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stufen und Anwendungs- beispiele - apr

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20. Februar 1997<br />

7<br />

D 1096<br />

4 x im Monat<br />

ALLGEMEINE<br />

PAPIER-RUNDSCHAU


Und im<br />

Negativmeldungen im deutschen Maschinenbau sind heute an<br />

der Tagesordnung. Outsourcing, Verlagerung der Produktion ins<br />

Ausland, Reduktion der Fertigungstiefe <strong>und</strong> Jammern über die<br />

verschiedenen, bekannten Standortnachteile in Deutschland sind<br />

in dieser Branche besonders an der Tagesordnung. Es ist sicher<br />

alles andere als normal <strong>und</strong> die Ausnahme, daß der mittelständische<br />

Maschinenbauer Polar-Mohr (Hofheim/Ts.) als Weltmarktführer<br />

bei Schneidgeräten im Jahr 1996 14 Mio. DM investiert<br />

hat <strong>und</strong> 1997 <strong>und</strong> 1998 jeweils 13 Mio. DM investieren will.<br />

(Vgl. <strong>apr</strong> 5/S. 110)<br />

Wo liegen die Gründe für den Erfolg? Polar arbeitet mit Zeitarbeitskonten<br />

<strong>und</strong> hat insofern eine flexible, nachfrageorientierte<br />

Fertigung <strong>und</strong> macht sich die starken weltweiten Vertriebsgesellschaften<br />

der Firmen Heidelberger <strong>und</strong> KNP BT zunutze. Das<br />

Unternehmen hat auch erkannt, daß die Zeiten des „Made in Germany“<br />

vorbei sind. Der neue Weltmarktstandard heißt DIN ISO<br />

9001, <strong>und</strong> ihn zu erfüllen, ist zunächst das Maß der Dinge.<br />

Geschäftsführer Alfred Henschel ist zwar klar, daß es für einen<br />

deutschen Produzenten unmöglich ist, mit Billiganbietern aus<br />

Südostasien auf deren Märkten preislich zu konkurrieren, aber<br />

Maschinen werden eben – dem K<strong>und</strong>en sei Dank! – nicht nur über<br />

den Verkaufspreis abgesetzt. Qualität, Langlebigkeit <strong>und</strong> ein<br />

umfassender After-Sale-Service spielen bei erklärungsbedürftigen<br />

Produkten immer noch eine sehr bedeutsame Rolle. Wenn<br />

diese Faktoren stimmen, sind viele Käufer bereit, auch etwas tiefer<br />

in die Tasche zu greifen.<br />

Dennoch ist unverkennbar, daß auf der gesamten Branche – <strong>und</strong><br />

hier macht Polar keine Ausnahme – ein erheblicher Rationalisierungsdruck<br />

lastet. Die Zeiten, als der Besucher in Werkshallen ein<br />

Heer umherwimmelnder „Blaukittel“ sah, sind endgültig vorbei.<br />

Manchmal erhält der Besucher den Eindruck fast gespenstischer<br />

Leere. CNC-gesteuerte, vollautomatische Dreh- <strong>und</strong> Fräsmaschinen,<br />

die verkapselt, ohne Lärmbelästigung, scheinbar wie von<br />

selbst ihre Arbeit tun, sind heute die Regel. Dies geht so weit, daß<br />

Videokameras erkennen können, ob ein Bohrer abbricht, <strong>und</strong> die<br />

Maschine diesen gegebenenfalls selbst auswechselt.<br />

Maschinenteile werden nicht mehr mühsam mit Lineal oder<br />

Schieblehre vermessen. Dies machen heute CNC-gesteuerte drei-<br />

EDITORIAL<br />

Maschinenbau<br />

wird doch noch<br />

investiert!<br />

dimensional arbeitende Abtastmaschinen mit einer kaum vorstellbaren<br />

Präzision. Ein Mensch überwacht lediglich die Ausführung<br />

des Programms. Das Erscheinungsbild in den Werkshallen<br />

von Firmen wie Polar ist nicht mehr hektisch <strong>und</strong> laut, sondern<br />

kontrolliert <strong>und</strong> gleichmäßig.<br />

Diese Umstrukturierungen im deutschen Maschinenbau, die bei<br />

manchen Firmen noch voll im Gange sind, haben zwar viele Arbeitsplätze<br />

gekostet, aber die Qualität der bestehenden auch entscheidend<br />

verbessert. Es mag Zufall sein – oder auch keiner –, daß Polar-<br />

Mohr schon lange aus dem Tarifträgerverband der Metallindustrie<br />

ausgetreten ist. Das Unternehmen arbeitet bewußt mit flexiblen<br />

Arbeitszeitkonten, bei denen zwischen null <strong>und</strong> zehn St<strong>und</strong>en pro<br />

Tag gearbeitet werden kann. Es ist auch nicht notwendig, daß die<br />

sogenannte Null-Linie von jedem Arbeitnehmer einmal im Jahr<br />

durchschritten wird. Diese Faktoren sind nach der festen Überzeugung<br />

des Unternehmens unabdingbare Voraussetzung, um flexibel<br />

auf die Nachfrage reagieren zu können <strong>und</strong> in Zeiten des<br />

Booms nicht zu überhöhten Kosten zu produzieren. Der bestehende<br />

Manteltarif in der Metallindustrie ist nicht flexibel genug, um<br />

alle Regelungen von Polar Mohr zu erlauben. Letztlich zahlt der<br />

K<strong>und</strong>e nicht mehr für ein Produkt, nur deshalb, weil es unter Ableistung<br />

von Überst<strong>und</strong>en erbracht wurde. Polar-Mohr will denn auch<br />

den noch stärker auf den K<strong>und</strong>en bezogenen Weg weitergehen.<br />

Wenn Firmen heute betonen, daß Flexibilität <strong>und</strong> Motivation an<br />

den Maschinenbänken mit der wichtigste Aktivposten einer gut<br />

geführten Firma ist, ist dies kein Lippenbekenntnis mehr, sondern<br />

auch für den Besucher erlebbar. Qualität wird heute nicht mehr<br />

hinterher festgestellt <strong>und</strong> im Zweifel dann das gesamte Werkstück<br />

weggeworfen; sie muß vielmehr von den jeweiligen voll verantwortlichen<br />

„Produktionern“ in einem Schritt erarbeitet werden.Allzuviele<br />

Fehler hintereinander, in kurzer Zeit sollte der Mitarbeiter,<br />

will er seinen Arbeitsplatz auf Dauer behalten, nicht machen.<br />

Der nächste Schritt mit der Einführung eines SAP R/3-Systems<br />

<strong>und</strong> einer vollständigen EDV-Vernetzung des Unternehmens ist<br />

bei Polar-Mohr zu Ende geplant <strong>und</strong> wird in diesem Jahr implementiert;<br />

eine weitere Produktivitätssteigerung wird unweigerliche<br />

Folge sein. Ein weiterer Schritt auf dem Weg zu noch mehr<br />

K<strong>und</strong>enmühe <strong>und</strong> höherer Produktivität. G. W. Brucker<br />

145 7/97


7/97 146<br />

INHALT<br />

EDITORIAL · NEUES IN KÜRZE UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />

Und im Maschinenbau wird doch noch investiert 145<br />

Personalia 148<br />

Frank Köther 70 Jahre 148<br />

Kurznachrichten aus aller Welt 149<br />

Von links: Günter Fischer (GF des bvse), Hans-Jürgen<br />

Cierzon, Achim Hallerbach (Pressesprecher bvse).<br />

Die SCA-Recyclinganlage für gebrauchte Getränkekartons.<br />

Gedruckt auf nopaCoat matt, zweiseitig doppelt gestrichenes<br />

Bilderdruckpapier der Nordland Papier AG, Dörpen/Ems –<br />

Umschlag: 200 g/m 2<br />

, Innenteil: 115 g/m 2<br />

.<br />

bvse-Mitglieder mit verhaltener Stimmung:<br />

Altpapierhändler sehen keine Preistendenz 150<br />

Schrifttum 150<br />

Nette-Papier auf Expasionskurs 151<br />

FKN informierte über Getränkerecycling 152<br />

PWA hält Umsatz <strong>und</strong> Dividende 154<br />

Preisindex verschiedener ungestrichener Papiersorten<br />

Frankreichs Altpapiersammler fordern gesetzlichen<br />

154<br />

Mindestpreis<br />

Frankreich: Kein Wechsel an der Spitze der umsatz-<br />

155<br />

stärksten französischen Papierunternehmen 156<br />

Stora Publication möchte erhöhen 157<br />

Preisindex verschiedener gestrichener Papiersorten<br />

Weiterbildungsseminare des Papiermacherzentrums<br />

157<br />

Gernsbach im Jahr 1997 158<br />

Holzpreisnotierungen<br />

Das gedruckte Wort hat eine Zukunft<br />

158<br />

(Fortsetzung aus <strong>apr</strong> 5/97, S. 107) 159<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

Fleissner bei Tissue World<br />

Münchner Papiersymposium 1997: Störstoffe <strong>und</strong><br />

160<br />

Prozeßoptimierung 160<br />

Flotation von Altpapierstoffen im Zentrifugalfeld 161<br />

Firmen berichten aus Papiererzeugung <strong>und</strong> -verarbeitung 161<br />

PAPIERVERARBEITUNG · DRUCK<br />

Neue Briefumschlagmaschine bei Schneidersöhne Kuvert 162<br />

Norm zu Meßmethoden für Selbstklebebänder 162<br />

Belichtungssystem von DuPont 162<br />

Dienes-Schneidtechnologie für heute <strong>und</strong> morgen 163<br />

Beurteilung der Klebebindung 164<br />

Firmen berichten aus Papiererzeugung <strong>und</strong> -verarbeitung 167


Gruppenbild mit hohem Besuch<br />

(v.l.n.r.): Ingrid Nette,<br />

B<strong>und</strong>estagspräsidentin Prof.<br />

Dr. Rita Süssmuth, Dipl.-Kfm.<br />

Michael Nette <strong>und</strong> Firmengründer<br />

Karlheinz Nette.<br />

Frank Köther 70 Jahre.<br />

Die neue Rotations-Briefumschlagmaschine<br />

von Schneidersöhne<br />

Kuvert.<br />

LEADING ARTICLE & NEWS IN BRIEF<br />

Capital is still being invested in mechanical<br />

engineering 145<br />

Personals 148<br />

Frank Köther: 70 years old 148<br />

A news ro<strong>und</strong>-up from aro<strong>und</strong> the world 149<br />

COMPANIES – MARKETS – PRODUKTS<br />

bvse-members in a ”subdued” mood<br />

The waste paper wholesale trade does not anticipate<br />

150<br />

a price trend 150<br />

Literature 151<br />

Nette-Papier on a strongly expansionary line 151<br />

FKN informed on beverage recycling 152<br />

PWA maintains sales and dividends 154<br />

Price index of various uncoated paper grades<br />

French waste paper collectors request legal<br />

154<br />

minimum prices<br />

France: No change at the top of the highest-sales<br />

155<br />

French paper mills 156<br />

Stora Publication wants to step up prices 157<br />

Price index of various coated paper grades<br />

Professional Training Seminars of the Papermakers<br />

158<br />

Center in Gernsbach in 1997 158<br />

Quotation of prices<br />

The printed word definitely has a future<br />

158<br />

(I Ind instalment of <strong>apr</strong> 5/97, p. 107) 159<br />

PAPERMAKING<br />

Fleissner at Tissue World 160<br />

Munich Paper Symposium 1997:<br />

Anionic Trash and Process Optimization 160<br />

Flotation of waste paper stock within the<br />

centrifugal field 161<br />

Companies are reporting on papermaking and<br />

converting 161<br />

PAPER CONVERTING AND PRINTING<br />

New envelope making machine by<br />

Schneidersöhne Kuvert<br />

Standardized measuring methods of pressure-<br />

162<br />

sensitive tapes 162<br />

DuPont exposure system 162<br />

Dienes cutting technology today and tomorrow 163<br />

Rating of perfect binding<br />

Companies are reporting on papermaking and<br />

164<br />

converting 167<br />

147 7/97


Im Juli 1996 wurde bei der<br />

Kimberly-Clark GmbH die Region<br />

North Central Europe neu<br />

geschaffen. Dazu zählen die<br />

Märkte Deutschland, Frankreich,<br />

Österreich <strong>und</strong> die<br />

Schweiz. Im Zuge der Weiterentwicklung<br />

<strong>und</strong> Stärkung der Organisation<br />

wird die Position des<br />

General Manager Konsumerprodukte<br />

Deutschland neu besetzt.<br />

Rolf Brack (43) übernimmt die-<br />

7/97 148<br />

NEUES IN KÜRZE<br />

PERSONALIA<br />

se Aufgabe spätestens<br />

zum1.6.1997, heißt es in einer<br />

Mitteilung des Unternehmens.<br />

Brack kommt von der Fa. Gilette,<br />

wo er zur Zeit als Verkaufsdirektor<br />

tätig ist. Seine beruflichen<br />

Stationen waren Procter & Gamble<br />

<strong>und</strong> die Gervais Danone AG.<br />

Er wird an Gerhard Schmitt,<br />

Vice President North Central<br />

Europe, berichten.<br />

In der Division Papier der Fa.<br />

Chapelle Darblay erfolgt eine<br />

Frank Köther, ehemaliger Chefredakteur dieser Zeitschrift,<br />

fast drei Jahrzehnte der Papierbranche eng verb<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> in ihr bestens bekannt, feiert am 24. Februar seinen<br />

70. Geburtstag. Der Jubilar vereinigt aufs trefflichste die<br />

preußischen Tugenden Disziplin <strong>und</strong><br />

Genauigkeit mit den Charaktereigenschaften<br />

Güte, Loyalität <strong>und</strong> der<br />

Fähigkeit,das richtige Maß zu finden.<br />

Frank Köther erlebte noch als Heranwachsender<br />

den Krieg. Nach Verw<strong>und</strong>ung<br />

<strong>und</strong> sowjetischer Kriegsgefangenschaft<br />

entkam er auf abenteuerliche<br />

Weise den damaligen Wirren <strong>und</strong><br />

wendete sich früh dem Journalismus<br />

zu. Ab 1947 arbeitete er bei den Hannoverschen<br />

Neuesten Nachrichten<br />

(später Hannoversche Allgemeine<br />

Zeitung) als Volontär. Ein Jahr später<br />

wurde er dort Redakteur. Ab 1952<br />

baute er die Pressestelle des Rationalisierungs-Kuratoriums<br />

der Deutschen<br />

Wirtschaft (RKW) auf. Später<br />

wurde er Leiter der Pressestelle.<br />

Nach dem plötzlichen <strong>und</strong> frühen Tod<br />

des damaligen Chefredakteurs der <strong>apr</strong>, Dr. Walter Strohmeyer,<br />

übernahm Frank Köther im Oktober 1962 die Chefredaktion<br />

der <strong>apr</strong>. In den folgenden Jahren etablierte er das<br />

Neuorganisation: Das Profit<br />

Center wird mit Wirkung zum 1.<br />

3. 1997 in zwei strategische Geschäftseinheiten<br />

geteilt. Jean-<br />

Pierre Chatillon wird die Leitung<br />

der Geschäftseinheit St.<br />

Etienne-du-Rouvray (Herstellung<br />

von LWC-Papieren – PM 4<br />

<strong>und</strong> PM 5) übernehmen, Chatillon<br />

ist derzeit der dortige Werksdirektor.<br />

Zum Leiter der strategischen<br />

Geschäftseinheit Grand-<br />

Couronne (Produktion von Zeitungsdruckpapier<br />

auf der PM 3<br />

Frank Köther 70 Jahre<br />

hängig verantwortlich für den<br />

Vertrieb <strong>und</strong> das Marketing. Tomi<br />

Salo, der zur Zeit für die<br />

strategische Geschäftseinheit<br />

Kajaani MF Speciality (PM 3)<br />

tätig ist, wurde mit Wirkung<br />

vom 1. 3. 1997 zum Marketingleiter<br />

von Grand-Couronne<br />

ernannt. Die strategischen Geschäftseinheiten<br />

unterstehen<br />

Ghislain de Boissieu, dem Geschäftsführer<br />

von Chapelle Darblay.<br />

Nach der Neuorganisation<br />

wird sich das Management von<br />

Blatt mit Umsicht <strong>und</strong> Bedacht am Fachzeitschriftenmarkt.<br />

Mit intimen Kenntnissen von Entscheidern der Branche<br />

ausgestattet, zu denen er vielfach ein sehr vertrauensvolles<br />

Verhältnis pflegte <strong>und</strong> noch pflegt, wußte er vieles richtig<br />

einzuordnen.Auch so manche „Graue<br />

Eminenz” kannte er sehr gut. Ende<br />

der 60er Jahre etablierte Frank<br />

Köther eine Berichterstattung über<br />

die Vliesstoffbranche in der <strong>apr</strong>, woraus<br />

später der Allgemeine Vliesstoffreport<br />

(avr) entstand, der heute noch<br />

erscheint. Er schrieb immer weniger<br />

als er wußte; <strong>und</strong> wenn er zu wenig<br />

wußte, schrieb er nichts. Über seinen<br />

Vater, der lange Jahre Hauptgeschäftsführer<br />

des Hauptverbandes<br />

der Papier, Pappe <strong>und</strong> Kunststoffe<br />

verarbeitenden Industrie war, wurde<br />

ihm der Einstieg in die Arbeit erleichtert.<br />

Frank Köther ist heute bei guter<br />

Ges<strong>und</strong>heit, wobei er seinem<br />

langjährigen Hobby, dem Reiten, leider<br />

nicht mehr frönen kann. Für die<br />

<strong>apr</strong> arbeit er dankenswerterweise<br />

immer noch als Korrespondent. Oft befährt er die sieben<br />

Meere mit den Kreuzfahrtschiffen dieser Welt, <strong>und</strong> mir war<br />

<strong>und</strong> ist er ein väterlicher Fre<strong>und</strong>. GB<br />

<strong>und</strong> PM 6) ist Matti Lievonen –<br />

ebenfalls mit Wirkung zum 1.<br />

März –- ernannt worden. Er ist<br />

zur Zeit Leiter der strategischen<br />

Geschäftseinheit für Telefonbuchpapier<br />

in Kaipola – PM 3).<br />

Beide strategische Geschäftseinheiten<br />

sind voneinander unab-<br />

Chapelle Darblay wie folgt zusammensetzen:<br />

Ghislain de<br />

Boissieu,Jean-Pierre Chatillon,<br />

Matti Lievonen, Jean-Marc<br />

Louvet (Finanzen) <strong>und</strong> Jean-<br />

Bernhard Dubois, der in Zukunft<br />

für die Materialverwaltung<br />

zuständig ist.


Isamu Maeda wird nach der<br />

Rückkehr von Heikki Laukkanen<br />

ab Juli 1997 das Amt des<br />

Präsidenten der Valmet Japan<br />

Co. Ltd. übernehmen. Maeda,<br />

derzeit Executive Vice President<br />

der Valmet Japan Co. Ltd., hat<br />

über 20 Jahre erheblich dazu<br />

beigetragen, die Papiermaschinen<br />

von Valmet im japanischen<br />

Markt einzuführen.<br />

Sven Porelius (47) ist mit<br />

Wirkung zum 17. 3. 1997 zum<br />

Direktor der von AssiDomän<br />

Kraft Products ernannt worden.<br />

Porelius hatte seit 1974 verschiedene<br />

Positionen bei der<br />

Mölnlyke AB inne. Zuletzt war<br />

er Präsident der Fa. SCA Hygiene<br />

Paper. Mats Heiman, der<br />

seit August 1996 als Präsident<br />

von AssiDomän Kraft Products<br />

fungiert, kehrt zum 1. 4. 1997<br />

zur Fa. Carta Corporate Advisors<br />

zurück.<br />

Heikki Räty ist mit Wirkung<br />

zum 1. 3. 1997 zum Leiter der<br />

UPM-Kymmene-Geschäftseinheit<br />

Telefonbuchpapier ernannt<br />

worden. Derzeit ist er bei der<br />

zum UPM-Kymmene-Konzern<br />

gehörenden Shotton Paper Company<br />

als Production Development<br />

Executive tätig.<br />

KURZNACHRICHTEN AUS ALLER WELT<br />

DEUTSCHLAND<br />

Der Hauptverband der Papier,<br />

Pappe <strong>und</strong> Kunststoffe<br />

verarbeitenden Industrie e.V.<br />

(HPV) <strong>und</strong> das Institut für RationaleUnternehmensführung<br />

(IRD) veranstalten in<br />

diesem Jahr zwei gemeinsame<br />

Seminare zum Themenkreis<br />

Qualitätsmanagement. Das erste<br />

Seminar (16. April 1997 in<br />

Frankfurt) steht unter dem Thema<br />

Qualitätsbewußtsein <strong>und</strong><br />

Qualitätssicherung. Ziel dieser<br />

Veranstaltung ist es, die angesprochene<br />

Zielgruppe (Abteilungsleiter,<br />

Technische Füh-rungskräfte)<br />

in die Lage zu versetzen, das<br />

Qualitätsbewußtsein der Mitarbeiter<br />

zu verbessern. Thema des<br />

zweiten Seminars (18. November<br />

1997 in Frankfurt) ist die Analyse<br />

<strong>und</strong> Bewertung qualitätsbezogener<br />

Kosten. Diese Veranstaltung<br />

wendet sich an kaufmännische<br />

<strong>und</strong> technische Führungskräfte,<br />

Controller, Qualitätsbeauftragte<br />

sowie Leiter des Qualitätswesen<br />

<strong>und</strong> soll Ansatzpunkte für eine<br />

Steigerung von Rentabilität <strong>und</strong><br />

Produktivität der Unternehmen<br />

ergeben. Anmeldeunterlagen können<br />

unter der Fax-Nummer des<br />

HPV, (0 69) 97 57 35 30, abgerufen<br />

werden. tw<br />

SCHWEDEN<br />

Der Aufsichtsrat der Stora<br />

AB (Falun) hat eine Investition<br />

zur Qualitätsverbesserung<br />

der Kartonmaschine KM3 bei<br />

Stora Form beschlossen. Die Realisierung<br />

des mit 400 bis 450 Mio.<br />

skr veranschlagten Projekts ist<br />

für 1998 vorgesehen. Mit dieser<br />

Maßnahme will Stora seine Konzentration<br />

in den Produktionsbetrieben<br />

fortsetzen. Der Umbau<br />

umfaßt die Streichanlage, den<br />

Kalander sowie den Rollenschneider<br />

<strong>und</strong> führt nach Unternehmensangaben<br />

zu einer Erhöhung<br />

der Biegesteifigkeit des<br />

Kartons um 5 bis 10%. Die gleichzeitig<br />

erzielte Optimierung der<br />

Oberflächenstruktur <strong>und</strong> der Bedruckbarkeit<br />

unterstützt die verkaufsfördernde<br />

Aufgabe der aus<br />

diesem Karton hergestellten Verpackungen,<br />

heißt es weiter. Stora<br />

Fors gehört zum Unternehmensbereich<br />

Stora Paperboard <strong>und</strong><br />

produzierte 1995 r<strong>und</strong> 243 000 t<br />

hochwertigen Karton, davon<br />

35 000 t Kartonverpackungen für<br />

Flüssigkeiten. Die Herstellung<br />

dieser Qualität wird nach Stora<br />

Skoghall verlagert, sobald die zur<br />

Zeit im Bau befindliche Kartonmaschine<br />

KM 8 die Produktion<br />

aufgenommen hat.<br />

NEUES IN KÜRZE<br />

149 7/97


Nach einer Umfrage des B<strong>und</strong>esverbandes<br />

Sek<strong>und</strong>ärrohstoffe <strong>und</strong> Entsorgung e.V. (bvse)<br />

sehen die in dem Verband zusammengeschlossenen<br />

Altpapierhändler für das laufende<br />

Jahr keine einheitliche Preistendenz. 17%<br />

der Befragten Unternehmen gehen 1997 von<br />

gleichbleibenden Preisen aus, 23 % befürchten<br />

einen Preiseinbruch von mehr als 10%<br />

<strong>und</strong> 25 % erwarten um 5 % höhere Preise.<br />

35% der Befragten gaben keine Antwort zu<br />

diesem Thema. Insgesamt stieg das Altpapieraufkommen<br />

1996 um 4% <strong>und</strong> dürfte bei<br />

fast 11 Mio. t liegen. R<strong>und</strong> 8 Mio. t des eingesammelten<br />

Altpapiers lieferten die b<strong>und</strong>esdeutschen<br />

Entsorger an die inländische Papierindustrie<br />

zur Verwertung. Die Altpapierexporte<br />

waren 1996 mit ca. 3 Mio. t genauso<br />

hoch wie im Vorjahr. Die Altpapierimporte<br />

blieben unverändert bei ca. 1 Mio. t.<br />

1997 rechnen die bvse-Mitglieder mit einem<br />

leichten Anstieg der Erfassungsmenge<br />

von unter 10%. Nach Angaben des bvse<br />

decken seine Mitglieder r<strong>und</strong> 70% des Altpapiermarktes<br />

ab. Die 500 meist mittelständischen<br />

Mitgliedsfirmen des Verbandes be-<br />

7/97 150<br />

UNTERNEHMEN – MÄRKTE – PRODUKTE<br />

bvse-Mitglieder mit verhaltener Stimmung<br />

Altpapierhändler sehen<br />

keine Preistendenz<br />

schäftigen insgesamt 50 000 Mitarbeiter <strong>und</strong><br />

erzielen einen Umsatz von ca. 20 Mrd. DM.<br />

Im abgelaufenen Jahr mußte die Hälfte aller<br />

Mitgliedsunternehmen rückläufige Umsätze<br />

hinnehmen, wobei jedes fünfte Unternehmen<br />

einen Umsatzeinbruch von mehr als<br />

15% hatte. Nur ein Drittel der befragten Entsorger<br />

meldete meist nur geringe Umsatzsteigerungen.<br />

Nach den Worten des bvse-Präsidenten<br />

Hans-Jürgen Cierzon lag dies vor<br />

allem an der schwachen Konjunktur.<br />

Das neue Kreislaufwirtschafts- <strong>und</strong> Abfallgesetz<br />

hatte auf die Geschäftstätigkeit<br />

der bvse-Mitglieder bisher keinen Einfluß.<br />

Die marktwirtschaftliche Öffnung des Entsorgungsbereiches<br />

lasse sich, so Cierzon, offenbar<br />

nur in einem zähen Prozeß verwirklichen.<br />

Letztlich gehe es darum, die allgemeine<br />

Unsicherheit im Vollzug des Gesetzes so<br />

schnell wie möglich abzubauen, gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

sollten die Entsorgungs- <strong>und</strong> Verwertungsmärkte<br />

allen Unternehmen offenstehen,<br />

die zuverlässig seien <strong>und</strong> als Entsorgungsfachbetrieb<br />

ihre Sach- <strong>und</strong> Fachk<strong>und</strong>e<br />

bewiesen hätten.<br />

Von links: Günter Fischer (GF des bvse), Hans-Jürgen Cierzon, Achim Hallerbach (Pressesprecher bvse).<br />

Auch nach der Umsetzung der Verpackungsverordnung<br />

sieht der bvse nach wie<br />

vor eine Bevorzugung der Monopolisten, die<br />

europarechtlich unzulässig sei. So müsse z. B.<br />

ein bvse-Betrieb, der mit anderen in Konkurrenz<br />

zum „DSD“ trete, Bußgeld bezahlen,<br />

falls er vorgegebene Quoten nicht erreiche.<br />

Erfülle das „DSD“ die vorgegebenen Quoten<br />

nicht, behalte sich der Gesetzgeber lediglich<br />

vor, seine Freistellung zu widerrufen. Ähnlich<br />

liege der Fall bei einer nicht ordnungsgemäßen<br />

Verwertung. Diese sei für das<br />

„DSD“ folgenlos, während bei Konkurrenzsystemen<br />

eine Ordnungswidrigkeit vorliege.<br />

„Diese Privilegierung des „Dualen Systems“<br />

ist verfassungsrechtlich unzulässig <strong>und</strong> auch<br />

ökologisch in höchstem Maße kontr<strong>apr</strong>oduktiv“,<br />

so Cierzon.<br />

Im übrigen wies Cierzon darauf hin, daß<br />

sich die Mehrheit der bvse-Mitglieder eine<br />

Trennung von Altpapier in grafische Papiere<br />

<strong>und</strong> Verpackungspapiere wünscht <strong>und</strong> dem<br />

Prozeß der Differenzierung von Altpapier, so,<br />

wie ihn einige Gemeinden betreiben, positiv<br />

gegenübersteht. ����<br />

SCHRIFTTUM<br />

� Im Jahr 1986 hat Horst Graf das „forum international“<br />

ins Leben gerufen. Aus Anlaß<br />

des zehnjährigen Bestehens hat der Initiator<br />

des internationalen Kongresses für die Buchindustrie<br />

einen Jubiläumsband mit dem<br />

Titel „Bücher bleiben besser“ herausgegeben.<br />

Beiträge prominenter Zeitgenossen<br />

wie Hans-Dietrich Genscher, Walter Kempowski,<br />

Ruud Lubbers, Gerd Ruge u. a. sind<br />

Höhepunkte zehnjährigen Kongreßgeschehens<br />

r<strong>und</strong> um das Buch. Auch bekannte Verleger<br />

wie Langenscheidt, Neven Du Mont <strong>und</strong><br />

Feltrinelli kommen zu Wort. Breiten Raum<br />

nehmen Darstellungen der Medienlandschaft<br />

in Deutschland <strong>und</strong> den USA ein. In<br />

Vorträgen <strong>und</strong> Spezialforen zu Technik <strong>und</strong><br />

Markt von Buch <strong>und</strong> Herstellung (Prepress,<br />

[Digital-]Druck, Verarbeitung) geht es um<br />

das Spannungsfeld Printmedien — neue Medien<br />

(Multimedia, CD-ROM, Internet usw.).<br />

Das Buch (160 Seiten DIN A4, Ganzleinen<br />

mit zahlreichen Abbildungen, Farbfotos) ist<br />

zum Preis von 48 DM zzgl. Versandkosten<br />

zu beziehen beim Fachverband Buchher<br />

stellung, Colonnaden 68, 20354 Hamburg,<br />

Tel. (0 40) 34 31 60, Fax: (0 40) 34 31 62. ����


Nette-Papier auf<br />

Expansionskurs<br />

Die Inhaber <strong>und</strong> Geschäftsführer der Nette-Papier<br />

GmbH in Göttingen, Karlheinz, Ingrid<br />

<strong>und</strong> Michael Nette, konnten kürzlich eine<br />

große Zahl interessierter Besucher in<br />

ihrem Haus begrüßen. Anlaß waren eine umfangreiche<br />

Lager-Erweiterung <strong>und</strong> ein direkt<br />

angeschlossener Abholmarkt für Verpackungsmittel,<br />

der nun seinen Betrieb aufgenommen<br />

hat.<br />

Das vor 45 Jahren von Karlheinz Nette gegründete<br />

Unternehmen erzielt heute mit<br />

50 Mitarbeitern an seinem Gründungsort<br />

18,5 Mio. DM Umsatz, außerdem in Leipzig<br />

durch die 100%ige Tochterfirma „Hansa Verpackung<br />

GmbH“ (mit 23 Mitarbeitern)<br />

5,5 Mio. DM Umsatz pro Jahr.<br />

Dipl.-Kfm. Michael Nette, Sohn des Unternehmensgründers,<br />

hat seit seinem Eintritt in<br />

das Unternehmen vor sieben Jahren als Mitgeschäftsführer<br />

einen wesentlichen Anteil an<br />

der positiven Umsatzentwicklung. Auf<br />

5000 m 2 Lagerfläche mit 8,50 m Stapelhöhe<br />

werden in Göttingen heute etwa 6000 Stan-<br />

dardartikel gelagert. Die Ware wird weltweit<br />

von den bedeutendsten Verpackungsmärkten<br />

bezogen.<br />

Unter den Besuchern war auch B<strong>und</strong>estagspräsidentin<br />

Prof. Dr. Rita Süssmuth, die<br />

sich bei ihrem R<strong>und</strong>gang durch das Lager<br />

<strong>und</strong> auch im Fachmarkt sehr interessiert an<br />

den speziellen Problemen der Verpackungsmittel-Industrie<br />

<strong>und</strong> des -Handels zeigte. Sie<br />

war überrascht <strong>und</strong> zugleich beeindruckt von<br />

dem bereits heute erreichten, ökologisch orientierten<br />

Standard aller Produkte.<br />

Für den Göttinger Betrieb besuchen zehn<br />

<strong>und</strong> für den Leipziger acht Fachberater im<br />

zielgruppenorientierten Außendienst die<br />

K<strong>und</strong>en. Unterstützt wird der Verkauf durch<br />

einen entsprechend arbeitenden Innendienst.<br />

Mit dem großen Sortiment an werbender<br />

<strong>und</strong> schützender Verpackung werden im<br />

einzelnen betreut: Industrieunternehmen,<br />

Kliniken <strong>und</strong> Verwaltungen, Handel <strong>und</strong><br />

Handwerk, <strong>und</strong> zwar sowohl im Food- als<br />

auch Non-Food-Bereich, sowie der gesamte<br />

Die erweiterte Fa. Nette-Papier aus der Vogelperspektive. Links im Bild das ursprüngliche Verwaltungsgebäude mit<br />

Lager, rechts (vorn) der Abholmarkt mit Überbaulager.<br />

UNTERNEHMEN – MÄRKTE – PRODUKTE<br />

Gruppenbild mit hohem Besuch (v.l.n.r.): Ingrid Nette,<br />

B<strong>und</strong>estagspräsidentin Prof. Dr. Rita Süssmuth, Dipl.-Kfm.<br />

Michael Nette <strong>und</strong> Firmengründer Karlheinz Nette.<br />

Gastronomie- <strong>und</strong> Hotellerie-Bereich. Das<br />

Sortiment reicht von Tüten, Beuteln <strong>und</strong> Tragetaschen<br />

mit individuellem Werbedruck bis<br />

hin zu schützenden Industrieverpackungen,<br />

ergänzt durch Hygienepapiererzeugnisse.<br />

Mit fünf Lkw in Göttingen, drei in Leipzig<br />

sowie unter Zuhilfenahme von Speditionen<br />

wird die Ware an die K<strong>und</strong>en frei Haus geliefert.<br />

Um bei der ständigen Optimierung<br />

der Großhandelslogistik gleichzeitig aber<br />

auch eine gute Abwicklung der Kleinaufträge<br />

gewährleisten zu können, ist neben der Erweiterung<br />

des Lagers mit zusätzlichen Lkw-<br />

Verladestationen ein 1000 m 2 großer Abholmarkt<br />

für Verpackungsmittel errichtet worden.<br />

Hierbei handelt es sich um einen Pilotbetrieb<br />

innerhalb der b<strong>und</strong>esweiten „egepack“<br />

Marketingkooperation, der die Fa. Nette-Papier<br />

als Gesellschafter angehört. Die<br />

Kollegen des Fachmarktausschusses der<br />

„egepack“ begutachteten die Verkaufsräume<br />

<strong>und</strong> zollten dem Bauherrn große Anerkennung.<br />

Die Kombination von Sortimentsauswahl,<br />

Ladenbau <strong>und</strong> Warenwirtschaftssystem<br />

stellt in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland,<br />

wie zu hören war, eine bisher nicht bekannte<br />

Form eines Abholmarktes für Verpackungsmittel<br />

dar. Dabei werden in einem Umkreis<br />

von 30 bis 40 km vom Standort Göttingen regelmäßig<br />

alle Gewerbebetriebe angesprochen.<br />

Der Fachmarkt zielt nur auf den gewerblichen<br />

Verbraucher. Die schlichte zweck-<br />

151 7/97


mäßige Gestaltung erfolgt im wesentlichen<br />

mit Regalen. Die klare Anordnung der Präsentation<br />

mit breiten Gängen <strong>und</strong> einem an<br />

den Kopfenden der Regale angebrachten<br />

Leitsystem schafft eine gute Übersicht. Zusätzlich<br />

stehen qualifizierte Mitarbeiter am<br />

Infostand mit Rat <strong>und</strong> Tat zur Seite.<br />

7/97 152<br />

UNTERNEHMEN – MÄRKTE – PRODUKTE<br />

Mit dem Motto <strong>und</strong> Konzept „Selbstbedienung,<br />

wo möglich, Beratung, wo nötig“ dürfte<br />

dieser Fachmarkt Zukunft haben. Trotz derzeit<br />

schwieriger Wirtschaftslage entsprechen<br />

die erzielten Umsätze den Planungen. Sie haben<br />

somit Risikobereitschaft <strong>und</strong> Optimismus<br />

der Geschäftsleitung belohnt. ����<br />

FKN informierte über<br />

Getränkekartonrecycling<br />

Von Thomas Weber<br />

Was lange Zeit als unmöglich galt, ist mittlerweile<br />

Realität: Milch- <strong>und</strong> Saftkartons<br />

werden in großem Umfang wiederverwertet.<br />

Jedes Jahr werden nach Auskunft des Fachverbandes<br />

Kartonverpackungen für flüssige<br />

FKN-Geschäftsführer Dr. Wilhelm Wallmann.<br />

Nahrungsmittel e.V. (FKN) über 7 Mrd. l<br />

Milch <strong>und</strong> Fruchtsäfte in r<strong>und</strong> 9,3 Mrd. Getränkekartons<br />

abgefüllt. Dabei kommen etwa<br />

190.000 t Verpackungsmaterial zum Einsatz.<br />

Beim Start des Dualen Systems lag die<br />

Recyclingquote lediglich bei 3%, heute sind es<br />

nach FKN-Angaben bereits über 60%.<br />

Etwa 75 bis 80% der Getränkeverpackung<br />

bestehen aus einem 0,4 mm dicken Karton.<br />

Gebrauchte Getränkekartons sind „aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer hervorragenden Zellstoffqualität“ zu ei-<br />

ner begehrten Handeslware geworden, erläuterte<br />

FKN-Geschäftsführer Dr. Wilhelm<br />

Wallmann im Januar bei einem Fachpresseseminar<br />

in München. Sie stehen deshalb<br />

auch in der deutschen sowie europäischen<br />

Altpapiersortenliste.<br />

In der Nähe von Rosenheim betreibt die<br />

frühere PWA Industriepapier GmbH - die im<br />

Zuge des Integrationsprozesses zwischen der<br />

PWA Waldhof-Aschaffenburg AG, Raubling,<br />

<strong>und</strong> ihrer schwedischen Großaktionärin<br />

Die SCA-Recyclinganlage für gebrauchte Getränkekartons.<br />

Svenska Cellulosa AB (SCA), Stockholm, zu<br />

Jahresbeginn in SCA Packaging Industrie<br />

Papier GmbH umbenannt wurde - die nach<br />

eigenen Angaben weltweit modernste Recyclinganlage<br />

für gebrauchte Getränkekartons.<br />

Nach einer fast vierjährigen Entwicklungs<strong>und</strong><br />

Testphase sowie Investitionen von r<strong>und</strong><br />

13 Mio. DM können in der neuen Anlage täglich<br />

bis zu 150 t Milch- <strong>und</strong> Saftkartons zu<br />

hochwertigem Wellpappenrohpapier weiterverarbeitet<br />

werden.<br />

„Wir wollen in diesem Jahr 50.000 t recyceln“,<br />

erklärte SCA-Geschäftsführer Peter<br />

Berndt. Mit den Fortschritten beim Recycling<br />

ist auch Wallmann zufrieden: „Die Bürger<br />

machen hervorragend mit, 1996 wurden<br />

120.000 t Getränkekartons gesammelt.“ Das<br />

seien 27% mehr gewesen als im Vorjahr.<br />

Für die Trennung der Papierfasern von den<br />

PE- <strong>und</strong> Alu-Folien haben sich die Papieringenieure<br />

ein mehrstufiges Verfahren einfallen<br />

lassen: Die r<strong>und</strong> 600 kg schweren Kartonballen<br />

werden auf einem Förderband zum<br />

Zerkleinerer transportiert, der die Getränkekartons<br />

in handtellergroße Stücke zermahlt.<br />

Ein Magnet entfernt zunächst eisenhaltige<br />

Fremdstoffe, wie beispielsweise Drähte, mit<br />

denen die Ballen zusammengehalten wurden.<br />

Schließlich gelangen die Kartonschnipsel<br />

in das Herzstück der Recyclinganlage, die<br />

Fiberflow-Trommel.<br />

In einem 23 m langen, rotierenden Metallzylinder<br />

mit 3 m Durchmesser werden die<br />


Papierfasern unter Zugabe von kaltem Wasser<br />

von den Folien getrennt. Chemikalien<br />

werden dabei nicht eingesetzt, so Berndt. Im<br />

Trommelinneren befinden sich Schaufeln, die<br />

das Material durch die Rotation nach oben<br />

transportieren, von wo es dann wieder nach<br />

unten fällt. Durch den Aufprall wird der vom<br />

Wasser aufgeweichte Papieranteil aufgespalten<br />

<strong>und</strong> löst sich von den Folien. So entsteht<br />

ein wäßriger, brauner Faserbrei, der durch<br />

Löcher in der Trommelwand abgesiebt wird.<br />

In mehreren Prozeßschritten wird er gereinigt,<br />

eingedickt <strong>und</strong> schließlich über ein Rohr<br />

direkt zur Papiermaschine auf dem Werksgelände<br />

gepumpt. Die Folienreste fallen am<br />

Ende der Trommel in eine Sammelschnecke,<br />

werden anschließend in einem Vortrennbehälter<br />

von Fremdstoffen befreit, getrocknet<br />

<strong>und</strong> in fingernagelgroße Flocken geschnitten.<br />

Das PE/Alu-Gemisch ist ein hochwertiger<br />

Brennstoff. Wie Berndt anmerkte,<br />

7/97 154<br />

UNTERNEHMEN – MÄRKTE – PRODUKTE<br />

hat eine Tonne des Foliengemischs den gleichen<br />

Brennwert wie eine Tonne Steinkohle.<br />

Von der Umweltverträglichkeit der neuen<br />

Recyclinganlage ist der SCA-Geschäftsführer<br />

fest überzeugt: „Die Aufbereitung des Getränkekartons<br />

ist nicht energieaufwendiger<br />

als die normale Herstellung von Altpapier.<br />

Außerdem wird das Wasser, das wir in der Fabrik<br />

brauchen, durch die neue Anlage effizienter<br />

genutzt, da es von den Papiermaschinen<br />

über die Faserstoffaufbereitung im<br />

Kreislauf geführt wird.“<br />

Für das laufende Jahr erwartet der FKN<br />

weiter steigende Recyclingmengen. „Rechnet<br />

man die Ergebnisse des letzten Halbjahres<br />

hoch, sind 125.000 t durchaus realistisch“,<br />

äußerte Wallmann. Nach Mitteilung des FKN<br />

eignen sich die langen, reißfesten Fasern des<br />

Getränkekartons insbesondere zur Herstellung<br />

von Hülsenkarton, Papiersäcken, Wellpappe<br />

<strong>und</strong> Hygienepapier. ����<br />

PWA hält Umsatz <strong>und</strong><br />

Dividende<br />

Die PWA Papierwerke Waldhof-Aschaffenburg<br />

AG hat im Geschäftsjahr 1996 mit<br />

r<strong>und</strong> 5 Mrd. DM Umsatz das Vorjahresniveau<br />

wieder annähernd erreicht. Das Konzernergebnis<br />

vor Steuern betrug 261 Mio. DM (i.Vj.:<br />

161 Mio. DM). In diesem Ergebnis ist allerdings<br />

ein Ertrag von 110 Mio. DM enthalten,<br />

der aus dem Tausch der Verpackungsaktivitäten<br />

gegen Mölnlycke Tissue sowie dem<br />

Verkauf von PWA Dekor <strong>und</strong> PWA Kunststoff<br />

stammt.<br />

„Die Ergebnissteigerung des zweiten<br />

Halbjahres gegenüber der ersten Jahreshälfte<br />

von 65 % bringt den positiven Trend zum<br />

Ausdruck“, heißt es in einer Mitteilung des<br />

Konzerns. Die Geschäftsentwicklung im vergangenen<br />

Jahr sei durch gegenläufige Entwicklungen<br />

in den beiden größten Geschäftsbereichen<br />

geprägt gewesen. Hygiene-Produkte<br />

konnte eine deutliche Ergebnisverbesserung<br />

verzeichnen <strong>und</strong> erzielte einen operativen<br />

Gewinn von 318 Mio. DM (vor Finanzergebnis).<br />

Der Geschäftsbereich Grafische Papiere<br />

mußte trotz des besseren zweiten Halb-<br />

jahres einen operativen Verlust von 116 Mio.<br />

DM (vor Finanzergebnis) hinnehmen. Der bei<br />

PWA verbliebene Bereich Verpackungspapie-<br />

re schloß mit 1 Mio. DM operativ leicht positiv<br />

ab. Das Jahresergebnis erlaube eine Dividendenzahlung<br />

in Höhe des Vorjahres.<br />

Mit einem Umsatzanteil von 50 % sei SCA<br />

Hygiene Paper nunmehr Hauptumsatzträger<br />

des PWA-Konzerns. Der vergleichbare<br />

Umsatz dieses Geschäftsbereiches stieg um 6<br />

% auf r<strong>und</strong> 2,5 Mrd. DM. „Das gute Ergebnis<br />

des ersten Halbjhres konnte in der zweiten<br />

Jahreshälfte nochmals übertroffen werden.“Insgesamt<br />

habe das Niveau der Verkaufspreise<br />

bei gleichzeitig niedrigeren Beschaffungspreisen<br />

zu einer deutlichen Ergebnisverbesserung<br />

gegenüber dem Vorjahr<br />

geführt.<br />

Der Geschäftsbereich Feinpapiere hat<br />

1996 aufgr<strong>und</strong> des starken Preisverfalls einen<br />

Umsatzrückgang von r<strong>und</strong> 19 % auf 854<br />

Mio. DM zu verzeichnen. „Trotz einer deutlichen<br />

Ergebnisverbesserung in der zweiten<br />

Jahreshälfte erzielte SCA Fine Paper insgesamt<br />

einen Verlust.“ Für 1997 werde jedoch<br />

der Turn-aro<strong>und</strong> mit einem positiven Ergebnis<br />

angestrebt. Das Papierhandelsunternehmen<br />

ECCO Paper Trade konnte einen akquisitionsbedingten<br />

Umsatzzuwachs von<br />

4 % auf 956 Mio. DM erwirtschaften. Der Absatz<br />

lag mit 443 000 t um 18 % über dem Vorjahr.<br />

Das gute Gesamtergebnis des Vorjahres<br />

konnte allerdings nicht mehr erreicht werden.<br />

Der Absatz von SCA Packaging Industriepapier<br />

stieg im Vergleich zum Vorjahr um<br />

8 %. Die Absatzmenge an Verarbeitungsbetriebe<br />

der SCA-Gruppe erhöhte sich um 38 %


<strong>und</strong> macht nunmehr die Hälfte des Gesamtabsatzes<br />

der SCA Packaging Industriepapier<br />

aus. Mit einer Produktion von 601 000 t wurde<br />

nach eigenen Angaben eine neue Rekordmarke<br />

erreicht. Der Umsatz der SCA Packaging<br />

Industriepapier betrug 280 Mio. DM <strong>und</strong><br />

lag preisbedingt vergleichbar um 33 % unter dem<br />

Vorjahreswert. Die Ertragslage habe sich ab<br />

dem dritten Quartal verbessert. Das außergewöhnlich<br />

gute Vorjahresergebnis sei – angesichts<br />

des drastischen Preisverfalls von<br />

40% – nicht mehr erreicht worden. tw<br />

Frankreichs Altpapiersammler<br />

fordern gesetzlichen<br />

Mindestpreis<br />

Mit einer Neuauflage ihrer schon einmal<br />

1993 unter der Parole “Faustschlag” durchgeführten<br />

Protestaktionen hat die linksrheinische<br />

Altpapiersammelbranche für die<br />

kommenden Wochen gedroht.Vor vier Jahren<br />

hatten sie unter anderem in den Großstädten<br />

des Landes Altpapierballen auf belebte<br />

Straßen geworfen <strong>und</strong> sich in Einkaufszentren<br />

postiert sowie die Werkseinfahrten<br />

von Papierfabriken blockiert. Ihr Protest<br />

richtet sich gegen die seit Januarbeginn von<br />

200 auf 150 FF pro Tonne gesunkenen industriellen<br />

Abnahmepreise für gebrauchten<br />

Wellpappenkarton. Die Sammler beklagen<br />

sich außerdem darüber, bei der heimischen<br />

Papierindustrie auf taube Ohren zu stoßen;<br />

diese sei offenbar nicht dialogbereit. Dominique<br />

Maguin, der Vorsitzende der Fachgruppe<br />

UNTERNEHMEN – MÄRKTE – PRODUKTE<br />

Papier (GFP) im nationalen Fachverband der<br />

Altpapier- <strong>und</strong> -kartonsammler (SNRP) unterstrich<br />

vor der Presse, eine Tonne gesammelter<br />

Altpapier- <strong>und</strong> Kartonabfälle koste<br />

die Sammelunternehmen “technisch”<br />

r<strong>und</strong> 300 FF; die Firmen seien zudem schon<br />

seit längerem keine “Lumpensammler” mehr,<br />

sondern echte Industrielle im Rahmen der<br />

Abfallwirtschaft geworden; von daher seien<br />

s i e die wirklichen Altpapierverwerter, was<br />

die Papierhersteller aber oft nicht zuzugeben<br />

bereit seien.<br />

Mit ihren 5000 Beschäftigten hat die<br />

Branche 1995 ca. 4 Mrd FF Umsatz<br />

ausgewiesen. Angesichts ihrer drastisch gesunkenen<br />

Gewinnaussichten drängt sie jetzt<br />

auf einen gesetzlich gesicherten Mindest-Ab-<br />

nahmepreis für den Sek<strong>und</strong>ärrohstoff Altpapier.<br />

Im Vorfeld der für das kommende Jahr<br />

vorgesehenen französischen Parlamentswahlen<br />

fand die Forderung bei den zuständigen<br />

Fachministern für Industrie <strong>und</strong> Umwelt<br />

zumindest insoweit schon Gehör, als diese<br />

alle von der Frage berührten Seiten bis Ende<br />

Januar zu einem gemeinsamen Gespräch<br />

versammeln wollen.<br />

Mit ihrem Vorgehen folgen die Altpapiersammler<br />

einem klassischen französischen,<br />

auf staatlich garantierte Protektion<br />

von Gruppeninteressen abzielenden<br />

Konfliktlösungsmodell: Wer Existenzsorgen<br />

hat oder sich von der Konkurrenz bedroht<br />

fühlt, läßt zunächst verbal die Muskeln<br />

spielen oder bringt diese in oft gewalttätigen<br />

bis kriminellen Protestaktionen<br />

sofort zur Geltung. Damit soll der zentralistisch<br />

verfaßte <strong>und</strong> von daher allmächtige<br />

Staat entweder zur Konfliktschlichtung<br />

zwischen den streitenden Kontrahenten<br />

oder unverhohlen zur einseitigen<br />

Parteinahme gedrängt werden. Diese Strategie<br />

ist meistens von Erfolg gekrönt, sofern<br />

die jeweils protestierende Interessengruppe<br />

über ausreichend wirtschaftliche<br />

Macht, Streitmittel <strong>und</strong> gesellschaftlichfunktionale<br />

Bedeutung verfügt. Gewonnen<br />

haben so ihre nach diesem Muster inszenierten<br />

Schlachten in den letzten Jahren<br />

<strong>und</strong> jüngst erst wieder vor wenigen Wochen<br />

die Landwirte, die Fischer, der traditionelle<br />

kleinflächige Einzelhandel <strong>und</strong> die Fernfahrer;<br />

folgenlos blieb dagegen der monatelange<br />

Protest des Krankenpflegepersonals<br />

um bessere Entohnung <strong>und</strong> Alterssicherung.<br />

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7/97 156<br />

UNTERNEHMEN – MÄRKTE – PRODUKTE<br />

Am Pranger stehen in der aktuellen Frage<br />

einmal mehr die Disparitäten im Bereich der<br />

EU-Abfallwirtschaftsgesetzgebung <strong>und</strong> damit<br />

allen voran “die Deutschen” mit ihrer im<br />

Vergleich zu Frankreich ungleich rigideren<br />

Verpackungsverordnung. Im großen Nachbarland<br />

links des Rheins hat der Gesetzgeber<br />

für die Altpapier-<strong>und</strong>-kartonverwertung neben<br />

der stofflichen auch die energetische Variante<br />

ermöglicht, das heißt die Verbrennung.<br />

Beträchtliche Mengen landen zudem immer<br />

noch auf offenen Deponien, die erst ab dem<br />

Jahre 2002 vollständig geschlossen sein sollen.<br />

Das Sammelergebnis liegt in Frankreich<br />

aus diesen <strong>und</strong> traditionell-strukturellen<br />

Gründen erst bei 45 % gegenüber fast 58 %<br />

auf der anderen Rheinseite <strong>und</strong> 65 % bei den<br />

Niederländern.<br />

Die Verlangsamung der Papierfabrikation<br />

<strong>und</strong> die zeitweilig eingelegten Maschinenstops<br />

haben im abgelaufenen Jahr in Frankreich<br />

zu einem Rückgang der Altpapiereinfuhren<br />

zwischen Januar <strong>und</strong> Ende September<br />

um 18,4 % auf 824 000 t geführt; gleichzeitig<br />

stieg dadurch der industriell verwendete<br />

Altstoffanteil aus inländischen Sammellaufkommen.<br />

Gegen die Argumente ihrer Lieferanten<br />

führen die Papierfabrikanten ins Feld, daß<br />

der Altpapier- ein Weltmarkt sei <strong>und</strong> als solcher<br />

inzwischen zu weiten Teilen vom internationalen<br />

Geschehen abhänge. Ferner seien<br />

die Rohstoffpreise allgemein gegenwärtig<br />

im Sinken begriffen, <strong>und</strong> dies weltweit.<br />

Durch das im letzten Jahr erneut verlangsamte<br />

Wirtschaftswachstum habe der<br />

Altpapiereinsatz in Frankreich zum ersten<br />

Mal seit mehreren Dezennien bei ca. 4,2 Mio<br />

t herum stagniert. Dies bei ausgerechnet in<br />

einem Moment, in dem das Angebot wegen<br />

der jüngsten gesetzlichen Weichenstellungen<br />

zugunsten der stofflichen Altpapierverwertung<br />

überborde. Noel Mangin, der Geschäftsführer<br />

der Vereinigung des Sek<strong>und</strong>ärzellstoff<br />

einsetzenden Papierfabrikanten<br />

Revipap, wies des weiteren darauf hin, daß<br />

die französischen Altpapierpreise auch nach<br />

der jüngsten Januar-Senkung immer noch<br />

höher seien als die in Deutschland. Eine Differenz<br />

von 100 FF pro Tonne zwischen<br />

Frankreich <strong>und</strong> seinem rechtsrheinischen<br />

Nachbarn führe im Bereich der niedrigwertigen<br />

Qualitäten beim Verkaufspreis für die<br />

daraus gewonnenen Papiere zu einem<br />

Unterschied von 7,3 %. ����<br />

Frankreich:<br />

Kein Wechsel an der Spitze der<br />

umsatzstärksten französischen<br />

Papierunternehmen<br />

Die alljährlich im Dezember von der in Paris<br />

erscheinenden Wirtschaftszeitung Les<br />

Echos zusammengestellte <strong>und</strong> veröffentlichte<br />

Liste der 500 größten französischen <strong>und</strong><br />

europäischen Unternehmen wurde auch<br />

diesmal wieder von Betroffenen <strong>und</strong> Neugierigen<br />

mit Spannung erwartet. Sie dient jedoch<br />

in erster Linie den hauptsächlich am<br />

Börsengeschehen interessierten Lesern <strong>und</strong><br />

Abonnenten des Blattes als willkommene<br />

Rang Unternehmen Aktivitäten Umsatz ‘95 Nettogewinn<br />

1995 in Mio. FF in Mio. FF<br />

1 Arjo Wiggins Papier 27 885 146<br />

Appleton<br />

2 Aussedat Rey Papier, Pappe 5 702 346<br />

3 Kaysersberg Haushalts- u. 4 955 – 65<br />

Hygienepapier<br />

4 La Rochette Holz, Zellstoff 4 210 120<br />

u. Packmittel<br />

5 Sibille-Gruppe Papier 3 469 – 26<br />

6 Stora Feldmühle Pappe 3 116 k. A.<br />

Corbehem<br />

7 Gascogne Holz, Papier, 3 027 85<br />

Packmittel<br />

8 Nord-Est Holding 2 630 57<br />

9 Peaudouce Hygienebedarf 2 409 – 158<br />

10 Rossmann-Gruppe Packmittel 2 375 41<br />

11 Modo Paper Zellstoff, Papier, 2 111 72<br />

France Pappe<br />

12 Kymmene Papier 2 076 26<br />

France<br />

13 Otor-Gruppe Papier- <strong>und</strong> Pack- 2 000 40<br />

mittel aus Wellpappe<br />

14 Exacompta Papier 1 849 60<br />

Clairefontaine<br />

15 Matussière & Zeitungsdruck- 1 698 12<br />

Forest papier<br />

16 Cascades Zellstoff, ge- 1 566 105<br />

strichene Pappen<br />

17 Emin-Leydier Papier, Wellpappe, 1 421 82<br />

Packmittel<br />

18 Stracel Zellstoff, Zeitungs- 1 337 75<br />

druck-Papier<br />

19 Kimberley Clark Haushalts- u. 1 332 – 387<br />

Hygienebedarf<br />

Quelle; Enjeux (Les Echos), Dez. 1996


Orientierungshilfe für die Bewertung der jeweiligen<br />

Firmen. Dem großen Classement<br />

der “500” folgen Einzelauflistungen nach<br />

markanten Industrie- <strong>und</strong> Service-Branchen<br />

in Frankreich, darunter auch der Holz- <strong>und</strong><br />

Papierindustrie. Die <strong>apr</strong> hat aus den 25 darin<br />

aufgeführten Firmen 19 herausgezogen,<br />

die im eigentlichen Sinne zum Papier erzeugenden<br />

<strong>und</strong> verarbeitenden Sektor gehören<br />

(siehe Tabelle).<br />

Einsam an der Spitze der Liste, wie schon<br />

im Vorjahr, “regierte” 1995 mit 27,885 Mrd.<br />

FF Umsatz der franko-britische Konzern Arjo<br />

Wiggins Appleton. Vom vierten auf den<br />

zweiten Rang vorgeschoben hat sich jedoch<br />

die zu International Paper gehörende Papier<strong>und</strong><br />

Pappegruppe Aussedat Rey (5 702 Mio.<br />

FF).<br />

Der elsässische Hersteller von Haushalts<strong>und</strong><br />

Hygienepapieren, die Gruppe Kaysersberg<br />

(4 955 Mio. FF), mußte vom dritten auf<br />

den vierten Platz weichen, wogegen sich der<br />

Zellstoff-Fabrikant La Rochette (4 210 Mio.<br />

FF) vom sechsten auf den fünften Rang vorschieben<br />

konnte. Während es im Mittelfeld<br />

bei den noch unter französischer Flagge segelnden<br />

Unternehmen kaum nennenswerte<br />

Positionsverschiebungen gab, ist auffällig,<br />

wie sehr die skandinavischen Akteure in der<br />

linksrheinischen Papierlandschaft an Terrain<br />

gewinnen <strong>und</strong> sich weiter nach vorne<br />

schieben konnten. Stora Feldmühle Corbehem<br />

(3 116 Mio. FF) verbesserte sich von<br />

Platz zwölf auf Platz acht, Modo Paper France<br />

(2 111 Mio. FF) vom sechzehnten auf den<br />

vierzehnten, <strong>und</strong> Kymmene France sprang<br />

mit 2 076 Mio. FF Umsatz von Rang 22<br />

auf 15.<br />

Im europäischen Maßstab rangiert die<br />

Gruppe Arjo Wiggins Appleton an fünfter Position<br />

hinter Svenska Cellulosa (49,874 Mrd.<br />

FF Umsatz), KNP (45,442 Mrd.), Stora<br />

(43,695 Mrd.) <strong>und</strong> Repola (37,126 Mrd.).<br />

Les Echos untersucht jeweils auch die<br />

kommerzielle <strong>und</strong> finanzielle Rentabilität<br />

zumindest der heimischen Unternehmen.<br />

Die erstere wird aus dem Verhältnis<br />

Nettogruppengewinn zu Umsatz ermittelt<br />

<strong>und</strong> in Prozent angegeben. Hier liegt die<br />

Frankreich-Tochter des kanadischen Papierkonzerns<br />

Cascades mit 6,7 % an der Spitze<br />

der Wertung. Ihr folgen Aussedat Rey mit 6,1 %,<br />

das familiengeführte Unternehmen Emin<br />

Leydier (5,8 %), Modo Paper France (3,4 %),<br />

Exacompta Clairefontaine (3,3 %) sowie La<br />

Rochette mit 2,9 %.<br />

UNTERNEHMEN – MÄRKTE – PRODUKTE<br />

Die finanzielle Rentabilität ergibt sich aus<br />

dem Verhältnis Nettogewinn zu Eigenmitteln.<br />

Stora Feldmühle Corbehem <strong>und</strong> Cascades<br />

liegen hier mit 37,3 bzw. 32,9 % klar in<br />

Führung. Danach kommen Emin Leydier mit<br />

18,5 %, Kymmene France (18,2 %), La Rochette<br />

(17,8 %), Stracel (13,0 %) <strong>und</strong> die Gascogne-<br />

Gruppe (9,8 %). ����<br />

Stora Publication<br />

möchte Preise erhöhen<br />

„Wir werden mit sofortiger Wirkung die<br />

Preise für Rollenoffsetpapier (LWC) anheben“,<br />

so Wilhelm Fuchs, Vorstandsmitglied<br />

der Stora Publication Paper AG, Düsseldorf,<br />

<strong>und</strong> verantwortlich für das Marketing der Division<br />

Publication Paper im Stora-Konzern.<br />

Die Anhebung der Preise auf einen Mindestpreis<br />

von 127 DM pro 100 kg Rollenoffsetpapier<br />

diene dazu, das Preisniveau zu stabilisieren,<br />

<strong>und</strong> gelte ausschließlich für die europäischen<br />

Kontinentalmärkte. Diese Maßnahme<br />

sei notwendig, um nach der Talfahrt<br />

die Preise, die seit dem Januar des Vorjahres<br />

um bis zu 30% nach unten eingebrochen waren,<br />

wieder ein wirtschaftlich interessantes<br />

Preisniveau zu etablieren. Nach dem massiven<br />

Lageraufbau der Jahre 1994/95 sei die<br />

Nachfrage nach LWC-Papier um bis zu 20%<br />

zurückgegangen, so Fuchs. Trotz erheblicher<br />

Produktionseinschränkungen der europäischen<br />

Hersteller sei der Preiseinbruch nicht<br />

zu verhindern gewesen. „Wir haben volle Auftragsbücher<br />

<strong>und</strong> müssen deutlich in die Gewinnzone<br />

kommen“, kündigt Fuchs gleichzeitig<br />

eine weitere, für das zweite Quartal<br />

1997 beabsichtigte Preiserhöhung an.<br />

Preisanhebungen in vergleichbarer Größenordnung<br />

seien auch für Tiefdruckpapier nicht<br />

zu vermeiden.<br />

Mit der Division Publication Paper gehört<br />

der Stora-Konzern zu den weltweit größten<br />

Herstellern von LWC-Papier mit einer Jahreskapazität<br />

von r<strong>und</strong> 1 Mio. t. Insgesamt<br />

werden in Europa jährlich r<strong>und</strong> 4,5 Mio. t<br />

LWC-Papier verbraucht, davon r<strong>und</strong> 75% für<br />

den Rollenoffsetdruck. ����<br />

157 7/97


Technische Fachseminare Papiererzeugung/Ausrüstung/Veredelung<br />

Hilfsstoffe, Vertiefungskurs<br />

– VKHi – 14. 4. – 16. 4. 1997<br />

Sieb- <strong>und</strong> Pressenpartie, Vertiefungskurs<br />

– VKSP – 21. 4. – 25. 4. 1997<br />

Streichen, Vertiefungskurs<br />

– VKSr – 9. 6. – 13. 6. 1997<br />

Trouble Shootings Papiererzeugung/Ausrüstung/Veredelung<br />

Trouble Shooting Pressenpartie<br />

– FTPre 12. 5. – 14. 5. 1997<br />

Trouble Shooting Ausrüstung<br />

– FTAus – 2. 6. – 4. 6. 1997<br />

Technische Fachseminare Wellpappe<br />

Maschinenführer Wellpappenverarbeitung<br />

– FKM-V – 2. 6. – 6. 6. 1997<br />

Wellpappenerzeugung <strong>und</strong> -verarbeitung,<br />

Gr<strong>und</strong>lagen<br />

– FSW – 16. 6. – 20. 6. 1997<br />

Reproduktionstechnik <strong>und</strong> Wellpappendruck<br />

– FDW – 14. 4. – 18.4.1997<br />

Fachseminare Qualitätssicherung/<br />

Qualitätsmanagement<br />

Qualitätssicherung/Qualitätsmanagement,<br />

Gr<strong>und</strong>lagen<br />

– QS-GR – 9. 6. – 13. 6. 1997<br />

Fachseminare Umweltschutz/Umwelttechnik<br />

Umweltschutz/Umwelttechnik, Gr<strong>und</strong>lagen<br />

– US-GR – 7. 4. – 11. 4. 1997<br />

Betriebsbeauftragter Abfall/Sonderabfall<br />

– US-AF – 16. 6. – 20. 6. 1997<br />

7/97 158<br />

UNTERNEHMEN – MÄRKTE – PRODUKTE<br />

Weiterbildungsseminare des<br />

Papiermacherzentrums<br />

Gernsbach im Jahr 1997<br />

Trouble Shooting Abfall/Sonderabfall<br />

– FT-AF – 12. 5. – 14. 5. 1997<br />

Fachseminare für Instandhalter<br />

Trouble Shooting, Instandhaltung<br />

– FTI – 2. 6. – 4. 6. 1997<br />

Hydraulik, Gr<strong>und</strong>kurs<br />

– FH-G – 7. 4. – 11. 4. 1997<br />

Hydraulik, Aufbaukurs<br />

– FH-A – 2. 6. – 4. 6. 1997<br />

Elektropneumatik<br />

– FEP – 21. 4. – 25. 4. 1997<br />

Proportionalhydraulik<br />

– FPROP – 16. 6. – 18. 6. 1997<br />

Meß- <strong>und</strong> Regeltechnik, Gr<strong>und</strong>lagen<br />

– FMSR – 12. 5. – 16. 5. 1997<br />

Papiertechnologie für Auszubildende,<br />

Gr<strong>und</strong>lagen<br />

– FSP-AZ – 7. 4. – 11. 4. 1997<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Instandhaltung<br />

– FIPM – 21. 4. – 25. 4. 1997<br />

REFA-Seminare<br />

Formen der Zusammenarbeit<br />

– FZA – 12. 6. – 13. 6. 1997<br />

Managementforen<br />

„Chancen nutzen“ – Crash-Kurs für Manager<br />

– BFS-C – 23. 6. – 25. 6. 1997<br />

Managementseminare für Werkführer<br />

<strong>und</strong> Meister<br />

Führungsaufgaben/Kostenverantwortung<br />

– WMS I/MSV I – 30. 6. – 4. 7. 1997<br />

Führungsmittel <strong>und</strong> Arbeitsrecht<br />

– WMS II/MSV II – 21. 4. – 25. 4. 1997<br />

Das Gespräch als Führungsmittel<br />

– WMS III/MSV III – 2. 6. – 7. 6. 1997<br />

Gesprächstraining/Mitarbeiterbeurteilung<br />

– WMS IV/MSV IV – 16. 6. – 20. 6. 1997<br />

Persönl. Arbeitstechniken/Teamarbeit<br />

– WMS V/MSV V – 7. 4. – 11. 4. 1997<br />

Workshop Führungsgr<strong>und</strong>wissen für<br />

Maschinenführer/Vorarbeiter/Gruppensprecher<br />

Gr<strong>und</strong>lagen des situativen Führungsverhaltens<br />

– WMV I – 14. 4. – 18. 4. 1997<br />

Praktische Gesprächsführung <strong>und</strong> Arbeitsrecht<br />

– WMV II – 9. 6. – 13. 6. 1997<br />

Workshop Führungspraxis<br />

Sicheres Beherrschen komplexer Aufgaben<br />

– WS-PM – 26. 5. – 28. 5. 1997<br />

Effektives Führen von Mitarbeitergesprächen,<br />

Basiskurs<br />

– WS-GB – 28.4. – 30.4.1997<br />

K<strong>und</strong>enorientiertes Verhandeln – gewinnbringend<br />

verkaufen<br />

– WS-VT – 7. 4. – 9. 4. 1997<br />

Führen mit Fakten<br />

– WS-FMF – 14. 4. – 16. 4. 1997<br />

Holzpreisnotierungen<br />

Dez. 1996 in DM<br />

Sorten<br />

IG* Buche lang<br />

Ba.-Wü. Rhld.-Pf.<br />

je t atro m. R.<br />

IS** Fichte kurz<br />

83 –<br />

je rm m. R. 52 47<br />

* Industrieholz nach Gewicht. Quelle: ZMP<br />

** Industrieschichtholz<br />

Aktienkurse (50) Nov. Febr.<br />

1996 1997<br />

Altenburger 24 24<br />

Bausch 19 20<br />

Cordier 46 41<br />

Herlitz 176 165<br />

Herlitz Int. Trading 412 275<br />

Niedermayr 362 420<br />

(Nennwert 100)<br />

Papierf. Weissenst. 133 157<br />

PWA 200 234<br />

SAPPI 12 16<br />

Schwäb. Zellstoff 258 205<br />

Stora Kopparbergs 20,50 21<br />

Temming 38 60<br />

Zanders 78 105


Das gedruckte Wort<br />

hat eine Zukunft<br />

Karsten Hügelmann*<br />

Fortsetzung aus <strong>apr</strong> 5/1997 Seite 107<br />

Das heißt, daß die Programme zur Haupteinschaltzeit<br />

so viel Zuschauer als möglich<br />

ansprechen müssen. Dadurch wird es immer<br />

schwieriger, spezielle Zielgruppen zu erreichen.<br />

Die Budgets für TV-Werbekampagnen<br />

müssen immer größer werden, um eine lohnende<br />

Anzahl von Leuten zu erreichen.<br />

Dies ist eine gute Chance für ein Wiedererstarken<br />

des gedruckten Wortes, speziell der<br />

Zeitschriften, da diese eine direkte Konkurrenz<br />

für das Fernsehen sind. In Zukunft wird<br />

gedruckte Werbung auch nicht durch Multimedia-TV<br />

<strong>und</strong> Multimedia-Systeme ersetzt<br />

werden. Ich kann es mir schwer vorstellen,<br />

daß irgendein Multimedia-Anwender plötzlich<br />

aufhört, Zeitungen <strong>und</strong> Zeitschriften zu<br />

lesen.<br />

Wir können die Einführung neuer Formen<br />

der Werbung erwarten: Im Fall des Multimedia-TVs<br />

in Form von „Advertainments“ <strong>und</strong><br />

„Infomercials“, die es dem Betrachter ermöglichen,<br />

sofort interaktiv zu reagieren. Ein<br />

Beispiel hierfür ist das Shopping von zu Hause<br />

aus. Obwohl wir in Deutschland sagen, der<br />

Prophet in seinem eigenen Land zählt nicht<br />

viel, bin ich vollkommen davon überzeugt,<br />

daß wir auf den Anzeigen- <strong>und</strong> Vertriebsmärkten<br />

einem starken Wachstum entgegensehen.<br />

Ich bin überzeugt, daß es in Deutschland<br />

wie schon in den USA in absehbarer Zukunft<br />

eine Renaissance der Zeitschrift geben<br />

wird. Und ich sehe auch keine Gefahr für die<br />

Auflagenhöhe der Zeitungen.<br />

Umweltaspekte<br />

Ich komme aus dem Land, das den Begriff<br />

„Waldsterben“ in die englische <strong>und</strong> französische<br />

Sprache exportiert zu haben scheint <strong>und</strong><br />

für dessen Öffentlichkeit Ökologie ein Aspekt<br />

* Karsten Hügelmann ist Leiter des Bereiches Marketing Services,<br />

dem das Umweltreferat im Axel-Springer-Verlag untersteht.<br />

UNTERNEHMEN – MÄRKTE – PRODUKTE<br />

ist, den wir nicht einfach übersehen können.<br />

In der Tat spielt dies eine sehr wichtige Rolle<br />

für die künftige Verwendung von Papier.<br />

Wir alle im Verlagsgeschäft tragen eine<br />

außergewöhnliche Verantwortung für die<br />

Nutzung der Ressourcen der Natur. Unsere<br />

Leser beschäftigen sich seit Jahren mit Umweltfragen.<br />

In der deutschen Öffentlichkeit<br />

wird diesem Thema soviel Beachtung geschenkt<br />

wie der nationalen Sicherheit <strong>und</strong><br />

der Arbeitslosigkeit.<br />

Es gibt andere Industriezweige die gravierendere<br />

Auswirkungen auf die Umwelt<br />

haben als die Medienbranche. Unsere Branche<br />

befindet sich jedoch in einer einmaligen<br />

Position. Für unseren wichtigsten Rohstoffdas<br />

Papier, ist als Basis Wald über einen beträchtlichen<br />

Zeitraum hinweg notwendig,<br />

auch wenn die Leute jetzt über Cannabis<br />

(Hanf) – als Faserstoff der Zukunft reden. Ob<br />

Sie Ihr Papier dann rauchen oder nicht,<br />

bleibt Ihnen überlassen.<br />

Das Holz stammt jedoch aus den Wäldern,<br />

die für viele Leute in Euopa eine symbolische<br />

<strong>und</strong> tatsächliche Bedeutung haben. Und deshalb<br />

haben wir im Zeitungs- <strong>und</strong> Zeitschriftengeschäft<br />

<strong>und</strong> Sie, in der Papierindustrie,<br />

eine gemeinsame Verantwortung.<br />

Die Verantwortung<br />

wird für die<br />

Wälder getragen,<br />

die Millionen von<br />

Menschen als Symbol<br />

für das Wohl<br />

des Planeten, auf<br />

dem wir leben, ansehen.Umweltschutz<br />

hat in<br />

Deutschland einen<br />

Verfassungsrang.<br />

Der prozentuale<br />

Anteil der jungen<br />

Leute, die in<br />

Deutschland die<br />

„Grünen” wählen, liegt weit über 20%. Und<br />

vergessen Sie nie, daß diese Wähler unsere<br />

zukünftigen Leser sind. Es wäre unklug, solche<br />

Statistiken zu ignorieren, wenn wir im<br />

nächsten Jahrh<strong>und</strong>ert auf dem Markt Erfolg<br />

haben wollen. Ich nehme an, daß viele von Ihnen<br />

den Umgang der Deutschen mit der Umwelt<br />

als hysterisch ansehen. Und Sie könnten<br />

recht haben…<br />

Ich bin jedoch überzeugt, daß es weder den<br />

Verlegern noch den Papierproduzenten auch<br />

Karsten Hügelmann<br />

nicht in anderen Ländern gelingt, von diesem<br />

Thema verschont zu bleiben.Wenn wir in den<br />

kommenden Jahren von wirtschaftlichen<br />

Krisen verschont bleiben, müssen wir nur einige<br />

Dinge beachten: Wir müssen uns selbst<br />

von unserem kulturellen Pessimismus befreien,<br />

wir müssen der Umwelt die Beachtung<br />

schenken, die sie verdient, <strong>und</strong> schließlich<br />

müssen wir die neuen elektronischen<br />

Medien als Begleitung für unsere eigenen<br />

Medien sehen anstatt als eine Art tödliche<br />

Bedrohung. Wenn wir all dies tun, sehe<br />

ich keinen Gr<strong>und</strong> für uns, sich über die Zukunft<br />

des gedruckten Wortes Sorgen zu machen.<br />

����<br />

159 7/97


Auf der Tissue World ‘97 in Nizza/Frankreich<br />

wird die Firma Fleissner die neueste<br />

Generation ihrer High-Tech Durchströmtrockner<br />

zur Trocknung von Tissue, Towel,<br />

Filterpapier, Teebeutelpapier <strong>und</strong> anderen<br />

luftdurchlässigen Papieren dem internationalen<br />

Fachpublikum vorstellen.<br />

Im Frühjahr 1996 wurde ein Kooperationsvertrag<br />

zur Zusammenarbeit auf dem<br />

Gebiet der Durchströmtrocknung von<br />

Tissue <strong>und</strong> Towel zwischen der Firma Beloit<br />

<strong>und</strong> der Firma Fleissner geschlossen. Durch<br />

diesen Vertragsschluß erwarb die Firma<br />

Beloit die exklusiven Rechte, Fleissner<br />

Durchströmtrockner weltweit für Trocknungsaufgaben<br />

im Bereich Tissue <strong>und</strong><br />

Towel zu vertreiben.<br />

Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit beschränkt<br />

sich nicht allein auf die Vermarktung<br />

von Fleissner High-Tech Trocknern<br />

durch die Firma Beloit; vielmehr ist in den<br />

zurückliegenden Monaten durch eine enge<br />

Zusammenarbeit der Entwicklungsabteilungen<br />

beider Firmen Detail- <strong>und</strong> Abstimmungsarbeit<br />

geleistet worden.<br />

Im Rahmen dieser technischen Zusammenarbeit<br />

wurde u. a. ein Rechenprogramm<br />

zur Auslegung des Trocknungsprozesses <strong>und</strong><br />

den jeweils zugehörigen Systemkomponenten<br />

erarbeitet, welches den Vertriebsingenieuren<br />

der Firma Fleissner die Möglichkeit<br />

gibt, im direkten K<strong>und</strong>engespräch das für die<br />

jeweiligen K<strong>und</strong>enanforderungen optimale<br />

Anlagenkonzept auszuarbeiten.<br />

Da sich der Kooperationsvertrag zwischen<br />

Fleissner <strong>und</strong> Beloit exklusiv nur auf<br />

den Einsatz von Durchströmtrocknern bezieht,<br />

können, wie in der Vergangenheit,<br />

Projekte im Bereich der Durchström<br />

trockung von Filterpapier, Teebeutelpapier,<br />

Naßvlies <strong>und</strong> anderen luftdurchlässigen Papieren<br />

mit allen Papier- <strong>und</strong> Naßvliesmaschinenherstellern,<br />

wie z. B. Voith Sulzer,<br />

Dörries, Bellmer, PAMA usw., bearbeitet<br />

werden.<br />

Hauptmerkmale der Durchströmtrockner<br />

sind:<br />

7/97 160<br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

Fleissner bei der Tissue World<br />

� freie offene Trommeloberfläche bis 96%<br />

� hohe Wärmeübertragungskoeffizienten,<br />

wodurch spezifische Wasserverdampfungensleistungen<br />

bis 450 kg/H 2 O/m 2 h erzielt<br />

werden<br />

� geringer spezifischer Energieverbrauch in<br />

kWh pro kg Papier<br />

� stabile geschraubte Trommelkonstruktion<br />

� lange Lebensdauer bei Verwendung von<br />

umlaufenden Sieben durch Kühlung der<br />

nicht durch die Warenbahn abgedeckten<br />

Siebränder<br />

� R<strong>und</strong>laufgenauigkeiten von ± 0,05 mm<br />

außen <strong>und</strong> ± 0,1 mm innen<br />

Münchner Papier-Symposium 1997<br />

„Störstoffe <strong>und</strong><br />

Prozeßoptimierung”<br />

Vom 5.7. März 1997 wird im Arabella-Konferenz-Zentrum<br />

in München für Mitarbeiter<br />

der papiererzeugenden Industrie <strong>und</strong> chemischen<br />

sowie maschinenbaulichen Zulieferindustrien<br />

ein papiertechnologisches Symposium<br />

mit Ausstellung zu aktuellen Ergebnissen<br />

auf dem Gebiet „Störstoffe <strong>und</strong> Prozeßoptimierung“<br />

veranstaltet. In diesem Symposium<br />

sollen die folgenden Themen vorgetragen<br />

werden:<br />

– E. Gruber, K. Großmann <strong>und</strong> R. Pätzold;<br />

TH Darmstadt:<br />

„Charakterisierung kolloidaler Stickies<br />

aus Altpapier“<br />

– H. Onusseit, Henkel KGaA, Düsseldorf:<br />

„Papier- <strong>und</strong> Verpackungsklebstoffe – Einfluß<br />

auf das Papierrecycling“<br />

– M. Schwarz, Voith Sulzer Stoffaufbereitung<br />

GmbH, Ravensburg:<br />

„Prozeßtechnische Überlegungen zur Störstoffbeherrschung“<br />

– C. Reiter, B. Reinhardt u. M. Westerkamp,<br />

Ahlstrom Kämmerer, Osnabrück:<br />

„Umfassende Störstoffbestimmung eines<br />

Spezialpapierherstellers“<br />

� geringe Strömungsverluste <strong>und</strong> gleichmäßige<br />

Durchströmung der Ware durch<br />

Auslegung des Luftkreislaufes unter Zuhilfenahme<br />

von FEM-Rechenprogrammen<br />

� hohe Temperatur - <strong>und</strong> Trocknungsgleichmäßigkeit<br />

durch Verwendung des patentierten<br />

,,Fleissner-Luftmischers“ (Temperatur<br />

± 1°C, Restfeuchte abhängig vom<br />

Endtrockengehalt)<br />

� Auslegung der Trommel für Produktionsgeschwindigkeiten<br />

bis 2200 m/min (FEM-<br />

Analyse der thermisch/mechanisch beanspruchten<br />

Bauteile)<br />

� optimale Geometrie von Trommel <strong>und</strong><br />

Haube im Bereich der Warenbahnränder,<br />

dadurch Vermeidung von nassen Rändern<br />

� Qualitätswesen nach ISO 9001. ����<br />

– H. Gaßmann, Fiedler Perforier Technik,<br />

Regensburg:<br />

„Pulsationen im Konstantteil – Einfluß<br />

der Sortierung“<br />

– A. Lascar, D. Thomassin <strong>und</strong> R. Fejoz, E. &<br />

M. Lamort, Vitry-le-Francois/Frankreich:<br />

„Störstoffbeseitigung in AP-Anlagen: Strategien,<br />

Methoden <strong>und</strong> Sortier-Instrumentarium“<br />

– J. Schlegel, B. Rökman u. J. Lehto, Tamfelt<br />

OY AB, Tampere/Finnland:<br />

„Optimierung des Preßfilzdesigns hinsichtlich<br />

Laufzeit, Entwässerung <strong>und</strong> Papieroberflächenstruktur“<br />

– H. Reichel, Scapa-Kern GmbH, Wimpassing/Österreich<br />

<strong>und</strong> K. Bloom, Parenco<br />

van Gelder GmbH, Düsseldorf:<br />

„Prozeßoptimierung in der Pressenpartie<br />

bei erhöhtem Störstoffanteil“<br />

– W. Ende u. L. Fagerholm, Albany International,<br />

Dieren/Holland:<br />

„Trockensiebe <strong>und</strong> deren Reinigung —<br />

Schlüsselfiguren zur Verbesserung der<br />

Produktivität <strong>und</strong> Runnability“<br />

– M. Lutenberger, Oekophil AG,


Baar/Schweiz:<br />

„Mikroorganismen – ein besonderer Störstoff“<br />

– J. Schulte u. I. Blankenburg, Stockhausen<br />

GmbH, u. I. v. Medvey, Haindl Papier<br />

GmbH, Walsum:<br />

„Ablagerungskontrolle in Wasser- <strong>und</strong> Papiermaschinen-Kreisläufen“<br />

– H. Zollner u. L.R. Schroeder, ESPRI-<br />

SUNY, Syracuse/USA:<br />

„Deinking-Prozeßoptimierung mit �-Amylasen“<br />

– M.Gercke, D. Kannengießer, R. Scholz u.<br />

J. Arnold, BASF AG, Ludwigshafen:<br />

„Prozeßoptimierung durch optimale Anwendung<br />

von Prozeßchemikalien“<br />

– W. Salzburger <strong>und</strong> I. Bast-Kemmerer, BK<br />

Ladenburg GmbH, Ladenburg:<br />

„Kombinationssysteme bei der Störstoffbekämpfung“<br />

– E. Hanecker, J. Weigl u. H.-G. Völkel, PTS<br />

München:<br />

„Wirkungsmechanismen von Wasserglas<br />

bei der Papiererzeugung“<br />

– L. Bley, Mütek Anayltic GmbH, Herrsching:<br />

„On-line Regelung des Störstoff-Fixiermittelbedarfs“<br />

– A. Stetter u. K. Eisenschmid, Steinbeis<br />

Technologie GmbH, Gemmrigheim:<br />

„Praxiserfahrungen bei der Lösung von<br />

Störstoffproblemen“<br />

– E. Dobschall, Valmet Automation GmbH,<br />

Oberhaching:<br />

„Gesamtlösung für die Naßpartie: Stoffdichtemessung,<br />

Retentionsmittelregelung,<br />

Aschekonstistenz <strong>und</strong> Füllstoffretention“<br />

– F. Wensauer u. T. Hain, Erhardt + Leimer<br />

GmbH, Augsburg:<br />

„EL-CONT PC-gestütztes Bespannungs-<br />

Überwachungssystem“<br />

Im Anschluß an die Tagung sind am Vormittag<br />

des 7. 3. 1997 Exkursionen zu nahegelegenen<br />

Papierfabriken <strong>und</strong> Instituten sowie<br />

zum Neubau der Papiertechnischen Stiftung<br />

<strong>und</strong> der FH München mit den Laboratorien<br />

<strong>und</strong> der Maschinenhalle des Studiengangs<br />

Verfahrenstechnik Papier-Kunststoff<br />

geplant. Im Preis von 960,– DM sind zwei<br />

Mittagessen inbegriffen, Pausengetränke<br />

<strong>und</strong> die Tagungsunterlagen. Das ebenfalls<br />

enthaltene Begleitprogramm bietet einen geselligen<br />

Abend mit Gala-Buffet am 5. 3. 1997<br />

<strong>und</strong> einen gemeinsamen kulturellen Abend<br />

am 6. 3. 1997. Anmeldungen über Prof. Dr.<br />

Stephan Kleemann, Fachhochschule München/FB<br />

05, Lothstr. 34, 80323 München, Tel.<br />

(0 89) 12 65-15 29 oder (0 81 71) 1 67 26, Fax:<br />

(0 89) 12 65-15 51 oder (0 81 71) 1 67 27. ����<br />

Flotation von Altpapierstoffen<br />

im Zentrifugalfeld<br />

In den letzten Jahrzehnten haben sich im<br />

industriellen Maßstab zwei Deinking-Verfahren<br />

durchgesetzt, das Wasch-Deinking<br />

<strong>und</strong> das Flotations-Deinking, wobei das<br />

Flotations-Deinking international an die erste<br />

Stelle gerückt ist. Beide Techniken wurden<br />

nach <strong>und</strong> nach von Maschinenherstellern,<br />

Chemikalienproduzenten <strong>und</strong> Papierfabriken<br />

weiterentwickelt. Heute ist ein sehr<br />

hoher technischer Standard erreicht, bei dem<br />

weitere Verbesserungen hinsichtlich Selektivität,<br />

Weißgraderhöhung <strong>und</strong> Reinigungswirkung<br />

(nicht nur bezüglich der Druckfarbenpartikel)<br />

immer schwerer zu realisieren<br />

sind. Dies gilt für das Flotations–Deinking<br />

zumindest solange das zugr<strong>und</strong>eliegende<br />

Trennprinzip, das hauptsächlich auf Unter-<br />

schieden in der Oberflächenchemie beruht,<br />

weder modifiziert noch mit anderen Effekten<br />

kombiniert angewandt wird.<br />

Bei der PTS gab dies den Anstoß für die<br />

Entwicklung einer neuen Deinking-Zelle für<br />

eine ebenfalls neuentwickelte Deinking-<br />

Technik auf der Gr<strong>und</strong>lage der Flotation.<br />

Dieses Forschungsprojekt (AiF Nr. 9177)<br />

wurde mit finanziellen Mitteln des B<strong>und</strong>eswirtschaftsministeriums<br />

unterstützt.<br />

Die neue Technik ermöglicht den Betrieb<br />

mit Luft-Suspensions-Verhältnissen – ein<br />

entscheidender Parameter beim Flotations-<br />

Deinking – in Bereichen, die weit über die typischen<br />

Werte bei konventionellen Zellen<br />

hinausgehen. Nach der Inbetriebnahme <strong>und</strong><br />

Optimierung der Konstruktions- <strong>und</strong><br />

PAPIERERZEUGUNG<br />

Betriebsparameter wurden Versuche mit verschiedenen<br />

Altpapiereinträgen durchgeführt.<br />

Dabei konnten mit einer praxisnahen<br />

Mischung aus offsetbedruckten Tageszeitungen<br />

<strong>und</strong> Tiefdruckillustrierten in der Zentrifugalflotationszelle<br />

sehr gute Weißgrade bei<br />

gleichzeitig niedrigen Stoffverlusten erreicht<br />

werden, wobei die Verweilzeiten gegenüber<br />

konventionellen Zellen deutlich reduziert<br />

werden konnten. Die bisher durchgeführten<br />

Versuche deuten zudem darauf hin, daß das<br />

Zentrifugalfeld deutlich höhere Stoffdichten<br />

zuläßt. Detaillierte Ergebnisse sind im<br />

PTS-Forschungsbericht FB-13/96 veröffentlicht.<br />

����<br />

FIRMEN BERICHTEN<br />

AUS PAPIERERZEUGUNG<br />

UND -VERARBEITUNG<br />

Beloit Corporation: Ein schlüsselfertiges<br />

Projekt der Fa. Beloit im SAPPI-Werk Enstra<br />

(Südafrika) umfaßte die komplette Modernisierung<br />

der Feinpapiermaschine mit einer<br />

Siebbreite von 5350 mm sowie neue Stoffaufbereitungs-<br />

<strong>und</strong> Stoffverteilungssysteme.<br />

Der Vertrag zwischen SAPPI Fine Papers<br />

(Pty) Ltd. <strong>und</strong> Beloit umschloß auch die Projektleitung,<br />

die Inbetriebnahme der Anlage<br />

<strong>und</strong> die Schulung des Personals. Der Wert der<br />

Investition lag bei 54,6 Mio. US-$. ����<br />

161 7/97


Am 3. Dezember 1996 nahmen Gesellschafter<br />

<strong>und</strong> Geschäftsführer der Schneidersöhne<br />

Unternehmensgruppe die neue Rotations-Briefumschlagmaschine<br />

Helios 527.50<br />

offiziell in Betrieb.<br />

Die Helios 527.50 eignet sich zur Herstellung<br />

von Briefumschlägen in allen handels-<br />

7/97 162<br />

PAPIERVERARBEITUNG UND DRUCK<br />

Neue Briefumschlagmaschine bei<br />

Schneidersöhne Kuvert<br />

üblichen Formen, Größen <strong>und</strong> Ausführungen:<br />

mit Naß-, Selbst- oder Haftklebegummierung,<br />

mit oder ohne Fenster etc. Drei Flexodruckwerke<br />

ermöglichen eine individuelle Gestaltung<br />

der Innen- <strong>und</strong> Außenseite. Einzelantriebe<br />

verschiedener Stationen anstatt des<br />

üblichen Hauptantriebsmotors erleichtern<br />

Die neue Rotations-Briefumschlagmaschine von Schneidersöhne Kuvert (Foto: Schneidersöhne Kuvert)<br />

Norm zu Meßmethoden für<br />

Selbstklebebänder<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Lieferanten der europäischen<br />

Selbstklebebänderindustrie haben jetzt die<br />

Möglichkeit, auf einheitliche Meßmethoden<br />

zurückzugreifen. Das europäische Komitee<br />

für Normung (Comité Européen de Normalisation,<br />

CEN) hat das von den zuständigen<br />

Gremien des europäischen Verbandes der<br />

Hersteller von Selbstklebebändern (Association<br />

des Fabricants Européens de Rubans Auto-Adhésifs,<br />

AFERA) vorgelegte Normenpaket<br />

jetzt zur europäischen Norm <strong>und</strong> damit<br />

auch zur DIN-Norm erhoben. Der Titel lautet:<br />

CEN TC 253 „Selbstklebebänder“.<br />

Damit können definierte Produkteigenschaften<br />

europaweit mit verbindlichen<br />

Meßmethoden festgestellt werden. Die<br />

Qualitätssicherung der Produkte kann damit<br />

nach einheitlichem Standard erfolgen.<br />

<strong>Anwendungs</strong>spezifische Prüfungen können,<br />

ohne aufwendigen Methodenstreit,<br />

mit wissenschaftlicher Genauigkeit durchgeführt<br />

werden.<br />

Das Normen-Werk in allen europäischen<br />

Sprachen ist zu beziehen beim Beuth-<br />

Verlag, 10772 Berlin, gedruckt <strong>und</strong> als<br />

CD-ROM. ����<br />

die Bedienung <strong>und</strong> reduzieren Formatumstellzeiten.<br />

Wichtiger noch als Schnelligkeit<br />

ist jedoch Qualität. Servomotoren mit programmierbarer<br />

digitaler Steuerung gewährleisten<br />

höchste Präzision bei beliebigen<br />

Drehzahlen. Alle in das Bediensystem eingegebenen<br />

Formatdaten werden gespeichert<br />

<strong>und</strong> lassen sich jederzeit genau reproduzieren.<br />

Den Bereich Direktmarketing will Schneidersöhne<br />

Kuvert mit Hilfe der neuen Maschine<br />

weiter ausbauen. Mit Sonderanfertigungen<br />

erfüllt das Unternehmen auch ungewöhnliche<br />

Anforderungen; neben ausführlicher<br />

Beratung bietet es dem K<strong>und</strong>en die Möglichkeit,<br />

von geschulten Mitarbeitern Directmailings<br />

ideenreich <strong>und</strong> zielgruppenspezifisch<br />

gestalten zu lassen.<br />

Ein zusätzlicher Pluspunkt ist die enge Zusammenarbeit<br />

mit einem der führenden Papiergroßhändler<br />

Europas — der Schwestergesellschaft<br />

Schneidersöhne Papier. 8000 Lagerartikel,<br />

in Produktgruppen gegliedert, bilden<br />

das Sortiment. ����<br />

Belichtungssystem von<br />

DuPont<br />

DuPont de Nemours (Deutschland) GmbH<br />

stellte eine Version des HDB-Films für Belichtungssysteme<br />

mit Blue-Argon-Lichtquellen<br />

vor. Genau wie dieser „Klarfilm“ kann der<br />

neue HDBM sowohl in Hochkontrast- als<br />

auch in Rapid-Access-Entwicklern verarbeitet<br />

werden. Er ist in Tageslichtverpackung<br />

erhältlich. Bei der Entwicklung des HDBM-<br />

Mattfilms wurden alle speziellen Anforderungen<br />

des Flexodrucks berücksichtigt:<br />

schnelle Ansaugzeiten, reduzierte Knickempfindlichkeit<br />

<strong>und</strong> Oberflächenrauhigkeit.<br />

Er ist auch in der 7-mil-Version mit noch besserer<br />

Maßhaltigkeit verfügbar <strong>und</strong> kann in<br />

allen marktüblichen Argon-Ion-Imagesettern<br />

sowie in den DuPont-Crosfield ®-Geräten<br />

verarbeitet werden. ����


Dienes-Schneidtechnologie<br />

für heute <strong>und</strong> morgen<br />

Die zunehmende Entwicklung zu vollautomatisiertenHochleistungs-Schneidmaschinen<br />

zwingt auch auf dem Gebiet der Schneidwerkzeuge<br />

zu Überlegungen <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

hinsichtlich Verbesserung der Schnittqualität<br />

an den Papierbahnen, Verlängerung<br />

der Lebensdauer der Schneidwerkzeuge bis<br />

zum Nachschleifen, Vermeidung von Stillstandszeiten<br />

sowie bei Schnittbreitenwechsel<br />

ein schnelleres <strong>und</strong> problemloses Einstellen<br />

der Werkzeuge in die neuen Positionen.<br />

Modul IV mit Expansionelle für die Untermesser<br />

PAPIERVERARBEITUNG UND DRUCK<br />

Papierbahnen werden heute vorwiegend in<br />

Scherenschnitt längsgeteilt. Das Scherenschnittsystem<br />

ist bei den unterschiedlichen<br />

Papier- <strong>und</strong> Kartonarten universell anwendbar,<br />

doch war das Verstellen der Schnittbreiten<br />

bisher umständlich <strong>und</strong> zeitraubend.<br />

Hierbei konnten mittlerweile deutliche Fortschritte<br />

erzielt werden.<br />

Einen wesentlichen Beitrag zur Optimierung<br />

der Schneidtechnik, insbesondere beim<br />

Längsschneiden von Papier-, Film- <strong>und</strong> Foli-<br />

enbahnen, leisten die Schneidwerkzeuge der<br />

Dienes Werke für Maschinenteile GmbH &<br />

Co. KG in Overath-Vilkerath.Vor kurzem hat<br />

das Unternehmen eine neue vollautomatische<br />

R<strong>und</strong>messerpositionierung Typ Dienes<br />

Modul VI vorgestellt, die ein schnelles <strong>und</strong> rationelles<br />

Verstellen der Schnittbreiten ermöglicht<br />

(siehe <strong>apr</strong> 50-51/1996, S. 1314/15).<br />

Diese vom Hersteller als „Weltneuheit“ bezeichnete<br />

Positioniervorrichtung für Umroller<br />

ist eine Ergänzung zu den bereits bekannten<br />

<strong>und</strong> bewährten manuellen <strong>und</strong> halbautomatischen<br />

Modulen der Dienes-<br />

Schneidsysteme. Von Modul I <strong>und</strong> II, den manuellen<br />

Bausteinen der Systeme, über Modul<br />

II <strong>und</strong> II-L, die auch halbautomatisch <strong>und</strong><br />

mit Laserpositionierung erhältlich sind, bis<br />

Manuelle R<strong>und</strong>messerpositionierung Typ Dienes Modul II-L mit pneumatischen Messerhaltern<br />

<strong>und</strong> Lasertechnik.<br />

163 7/97


hin zu Modul IV, dem vollautomatischen<br />

Positioniersystem, gibt es nun vielfältige<br />

Variationsmöglichkeiten, die maßgerecht auf<br />

jeden K<strong>und</strong>en zugeschnitten werden können.<br />

Die Schneidwerkzeuge der jüngsten Generation<br />

sind spielfrei <strong>und</strong> werden innerhalb<br />

von Sek<strong>und</strong>en durch die Module positioniert.<br />

Beide Positioniersysteme arbeiten unabhängig<br />

voneinander. Ebenso können optimale Parameter<br />

der Prozeßtechnologie verwirklicht<br />

werden. Die Programmbedienung ist menügesteuert<br />

<strong>und</strong> erfordert keinerlei EDV-<br />

Kenntnisse. Die vollautomatische Gr<strong>und</strong>messerpositionierung<br />

Typ Dienes Modul IV<br />

mit Expansionswelle für die Untermesser<br />

<strong>und</strong> pneumatischen Obermesserhalter ist für<br />

die schnelle Messerpositionierung von<br />

schmalen Schnittbreiten geeignet <strong>und</strong> dringt<br />

somit in ein bislang unerreichbares Marktsegment<br />

vor, wie betont wird. Aufgr<strong>und</strong> eines<br />

besonderen Greiferkonzeptes besteht die<br />

Möglichkeit, schmalste Messer präzise zu<br />

greifen <strong>und</strong> zu positionieren. Hierbei können<br />

auch unterschiedlich nachgeschliffene Untermesser<br />

verwendet werden, d. h. entgegen<br />

der bisher üblichen Praxis von älteren Konzeptionen<br />

ist es möglich, ohne Verwendung<br />

einer Mitnehmernut bzw. ohne Differenzierung<br />

nach verschiedenen Nachschleif<strong>stufen</strong><br />

schnell <strong>und</strong> einfach eine Bestückung vorzunehmen.<br />

Das von Dienes entwickelte autonome Antriebskonzept<br />

startet das obere <strong>und</strong> untere<br />

Positioniermodul zwar gleichzeitig, läßt aber<br />

je nach softwareseitig durchgeführter Optimierung<br />

unterschiedliche Wege beschreiten.<br />

In Abhängigkeit der vorgegebenen Parameter<br />

ist somit prozeßoptimiert ein Bewegungsablauf<br />

möglich, bei dem die Positioniermodule<br />

in entgegengesetzter Richtung fahren können,<br />

um letztlich den Positioniervorgang nahezu<br />

gleichzeitig zu beenden. Das Positioniersystem<br />

gibt es auch mit motorisch angetriebenen<br />

Untermessern <strong>und</strong> pneumatischen<br />

Messerhaltern.<br />

Die manuelle R<strong>und</strong>messerpositionierung<br />

Modul II-L mit pneumatischen Messerhaltern<br />

<strong>und</strong> Lasertechnik wird häufig als Low-<br />

Cost-Einstiegsmodell bezeichnet. Es verfügt<br />

über einen Verb<strong>und</strong> von Hightech-Komponenten<br />

<strong>und</strong> ist nach Herstellerangaben bereits<br />

in vielen Maschinen erfolgreich integriert<br />

worden. Auch hier wird die Positionierung<br />

der Schneidwerkzeuge durch moderne<br />

Meßsysteme <strong>und</strong> Lasersensoren ermöglicht.<br />

7/97 164<br />

PAPIERVERARBEITUNG UND DRUCK<br />

Das halbautomatische Positioniersystem<br />

Modul II ist besonders für Produktionsanwendungen<br />

geeignet, die häufige Wechsel der<br />

Schnittbreiten erfordern. Es handelt sich um<br />

eine kompakte, elektronisch gesteuerte Vorrichtung<br />

von der Länge der Maschinenbreite,<br />

die in ihren Maßen mit der Maschine des<br />

K<strong>und</strong>en übereinstimmt. Es ist eine R<strong>und</strong>messerpositionierung<br />

speziell für pneumatische<br />

Quetschmesserhalter.<br />

Die Modulbauweise erlaubt mit wenigen<br />

Standardkomponenten eine Vielzahl individueller<br />

Lösungen oder bei der Modernisierung<br />

vorhandener Schneidanlagen ist es vor-<br />

teilhaft, Modulsysteme einzusetzen, die uneingeschränkte<br />

Flexibilität <strong>und</strong> Ausbaufähigkeit<br />

bieten. Modulare Präzisionsschneidsysteme<br />

bieten weitreichende Standardkompatibilität<br />

im Gegensatz zu Systemen,<br />

die ihre Schneidanwendungen wegen<br />

des Fehlens von Ausbaumöglichkeiten einerseits<br />

<strong>und</strong> speziellem Werkzeugbedarf andererseits<br />

einschränken. Die modulare Bauweise<br />

erlaubt es, kostengünstig die Basissysteme<br />

zu ändern <strong>und</strong> für die Möglichkeiten<br />

von morgen auszubauen. Damit lassen sich<br />

auch zukünftig ganz erhebliche Werkzeugkosten<br />

einsparen. ����<br />

Ein neues Verfahren zur Beurteilung der Qualität klebegeb<strong>und</strong>ener<br />

Bücher <strong>und</strong> Broschüren auf der Basis des Pull-Tests<br />

Beurteilung der Klebebindung<br />

R. Wilken <strong>und</strong> R. Metz*<br />

Die Qualität von klebegeb<strong>und</strong>enen Büchern<br />

ergibt sich aus den ästhetischen <strong>und</strong><br />

den technischen Aspekten. Im folgenden werden<br />

nur die technischen, d. h. meßbaren,<br />

Aspekte betrachtet. Für die Qualitätsbewertung<br />

unter technischen Gesichtspunkten fallen<br />

eine Vielzahl von Kriterien an, die sich im<br />

wesentlichen aus den Gebrauchsanforderungen<br />

ergeben. Die technischen Anforderungen<br />

an einen Atlas oder ein Lexikon werden sicher<br />

andere sein als die, die an ein Taschenbuch<br />

oder einen hochwertigen Bildband gestellt<br />

werden. Daraus folgt: Die Qualität eines<br />

Buches kann nicht anhand eines einzigen<br />

technischen Merkmals beurteilt werden, sondern<br />

an mehreren, die sich nach Möglichkeit<br />

ergänzen, <strong>und</strong> die in ihrer Gesamtheit eine<br />

weitgehend objektive Aussage über die Qualität<br />

machen. Wie auch immer das System<br />

von Meßinstrumenten aussehen mag, mit<br />

dem die erforderlichen technischen Merkmale<br />

meßtechnisch erfaßt werden, es wird stets<br />

die Blattausreißprüfung (Pull-Test) beinhalten<br />

müssen. Der Pull-Test ist das einzige der-<br />

* Dr. R. Wilken <strong>und</strong> Dipl.-Ing. (FH) R. Metz, Papiertechnische Stiftung<br />

(PTS), München.<br />

zeit bekannte Meßverfahren, mit dem die<br />

Haftung der Blattkante im Klebstoff unter<br />

verhältnismäßig gut definierten Bedingungen<br />

beurteilt werden kann, wenngleich die<br />

Blatthaftung im Hinblick auf die Benutzbarkeit<br />

eines Buches nur ein Kriterium unter<br />

vielen anderen ist.<br />

Weil der Pull-Test zudem verhältnismäßig<br />

leicht durchführbar ist, hat er sich schon seit<br />

vielen Jahren als dominierendes Instrument<br />

der messenden Qualitätsbewertung durchgesetzt.<br />

Die Qualitätseinstufung von Klebebindungen<br />

erfolgt auf einer Klassifizierung, die<br />

ebenfalls vor vielen Jahren aus den USA nach<br />

Europa kam <strong>und</strong> seither in unveränderter<br />

Form Anwendung findet [1].<br />

Tabelle 1: Qualitätsrang<strong>stufen</strong> für den Pull-Wert.<br />

Pull-Wert, N/cm Qualitätsbewertung<br />

� 4,50 schlecht<br />

4,51 – 6,25 ausreichend<br />

6,26 – 7,20 gut<br />

� 7,21 sehr gut


Am Rande sei angemerkt, daß die Angabe<br />

des Pull-Werts als Blattausreißkraft bezogen<br />

auf die Buchhöhe auf Furler [2] zurückgeht.<br />

Damit wurde ein erheblicher Fortschritt gegenüber<br />

der vorherigen Gepflogenheit der<br />

Qualitätsbewertung aufgr<strong>und</strong> der Blattausreißkräfte<br />

allein erzielt. Aber auch mit dieser<br />

wichtigen Verbesserung bleibt das Bewertungssystem<br />

voller Unzulänglichkeiten. So<br />

wird beispielsweise in keiner Weise die Klammerwirkung<br />

der Bindung berücksichtigt. Sie<br />

beeinflußt aber die subjektiv bewerteten<br />

Ansprüche an die Festigkeit, d. h. bei<br />

einem Buch mit starker Klammer werden<br />

geringere Ansprüche an die Blatthaftung<br />

gestellt als bei einem Buch mit geringer<br />

Klammer.<br />

Nach dem heutigen technischen Wissenstand<br />

haben Bindungen, die mit Schmelzklebstoffen<br />

(Hot-melts) hergestellt wurden,<br />

oft eine hohe Klammer, während Bindungen<br />

mit Dispersionsklebstoffen oft eine geringere<br />

Klammer aufweisen. Dieser Umstand hat<br />

zum Vorschlag eines neuen Bewertungssystems<br />

geführt [3]:<br />

Tabelle 2: Rang<strong>stufen</strong> zur Bewertung der Qualität von Klebebindungen<br />

PW korr, N/cm Qualitätsbewertung<br />

� 4,50 schlecht<br />

4,50 – 6,20 ausreichend<br />

6,20 – 7,20 gut<br />

� 7,20 sehr gut<br />

Wenn auch in der Tendenz richtig, so kann<br />

doch dieser Vorschlag nicht zufriedenstellend<br />

sein. Dafür seien folgende zwei Gründe angeführt:<br />

� Es kann nicht sein, daß eine technische Eigenschaft<br />

des Buches, nämlich das Aufschlagverhalten,<br />

über die verwendete<br />

Klebstoffart definiert wird. Was ist, wenn<br />

morgen neue Klebstoffarten mit ganz neuen<br />

Eigenschaften zur Verfügung stehen?<br />

Wie sicher kann bei einem fertigen Buch<br />

im nachherein die Klebstoffart bestimmt<br />

werden? Der in Tabelle 2 gezeigte Vorschlag<br />

eröffnet mehr Fragen als er beantwortet.<br />

� Es kann nicht sein, daß die Qualitätsbewertung<br />

klebegeb<strong>und</strong>ener Bücher ohne<br />

Rücksicht auf die wichtigsten Eigenschaften<br />

der Inhaltspapiere erfolgt. Schon lange<br />

ist bekannt, daß der Pull-Wert li-near<br />

von der Blattdicke abhängt [4]. Kann man<br />

vom Buchbinder erwarten, daß er Pull-<br />

Werte erzielt, die höher als die Blattfestigkeit<br />

sind? Es ist dringend erforderlich,<br />

diese Gesichtspunkte in ein Bewertungssystem<br />

einzubauen.<br />

Vorschlag für ein neues<br />

System zur Bildung von<br />

Rang<strong>stufen</strong><br />

PAPIERVERARBEITUNG UND DRUCK<br />

Die wesentlichen Schwächen der bisher<br />

angewendeten Bewertungssysteme seien<br />

noch einmal kurz wiederholt:<br />

� die Klammerwirkung wird entweder nicht<br />

oder in ungeeigneter Weise berücksichtigt,<br />

� die Blattdicke wird ebenso nicht berücksichtigt<br />

wie<br />

� die Blattfestigkeit in Relation zum Pull-<br />

Wert.<br />

Das neue Bewertungssystem vermeidet<br />

diese Schwächen <strong>und</strong> erlaubt deshalb eine<br />

sehr viel präzisere Beurteilung der Qualität.<br />

Das neue System ist mittlerweile als PTS-<br />

Methode (PTS-PR 051/96 [Entwurf]) standardisiert<br />

[6]. Ausgangspunkt ist der übliche<br />

Pull-Wert. Mit zum Standard gehört eine genaue<br />

Arbeitsanweisung für die Durchführung<br />

des Pull-Tests einschließlich der<br />

Festlegung der wichtigsten Geräteparameter.<br />

Der gemessene Pull-Wert (PW) wird nun<br />

mit Gewichtsfaktoren A, B <strong>und</strong> C versehen,<br />

woraus sich ein neuer Pull-Wert ergibt, nämlich<br />

der korrigierte Pull-Wert PWkorr:<br />

Abb.1: Vorgehensweise im neuen Bewertungssystem.<br />

Die Qualitätsbewertung erfolgt nun mit<br />

der konventionellen, allerdings vereinfachten<br />

Skala analog zu Tabelle 1:<br />

Tabelle 3: Qualitätsrang<strong>stufen</strong> für den korrigierten Pull-<br />

Wert.<br />

Pull-Wert, Pull-Wert, Qualitäts-<br />

N/cm N/cm bewertung<br />

Hot-melt Dispersion/<br />

PUR<br />

� 4,50 � 5,50 schlecht<br />

4,51 – 6,25 5,51 – 6,50 ausreichend<br />

6,26 – 7,20 6,51 – 7,50 gut<br />

� 7,21 � 7,51 sehr gut<br />

Im folgenden wird die Bedeutung <strong>und</strong> die<br />

Bestimmung der Faktoren A, B <strong>und</strong> C erläutert.<br />

Faktor A zur Korrektur<br />

des Öffnungsverhaltens<br />

Zweifellos ist der in Tabelle 2 gezeigte Ansatz<br />

korrekt: Der Pull-Wert von Büchern mit<br />

starker Klammer muß anders bewertet werden<br />

als der von Büchern mit geringer Klammer.<br />

Diese Unterscheidung darf aber nicht<br />

über die Klebstoffart erfolgen, sondern über<br />

das objektiv bewerte Öffnungsverhalten des<br />

Buches.<br />

Leider gibt es bis heute dafür keine meßtechnische<br />

Möglichkeit. Man kann auch darauf<br />

verzichten, weil es den Zielen des neuen<br />

165 7/97


Bewertungssystems ausreichend entgegenkommt,<br />

wenn das Öffnungsverhalten grob in<br />

zwei Kategorien aufgeteilt wird:<br />

7/97 166<br />

PAPIERVERARBEITUNG UND DRUCK<br />

Abb.2: Bei Büchern mit geringer Klammer wird der gemessene<br />

Pull-Wert mit einem Malus (A = 0,8) versehen.<br />

Im Falle einer starken Klammer erfolgt keine Korrektur<br />

(A = 1).<br />

Faktor B zur Korrektur<br />

der Blattdicke<br />

Schon lange ist bekannt, daß zwischen der<br />

Blattdicke <strong>und</strong> dem Pull-Wert eine enge Beziehung<br />

besteht [4]. Der unmittelbare Zusammenhang<br />

zwischen Blattdicke <strong>und</strong> Pull-<br />

Wert ist auch zu erwarten, weil mit der Blattdicke<br />

die wirksame Klebefläche zunimmt.<br />

Die alte Rangstufung bewertet infolgedessen<br />

Bücher mit dünnen Inhaltspapieren zu<br />

schlecht <strong>und</strong> Bücher mit dicken Inhaltspapieren<br />

zu gut.<br />

Das neue System geht davon aus, daß das<br />

in Tabelle 3 gezeigte Rangordnungssystem<br />

richtig für Papiere ist, deren Dicke um<br />

120 µm liegt. Unterschreiten die Inhaltspapiere<br />

diesen Wert, werden sie mit einem li-near<br />

wachsenden Bonus versehen, dickere Papiere<br />

erhalten entsprechend einen Malus.<br />

Die Korrekturfaktoren können der Abbildung<br />

2 oder wie folgt berechnet werden, wobei<br />

in der Formel die Blattdicke d in µm einzusetzen<br />

ist: B = 1,5 – (d/240)<br />

Anzumerken ist, daß an die Genauigkeit<br />

der Dickenmessung keine besonderen<br />

Abb. 3: Tafel zur Bestimmung des Korrekturfaktors A.<br />

Ansprüche gestellt werden müssen. Es<br />

genügt, die Dicke mit einem geeigneten Meßgerät<br />

zu messen oder – noch besser – sie der<br />

Papierspezifikation zu entnehmen. Im Falle<br />

von gestrichenen Papieren müßte als Blattdicke<br />

eigentlich die Dicke des Streichrohpapiers<br />

eingesetzt werden, weil nur das Rohpapier<br />

<strong>und</strong> nicht die Strichschichten zur Blatthaftung<br />

beitragen. Erste Erfahrungen mit<br />

dem neuen System zeigen aber, daß es völlig<br />

ausreicht, die Gesamtdicke des Papiers zu<br />

verwenden, also Naturpapiere <strong>und</strong> gestrichene<br />

Papiere nicht weiter zu unterscheiden. Es<br />

ist aber möglich, daß es doch erforderlich ist,<br />

mittelfristig in das System eine Unterscheidung<br />

zwischen Naturpapieren <strong>und</strong> gestrichenen<br />

Papieren einzubauen.<br />

Faktor C zur Korrektur<br />

der Blattfestigkeit<br />

Die Bestimmung des Faktors C erfordert<br />

einen Zwischenschritt. Es muß nämlich<br />

zunächst die mittlere breitenbezogene<br />

Bruchkraft (FB) des Inhaltspapiers in der Beanspruchungsrichtung<br />

beim Pull-Test bestimmt<br />

werden. Hierzu ist eine geeignete<br />

Zugprüfmaschine erforderlich, ein hoher Aufwand,<br />

den viele Buchbinder scheuen werden.<br />

Da wieder an die Genauigkeit der Messung<br />

keine besonderen Ansprüche gestellt werden,<br />

wird dringend empfohlen, die Bruchkraft<br />

nicht zu messen, sondern der Papierspezifikation<br />

zu entnehmen.<br />

Der Quotient aus gemessenem Pull-Wert<br />

(PW) <strong>und</strong> der Bruchkraft (FB) liefert die Pull-<br />

Wert-Maßzahl (PWM):<br />

PWM = 100 • PW/FB, %<br />

Die Pull-Wert-Maßzahl gibt also an, wie<br />

der Pull-Wert in Relation zur Papierfestigkeit<br />

zu beurteilen ist. Erreicht die Pull-Wert-<br />

Maßzahl mehr als 80%, dann gibt es kaum eine<br />

Möglichkeit zur weiteren Erhöhung des<br />

Pull-Wertes durch die Optimierung von Maschine<br />

<strong>und</strong> Klebstoff, das Papier begrenzt die<br />

erreichbare Blatthaftung. Ist die Pull-Wert-<br />

Maßzahl kleiner als 40%, dann könnten<br />

durch entsprechende Maßnahmen Pull-<br />

Wert-Steigerungen möglich sein, zumindest<br />

ist dann das Papier nicht der begrenzende<br />

Faktor.<br />

Der Korrekturfaktor C wird nun mittels<br />

der Pull-Wert-Maßzahl definiert. Zwischen C<br />

<strong>und</strong> PWM ist der Zusammenhang nichtlinear.<br />

Damit wird erreicht, daß die Korrektur<br />

nur in den Fällen greift, in denen Papiere<br />

mit geringer Festigkeit geb<strong>und</strong>en werden<br />

müssen (vgl. Abbildung 3) Der rechnerische<br />

Zusammenhang zwischen C <strong>und</strong> PWM ist wie<br />

folgt: C = 1 + PWM 3 /2<br />

Abb. 4: Tafel zur grafischen Bestimmung des Korrekturfactors<br />

C.<br />

Zusammenhang mit den<br />

konventionellen Rang<strong>stufen</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Anwendungs</strong><strong>beispiele</strong><br />

Das dargestellte neue System übernimmt<br />

die konventionellen Rang<strong>stufen</strong> im Verhältnis<br />

1 : 1, wenn:<br />

� Die Bindung eine starke Klammer aufweist.<br />

� Das Inhaltspapier eine Dicke von etwa<br />

120 µm hat. Dies entspricht bei einem Volumen<br />

von 1,2 einer flächenbezogenen<br />

Masse von 100 g/m 2 .<br />

� Die Papierfestigkeit viel höher als der<br />

Pull-Wert ist.<br />

Bei Produkten, die davon mehr oder weniger<br />

stark abweichen, können erhebliche Aufwertungen<br />

oder auch Abwertungen des gemessenen<br />

Pull-Wertes vorzunehmen sein.<br />

Beispiel 1: Telefonbuch (Recyclingpapier),<br />

Format: 21,0 x 29,1 cm; Klebstoff: Hot-melt,<br />

gemessener Pull-Wert: PW = 5,29 N/cm, Qualitätsrangstufe<br />

(konventionell gemäß Tabelle<br />

1 „ausreichend.“<br />

Bestimmung des korrigierten Pull-Wertes:<br />

� Beurteilung der Klammerwirkung: starke<br />

Klammer; Faktor A = 1,0.<br />

� Dicke des Inhaltspapiers: 51,2 µm; Faktor<br />

B = 1,29.<br />

� Bruchkraft des Papier (quer): 5,9 N/cm<br />

PWM = 90%; Faktor C = 1,36.


PWkorr = PW · A · B · C = 5,29 N/cm, ·<br />

1,0 ·1,29 · 1,36 = 9,26 N/cm; Qualitätsrangstufe<br />

gemäß Tabelle 3 „sehr gut.“<br />

Beispiel 2: Roman (Werkdruckpapier), Format:<br />

13,5 x 21,5 cm; Klebstoff: Hot-melt, gemessener<br />

Pull-Wert: PW = 8,39 N/cm; Qualitätsrangstufe<br />

(konventionell gemäß Tabelle<br />

1) „sehr gut“.<br />

Bestimmung des korrigierten Pull-Wertes:<br />

� Beurteilung der Klammerwirkung: layflat<br />

(geringe Klammer); Faktor A = 0,8.<br />

� Dicke des Inhaltspapiers: 144,1 µm; Faktor<br />

B = 0,90.<br />

� Bruchkraft des Papier (quer): 16,6 N/cm;<br />

PWM = 50% Faktor C = 1,06.<br />

PWkorr = PW · A · B · C = 8,39 N/cm · 0,8 ·<br />

� 0,9 · 1,06 = 6,42 N/cm; Qualitätsrangstufe<br />

gemäß Tabelle 3 „gut“.<br />

Ergänzende Verfahren<br />

zur Bewertung der<br />

Bindefestigkeit<br />

Wie oben ausgeführt ist eine vollständige<br />

Beschreibung der Bindequalität mit dem<br />

Agema Infrared Systems: Das mit Infrarot-trockner,<br />

Kühlwalzen <strong>und</strong> Silikonauftragswerk<br />

ausgestattete Infra-Web-System<br />

erlaubt die schmierfreie Verarbeitung von<br />

Produkten, auf die große Farbmengen aufgebracht<br />

wurden, durch Leitwalzen, Falz- <strong>und</strong><br />

Weiterverarbeitungsmaschinen – ohne jegliche<br />

Qualitätseinbußen. In der Trockeneinheit<br />

sind die Sensoren so konfiguriert, daß sie<br />

die Temperatur der Papierbahn <strong>und</strong> nicht die<br />

der Ofenluft messen. Dies ist besonders wichtig,<br />

da eine Reihe von Faktoren wie beispielsweise<br />

die Bahngeschwindigkeit bei<br />

Durchlauf durch den Ofen die Bahntemperatur<br />

auch bei gleichbleibender Ofentemperatur<br />

verändern kann. Durch Einsatz spezieller<br />

Sensoren in einem geschlossenen Regelkreis<br />

kann man die präzise Temperatursteuerung<br />

des Heizprozesses im Trockner<br />

aufrechterhalten. Ohne eine solche Regelung<br />

können die Bahntemperatur zu heiß werden<br />

Pull-Test allein nicht möglich. Die prinzipiell<br />

geeignete Blattwendeprüfung (Flex-Test) ist<br />

bisher an der völlig unzureichenden Wiederholbarkeit<br />

gescheitert. Auf der Basis des Kolbus-Flex-Testers<br />

wurde deshalb in der PTS<br />

eine neue Gerätekonfiguration entwickelt,<br />

mit der sich der Flex-Test wesentlich besser<br />

als mit den konventionellen Geräten ausführen<br />

läßt. Gegenwärtig laufen intensive<br />

Untersuchungen mit dem Ziel, ein ergänzendes<br />

Bewertungssystem auf der Basis des<br />

PTS-Flex-Testers zu schaffen, damit über die<br />

Blatthaftung hinaus auch den Anforderungen<br />

des Buchbenutzers bei der Qualitätsbewertung<br />

besser Rechnung getragen werden<br />

kann.<br />

Ausblick<br />

PAPIERVERARBEITUNG UND DRUCK<br />

Das neue Rang<strong>stufen</strong>ssystem ist erst ein<br />

kleiner Schritt in Richtung auf ein vollständiges<br />

Bewertungssystem. Weitere Meßverfahren<br />

müssen ergänzend an die Seite des<br />

Pull-Tests gestellt werden, um am Ende eine<br />

umfassende Qualitätsbewertung meßtech-<br />

nisch vornehmen zu können. Der PTS-Flex-<br />

Tester hat seine ersten Bewährungsproben<br />

bestanden <strong>und</strong> wird demnächst als weiteres<br />

leistungsfähiges Prüfgerät vorgestellt werden.<br />

Die Entwicklung des neuen Bewertungssystems<br />

war Bestandteil des AiF-Forschungsvorhabens<br />

Nr. 9179, das aus Mitteln<br />

des B<strong>und</strong>esministeriums für Wirtschaft (BM-<br />

Wi) finanziell gefördert wurde. ����<br />

Literatur:<br />

FIRMEN BERICHTEN AUS<br />

PAPIERERZEUGUNG UND -VERARBEITUNG<br />

<strong>und</strong> die verschiedensten Probleme verursachen,<br />

wie z. B. das Abblättern von Farbe,<br />

Farbveränderungen <strong>und</strong> Grafiken, die aufgr<strong>und</strong><br />

von Bahnschrumpfung nicht in Linie<br />

gebracht werden können, oder Seiten, die aufgr<strong>und</strong><br />

von statischer Aufladung nicht falzbar<br />

sind. Auch besteht die Gefahr, daß die Bahntemperatur<br />

unter den optimalen Level absinkt<br />

<strong>und</strong> die Seiten zusammenzukleben beginnen.<br />

Die Sensoren verwenden das Industriestandard-HART-(Highway-Addressable-<br />

Remote-Transducer-)Protokoll für Netzkontrolle<br />

<strong>und</strong> Management. Die der einseitigen,<br />

analogen, digitalen <strong>und</strong> wechselseitigen, digitalen<br />

Datenübermittlung fähigen Sensoren<br />

ermöglichen rechnerferne Konfiguration von<br />

Parametern wie Emissionsgrad,Temperaturbereich<br />

<strong>und</strong> Alarm-Soll-Werten.<br />

Apex Europe: Das in der Flexoindustrie<br />

tätige Unternehmen (Hauptsitz in Bladel,<br />

[1] Furler, A.: Technologie der Klebebindung. Deutscher Drucker<br />

Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Stuttgart (1971).<br />

[2] Furler, A.:Wie müssen Pull-Test-Werte klebegeb<strong>und</strong>ener Bücher<br />

richtig angegeben werden? Deutscher Drucker, 4 (1974), Nr. 6.<br />

[3] Furler, A.: Praxisbeispiel einer neutralen Expertise bei Mängelrügen<br />

an Klebebindebroschüren. Deutscher Drucker, w28 – w33<br />

(1994), Nr. 14 – 15.<br />

[4] Wilken, R., R. Metz <strong>und</strong> T. Ederer: Zur Festigkeit klebegeb<strong>und</strong>ener<br />

Bücher. Allgemeine Papier-R<strong>und</strong>schau, 21 – 24 (1983),<br />

Nr. 18.<br />

[5] Wilken, R., <strong>und</strong> R. Metz: Gütebeurteilungen von Klebebindungen.<br />

Bindereport, 518 – 521 (1995), Nr. 7.<br />

[6] PTS-PR 051/96 (Entwurf): Prüfung klebegeb<strong>und</strong>ener Bücher –<br />

Bestimmung des Blattausreißwiderstandes (Pull-Wert).<br />

Niederlande) wird vom 18. bis 20. Februar<br />

1997 an der Flexo ’97 in Birmingham teilnehmen.<br />

Am Stand Nummer 30 zeigt das<br />

Unternehmen eine lasergravierte keramische<br />

Rasterwalze, ein patentiertes DFC-<br />

Kammerrakelsystem sowie flüssige <strong>und</strong><br />

mechanische Reinigungssysteme für Rasterwalzen.<br />

Die lasergravierten keramischen<br />

Rasterwalzen sollen eine bessere<br />

gleichmäßige <strong>und</strong> kontrollierte Farbübertragung<br />

als Walzen, die mit CO 2-Glaslasertechnik<br />

hergestellt sind, haben. Die Walzen<br />

sollen den Farbverbrauch, Geisterbilder,<br />

Verschmutzung <strong>und</strong> die Abnutzung der Rasterwalzen<br />

reduzieren. Auch die Farbwechsel-<br />

<strong>und</strong> Reinigungszeiten werden stark<br />

verkürzt. Das patentierte DFC-(Dynamic<br />

Flow Chamber – dynamische Durchflußkammer)Kammerrakelsystem<br />

entleert die<br />

Rasternäpfchen vollständig <strong>und</strong> füllt bei jedem<br />

Durchgang durch die Kammer frische<br />

167 7/97


Farbe nach. Die Selbstreinigungseigenschaften<br />

des DFC-Systems ermöglichen<br />

nach Herstellerangaben einen Farbwechsel<br />

in nur fünf Minuten. Dank des geschlossenen<br />

Kammerprinzips wird der Farb- <strong>und</strong><br />

Lösemittelverbrauch reduziert. Darüber<br />

hinaus soll die Produktionsgeschwindigkeit<br />

erhöht werden.<br />

Baumer Ident GmbH: Durch das Anbringen<br />

eines Datenträgers des Objekt-Identifikations-Systems<br />

(OIS-P) an jedem Tambour<br />

können Unternehmen der Papierindustrie<br />

den Weg der Papierrollen von der Produktion<br />

bis zum Versand steuern <strong>und</strong> überwachen<br />

<strong>und</strong> sicherstellen, daß jeder K<strong>und</strong>e<br />

die richtige Papierqualität erhält. Das System<br />

wurde auf der diesjährigen SCAN-<br />

TECH EXPO Europe ´96, die vom 19. bis 21.<br />

November 1996 in Paris stattfand, auf dem<br />

Stand von Baumer Ident (Nr. 417) präsentiert.<br />

In jedem Datenträger wird ein individueller<br />

Nummerncode gespeichert, durch<br />

den der Tambour eindeutig identifiziert<br />

werden kann. An bestimmten Stellen entlang<br />

der Produktionslinie wird der Code<br />

durch Lesegeräte automatisch gelesen <strong>und</strong><br />

dem Hostrechner gemeldet. Die Datenübertragung<br />

geschieht in Mikrowellentechnik<br />

über bis zu 0,5 m. Das in der Praxis besonders<br />

wichtige Merkmal der R<strong>und</strong>umerkennung<br />

ermöglicht die Identifikation des Tambour<br />

in jeder Lage sowie in der Bewegung.<br />

Darüber hinaus beeinflußt das Metall, auf<br />

dem der OIS-P-Datenträger montiert ist,<br />

nicht die Datenübertragung zum Lesegerät.<br />

Beloit: Die Longview Fibre Co., Longview,<br />

Wash., gab bei Beloit Corp. die umfassende<br />

Modernisierung der Naßpartie ihrer Beloit<br />

Papiermaschine 10 in Auftrag. Die Maschine<br />

produziert verschiedene Sorten Liner <strong>und</strong><br />

Sackkraftpapier. Installiert wird ein BelLiner-Blattbildner<br />

sowie zusätzlich ein zweiter<br />

Concept-IV-MH-Stoffauflauf.Außerdem wird<br />

die vorhandene ausfahrbare Siebpartie zu<br />

einer Vorderhubkonstruktion umgearbeitet.<br />

Die Maschine wird bei einer Siebbreite von<br />

260 Inches eine Leistung von 3000 f/min erreichen.<br />

Bei dem BelLiner handelt es sich um<br />

einen Doppelsieb-Blattbildner mit minimalen<br />

Oberschicht-Belagsanforderungen. Er<br />

eignet sich für die Herstellung von Linersorten<br />

mit qualitativen Oberflächencharakteristika.<br />

7/97 168<br />

PAPIERVERARBEITUNG UND DRUCK<br />

Beloit Corporation: Wartungsanleitungen<br />

<strong>und</strong> Bedienungsinformationen sind nur<br />

einige der On-line-Dienste, die auf der neuen<br />

Seite von Beloit im „worldwide web site, www.<br />

beloit.com” verfügbar sind. Diese neue Informationsquelle<br />

der Zellstoff- <strong>und</strong> Papierindustrie<br />

bietet Neuigkeiten <strong>und</strong> die Industrie betreffende<br />

Informationen sowie umfassende<br />

Beschreibungen der neuesten Innovationen<br />

von Beloit. Die Beloit-Web-Seite bietet die<br />

neuesten Schulungs- <strong>und</strong> Wartungsinformationen,<br />

wichtige Fakten über die Forschungseinrichtungen<br />

des Unternehmens, elektronische<br />

Versionen seiner Corporate-Magazine,<br />

Up & Running <strong>und</strong> Partners, Karrierechancen<br />

sowie detaillierte Profile der Produkte<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen jeder Division der Beloit<br />

Corporation. Beloit hat eine elektronische<br />

Mailbox eingerichtet, die den Nutzern<br />

ermöglicht, ihre Meinung abzugeben oder<br />

mehr Informationen zu den einzelnen Themen<br />

anzufordern.<br />

Bobst S.A.: Der neue Cartonpack II von<br />

Bobst ermöglicht eine volle Ausnützung so<br />

gut wie aller am Markt zu findenden Hochleistungs-Faltschachtel-Klebemaschinen,<br />

natürlich auch der von Bobst, <strong>und</strong> bietet so<br />

die ideale Lösung für das automatische Abpacken<br />

von Standardfaltschachteln bei hoher<br />

Geschwindigkeit. Die zentrale C.-U.-B.-E.-<br />

Steuerung (Control Unit Bobst Electronic)<br />

bietet eine optimale Bedienungsfre<strong>und</strong>lichkeit.<br />

Alle Einstellungsparameter werden datenmäßig<br />

verarbeitet, sind leicht ersichtlich<br />

abrufbar <strong>und</strong> können für Wiederholaufträge<br />

gespeichert werden. Durch die C.-U.-B.-E.-<br />

Steuerung werden sowohl die Faltschachtel-<br />

Klebemaschine als auch der Cartonpack II<br />

gesteuert <strong>und</strong> überwacht. Die Maschine verarbeitet<br />

Vollpappe von 200 bis 700 g/m 2 sowie<br />

Standardfaltschachteln. Das Abpacken der<br />

Schachteln in Versandkisten erfolgt je nach<br />

Bedarf in mehreren Reihen <strong>und</strong> Lagen, d. h.<br />

mit der ersten Reihe nach rechts oder links,<br />

in bis zu vier Reihen <strong>und</strong>/oder bis zu sieben<br />

Lagen. Die Übergabevorrichtung leitet den<br />

Schachtelstrom, je nach gewünschter Verpackungsart,<br />

auf der Seite oder auf der<br />

Lasche liegend, weiter. Das präzise Abzählen<br />

der Schachteln erfolgt durch eine Laservorrichtung.<br />

Der Fördertisch sorgt für automatischen<br />

Transport der Versandkisten. Ergebnis:<br />

Es genügt ein einziger Maschinenführer<br />

für die Verarbeitung der Versandkisten <strong>und</strong><br />

die Überwachung der gesamten Maschinen.<br />

Impressum<br />

Verlag:<br />

P. Keppler Verlag GmbH & Co KG<br />

Industriestraße 2, D-63150 Heusenstamm<br />

(Germany)<br />

Telefon (0 61 04) 6 06-0<br />

Geschäftsführung:<br />

Hans-Gerd Koenen, Eckhart Thomas<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Kfm. Gerhard W. Brucker<br />

Telefon (0 61 04) 6 06-1 11<br />

zugleich verantwortlich für den Wirtschaftsteil<br />

Fax (0 61 04) 60 61 45<br />

Wirtschaftsredaktion:<br />

Dipl.-Betriebsw. Thomas Weber<br />

Telefon (0 61 04) 6 06-3 29<br />

Fax (0 61 04) 60 63 23<br />

Technische Redaktion:<br />

Dieter F. A. Klante (abwesend)<br />

Rubrik „Aktuelle PTS-Forschung”:<br />

Papiertechnische Stiftung (PTS), München/<br />

Heidenau<br />

Dipl.-Ing. E. Polmann<br />

Korrespondent in Frankreich:<br />

Dr. Jürgen Briem<br />

Telefon <strong>und</strong> Telefax 00 33/1 39 55 80 41<br />

Verlagsgeschäftsleitung:<br />

Heinz Egon Schmitt, Durchwahl 6 06-1 16<br />

Anzeigenleiter:<br />

Dr. Hermann Refisch, Verlagsanschrift<br />

Durchwahl 6 06-3 04, Fax 6 06-3 36<br />

Anzeigenannahme: Verlagsanschrift<br />

Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 44 vom 1. 1. 1997<br />

Anzeigenschluß: 15 Tage vor Erscheinen<br />

Anzeigenverkaufsleiterin:<br />

Frauke Lorenz, Durchwahl 6 06-1 23<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Petra Mosch, Durchwahl 6 06-1 10<br />

E-Mail über CompuServe:<br />

101464,142 Gerhard Brucker oder im Internet<br />

mail to 101464.142@Compuserve.com<br />

Satz, Druck <strong>und</strong> Weiterverarbeitung:<br />

Central-Druck Trost GmbH & Co.<br />

Industriestraße 2, D-63150 Heusenstamm<br />

(Germany) – Telefon (0 61 04) 6 06-1 51/1 52<br />

Bezugspreis:<br />

Inland Einzelbezug:<br />

Schwerpunktausgabe – DM 11,–<br />

(+ Versandk. + 7% MwSt.)<br />

Papierzeitung – DM 4,–<br />

(+ Versandk. + 7% MwSt.)<br />

Jahresabonnement – DM 289,–<br />

(+ Versandk. DM 41,40 + gesetzl. MwSt.)<br />

Ausland Einzelbezug:<br />

Schwerpunktausgabe – DM 12,– (+ Versandk.)<br />

Papier-Zeitung – DM 5,– (+ Versandk.)<br />

Jahresabonnement – DM 339,– (+ Versandk. DM 72,–)<br />

Erscheinen:<br />

Monatlich vier Ausgaben. Bestellungen direkt beim Verlag oder beim<br />

Buchhandel. Der Mindestbezugszeitraum beträgt ein Jahr. Die Kündigungsfrist<br />

beträgt drei Monate vor Ablauf des Abonnementjahres.<br />

Bankkonto: Deutsche Bank, Offenbach a. M.<br />

Kto.-Nr. 113 5607, BLZ 505 700 18<br />

Wir akzeptieren auch: Eurocard, MasterCard, Diners Club, Visa <strong>und</strong><br />

American Express.<br />

Versandort: Frankfurt am Main (D 1096 C)<br />

Die in der Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt; bei namentlicher Kennzeichnung geben sie nicht unbedingt<br />

die Auffassung der Redaktion wieder. Alle Rechte, insbesondere<br />

das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Kein Teil<br />

dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in<br />

irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren<br />

– reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsanlagen,<br />

verwendbare Sprache übertragen werden.<br />

Auch die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk- <strong>und</strong> Fernsehsendung,<br />

im Magnettonverfahren oder ähnlichem Wege bleiben<br />

vorbehalten.<br />

Fotokopien für den persönlichen <strong>und</strong> sonstigen eigenen Gebrauch<br />

dürfen nur von einzelnen Beiträgen oder Teilen daraus als Einzelkopien<br />

hergestellt werden.<br />

Wir speichern Daten unserer Abonnenten <strong>und</strong> Anzeigenk<strong>und</strong>en soweit<br />

geschäftsnotwendig <strong>und</strong> im Rahmen des BDSG zulässig. Davon<br />

sind nur solche Angaben betroffen, die direkt aus unseren gegenseitigen<br />

Geschäftsbeziehungen stammen.<br />

ISSN 0002-5917<br />

Die Allgemeine Papier-R<strong>und</strong>schau ist der IVW angeschlossen, die<br />

durch Kontrolle die Richtigkeit der Auflagenhöhe <strong>und</strong> ihre Verbreitung<br />

bestätigt.


Jagenberg Papiertechnik GmbH: Das<br />

Unternehmen in Neuss hat von der Stora Forest<br />

Industries Ltd. einen Auftrag über zwei Vari-Top-Stützwalzenroller<br />

mit Arbeitsbreiten<br />

von 9400 mm sowie einen Vari-Top-Klinkroller<br />

erhalten. Die für das Stora-Werk in Port Hawkesbury,<br />

Nova Scotia/Kanada, bestimmten<br />

Rollenschneid- <strong>und</strong> -wickelmaschinen sind mit<br />

Zentrumsantrieben <strong>und</strong> Bahnzugunterbrechung<br />

ausgestattet <strong>und</strong> ermöglichen speziell<br />

bei anspruchsvollen Papieren ein optimales<br />

Wickelresultat. Stora wird auf den neuen Rollenschneidern<br />

SCA-Papiere mit Flächengewichten<br />

zwischen 40 <strong>und</strong> 66 g/m 2 verarbeiten.<br />

Die Anlagen werden hinter einer neuen Papiermaschine<br />

eingesetzt, die eine Leistung von<br />

350 000 Jahrestonnen erreichen wird. Der dritte<br />

Vari-Top mit einer Arbeitsbreite von 3800<br />

mm wird als Doktorroller fungieren. Der Liefertermin<br />

ist für das Frühjahr 1997 vorgesehen.<br />

Darüber hinaus wird Jagenberg für die in<br />

der Stora-Zentrale in Falun tätige Stora-Research-Gruppe<br />

einen Laborroller (Arbeitsbreite<br />

3800 mm) nach Kvarnsveden/Schweden liefern.<br />

PAPIERVERARBEITUNG UND DRUCK<br />

Bohlin Instruments: Die Erhöhung des<br />

Drehmomentbereiches ermöglicht allen Festkörperrheologen<br />

Messungen von extrem steifen<br />

Substanzen. In Kombination mit einer<br />

ebenfalls erhöhten Winkelauflösung sind<br />

Messungen von z. B. voll vernetzten Harzsystemen<br />

möglich. Für alle Fre<strong>und</strong>e wasserdünner<br />

Produkte bietet die extreme Drehmomentempfindlichkeit<br />

die meßtechnische Voraussetzung,<br />

um rheologisch sinnvoll auch bei<br />

kleinsten Scherraten die Rheologie ihrer<br />

Substanzen zu messen. Luftlagertechnik,<br />

Windows-Software <strong>und</strong> optionaler Aufbau<br />

der Temperierungsmöglichkeiten, vom Peltier-Element<br />

bis hin zu 400 °C, bieten dem<br />

Anwender alles, um Rheologie für jede Applikation<br />

durchzuführen. Das CVO-Rheometer<br />

wächst im Drehmoment <strong>und</strong> der Winkelauflösung<br />

mit der Applikation <strong>und</strong> den Meßaufgaben.<br />

Valmet Automation: Kaukas Oy errichtet<br />

in seiner Fabrik in Lappeenranta, Finnland,<br />

eine neue Faserlinie zur Produktion von<br />

Nadelholz-Zellstoff <strong>und</strong> bestellte Kajaani-<br />

Bleichsensoren sowie Analysatoren für die<br />

Steuerung seines diskontinuierlichen<br />

Kochers <strong>und</strong> zur Steuerung der Sauerstoff<strong>und</strong><br />

Bleichanlage. Der Auftrag umfaßt drei<br />

Kappa-Analysatoren, drei Cormec-Sensoren<br />

<strong>und</strong> acht Polarox-Bleichsensoren sowie verschiedene<br />

Probeentnahmegeräte <strong>und</strong> Filtratkolben.<br />

Zu Beginn des Herbstes orderte Kaukas<br />

Oy das integrierte, fabrikweite Steuersystem<br />

Damatic XD von Valmet sowie ein umfassendes<br />

Aufzeichnungs- <strong>und</strong> Informationssystem<br />

für seine neue Faserlinie. Die neue<br />

Linie soll ihren Betrieb Ende 1996 aufnehmen;<br />

sie wird die Produktionskapazität der<br />

Kaukas-Zellstoffabrik auf über 600 000 jato<br />

anheben. Das Produktsortiment für die Zellstoffautomation<br />

setzt sich aus Kajaani-Zellstoffmeß-<br />

<strong>und</strong> -steueranlagen sowie den auf<br />

Damatic XD basierenden Systemen <strong>und</strong><br />

Lösungen zur Automation der Zellstoffabrik<br />

zusammen. Die Kajaani-Sensoren steuern<br />

über 1500 Bleich<strong>stufen</strong>. Damatic XD steuert<br />

die Prozesse in über 400 Zellstoffabriken.<br />

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