Untitled - Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
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Im Verleih der<br />
BUENA VISTA INTERNATIONAL (GERMANY) GMBH<br />
2<br />
Kronstadter Straße 9 · 81677 München · Tel. 089/99 340-0 · Fax 089/99 340-551
Ab 27. April im Kino!<br />
www.bambi2.de<br />
3<br />
www.presse.movie.de
Die deutschen Stimmen<br />
Der große Prinz THOMAS FRITSCH<br />
Bambi LUKA ANDRES<br />
Eule WILFRIED HERBST<br />
Klopfer BRUNO SCHUBERT<br />
Blume JANNIS MICHEL<br />
Feline ANNA-MARIE FASSBENDER<br />
Ronno ADRIAN KILIAN<br />
Klopfers Schwestern CELINA GASCHINA und<br />
LEA MARIAGE<br />
Murmeltier MICHAEL PAN<br />
Stachelschwein MICHAEL PAN<br />
Bambis Mutter GUNDI EBERHARDT<br />
Mena SCHAUKJE KÖNNING<br />
Weitere Stimmen<br />
HENDRIK BRUCH<br />
DENISE GORZELANNY<br />
ACHIM GÖTZ<br />
AGNES HOFFMANN-RADIC<br />
MELISSA JUNG<br />
CARMEN KATT<br />
MARINA KROGULL<br />
INES PASCHKE<br />
LEA SCHAAF<br />
OLIVIA SCHAAF<br />
RALF VORNBERGER<br />
INES WARNECKE<br />
DIETER WINTERLE<br />
Das amerikanische Team<br />
Regie BRIAN PIMENTAL<br />
Produktion JIM BALLANTINE<br />
Storyvorlage BRIAN PIMENTAL und<br />
JEANNE ROSENBERG<br />
Drehbuch ALICIA KIRK<br />
Basierend auf dem<br />
Buch „Bambi“ von FELIX SALTEN<br />
Unit Director ALEXIS STADERMANN<br />
Unit Producer DEBBIE CRAMB<br />
Originalmusik<br />
komponiert<br />
und dirigiert von BRUCE BROUGHTON<br />
Art Director CAROL KIEFFER POLICE<br />
Schnitt JEREMY MILTON<br />
MARK SOLOMON<br />
Technical Director GLO MINAYA<br />
Associate Producer DAVID OKEY<br />
Das deutsche Team<br />
Buch und Dialogregie RAINER MARTENS<br />
Liedtexte ANDREAS HOMMELSHEIM,<br />
RALF VORNBERGER und<br />
HEINRICH RIETHMÜLLER<br />
Musikalische Leitung ANDREAS HOMMELSHEIM<br />
Deutsche Bearbeitung FFS FILM- & FERNSEH-<br />
SYNCHRON GMBH<br />
4<br />
Aufnahmetonmeister GUNNAR SCHLAFMANN<br />
Synchronschnitt TANJA SCHNEIDER<br />
Aufnahmeleitung ALEXIS GEORGIU<br />
Musikbearbeitung BLACKBIRD MUSIC<br />
Musik- und Filmsynchron<br />
Produktion GmbH<br />
Aufnahmetonmeister HEIKO GIGNER<br />
Kreative Gesamtleitung INGRID MAHLBERG<br />
Songs<br />
Deutsche Fassung produziert von<br />
DISNEY CHARACTER VOICES<br />
INTERNATIONAL, INC.<br />
„Alles lebt“ gesungen von SANDY<br />
„Es fühlt sich nach<br />
Frühling an“ gesungen von SANDY<br />
„Frühling“ gesungen von MICHAEL PAN<br />
„Through Your Eyes<br />
(End Credit)“ gesungen von SANDY<br />
Die Mitwirkung von Sandy erfolgt mit freundlicher<br />
Genehmigung von Capitol Music/EMI Music <strong>Germany</strong>
5<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Kurzinhalt 6<br />
Pressenotiz 7<br />
Inhalt 9<br />
Die Figuren 14<br />
Produktionsnotizen 18<br />
Die deutschen Stimmen 32<br />
Die Filmemacher 37<br />
Die Deutsche Wildtier Stiftung 49<br />
Credits 53
Kurzinhalt<br />
Schnee wirbelt durch den friedlichen, winterlichen<br />
Wald. Einsam, traurig und fröstelnd steht der kleine<br />
Hirsch Bambi da, der seine Mutter verloren hat und sie<br />
nun schrecklich vermisst.<br />
So liegt es nun an seinem Vater, dem Herrn der Wälder,<br />
ihn alleine großzuziehen. Bambi ist schon sehr gespannt<br />
und aufgeregt, seinen Vater kennenzulernen.<br />
Aber der mächtige Hirsch fühlt sich der Aufgabe nicht<br />
gewachsen und will Bambi nach ein paar drolligen Streichen,<br />
die er mit seinen Freunden Klopfer und Blume ausgeheckt<br />
hat, in die Obhut einer Pflegemutter geben. Als<br />
sein Sohn kurz darauf in eine lebensgefährliche Situtation<br />
gerät, liegt es an dem mächtigen Hirschen, seinen Sohn<br />
zu retten und für Ruhe in den Wäldern zu sorgen ...<br />
6
7<br />
Pressenotiz<br />
Bambi kehrt auf die Leinwand zurück! Und mit ihm<br />
nicht nur seine niedlichen Freunde Klopfer und Blume,<br />
sondern auch die Magie und der unvergleichliche<br />
Zauber des meist geschätzten und wohl größten Zeichentrickfilms<br />
aller Zeiten. In <strong>Walt</strong> <strong>Disney</strong> <strong>Pictures</strong>’<br />
BAMBI 2 – DER HERR DER WÄLDER werden die<br />
Schönheit, die Emotionen, die Wärme und der Humor<br />
eines Klassikers nach über 60 Jahren zu neuem Leben<br />
erweckt.<br />
Mit größter Sorgfalt und Respekt vor dem Originalfilm<br />
BAMBI („Bambi“, 1942) haben die Künstler der<br />
<strong>Disney</strong>Toon <strong>Studios</strong> über vier Jahre hinweg das neue<br />
Abenteuer von Bambi und seinen Freunden geschaffen.<br />
Unter der Regie von Brian Pimental (TARZAN –<br />
„Tarzan“, 1999) entstand eine mitreißende, gefühlvolle<br />
und bezaubernde Geschichte in der Tradition<br />
von <strong>Walt</strong> <strong>Disney</strong>s großen Trickfilmen:<br />
BAMBI 2 – DER HERR DER WÄLDER.
Inhalt<br />
Der Wind fegt über die kahlen Wipfel des Waldes.<br />
Schnee legt sich kalt auf Bäume, Steine und Wiesen.<br />
Aber das ist nichts im Vergleich zu der Kälte im Herzen<br />
von Bambi. Der kleine Hirsch, der gerade seine Mutter<br />
verloren hat, steht verängstigt im Wald: Bambi weiß,<br />
dass seine Mutter nie wieder zu ihm zurückkehren wird.<br />
Aber er ist nicht allein. Stolz und mächtig tritt Bambis<br />
Vater, der Herr der Wälder, an die Seite seines Sohnes.<br />
Und obwohl die Erziehung eines Jungtieres in seinen<br />
Augen nicht die Aufgabe eines Hirsch ist, folgt er dem<br />
Rat der weisen Eule und nimmt Bambi unter seine Fittiche<br />
– wenigstens bis zum Frühling. Dann soll Eule eine<br />
Pflegemutter für seinen Sohn finden. Bis dahin soll<br />
Bambi seinem Vater folgen und dessen Lektionen wie<br />
„Ein Prinz schaut nur voraus, nie zurück“ lernen. Und<br />
auch, wenn der Herr der Wälder seinem Sohn gegenüber<br />
sehr distanziert und kontrolliert ist, freut sich der quirlige<br />
junge Prinz auf die Zeit, die er mit seinem Vater verbringen<br />
soll.<br />
Langsam schmilzt der Schnee. Die Tiere des Waldes<br />
erwachen aus ihrem Winterschlaf, zwischen den Bäumen<br />
wird es wieder lebendig. Auch Klopfer, Bambis bester<br />
Freund, hoppelt atemlos durch die Gegend – und offensichtlich<br />
wird er verfolgt. Der Hase ist auf der Flucht vor<br />
seinen vier kleinen, etwas zu anhänglichen Schwestern.<br />
Die Wiedersehensfreude bei Bambi und Klopfer ist groß.<br />
9<br />
Und auch wenn Bambi so wichtige Dinge gelernt hat wie<br />
stolz durch den Wald zu schreiten und Ehrfurcht zu verbreiten<br />
– er vermisst es, mit seinen Freunden zu spielen.<br />
Bambis Vater erlaubt seinem Sohn, zusammen mit Klopfer<br />
ein jährliches Ritual zu besuchen: Das Murmeltier<br />
wird an diesem Tag aus seinem Bau kommen und –<br />
wenn alles gut läuft – den Frühling ankündigen. Auf<br />
dem Weg dahin lesen Bambi und Klopfer ihren alten<br />
Freund, das Stinktier Blume, auf, und dann versammeln<br />
sich fast alle Tiere des Waldes um den Bau des Murmeltiers.<br />
Zur Freude von Bambi ist auch die hinreißende<br />
Feline unter den Zuschauern – auch wenn er sich kaum<br />
traut, sie anzusprechen. Und noch jemand schaut dem<br />
Ritual zu: Ronno, ein rüpelhafter junger Hirsch mit zart<br />
sprießendem Geweih, der prahlt, Menschen gesehen zu<br />
haben. Und als der Angeber Bambi verspottet, ahnt er<br />
schnell: In Ronno hat er einen Feind gefunden.<br />
Nach dem Ritual gehen die Freunde wieder auseinander.<br />
Bambi wartet auf seinen Vater, und auf einmal fühlt sich<br />
der junge Prinz unbeschreiblich einsam. Er schläft ein –<br />
und träumt einen wunderschönen Traum von seiner<br />
Mutter. Selbst als Bambi erwacht, kann er ihre Rufe noch<br />
hören. Und er folgt ihnen bis zu einer großen Lichtung.<br />
Doch dort erwartet ihn eine gefährliche Überraschung:<br />
Die Rufe entpuppen sich als Trick der Menschen.
Als Bambi ungeschützt auf der Wiese steht, stürmen<br />
Jagdhunde auf ihn zu. Bambi erstarrt vor Schreck. Buchstäblich<br />
in letzter Sekunde kann Bambis Vater seinen<br />
Sohn vor den blutrünstigen Hunden retten – und vor<br />
den Kugeln der Jäger.<br />
Der Herr der Wälder ist tief enttäuscht von seinem Sohn.<br />
Entgegen seines ausdrücklichen Befehls hat Bambi nicht<br />
im Wald auf ihn gewartet. Dieses sehr unprinzliche<br />
Verhalten bestätigt den stolzen Hirsch in seinem Entschluss:<br />
Bambi braucht eine Mutter. Ohne das Wissen<br />
seines Sohnes beauftragt er Eule, sich jetzt nach einer<br />
Pflegemutter für Bambi umzusehen.<br />
Bambi streift wieder mit Klopfer und Blume durch den<br />
Wald. Die Freunde üben gerade, angsteinflößend zu<br />
gucken, als Ronno und Feline ihnen über den Weg<br />
laufen. Wieder verspottet und verhöhnt Ronno<br />
Bambi und seine Freunde. Bei dem nachfolgenden<br />
Streit bekommt Ronno allerdings, was er verdient:<br />
Er landet mit der Nase voran im Schlamm.<br />
Ronno schäumt – wütend verfolgt er Bambi. Und der<br />
kann sich vor seinem wutschnaubenden Gegner nur mit<br />
einem gewaltigen Sprung über einen Abgrund retten.<br />
Der Herr der Wälder hat diesen Sprung gesehen. Und<br />
auch wenn er sanft mit Bambi schimpft – er ist zum<br />
ersten Mal tief beeindruckt von seinem Sohn. Er nimmt<br />
10<br />
Bambi mit auf seine Streifzüge. Und diesmal nähern sich<br />
die beiden an. Bambi gewinnt langsam den Respekt seines<br />
Vaters und lernt wichtige Lektionen. Und im Gegenzug<br />
entdeckt der Herr der Wälder wieder sein kindliches<br />
Gemüt: beim Spiel mit seinem quirligen Sprössling. Für<br />
Vater und Sohn beginnt eine glückliche Zeit …<br />
Doch ausgerechnet jetzt hat Eule ein neues Zuhause für<br />
Bambi gefunden. Mena, eine liebenswerte Hirschdame<br />
mit großem Herzen, die zusammen mit Bambis Mutter
aufgewachsen ist, will sich um den Kleinen kümmern.<br />
Doch das bedeutet, dass Bambi nicht nur seinen Vater<br />
und seine Höhle, sondern auch seine Freunde Klopfer,<br />
Blume und Feline verlassen und in einen anderen Teil des<br />
Waldes ziehen muss. Der junge Prinz ist tief enttäuscht<br />
von seinem Vater. Doch er folgt seinem Befehl und geht<br />
mit Mena.<br />
Auf dem Weg begegnet Bambi ein weiteres Mal seinem<br />
Feind Ronno. Wieder verspottet der Rüpel seinen Gegner<br />
– doch diesmal tritt Bambi nicht die Flucht an. Er<br />
stellt sich dem Kampf. Mena will den Streit schlichten,<br />
doch dabei tritt sie in eine Falle – ihr Fuß verfängt sich<br />
in einer von den Menschen gelegten Schlinge. Und dann<br />
hören Bambi, Ronno und Mena aus der Ferne wieder das<br />
Gebell der Jagdhunde …<br />
Ronno tritt sofort die Flucht an. Doch Bambi zeigt in<br />
der Stunde der Not seinen wahren Mut: Er lenkt die<br />
Hunde von der Spur der wehrlosen Mena ab. Diesmal<br />
muss Bambi seine Ängste überwinden – und sich als echter<br />
Prinz erweisen. Mit der Hilfe von Klopfer und Blume<br />
gelingt es ihm, die Hunde auf einen Felsen zu locken.<br />
Dort kommt es zum entscheidenden Kampf – und<br />
wieder eilt in allerletzter Sekunde der Herr der Wälder<br />
zu Hilfe …<br />
Der Sommer bricht an. Mit blumigen Worten erzählt<br />
Klopfer seinen Schwestern und den anderen Tieren des<br />
12<br />
Waldes, wie Bambi mit seinen Freunden gegen Legionen<br />
von Jagdhunden gekämpft und sich als strahlender,<br />
stolzer Sieger erwiesen hat. Und der junge Prinz?<br />
Der besucht zusammen mit dem Herrn der Wälder die<br />
blühende Wiese, auf der sein Vater einst seine Mutter<br />
kennen gelernt hatte. Das Eis zwischen ihnen ist längst<br />
gebrochen. „Wie warst du damals?“, fragt Bambi seinen<br />
Vater. Der antwortet mit zärtlichem, stolzem Blick auf<br />
seinen Sohn: „Genauso wie du.“
Die Figuren<br />
Bambi<br />
Der junge, mutige, aber etwas ungeschickte<br />
Hirsch bricht zu einem neuen Kapitel seines<br />
Lebens auf. Er vermisst seine Mutter ganz<br />
schrecklich und ist sich nicht ganz sicher,<br />
was er von seinem Vater halten soll – jemandem,<br />
den er nur mal im Vorbeigehen kennen<br />
gelernt hat. Dennoch ist Bambi erfüllt von energischem<br />
Geist und einer grenzenlosen Neugier. Er<br />
will den Herrn der Wälder um jeden Preis beeindrucken<br />
und seinen Erwartungen gerecht werden. Bambi nimmt<br />
sich die Lektionen seines Vaters zu Herzen und lehrt<br />
sogar seine Freunde, als er zu einem würdigen Nachfolger<br />
seines Vaters heranwächst.<br />
Der Herr der Wälder<br />
Die Tradition verlangt, dass<br />
der Herr der Wälder nach<br />
seiner Herde schaut, nicht<br />
nach einem einzelnen<br />
Jungtier. Er hält Distanz<br />
zu denen, die er beschüt-<br />
14<br />
zen soll, und das hat dem mächtigen Hirsch stets Klarheit<br />
verschafft – jedenfalls bis jetzt. Die Erziehung seines<br />
Sohnes ist eine neue Erfahrung für ihn. Er tut sein<br />
Bestes, um seine Weisheit und sein Wissen an Bambi<br />
weiterzugeben, aber er bemerkt nicht, dass er es selbst ist,<br />
der noch einiges zu lernen hat. Durch die Erfahrungen<br />
mit seinem Sohn öffnet er sein Herz und lässt Gefühle<br />
zu, die er nie zuvor gespürt hat.<br />
Klopfer<br />
Klopfer ist immer noch einer der quirligsten<br />
Hasen des Waldes und hat für<br />
alles eine Antwort – denkt er jedenfalls.<br />
Er ist immer für Bambi da, versucht,<br />
ihm Tapferkeit beizubringen<br />
(indem er eine gruselige Grimasse<br />
schneidet und böse knurrt) und erzählt<br />
ihm, wie er mit seinen Eltern umzugehen<br />
hat („Sie mögen es, wenn man ihnen Fragen<br />
stellt … viele, viele Fragen!“). Aber Klopfer hat selbst<br />
auch Probleme. Er ist stets auf der Flucht vor seinen<br />
anhänglichen, aber liebenswerten Schwestern und<br />
hat immer ein bisschen Stress mit seiner Mutter.
Klopfers Schwestern<br />
Klopfers Schwestern sind die vier süßesten<br />
kleinen Häschen, die man je<br />
gesehen hat. Sie lieben ihren<br />
großen Bruder und folgen<br />
ihm einfach überallhin.<br />
Klopfers Mutter hat<br />
ihm aufgetragen, auf<br />
seine Schwestern zu<br />
achten, aber wie jeder<br />
große Bruder kann er sie<br />
nicht ausstehen. Er versucht<br />
stets, ein Versteck vor<br />
ihnen zu finden, damit sie ihm<br />
nicht ständig mit ihren Umarmungen<br />
auf die Nerven gehen. Aber am Ende stellt er<br />
fest, dass sie gar nicht so übel sind – für Mädchen.<br />
Blume<br />
Das liebenswerte junge Stinktier Blume hält den ganzen<br />
Winter über seinen Winterschlaf. Abgesehen davon liebt<br />
Blume es, mit Klopfer zusammen Bambi dabei zu helfen,<br />
eine Beziehung zu seinem Vater, dem Herrn der Wälder,<br />
aufzubauen. Blume fällt ziemlich leicht in Ohnmacht<br />
und hat eine besonders große Angst vor Schildkröten<br />
15<br />
(die vielleicht sogar berechtigt<br />
ist), aber er ist in der Lage, seine<br />
innere Stärke – oder besser: seine<br />
Duftmarke – immer im richtigen<br />
Moment wirken zu lassen. Im Übrigen<br />
findet er Klopfers Schwestern süß.<br />
Eule<br />
Eule schimpft gern, ist aber ein gutherziger Vogel, der<br />
fast alles sieht und hört, was im Wald so passiert. Er fühlt<br />
sich dem Herrn der Wälder verpflichtet, und obwohl er<br />
der Ansicht ist, dass Bambi zu seinem Vater gehört, folgt<br />
er dessen Bitte, für das Kitz eine neue Mutter zu finden.<br />
Er beendet seine Mission erfolgreich, hat aber das<br />
Gefühl, einen schweren Fehler gemacht zu haben. Am<br />
Ende ist er begeistert davon,<br />
dass Vater und Sohn<br />
schließlich doch zusammenbleiben.
Feline<br />
Feline ist ein junges Kitz,<br />
ungefähr in dem gleichen<br />
Alter wie Bambi, aber etwas<br />
weiser, was den Lauf der<br />
Dinge angeht (Mädchen werden<br />
eben schneller erwachsen). Sie und<br />
Bambi fühlen sich voneinander angezogen<br />
– was ein wenig komplizierter wird, nachdem Ronno die<br />
Szene betreten hat, der Feline beeindrucken will. Aber sie<br />
kommt ihm auf die Schliche und geht schließlich mit<br />
Bambi durch dick und dünn. Bambi verbringt zwar<br />
immer mehr Zeit mit seinem Vater, Feline weiß aber,<br />
dass dies gut ist – sie freut sich für ihn. Vielleicht spürt<br />
sie, dass sie in der Zukunft sehr, sehr viel Zeit mit Bambi<br />
verbringen wird.<br />
Ronno<br />
Ronno ist ein rüpelhafter, sehr von sich selbst überzeugter<br />
junger Hirsch, der etwas älter ist als Bambi.<br />
Er hat bereits ein sprießendes Geweih – das er<br />
„seine Kumpel Ratz und Fatz“ nennt – und<br />
zeigt es jedem, der ihm zuhören will. Er verspottet<br />
den jungen Prinzen, wo er nur kann,<br />
und nutzt jede Gelegenheit, ihn zu beleidigen<br />
16<br />
oder zu verhöhnen. Außerdem versucht er, Feline<br />
mit seinen Geschichten zu beeindrucken – die<br />
natürlich nur von ihm handeln. Aber am Ende<br />
tritt seine Feigheit zu Tage, und jeder sieht, dass<br />
Bambi in Wirklichkeit der tapfere junge Hirsch<br />
ist. Aber Ronno schwört, zurückzukehren – und<br />
das tut er auch viele Jahre später, als er Bambi zu<br />
einem Zweikampf um Feline herausfordert (Ronno ist<br />
der Rivale, den Bambi im ersten Teil besiegt).<br />
Mena<br />
Mena ist eine warmherzige, achtsame Hirschdame, die<br />
Bambis Mutter kannte und glücklich ist, ihn bei sich aufzunehmen.<br />
Aber als der Herr der Wälder ihn am Ende<br />
abholt, merkt Mena, dass Vater und Sohn zusammengehören,<br />
und tritt beiseite.
Produktionsnotizen<br />
Die schiere Größe des Vorhabens, eine Fortsetzung für<br />
BAMBI („Bambi“, 1942) zu schaffen, einen Film, dessen<br />
Schönheit und ikonische Geschichte lebhaft im<br />
Gedächtnis von Generationen von Filmfreunden haftet,<br />
verlor bei der Produktion des Sequels niemand aus den<br />
Augen, am wenigsten der Regisseur Brian Pimental. „Es<br />
war ein sehr einschüchterndes Projekt, an dem wir da<br />
arbeiteten“, sagt er. „Visuell gesehen ist das Original<br />
wahrscheinlich der Film, den wir Animatoren gerne<br />
geschaffen hätten. Er wurde zu einer Zeit hergestellt, in<br />
der animierte Filme auf dem Zenit ihrer Kunst waren.“<br />
Der Produzent Jim Ballantine ergänzt: „Wir standen alle<br />
ziemlich unter Druck. Für jeden <strong>Disney</strong>philen ist<br />
BAMBI ein gewaltiger Klassiker. Die Idee, dass wir etwas<br />
annähernd Kunstvolles erreichen sollten, war sehr einschüchternd.“<br />
Aber ebenso intensiv wie der Druck, sich am Original<br />
messen zu lassen, war die Leidenschaft der Filmemacher,<br />
das Abenteuer BAMBI weiterzuerzählen. Für Debbie<br />
Cramb, Unit Producer im australischen Sydney, die für<br />
die Animation die Gesamtleitung übernommen hatte,<br />
war es der Auftrag ihres Lebens. „Dies war mein ultimativer<br />
Traum“, gibt sie zu Protokoll. „BAMBI war der<br />
erste Film, in den mich mein Vater mitnahm, als ich vier<br />
18<br />
Jahre alt war. An der Fortsetzung zu arbeiten ist der<br />
Höhepunkt meiner Karriere.“<br />
Wenig überraschend war die Tatsache, dass sich die Filmemacher<br />
in einem ersten Schritt intensiv mit dem Original<br />
beschäftigten, um ein tieferes Verständnis von den<br />
künstlerischen und dramatischen Elementen zu bekommen,<br />
die es zu einem der beliebtesten Filme aller Zeiten<br />
machten. „Ich habe ihn mir ungefähr hundert Mal angesehen“,<br />
sagt Pimental. „Ich habe ihn mir eine Zeit lang<br />
einmal pro Woche angeschaut, um ihn in mein Gedächtnis<br />
einzubrennen und den Geist zu spüren, mit dem er<br />
hergestellt wurde.“<br />
Der simple, aber kraftvolle, emotionale Zugang zur<br />
Geschichte war es auch, der Pimental hauptsächlich<br />
begeisterte. Als er damit begann, den Plot für die Fortsetzung<br />
zu entwickeln, maß er seine Ideen stets an der<br />
Messlatte des Vorgängers. „Wir haben ständig unsere<br />
Story-Entscheidungen in Frage gestellt und geschaut, ob<br />
die Geschichte zum Original passt ohne die Figuren zu<br />
vernachlässigen“, bemerkt Pimental.<br />
Das bedeutete, dass die Filmemacher den schnellfeuerartigen<br />
Erzählstil und alle popkulturellen Referenzen<br />
beiseite schieben mussten, die mittlerweile ein Muss für
19<br />
zeitgemäß animierte Filme sind. „Viele Dinge drehen<br />
sich heute um schnelle Lacher oder Gags, die aus dem<br />
Gegenteil dessen entspringen, was die Hauptfigur tut“,<br />
erläutert Pimental. „Aber manchmal sind die einfachsten<br />
Dinge genau das, worauf Kinder wirklich reagieren.“<br />
Und der Animation Consultant Andreas Deja bemerkt:<br />
„Brian hatte eine wirklich gute Story und hielt sie auch<br />
authentisch. Er zeigte uns, dass man immer noch Menschen<br />
mit kindlichen Emotionen und kindlicher<br />
Unschuld unterhalten kann.“<br />
Schon früh fiel die Entscheidung, dass man die<br />
Geschichte nicht wie so oft bei Sequels irgendwann nach<br />
dem Ende des ersten Films ansetzen wollte, sondern dass<br />
BAMBI 2 – DER HERR DER WÄLDER im zeitlichen<br />
Rahmen des Originals stattfinden sollte. „Wir wollten,<br />
dass sich die Story um den jungen Bambi dreht, an den<br />
sich jeder erinnert“, sagt Ballantine.<br />
Also nahm sich Pimental erneut die Quelle des Originals<br />
vor: „Bambi: A Life in the Woods“, Felix Saltens Bestseller<br />
aus dem Jahr 1923. Darin suchte er nach Ideen, die<br />
man nicht in der Adaption aus dem Jahr 1942 verwendet<br />
hatte. „Eine Menge Elemente unserer Geschichte<br />
stammen aus dem Buch“, erinnert sich Ballantine,<br />
„darunter die Beziehung zwischen Vater und Sohn und<br />
der Lockruf der Hirsche.“
Aber dieser Zugang stellte die Filmemacher vor eine neue<br />
Herausforderung: Wie sollte man mit dem emotional<br />
herausragendsten Storypunkt von BAMBI verfahren?<br />
Der Film ist berühmt für seine virtuose Animation und<br />
seine unvergleichliche Schönheit, aber das, woran sich<br />
Filmfans am ehesten erinnern, ist der Tod von Bambis<br />
Mutter, die außerhalb des Bildausschnitts von Jägern<br />
erschossen wird. Im Jahr 1942 war dies eine mutige und<br />
höchst kontroverse Szene, die mittlerweile aber zu den<br />
einzigartigsten Kinomomenten aller Zeiten zählt.<br />
Der Verlust eines jungen Prinzen<br />
„Die Szene wird im Allgemeinen als einer der ikonischsten<br />
Momente der Filmgeschichte bezeichnet“, sagt der Produzent<br />
Jim Ballantine. „Wir haben schnell realisiert, dass<br />
es unmöglich sein würde, eine Fortsetzung zu inszenieren,<br />
in der dieser Moment nicht thematisiert wird. Der<br />
zentrale Fokus unserer Geschichte liegt auf Bambi, dessen<br />
seelische Wunde nach dem Tod seiner Mutter langsam<br />
heilt. Im Lauf des Arbeitsprozesses wurde uns klar,<br />
dass es auch darum gehen musste, dass der Vater<br />
heilt und sich emotional öffnet.“<br />
„Zuerst haben wir uns ein wenig dagegen<br />
gewehrt, so viel über die Mutter zu sprechen“, sagt<br />
Pimental. „Wir dachten, dass es genügen würde, sie zu<br />
20<br />
erwähnen und dann weiterzugehen. Aber das schien uns<br />
nicht wirklich wahrhaftig. Es schien, dass das Herz unserer<br />
Geschichte die Zeit herausarbeitet, in der Bambi entdeckt,<br />
dass seine Mutter nicht zurückkehren wird. Wie<br />
erholt er sich von diesem Verlust seiner Mutter, jetzt, wo<br />
er mit einem Vater lebt, der emotional nicht sehr warmherzig<br />
ist?“<br />
Nachdem die grundlegende Storyline herausgearbeitet<br />
war, folgte die nächste Hürde: die Dialoge für die Figuren.<br />
BAMBI, das Original, bestand aus rund 800 Worten<br />
Dialog, weniger als jeder andere narrative <strong>Disney</strong>-Spielfilm,<br />
der je veröffentlicht wurde. Die Geschichte um die<br />
sich entfaltenden Jahreszeiten des Waldes wurde fast ausschließlich<br />
durch die brillant nuancierte Gestaltung der<br />
Waldbewohner inszeniert.<br />
„Die Zuschauer lernen die Figuren durch ihre Bewegungen<br />
und Gesichtsausdrücke kennen“, bemerkt Deja.<br />
„Das gab den Figuren Raum, sie selbst zu werden – allein<br />
durch die Zeichnungen. Die Geschichte war aus einem<br />
Grund so simplifiziert: Sie war durch die Animation persönlichkeitsgetrieben.“<br />
Auch wegen der technischen Schwierigkeiten, das mächtige<br />
Geweih des Prinzen per Hand zu animieren, hatte<br />
der Patriarch des Waldes im Original wenig Zeit auf der<br />
Leinwand und beinahe keinen Dialog. So fiel den Filme-
machern von BAMBI 2 – DER HERR DER WÄLDER<br />
die Aufgabe zu, diese visuell beeindruckende und enigmatische<br />
Figur deutlicher herauszuarbeiten. „Die Idee,<br />
dass er distanziert und sehr steif ist, war der Ursprung der<br />
Figur“, sagt Ballantine. „Von da aus mussten wir herausfinden,<br />
wie steif er genau ist und an welchem Punkt er<br />
weich wird. In vielen Fällen wird eine Szene besser, wenn<br />
man einfach etwas Dialog streicht und durch ein Seufzen<br />
oder einen mimischen Moment ersetzt. Wir waren in der<br />
glücklichen Lage, großartige Animatoren zu haben, die<br />
über die Qualität verfügten, gleichzeitig Steif- und<br />
Weichheit erzeugen zu können.“<br />
Als die Story immer deutlicher herausgearbeitet wurde,<br />
fühlten die Filmemacher, dass sie sich auf dem richtigen<br />
Weg befanden, aber sie waren sich auch im Klaren<br />
darüber, dass sie am Ende die härtesten Kritiker überzeugen<br />
und befriedigen mussten: die Kinder. Also luden<br />
sie, während sich der Film noch im Storyboard-Prozess<br />
befand, rund 100 Kinder aus einem örtlichen Boys<br />
and Girls Club ein, um sich die Ergebnisse in einer Art<br />
illustriertem Hörspiel anzusehen – einer Serie von Storyboard-Zeichnungen,<br />
die mit bereits aufgenommenen<br />
Dialogen und Musik vorgeführt wurde. Zu Ballantines<br />
Freude „waren sie gleich gefangen und schenkten uns<br />
ihre volle Aufmerksamkeit. Wir haben hinterher mit<br />
den Kindern gesprochen und ihnen eine ganze Menge<br />
Fragen gestellt.“<br />
21
Die Reaktionen des jungen Testpublikums waren außerordentlich<br />
positiv, aber die Kinder zierten sich auch<br />
nicht, sich über ein Element der Geschichte lautstark zu<br />
beschweren. Das Stachelschwein – dessen Figur auf<br />
einem grantigen alten Nachbarn aus der Kindheit des<br />
Regisseurs Pimental basiert – hatte ursprünglich ein Faible<br />
für schlimme, unkomische Witze. Dieser wiederkehrende<br />
Gag kam bei den kleinen Kritikern allerdings nicht<br />
gut an. „Die Kinder dachten einfach, es seien, na ja,<br />
schlechte Witze“, sagt Ballantine. „Und weil wir bei<br />
allem anderen auf dem richtigen Weg waren, nahmen<br />
wir an dieser einen Figur einige Änderungen vor. Wir<br />
machten eher diesen alten Kerl aus ihm, der dir deinen<br />
Ball nicht zurückgibt, wenn er mal auf sein Grundstück<br />
geschossen wird.“<br />
Währenddessen steckte das Art Department bereits<br />
mitten in den Vorbereitungen für die Animation.<br />
Art Director Carol Kieffer Police nahm eine akribische<br />
Einzelbildanalyse von BAMBI vor und stellte einen<br />
Style-Guide zusammen, der von jedem genutzt wurde,<br />
der an der Produktion beteiligt war. Außerdem schrieb<br />
sie ein zehnseitiges Dokument mit dem Titel „Bambi<br />
in a Nutshell“, das die Themen des Films beschrieb und<br />
als Erinnerungshilfe für die essenziellen Elemente von<br />
BAMBI diente.<br />
23<br />
Die Essenz von BAMBI<br />
Eine der Regeln, die Police und ihr Team aufstellten,<br />
lautete: „Bambi wird wild, wenn es ein bisschen Action<br />
gibt.“ Art Director Carol Kieffer Police erläutert: „Wenn<br />
Bambi gegen Ronno kämpft oder sich verliebt, verändern<br />
sich die Dinge. Die Farbpalette wird ungeheuerlich<br />
und das Design fast surreal. Damit hatten wir viel Spaß.“<br />
Ein weiteres Beispiel: „Wegen des Einflusses von Tyrus<br />
Wong schämt sich Bambi nicht, einfach zu sein.“ Diese<br />
Regel basiert auf dem aus China stammenden Künstler,<br />
dessen asiatisch beeinflusste Gemälde den visuellen Ton<br />
für viele Teile des Originals bestimmt haben. „Er schuf<br />
exquisite pastellfarbene Stücke, die fast wie Wasserfarben<br />
aussahen. Sie erinnern einen beinahe an chinesische<br />
oder japanische Leinwände“, erläutert Police. „Sie<br />
hatten eine Simplizität und Eleganz. Er war sehr<br />
selektiv, was die Elemente anging, die er in die<br />
Umgebung seiner Kunstwerke setzte, und sie hatten<br />
eine Menge Atmosphäre. Das war etwas, an<br />
dem wir hart arbeiteten, um es in unserem<br />
Film unterzubringen.“
Aber die Kenntnis der Regeln ist eine Sache, sie umzusetzen<br />
eine andere, bemerkt Police. „Ich kann mir keinen<br />
anderen Stil vorstellen, den man schwerer umsetzen<br />
kann als den von BAMBI. Er verlangt ein so hohes Maß<br />
an Fähigkeiten von jedem, damit man überhaupt<br />
anfangen kann, sich an das Original zu wagen. Der<br />
Stil ist nicht formelhaft – wie bei vielen Low-Budget-<br />
Animationen. Es geht oft darum, die Grenzen und<br />
Gesetze des Mediums zu strecken oder zu beugen. Die<br />
Arbeit war wie die an einem Kunstwerk. Es war sehr<br />
schwierig, die richtigen Leute zu finden, die dieser Aufgabe<br />
gewachsen waren.“<br />
Nachdem ein Elite-Team von Künstlern mit den entsprechenden<br />
Fähigkeiten und Talenten zusammengestellt<br />
worden war, traf Police eine mutige Entscheidung.<br />
Sie beschloss, dass man den Look und das Gefühl des<br />
Originals am besten mit Hilfe einer digitalen Zeichensoftware<br />
wiederherstellen könne. Das Softwarepaket<br />
Corel Painter erlaubt den Künstlern, virtuell Pinselstriche<br />
zu kreieren, die den Look und den Stil der Hintergründe<br />
von BAMBI reproduzieren, von denen die meisten<br />
damals noch mit Ölfarbe handgemalt wurden. „Wir<br />
waren in der Lage, farbliche Mischungen, Diffusionen<br />
und Ausläufe zu gestalten, die wir ohne diese Software<br />
niemals erreicht hätten“, sagt sie. Die Computer erlaubten<br />
den Künstlern sogar, stellenweise Hintergründe aus<br />
dem Original in die Fortsetzung einzubauen. „Der Trick<br />
24<br />
war, mit Hilfe der Softwaretools spezielle grafische Teile<br />
eines BAMBI-Hintergrundes herauszuschneiden und<br />
ihn in die Hintergründe unserer aktuellen Produktion zu<br />
transferieren“, sagt der Layout Director Olivier Adams.<br />
„Das konnte ein weit entferntes Waldstück sein oder
einige Äste, Bäume, Gras oder moosbewachsener Boden.<br />
Dadurch konnten wir den künstlerischen Stil konsequent<br />
beibehalten.“ Vor dem Start der eigentlichen<br />
Animation hatten die Filmemacher das Glück, zwei<br />
legendäre <strong>Disney</strong>-Animatoren sprechen zu können,<br />
25<br />
die seinerzeit an dem Original mitgearbeitet hatten:<br />
Frank Thomas und Ollie Johnston.<br />
„Wir durften Frank zu Hause besuchen und mit ihm<br />
darüber reden, wie es damals war, BAMBI zu machen“,<br />
sagt Cramb. „Es war einfach unglaublich, eine Unterhaltung<br />
mit einem jener Künstler zu führen, die wir so<br />
verehren. Brian erklärte ihm die Geschichte, und Frank<br />
sagte ihm, dies sei die schönste Fortsetzungsgeschichte,<br />
die er jemals gehört hätte.“<br />
Zusammen mit den Erinnerungen an die goldene Ära<br />
des Zeichentricks gaben Thomas und Johnston einige<br />
Perlen ihrer Weisheit weiter, die sich die Filmemacher zu<br />
Herzen nahmen. „Sie meinten, dass alles, was sie bei<br />
BAMBI taten, Gefühle hervorrief und sie zum Nachdenken<br />
brachte“, erinnert sich Deja. „Sie sagten uns:<br />
‚Lasst euch davon bei euren Animationen leiten, animiert<br />
nicht einfach. Ihr müsst euch ständig fragen: Was<br />
denkt die Figur, und warum fühlt sie gerade so?‘ Und das<br />
mussten wir tun, noch bevor wir mit der Animation<br />
begannen.“<br />
In der Vorbereitung für diese gewaltige Aufgabe, die vor<br />
ihnen lag, unternahmen die in Australien ansässigen<br />
Animatoren einen Ausflug nach Mudgee, fünf Autostunden<br />
außerhalb von Sydney, wo sie Anatomiestudien<br />
an lebenden Rehen betrieben.
Schauspiellehrer wurden ins Studio gebracht, die ihnen<br />
Persönlichkeiten und Körpersprache erklärten, um das<br />
Bewusstsein für die emotionale Entwicklung zwischen<br />
den Figuren zu schärfen.<br />
Aber „Training kann einen nur bis zu einem bestimmten<br />
Punkt bringen“, sagt Cramb. „Der Rest lag in der Hand<br />
von wirklich sehr talentierten Menschen mit unglaublichen<br />
Fähigkeiten.“<br />
Es stellte sich heraus, dass die Animatoren vor einige<br />
gleiche Schwierigkeiten gestellt wurden wie ihre Vorgänger<br />
sechs Jahrzehnte zuvor. Cramb hörte von Frank<br />
Thomas zum Beispiel, dass einer der Gründe, weshalb sie<br />
den Prinzen des Waldes in BAMBI so selten auf der Leinwand<br />
zeigten, der war, dass die Filmemacher Probleme<br />
bei der Animation seines Geweihs hatten. Die <strong>Disney</strong>-<br />
Pioniere benutzten seinerzeit die kleine Statuette eines<br />
Hirschs, die sie in etlichen Positionen unter einer Lichtbox<br />
platzierten, um das Geweih per Hand auf die<br />
Animationsblätter durchzupausen. Aber die Unbeständigkeit<br />
des Materials führte dazu, dass die Hörner eher<br />
einen schlaffen Look hatten. Da Bambis Vater in der<br />
Fortsetzung eine weitaus prominentere Rolle zugedacht<br />
war, mussten Cramb und ihre Crew einen Weg finden,<br />
diese Schwierigkeiten zu meistern.<br />
26<br />
Die Herausforderung<br />
eines großen Geweihs – erneut<br />
Die Lösung, auf die sie schließlich setzten, war die, den<br />
Hirsch selbst in 2D zu animieren und von einem CG-<br />
Animator ein 3-D-Computermodell eines Geweihs<br />
erschaffen zu lassen, das eingescannt und auf den Kopf<br />
des Prinzen gesetzt werden sollte. Es war ein ähnlicher<br />
Prozess wie bei der Kreation der Elchgeweihe in <strong>Disney</strong>s<br />
BROTHER BEAR („Bärenbrüder“, 2003) und im<br />
Grunde ein computergeneriertes Verfahren, das dem der<br />
damaligen Animatoren mit der Statuette und der Lichtbox<br />
ähnelt.<br />
Dieser digitale Zugang erhielt auch den Segen von Johnston,<br />
erinnert sich Cramb. „Er sagte, wenn sie damals<br />
schon Computer zur Verfügung gehabt hätten, hätten sie<br />
wohl genau das Gleiche getan.“<br />
Aber die technischen Bedenken waren nur ein Aspekt<br />
des Animationsprozesses, der sich über 16 Monate<br />
erstreckte und alle 250 Mitglieder der Crew in Sydney zu<br />
verschiedenen Zeiten beschäftigte. Es war die Entwicklung<br />
der ausdrucksstarken, fast menschlichen Qualitäten<br />
der Figuren, die das größte Talent und die größte Hingebung<br />
erforderte, meint Cramb. „Die Herausforderung<br />
bestand darin, die Figuren nicht nur zum Spielen zu<br />
bringen, sondern auch an einen Punkt zu gelangen, an<br />
dem man vergisst, dass Bambi und der Prinz Rehe sind,<br />
weil sie so viele Emotionen zeigen.“
Deja bemerkt, dass die emotionalen Nuancen der<br />
besondere Kick für den Animator bei der Zeichnung von<br />
Bambis Vater waren. „In all den Szenen, in denen der<br />
Prinz so kontrolliert und autoritär auftritt, weiß man,<br />
wie er für seinen Sohn fühlt. Man sieht es an den<br />
Blicken, die er Bambi zuwirft, oder schließlich, als er aus<br />
27<br />
sich herausgeht und mit ihm spielt. Selbst wenn er versucht<br />
zu schlafen und Bambi immer weiterplappert.<br />
Das macht ihn zu einer so liebenswerten Figur.“<br />
Die üppigen, betörenden Hintergründe des Films tragen<br />
ebenso ihren Teil zum emotionalen Ton bei, ebenso der<br />
Einsatz von Farben, Licht und die Komposition. Ein<br />
deutliches Beispiel dafür ist eine Szene, in der Bambi im<br />
Traum seine Mutter trifft, sagt der Layout Director Olivier<br />
Adams. „Das geschieht auf dieser geschwungenen,<br />
eleganten offenen Wiese. Es gibt dort keinen dunklen<br />
oder schattigen Bereich wie in dem Wald, die Hintergründe<br />
sind sehr hell und spielen mit warmen gelben<br />
und orangefarbenen Tönen. Diese Sequenz handelt<br />
nicht von Trauer, sondern von Glück und Liebe. Das<br />
Flattern der Flügel eines Schmetterlings unterstreicht<br />
Bambis Herzschlag und seine Emotionen, als er seine<br />
Mutter entdeckt. Das sanft wiegende Gras bringt Leben<br />
und eine schöne Stimmung in den Hintergrund.“<br />
Am Ende war die Animationsphase ein Prozess der<br />
ständigen Verfeinerung, bemerkt Deja. „Wir studierten<br />
Modellblätter und Bewegungsabläufe, zeichneten und<br />
fingen immer wieder von vorn an, bis wir das erreicht<br />
hatten, was wir wollten.“
Die Musik des Waldes<br />
Um die Emotionen und die Schönheit von BAMBI 2 –<br />
DER HERR DER WÄLDER zu unterstreichen, wurden<br />
vier wunderbare Songs von preisgekrönten Songwritern<br />
und Künstlern in den Film integriert:<br />
• First Sign of Spring“<br />
von Michelle Lewis und ihrem Partner und Ehemann<br />
Dan Petty fungiert als zentrales musikalisches Thema<br />
des Films. „Wir suchten nach dem perfekten fröhlichen,<br />
flotten und mitreißenden Song über den Frühling<br />
– einen Song über Neuanfänge und das Öffnen<br />
der Herzen“, sagt Matt Walker, Senior Vice-President<br />
Music von <strong>Walt</strong> <strong>Disney</strong>Toon <strong>Studios</strong>. „Michelle hat<br />
einige wunderschöne Songs unter anderem für Amy<br />
Grant und Cher geschrieben, und sie hatte genau das<br />
richtige Flair. Als wir ihre Stimme auf einem Demo-<br />
Tape hörten, wussten wir, dass sie diesen Song für den<br />
Film singen musste. Ihre Stimme hat eine so schöne<br />
Klarheit, wir wären verrückt gewesen, wenn wir dafür<br />
jemand anderen gesucht hätten.“<br />
• „There Is Life“<br />
wurde von David Friedman geschrieben und wird von<br />
der vielfachen Grammy-Gewinnerin Alison Krauss<br />
gesungen. „David Friedman, der aus der Theaterszene<br />
New Yorks stammt, hat schon als Dirigent und Arrangeur<br />
an diversen <strong>Disney</strong>-Klassikern mitgearbeitet,<br />
28<br />
unter anderem an ALADDIN („Aladdin“, 1992),<br />
BEAUTY AND THE BEAST („Die Schöne und das<br />
Biest“, 1991) und POCAHONTAS („Pocahontas“,<br />
1995) – also versteht er unsere Welt“, sagt Walker.<br />
„Davids Songs handeln oft von Verlusten und dem<br />
Umgang damit, und mit einer so wunderbaren, subtilen<br />
Spiritualität war er genau der Richtige für unseren<br />
Film. Wir brachten David nach L. A., um sich einige<br />
der frühen Storyboards anzusehen, und er war so<br />
bewegt, dass er den kompletten Song auf dem Flug<br />
zurück nach New York schrieb. Ich glaube nicht, dass<br />
wir an seinem ersten Vorschlag etwas geändert haben –<br />
die Emotionen waren so kraftvoll und wahrhaftig, dass<br />
sie einfach aus ihm herausströmten. Und wir waren<br />
begeistert davon, mit Alison Krauss die perfekte Stimme<br />
für diesen Song gefunden zu haben. Sie ist die<br />
Stimme des Waldes, vielleicht sogar die von Bambis<br />
Mutter, wenn man das so interpretieren will. Es war<br />
ein Traum und eine Ehre, sie bei diesem Projekt dabeizuhaben.<br />
Ihre Stimme ist pure Magie.“<br />
• „Show Me (How the World Looks<br />
Through Your Eyes)“,<br />
geschrieben von den Oscar ® - und Grammy-ausgezeichneten<br />
Songwritern Richard Marx und Dean<br />
Pitchford und gesungen von Martina McBride, ist der<br />
erste Abspann-Song. „Das Vater-Sohn-Thema hat<br />
Richard und Dean gleich angesprochen, und sie haben<br />
diesen wunderschönen, erbaulichen Song geschrie-
en“, erinnert sich Walker. „Ursprünglich war er für<br />
einen Einsatz in der Mitte des Films gedacht, aber er<br />
war so großartig und energetisch, dass wir ihn ans<br />
Ende gestellt haben. Der Text des Stückes fasst tatsächlich<br />
das Thema des Films zusammen – Vater und Sohn<br />
legen ihre Verschiedenheit beiseite und treffen sich in<br />
der Mitte. Der Song ist sehr kraftvoll … und macht<br />
viel Spaß. Martina McBride stand auf unserer Liste der<br />
‚Traum-Performerinnen‘, seit wir mit dem Projekt<br />
begonnen hatten, und es ist eine Ehre und eine<br />
Freude, sie im Film zu haben.“<br />
• „Healing of a Heart“,<br />
geschrieben von Marcus Hummon und gesungen<br />
von dem australischen Popstar Anthony Callea, ist<br />
der zweite Abspann-Song. „Wir sind große Fans von<br />
Marcus’ Arbeit mit den Dixie Chicks und zuletzt<br />
den Rascal Flatts, also stand er auf unserer Liste für<br />
BAMBI 2 – DER HERR DER WÄLDER ganz oben“,<br />
gibt Walker zu Protokoll. „Als wir uns mit ihm trafen,<br />
sagte ihm das Konzept von Verlust und Heilung gleich<br />
zu, und er schrieb uns diesen erstaunlichen Song.<br />
Wenn man an BAMBI denkt, hat man nicht gleich<br />
einen Gospel-Song aus dem Süden Amerikas im Kopf,<br />
aber für unseren Film passte er perfekt.“<br />
Bei den Überlegungen für den Score von BAMBI 2 –<br />
DER HERR DER WÄLDER waren sich die Filmemacher<br />
einig, dass es essenziell sei, dem klassisch inspi-<br />
29<br />
rierten Score von Edward Plumb nachzueifern, der eine<br />
Schlüsselrolle in BAMBI gespielt hatte. Dafür wandten<br />
sie sich an den Oscar ® -nominierten Komponisten Bruce<br />
Broughton, der bereits für die <strong>Disney</strong>-Animationsfilme<br />
THE RESCUERS DOWN UNDER („Bernard und<br />
Bianca im Känguruland“, 1990) und kürzlich erst<br />
für MICKEY, DONALD, GOOFY: THE THREE<br />
MUSKETEERS (2004) die Musik geschrieben hatte.<br />
„Der Original-Score von BAMBI ist im Grunde ein<br />
wunderschönes symphonisches Gedicht, reich an unvergesslichen<br />
Melodien, eleganter Orchestrierung und mit<br />
dem reichen Einsatz von Stimmen“, sagt Walker. „Unsere<br />
letzten Filme haben sich eher an zeitgemäßen Scores mit<br />
einem Schwerpunkt auf Comedy orientiert. Für BAMBI<br />
2 – DER HERR DER WÄLDER haben wir uns an das<br />
Original gehalten, um mehr als nur Inspiration dort zu<br />
finden. Das Original diente uns tatsächlich als Vorlage.<br />
Wir haben etliche der musikalischen Themen von<br />
BAMBI zitiert – ‚Love is a Song‘ zum Beispiel –, also<br />
mussten wir sichergehen, dass unsere Themen vor denen<br />
aus dem Jahr 1942 bestehen können. Wir haben vieles<br />
der damaligen Orchestrierung benutzt, die mit den<br />
jeweiligen Charakteren aus dem Film identifiziert wurde.<br />
Bruce Broughton war für uns dabei die erste Wahl, und<br />
er hat unsere kühnsten Erwartungen übertroffen.“<br />
In der deutschen Fassung werden drei der vier Lieder von<br />
Sandy gesungen.
Die deutschen Stimmen<br />
Sandy<br />
Sandy gilt in der Musik- und Medienlandschaft Deutschlands<br />
als eine der profiliertesten Sängerinnen und<br />
TV-Persönlichkeiten. Im November 2000 begann sie<br />
ihre Karriere als Teil der Girlband NO ANGELS, die in<br />
Atem beraubendem Tempo zur erfolgreichsten Girl-<br />
Band Kontinentaleuropas avancierte.<br />
Alle drei Alben der Band gingen in mehreren europäischen<br />
Ländern von 0 auf 1 der Charts, sämtliche der<br />
12 Singles platzierten sich unter den TOP 10, die Hälfte<br />
davon direkt an den Spitzen der Charts.<br />
Mit den No Angels schrieb Sandy sogar Popgeschichte!<br />
Es gelang ihnen als erster Band, innerhalb einer Woche<br />
in drei europäischen Ländern parallel mit Single, Album<br />
und den meistgespielten Radiosongs die Nr.1-Position<br />
aller Charts zu belegen! Den Hitalben steuerte Sandy<br />
bereits eigene erfolgreiche Kompositionen bei.<br />
Schließlich eroberten die No Angels nicht nur alle<br />
Chartrekorde sondern wurden auch weltweit ausgezeichnet:<br />
Als Gewinnerinnen des World Music Award in<br />
Monte Carlo, als dreifache Siegerinnen beim deutschen<br />
Echo und mit Bambi, dreifachem Comet, Goldener<br />
32<br />
Otto-Auszeichnung, Goldener Kamera u.v.m., räumte<br />
das Quintett auch rekordverdächtig viele musikalische<br />
Ehrungen ab. Die Touren der Band und ihre Open Air<br />
Auftritte gehörten zu den erfolgreichsten der letzten<br />
Jahre.<br />
Im Mai 2004 startete Sandy ihre Solokarriere und es<br />
gelang ihr auch hier wiederum, ihre beiden Singles unter<br />
die TOP 10 der deutschen Charts zu platzieren. Ihr<br />
Debütalbum „Unexpected“ stieg sofort unter den besten<br />
10 der Hitlisten ein! Darüber hinaus wurde sie zu
„Woman of the Year“ erkoren und im April 2005 gehörte<br />
sie zu den Nominierten für den Echo-Award als „Beste<br />
Popsängerin des Jahres“.<br />
Nebenbei gehört Sandy zu den begehrtesten TV-Stars<br />
Deutschlands: Sie moderierte die McChart Show aus<br />
London und fungierte als Jurorin der letzten „Popstars“-<br />
Staffel. Am 11. März 2006 moderierte sie erstmals –<br />
gemeinsam mit Oli P. – The Dome.<br />
Zur Zeit arbeitet Sandy an ihrem nächsten Album. Ihre<br />
neue Single wird noch im Frühjahr 2006 auf den Markt<br />
kommen.<br />
Luka Andres – Bambi<br />
Der 8-jährige Luka Andres aus Berlin ist in<br />
BAMBI 2 – DER HERR DER WÄLDER die<br />
deutsche Stimme von Bambi. Jeweils in den<br />
Schulferien stand er schon einige Male vor der<br />
Kamera. Nach ersten kleinen Auftritten in<br />
einem McDonalds-Werbespot (2004), in der<br />
ZDF-Produktion „Ein starkes Team“ (2005)<br />
und dem Studenten-Kurzfilm HAARE<br />
(2005) spielte er seine beiden ersten größeren<br />
TV-Rollen in „Sommer des Erwachens“<br />
(ZDF, 2005) und „Mirella“ (ARD, 2006).<br />
33
Thomas Fritsch – Der Herr der Wälder<br />
Thomas Fritsch wurde in Dresden als Sohn des Filmschauspielers<br />
und Ufa-Stars Willy Fritsch und der ehemaligen<br />
Tänzerin Dinah Grace geboren. Aufgewachsen<br />
in Hamburg nahm er nach seiner Schulausbildung<br />
Schauspielunterricht. Mit 17 Jahren<br />
stand er als Lilli Palmers Sohn Roger erstmals<br />
in dem Film „Julia, Du bist zauberhaft“ vor der<br />
Kamera. Mit 18 eroberte er im „Schwarzweiß-roten<br />
Himmelbett“ (1962) mit Daliah<br />
Lavi die Herzen des Publikums. Es folgten<br />
zahlreiche weitere Rollen, wie z.B. in „Das<br />
große Liebesspiel“ (1963), an der Seite von<br />
Lilli Palmer und Hildegard Knef. 1965 stand<br />
er gemeinsam mit seinem Vater Willy Fritsch<br />
für dessen letzten Kinofilm „Das habe ich von<br />
Papa gelernt“ vor der Kamera.<br />
Ende der Sechziger lernte Thomas<br />
Fritsch das Theater besser<br />
kennen und lieben und avancierte<br />
zum gefragten Haupt- und<br />
Charakterdarsteller an Deutschlands<br />
Theatern. 1974 eroberte er<br />
die Kinoleinwand mit „Drei<br />
Männer im Schnee“. Ende der<br />
Siebziger machte er sich mit der<br />
TV-Serie „Drei sind einer zuviel“<br />
34<br />
einen Namen im deutschen Fernsehen und spielte in zahlreichen<br />
Rollen verschiedener Krimiserien. Mit der ZDF-<br />
Serie „Rivalen der Rennbahn“ feierte Thomas Fritsch<br />
seine größten TV-Erfolge. Spätestens seit dieser Zeit<br />
kennt wohl jeder sein Gesicht. Es folgten zahlreiche weitere<br />
TV-Rollen u.a. in „Die Notärztin“, „Rosamunde Pilcher<br />
– Die zweite Chance“,“ und „Soko 5113 – Nach 30<br />
Jahren“. Am Theater spielte er u.a. in „Der Regenmacher“,<br />
„Mein Freund Harvey“ sowie „Charleys Tante“<br />
und „Die Filzlaus“. In den vergangenen Jahren stand er<br />
für zahlreiche TV-Produktionen wie „Hallo Robbie“<br />
sowie in Episodenhauptrollen für „Rosenheim Cops“<br />
und „Wolffs Revier“ vor der Kamera. In einer Hauptrolle<br />
in „Der Wixxer“ kehrte Thomas Fritsch 2004<br />
zurück auf die Kinoleinwand und feierte mit Deutschlands<br />
gefragtesten Comedians einen der erfolgreichsten<br />
deutschen Filme des Jahres. Für ProSieben agiert er als<br />
Erzähler der „Märchenstunde“ (2006 im TV) und<br />
haucht gemeinsam mit Deutschlands TV- und Comedy-<br />
Elite Grimms Märchen neues Leben ein. Für Sat.1 spielt<br />
er den reizenden Lebenskünstler Rasmus in „Charlie II“<br />
und er synchronisierte den Film „Der letzte Trapper“<br />
(2006). Der Schauspieler, Synchronsprecher und Musiker,<br />
der bisher zwei Bambis (1963, 1990) erhielt und den<br />
Ernst-Lubitsch-Preis sowie den Bundesfilmpreis entgegen<br />
nehmen durfte und dessen Filmographie weit<br />
mehr als 60 Kino- und TV-Produktionen umfasst, hat<br />
darüber hinaus 10 Musikalben und 30 Singles veröffent-
licht. Thomas Fritsch zählt zu Deutschlands gefragtesten<br />
Synchronschauspielern. Im Rahmen der „Gala der<br />
großen Stimmen“ wurde er im Jahr 2002 für seine<br />
herausragende Synchronleistung ausgezeichnet („Second<br />
Chance“).<br />
In den vergangenen Jahren lieh er Stars wie Russel Crowe<br />
(„Gladiator“, „Master and Commander“), William<br />
Hurt („Smoke“), Jeremy Irons („Stirb Langsam 3“), Bill<br />
Paxton („Titanic“), Jeff Bridges („K-Pax“), Burt<br />
Reynolds („Driven“), Marlon Brando („Apocalypse<br />
Now“) sowie einigen tierischen Kollegen in Animationsund<br />
Zeichentrickfilmen wie dem Säbelzahntiger Diego<br />
in „Ice Age“, Pelikan Nils in „Findet Nemo“ oder Scar in<br />
„Der König der Löwen“, seine unverwechselbare<br />
Stimme. Er spricht u.a. den rechtmäßigen König, den<br />
Löwen Aslan, in „Die Chroniken von Narnia: Der König<br />
von Narnia. Tausende Fans begleitet Fritsch außerdem<br />
als Erzähler der Kult-Hörspiele „Die drei Fragezeichen“.<br />
Bruno Schubert (Klopfer)<br />
Er ist die richtige Stimme für pfiffige Kaninchen und vorwitzige<br />
Heffalumps: Der neunjährige Berliner Bruno Schubert<br />
ist der neue Stern am Synchronstimmen-Himmel.<br />
Nach seiner Rolle in POOH’S HEFFALUMP MOVIE<br />
(„Heffalump – Ein neuer Freund für Winnie Puuh, 2005),<br />
35<br />
in der er als niedlicher lila Heffalump<br />
glänzte, leiht er nun in BAMBI 2 – DER<br />
HERR DER WÄLDER Bambis bestem<br />
Freund Klopfer seine Stimme.<br />
Aber auch vor der Kamera hat<br />
das junge Multitalent bereits<br />
ausgiebig Erfahrungen sammeln<br />
können: Sein Debüt gab er an<br />
der Seite von Muriel Baumeister<br />
und Michael von Au in der<br />
TV-Produktion „Das Bernsteinamulett“<br />
(2004), danach spielte<br />
er in Filmen wie dem Dreiteiler<br />
„Der Wunschbaum“ (2004) mit<br />
Alexandra Maria Lara und Michael Degen sowie in Serien<br />
wie „Wolffs Revier“, „Polizeiruf 110“, „Für alle Fälle Stephanie“<br />
und „Zack – Comedy nach Mass“. Im Kino wird er<br />
demnächst in Vanessa Jopps KOMM NÄHER (2006) mit<br />
Meret Becker und Stefanie Stappenbeck zu sehen sein.<br />
Darüber hinaus spielte Bruno Schubert bereits in etlichen<br />
Werbespots, unter anderem für Persil und Lenor. In seiner<br />
Freizeit übt der Sohn zweier Schauspieler, der im vergangenen<br />
Jahr Ensemblemitglied des Friedrichstadtpalastes war,<br />
fleißig Klavier und trainiert – neben Judo und Fußball –<br />
seine schauspielerischen Fähigkeiten.
Die Filmemacher<br />
Brian Pimental – Regie<br />
Mit BAMBI 2 – DER HERR DER WÄLDER gibt<br />
Brian Pimental nach seiner langjährigen Arbeit in verschiedenen<br />
Sparten der Spielfilmanimation seinen Einstand<br />
als Regisseur. Seine Laufbahn begann als Cleanup-<br />
Künstler bei Filmen wie <strong>Disney</strong>s THE LITTLE<br />
MERMAID („Arielle die Meerjungfrau“, 1989), OLI-<br />
VER & COMPANY („Oliver & Co.“, 1988) und dem<br />
von Steven Spielberg produzierten AN AMERICAN<br />
TAIL („Feivel der Mauswanderer“, 1986). Pimental war<br />
an der Erschaffung einiger der erfolgreichsten Animationsfilme<br />
der jüngeren Geschichte beteiligt.<br />
Bei <strong>Disney</strong> war Brian Pimental Storykünstler der Blockbuster<br />
ALADDIN („Aladdin“, 1992) und BEAUTY<br />
AND THE BEAST („Die Schöne und das Biest“, 1991),<br />
bevor er als Leiter der Storyabteilung der Filme A<br />
GOOFY MOVIE („Der Goofy-Film“, 1995) und TAR-<br />
ZAN („Tarzan“, 1999) für das Studio arbeitete. Zuletzt<br />
war er als Storyberater an <strong>Disney</strong>s RETURN TO<br />
NEVERLAND („Peter Pan 2 – neue Abenteuer in Nimmerland“,<br />
2002) sowie an ENCHANTED (2007) beteiligt,<br />
einer Mischung aus Animations- und Live-Action-<br />
Film, den Kevin Lima, der Regisseur von TARZAN und<br />
37<br />
102 DALMATIANS („102 Dalmatiner“, 2000), inszeniert<br />
hat und der demnächst in die Kinos kommen wird.
Neben seiner Inszenierung war Pimental auch für<br />
die Storyvorlage von BAMBI 2 – DER HERR DER<br />
WÄLDER verantwortlich. Außerdem hat der vielseitig<br />
begabte Künstler in der englischen Originalfassung<br />
zwei Figuren gesprochen: das Stachelschwein und das<br />
Murmeltier.<br />
Brian Pimental kam in Massachusetts zur Welt und<br />
machte seinen Abschluss als Bachelor of Fine Arts am<br />
California Institute of the Arts.<br />
Jim Ballantine – Produktion<br />
Jim Ballantine kam im Jahr 1988 zu <strong>Disney</strong> und trat<br />
einen Job in der Produktionsverwaltung des Hits THE<br />
LITTLE MERMAID an. Danach arbeitete er als Produzent<br />
der Entwicklungsabteilung für Animationsfilme<br />
und leitete die Produktion der computergenerierten<br />
Bilder für THE RESCUERS DOWN UNDER<br />
(„Bernard und Bianca im Känguruland“, 1990) und<br />
THE PRINCE & THE PAUPER („Der Prinz und der<br />
Bettelknabe“, 1990).<br />
Von 1992 bis 1995 war Ballantine zunächst Associate<br />
Producer und später Produzent der Nicktoons-Serie<br />
„The Ren & Stimpy Show“ von Nickelodeon. Während<br />
seiner Amtszeit wurde die Serie für zwei Emmy ® Awards<br />
in der Sparte Outstanding Animated Series und für<br />
38<br />
einen CableACE Award als Best Animated<br />
Series nominiert. Vor „Ren & Stimpy“ arbeitete<br />
Ballantine für Steven Spielbergs Firma<br />
Amblin Entertainment an „Family Dog“.<br />
Zusammen mit Vanessa Coffey gründete er die Firma<br />
King World Kids, die Animationsfilme, Live-Action-<br />
Filme und Internetinhalte für US-Networks, Kabelsender<br />
und Syndication entwickelt und herstellt. Mit<br />
ihrer Firma schufen Ballantine und Coffey eine neue<br />
TV-Serie, die auf dem Klassiker „The Little Rascals“<br />
(„Die kleinen Strolche“) basierte, sowie die Teenager-<br />
Reality-Serie „Take Five“ für CBS.<br />
Zuletzt stellte Jim Ballantine als ausführender Produzent<br />
für Discovery Kids Network „Doodlezoo“ her, eine Serie<br />
mit einem einzigartigen Mix aus in Live-Action gefilmten<br />
Tieraufnahmen und Animation, sowie die 3-D-computeranimierte<br />
Serie „Rayman“, die auf dem Ubisoft-<br />
Videospiel basiert. Derzeit arbeitet er als Produzent an<br />
<strong>Disney</strong>Toon <strong>Studios</strong>’ BROTHER BEAR 2 (2006).<br />
Ballantine kam auf Hawaii zur Welt und schloss das Studium<br />
der Theaterwissenschaft mit „magna cum laude“<br />
als Bachelor of Arts an der UCLA ab. Er verbrachte etliche<br />
Jahre als Produzent und Regisseur an Bühnen in Seattle<br />
und San Francisco sowie am Mark Taper Forum in Los<br />
Angeles. Außerdem arbeitete er 1984 beim Olympic Arts<br />
Festival und 1987 beim Los Angeles Festival.
Debbie Cramb – Unit Producer<br />
Bereits während ihrer Arbeit als Modeillustratorin und<br />
Designerin in ihrem eigenen kleinen Unternehmen in<br />
Sydney trainierte Debra Cramb ihr Talent als Animatorin,<br />
bevor sie ihre Laufbahn in dieser Branche als<br />
„Inbetweener“ für Hanna-Barbera TV Productions<br />
begann.<br />
Als die <strong>Walt</strong> <strong>Disney</strong> Company im Jahr 1988 ihre Produktion<br />
in Sydney startete, wurde Cramb Assistent Animator<br />
bei TV-Serien wie „Winnie the Pooh“, „Darkwing<br />
Duck“, „Goof Troop“, „Timon and Pumbaa“ und „Aladdin“.<br />
Später wurde sie Leiterin des Inbetweening-<br />
Department und Mitglied des Senior-Management-<br />
Teams im Studio von Sydney.<br />
In ihrer Funktion als Training and Recruitment Manager<br />
für DTSA initiierte Debbie Cramb eine weltweite<br />
Rekrutierungskampagne, um herausragende internationale<br />
Talente für das rapide wachsende Studio in Sydney<br />
zu entdecken. In der Firma entwickelte sie spezielle<br />
Trainingsprogramme für verschiedene Abteilungen<br />
sowie ein übergreifendes Entwicklungsprogramm, um<br />
die vielfältigen Talente im Studio zu kultivieren und<br />
weiter zu fördern.<br />
39<br />
Im Produktionsbereich arbeitete Cramb erstmals als<br />
Assistentin von Steve Trenbirth an THE JUNGLE<br />
BOOK 2 („Das Dschungelbuch 2“, 2003) mit. Neben<br />
BAMBI 2 – DER HERR DER WÄLDER hat sie<br />
MICKEY, DONALD, GOOFY: THE THREE MUS-<br />
KETEERS (2004) produziert und ist derzeit für die Produktion<br />
von CINDERELLA III (2007) verantwortlich.<br />
David Okey – Associate Producer<br />
David Okey startete seine Karriere als Produktionsassistent<br />
in der Entwicklungsabteilung von <strong>Disney</strong><br />
Feature Animation. Danach arbeitete er als Communications<br />
Production Supervisor für <strong>Disney</strong>s/Pixars populären<br />
und erfolgreichen TOY STORY 2 („Toy Story 2“,<br />
1999) und als Assistent des Produktionsmanagers von<br />
HOME ON THE RANGE („Die Kühe sind los!“,<br />
2004). Zurzeit ist er als Associate Producer an der Herstellung<br />
von THE LITTLE MERMAID III (2008)<br />
beteiligt.<br />
Okey machte seinen Abschluss als Bachelor of Fine Arts<br />
im Fach Musical Theater an der U. S. International<br />
University School of Performing Arts in San Diego.
Alexis Stadermann – Unit Director<br />
Alexis Stadermann begann seine Laufbahn in Deutschland<br />
als Animator für die Firmen Linda Film und MS<br />
Film. Danach wurde er SFX-Animator bei Steven Spielbergs<br />
Amblimation in London und arbeitete an Spielfilmen<br />
wie AN AMERICAN TAIL: FIEVEL GOES<br />
WEST („Feivel der Mauswanderer im Wilden Westen“,<br />
1991), WE’RE BACK! A DINOSAUR’S STORY („Vier<br />
Dinos in New York“, 1993) und BALTO („Balto“,<br />
1995).<br />
Bei <strong>Walt</strong> <strong>Disney</strong> Animation Australia war Stadermann<br />
Figuren- und SFX-Animator für „Darkwing Duck“,<br />
„Goof Troops“ und „Aladdin“, bevor er Leiter der Spezialeffekte<br />
bei A GOOFY MOVIE, THE RETURN OF<br />
JAFAR („Dschafars Rückkehr“, 1994), BEAUTY<br />
AND THE BEAST: THE ENCHANTED<br />
CHRISTMAS („Die Schöne und das Biest:<br />
Weihnachtszauber“, 1997) und THE LION<br />
KING II: SIMBA’S PRIDE („Der König der<br />
Löwen 2: Simbas Königreich“, 1998) wurde.<br />
Später war er als Senior-Character-Animator an<br />
AN EXTREMELY GOOFY MOVIE (2000),<br />
THE LITTLE MERMAID II: RETURN TO<br />
THE SEA („Arielle die Meerjungfrau 2 – Sehnsucht<br />
nach dem Meer“, 2000), LADY AND THE TRAMP II:<br />
SCAMP’S ADVENTURE („Susi und Strolch 2: kleine<br />
40<br />
Strolche – großes Abenteuer!“, 2001), RETURN TO<br />
NEVERLAND und JUNGLE BOOK 2 beteiligt. Darüber<br />
hinaus war er der Leiter der Figurenanimation von<br />
THE LION KING 1 1/2: HAKUNA MATATA („Der<br />
König der Löwen 3: Hakuna Matata“, 2004).<br />
Im Jahr 2003 inszenierte Alexis Stadermann seinen<br />
ersten Film für <strong>Disney</strong>: TARZAN 2 („Tarzan 2“, 2005).<br />
Jamie Thomason – Besetzung und Dialog-Regie<br />
Jamie Thomason ist in seiner Doppelfunktion als Leiter<br />
der Castingabteilung von <strong>Disney</strong>Toon <strong>Studios</strong> und als<br />
Dialogregisseur für die meisten der zahlreichen Filme<br />
des <strong>Studios</strong> auch für BAMBI 2 – DER HERR DER<br />
WÄLDER verantwortlich. Ohne Zweifel war Thomason<br />
an mehr Spielfilmen und animierten TV-Episoden beteiligt<br />
und hat mehr Schauspieler bei Animationsdialogen<br />
inszeniert als jeder andere Casting- und Dialogregisseur<br />
der Branche.<br />
Zu den Credits von Thomason zählen jeder einzelne<br />
Film, jede <strong>Disney</strong>Toon-<strong>Studios</strong>-Direct-to-DVD/Video-<br />
Produktion und jede TV-Animationsserie, die <strong>Disney</strong>-<br />
Toon <strong>Studios</strong> und Television Animation seit 1991 produziert<br />
haben. Er war für die Besetzung des mit einem<br />
Academy Award ® ausgezeichneten SPIRITED AWAY
(„Chihiros Reise ins Zauberland“, 2001) des japanischen<br />
Filmemachers Hayao Miyazaki verantwortlich und<br />
arbeitete als Casting- und Dialogregisseur an dem Academy-Award<br />
® -nominierten Kurzfilm REDUX RIDING<br />
HOOD (1997). Außerdem zählen POOH’S HEFFA-<br />
LUMP MOVIE („Heffalump – ein neuer Freund für<br />
Winnie Puuh“, 2005), THE JUNGLE BOOK 2,<br />
PIGLET’S BIG MOVIE („Ferkels großes Abenteuer“,<br />
2003), RETURN TO NEVERLAND und THE TIG-<br />
GER MOVIE („Tiggers großes Abenteuer“, 2000) zu<br />
seinen Credits. Zu den zahlreichen <strong>Disney</strong>-Videopremieren,<br />
an denen er beteiligt war, gehören THE LION<br />
KING II: SIMBA’S PRIDE, 101 DALMATIANS II:<br />
PATCH’S LONDON ADVENTURE („101 Dalmatiner<br />
– Teil 2“, 2003), LADY AND THE TRAMP II:<br />
SCAMP’S ADVENTURE, LION KING 1 1/2:<br />
HAKUNA MATATA und LILO & STITCH 2:<br />
STITCH HAS A GLITCH (2005).<br />
Darüber hinaus war Jamie Thomason an der ersten Staffel<br />
von „<strong>Disney</strong>’s Mickey Mouse Works“ beteiligt,<br />
der ersten animierten Original-TV-Serie mit Mickey<br />
Mouse und <strong>Disney</strong>s berühmtem Figurenquintett in den<br />
Hauptrollen, sowie an der weltweit populären Serie<br />
„Gargoyles“, an „Gargoyles: The Goliath Chronicles“<br />
und an „<strong>Disney</strong>’s Hercules“, die mit 166 Stimmen den<br />
Rekord als die Serie hält, die in der Geschichte der<br />
TV-Animation die meisten einzelnen Rollen einer Staffel<br />
aufzuweisen hat.<br />
41<br />
Carol Kieffer Police – Art Director<br />
Carol Kieffer Police besuchte das Art<br />
Center College of Design und belegte<br />
wegen ihrer Leidenschaft für Mode- und<br />
Zeitschriftenillustrationen als Hauptfach<br />
Illustration. Sie war Mitbegründerin von ART<br />
Center Image, einer Studentenzeitschrift, die heute<br />
noch existiert. Sie schloss am Art Center als Beste ihres<br />
Studiengangs ab und wurde direkt von ihrer Fakultät<br />
engagiert, an der sie dann vier Jahre lang Zeichnen und<br />
Modeillustration lehrte.<br />
Ihre Karriere beim Film begann Police bei dem von<br />
Ralph Bakshi inszenierten Zeichentrickfilm LORD OF<br />
THE RINGS („Der Herr der Ringe“, 1978), wo sie für<br />
das Styling, Layout und die Hintergrundzeichnungen<br />
für fünf besondere Sequenzen verantwortlich war. In den<br />
darauffolgenden drei Jahren arbeitete sie als Designerin,<br />
Stylistin, Animatorin, Effekt-Künstlerin, Regisseurin,<br />
Art Director und Hintergundzeichnerin mit Richard<br />
Williams (WHO FRAMED ROGER RABBIT? –<br />
„Falsches Spiel mit Roger Rabbit“, 1988) und Art Babbit<br />
und bekam einen American Broadcasters Association<br />
Award und eine Mitgliedschaft bei FILMEX. Darüber<br />
hinaus arbeitete sie in der Firma Glen Fleck, Inc. als<br />
Color Consultant an Projekten für IBM mit.
Carol Kieffer Police leitete die Hintergrundabteilung des<br />
3-D-animierten Kultklassikers STARCHASER: THE<br />
LEGEND OF ORIN (1985): Sie bildete Künstler für<br />
Produktionen aus, schuf Schlüsselsequenzen des Films<br />
und reiste nach Korea, um dort eine Crew zu trainieren.<br />
Nach der Geburt ihrer zweiten Tochter trat sie einen Job<br />
als Key Layout und Development Artist bei Marvel Production<br />
für den Film LITTLE NEMO: ADVENTU-<br />
RES IN SLUMBERLAND („Little Nemo – Abenteuer<br />
im Schlummerland“, 1988) an und arbeitete dort mit<br />
Brian Froud und Corney Cole zusammen. Kurz danach<br />
bekam sie eine Stelle bei <strong>Disney</strong> Television Animation als<br />
Stylistin, Zeichnerin und Künstlerin der Abteilungen<br />
Color Key, Art Direction, Development und Photoshop.<br />
Danach rekrutierte Warner Bros. Police, um eine neue<br />
Animationsabteilung zu gründen. Sie stellte Künstler ein<br />
und entwickelte Trainingsprogramme und agierte als<br />
Key Art Director der Abteilungen Entwicklung und Präsentation<br />
sowie als Art Director für den ersten Spielfilm<br />
QUEST FOR CAMELOT („Das magische Schwert –<br />
Die Legende von Camelot“, 1998). Nachdem sie Warner<br />
Bros. wieder verlassen hatte, arbeitete sie als Location<br />
Development Artist an SHREK („Shrek – der tollkühne<br />
Held“, 2001) und lehrte bei CalArts. Später kam sie zu<br />
<strong>Disney</strong> Feature Animation, wo sie zusammen mit den<br />
Regisseuren Mike Gabriel und Michael Giamo die TV-<br />
Serie „Sweating Bullets“ (1991) entwickelte. Danach<br />
43<br />
schuf sie das Produktionsdesign für „The Snow Queen“<br />
(„Die Schneekönigin“, 2002) und war auch für das Figuren-<br />
und Kostümdesign sowie für das Location- und<br />
Farb-Styling des <strong>Disney</strong>-Films verantwortlich.<br />
Derzeit leitet sie zusammen mit ihrer Partnerin, der<br />
<strong>Disney</strong>-Veteranin Karen Anne Keller, ihre neue Animationsfirma<br />
Made in Paradise Productions, Inc.<br />
Bruce Broughton – Musik<br />
Bruce Broughton zählt zu den vielseitigsten Komponisten<br />
der Filmbranche und schreibt Musik für sämtliche<br />
Medien – Kinofilme, TV-Produktionen, Computerspiele<br />
und Bühnenkonzerte. Sein Stil variiert von großen symphonischen<br />
Arrangements bis hin zu zeitgenössischen<br />
elektronischen Kompositionen.<br />
Sein erster großer Spielfilm-Score, eine breite orchestrale<br />
Musik für Lawrence Kasdans Western SILVERADO<br />
(„Silverado“, 1985), brachte ihm eine Oscar ® -Nominierung<br />
ein. Sein nächster Auftrag, ein klassischer Score für<br />
Barry Levinsons YOUNG SHERLOCK HOLMES<br />
(„Das Geheimnis des verborgenen Tempels“, 1985),<br />
wurde für einen Grammy in der Kategorie Best Soundtrack<br />
Album nominiert.
Broughton schrieb in seiner ganzen stilistischen Vielseitigkeit<br />
die Musik für Kinofilme wie LOST IN SPACE<br />
(„Lost in Space“, 1988), TOMBSTONE („Tombstone“,<br />
1993), MIRACLE ON 34th STREET („Das Wunder<br />
von Manhattan“, 1994), CARRIED AWAY („Acts of<br />
Love – in den Fängen der Sinnlichkeit“, 1996), BABY’S<br />
DAY OUT („Juniors freier Tag“, 1994), THE PRESI-<br />
DIO („Presidio“, 1988), NARROW MARGIN („Narrow<br />
Margin – 12 Stunden Angst“, 1990), HARRY AND<br />
THE HENDERSONS („Bigfoot und die Hendersons“,<br />
1987), THE BOY WHO COULD FLY („Der Knabe,<br />
der fliegen konnte“, 1986), den <strong>Disney</strong>-Film THE RES-<br />
CUERS DOWN UNDER sowie HOMEWARD<br />
BOUND: THE INCREDIBLE JOURNEY („Zurück<br />
nach Hause – die unglaubliche Reise“, 1993) und dessen<br />
Fortsetzung. Darüber hinaus komponierte er die Scores<br />
für die Komödien KRIPPENDORF’S TRIBE<br />
(„Jagabongo“, 1998) und den Hit HONEY, I<br />
BLEW UP THE KID! („Liebling, jetzt haben wir<br />
ein Riesenbaby“, 1992). Außerdem dirigierte und<br />
überwachte er die Aufnahme von Gershwins „Rhapsody<br />
in Blue“ für <strong>Disney</strong>s FANTASIA 2000 („Fantasia<br />
2000“, 1999).<br />
Bruce Broughton war insgesamt für 22 Emmys nominiert<br />
und gewann den Emmy Award neun Mal, zuletzt<br />
für seinen Score von „Eloise at Christmas Time“ (2003).<br />
Zu seinen weiteren Kompositionen für TV-Produktio-<br />
44<br />
nen zählen die Titelthemen von TV-Serien wie „Jag“,<br />
„Tiny Toon Adventures“ und „Dinosaurs“, Musik für<br />
„Amazing Stories“, „Quincy“ und „How the West Was<br />
Won“, für TV-Movies wie „Lucy (2003), „Bobbie’s Girl“<br />
(2002) und „O Pioneers!“ und für Miniserien wie<br />
„Roughing It“, „The Blue and the Grey“ und den<br />
Emmy-Award-Gewinner „True Women“. Seine Musik<br />
für „Heart of Darkness“ war der erste orchestrale Score,<br />
der für ein Videospiel komponiert wurde.<br />
Als Konzertkomponist nahm Broughton kürzlich<br />
zusammen mit The Bay Brass in den Skywalker <strong>Studios</strong><br />
sein „Fanfare, Marches, Hymns and Finale“ auf. Zu seinen<br />
weiteren Arbeiten zählen „The Magic Horn“ (das<br />
von den Chicago, Seattle und National Symphonies für<br />
die Magic Circle Mime Company“ aufgenommen<br />
wurde), „English Music for Horn and Strings; Three<br />
Incongruities“, ein dreistimmiges Stück für Violine und<br />
Orchester, „Tyvek Wood“, das von dem Debussy Trio<br />
aufgenommen und im Sommer 1999 in Prag uraufgeführt<br />
wurde, „Modular Music“, das er für das Los<br />
Angeles Chamber Orchestra komponierte, ein Piccolo-<br />
Konzert, ein Tuba-Konzert, diverse Kammerorchester-<br />
Stücke wie „Toccata for Two Harps and Percussion“,<br />
„Fingerprints of Childhood“ für Flöte, Violine und<br />
Viola, „A Primer for Malachi“ für Flöte, Klarinette, Cello<br />
und Piano sowie etliche Solostücke für Blasinstrumente,<br />
darunter eine bemerkenswerte Horn-Sonate, die er für
Dale Clevenger, den ersten Hornisten des Chicago Symphony<br />
Orchestra, komponiert hatte, sowie „Excursions“,<br />
das von der United States Air Force Band aufgenommen<br />
und in Washington D. C. uraufgeführt wurde. Als Dirigent<br />
nahm Broughton Miklos Roszas „Ivanhoe“ und<br />
„Julius Caesar“ vor dem Tod des Komponisten zusammen<br />
mit der Sinfonia of London für Intrada Records auf.<br />
Dafür wurde er mit euphorischen Rezensionen gefeiert –<br />
ebenso wie für seine Aufnahme des einzigartigen Scores<br />
von „Jason and the Argonauts“ von Bernard Herrmann.<br />
Bruce Broughton ist Vorstandsmitglied von ASCAP,<br />
einem Direktorium der Academy of <strong>Motion</strong> Picture Arts<br />
and Sciences, früher Direktorium der Academy of Television<br />
Arts and Sciences, sowie ehemaliger Präsident der<br />
Society of Composers and Lyricists. Er lehrte Filmkomposition<br />
im Rahmen des Advanced-Film-Music-Studies-<br />
Programm an der USC und hält darüber hinaus Vorlesungen<br />
an der UCLA.<br />
Matt Walker – Senior Vice President Music,<br />
<strong>Disney</strong>Toon <strong>Studios</strong><br />
Matt Walker ist für die Musik aller Filme der <strong>Disney</strong>-<br />
Toon <strong>Studios</strong> sowie für ihre speziellen Projekte verantwortlich.<br />
Er ist dafür zuständig, die unglaublichen musikalischen<br />
Welten von bekannten Künstlern wie Carly<br />
45<br />
Simon oder Phil Collins in die Filme zu integrieren und<br />
deren Musik mit Newcomern wie Tiffany Edwards oder<br />
der hippen Boyband B5 zu verbinden. Walker kehrte im<br />
Frühjahr 2000 von Fox zu <strong>Disney</strong> zurück, wo er ebenfalls<br />
als Senior Vice-President of Music gearbeitet hatte. Während<br />
seiner Amtszeit bei Fox überwachte er die Musik für<br />
Filme wie TITANIC („Titanic“, 1997), DOCTOR<br />
DOLITTLE („Dr. Dolittle“, 1998), EVER AFTER<br />
(„Auf immer und ewig“, 1998), HOW STELLA GOT<br />
HER GROOVE BACK („Stellas Groove: Männer sind<br />
die halbe Miete“, 1998) und ENTRAPMENT („Verlockende<br />
Falle“, 1999). Davor war er Senior Vice-President<br />
of Music bei <strong>Walt</strong> <strong>Disney</strong>s Spielfilmabteilung, wo er<br />
musikalischer Leiter unter anderem von SISTER ACT<br />
(„Sister Act“, 1992), WHAT’S LOVE GOT TO DO<br />
WITH IT („Tina – What’s Love Got To Do With It“,<br />
1993), FATHER OF THE BRIDE („Vater der Braut“,<br />
1991), PHENOMENON („Phenomenon – das<br />
Unmögliche wird wahr“, 1996) und UP CLOSE AND<br />
PERSONAL („Aus nächster Nähe“, 1996) war.<br />
Seine Karriere begann Walker als musikalischer Leiter für<br />
<strong>Disney</strong>s TV-Abteilung im Jahr 1986. Nach seiner Arbeit<br />
mit den Chart-Stürmern Martina McBride und Alison<br />
Krauss bei der Musik für BAMBI 2 – DER HERR DER<br />
WÄLDER ist er nun zusammen mit der talentierten<br />
Reba McEntire für FOX & THE HOUND 2 (2006) im<br />
Studio.
Sharon Morrill – President <strong>Disney</strong>Toon <strong>Studios</strong><br />
Sharon Morrill ist President und die treibende Kraft hinter<br />
<strong>Disney</strong>Toon <strong>Studios</strong>. Unter ihrer kreativen Führung<br />
wurde die Division im Jahr 1994 gegründet, und mittlerweile<br />
ist sie eine der erfolgreichsten Geschäftseinheiten<br />
von The <strong>Walt</strong> <strong>Disney</strong> Company.<br />
In ihrer Funktion ist Morrill für die Ausbreitung der<br />
Magie von <strong>Disney</strong>s animierten Franchises verantwortlich,<br />
indem sie neue Geschichten für die beliebtesten<br />
und bekanntesten Filmfiguren der Welt erschafft – unter<br />
anderem Mickey Mouse, Winnie the Pooh, Bambi und<br />
Simba. <strong>Disney</strong>Toon <strong>Studios</strong> hat Box-Office-Erfolge wie<br />
THE JUNGLE BOOK 2 und THE TIGGER MOVIE<br />
produziert. Im Home-Entertainment-Bereich hat die<br />
Firma neun der zehn erfolgreichsten Direct-to-<br />
DVD/Video-Filme produziert. Unter Morrills Leitung<br />
entstanden Filme wie LION KING II: SIMBA’S<br />
PRIDE, LADY AND THE TRAMP II: SCAMP’S<br />
ADVENTURE, POOHS GRAND ADVENTURE<br />
(1997) und LION KING 1 1/2: HAKUNA MATATA,<br />
die beispielhaft nach der <strong>Disney</strong>-Tradition des Zeichentrickfilms<br />
hergestellt wurden. Morrills Pionierarbeit in<br />
den vergangenenelf Jahren hat den Standard für den<br />
Family-Entertainment-Markt in der Sparte des Animationsfilms<br />
gesetzt.<br />
46<br />
Zu den weiteren Filmen, für die Sharon Morrill verantwortlich<br />
zeichnete, zählen POOH’S HEFFALUMP<br />
MOVIE sowie PIGLET’S BIG MOVIE, RETURN TO<br />
NEVERLAND und der 1997 als Best Animated Short<br />
für den Academy Award ® nominierte Kurzfilm REDUX<br />
RIDING HOOD. Zuletzt arbeitete sie an der DVDund<br />
Videoveröffentlichung von LILO & STITCH 2:<br />
STITCH HAS A GLITCH, der von der Kritik hoch<br />
gelobt wurde.<br />
Das Portfolio von Morrill und <strong>Disney</strong>Toon <strong>Studios</strong> sieht<br />
auch im Jahr 2006 viel versprechend aus: Nach der Kinound<br />
DVD-Auswertung von BAMBI 2 – DER HERR<br />
DER WÄLDER werden mit BROTHER BEAR 2 neue<br />
Abenteuer von Kenai, Koda und ihren Freunden, den<br />
tapsigen Elchen Rutt und Tuke, veröffentlicht. In diesem<br />
Film werden Songs von der unvergleichlichen Melissa<br />
Etheridge zu hören sein. Und schließlich werden Morrill<br />
und <strong>Disney</strong>Toon <strong>Studios</strong> das Jahr mit THE FOX AND<br />
THE HOUND II beenden, der auf dem weltweit populären<br />
Erstling basiert und für den sie die populäre<br />
Sängerin und Schauspielerin Reba McEntire,<br />
Patrick Swayze und den Comedian Jeff Foxworthy<br />
ins Studio holten.<br />
Sharon Morrill kam im Jahr 1993 als Director of<br />
Specials zu <strong>Walt</strong> <strong>Disney</strong> Television Animation und<br />
überwachte dort animierte halbstündige Specials,
47<br />
die zur Primetime ausgestrahlt wurden. Ihr erstes Projekt<br />
war das CBS-Halloween-Special „Boo to You, Winnie<br />
the Pooh“, das Top-Einschaltquoten erzielte und 1997<br />
einen Emmy Award gewann und für zwei weitere<br />
Emmys nominiert war. Unter ihrer Ägide wurden weiterhin<br />
die beiden halbstündigen Feiertag-Specials „Winnie<br />
the Pooh’s Thanksgiving“ und „A Valentine für Winnie<br />
the Pooh“ hergestellt, die ebenfalls für Emmys nominiert<br />
waren.<br />
Vor ihrer Laufbahn in der Animationsbranche lehrte<br />
Morrill sechs Jahre lang Drehbuchschreiben an der<br />
School of Cinema/Television der University of Southern<br />
California und sammelte Erfahrungen bei der Produktion<br />
von Spielfilmen als Vice-President Development bei<br />
Steel <strong>Pictures</strong> von <strong>Disney</strong> und Touchstone, Vice-President<br />
Production bei Kings Road Entertainment, Vice-<br />
President of Development bei The Solofilm Co. und als<br />
Production Executive bei der De Laurentiis Entertainment<br />
Group.<br />
Sharon Morrill ist Mitglied der Geschäftsleitung<br />
der Wohltätigkeitsorganisation Free Artists for Abused<br />
Children, Mitglied der Everychild Foundation sowie des<br />
Advisory Committee of Interlochen Center for the Arts.<br />
Außerdem ist sie Mitglied der ASIFA und der Academy<br />
of Television Arts and Sciences.
Die Deutsche<br />
Wildtier Stiftung<br />
Die Deutsche Wildtier Stiftung versteht sich als<br />
Anwalt unserer einheimischen Wildtiere, deren Belangen<br />
und Lebensraumansprüchen sie Gehör verschafft.<br />
Ziel ihrer Arbeit sind nachhaltiger Schutz einheimischer<br />
Wildtiere und Erhalt ihrer natürlichen Lebensräume, in<br />
einer dicht besiedelten und vom Menschen genutzten<br />
Kulturlandschaft.<br />
Aufgabe der Deutschen Wildtier Stiftung ist es einheimische<br />
Wildtiere in ihren natürlichen Lebensräumen zu<br />
fördern und erlebbar zu machen. Dazu gehört es Lebensräume<br />
zu sichern, vorhandene Nischen aufzuzeigen und<br />
authentische Begegnungen mit Wildtieren in der Natur<br />
zu ermöglichen. Aufgabenschwerpunkte sind Naturund<br />
Artenschutzprojekte, wildtierökologische Forschung,<br />
Wildtierpolitik, Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Aus der Vielfalt der einheimischen Wildtiere hat die Stiftung<br />
sieben Profilarten ausgewählt. Sie stehen im Mittelpunkt<br />
der Arbeit und repräsentieren jeweils einen für<br />
unsere Kulturlandschaft typischen Lebensraum.<br />
49<br />
Kontakt:<br />
Deutsche Wildtier Stiftung<br />
Sven Holst<br />
Billbrookdeich 210<br />
22113 Hamburg<br />
Tel. 040 / 73339331<br />
Fax 040 / 7330278<br />
Info@DeWiSt.de<br />
www.DeutscheWildtierStiftung.de
Bambi: Vom österreichischen Rehkitz<br />
zum amerikanischen Weißwedelhirschkalb<br />
Als der Autor Felix Salten 1923 seine Figur „Bambi“<br />
schuf, wollte er die Geschichte eines kleinen Rehs erzählen.<br />
Den Namen entlehnte er dem italienischen Wort für<br />
Kind „bambino“. Bambi lebte irgendwo in den österreichischen<br />
Wäldern, in der Heimat des Autors. Erst<br />
nachdem <strong>Walt</strong> <strong>Disney</strong> Ende der 1930er Jahren die Filmrechte<br />
an Saltens Buch „Bambi“ erworben hatte, wurde<br />
aus dem Rehkitz Bambi ein Weißwedelhirschkalb, da es<br />
auf dem amerikanischen Kontinent keine Rehe gibt.<br />
In der deutschen Synchronfassung des gleichnamigen<br />
Kinofilms blieb Bambi ein (Reh-)Kitz, dessen Vater<br />
jedoch ein (Weißwedel-)Hirsch ist. Da sich Rehkitze<br />
und Weißwedelhirschkälber mit ihren weißen Punkten<br />
auch noch sehr ähnlich sehen, war die Verwirrung –<br />
zumindest im deutschen Sprachraum – komplett. Vielleicht<br />
hat dies in unseren Breiten auch zur geläufigen<br />
Annahme „der Hirsch sei der Mann vom Reh“ beigetragen.<br />
Mit „Hirsch“ ist meist der Rothirsch gemeint, der<br />
auf vielen Wirtshausschildern Einzug gehalten hat, aber<br />
auch in Öl gebannt so manches deutsche Wohnzimmer<br />
schmückt.<br />
Rehe gehören zur Familie der Hirsche<br />
Rehe sind Wiederkäuer und zählen zur Ordnung der<br />
Paarhufer. Hirsche gibt es in rund 40 verschiedenen<br />
50<br />
Arten fast überall auf der Welt – von den Kleinsten, den<br />
Pudus, bis zu den Größten, den Elchen.<br />
Die Familie der Hirsche wird in vier Unterfamilien<br />
unterteilt. Zwei davon sind die so genannten „Echten<br />
Hirsche“ (Cervinae) und die „Trughirsche“ (Odocoileinae<br />
oder Capreolinae). Zu den Echten Hirschen werden die<br />
auch in Deutschland vorkommenden Sikahirsche, Damhirsche<br />
und die Rothirsche gezählt. Zu den Trughir-schen<br />
gehören unter anderem das europäische Reh<br />
und der amerikanische Weißwedelhirsch, aber auch das<br />
Rentier und der Elch.<br />
Bei fast allen Hirschen tragen die männlichen Tiere ein<br />
Geweih, das einmal im Jahr abgeworfen wird und dann<br />
wieder nachwächst. Ausnahmen sind die Wasserrehe in<br />
Ostasien, die nie Geweihe tragen und die Rentiere, bei<br />
denen auch die weiblichen Tiere ein Geweih ausbilden.<br />
Der große Unterschied<br />
Rehe unterscheiden sich von den „Echten Hirschen“<br />
deutlich durch die Größe des Geweihs der männlichen<br />
Tiere. Auch beim nordamerikanischen<br />
Weißwedelhirsch ist das Geweih deutlich größer,<br />
als beim europäischen Reh.<br />
Das Reh ist mit 20 bis 25 kg Körpergewicht und einer<br />
Schulterhöhe von bis zu 80 cm deutlich kleiner, als der
Rothirsch mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,50 Meter<br />
und bis zu 300 kg. Dazwischen liegt der Weißwedelhirsch<br />
mit bis zu 150 kg und bis zu einem Meter Schulterhöhe.<br />
Weißwedelhirsche leben fast überall auf dem amerikanischen<br />
Kontinent. Sie gehören zu den am meisten verbreiteten<br />
Hirscharten. Anders als bei unseren einheimischen<br />
Arten sind die Stangen des Geweihs nach vorn und<br />
außen gerichtet. Zu den natürlichen Feinden zählen<br />
Wölfe, Bären, Pumas und Koyoten.<br />
Den Namen verdanken die Tiere ihrem an der Unterseite<br />
weißen Schwanz, mit sie bei drohender Gefahr ihre<br />
Artgenossen durch ruckartige Auf- und Abbewegungen<br />
warnen.<br />
Der König der Felder<br />
Rothirsche sind die größten bei uns frei lebenden Säugetiere.<br />
Als ehemalige Steppenbewohner waren sie<br />
ursprünglich in offenen und halboffenen Landschaften<br />
zu Hause. Intensive landwirtschaftliche Nutzung und<br />
starke Bejagung haben sie im Laufe der Zeit immer mehr<br />
in die Wälder zurückgedrängt, aus de,nen sie sich meist<br />
nur noch im Schutze der Dunkelheit wagen. Hier ist der<br />
„König des Waldes“ zu einem Schadensfaktor für die<br />
wirtschaftlich orientierte Forstwirtschaft geworden. Den<br />
Rothirschen ist in Deutschland nur noch rund 15 %<br />
51<br />
ihres ursprünglichen Lebensraumes verblieben. Heute<br />
werden sie nur noch in 140 ausgewiesenen so genannten<br />
Rotwildgebieten geduldet und müssen außerhalb<br />
geschossen werden.
Ordnung<br />
Unterordnung<br />
Familie<br />
Unterfamilie<br />
Männchen<br />
Weibchen<br />
Jungtier<br />
Größe<br />
Gewicht<br />
Alter<br />
Vorkommen<br />
Fellfarbe Alttier<br />
Fellfarbe Jungtier<br />
Geweih/Gehörn<br />
WEISSWEDELHIRSCH ROTHIRSCH (EUROPÄISCHES) REH<br />
Paarhufer<br />
Wiederkäuer<br />
Hirsche<br />
Trughirsche<br />
Hirsch<br />
Hirschkuh<br />
Hirschkalb<br />
0,5 bis 1 m<br />
im Norden<br />
bis zu 150 kg,<br />
im Süden ca. 25 kg<br />
bis ca. 15 Jahre<br />
von Südkanada bis<br />
Peru und Nordbrasilien<br />
gehört zu den am<br />
weitesten verbreiteten<br />
Hirschen überhaupt,<br />
fehlt aber in Europa<br />
Sommer: rötlich braun<br />
Winter: unscheinbar grau<br />
mit weißen Flecken<br />
Hirsche mit Geweih,<br />
wird jährlich abgeworfen<br />
und neu gebildet, die zwei<br />
Stangen sind in Form<br />
eines Halbkreises nach<br />
vorne und nach außen<br />
gerichtet<br />
Paarhufer<br />
Wiederkäuer<br />
Hirsche<br />
Echte Hirsche<br />
Hirsch<br />
Hirschkuh<br />
Hirschkalb<br />
1,8 bis 2,45 m<br />
bis zu 260 kg<br />
bis ca. 20 Jahre<br />
gesamte Nordhalbkugel,<br />
in Deutschland nur noch<br />
in behördlich festgelegten<br />
Gebieten<br />
Sommer: rötlich braun<br />
Winter: graubraun<br />
mit weißen Flecken<br />
Hirsche mit Geweih,<br />
wird jährlich abgeworfen<br />
und neu gebildet<br />
über 1 m lang, oft reich<br />
verzweigt (12 bis 16<br />
„Enden“ sind normal)<br />
52<br />
Paarhufer<br />
Wiederkäuer<br />
Hirsche<br />
Trughirsche<br />
Rehbock<br />
Ricke<br />
Rehkitz<br />
ca. 1 bis 1,35 m<br />
20 bis 30 kg<br />
bis ca. 15 Jahre<br />
fast ganz Europa und<br />
Kleinasien, in Mitteleuropa<br />
häufigster Vertreter der<br />
Hirschfamilie<br />
Sommer: rotbraun<br />
Winter: grau-/dunkelbraun<br />
mit weißen Flecken<br />
Rehböcke mit Gehörn,<br />
wird jährlich abgeworfen<br />
und neu gebildet klein, gar<br />
nicht oder wenig verzweigt
Credits<br />
Filmlänge: ca. 72 Min.<br />
ohne Altersbeschränkung<br />
Soundtrack erhältlich bei:<br />
©<strong>Disney</strong> Enterprises, Inc<br />
Im Verleih der<br />
BUENA VISTA INTERNATIONAL<br />
53
BUENA VISTA INTERNATIONAL<br />
DEUTSCHLAND<br />
Buena Vista International (<strong>Germany</strong>) GmbH<br />
Kronstadter Straße 9<br />
81677 München<br />
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Im Verleih der Buena Vista International www.bambi2.de<br />
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