Symposium<br />

die eigentliche Würze verleihen, dessen<br />

Qualität sich vor allem in der internationalen<br />

Beteiligung widerspiegele, die mit 53%<br />

größer als die nationale Präsenz ausgefallen<br />

sei. Aufgeschlüsselt sei die Papierproduktion<br />

mit 35% der Teilnehmer vertreten, die Zulieferer<br />

mit 51% und die Institute samt ihren


Studenten mit 14%. Schlüssigerweise kreditierte<br />

er diesen Zuspruch seinen Mitarbeitern<br />

J. Weigl und R. Sangl – ersterer schon<br />

seit Dezennien der ruhende Pol in der Referateflucht<br />

und überdies ein ernst zu nehmender<br />

Diskutierer. Diesen beiden für die<br />

Leitung Verantwortlichen war es wieder gelungen,<br />

die zum Thema kompetenten Autoren<br />

auch 1997 nach München zu holen und<br />

dabei eine Wahl bzw. Auswahl getroffen zu<br />

haben, die vor allem die Praktiker im Auditorium<br />

ansprach. Nicht zuletzt ist ihre Terminierung<br />

ein Glücksgriff, denn nur einen<br />

Tag nach Abschluß des Symposiums kletterten<br />

die Hotelpreise um circa 50% (Oktoberfest!).<br />

Da Weigl und Sangl auch das 19. Streicherei-Symposium<br />

vom 14. bis 17. September<br />

1999 betreuen werden, darf man jetzt schon<br />

etwas Vorfreude auf den Status der Kunst des<br />

Streichens zum Ausklang des Jahrhunderts<br />

aufkommen lassen.<br />

Übrigens: die Leitung des Symposiums<br />

wurde absolut unauffällig und höchst wirksam<br />

unterstützt durch H. Hammer und Monika<br />

Dreher, die im Tagungsbüro keine Information<br />

schuldig blieben. Vergleichbares<br />

gilt für die Dolmetscher (deutsch/englisch/<br />

französisch).<br />

Der aus Atlanta angereiste D. R. Dill genoß<br />

das Privileg, als Tappi-Präside das Auditorium<br />

im Namen von 3000 Mitgliedern begrüßen<br />

zu dürfen. Er sprach über die Papierindustrie<br />

als ein globales Unterfangen, das<br />

überall dieselben Prioritäten setze. Dank der<br />

wachsenden Nachfrage nach Papiererzeugnissen<br />

könne von einem bedrohlichen Wettbewerb<br />

kaum gesprochen werden. Neidlos<br />

anerkannte Dill die führende Rolle Europas<br />

in der Recyclingtechnologie, konterte aber<br />

mit dem Hinweis auf die neuartige Produktion<br />

von gestrichenem Liner bzw. Wellpappe in<br />

den USA. Er schloß mit dem Hinweis auf die<br />

neuen, kompetitiven Papier- und Zellstoffproduktionen<br />

im Fernen Osten und dem Bewußtsein,<br />

auch im Auditorium manches Tappi-Mitglied<br />

anzutreffen, das er demnächst<br />

auf nordamerikanischen Symposien zu ähnlichen<br />

Themen wiederzusehen hoffte.<br />

Tappi-Dill folgte der aktive Zellchemingpräside<br />

W. Heinrich als Diskussionsleiter, der<br />

vorab um strikte Einhaltung der Vortragsdauer<br />

von 20 Minuten bat, um mit der eingeplanten<br />

Diskussionsperiode von circa acht<br />

Minuten pro Beitrag das Auslangen zu finden.<br />

Aber bevor die von ihm betreuten sieben<br />

Beiträge angeritzt werden, muß dieser Berichter<br />

noch eine Bemerkung loswerden, die<br />

nicht leichten Herzens aus der Feder fließt:<br />

Im erinnernswerten Gesamteindruck dieses<br />

PTS-Parade-Symposiums kommt man<br />

nicht um die Feststellung herum, daß angesichts<br />

der Beschränkung auf ein konkretes<br />

Thema und der Präsenz so vieler hochkarätiger<br />

Experten in Vortrag wie Diskussion<br />

punktweise tiefer gefurchtt wird als auf den<br />

jährlichen Papieringenieurtagungen zwischen<br />

Helsinki und Grenoble (im deutschen<br />

Sprachraum also in Baden-Baden, Graz und<br />

Bled). Ergo sollten die Schwerpunkte solcher<br />

Symposien in der Berichterstattung einen<br />

äquivalenten redaktionellen Raum beanspruchen<br />

dürfen – was aber leider nicht realisierbar<br />

ist. Bekanntlich lebt der Journalismus<br />

vom Anzeigenaufkommen, das leider<br />

von ganz anderen Faktoren abhängt als von<br />

der Häufigkeit bzw. Qualität von Fachtagungen.<br />

Folglich müßte auch hier nach neuen Wegen<br />

gesucht werden, um das redaktionelle<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

Prokustesbett in ein bequemeres französisches<br />

Doppelbett zu transformieren! Dazu<br />

gleich eine Anregung: der Gesellschaftsabend<br />

am 17. 9. im Sheraton mit einem opulenten<br />

Angebot an Speisen und Getränken wurde<br />

von rund 100 Firmen der Zulieferindustrie<br />

bestritten; ein vertretbarer Anteil dieses Aufwandes<br />

würde sicher ausreichen, um den<br />

Fachzeitschriften zu erlauben, ihrer journalistischen<br />

Berichtspflicht in angemessenem<br />

Umfang nachzukommen!<br />

Aus dem vorgenannten Grund muß auf die<br />

Schilderung des inspirierenden Ambiente<br />

zwischen den Sitzungen und auf den gesellschaftlichen<br />

Veranstaltungen sowie auf die<br />

detaillierte Wiedergabe von Diskussionen<br />

verzichtet werden. Schlimmer noch: bei der<br />

Besprechung der Beiträge ließ sich eine Auswahl<br />

bzw. Adaption des Berichteumfanges an<br />

den verfügbaren Zeilenraum ebenso nicht<br />

vermeiden, so daß mancher Leser mit speziellen<br />

Interessen nicht ganz auf seine Kosten<br />

kommen wird. Diesbezüglich wird also schon<br />

vorher um Entschuldigung gebeten – nicht<br />

zuletzt auch deshalb, weil jeder Berichter andere<br />

Schwerpunkte setzt, die u. a. auch von<br />

seinen eigenen Berufserfahrungen bzw.<br />

Überzeugungen tangiert werden.<br />

Die Eröffnungssitzung<br />

leitete H. J. Kessler mit dem Thema über h’h-<br />

Papiere und zukünftige Entwicklungen ein.<br />

Er verlas die Marktbewegungen bei Zeitungsdruck-<br />

bzw. Magazinpapieren in den<br />

letzten 15 Jahren, wobei die Zunahme der Importe<br />

in die BRD von gestrichenen Rollenpapieren<br />

von 1500 t in 1980 auf 9000 t in 1997<br />

auffiel. Steigender Bedarf ruft nach Um-<br />

249 11–12/98


schichtungen in der Rohstoffversorgung speziell<br />

bei h’h-Papieren, die zu 12% bei grafischen<br />

und zu 40% bei Zeitungsdruckpapieren<br />

aus recyclierten Fasern bestehen (bei LWC<br />

schon 15%). Die Zahl der großen Anlagen<br />

wächst und tendiert nach 2000 m/min, die<br />

Wickelfehler schrumpfen auf 2 bis 3%. Der<br />

Referent ließ sodann die neuen technischen<br />

Fortschritte Revue passieren (bei Walzen,<br />

Schuhpressen, Streichfarbenapplikationen,<br />

beim Trend vom SC- zum Januskalander<br />

etc.), wobei der Zero Impact Coater das Ziel<br />

bleibt. Die Diskussion über TCF- bzw. ECF-<br />

Bleichen hält er für imagefördernd, warnte<br />

aber vor Überregulierungen bei der Zuweisung<br />

von Öko-Labeln.<br />

Das Substitutionspotential von Papier<br />

setzte er mit 5 – 9% bis 2010 cm, denn laut<br />

Wall Street Journal verursachen die neuen<br />

Medien keinen Kundenverlust und bleiben<br />

auch ohne Einfluß auf die Printwerbung, wie<br />

der Jahresversand von 200 Katalogen (!!) pro<br />

Familie in den USA demonstriert.<br />

M. Helbling hatte sodann die „Technologischen<br />

Trends und ihre Auswirkungen auf gestrichene<br />

Papiere“ im Visier. Noch immer ziehen<br />

die Printmedien 180 Mrd. Euro p.a. des<br />

Werbekuchens an sich, die neuen Medien dagegen<br />

nur 15 Mrd., die aber dann den Vorzug<br />

verdienen, wenn es sich um sehr schnell verfügbare<br />

Informationen handelt wie z. B. bei<br />

Kursentwicklungen an der Börse. Auch der<br />

Fiskus verhält sich da sehr modern: in Bayern<br />

kann man seine Einkommensteuererklärung<br />

1 schon per e-mail abgeben! Eine weitere<br />

Rückführungsmöglichkeit beim Papiereinsatz<br />

sieht Helbling in einer Nutzung des<br />

Internet für den Informationsfluß innerhalb<br />

eines Konzerns, was man als Intranet bezeichnet.<br />

Nichtsdestoweniger wird es eine papierlose<br />

Gesellschaft niemals geben, denn allen<br />

Unkenrufen zum Trotz wird der Papierverbrauch<br />

stetig zunehmen!<br />

M. Haller fielen interessante Daten zu<br />

Streichpigmenten ein. Schon 1470 benutzte<br />

man geriebene Kreide in Buntpapieren, wie<br />

später auch Lavoisier bei der Herstellung von<br />

Assignaten, wofür er 1793 in den Sack niesen<br />

mußte 2 . Das erste echte Pigment tauchte<br />

1865 als Bleiweiß im Papier auf, und 1892<br />

11–12/98 250<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

1 Wenn das der Aufsichtsratpräses Röller der Dresdner Bank rechtzeitig<br />

gewußt hätte, wäre er vielleicht noch heute Aufsichtsratvorsitzender! –<br />

Denn e-mail hätte seine Anlagen in Liechtenstein sofort dem Fiskus offenbart!<br />

– Die Red.<br />

2 So menschenfreundlich drückte man damals das Kopfabtrennen aus –<br />

Gentlemen gaben dem Henker sogar ein Trinkgeld! – Die Red.<br />

3 Wie schön, daß inzwischen in Brasilien ganz erstklassige Kaolin-Lagerstätten<br />

erschlossen wurden. – Die Red.<br />

schlug die Geburtsstunde der Porzellanerde<br />

im Kunstdruckpapier. Erst in diesem Jahrhundert<br />

entwickelte sich die aktuelle Pigmentvielfalt,<br />

deren Streichpigmentanteil<br />

sich allein seit 1970 verzehnfacht hat, bei Anteilen<br />

bis zu 50% in h’f Papieren. Von global<br />

12 Mio. t entfallen 54% auf Kaolin, 36% auf<br />

CaCO3 und nur 10% auf TiO2 und andere.<br />

Deren Verbrauch ist erdteilabhängig: 43%<br />

verbraucht Europa, 33% Amerika und 19%<br />

Asien. Von 5,2 Mio. t in Europa entfallen 54%<br />

auf CaCO3, 38% auf Kaolin. In den USA dagegen<br />

beanspruchen von 4 Mio. t die Kaoline<br />

73%, die Karbonate nur 15%. Auch die Eigenschaftsprofile<br />

differieren: in USA präponderieren<br />

Opazität und Streifigkeit, in Europa<br />

Weiße und Bedruckbarkeit. Auf beiden<br />

Kontinenten sind aber die üblichen Auswahlkriterien<br />

(Preis-Leistungsrelation im<br />

Wettbewerb, Papierqualitätsbeinflussung<br />

etc.) um Ökologie-Aspekte erweitert worden.<br />

Streichpigmente erfreuen sich höchster<br />

Zuwachsraten, denn Streichen wächst<br />

schneller als Füllen von Papier. Haller rechnet<br />

deshalb für 2010 mit einem Verbrauchsanstieg<br />

auf 24 Mio. t Pigmente! 3<br />

Heinrich raffte sich nach sehr dürftiger<br />

Diskussion zu der Bemerkung auf, die Referenten<br />

seinen ja „nicht mit Fragen überschüttet“<br />

worden. Allein das fast randvoll gefüllte<br />

Auditorium beeindruckte zutiefst – in<br />

Baden-Baden völlig unvorstellbar. Allerdings:<br />

Die Expertendichte war in München<br />

vielleicht um eine Größenordnung ausgeprägter<br />

(mit 110 berufserfahrenen Referenten!).<br />

P. W. Rizzi nutzte die vorgesehen Pause zur<br />

Verleihung der PTS-Medaille an L. Huggenberger<br />

(Omya Pluess-Staufer AG in Oftringen/Schweiz)<br />

für seine Verdienste um das<br />

Streichen mit hohen Pigmentkonzentrationen<br />

bei hohen Abzügen; nicht zuletzt habe<br />

sich Huggenberger um viele PTS-Seminare<br />

verdient gemacht! Huggenberger bedankte<br />

sich bündig und aufrichtig und verwies auf<br />

die Kooperation mit J. Weigl, die schon seit<br />

drei Dezennien Bestand hat.<br />

Nach der Pause äußerte sich H. U. Körner<br />

zu Thermotransfer-Druck-Papiere – Märkte,<br />

Grundlagen und Produkte, die Laser- und Inkjet-Papieren<br />

ähnlich sind, aber nur in einer<br />

Nische reüssieren, z. B. bei Barcode-Anwendungen<br />

oder aber im Textildruck. Die belangreichen<br />

Systemkomponenten wie Druckkopf,<br />

Farbband und Transferpapier zur Fixierung<br />

und Beständigkeit der 5µ-Farb-<br />

schichten wurden sehr instruktiv vorgestellt.<br />

Dabei komme es sehr auf die Oberflächenspannung<br />

des Papiers (mN/m) an! Letztlich<br />

hängten aber 80% der Druckqualität von der<br />

Oberflächenglätte ab; deren Mikroporosität<br />

offenbart der Cobb-Test, ebensogut auch die<br />

Penetrationslänge von Toluol. Marktgängige<br />

Transferdruckpapiere wurden auf diese Parameter<br />

hin untersucht und vorgestellt.<br />

R. Sangl berichtete (mit Frau. K. Dittrich<br />

und J. Weigl) über Neue Dispergiermittelsysteme<br />

für Streichpigmente, die von dem Faktum<br />

ausgingen, daß es einer intensiven anionischen<br />

Ladungsdichte bedarf, um die originären<br />

Pigmentagglomerate in ihre Primärpartikel<br />

zu dispergieren, wozu sich unter anderem<br />

Polyacrylate eignen. Die finale Partikelgröße<br />

tangiert das Laufverhalten der<br />

Streichfarbe sowie die Streichqualität. Simultan<br />

agiert das Dispergiermittel aber auch<br />

als Störstoff, wenn es bei Zusatz von Ausschüssen<br />

etc. mit kationischen Hilfsmitteln<br />

kollidiert.<br />

Die PTS versuchte es deshalb, Dispergiermittelsysteme<br />

mit geringerer negativer Ladungsdichte<br />

zu entwickeln, indem man die<br />

Anionika durch Schutzkolloide ersetzte, die<br />

mit Kationika nicht interaktieren, wie z. B.<br />

Na-Hydroxycarbonsäuren in Kombination<br />

mit Polyvinyl-Alkohol oder Pyrrolidon, die<br />

überdies auch noch als Cobinder wirken. Im<br />

Endergebnis erwiesen sich solche Dispergiersysteme<br />

mit reduzierter anionischer Ladung<br />

den polyanionischen Dispergierern als<br />

gleichwertig, jedoch bei simultaner Verminderung<br />

der Störstofffracht. Schutzkolloide<br />

befördern außerdem den Weißgrad des<br />

Strichs. Die Prüfung der Rezepturen erfolgte<br />

auf einem Helicoater der VESTRA. Die Übertragung<br />

dieser Einsichten auf Füllstoffe mit<br />

modifiziertem Citrat hat sich auch betrieblich<br />

bewährt.<br />

M. Lex (mit Ch. Kohl, I. Trummer und W.<br />

Probst) verfolgte ein ähnliches Ziel mit Praktische<br />

Erfahrungen mit einem neuen Dispergiermittel.<br />

Die Autoren sahen die klassischen<br />

Dispergiersysteme ähnlich kritisch wie<br />

Sangl und Weigl und ersetzten Polyacrylat<br />

durch modifizierte Citrate mit niedrigerer<br />

Ladungsdichte. Ein zweitägiger Betriebsversuch<br />

lieferte ein verkaufsfähiges LWC-Offsetdruckpapier<br />

mit 48 g/m 2 , wozu ein Oberpfälzer<br />

Kaolin mit 78% < 2µ verwendet wurde.<br />

Farbabdeckung und Bedruckbarkeit befriedigten,<br />

auch die Runability. Allfällige Effekte<br />

im PM-Kreislauf und im Abwasser be-


dürfen allerdings noch der Prüfung über einen<br />

längeren Zeitraum. Man geht aber jetzt<br />

schon von einer höheren Napfrupffestigkeit<br />

für Citrat-Rezepturen aus (bei 61% Feststoff,<br />

13% Binder, 1,2% Cobinder und 0,8% Ammoniumstearat).<br />

H. W. Maurer, Westvaev Res. Lab. in Laurel/Maryland,<br />

gab einen Überblick über das<br />

internationale TAPPI-Symposium 1997, betreffend<br />

die Grundlagen des Streichens sowie<br />

die TAPPI-Streicherei-Konferenz 1997, die<br />

sich mit circa 950 Teilnehmern regen Zuspruchs<br />

erfreuten. Dabei ging es um die<br />

Rheologie konzentrierter und viskoeleasti-<br />

scher Suspensionen, die sich durch Dilatanz<br />

auszeichnen. Neben der üblichen Scherviskosität<br />

forderte die Praxis zusätzlich die Bestimmung<br />

der Ausdehnungsviskosität von<br />

mehrphasigen Fluiden unter transitorischen<br />

Bedingungen. Neue Ansprüche stellen auch<br />

die rapide um sich greifenden kontaktlosen<br />

Druckverfahren an Porenstruktur und Oberflächenenergie<br />

geeigneter Papiere.<br />

Die Streichereikonferenz befriedigte<br />

eher den Geschmack der Papiermacher.<br />

Viele Vorträge galten den Filmpressen und<br />

der Entwicklung neuer Auftragsmethoden<br />

für Streichfarben, aber auch den neuen<br />

Einführung eines Umweltmanagementsystems<br />

Bei Steinbeis Gessner werden an zwei<br />

Standorten auf drei Papiermaschinen<br />

und drei Imprägnieranlagen jährlich ca.<br />

30 000 t Spezialpapiere für Filter-, Klebeband-<br />

und Naßschleifmedien hergestellt.<br />

Die Mitarbeiterzahl beträgt zur Zeit 400.<br />

Seit dem 1. 1. 1998 gehört das Unternehmen<br />

zur amerikanischen FiberMark-Gruppe, einem<br />

jungen Firmenverbund mit den Geschäftsfeldern<br />

Büroprodukte, technische<br />

und wasserfeste Spezialitäten und Filterpapiere.<br />

Die Validierung nach Öko-Audit-Verordnung<br />

wurde noch vor der Übernahme am 19.<br />

12. 1997 durchgeführt. Aktives Umweltmanagement,<br />

so Dr. Walter Haegler, Geschäftsführer<br />

des Unternehmens, reduziere<br />

Risiken und spare Kosten. Eigenverantwortlicher<br />

Umweltschutz führe zu einer Entlastung<br />

der Aufsichtsbehörden und einer effizienteren<br />

Durchführung von Genehmigungsverfahren,<br />

die in der Standortdiskussion<br />

Deutschland oft als Hemmschuh bezeichnet<br />

würden. ����<br />

FIRMEN BERICHTEN AUS<br />

PAPIERERZEUGUNG UND -VERARBEITUNG<br />

A. Celli S.p.A. (Porcari/Italien): Zum<br />

Jahresbeginn 1998 ist im Kiewer Kartonund<br />

Papierkombinat eine neue Doubliermaschine<br />

vom Typ „Celli 880 D“ in Betrieb ge-<br />

nommen worden. Die Maschine hat drei Abrollstände<br />

und eine Arbeitsgeschwindigkeit<br />

von 1 500 m/min bei einer beschnittenen Arbeitsbreite<br />

von 4,20 m. Der Doubliermaschi-<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

Druckverfahren (Flexodruck, Ink-Jetting<br />

etc.).<br />

Heinrich dankte für eine gekonnte Zusammenfassung<br />

und diskutierte mit Weigl, Dessauer,<br />

Kessler, Trummer und Sangl. Er erinnerte<br />

an typische Besonderheiten amerikanischer<br />

Kongresse, deren Programme aus einem<br />

„Call for Papers“ resultieren und deshalb<br />

keine organisierten Vortragszyklen kennen<br />

(was Manipulationen der Veranstalter<br />

ausschließt). Das nächste TAPPI-Symposium<br />

findet übrigens im faszinierenden New Orleans<br />

statt (Anfang ’98). (Wird fortgesetzt)<br />

Prof. Dr. Heinz Ruck<br />

ne vorgeschaltet ist eine Voith-Doppelsieb-<br />

Tissuepapiermaschine mit einer Produktionskapazität<br />

von 25 000 jato. Die Alleinvertriebsrechte<br />

dieser Produktionsmenge liegen<br />

bei der Berliner Tanneberger Import/Export<br />

Handelsgesellschaft mbH, wobei allerdings<br />

8 000 t in eigenen Verarbeitungsbetrieben<br />

in Polen zu Toilettenpapier und Küchenrollen<br />

verarbeitet werden. Der Umsatz<br />

der Tanneberger-Papex-Paper-GmbH-Gruppe<br />

wird nach eigenen Angaben durch den<br />

Anlauf der Tissueproduktion von 15 Mio. DM<br />

auf 45 Mio. DM steigen.<br />

Dienes Werke (Overath): Das Unternehmen<br />

lieferte im Dezember 1997 erstmals<br />

eine vollautomatische Rundmesser-Positionsanlage<br />

mit einer Breite von 10 m aus. Das modular<br />

aufgebaute Rundmesser-Positioniersystem<br />

der Baureihe Modul IV gestattet eine<br />

kostengünstige und ausbaufähige Modernisierung<br />

vorhandener Umroller. Das System<br />

bringt die 14 Messerpaare in einer Zeit von<br />

etwas mehr als einer Minute in ihre neuen<br />

Schneidepositionen. Neben einer Reduzierung<br />

der Rüstzeit wird gleichzeitig die optimale<br />

Position der Obermesser zu den Untermessern<br />

erreicht. (Fortsetzung auf Seite 254)<br />

251 11–12/98


11–12/98 252<br />

PAPIERVERARBEITUNG UND DRUCK<br />

Die Fotopolymerplatte für den<br />

UV-Flexodruck<br />

Jan Scharfenberg*<br />

Die Marktakzeptanz für den Einsatz von<br />

UV-Farbsystemen im Flexodruck hat in den<br />

vergangenen Jahren stetig zugenommen und<br />

auch die zukünftigen Prognosen lassen einen<br />

eindeutigen Trend in diese Richtung erkennen.<br />

Besonders deutlich ist dies im Bereich<br />

des sog. „narrow-web“, also des Schmalbahn-<br />

Flexodrucks zu beobachten. Moderne Etikettenmaschinen<br />

sowie das immer stärker an<br />

Bedeutung gewinnende Marktsegment des<br />

Faltschachteldrucks im Flexo werden eindeutig<br />

durch die UV-Technologie dominiert.<br />

Im „wide-web“-Bereich, im Breitbahn-Flexodruck<br />

auf flexiblen Materialien, ist demgegenüber<br />

noch eine vorsichtige Zurückhaltung<br />

beim Einsatz von UV-Farben zu verzeichnen.<br />

Spielte zu Beginn der Diskussion der<br />

Aspekt eines völlig lösungsmittelfreien Farbsystems<br />

vor dem Hintergrund immer strengerer<br />

Abluftvorschriften des Gesetzgebers<br />

die maßgebliche Rolle, so treten nun verstärkt<br />

drucktechnische Aspekte mehr und<br />

mehr in den Vordergrund. Neben den eindeutigen<br />

Handlingvorteilen an der Druckmaschine,<br />

durch den Wegfall ungewollter<br />

Farbtrocknung bei Produktionsunterbrechnungen<br />

sowie Viskositätsregelungen durch<br />

Lösungsmittelbeimischungen, sind auch der<br />

brillante Farbeindruck, eine deutlich verbesserte<br />

Rasterwiedergabe sowie ein sofort<br />

kratzfester Farbfilm am Ende der Druckmaschine<br />

zu nennen.<br />

Im folgenden Bericht soll nun das Anforderungsprofil<br />

einer Fotopolymerplatte für<br />

den Einsatz von UV-Farben näher erläutert<br />

werden, welches sicherstellen soll, daß die<br />

o. g. Vorteile dieser Technologie in der täglichen<br />

Produktionspraxis auch voll zum Tragen<br />

kommen. Dabei sollen auch die kritischen<br />

Punkte der UV-Anwendung berücksichtigt<br />

werden, wie z. B. eine mögliche Plattenquellung<br />

oder die drucktechnischen Besonderheiten<br />

beim Verarbeiten von UV-Farben,<br />

die im Vergleich zu konventionellen<br />

Flexofarben eine höhere Viskosität aufwei-<br />

* Dipl.-Ing. (FH) Jan Scharfenberg ist Mitarbeiter der DuPont de<br />

Nemours (Deutschland) GmbH (Neu-Isenburg).<br />

sen. Im einzelnen werden die Themenbereiche<br />

Farbe/Platte Kompatibilität, Plattenherstellung<br />

sowie die Druckeigenschaften der<br />

Fotopolymerplatte behandelt.<br />

Kompatibilität von Farbe<br />

und Platte<br />

Aus der Anwendung konventioneller Farbsysteme<br />

im Flexodruck ist bekannt, daß bestimmte<br />

Substanzen in Lösungsmitteln oder<br />

Farbbeimengungen eine Fotopolymerplatte<br />

zum Quellen bringen, was immer auch einen<br />

Härteverlust des Materials mit sich bringt.<br />

Eine ähnliche Reaktion geht auch von den in<br />

UV-Farben verwendeten Fotoinitiatoren und<br />

Monomeren aus. Bei einer nicht UV-beständigen<br />

Druckplatte diffundieren sie in deren<br />

Fotopolymerschicht ein und initiieren dort<br />

die Quellung. Mit gewisser zeitlicher Verzögerung<br />

zeigen sich im Druckbild dann verstärkte<br />

Quetschränder an Vollflächen, wolkige<br />

Rasterpartien, eine Verbreiterung feiner<br />

positiver sowie ein Verlust negativer Bildelemente.<br />

Eine konstante Druckqualität über<br />

eine längere Auflage hinweg ist so in der Praxis<br />

nicht zu erzielen.<br />

Umfangreiche Testreihen mit UV-Farben<br />

von mehr als 20 unterschiedlichen Herstellern<br />

ergaben in Hinblick auf das Quellverhalten<br />

interessante Ergebnisse. Unterschiedliche<br />

Arten von Fotoinitiatoren und<br />

Monomeren führten zu sehr verschiedenen<br />

Auswirkungen, von kaum meßbar bis sehr<br />

deutlich (0,2 bis 6,7% Gewichtszunahme im<br />

Quelltest). Ein eindeutiger Trend bei der Unterscheidung<br />

radikalischer oder kationischer<br />

UV-Farben war nicht nachweisbar, wohingegen<br />

extrem niedrigviskose, also dünnflüssige<br />

Farben eine deutlich höhere Plattenquellung<br />

verursachten.<br />

Da die Trocknungseigenschaften sowie die<br />

Verdruckbarkeit einer UV-Farbe u. a. maßgeblich<br />

durch die Art und die Menge der eingesetzten<br />

Fotoinitiatoren und Monomere abhängt,<br />

ist bei allen Kompatibilitätstests stets<br />

die sog. „press-ready-ink“, also die druckfer-<br />

Impressum<br />

Verlag:<br />

P. Keppler Verlag GmbH & Co KG<br />

Industriestraße 2, D-63150 Heusenstamm<br />

(Germany)<br />

Telefon (0 61 04) 6 06-0<br />

Geschäftsführung:<br />

Hans-Gerd Koenen, Eckhart Thomas<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Kfm. Gerhard W. Brucker<br />

Telefon (0 61 04) 6 06-1 11<br />

zugleich verantwortlich für den Wirtschaftsteil<br />

Fax (0 61 04) 60 61 45<br />

Wirtschaftsredaktion:<br />

Dipl.-Betriebsw. Thomas Weber<br />

Telefon (0 61 04) 6 06-3 29<br />

Fax (0 61 04) 60 63 23<br />

Technische Redaktion:<br />

Dr. Dorothea W. von Gudenberg<br />

Telefon (0 61 04) 60 62 04, Fax (0 61 04) 60 61 45<br />

Rubrik „Aktuelle PTS-Forschung”:<br />

Papiertechnische Stiftung (PTS), München/<br />

Heidenau<br />

Dipl.-Ing. E. Polmann<br />

Korrespondent in Frankreich:<br />

Dr. Jürgen Briem<br />

Telefon und Telefax 00 33/1 40 81 03 21<br />

Anzeigenleiter:<br />

Michael Pelz, Verlagsanschrift<br />

Durchwahl 6 06-3 04, Fax 6 06-3 36<br />

Anzeigenannahme: Verlagsanschrift<br />

Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 45 vom 1. 1. 1998<br />

Anzeigenschluß: 15 Tage vor Erscheinen<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Petra Mosch, Durchwahl 6 06-1 10<br />

Vertriebsleiter:<br />

Werner Israel, Durchwahl 6 06-2 14<br />

Abonnementverwaltung:<br />

Christina Gräfe, Durchwahl 6 06-2 16<br />

Homepage:<br />

http://www.a-p-r.de<br />

E-Mail:<br />

Gerhard_Brucker@c.si.com oder<br />

<strong>apr</strong>pkv@t-online.de<br />

Satz, Druck und Weiterverarbeitung:<br />

Central-Druck Trost GmbH & Co.<br />

Industriestraße 2, D-63150 Heusenstamm<br />

(Germany) – Telefon (0 61 04) 6 06-1 51/1 52<br />

Bezugspreis:<br />

Inland DM 357,81 (DM 313,51 + DM 44,30 Versand)<br />

incl. 7% MwSt.<br />

Ausland DM 416,– (DM 344,– + DM 72,– Versand)<br />

Einzelbezug Schwerpunktausgabe:<br />

Inland DM 11,– + Versand + MwSt.<br />

Ausland DM 12,– + Versand<br />

Einzelbezug Papierzeitung:<br />

Inland DM 4,– + Versand + MwSt.<br />

Ausland DM 5,– + Versand<br />

Erscheinen 122. Jahrgang:<br />

Monatlich vier <strong>Ausg</strong>aben. Bestellungen direkt beim Verlag oder beim<br />

Buchhandel. Der Mindestbezugszeitraum beträgt ein Jahr. Die Kündigungsfrist<br />

beträgt drei Monate vor Ablauf des Abonnementjahres.<br />

Bankkonto: Deutsche Bank, Offenbach a. M.<br />

Kto.-Nr. 113 5607, BLZ 505 700 18<br />

Wir akzeptieren auch: Eurocard, MasterCard, Diners Club, Visa und<br />

American Express.<br />

Versandort: Frankfurt am Main (D 1096 C)<br />

Die in der Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt;<br />

bei namentlicher Kennzeichnung geben sie nicht unbedingt<br />

die Auffassung der Redaktion wieder. Alle Rechte, insbesondere das<br />

der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieser<br />

Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner<br />

Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren<br />

– reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsanlagen,<br />

verwendbare Sprache übertragen werden.<br />

Auch die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendung,<br />

im Magnettonverfahren oder ähnlichem Wege bleiben<br />

vorbehalten.<br />

Fotokopien für den persönlichen und sonstigen eigenen Gebrauch<br />

dürfen nur von einzelnen Beiträgen oder Teilen daraus als Einzelkopien<br />

hergestellt werden.<br />

Wir speichern Daten unserer Abonnenten und Anzeigenkunden soweit<br />

geschäftsnotwendig und im Rahmen des BDSG zulässig. Davon<br />

sind nur solche Angaben betroffen, die direkt aus unseren gegenseitigen<br />

Geschäftsbeziehungen stammen.<br />

ISSN 0002-5917<br />

Die Allgemeine Papier-Rundschau ist der IVW angeschlossen, die<br />

durch Kontrolle die Richtigkeit der Auflagenhöhe und ihre Verbreitung<br />

bestätigt.


tige Farbe aus der Druckmaschine zu<br />

verwenden. Erfahrungen aus der Praxis zeigten<br />

diesbezüglich signifikante Unterschiede<br />

zur Standardfarbe des jeweiligen Herstellers.<br />

Bei der Formulierung und Entwicklung<br />

einer für den Einsatz mit UV-Farben geeigneten<br />

Fotopolymerplatte ist also eine möglichst<br />

hohe Quellresistenz ein wesentlicher<br />

Aspekt.<br />

Ansprüche bei der<br />

Plattenherstellung<br />

Aufgrund der bereits beschriebenen Vorteile<br />

der UV-Technologie hinsichtlich der<br />

Druckqualität, wird sie vor allem bei anspruchsvollen<br />

Aufträgen im Rasterbereich<br />

angewendet. Gerade hier stellt die optimale<br />

Plattenherstellung ein wichtiges Kriterium<br />

dar.<br />

Neben der Einhaltung sämtlicher relevanter<br />

Parameter im Verlauf der Plattenherstellung,<br />

ist bei der Fotopolymerplatte selbst ein<br />

möglichst großer Belichtungsspielraum die<br />

Hauptvoraussetzung für das Erzielen feinster<br />

Hochlichtpartien mit bis zu 1% Flächendeckung<br />

bei gleichzeitig ausreichender Tiefe<br />

kritischer Negativelemente wie z. B. Serifenschriften<br />

oder feiner Linien. Besonders erwähnt<br />

muß in diesem Zusammenhang die<br />

möglichst staubfreie Arbeitsumgebung werden,<br />

da aufgrund der teilweise recht hochviskosen<br />

UV-Farben evtl. abgebildete Strukturen<br />

auf Vollflächen der Druckplatte im<br />

Druckbild später wiedergegeben werden.<br />

Dünnplattentechnologie<br />

Die Dünnplattentechnologie mit Plattenstärken<br />

von 0,76 oder 1,14 mm auf kompressiblem<br />

Unterbau, die im hochqualitativen<br />

PAPIERVERARBEITUNG UND DRUCK<br />

Flexodruck bereits eine sehr gute Akzeptanz<br />

bei vielen Anwendern gefunden hat und die<br />

ihre Praxistauglichkeit täglich aufs neue beweist,<br />

bildet auch und gerade in Verbindung<br />

mit der UV-Technologie entscheidende Vorteile.<br />

Die Kombination einer dünnen Fotopolymerschicht<br />

mit steilem Flankenverlauf reduziert<br />

die Auswirkungen einer möglichen Plattenquellung<br />

auf ein Minimum; Qualitätsminderungen<br />

im Druck sind nicht meßbar.<br />

Gleichzeitig erlaubt ein solcher Druckstockaufbau<br />

den Einsatz eines relativ harten Fotopolymers.<br />

Dies ist notwendig, um bei größeren<br />

Vollflächen im Druckbild einen gleichmäßigen<br />

Farbauftrag zu erreichen, was bei<br />

den hochviskosen UV-Farben nur durch eine<br />

hohe Druckspannung möglich ist. Im Rasterdruck<br />

dagegen führt gerade die höhere Farbviskosität<br />

zu einem deutlich spitzeren Ausdrucken,<br />

besonders in kritischen Hochlichtbereichen.<br />

Bei entsprechend optimierter Re-<br />

253 11–12/98


11–12/98 254<br />

PAPIERVERARBEITUNG UND DRUCK<br />

pro, die den geringeren Tonwertzuwachs und<br />

den größeren Gradationsumfang digital erstellter<br />

Fotopolymerplatten berücksichtigt,<br />

sind mit UV-Farben Druckqualitäten erreichbar,<br />

die denen des Tief- oder Offsetdrucks<br />

nicht mehr nachstehen.<br />

Alle geschilderten Anforderungen an eine<br />

UV-Fotopolymerplatte wurden im Zuge der<br />

Produktentwicklung für die Cyrel ® -UVP/<br />

-DPU berücksichtigt. Die quellresistente Formulierung<br />

des Polymers, ein großer Belichtungsspielraum<br />

mit steiler Flankenbildung,<br />

eine Shore-Härte von 75° Shore A bei 1,14<br />

mm Plattenstärke sowie eine exzellente Farbübertragung<br />

garantieren dem Anwender alle<br />

Vorteile der UV-Technologie in der täglichen<br />

Praxis. Ob analoge oder digitale Plattenherstellung,<br />

der sichtbare Qualitätsvorsprung<br />

des UV-Flexodrucks wird seine<br />

Marktposition auch in Zukunft weiter verbessern.<br />

NNNN<br />

FIRMEN BERICHTEN<br />

AUS PAPIERERZEUGUNG<br />

UND -VERARBEITUNG<br />

(Fortsetzung von Seite 251)<br />

Regensburger Softwarehaus MAS<br />

(Mathematische Analysen- und Systeme-<br />

GmbH): Das Unternehmen hat im Januar<br />

1998 mit der Auslieferung der Version 4.1<br />

seiner Organisationssoftware begonnen. Drei<br />

Großprojekte innerhalb der Papierindustrie<br />

profitieren derzeit von den Neuerungen. Wie<br />

Markus Rintelen, verantwortlich für den<br />

Technischen Vertrieb, berichtet, werden mit<br />

dem neuen Release neben den technischen<br />

Neuerungen auch eine Vielzahl von neuen<br />

Funktionen bereitgestellt. Die Funktionserweiterungen<br />

erstrecken sich dabei, beginnend<br />

beim Vertrieb, über die gesamte Logistikkette<br />

bis zur Qualitätssicherung. Da die EDV-<br />

Struktur vieler Papier- und Kartonerzeuger<br />

sehr heterogen aufgebaut ist, wurde besonderer<br />

Wert auf die Entwicklung von Standardschnittstellen<br />

zu Fremdsoftware gelegt. Ein<br />

neues Migrationskonzept ermöglicht auch eine<br />

stufenweise Einführung neuer oder die Ablösung<br />

bestehender Softwaresysteme. Ein<br />

weiterer Schwerpunkt der Neuentwicklung<br />

lag darin, das System möglichst einfach an<br />

neue Ablauf- und Organisationsstrukturen in<br />

sich stetig verändernden Unternehmen anpassen<br />

zu können. Technisch erwähnenswert<br />

ist die Verwendung neuester Datenbankwerkzeuge<br />

und die neue 32-Bit-Lösung unter Windows-NT.<br />

Für die Bürobereiche ist eine Einbindung<br />

von Microsoft-Office (Word, Exel,<br />

Exchange) implementiert. Die Anbindung von<br />

Außenstellen (z. B. von Vertriebsbüros oder<br />

von Außenlagern) über ISDN-Verbindung ist<br />

ebenfalls gewährleistet. NNNN

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!