15.08.2013 Aufrufe

whom unmerciful Disaster Followed fast and followed faster

whom unmerciful Disaster Followed fast and followed faster

whom unmerciful Disaster Followed fast and followed faster

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

PRESSENOTIZ<br />

…<strong>whom</strong> <strong>unmerciful</strong> <strong>Disaster</strong><br />

<strong>Followed</strong> <strong>fast</strong> <strong>and</strong> <strong>followed</strong> <strong>fast</strong>er<br />

(… den so tief des Schicksals<br />

Schläge trafen …)<br />

Edgar Allan Poe, "Der Rabe"<br />

Nach über einem Jahrzehnt kehrt Oscar-Preisträger Tom Hanks nun zu seinen<br />

komödiantischen Wurzeln zurück und arbeitet bei dieser Neuverfilmung von "The<br />

Ladykillers", der gefeierten Komödie aus dem Jahre 1955, zum ersten Mal mit den Oscarprämierten<br />

Filmemachern Joel und Ethan Coen ("Fargo – Blutiger Schnee", "O Brother,<br />

Where Art Thou? – Eine Mis-sissippi-Odyssee") zusammen. Hanks spielt die Hauptrolle des<br />

Professors Goldthwait Higgin-son Dorr, eines Scharlatans, der sich als Professor ausgibt und<br />

eine Truppe so genannter "Experten" um sich geschart hat, um den Coup des Jahrhunderts zu<br />

l<strong>and</strong>en. Das Hauptquartier: das Kellergeschoss einer unauffälligen und frommen älteren<br />

Dame, Mrs. Munson (Irma P. Hall). Das Alibi: Die fünf Männer geben vor, einen<br />

Übungsraum für ihre Kirchenmusik zu brauchen. Das Problem: Schnell wird klar, dass es den<br />

Dieben um Dorr an den nötigen geistigen Fähigkeiten für diesen Job mangelt. Das noch<br />

größere Problem: Sie alle haben ihre Vermieterin ernstlich unterschätzt.<br />

Als Mrs. Munson ihnen auf die Schliche kommt und damit droht, die Behörden zu<br />

informieren, beschließen die fünf Gesetzesbrecher, sie aus dem Weg zu räumen. Denn wie<br />

schwer kann es schon sein, eine einzige alte Lady kaltzumachen?<br />

Das Drehbuch zu "LADYKILLERS" wurde von Joel Coen & Ethan Coen verfasst; beide führen<br />

auch Regie. Produzenten des Films sind Ethan Coen & Joel Coen, Tom Jacobson, Barry<br />

Sonnenfeld und Barry Josephson.<br />

KURZINHALT<br />

Der zwielichtige Professor Goldthwait Higginson Dorr (Tom Hanks) hat ein ehrgeiziges Ziel:<br />

Er will ein Kasino bis auf den letzten Cent ausrauben. Zu diesem Zweck heuert er eine H<strong>and</strong><br />

voll Experten an, die mit der dafür nötigen kriminellen Energie bestens ausgestattet zu sein<br />

scheinen. Als Untermieter getarnt bezieht Dorr ein Zimmer im Haus einer älteren Dame, Mrs.<br />

Munson (Irma P. Hall), und trifft sich alsbald im Keller mit seinen Kumpanen, um dort mit<br />

ihnen angeblich der Kirchenmusik zu frönen. In Wirklichkeit lässt er von dort aber einen<br />

unterirdischen Gang zum Tresorraum des Kasinos graben. Der fantastische Coup gelingt –<br />

zunächst. Allerdings unterschätzen die Ganoven die Hausherrin: Als sie nämlich auf die Pläne<br />

der B<strong>and</strong>e aufmerksam wird, will sie den Professor samt Konsorten wieder auf den Weg der<br />

Tugend zurückbringen. Ein fataler Entschluss. Denn Dorr sieht sich nun genötigt, die Lady<br />

aus dem Weg zu räumen. Doch bald wird klar, dass die Durchführung deutlich schwieriger ist<br />

als angenommen …<br />

In diesem gr<strong>and</strong>iosen Remake der schwarzen Komödie von 1955 brilliert Oscar-Preisträger<br />

Tom Hanks ("Catch Me If You Can") unter der Regie der genialen Coen-Brüder.


INHALT<br />

Der "Ol’ Man River", wie man den Mississippi im Süden liebevoll nennt, fließt majestätisch<br />

dahin. Schaut man von einer seiner Brücken auf den mächtigen Strom, könnte man ihn <strong>fast</strong><br />

träge nennen. Auf jeden Fall hat das Boot der Müllabfuhr, das mit einem Lastkahn voller<br />

Unrat zur nahe gelegenen Müll-deponie auf einer Flussinsel unterwegs ist, keine Eile.<br />

Ganz <strong>and</strong>ers die gottesfürchtige Witwe Marva Munson (Irma P. Hall), die voller Elan in das<br />

Büro des Sheriffs rauscht, um sich bei ihm über ihren Nachbarn zu beschweren, der sie<br />

ständig – volles Rohr – mit "Hippity-Hop-Musik" belästigt. Der Sheriff nimmt es – in seiner<br />

Pro-vinzstadt-Lethargie – gelassen, versucht sie zu beruhigen und schickt die rüstige Lady<br />

wieder nach Hause.<br />

Dort ist für Mrs. Munson die Welt noch in Ordnung. Noch. Denn ihr trautes Heim, das sie mit<br />

ihrer Katze Pickles und einem riesigen Ölporträt ihres verstorbenen Mannes Othar teilt, ist in<br />

großer Gefahr. Nur weiß sie das noch nicht. Wie könnte sie auch? Denn der Mann, der vor<br />

ihrer Tür steht und sich höflich danach erkundigt, ob er ein Zimmer bei ihr mieten könne,<br />

sieht wahrlich so aus, als könne er kein Wässerchen trüben. In einer schnörkelreichen, etwas<br />

gestelzten Rede stellt er sich als Professer Goldthwait Higginson Dorr (Tom Hanks) vor,<br />

Experte in Latein und Altgriechisch, mit einem Faible für Kirchenmusik sowie einer lyrischen<br />

Schwäche für Gedichte von Edgar Allan Poe. Ein etwas schrulliger Exzentriker eben, der mit<br />

seiner wild gebundenen Fliege und seinem cremefarbenen Anzug samt Umhang etwas an<br />

einen derangierten Mark Twain erinnert. Witwe Munson scheint er zu gefallen, und sie<br />

vermietet ihm ein Zimmer.<br />

Seltsamerweise hält sich der neue Untermieter aber am liebsten im Keller des geräumigen<br />

Hauses auf. Und mehr noch: Abend für Abend trifft sich Dorr dort mit ein paar zwielichtigen<br />

Gestalten, um, wie er Mrs. Munson weitschweifig-umständlich erklärt, mit seinen Freunden<br />

der Kirchenmusik aus der Zeit des Barock zu frönen – auf originalgetreuen Instrumenten,<br />

versteht sich. Als aktive Kirchgängerin und Gospelmusik-Enthusiastin gibt sich Lady Munson<br />

mit dieser fadenscheinigen Erklärung zufrieden.<br />

Der eigentliche Grund für die konspirativen Zusammenkünfte ist freilich ein ganz <strong>and</strong>erer.<br />

Dorr hat ein ehrgeiziges Ziel: Er will ein nahe gelegenes Kasino bis auf den letzten Cent ausrauben.<br />

Wie? Ganz einfach: Vom Keller der Witwe Munson soll ein Tunnel genau an die<br />

Rückw<strong>and</strong> des Kasino-Tresorraums gegraben werden. Für diese – im wahrsten Sinne des<br />

Wortes – Drecksarbeit hat sich Chefplaner Dorr einen Ex-Footballer namens Lump (Ryan<br />

Hurst) besorgt. Lumps Befähigungsnachweis: viele Muskeln, wenig Hirn. Nach dem präzise<br />

ausgetüftelten Durchbruch – unter der Führung des selbst ernannten Sprengstoffexperten<br />

Pancake (J.K. Simmons) – soll dann die grüne Dollarflut auf demselben Weg in den Keller<br />

geschafft werden. Verantwortlich für diese logistische Großtat: ein südvietnamesischer<br />

General (Tzi Ma). Besondere Kennzeichen: zwei. Er kommt erstens mit einem einzigen<br />

Gesichtsausdruck durchs Leben und kann zweitens eine brennende Zigarette im Mund<br />

verschwinden und wieder auftauchen lassen, ohne dass sie dabei Schaden nimmt. Der vierte<br />

Mann, den Dorr für diesen genialen Coup angeheuert hat, ist der Hip-Hopper Gawain (Marlon<br />

Wayans), der – bereits behutsam als Hausmeister ins Kasino eingeschleust – alle Spuren des


Einbruchs beseitigen soll. Nach der Tat soll die Beute dann gerecht geteilt werden. Und jeder<br />

geht seiner Wege. So zumindest Plan A.<br />

Leider tritt aber – und zur großen Überraschung aller – Plan B in Kraft.<br />

Die Ganoven haben nämlich die Hausherrin unter- und sich überschätzt. Denn nicht einmal<br />

dem verquast eloquenten Professor Goldthwait Higginson Dorr gelingt es, der auf der<br />

Kellertreppe stehenden Marva Munson die – durch eine fehlgeleitete Explosion – im Keller<br />

herumsegelnden 1,6 Millionen Dollar zu erklären. Und da die wackere Witwe sich nach<br />

kurzer, aber intensiver Gewissensbefragung, bei der das Othar-Ölgemälde eine nicht<br />

unwichtige Rolle spielt, auch nicht bestechen lässt, sondern sogar fordert, das Geld müsse bis<br />

auf den letzten Cent wieder zurückgegeben werden, sieht es düster aus für Dorr & Co.<br />

Da reift in Dorr eine schreckliche Gewissheit: Die Lady muss aus dem Weg geräumt werden<br />

– und zwar für immer! Wer aber soll das tun? Pragmatisch einigt man sich auf<br />

Strohhalmziehen. Wer den Kürzeren zieht, muss Lady Marva Munson ins Jenseits befördern.<br />

Es trifft den General. Doch <strong>and</strong>ers als geplant findet nicht die schlafende Lady bei seiner<br />

ruchlos-mörderischen Aktion den Tod, sondern er selbst. Kurzerh<strong>and</strong> wird seine Leiche von<br />

der eingangs erwähnten Brücke auf das eingangs erwähnte Müllschiff geworfen und so<br />

spurlos entsorgt.<br />

Sollte dieses Schicksal – nach und nach – etwa allen Ladykillern blühen?<br />

ÜBER DEN FILM<br />

"Der Film ,LADYKILLERS‘ kann einen schon umbringen", grämt sich der zweimalige<br />

Oscar-Preisträger Tom Hanks ein bisschen, als er gemeinsam mit den Oscar-prämierten<br />

Filmemachern Joel Coen & Ethan Coen die überaus witzige Neuinterpretation des<br />

Komödienklassikers "The Ladykillers" zum ersten Mal in Angriff nimmt: "Jeder dort draußen<br />

erwartet doch einen völlig unvorhersehbaren Film. Aber eigentlich bin ich schon der<br />

Meinung, dass er auch genau das ist."<br />

"Wir haben großes Glück, dass Tom Hanks mitspielt", meint Joel Coen. Der neueste Film des<br />

Regie-Duos ist eine Geschichte über den Coup des Jahrhunderts, der platzt, als den Dieben<br />

von ihrer ältlichen Vermieterin ein Strich durch die Rechnung gemacht wird. "Mit Tom<br />

wollten wir schon früher gerne zusammenarbeiten, wussten aber nicht genau wobei; also<br />

dachten wir nun, in dieser Rolle wäre er wirklich interessant. Und die Tatsache, dass er seit<br />

einiger Zeit keine Komödie gedreht hatte, machte diese Zusammenarbeit für uns zu etwas<br />

ganz Besonderem."<br />

"Ich bin mir nicht ganz sicher, woher wir wussten, dass Tom für diese Rolle genau der<br />

Richtige ist – die Figur von Dorr ist völlig <strong>and</strong>ers als alles, was Tom in der Vergangenheit<br />

gespielt hat", sagt Ethan Coen. "Doch es stellte sich heraus, dass wir wohl richtig lagen. Sein<br />

komödiantisches Timing ist perfekt; er ist witzig wie eh und je."<br />

Hilfreich war auch, dass die Rolle viel hergibt – mit Anklängen an die von Alec Guinness<br />

verkörperte Figur. In der Version von "The Ladykillers" aus dem Jahre 1955 spielte Guinness<br />

den vorgeblichen Chefplaner, dessen ausgefeilter Plan danebengeht, als die harmlose alte


Lady, die ihnen den Raum vermietet, Wind von der Sache bekommt. "In ,LADYKILLERS‘<br />

mitzuspielen ist wie ,Richard III.‘ zu verkörpern", meint Hanks lachend.<br />

"Wir mochten den Original-Film wirklich sehr", meint Ethan. "Der Ausgangspunkt der Story<br />

ist stark. Das Gerüst ist einfach gut. Also haben wir den Kern freigelegt, die Essenz<br />

beibehalten und alles <strong>and</strong>ere über Bord geworfen. Die Besonderheiten der Figuren und das<br />

Setting sind nun ganz <strong>and</strong>ers als im Original."<br />

"Unser Ausgangspunkt war die Idee, ,LADYKILLERS‘ in den Südstaaten spielen zu lassen<br />

und aus der alten Lady eine fromme Baptistin und Kirchgängerin zu machen", erzählt Joel.<br />

"Sie haben einen einzigartigen Geschmack", sagt Tom Hanks über die Coen-Brüder.<br />

"Irgendwie verweben sie all die aberwitzigen Einfälle, die sie amüsant finden. Da aber beide<br />

ein unglaublich gutes Gespür für das Erzählen einer Geschichte haben, werden ihre Storys<br />

völlig <strong>and</strong>ers als <strong>and</strong>ere Filme und dabei genauso amüsant für das Publikum wie für die<br />

Filmemacher."<br />

Neben dem Titel und dem Ausgangpunkt der Geschichte ist bei dem Film "The Ladykillers"<br />

aus dem Jahre 1955 für die Coen-Brüder auch ein Detail von Bedeutung.<br />

"Interessanterweise", berichtet Joel, "war das Original von ,The Ladykillers‘ die Quelle für<br />

einen Satz in unserem allerersten Spielfilm, ,Blood Simple – Eine mörderische Nacht‘. Als<br />

der Detektiv den Barbesitzer erschießt, sagt er: ,Wer guckt jetzt dumm aus der Wäsche?‘ –<br />

eine der klassischen Zeilen am Ende von ,The Ladykillers‘, als der Killer den Abzug einer<br />

ungeladenen Pistole betätigt."<br />

"Es ist eine Art klassischer Dummkopf-Gag", meint Ethan. "Irgendwie passte alles<br />

zusammen, und so schloss sich der Kreis."<br />

ÜBER DIE SCHAUSPIELER UND CHARAKTERE<br />

Tom Hanks begann seine Filmkarriere mit Komödien. In den vergangenen Jahren aber<br />

widmete sich der Oscar-prämierte Schauspieler eher ernsten Rollen, wie z. B. in "Catch Me If<br />

You Can", "Der Soldat James Ryan", "Road to Perdition", "Verschollen" und "The Green<br />

Mile". Warum kehrt er nun, zum ersten Mal nach zehn Jahren, zum Komödiengenre zurück?<br />

"Mit Joel und Ethan Coen zusammenzuarbeiten, das ist wie ein Sechser im Lotto", meint<br />

Hanks. "Sobald sie es fertig haben - was auch immer es ist, was sie da tun, wenn sie ein<br />

Drehbuch schreiben -, hat man ein Komplettpaket. Ich bekam das Drehbuch und hatte erst die<br />

Hälfte gelesen, als ich schon zusagte."<br />

Das "Komplettpaket" umfasst eine überdimensionale Hauptfigur, die es Hanks erlaubte, sein<br />

spielerisches Können bis an die Grenze der Hysterie zu treiben. "Die Figur des Dorr ist<br />

durchtränkt von klassischen Vorbildern, aber gleichzeitig auch ein echter Hanks", meint<br />

Ethan. "Er ist das Superhirn der B<strong>and</strong>e", sagt Joel und lacht, "... um diesen Begriff einmal im<br />

weitesten Sinne des Wortes zu gebrauchen. Alle sind der Meinung, dass er innerhalb der<br />

Gruppe der Klügste ist - aber natürlich ist alles relativ."<br />

Die "Experten", die Dorr um sich schart, um seinen Plan auszuführen, sind ein merkwürdiger<br />

Haufen. "Er bekommt nur schlechtes menschliches Material, mit dem er arbeiten muss", stellt


Ethan fest. Hanks sieht seine Rolle als "den ultimativen kriminellen Bösewicht, der ein sehr<br />

kleines, <strong>fast</strong> ein Miniverbrechen verübt." Sein Selbstvertrauen und seine Fähigkeit, den<br />

Fragen immer schon einen Schritt voraus zu sein, ist meisterhaft. "Professor Dorr geht immer<br />

logisch vor, und er kann in jedem denkbaren Moment die notwendige Logik aufbringen", sagt<br />

Hanks über die Begabung seiner Figur, sich aus jeder noch so brenzligen Situation mit<br />

Eloquenz und Eleganz herauszumogeln. Obwohl Dorr der Ideengeber, das Gehirn hinter der<br />

Operation ist, muss er sich früher oder später dennoch "schmutzig machen, denn so ist es<br />

eben, wenn man im Schlamm spielt", so Hanks. "Wenn es also oben im Haus ein Problem<br />

gibt, das im Wege steht, dann muss man eben Hölzchen ziehen. Man muss das Problem aus<br />

dem Weg räumen. Daher der Titel des Films."<br />

Die Rolle des Kasino-"Insiders" Gawain MacSam wird von Marlon Wayans gespielt. "Er ist<br />

derjenige, der einen Job in dem Kasino annimmt, das sie ausrauben wollen, um vorab alles<br />

klarzumachen", sagt Ethan. "Er hört gerne laute Hip-Hop-Musik und verkörpert alles, was<br />

Mrs. Munson verabscheut. Er steht für die jüngere Generation und verfügt über viel mehr<br />

Bauernschläue als die verschlafene Mississippi-Kultur, in der er sich bewegt."<br />

Wayans sieht seine Rolle als "den Kerl im Team, der immer leicht gereizt ist. Er ist der<br />

Insider und auch stolz darauf, bis er herausfindet, dass das bedeutet, Hausmeister im Kasino<br />

zu sein." "Er hat immer eine Menge Dinge am Laufen", fährt Wayans über seine Figur fort,<br />

"und er verfügt über keinen allzu reichen Wortschatz, weshalb er sich vor allem mit<br />

Kraftausdrücken mitteilt. Noch niemals zuvor habe ich so viel geflucht", sagt Wayans und<br />

lacht. "Mein Gott, ich fühle mich wie Richard Pryor."<br />

Was seine Teamkameraden angeht, so hält Gawain den General für cool. "Dem General falle<br />

ich nicht allzu sehr auf die Nerven", sagt Wayans über die Dynamik seiner Figur. Allerdings<br />

ist seine Beziehung zu einem <strong>and</strong>eren B<strong>and</strong>enmitglied ganz <strong>and</strong>ers: "Dann ist da Pancake. Ich<br />

fange lieber gar nicht erst an, über ihn zu reden. Ich mag ihn nicht", meint Wayans. Von Dorr<br />

als "Hansdampf in allen Gassen" beschrieben, bringt Pancake sich und die ganze B<strong>and</strong>e mit<br />

seinen Sprengstoffkenntnissen in Gefahr. Simmons beschreibt seine Rolle folgendermaßen:<br />

"Pancake ist extrovertiert, aufgeschlossen, freundlich und wird anfangs auch akzeptiert, doch<br />

nach einer Weile geht er aus irgendeinem Grund den Leuten wahnsinnig auf die Nerven."<br />

"Wir hatten wirklich Glück mit diesen Kerlen", erklärt Joel zur Besetzung von Wayans als<br />

Gawain und Simmons als Pancake. "Die Beziehung zwischen Gawain und Pancake, die im<br />

Film eine große Rolle spielt, ist wie eine schlechte Ehe. Marlon und J. K. spielen das ganz<br />

wunderbar - es ist umwerfend witzig."<br />

Mit Hanks in der Hauptrolle als Dorr und Dauerquatscher Wayans als seiner rechten H<strong>and</strong><br />

brauchten Joel und Ethan Coen noch eine Schauspielerin, die sich gegen die kriminellen<br />

"Genies" behaupten konnte. De facto war die Rolle der Marva Munson von Anfang an einer<br />

der Dreh- und Angelpunkte des Geschehens. "Schon vom ersten Augenschein an ist Marva,<br />

oberflächlich betrachtet, etwas kämpferischer als Katie Johnsons Mrs. Wilberforce", sagt Joel<br />

bei der Beschreibung der Unterschiede zwischen dieser Rolle und der Original-Lady. "Doch<br />

im Laufe des Films entdeckt man auch ihre sanfte Seite."<br />

Obwohl Mrs. Munson manchmal wie eine sehr unschuldige und süße alte Lady wirkt, lässt sie<br />

sich nichts gefallen. "Sie ist wie der Fels in der Br<strong>and</strong>ung, gegen den alle vergeblich<br />

ankämpfen", erläutert Ethan. "Sie weiß, was richtig ist, und verfällt niemals in irgendwelche<br />

Zweifel oder Selbstzweifel."


Mrs. Munson wird von Irma P. Hall gespielt. Nachdem sie bereits sehr früh bei Joel und<br />

Ethan vorgesprochen hatte, war sich Irma sicher, dass sie nicht engagiert werden würde. "Ich<br />

habe nur ein paar Zeilen gelesen, und dann haben wir uns unterhalten", erinnert sie sich an das<br />

Casting. "Und ich habe zu mir selbst gesagt, die wollen mich noch nicht einmal lesen hören!<br />

Das kann ich vergessen."<br />

"Wir waren echt unfair und haben Irma ein bisschen gefoltert", gibt Joel zu. "Tatsächlich war<br />

sie die Erste, die wir für diese Rolle gecastet haben, und sie war so gut und so beeindruckend<br />

... Aber wir dachten: Sollen wir wirklich die erste Person, die wir casten, auch gleich<br />

engagieren? Also haben wir das lächerliche Prozedere durchgezogen und viele <strong>and</strong>ere<br />

K<strong>and</strong>idatinnen angeschaut. Doch die Rolle gehörte Irma von Anfang an, obwohl sie es nicht<br />

wusste und wir es nicht gleich merkten."<br />

"Die Beziehung zwischen Tom und Irma in diesem Film ist außerordentlich lustig", fährt Joel<br />

fort. "Mit Irma haben wir wirklich ins Schwarze getroffen", meint Ethan zu ihren Stärken als<br />

Schauspielerin. "Sie agiert Flanke an Flanke mit Tom, zieht immer wieder gleich und brät ihm<br />

schließlich eins über." Irma fühlte sich, genau wie ihr Kollege Tom Hanks, sofort vom<br />

Drehbuch angezogen. "Es ist so gut geschrieben", meint sie. "Der Humor geht von echten<br />

Menschen aus. Jede Figur ist so fein gezeichnet, man fühlt mit ihnen - man macht sich Sorgen<br />

um sie, um das, was mit ihnen geschieht. Und es ist eine sehr amerikanische Geschichte. Das<br />

spürt man auf allen Ebenen. Die Story ist tief verwurzelt in unseren Traditionen."<br />

Über ihre eigene Rolle sagt Irma: "Da ich die ersten sieben Jahre meines Leben in den<br />

Südstaaten verbracht habe, kannte ich bereits Leute wie sie. Solche netten kleinen Ladys, die<br />

überall Spitzendeckchen drapieren." Obwohl die Coen-Brüder keine Bedenken hatten, Hall zu<br />

besetzen, gab es doch einen Bereich ihres Repertoires, auf den die Filmemacher - und die<br />

<strong>and</strong>eren Schauspieler - nicht vorbereitet waren. "Ich kann Ihnen sagen", erzählt Joel bei der<br />

Erinnerung an die Szene, "dass Irma eine unglaublich talentierte Schauspielerin ist, aber<br />

Scheinkämpfe auszufechten, das gehört sicher nicht zu ihren großen Begabungen. Wir haben<br />

ja bereits etliche Faustkämpfe, Schlägereien und Kampfszenen in unseren früheren Filmen<br />

gezeigt, aber diesmal hat die gute Irma doch tatsächlich ausgeholt - und Marlon wirklich voll<br />

eine reingehauen! Das muss man Marlon aber lassen: Es gibt nur wenige Schauspieler, die a)<br />

dabei stillhalten würden und b) beim zweiten Take nicht zusammenzucken würden, da sie<br />

wahrscheinlich wieder voll getroffen werden."<br />

"Es gab einen Moment, da hat sie mir eine reingedonnert und die Figur praktisch aus mir<br />

rausgeprügelt", lacht Wayans. "Ich war ganz vertieft in meine Rolle, dachte dann aber: Hey,<br />

Irma! Können wir darüber reden? Wir sind doch Freunde, oder?" "Und wirklich witzig wurde<br />

es dann, als alles vorbei war", erinnert sich Joel. "Irma ging zu Ethan und brüstete sich damit,<br />

dass sie viel Erfahrung mit Bühnenkampf hat." "Das war für Marlon natürlich eine echte<br />

Neuigkeit", ergänzt Ethan.<br />

Dorr und seine Gehilfen holten auch Erinnerungen aus der Vergangenheit der Schauspielerin<br />

wieder hervor. "Als ich Lehrerin war, unterrichtete ich einen Haufen frecher kleiner Bengel",<br />

erinnert sich Irma. "Und genauso so verhält sich auch meine Figur gegenüber dem Professor<br />

und seinen Kumpanen - denn sie sind nur freche kleine Bengel."<br />

Dorrs "Experten"-Team besteht aus Individuen, die auf seine Anzeige im Memphis Scimitar<br />

geantwortet haben. Hanks spekuliert: "Ich frage mich, wie viele K<strong>and</strong>idaten er wirklich unter<br />

die Lupe genommen hat. Wahrscheinlich waren das die einzigen vier, die überhaupt<br />

geantwortet haben."


"Einen der Charaktere haben wir als eine Art pensionierten südvietnamesischen Guerilla-<br />

Kämpfer konzipiert, der jetzt als Besitzer und mutmaßlicher Eigentümer eines Donut-Shops<br />

irgendwo in Südkalifornien lebt", erklärt Joel zur Figur des Generals. Gespielt von Tzi Ma, ist<br />

der General eine geheimnisvolle Gestalt mit einem extrem eklektischen Mienenspiel. "Wir<br />

entschieden, dass der General die Fähigkeit hat, allen Schwierigkeiten auszuweichen, und so<br />

bleibt er auf wundersame Weise immer unbefleckt", sagt Ma.<br />

"Man hört seinen Namen - Win Phon Duc - nur ein einziges Mal, und dann nie wieder", fährt<br />

Ma fort. Zum eisigen Schweigen und zum wissenden Blick seiner Figur meint Ma: "Der<br />

General ist kein Mann vieler Worte, aber wenn er dann doch einmal etwas sagt, ist das eben<br />

umso bedeutender." Er mag zwar selten reden, doch dafür raucht er umso mehr. Über das<br />

erste Treffen mit Mrs. Munson erzählt Ma: "Sie macht ihm klar, dass im Hause nicht geraucht<br />

werden darf. Jedes Mal, wenn sie von da an in den Keller kommt, nimmt er seine Zigarette<br />

ganz in den Mund - brennend natürlich."<br />

Lump, eine weitere Figur, ist "in dieser Art von Filmen unabdingbar. Er ist der Hooligan, der<br />

Muskelberg. Er spielt College-Football in Mississippi", berichtet Joel. "Lump ist eigentlich<br />

ein liebenswerter Kerl, kein Kämpfer", lacht Hurst über das gutmütige Naturell des von ihm<br />

gespielten Lump. "Er versucht lediglich, sich mit allen gut zu verstehen. Er gräbt natürlich<br />

den Tunnel - aber ich glaube nicht, dass er weiß, wohin das führen soll."<br />

Abgesehen von den Umständen, in die sie sich selbst verwickeln, ist es schwierig, Dorr und<br />

seine Kumpane als Bösewichte zu sehen. "Man spürt, dass sich diese Jungs nicht als Betrüger<br />

empfinden", erläutert Irma. "Sie versuchen nur, sich über Wasser zu halten." "Ich denke nicht,<br />

dass in diesem Film irgendwelche Bösewichte vorkommen", merkt Joel an. "Vielleicht liegt<br />

das daran, dass es eine Komödie ist." "Außerdem geben sie sich doch so viel Mühe", fügt<br />

Ethan hinzu. "Man kann nicht <strong>and</strong>ers, man schließt sie einfach irgendwie ins Herz."<br />

"Grundsätzlich sind sie alle gute Menschen", meint Joel und lacht, "aber natürlich sind sie alle<br />

auch total weich in der Birne." Neben den menschlichen Figuren gibt es in dieser<br />

Gaunerkomödie noch weitere ungewöhnliche Charaktere, darunter eine Katze und ein<br />

Porträtgemälde.<br />

"Pickles, die Katze, ist der Beobachter", meint Joel über Mrs. Munsons Haustier. "Und<br />

außerdem die Ursache für die abschließende Rückkehr zur Ordnung der Dinge", fügt Ethan<br />

hinzu. "Othar ist der Charakter, den wir niemals sehen, außer auf seinem Porträt über dem<br />

Kaminsims", erklärt Ethan. "Mrs. Munson ist Witwe und Othar ist ihr verstorbener Gatte, auf<br />

den wir uns wieder und wieder beziehen, aber nur über das Gemälde." "Seinem Porträt nach<br />

scheint es, als sei er irgendwann während der Amtszeit von Eisenhower verstorben", sagt<br />

Hanks. "Eingeschlossen in diesem Raum, hat er seither auf die Welt herabgeschaut."<br />

ÜBER DIE PRODUKTION<br />

Gemeinsam mit Joel und Ethan Coen stellt in "LADYKILLERS" erneut eine Schar von Profis<br />

ihr Können unter Beweis, die bereits in vielen Filmen der Brüder mitgewirkt haben.<br />

Kameramann Roger Deakins (acht Filme mit den Coen-Brüdern), Produktionsdesigner<br />

Dennis Gassner (sechs Filme), Kostümdesignerin Mary Zophres (sieben Filme), Stunt-<br />

Koordinator Jery Hewitt (neun Filme) und Spezialeffekte-Koordinator Peter Chesney (sieben<br />

Filme) sind alle langjährige Mitarbeiter der Coen-Brüder.


Oscar-Preisträger Gassner empfindet die Zusammenarbeit als große Belohnung: "Es war ein<br />

unglaublicher Genuss, zu einem weiteren Film gerufen zu werden. Ihre Projekte sind immer<br />

wahre Heiligtümer, auch wegen der makellosen Organisation, die die Dreharbeiten für all ihre<br />

Filme auszeichnet." Besonders erfreut war Gassner darüber, an einem weiteren Film<br />

mitzuwirken, der in den Südstaaten spielt. "Da er in den Südstaaten spielt, hat der Film eine<br />

wundervolle, zeitlose Qualität", meint er zum Grundton und zu der Stimmung, die das Werk<br />

vermitteln soll.<br />

Eine der größten Herausforderungen, denen sich Gassner gegenübersah, war die Errichtung<br />

einer Brücke, die auf dem Höhepunkt des Films eine wichtige Rolle spielt. "Natürlich konnten<br />

wir im Studio keine ganze Brücke nachbauen", sagt Gassner, "aber wir konnten ein Teilstück<br />

errichten und den Rest als Computeranimation in den Drehort in Mississippi einbauen.<br />

Deshalb musste diese Brücke zumindest teilweise real sein - so entsteht Realitätsnähe und<br />

gleichzeitig ein romantisches Flair. Das Design dieser Brücke hat mir großen Spaß gemacht -<br />

es basiert auf einer Brücke in Oregon, über die meine Familie immer fuhr, als ich noch ein<br />

kleiner Junge war."<br />

Kostümdesignerin Mary Zophres erschuf diese zeitlose Atmosphäre durch die Kombination<br />

verschiedener Epochen des 20. Jahrhunderts, während sie durchaus berücksichtigte, dass die<br />

Figuren in einer Kleinstadt des Bundesstaates Mississippi leben. "Obwohl sie etwas aus der<br />

Vergangenheit bewahren", erzählt Mary über die Charaktere, "finden sich an ihrer Kleidung<br />

auch viele zeitgenössische Elemente."<br />

"Die Filme von Joel und Ethan sind überaus interessante Projekte", meint Zophres. "Für einen<br />

Kostümdesigner ist das wie ein Hauptgewinn: großartige Figuren einzukleiden und eine ganze<br />

Welt zu erschaffen. Ihre Drehbücher entfachen wirklich die Fantasie - wenn ich sie lese, stelle<br />

ich mir schon die Kostüme vor."<br />

Über die Figur des Professors Dorr meint Zophres: "Es wird beschrieben, dass er einen hellen<br />

Anzug trägt, und es gibt Bezüge zu Edgar Allan Poe, doch als Erstes dachte ich bei ihm an<br />

Mark Twain." Daraus wurde dann "ein Dreiteiler, leicht überdimensioniert, mit einer etwas<br />

seltsamen Fliege", erläutert Zophres. Dorr trägt außerdem ein Cape. "Ich denke, jeder wird<br />

darin übereinstimmen, dass dieser Film teilweise sehr komisch anmutet", fährt sie fort, "er<br />

vermittelt das Gefühl einer übersteigerten Realität. Und in diesem Kontext funktioniert das<br />

Cape ganz wunderbar."<br />

Auch Mrs. Munson hat Zophres sofort begeistert: "Ich erinnere mich daran, wie ich dachte,<br />

dass sie einen Atombusen haben und geblümte Kleider tragen müsste." Doch Mrs. Munsons<br />

ausladende Oberweite musste erst noch geschaffen werden. Zophres dazu: "Irma hat nicht die<br />

gleiche Körbchengröße wie ihre Rollenfigur, also mussten wir <strong>fast</strong> so etwas wie eine Skulptur<br />

erschaffen. Es ist definitiv ein Kunstwerk."<br />

Über den Look der alten Lady sagt Irma Hall: "Ich trage niedliche Sachen, richte mein Haus<br />

sehr niedlich ein und habe niedliche kleine Ohrringe." Während Mrs. Munson und ihre<br />

Freundinnen, die fleißigen Kirchgängerinnen, bescheidene klassische Blumenmuster und<br />

Karos tragen, die vage an die Mode der 30er Jahre erinnern, kleiden sich Dorr und seine<br />

Kumpane bereits moderner. Der General und Garth Pancake haben ihr Outfit allerdings seit<br />

den 70er Jahren nicht mehr aktualisiert, also trägt der Erste bevorzugt Freizeitanzüge und der<br />

Zweite äußerst kurze Hosen. Gawain wiederum würzt das Ganze mit einem Schuss Moderne<br />

und Trends aus dem 21. Jahrhundert.


Obwohl "LADYKILLERS" eine Komödie ist und als solche nicht nach vielen Stunts oder<br />

Spezialeffekten verlangte, wie es bei <strong>and</strong>eren Filmen der Gebrüder Coen der Fall war, hatten<br />

Stunt-Koordinator Jery Hewitt und Spezialeffekte-Koordinator Peter Chesney dennoch alle<br />

Hände voll zu tun.<br />

"Unsere große Action-Sequenz ist eigentlich die Tunnelexplosion", sagt Ethan. "Pancake<br />

katapultiert sich während der Ausgrabungsarbeiten durch eine Explosion selbst aus dem<br />

Tunnel", erklärt Chesney. "Wir mussten ihn also hinausbefördern. Es ist aber keine normale<br />

Explosion; es geht eher um komödiantische Leibesübungen, während er von der Explosion<br />

verfolgt wird." Dazu brauchte man akkurates Timing und große Luftgebläse, die dem<br />

Stuntman mit Effekten folgen und ihn auf einer ganz bestimmten Flugbahn<br />

hinauskatapultieren können. "Der Stuntman fliegt mit einer Geschwindigkeit von bis zu 32<br />

Stundenkilometern, startet ganz geschmeidig und kann kontrollieren, was geschieht, wenn er<br />

den Tunneleingang verlässt", erläutert Chesney. Und betont: "Wie schmeißen nicht einfach<br />

einen Kerl durch die Luft. Es ist eine Performance. Da gibt es einen großen Unterschied!"<br />

Technisch nicht ganz so anspruchsvoll, aber genauso interessant war die Football-Sequenz,<br />

wobei Roger Deakins wahre Stunt-Kameraarbeit absolvieren musste. Dazu Stunt-Koordinator<br />

Jery Hewitt: "Wir haben uns um Roger echte Sorgen gemacht. Es gab 21 große, kräftige<br />

Kerle, die es gewohnt sind, inein<strong>and</strong>er zu krachen. Und Roger mittendrin, mit einer ganz<br />

empfindlichen - und sehr teuren - H<strong>and</strong>kamera." "Nach einigen Proben konnte man aber<br />

schon sehen, dass er einen Riesenspaß daran hatte", fährt Hewitt fort. "Es ist zwar kein<br />

Football in Reinkultur, war aber einzigartig, denn so ziemlich alles spielt sich unter dem Helm<br />

ab."<br />

Kameramann Roger Deakins, ein langjähriger Mitarbeiter von Joel und Ethan, hat an acht<br />

ihrer Filme mitgewirkt. Tatsächlich, so Joel, "können wir uns gar nicht vorstellen einen Film<br />

ohne Roger zu drehen." Tom Hanks war begeistert von der Zusammenarbeit mit dem<br />

legendären Deakins. "Ich denke an all die Filmemacher, an all die Kameramänner zurück, mit<br />

denen ich schon gearbeitet habe, und ich denke, dass es für Kinoliebhaber wirklich viel<br />

bedeutet, wenn ich Roger Deakins nun auf meiner Liste habe", meint Hanks. "Das ist schon<br />

toll. Wirklich toll."<br />

Auch Tiertrainerin Cristie Miele ist eine langjährige Mitarbeiterin im Team der Coen-Brüder.<br />

"Es gibt viel Action mit Tieren im Film", sagt Ethan und bezieht sich dabei nicht nur auf<br />

Pickles, die Katze, sowie auf den Raben auf der Brücke, sondern auch auf Pancakes<br />

emblematische Szene. "Und dann ist da noch, wohl zum ersten Mal in der Filmgeschichte, ein<br />

Hund mit Gasmaske." "Das war Klasse", fügt Joel hinzu. "Cristie ging los und trainierte eine<br />

englische Bulldogge, sich tot zu stellen." "Wir mussten dem Hund beibringen, in Ohnmacht<br />

zu fallen, damit Pancake dem Hund den ,Kuss des Lebens' geben kann. Es ist ziemlich lustig",<br />

meint Miele.<br />

Was die Katze Pickles angeht, so waren sich die Filmemacher nicht sicher, was zu erwarten<br />

war. "Katzen sind erfahrungsgemäß schwer zu trainieren", sagt Joel. "Aber Cristie hat einige<br />

wirklich eindrucksvolle Dinge hingekriegt." Pickles wurde von etlichen identischen Katzen<br />

gespielt, die jeweils <strong>and</strong>ere Verhaltensweisen zeigten. "Katzen können dazu trainiert werden,<br />

auf Komm<strong>and</strong>o zu reagieren", erklärt Miele. "Der Schlüssel dazu ist ein Team. Wir hatten<br />

zehn Katzen in unserem Team, und für jede Szene bereiteten wir drei verschiedene Katzen<br />

vor."<br />

Und es gab noch ein weiteres Mitglied des Produktionsteams, eines, das aufgrund des<br />

Drehbuchs erforderlich war: Professor Dorr und seine Diebesb<strong>and</strong>e geben vor, auf klassischen


Instrumenten barocke Kirchenmusik zu spielen. Alle Instrumente und Instrumentenkästen<br />

wurden von dem renommierten Gitarrenbauer Danny Ferrington hergestellt. "Als Ethan und<br />

Joel dann ins Metropolitan Museum of Art gingen, um sich diese Dinge anzuschauen, kratzten<br />

sie sich nur am Kopf und sagten: ,Wo kriegen wir nur ein Theobo her? Und woher eine<br />

Harpolyra?'"<br />

"Wie sich herausstellte, war das Zusammentragen von authentischen Instrumenten aus dem<br />

Barock ziemlich schwierig", erzählt Ethan. "Und die Menschen, die so etwas besitzen, neigen<br />

nicht gerade dazu, diese Instrumente an Filmleute zu verleihen."<br />

"Eigentlich hat Danny alle Instrumente gebaut", fährt er fort. "Einige wurden komplett neu<br />

angefertigt, <strong>and</strong>ere wiederum waren ,Frankenstein'-Instrumente, zusammengesetzt aus Teilen<br />

verschiedener bereits existierender Instrumente. Toms Figur besitzt eine Geige, deren<br />

Griffbrett am Kopf mit einem Raben geschmückt ist, seiner Rolle also durchaus angemessen."<br />

Die Geige mag ein Klischee sein, doch einige der <strong>and</strong>eren Instrumente blieben für die<br />

angeblichen Besitzer ein Buch mit sieben Siegeln. Marlon sagt über sein Streichinstrument:<br />

"Ich weiß noch nicht einmal, was das überhaupt sein soll. Irgendetwas wie ein Bass, aber aus<br />

der Zeit, bevor Bootsy Collins dem Teil den Funk eingehaucht hat."<br />

"Meines ist ein Blasinstrument, das vage an Doctor Seuss' Waldhorn gemahnt", berichtet J. K.<br />

Simmons über sein Instrument. "Es ist schon peinlich, dass ich noch nicht einmal weiß, wie es<br />

heißt, und dabei habe ich einen Studienabschluss in Musik!" "Alle Instrumente sind akkurate<br />

Nachbildungen, die aber sehr lustig aussehen", sagt Simmons. "Ich habe zwar keine große<br />

Meisterschaft als Instrumentalist erlangt, doch das gehörte ja glücklicherweise nicht zu<br />

unseren Aufgaben."<br />

ÜBER DIE MUSIK<br />

Obwohl sich herausstellt, dass sich die Diebe, die sich in Mrs. Munsons Keller verbergen,<br />

weniger für die Musik des Barock als vielmehr für den Diebstahl im Kasino B<strong>and</strong>it Queen<br />

interessieren, haben Joel und Ethan Coen wie gewohnt die Musik wieder zu einem wichtigen<br />

Element ihres Films gemacht. Ein Schwerpunkt des Soundtracks ist die Gospel-Musik, die<br />

aber bei weitem nicht das einzige musikalische Element bleibt. "In ,LADYKILLERS' finden<br />

wir eine Kombination aus Gospel, Hip-Hop und barocker Kammermusik. Und das war einer<br />

der interessantesten Aspekte an diesem Projekt", meint Joel Coen.<br />

"In diesem Film, genau wie in ,O Brother, Where Art Thou? - Eine Mississippi-Odyssee',<br />

haben Joel und Ethan die Musik zu einem unabdingbaren Werkzeug gemacht, mit dem die<br />

Geschichte erzählt wird", sagt T-Bone Burnett, zuständig für die ausführende<br />

Musikproduktion, der bereits bei drei Filmen mit den Coen-Brüdern zusammengearbeitet hat.<br />

Musik war für die Brüder schon immer ein wesentlicher Best<strong>and</strong>teil des Filmemachens,<br />

angefangen bei der Beseitigung von Mordspuren zu den Klängen von "It's the Same Old<br />

Song" in "Blood Simple - Eine mörderische Nacht" über das wilde Gejodle in "Arizona<br />

Junior" und die ungestüme und komische Traumsequenz in "The Big Lebowski" bis hin zu<br />

der die Lagerkapazitäten des Archivs sprengenden Sammlung traditioneller Folk Music Songs<br />

aus über einem Jahrhundert für "O Brother, Where Art Thou? - Eine Mississippi-Odyssee".<br />

Der Film war Grundlage für ein Soundtrack-Album, das neues Interesse an der traditionellen


Folk Music entfachte und erstaunliche sieben Millionen Mal über den Ladentisch ging - und<br />

somit zu einem der meistverkauften Soundtracks der Geschichte wurde.<br />

In "LADYKILLERS" arbeiten Joel und Ethan Coen erneut mit Burnett zusammen, der bereits<br />

die Musik für "Lebowski" und "O Brother" produziert hatte. Die Filmmusik greift sowohl<br />

klassische als auch moderne Elemente auf, von zeitlosen Gospel-Melodien aus den 30er<br />

Jahren bis hin zu moderner Hip-Hop-Musik aus der Feder der Grammy-nominierten Gruppe<br />

Nappy Roots.<br />

"Man hatte mir immer erzählt, dass Rock 'n' Roll aus der Gospel-Musik hervorgegangen ist,<br />

doch erst als ich zurückblickte und mir die ganzen Gospel-Songs des vergangenen<br />

Jahrhunderts angehört hatte, konnte ich das auch nachvollziehen", sagt Burnett. "Bei dieser<br />

musikalischen Reise in die Vergangenheit kann man, auf die eine oder <strong>and</strong>ere Weise, <strong>fast</strong><br />

jeden Rock-Song wiederfinden, der jemals gesungen wurde. Also gingen wir auf diese Reise<br />

und haben einige der großartigsten Gospel-Sänger wiederentdeckt, die zu unserem kulturellen<br />

Erbe gehören - The Soul Stirrers, Bill L<strong>and</strong>ford <strong>and</strong> the L<strong>and</strong>fordaires, Blind Willie Johnson,<br />

Claude Jeter und The Swan Silver-tones."<br />

Die Gruppe The Soul Stirrers besteht in wechselnder Besetzung bereits seit den 30er Jahren,<br />

sie erreichte ihren Höhepunkt in den 50ern mit der samtigen Lead-Stimme des jungen Sam<br />

Cooke. Drei Songs der Gruppe wurden in den Soundtrack aufgenommen, darunter "Come Let<br />

Us Go Back to God", verfasst vom Vater der Gospel-Musik, Reverend Thomas A. Dorsey. Er<br />

war eine Persönlichkeit, deren Bedeutung für die Gospel-Musik gar nicht hoch genug<br />

eingeschätzt werden kann, und schrieb viele der bekanntesten Lieder des Genres, darunter<br />

"Take My H<strong>and</strong>, Precious Lord" und "Peace in the Valley"; außerdem brachte er die<br />

Karrieren von Mahalia Jackson und Sallie Martin (bekannt als "die Mutter des Gospels") auf<br />

den Weg.<br />

Am Ende des Films gibt einer der großartigsten Bottelneck-Slide-Gitarristen der Geschichte,<br />

Blind Willie Johnson, einen seiner bekanntesten Songs zum Besten: "Let Your Light Shine<br />

On Me" aus dem Jahre 1929. Das Hauptthema des Films ist der Klassiker "Trouble of This<br />

World", ein laut Burnett "traditioneller Song, vielleicht schon ein paar hundert Jahre alt. Die<br />

erste Aufnahme, die wir davon gehört haben, war von einer Gruppe mit dem Namen ,Bill<br />

L<strong>and</strong>ford <strong>and</strong> the L<strong>and</strong>fordaires', aufgenommen in den späten 30er Jahren. Wir greifen dieses<br />

Thema immer wieder auf - und an einer Stelle, in einem langen Medley, bewegt sich die<br />

Melodie von einer barocken Version zu einer Gospel-Version, dann verw<strong>and</strong>elt sie sich in<br />

Hip-Hop, zurück zum Gospel und zum Barock."<br />

"Der Titelsong ,Trouble' steht programmatisch für den ganzen Film", sagt Burnett. "Alle<br />

Protagonisten - oder Antagonisten - zerbrechen letztlich an dem Fels, der von Mrs. Munson<br />

verkörpert wird. Diese Problematik verdeutlicht sich in ihren Versuchen, das Schicksal zu<br />

kontrollieren, während sie, als gläubige Frau, ihr Schicksal in <strong>and</strong>ere Hände legt." Man<br />

könnte <strong>fast</strong> sagen, dass unsere Antihelden die Botschaft der Gospel-Songs, nämlich "zu Gott<br />

zurückzukehren", nur allzu wörtlich nehmen.<br />

Die Hip-Hop-Stücke werden von den Nappy Roots gesungen, deren Version von "Trouble of<br />

This World" den Untertitel "Coming Home" trägt. "Nappy Roots passen da genau hinein,<br />

denn sie stammen aus dem Süden. Die Geschichte ist typisch für die Südstaaten, und diese<br />

B<strong>and</strong> bereicherte uns mit einer großen zusätzlichen Vielfalt, sie haben einen ganz<br />

wesentlichen Beitrag geleistet."


Weitere Gospel-Titel stammen von Rose Stone - von Sly <strong>and</strong> the Family Stone -, die im Film<br />

zusammen mit dem Gospel-Chor auftritt. Donnie McClurkin, laut Burnett "der kommende<br />

große Gospel-Sänger in einer Reihe von Claude Jeter über Sam Cooke zu Al Green", singt<br />

eine neue Version von "Come Let Us Go Back to God". "Er verfügt über ein<br />

außergewöhnliches Talent", meint Burnett. "Er hat Millionen von Platten verkauft, ohne<br />

jemals eine Karriere in der Gospel-Musik angestrebt zu haben. Er ist Pfarrer in einer Kirche in<br />

New York - Missy Elliot und Beyonce Knowles besuchen diese Gottesdienste -, wo die<br />

Gläubigen Gott durch ihre Lieder preisen und dabei hörbar viel Spaß haben. Es ist die<br />

wunderbarste Musik, die mir je untergekommen ist."<br />

ÜBER DIE SCHAUSPIELER<br />

TOM HANKS<br />

(Professor Goldthwait Higginson Dorr)<br />

Tom Hanks ist einer der angesehensten und renommiertesten Schauspieler der Gegenwart und<br />

außerdem der erste, der innerhalb der letzten 50 Jahre zweimal in Folge mit dem Oscar als<br />

Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde. 1993 wurde er für seine bewegende<br />

Verkörperung des an AIDS erkrankten Anwalts in "Philadelphia" (Regie: Jonathan Demme)<br />

geehrt, und im Jahr darauf erhielt er den Oscar für seine unvergessliche Titelrolle in "Forrest<br />

Gump" (Regie: Robert Zemeckis). Diese beiden Filme brachten ihm außerdem auch jeweils<br />

einen Golden Globe ein. Der Erfolgsfilm "Forrest Gump" (mittlerweile der Film mit dem<br />

viertgrößten Einspielergebnis der Geschichte) bescherte Hanks außerdem einen Peoples<br />

Choice Award, einen Screen Actors Guild Award, einen Chicago Film Critics Award, einen<br />

Preis der amerikanischen Kinobesitzer für den Besten männlichen Hauptdarsteller des Jahres<br />

sowie die Auszeichnung des Hollywood Women's Press Club. Zu den vielen Ehrungen, die<br />

Hanks zuteil wurden, kam für seine Darstellung des Astronauten Jim Lovell in Ron Howards<br />

"Apollo 13" (1995) noch die Ernennung zum "Mann des Jahres" durch die Harvard's Hasty<br />

Pudding Theatricals (die l<strong>and</strong>esweit traditionsreichste Universitäts Theatergruppe).<br />

1996 gab Tom Hanks mit dem Spielfilm "That Thing You Do!" sein Debüt als Autor und<br />

Regisseur. Dieser Film erzählt die Geschichte einer lokalen Rockb<strong>and</strong> namens The Wonders,<br />

die im Sommer des Jahres 1964 einen kometenhaften Aufstieg erlebt. Der Titelsong "That<br />

Thing You Do!" erreichte nicht nur die Top 10 in vielen Charts, sondern erhielt auch eine<br />

Oscar-Nominierung als Bester Originalsong. Neben seinen <strong>and</strong>eren Verpflichtungen<br />

übernahm Tom Hanks auch selbst eine Rolle im Film.<br />

Tom Hanks wurde in Oakl<strong>and</strong>, Kalifornien, geboren und interessierte sich schon während<br />

seiner Schulzeit für die Schauspielerei. Er studierte an der California State University in<br />

Sacramento, wo er in einer Inszenierung von "Der Kirschgarten" zu sehen war und Regisseur<br />

Vincent Dowling kennen lernte, den Spielleiter des Great Lakes Shakespeare Festival in<br />

Clevel<strong>and</strong>. Dowling lud Hanks ein, sich der Truppe anzuschließen, mit der Hanks in der Rolle<br />

des Grumio in "Der Widerspenstigen Zähmung" seinen ersten professionellen Auftritt hatte.<br />

Er war auch in weiteren Produktionen von Great Lakes zu sehen, darunter z. B. in "Zwei<br />

Herren aus Verona", für den er den Kritikerpreis von Clevel<strong>and</strong> als Bester Darsteller gewann.<br />

Danach zog Tom Hanks nach New York, wo er seinen ersten Spielfilm drehte, "He Knows<br />

You're Alone" ("Panische Angst", 1980), und für "Der Widerspenstigen Zähmung" erneut auf<br />

der Bühne st<strong>and</strong>.


Nach seinem Umzug nach Los Angeles, wo er in "The Dollmaker" auf der Bühne st<strong>and</strong>, hatte<br />

Hanks seinen ersten großen Durchbruch, als er für die Hauptrolle der ABC-Comedy-Serie<br />

"Bosom Buddies" engagiert wurde. Darauf folgten Hauptrollen in "Bachelor Party" (1984)<br />

und in Ron Howards "Splash" ("Splash - Eine Jungfrau am Haken", 1984), einem großen<br />

Kinohit, der ihm den Weg ebnete, einer der meistbeschäftigten und begehrtesten Hollywood-<br />

Stars zu werden. Zu seinen vielen weiteren Filmen gehören z. B. "Volunteers" ("Alles hört auf<br />

mein Komm<strong>and</strong>o", 1985), "Nothing in Common" ("Nothing in Common - Sie haben nichts<br />

gemeinsam", 1986) und "A League of Their Own" ("Eine Klasse für sich", 1992).<br />

Als etablierter Box-Office-Star wurde er 1988 mit "Punchline" ("Punchline - Der<br />

Knalleffekt") und "Big" (1988; Regie: Penny Marshall) endlich auch von der Kritik gefeiert -<br />

letzterer Film brachte ihm seine erste Oscar-Nominierung sowie den ersten Golden Globe<br />

Award ein. Im gleichen Jahr erkannten ihm auch die Filmkritiker von Los Angeles für seine<br />

Leistungen den begehrten Preis für den Besten Darsteller zu. 1993 wurde er für seine Rolle in<br />

"Sleepless in Seattle" ("Schlaflos in Seattle", 1993) an der Seite von Meg Ryan unter der<br />

Regie von Nora Ephron mit einer Golden-Globe-Nominierung geehrt.<br />

Einer neuen Herausforderung stellte sich Tom Hanks, als er die Produktionsleitung von<br />

"From the Earth to the Moon", einem ambitionierten zwölfstündigen Special über das USamerikanische<br />

Raumfahrtprogramm, das bei HBO ausgestrahlt wurde, übernahm. Er<br />

ermöglichte durch seinen Einsatz nicht nur die Entstehung der Sendung, sondern führte bei<br />

der ersten Episode auch Regie und verfasste das Drehbuch zur letzten Episode, in der er auch<br />

selbst auftrat.<br />

Eine weitere Hauptrolle spielte Hanks in "Saving Private Ryan" ("Der Soldat James Ryan",<br />

1998) unter der Regie von Steven Spielberg. Er verkörperte einen Soldaten, der während der<br />

Invasion der Alliierten tief in feindliches Gebiet eindringen muss, um einen gefangenen<br />

Soldaten zu retten - für diese Rolle erhielt er ebenfalls eine Oscar-Nominierung. 1999 hatte er<br />

in "The Green Mile" eine weitere Hauptrolle inne; Drehbuchautor und Regisseur des auf<br />

einem Roman von Stephen King basierenden Films war Frank Darabont. 2000 erhielt Tom<br />

Hanks eine weitere Oscar-Nominierung für "Cast Away" ("Verschollen"). Darin spielt er den<br />

einzigen Überlebenden eines Flugzeug-absturzes auf einer einsamen Insel. Regie führte<br />

Robert Zemeckis, das Drehbuch verfasste William Broyles Jr.<br />

Als ausführender Produzent betätigte sich Hanks im Jahr 2000 bei einer weiteren epischen<br />

Miniserie von HBO, "B<strong>and</strong> of Brothers", basierend auf dem gleichnamigen Buch von Stephen<br />

Ambrose. Ausgestrahlt wurde die hochgelobte Reihe im Frühjahr 2001, sie erhielt im Jahr<br />

darauf den Golden Globe als Beste Miniserie. Erzählt wird die Geschichte einer Gruppe von<br />

Fallschirmjägern von ihrer Ausbildung in Georgia über Kampfeinsätze am D-Day und in<br />

diversen Schlachten bis zur Einnahme von Hitlers Adlerhorst.<br />

In "Road to Perdition" spielte Hanks 2002 unter der Regie von Sam Mendes an der Seite von<br />

Paul Newman und Jude Law eine der Hauptrollen in einem düsteren Drama aus der Zeit der<br />

Depression. Darauf folgte neben Leonardo DiCaprio das stilvolle Gaunerkabinettstückchen<br />

"Catch Me If You Can" (2002) unter der Regie von Steven Spielberg, basierend auf der<br />

wahren Lebensgeschichte von Frank Abagnale Jr. Tom Hanks verkörpert darin den FBI-<br />

Agenten Carl Hanratty, der dafür berühmt wurde, Abagnale verfolgt und schließlich gestellt<br />

zu haben. Abagnale hatte zwischen 1964 und 1970 als Fälscher und Hochstapler mit<br />

Scheckbetrügereien über 2,5 Millionen Dollar ergaunert.


Vor kurzem beendete Hanks die Arbeit an "The Polar Express", der Zeichentrickadaption des<br />

preisgekrönten Kinder-buchs von Chris Van Allsburg. Hanks spielt in der Verfilmung des<br />

beliebten Kinderbuchs die Rolle des Lokomotiv-führers und arbeitet hier erneut unter der<br />

Regie von Robert Zemeckis. Der Film soll Ende 2004 in die Kinos kommen. Außerdem wird<br />

Tom Hanks im Sommer 2004 in "Terminal", dem neuen Film von Steven Spielberg, zu sehen<br />

sein.<br />

Derzeit lebt Tom Hanks mit Ehefrau Rita Wilson und Familie in Los Angeles.<br />

Filmographie (Auswahl):<br />

1980 He Knows You're Alone (Panische Angst; Regie: Arm<strong>and</strong> Mastroianni)<br />

1984 Splash (Splash - Eine Jungfrau am Haken; Regie: Ron Howard)<br />

Bachelor Party (Regie: Neil Israel)<br />

1985 Volunteers (Alles hört auf mein Komm<strong>and</strong>o; Regie: Nicholas Meyer)<br />

1986 Nothing in Common (Nothing in Common - Sie haben nichts gemeinsam; Regie:<br />

Garry Marshall)<br />

1988 Big (Regie: Penny Marshall)<br />

Punchline (Punchline - Der Knalleffekt; Regie: David Seltzer)<br />

1989 The 'burbs (Meine teuflischen Nachbarn; Regie: Joe Dante)<br />

Turner & Hooch (Scott & Huutsch; Regie: Roger Spottiswoode)<br />

1990 Joe Versus the Volcano (Joe gegen den Vulkan; Regie: John Patrick Shanley)<br />

Bonfire of the Vanities (Fegefeuer der Eitelkeiten; Regie: Brian De Palma)<br />

1992 A League of Their Own (Eine Klasse für sich; Regie: Penny Marshall)<br />

1993 Sleepless in Seattle (Schlaflos in Seattle; Regie: Nora Ephron)<br />

Philadelphia (Regie: Jonathan Demme)<br />

1994 Forrest Gump (Regie: Robert Zemeckis)<br />

1995 Apollo 13 (Regie: Ron Howard)<br />

1996 That Thing You Do! (Regie: Tom Hanks)<br />

1998 Saving Private Ryan (Der Soldat James Ryan; Regie: Steven Spielberg)<br />

You've Got Mail (E-Mail für Dich; Regie: Nora Ephron)<br />

1999 The Green Mile (Regie: Frank Darabont)<br />

2000 Cast Away (Verschollen; Regie: Robert Zemeckis)<br />

2002 Road to Perdition (Regie: Sam Mendes)<br />

2003 Catch Me If You Can (Regie: Steven Spielberg)<br />

2004 Ladykillers (Regie: Joel & Ethan Coen)<br />

Terminal (Regie: Steven Spielberg)<br />

The Polar Express (Regie: Robert Zemeckis)<br />

IRMA P. HALL<br />

(Mrs. Munson)<br />

Schauspiel-Veteranin Irma P. Hall verkörperte im Spielfilm "Soul Food" (1997) sowie in der<br />

gleichnamigen TV-Serie die Matriarchin Mother Joe, deren Sonntagsdinner eine feste<br />

Familientradition sind. Vor kurzem war sie im von der Kritik gelobten TV-Film "A Lesson<br />

Before Dying" neben Don Cheadle, Cicely Tyson und Mekhi Phifer zu sehen. Zu ihren<br />

weiteren Filmen gehören u. a. "Buddy" ("Buddy - Mein haariger Freund", 1997), "Beloved"


("Menschenkind", 1999), "Patch Adams" (1998) und die Komödie "Nothing to Loose" ("Nix<br />

zu verlieren", 1997).<br />

Irma P. Hall, 1937 geboren, wurde erst spät und völlig überraschend zur Schauspielerin. Sie<br />

studierte am Texas College und war 27 Jahre lang Lehrerin. Auf einem Künstler- und<br />

Schriftsteller-treffen in Dallas trug sie Anfang der 70er Jahren ein Gedicht vor und wurde<br />

daraufhin von einem Produzenten eingeladen, für eine Filmrolle vorzusprechen. Hall war 36<br />

und geschiedene Mutter zweier Kinder, als sie vor 31 Jahren für eine kleine Rolle in "Book of<br />

Numbers" ("Der Zahlentrick - Ein Millionenspiel", 1973) engagiert wurde.<br />

Als liebenswerte Aunt T in "A Family Thing" mit James Earl Jones und Robert Duvall in den<br />

Hauptrollen wurde sie mit dem Chicago Film Critics Award als Beste Nebendarstellerin<br />

ausgezeichnet. 1998 gewann sie für den Spielfilm "Soul Food" einen NAACP Image Award<br />

als Beste Nebendarstellerin; ihre Arbeit in der gleichnamigen Serie wurde 2001 mit einer<br />

Nominierung für den Image Award anerkannt.<br />

MARLON WAYANS<br />

(Gawain)<br />

Nach seiner Ausbildung an der renommierten High School of Performing Arts in New York<br />

hat Marlon Wayans an der Filmhochschule der Howard University studiert. Dann zog er nach<br />

Westen, um sich dem Ensemble der mit dem Emmy ausgezeichneten Comedy-Serie "In<br />

Living Color" anzuschließen. Ab 1990 tat er sich als Schöpfer und Hauptdarsteller der Sitcom<br />

"The Wayans Bros." hervor, einer Serie, die fünf Jahre lang an der Spitze der Einschaltquoten<br />

eines amerikanischen TV-Senders st<strong>and</strong>.<br />

Wayans war an der Seite seines Bruders Shawn Wayans Koautor und Hauptdarsteller des<br />

erfolgreichen Kinohits "Scary Movie" (2000) unter der Regie von Keenen Ivory Wayans.<br />

Dieser Film war ein so großer Erfolg, dass darauf das Sequel "Scary Movie 2" (2001) folgte,<br />

in dem er ebenfalls eine Hauptrolle spielte und außerdem als Koautor und einer der<br />

ausführenden Produzenten fungierte.<br />

Wayans Karriere entwickelte sich seitdem prächtig. Nach Hauptrollen in Filmen wie "Mo'<br />

Money" ("Mo' Money - Meh' Geld", 1992) und "Above the Rim" (1994) übernahm er für den<br />

Komödien-Hit "Don't Be a Menace to South Central While Drinking Your Juice in the Hood"<br />

("Hip Hop Hood", 1996) das Drehbuchschreiben, die ausführende Produktion und eine<br />

Hauptrolle. Dieser Film ist eine Parodie auf das Vorstadt-Jugend-Gangster-B<strong>and</strong>en-Genre.<br />

Demnächst wird er in "The Sixth Man" sowie neben David Spade und Matthew Lillard in<br />

"Senseless" zu sehen sein.<br />

Unter der Regie von Darren Aronofsky gab Wayans in "Requiem for a Dream" (2000) den<br />

Drogensüchtigen Tyrone C. Love und wurde dafür von der Kritik hochgelobt. Eine weitere<br />

Hauptrolle spielte er in der Filmadaption des erfolgreichen Brettspiels "Dungeons & Dragons"<br />

(2001). Gemeinsam mit seinen Brüdern Shawn und Keenen Ivory hat Marlon Wayans mit den<br />

Revolutions Studios einen Vertrag über zwei Spielfilme unterzeichnet. Der erste davon,<br />

"White Chicks", bei dem Marlon als Koautor zeichnet und eine Hauptrolle spielt, wird im<br />

Sommer in die Kinos kommen. Derzeit stellen die Brüder das Drehbuch für den zweiten Film<br />

fertig.


J. K. SIMMONS<br />

(Garth Pancake)<br />

J. K. Simmons hat sich als Schauspieler in Film, Fernsehen und am Theater etabliert. Jüngst<br />

war er auf der Leinw<strong>and</strong> als J. Jonah Jameson im Blockbuster "Spider-Man" zu sehen; in der<br />

gleichen Rolle spielt er auch im Sequel dazu. Zuletzt st<strong>and</strong> er als Buffalo Bill in "Hidalgo"<br />

(2004) vor der Kamera, außerdem drehte er "The Gift" ("The Gift - Die dunkle Gabe", 2000),<br />

"For Love of the Game" ("Aus Liebe zum Spiel", 2000), "The Mexican" ("Mexican - Eine<br />

heiße Liebe", 2001), "Autumn in New York" ("Es begann im September", 2000), "The Ref"<br />

("No Panic - Gute Geiseln sind selten", 1994), "The Jackal" ("Der Schakal", 1997), "Above<br />

Freezing" (1998) sowie "The Cider House Rules" ("Gottes Werk und Teufels Beitrag", 1999).<br />

Für das Fernsehen spielte er u. a. die Rolle des Vern Schillinger in der von der Kritik<br />

gefeierten HBO-Serie "Oz" und den Part des Dr. Emil Skoda in "Law <strong>and</strong> Order". Außerdem<br />

steht er zurzeit für die Serie "The D.A." vor der Kamera. Am Broadway st<strong>and</strong> Simmons u. a.<br />

als Col. Jessup in Aaron Sorkins "A Few Good Men" auf der Bühne, außerdem als Bryan<br />

Doyle in Neil Simons "Laughter on the 23rd Floor", als Benny Southstreet in "Guys <strong>and</strong><br />

Dolls" sowie als Captain Hook in "Peter Pan". Auf Off-Broadway-Bühnen spielte er u. a. in<br />

"Birds of Paradise", "Ende gut, alles gut", "Der Widerspenstigen Zähmung", "Eine kleine<br />

Nachtmusik" und "Das Barbecue".<br />

Vor kurzem ist Simmons mit seiner Familie nach Los Angeles gezogen.<br />

TZI MA<br />

(Der General)<br />

Tzi Ma hat sich als Schauspieler und Tänzer einen Namen gemacht und in den vergangenen<br />

20 Jahren für Film und Fernsehen sowie am Theater gearbeitet. Vor kurzem war er neben<br />

Michael Caine in "The Quiet American" (Der stille Amerikaner, 2003) unter der Regie von<br />

Phillip Noyce zu sehen. Ma ist in New York City aufgewachsen und begann seine<br />

Schauspielkarriere 1975 am Theater. Sein erster professioneller Auftritt war die Hauptrolle in<br />

"Monkey King in the Yellow Stone Dream" mit der Zignal 1 Theatre Company unter der<br />

Schirmherrschaft von La MaMa E.T.C. Daraufhin wurden zwei Stücke für ihn geschrieben:<br />

"The Dance <strong>and</strong> the Railroad" vom mit dem Tony Award preisgekrönten Theaterautor David<br />

Henry Hwang ("M. Butterfly") und "In Perpetuity Throughout the Universe" von Eric<br />

Overmeyer.<br />

Nach seinem Studium des klassischen Theaters und Tanzes war er vier Jahre lang Mitglied<br />

der Chiang Ching Dance Company. 1988 kam Ma für die Inszenierung von "In Perpetuity<br />

Throughout the Universe" mit der South Coast Rep nach Los Angeles und st<strong>and</strong> von da an<br />

auch für Film und Fernsehen vor der Kamera. Zu seinen vielen Filmen gehören u. a. "Rush<br />

Hour" (1998) von Brett Ratner, "Golden Gate" (1994) von John Madden, "Dante's Peak"<br />

(1997) von Roger Donaldson, "Rapid Fire" ("Rapid Fire - Unbewaffnet und extrem<br />

gefährlich", 1992) von Dwight Little, "Chain Reaction" ("Außer Kontrolle", 1996) von


Andrew Davis, "Red Corner" (1997) von Jon Avnet sowie der von der Kritik gefeierte<br />

Independent-Film "Catfish in Black Bean Sauce" (1999).<br />

Am Theater war er vor kurzem in einer Hauptrolle als Master Wang/Sammy Fong in "Flower<br />

Drum Song" am Mark Taper Forum in Los Angeles zu sehen. Im Fernsehen hatte er u. a.<br />

Gastrollen in Serien wie "The Practice", "ER", "Law & Order", "Boomtown", "L.A. Law",<br />

"Chicago Hope", "Millennium" sowie eine Dauerrolle als Detective Harold Ng in "NYPD<br />

Blue".<br />

Zu seinen vielen Auszeichnungen gehören z. B. der Cine Golden Eagle Award als Bester<br />

Darsteller in "The Dance <strong>and</strong> the Railroad", eine Nominierung zum Ace Award als Bester<br />

Nebendarsteller in "The Forgotten", ein Dramalogue Award als Bester Choreograph/Bester<br />

Regisseur für "The Dance <strong>and</strong> the Railroad" sowie eine Nominierung für den Garl<strong>and</strong> Award<br />

als Bester Darsteller und eine Los Angeles City Council Citation für seine Rolle in der<br />

Inszenierung von "Flower Drum Song" am Mark Taper Forum im vergangenen Jahr.<br />

Ma lebt mit seiner Ehefrau, der Schauspielerin Christina Ma, in New York und Los Angeles.<br />

RYAN HURST<br />

(Lump)<br />

Der ebenso talentierte wie attraktive Schauspieler Ryan Hurst, der sich auch für die Arbeit<br />

hinter der Kamera interessiert, ist für seine bahnbrechende Darstellung in Disneys Mega-Hit<br />

"Remember the Titans" ("Gegen jede Regel", 2001) an der Seite von Denzel Washington<br />

bestens bekannt.<br />

Zu seinen weiteren wichtigen Filmen gehören u. a. "We Were Soldiers" ("Wir waren Helden",<br />

2002) mit Mel Gibson, "Saving Private Ryan" ("Der Soldat James Ryan", 1998) mit Tom<br />

Hanks, "Rules of Engagement" ("Rules - Sekunden der Entscheidung", 2000) mit Samuel L.<br />

Jackson und "Patch Adams" (1998) mit Robin Williams. Am Theater war er in unzähligen<br />

Inszenierungen zu sehen; u. a. erhielt er für "The Last Night of Ballyhoo" am Canon Theatre<br />

neben Rhea Perlman von Backstage West eine Auszeichnung als Bester Darsteller in einer<br />

Komödie.<br />

Als Beweis seiner bemerkenswerten Vielseitigkeit inszenierte Hurst seine eigene Adaption<br />

des beliebten Dramas "Cyrano de Bergerac" an der Santa Monica Civic Light Opera und<br />

übernahm auch den Schnitt des 16-mm-Films "Remember the Titans". Vor kurzem gründete<br />

er seine eigene Produktionsfirma, die Fast Shoes Productions.<br />

Dem aus Santa Monica stammenden Ryan Hurst wurde eine Karriere beim Film bereits in die<br />

Wiege gelegt, was angesichts der Berufe der Eltern (sein Vater Rick ist ebenfalls<br />

Fernsehschauspieler, seine Mutter C<strong>and</strong>y Kaniecki Schauspiel-Trainerin) nicht verwundert.<br />

ÜBER DIE FILMEMACHER<br />

JOEL COEN<br />

(Regie/Drehbuch)


Joel Coen wurde auf dem Filmfest in Cannes zweimal als Bester Regisseur ausgezeichnet:<br />

2001 für "The Man Who Wasn't There" und 1991 für "Barton Fink". 1996 erhielt er für<br />

"Fargo" ("Fargo - Blutiger Schnee") verschiedene Auszeichnungen: Preise für die Beste Regie<br />

vom New York Film Critics Circle und vom National Board of Review, einen BAFTA Award<br />

und auch einen Oscar für das Beste Originaldrehbuch, das er gemeinsam mit seinem Bruder<br />

Ethan verfasst hatte. Das Drehbuch zu "O Brother, Where Art Thou?" ("O Brother, Where Art<br />

Thou? - Eine Mississippi-Odyssee", 2000), das ebenfalls in Zusammenarbeit mit Ethan<br />

entst<strong>and</strong>, erhielt eine BAFTA-Award- und eine Oscar-Nominierung als Beste<br />

Drehbuchadaption. Zu seinen weiteren Filmen als Regisseur und Koautor gehören u. a.<br />

"Intolerable Cruelty" ("Ein (un)möglicher Härtefall", 2003), "The Big Lebowski" (1998),<br />

"The Hudsucker Proxy" ("Hudsucker - Der Große Sprung", 1994) "Miller's Crossing" (1990),<br />

"Raising Arizona" ("Arizona Junior", 1987) und "Blood Simple" ("Blood Simple - Eine<br />

mörderische Nacht", 1984).<br />

ETHAN COEN<br />

(Produktion/Drehbuch)<br />

Ethan Coen fungierte als Produzent und Koautor von hochgelobten Filmen wie z. B. "Miller's<br />

Crossing" (1990), "Barton Fink" (Gewinner der Goldenen Palme, des Preises für die Beste<br />

Regie und für den Besten Schauspieler auf dem Internationalen Filmfestival in Cannes 1991)<br />

und "O Brother, Where Art Thou?" ("O Brother, Where Art Thou? - Eine Mississippi-<br />

Odyssee", 2000), der zwei Oscar-, vier BAFTA-Award- und zwei Golden-Globe-<br />

Nominierungen einheimste. 1996 war "Fargo" ("Fargo - Blutiger Schnee"), bei dem er für die<br />

Produktion und als Koautor verantwortlich zeichnete, einer der mit den meisten Preisen des<br />

Jahres ausgezeichnete Film: Er erhielt vier Oscar-Nominierungen und gewann in zwei<br />

Kategorien - darunter Bestes Originaldrehbuch für Ethan und seinen Bruder Joel. Zu seinen<br />

weiteren Filmen als Koautor und Produzent gehören "Blood Simple" ("Blood Simple - Eine<br />

mörderische Nacht", 1984), "Raising Arizona" ("Arizona Junior", 1987), "The Hudsucker<br />

Proxy" ("Hudsucker - Der große Sprung", 1994) "The Big Lebowski" (1998), "The Man Who<br />

Wasn't There" (2001) und "Intolerable Cruelty" ("Ein (un)möglicher Härtefall", 2003).<br />

Filmographie der Coen-Brüder (Auswahl):<br />

1984 Blood Simple (Blood Simple - Eine mörderische Nacht)<br />

1985 Crimewave (Kodrehbuchautoren; Regie: Sam Raimi)<br />

1987 Raising Arizona (Arizona Junior)<br />

1990 Miller's Crossing<br />

1991 Barton Fink<br />

1994 The Hudsucker Proxy (Hudsucker - Der große Sprung)<br />

1996 Fargo (Fargo - Blutiger Schnee)<br />

1998 The Big Lebowski<br />

The Naked Man (Kodrebuchautor: Ethan Coen; Regie: J. Todd Anderson)<br />

2000 O Brother, Where Art Thou? (O Brother, Where Art Thou - Eine Mississippi-Odyssee)<br />

2001 The Man Who Wasn't There<br />

2003 Intolerable Cruelty (Ein (un)möglicher Härtefall)<br />

2004 LADYKILLERS


TOM JACOBSON<br />

(Produktion)<br />

Tom Jacobson gründete 1995 die Jacobson Company, um Spielfilme zu entwickeln und zu<br />

produzieren. Angesiedelt in den Walt Disney Studios, arbeitet seine Produktionsfirma an über<br />

20 Projekten, die sich derzeit in verschiedenen Stadien befinden. Der erste von der Jacobson<br />

Company produzierte Spielfilm war "Mighty Joe Young" ("Mein großer Freund Joe", 1998).<br />

Darauf folgten Brian De Palmas "Mission to Mars" (2000) und "Big Trouble" ("Jede Menge<br />

Ärger", 2002).<br />

Vor der Gründung seiner eigenen Produktionsfirma war Jacobson drei Jahre lang Präsident<br />

der Worldwide Production bei Twentieth Century Fox. In dieser Funktion überwachte er die<br />

Entwicklung und Produktion aller Spielfilme in der Hauptniederlassung von Fox. Davor hatte<br />

er sich drei Jahre lang als stellvertretender Vorst<strong>and</strong>svorsitzender der Produktion des Studios<br />

betätigt. Er war federführend beim Erfolg solcher Blockbuster wie "Mrs. "Doubtfire" ( "Mrs.<br />

Doubtfire - Das stachelige Kindermädchen", 1993), "Speed" (1994), "Home Alone" ("Kevin -<br />

Allein zu Haus", 1990) und "Home Alone 2" ("Kevin - Allein in New York", 1992), "Die<br />

Hard 2" ("Stirb langsam 2", 1990) und "Die Hard With a Vengeance" ("Stirb langsam - Jetzt<br />

erst recht", 1995), "Nine Months" (1995) und "Independence Day" (1996).<br />

Bevor er zu Fox kam, war Jacobson Präsident von John Hughes Entertainment, wo er<br />

gemeinsam mit Hughes Spielfilme wie "Ferris Bueller's Day Off" ("Ferris macht blau", 1986),<br />

"National Lampoons Christmas Vacation" ("Hilfe, es weihnachtet sehr", 1989) und "Uncle<br />

Buck" ("Allein mit Onkel Buck", 1989) produzierte.<br />

BARRY SONNENFELD<br />

(Produktion)<br />

Barry Sonnenfeld hat durch seine Arbeit als Regisseur, Produzent und Kameramann bereits<br />

seine einzigartige Weltanschauung, seinen Sinn für Humor und seinen visuellen Stil unter<br />

Beweis gestellt. Großen kommerziellen und künstlerischen Erfolg feierte er u. a. als Regisseur<br />

mit "Get Shorty" ("Schnappt Shorty", 1995), "Men in Black" (1997), "The Addams Family"<br />

("Addams Family", 1991), "Addams Family Values" ("Die Addams Family in verrückter<br />

Tradition", 1993) "For Love or Money" ("Ein Concierge zum Verlieben", 1993), "Wild Wild<br />

West" (1999), "Big Trouble" (2001) und "Men in Black II" (2002).<br />

Er begann seine professionelle Laufbahn bereits kurz nach seinem Studienabschluss an der<br />

Filmhochschule der NYU; zusammen mit den Brüdern Coen arbeitete er als Kameramann bei<br />

"Blood Simple" ("Blood Simple - Eine mörderische Nacht", 1984), "Raising Arizona"<br />

("Arizona Junior", 1987) und "Miller's Crossing" (1990). Zu seinen weiteren Kameraarbeiten<br />

gehören u. a. "Compromising Positions" ("Tödliche Beziehungen, 1985), "Throw Momma<br />

from the Train" ("Schmeiß die Mama aus dem Zug", 1987), "Big" (1988), "When Harry Met<br />

Sally" ("Harry und Sally", 1989) und "Misery" (1990).<br />

Sonnenfeld war ausführender Produzent von "Out of Sight" (1998) mit George Clooney und<br />

Jennifer Lopez in den Hauptrollen. Dieser Film basierte auf einem Roman von Elmore<br />

Leonard, genau wie "Get Shorty" ("Schnappt Shorty", 1995) und die TV-Serie "Maximum<br />

Bob", bei der Sonnenfeld sowohl als ausführender Produzent als auch als Regisseur des<br />

Pilotfilms fungierte. Als ausführender Produzent zeichnete er außerdem u. a. für die TV-


Serien "Fantasy Isl<strong>and</strong>", "Secret Agent Man" und "The Tick" mit Patrick Warburton in der<br />

Hauptrolle verantwortlich. Beim Pilotfilm zu "The Tick" führte Sonnenfeld auch Regie. Diese<br />

TV-Projekte wurden unter der Schirmherrschaft von Sonnenfeld/ Josephson Worldwide<br />

Entertainment realisiert.<br />

Außerdem war er Kameramann des Oscar-nominierten Dokumentarfilms "In Our Water"; für<br />

den TV-Film "Out of Step" wurde er mit einem Emmy für die Beste Kamera ausgezeichnet.<br />

Neben seiner Arbeit in Film und Fernsehen hat Barry Sonnenfeld für seine Werbefilme<br />

mehrere Clio Awards gewonnen.<br />

BARRY JOSEPHSON<br />

(Produktion)<br />

Barry Josephson hat sich in den Bereichen des Personal Management bis hin zu<br />

Schlüsselrollen in Film-, Fernseh- und Musikproduktionen einen Namen gemacht. Vor<br />

kurzem produzierte er "Like Mike" für Twentieth Century Fox; zurzeit arbeitet er für dasselbe<br />

Studio an der Produktion von "Hide <strong>and</strong> Seek".<br />

Gemeinsam mit Barry Sonnenfeld produzierte er 2000 "The Crew". Beide agieren außerdem<br />

als Produzenten von "The Tick", einer auf dem gleichnamigen Comicbuch basierenden<br />

halbstündigen Live-Action-Comedy-Serie, und von der Serie "Maximum Bob", bei deren<br />

Pilotfilm Sonnenfeld auch Regie führte. Vor seiner Zusammenarbeit mit Sonnenfeld war<br />

Josephson Präsident der Worldwide Production bei Columbia Pictures, wo er seine<br />

sechsjährige Tätigkeit als Senior Vice-President der Produktion begann. In dieser Zeit war er<br />

für Hits wie "The Fifth Element" ("Das fünfte Element" (1997), "Anaconda" (1997), "Air<br />

Force One" (1997), "Bad Boys" ("Harte Jungs - Bad Boys", 1995), "In the Line of Fire" ("In<br />

the Line of Fire - Die zweite Chance", 1993) und "Men in Black" (1997) verantwortlich.<br />

Vor seiner Arbeit bei Columbia Pictures war er in einer ähnlichen Funktion bei Joel Silvers<br />

Silver Pictures beschäftigt und realisierte Filme wie "Die Hard 2" (Stirb langsam 2", 1990),<br />

"Lethal Weapon 3" ("Brennpunkt L.A. - Die Profis sind zurück", 1992), "The Last Boy<br />

Scout" ("Last Boy Scout - Das Ziel ist Überleben", 1992) und "Ricochet" ("Ricochet - Der<br />

Aufprall", 1992). Außerdem beaufsichtigte er die Produktion der Kabel-TV-Serie "Tales<br />

From the Crypt".<br />

Josephson war einer der Mitbegründer von S<strong>and</strong>ollar Films, Chef der Musikabteilung von<br />

Lorimar Pictures und kümmerte sich als Personal Manager um die Karrieren von Patti<br />

Labelle, Paula Abdul und Whoopi Goldberg. Er ist außerdem Gründungsmitglied von Comic<br />

Relief.<br />

ROGER DEAKINS, ASC, BSC<br />

(Kamera)<br />

"LADYKILLERS" ist die achte Zusammenarbeit in Folge, die der mehrfach Oscar-nominierte<br />

Kameramann Roger Deakins mit den Brüdern Coen realisiert: Zuvor drehten sie bereits<br />

"Intolerable Cruelty" ("Ein (un)möglicher Härtefall", 2003), "The Man Who Wasn't There"


(2001), "O Brother, Where Art Thou?" ("O Brother, Where Art Thou? - Eine Mississippi-<br />

Odyssee", 2000), "The Big Lebowski" (1998), "Fargo" ("Fargo - Blutiger Schnee", 1996),<br />

"The Hudsucker Proxy" ("Hudsucker - Der große Sprung", 1994) und "Barton Fink" (1991).<br />

Deakins' Zusammenarbeit mit den Coen-Brüdern hat ihm auf beiden Seiten des Atlantiks<br />

großes Lob von Seiten der Kritik eingebracht. Für "O Brother, Where Art Thou?" ("O<br />

Brother, Where Art Thou - Eine Mississippi-Odyssee", 2000) erhielt er Nominierungen für<br />

den BAFTA, den Preis der American Society of Cinematographers und den Oscar. Für<br />

"Fargo" ("Fargo - Blutiger Schnee", 1996) erhielt er Nominierungen für einen Preis der<br />

American Society of Cinematographers sowie für einen Oscar und eine ehrenvolle<br />

Erwähnung als Bester Kameramann vom New York Film Critics Circle und von der Los<br />

Angeles Film Critics Association. Für "Barton Fink" (1991) wurde ihm der Preis für die Beste<br />

Kamera von der National Society of Film Critics zuerkannt.<br />

Seine Kameraarbeit bei "The Shawshank Redemption" ("Die Verurteilten", 1995) brachte ihm<br />

den American Society of Cinematographers Award sowie seine erste Oscar-Nominierung ein.<br />

"Kundun" (1997) unter der Regie von Martin Scorsese führte zu einer Nominierung für die<br />

Beste Kamera von dem New York Film Critics Circle, der Boston Society of Film Critics und<br />

der National Society of Film Critics, außerdem zu einer Nominierung für den Oscar und einer<br />

weiteren für den Preis der American Society of Cinematographers.<br />

Deakins hatte seine Laufbahn als Fotograf begonnen, bevor er 1972 an der National Film<br />

School in Großbritannien sein Studium aufnahm. Die Zusammenarbeit mit seinem<br />

Kommilitonen, dem Regisseur Michael Radford, brachte ihn dazu, die Kameraarbeit für drei<br />

Radford-Filme -<br />

"Another Time, Another Place" ("Zu einer <strong>and</strong>eren Zeit", 1983), "1984" (1984) und "White<br />

Mischief" ("Letzte Tage in Kenia", 1987) - zu übernehmen.<br />

Zu seinen weiteren Filmen gehören u. a. "Sid <strong>and</strong> Nancy" ("Sid & Nancy", 1986) von Alex<br />

Cox, "Thunderheart" ("Halbblut Thunderheart", 1992) von Michael Apted, "Passion Fish"<br />

(1992) von John Sayles, "The Secret Garden" ("Der geheime Garten", 1993) von Agnieszka<br />

Holl<strong>and</strong>, "Dead Man Walking" ("Dead Man Walking - Sein letzter Gang", 1996) von Tim<br />

Robbins, "Courage Under Fire" ("Mut zur Wahrheit", 1997) und "The Siege"<br />

("Ausnahmezust<strong>and</strong>", 1999), beide unter der Regie von Edward Zwick, "A Beautiful Mind"<br />

("A Beautiful Mind - Genie und Wahnsinn", 2002) von Ron Howard, "House of S<strong>and</strong> <strong>and</strong><br />

Fog" (2003) von Vadim Perelman und "The Village" (2004), der neue Film von M. Night<br />

Shyamalan.<br />

Deakins drehte auch Dokumentarfilme, darunter z. B. "When the World Changed", "Eritrea:<br />

Behind the Lines" und Musik-Dokumentarfilme wie "Blue Suede Shoes" und "Van Morrison<br />

in Irel<strong>and</strong>". Außerdem st<strong>and</strong> er u. a. auch für Musikvideos von Eric Clapton, Marvin Gaye,<br />

Herbie Hancock und Madness hinter der Kamera.<br />

DENNIS GASSNER<br />

(Produktionsdesign)<br />

Dennis Gassner hat für sein Produktionsdesign in Barry Levinsons "Bugsy" (1991) mit<br />

Warren Beatty und Annette Bening in den Hauptrollen einen Oscar erhalten. Im gleichen Jahr<br />

wurde ihm für seine Arbeit in "Barton Fink" (1991) unter der Regie der Coen-Brüder eine<br />

weitere Oscar-Nominierung zuteil. Vor kurzem erhielt er für "Big Fish" (2004) von Tim


Burton eine BAFTA-Nominierung; BAFTA Awards gewann er bereits für "The Truman<br />

Show" ("Die Truman-Show", 1998) von Peter Weir mit Jim Carrey sowie für "Road to<br />

Perdition" (2002). Eine weitere BAFTA-Nominierung bekam er für "O Brother, Where Art<br />

Thou?" ("O Brother, Where Art Thou - Eine Mississippi-Odyssee, 2000) von den Coen-<br />

Brüdern. Zu seinen weiteren Filmen gehören u. a. "Waterworld" (1995), "Hero" ("Ein ganz<br />

normaler Held", 1992), "The Grifters" ("Grifters", 1990), "Field of Dreams" ("Feld der<br />

Träume", 1989), "Earth Girls Are Easy" ("Zebo, der Dritte aus der Sternenmitte", 1989),<br />

"Like Father, Like Son" ("Wie der Vater, so der Sohn", 1987), "Wisdom" ("Wisdom -<br />

Dynamit und kühles Blut", 1986) und "The Hitcher" ("Hitcher, der Highway Killer", 1986).<br />

MARY ZOPHRES<br />

(Kostümdesign)<br />

Mary Zophres hat in sieben aufein<strong>and</strong>er folgenden Filmen mit den Coen-Brüdern<br />

zusammengearbeitet; als Kostümdesignerin betätigte sie sich zuvor an "Intolerable Cruelty"<br />

("Ein (un)möglicher Härtefall", 2003), "The Man Who Wasn't There" (2001), "O Brother,<br />

Where Art Thou?" ("O Brother, Where Art Thou - Eine Mississippi-Odyssee", 2000), "The<br />

Big Lebowski" (1998) und "Fargo" ("Fargo - Blutiger Schnee", 1996). Als Assistentin des<br />

Kostümdesigns fungierte sie bei "The Hudsucker Proxy" (Hudsucker - Der große Sprung",<br />

1994).<br />

Zu ihren weiteren Filmen als Kostümdesignerin gehören z. B. "Catch Me If You Can" (2003)<br />

von Steven Spielberg, "Moonlight Mile"(2002) von Brad Silberling, "A View From the Top"<br />

("Flight Girls", 2003) von Bruno Barreto, "Ghost World" (2000) von Terry Zwigoff, "Any<br />

Given Sunday" ("An jedem verdammten Sonntag", 1999) von Oliver Stone, "Where's<br />

Marlowe?" ("Jagd auf Marlowe", 2000) von Daniel Pyne, "Digging to China" ("Träume bis<br />

ans Ende der Welt", 1998) von Timothy Hutton, "Playing God" (1997) von Andy Wilson<br />

sowie drei Spielfilme unter der Regie von Peter und Bobby Farrelly: "There's Something<br />

About Mary" ("Verrückt nach Mary", 1998), "Kingpin" (1996) und "Dumb <strong>and</strong> Dumber"<br />

("Dumm und Dümmer", 1995).<br />

Als Assistentin für das Kostümdesign arbeitete sie u. a. für "Natural Born Killers" (1994),<br />

"This Boy's Life" (1993), "Jennifer Eight" ("Jennifer 8", 1992), "Man Trouble" ("Man<br />

Trouble - Auf den Hund gekommen", 1992) und "City Slickers" ("City Slickers - Die<br />

Großstadt-Helden", 1991).<br />

Mary Zophres absolvierte ihr Studium der Kunstgeschichte am Vassar College, bevor sie ihre<br />

berufliche Laufbahn in der Modeindustrie bei Norma Kamali und Esprit begann. Ihren ersten<br />

Einsatz im Filmgeschäft hatte sie als Oberaufsicht der Ausstattung für die Statisten in "Born<br />

on the Fourth of July" ("Geboren am 4. Juli", 1990) unter der Regie von Oliver Stone.<br />

RODERICK JAYNES<br />

(Schnitt)


Roderick Jaynes begann seine Karriere in den 30er Jahren als "Mädchen für alles" in den<br />

Shepperton Studios. Der gebürtige Engländer wechselte dann in den Schnitt, wo er in den<br />

50er und 60er Jahren an einigen zweitrangigen britischen Spielfilmen arbeitete.<br />

Als die TV-Serie "Carry On" abgesetzt wurde, beendete er seine Laufbahn in der<br />

Schnittabteilung und setzte sich zur Ruhe, unterbrach dann aber sein Rentnerdasein, um für<br />

"Blood Simple" ("Blood Simple - Eine mörderische Nacht", 1984), den ersten Spielfilm unter<br />

der Regie von Joel und Ethan Coen, zu arbeiten. Seither hat er bei den meisten ihrer Filme<br />

mitgewirkt.<br />

Roderick Jaynes lebt mit seinem Chow-Chow namens Otto in Hove, Sussex. Noch immer<br />

wird er in der Filmbranche aufgrund seiner makellosen äußeren Erscheinung sehr bewundert;<br />

außerdem ist er der weltweit eifrigste Sammler von Aktbildern von Margaret Thatcher, viele<br />

davon nach dem lebensechten Modell gestaltet.<br />

T-BONE BURNETT<br />

(Executive Music Producer)<br />

T-Bone Burnett ist Autor, Performer und Musikproduzent. Geboren als Joseph Henry Burnett<br />

in St. Louis, Missouri, ist er in Fort Worth, Texas, aufgewachsen. Seit 1965 produzierte er<br />

Platten, darunter für Texas-Blues-, Country- sowie Rock-'n'-Roll-B<strong>and</strong>s und auch für seine<br />

eigenen Kompositionen.<br />

2000 produzierte Burnett den Soundtrack für "O Brother, Where Art Thou?" ("O Brother,<br />

Where Art Thou - Eine Mississippi-Odyssee", 2000) unter der Regie der Coen-Brüder, der<br />

mit etlichen Grammy Awards ausgezeichnet wurde, u. a. als Album des Jahres und als Bestes<br />

Compilation Soundtrack Album. Burnett erhielt außerdem einen Grammy als Produzent des<br />

Jahres. Ein weiterer Grammy wurde ihm für seine Arbeit am Nachfolgealbum "Down From<br />

the Mountain" für das Beste Traditional Folk Album zuteil.<br />

Für seine Arbeit an "Cold Mountain" ("Unterwegs nach Cold Mountain", 2004) erhielt<br />

Burnett eine Oscar-Nominierung. Zu seinen weiteren Spielfilmen gehören u. a. "Divine<br />

Secrets of the Ya-Ya Sisterhood" ("Die göttlichen Geheimnisse der Ya-Ya Schwestern",<br />

2002), "The Big Lebowski" (1998), "The Horse Whisperer" ("Der Pferdeflüsterer", 1998),<br />

"Stealing Beauty" ("Gefühl und Verführung", 1996), "Clay Pigeons" (1999) und "Until the<br />

End of the World" ("Bis ans Ende der Welt", 1991). Zu seinen vielen Solo-Alben gehören<br />

auch das Grammy-nominierte "Criminal Under My Own Hat", "The Talking Animals",<br />

"Truth Decay" und "T-Bone Burnett".<br />

Unter den Künstlern, deren Werke Burnett produziert hat, finden sich Legenden wie Elvis<br />

Costello, Los Lobos, Roy Orbison, Jackson Browne, The Wallflowers, Counting Crows und<br />

Spinal Tap. Außerdem wurden seine Songs von Peter Case, Rita Coolidge, Robert Gordon,<br />

Arlo Guthrie, Kris Kristofferson, k.d. lang, Los Lobos und B.J. Thomas vertont, um nur<br />

einige zu nennen.<br />

CARTER BURWELL<br />

(Musik)


Carter Burwell gilt als Veteran der Art-Musik-Szene in Downtown New York; seine ersten<br />

Schritte im Filmgeschäft war die Filmmusik zu "Blood Simple" ("Blood Simple - Eine<br />

mörderische Nacht", 1984), dem ersten Spielfilm unter der Regie der Coen-Brüder. Seither<br />

hat er die Partituren zu all ihren Filmen komponiert, darunter "Raising Arizona" ("Arizona<br />

Junior", 1987), "Miller's Crossing" (1990), "Barton Fink" (1991), "The Hudsucker Proxy"<br />

("Hudsucker - Der große Sprung", 1994), "Fargo" ("Fargo - Blutiger Schnee", 1996), "The<br />

Big Lebowski" (1998), "O Brother, Where Art Thou?" ("O Brother, Where Art Thou - Eine<br />

Mississippi-Odyssee", 2000), "The Man Who Wasn't There" (2001) und "Intolerable Cruelty"<br />

("Ein (un)möglicher Härtefall", 2003).<br />

Nach der Arbeit zu "Blood Simple" ("Blood Simple - Eine mörderische Nacht", 1984) wurde<br />

Burwell schnell zu einem der bedeutendsten Komponisten in der alternativen Independent-<br />

Szene und zeichnete u. a. für die Musik in "Kalifornia" (1993) mit Brad Pitt, Juliette Lewis<br />

und David Duchovny in den Hauptrollen sowie für die Musik in "Waterl<strong>and</strong>" (1992) von<br />

Stephen Gyllenhaal verantwortlich.<br />

Es dauerte nicht lange, bis auch die großen Filmstudios ihn entdeckten. Schon bald<br />

komponierte er auch für Spielfilme wie "Rob Roy" (1995) und "The Jackal" ("Der Schakal",<br />

1998), beide unter der Regie von Michael Caton Jones, "The Chamber" ("Die Kammer",<br />

1996), "Conspiracy Theory" ("Fletchers Visionen", 1997) von Richard Donner und "Picture<br />

Perfect" ("Der gebuchte Mann", 1998) mit Jennifer Aniston in der Hauptrolle. Burwell setzte<br />

auch seine fruchtbare Zusammenarbeit mit den Independent-Filmemachern fort, darunter in<br />

"The Spanish Prisoner" ("Unsichtbare Falle", 1998) von David Mamet, "Velvet Goldmine"<br />

(1998) von Todd Haynes und "Gods <strong>and</strong> Monsters" (1998) von Bill Condon.<br />

Zu seinen weiteren Filmen gehören z. B. "Mystery, Alaska" ("Mystery New York - Ein Spiel<br />

um die Ehre", 1999), "The Corruptor" ("Corruptor - Im Zeichen der Korruption", 1999), "The<br />

General's Daughter" ("Wehrlos - Die Tochter des Generals", 1999), "Being John Malkovich"<br />

(1999) von Spike Jonze, "Three Kings" (1999), "The Rookie" ("Die Entscheidung - Eine<br />

wahre Geschichte", 2002), "Adaptation" (2003) von Spike Jonze und "The Alamo" (2004) mit<br />

Dennis Quaid und Billy Bob Thornton in den Hauptrollen.<br />

Zu seiner Arbeit für Theaterinszenierungen gehören u. a. Mabou Mines "Mother" (La MaMa<br />

E.T.C.), Henry Millers "The 14th Ward" (La MaMa E.T.C.), die Kammer-Oper "The Celestial<br />

Alphabet Event" (Under the Roff, 1991) und Ariel Dormans Stück "Widows" (Williamstown<br />

Theatre Festival). Vor kurzem hat er an "Cara Lucia" mitgewirkt, einem Work-in-Progress<br />

mit Mabou Mines, sowie an "Lot's Wife <strong>and</strong> Other Tales of Turning Back", einem<br />

Tanztheater mit Sara Pearson und der Patrik Widrig Dance Company.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!