Untitled - Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
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Bambi: Vom österreichischen Rehkitz<br />
zum amerikanischen Weißwedelhirschkalb<br />
Als der Autor Felix Salten 1923 seine Figur „Bambi“<br />
schuf, wollte er die Geschichte eines kleinen Rehs erzählen.<br />
Den Namen entlehnte er dem italienischen Wort für<br />
Kind „bambino“. Bambi lebte irgendwo in den österreichischen<br />
Wäldern, in der Heimat des Autors. Erst<br />
nachdem <strong>Walt</strong> <strong>Disney</strong> Ende der 1930er Jahren die Filmrechte<br />
an Saltens Buch „Bambi“ erworben hatte, wurde<br />
aus dem Rehkitz Bambi ein Weißwedelhirschkalb, da es<br />
auf dem amerikanischen Kontinent keine Rehe gibt.<br />
In der deutschen Synchronfassung des gleichnamigen<br />
Kinofilms blieb Bambi ein (Reh-)Kitz, dessen Vater<br />
jedoch ein (Weißwedel-)Hirsch ist. Da sich Rehkitze<br />
und Weißwedelhirschkälber mit ihren weißen Punkten<br />
auch noch sehr ähnlich sehen, war die Verwirrung –<br />
zumindest im deutschen Sprachraum – komplett. Vielleicht<br />
hat dies in unseren Breiten auch zur geläufigen<br />
Annahme „der Hirsch sei der Mann vom Reh“ beigetragen.<br />
Mit „Hirsch“ ist meist der Rothirsch gemeint, der<br />
auf vielen Wirtshausschildern Einzug gehalten hat, aber<br />
auch in Öl gebannt so manches deutsche Wohnzimmer<br />
schmückt.<br />
Rehe gehören zur Familie der Hirsche<br />
Rehe sind Wiederkäuer und zählen zur Ordnung der<br />
Paarhufer. Hirsche gibt es in rund 40 verschiedenen<br />
50<br />
Arten fast überall auf der Welt – von den Kleinsten, den<br />
Pudus, bis zu den Größten, den Elchen.<br />
Die Familie der Hirsche wird in vier Unterfamilien<br />
unterteilt. Zwei davon sind die so genannten „Echten<br />
Hirsche“ (Cervinae) und die „Trughirsche“ (Odocoileinae<br />
oder Capreolinae). Zu den Echten Hirschen werden die<br />
auch in Deutschland vorkommenden Sikahirsche, Damhirsche<br />
und die Rothirsche gezählt. Zu den Trughir-schen<br />
gehören unter anderem das europäische Reh<br />
und der amerikanische Weißwedelhirsch, aber auch das<br />
Rentier und der Elch.<br />
Bei fast allen Hirschen tragen die männlichen Tiere ein<br />
Geweih, das einmal im Jahr abgeworfen wird und dann<br />
wieder nachwächst. Ausnahmen sind die Wasserrehe in<br />
Ostasien, die nie Geweihe tragen und die Rentiere, bei<br />
denen auch die weiblichen Tiere ein Geweih ausbilden.<br />
Der große Unterschied<br />
Rehe unterscheiden sich von den „Echten Hirschen“<br />
deutlich durch die Größe des Geweihs der männlichen<br />
Tiere. Auch beim nordamerikanischen<br />
Weißwedelhirsch ist das Geweih deutlich größer,<br />
als beim europäischen Reh.<br />
Das Reh ist mit 20 bis 25 kg Körpergewicht und einer<br />
Schulterhöhe von bis zu 80 cm deutlich kleiner, als der