GEMEINDE
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<strong>GEMEINDE</strong><br />
Praxis<br />
Das OBT Magazin für öffentliche Unternehmen<br />
FUSION<br />
DIE ERFOLGSFAKTOREN<br />
+ Auf dem Weg zu HRM2<br />
+ Neues MWST-Gesetz<br />
+ Aufgaben einer Geschäftsprüfungskommission<br />
2010/2011
<strong>GEMEINDE</strong>BERATUNG<br />
+ Alt werden in der Gemeinde 3<br />
+ Fusion: Die Erfolgsfaktoren 8<br />
+ Schulwesen „Ilanz“ 16<br />
+ Fusion Glarus 20<br />
WIRTSCHAFTSPRÜFUNG<br />
+ IKS: Neues Gemeindegesetz 4<br />
+ GPK und Amtsführung 24<br />
INFORMATIK -<br />
GESAMTLÖSUNGEN<br />
+ ABACUS Thema HRM2 10<br />
+ Elektronischer<br />
Einwohnermeldeprozess – eGOV 15<br />
+ Unerwünschte Eindringlinge Ade 22<br />
+ NEST „Volkszählung“ 26<br />
+ Outputmanagement 32<br />
+ Kundenanlass Bodensee 35<br />
TREUHAND<br />
+ Finanzielle Führung – Finanzcontrolling 30<br />
STEUERN UND RECHT<br />
+ MWST Gemeinde 12<br />
EDITORIAL<br />
<strong>GEMEINDE</strong>FUSIONEN? – JA,<br />
ABER MIT KOPF UND HERZ!<br />
Landauf und landab berichtet der Pressewald<br />
über geplante oder in Bearbeitung stehende<br />
Gemeindefusionen. Fein säuberlich<br />
werden verschiedene Optionen ausgelegt,<br />
Chancen und Risiken analysiert und die fi -<br />
nanziellen Perspektiven ermittelt. Um den<br />
Erfolg so weit wie möglich zu garantieren,<br />
wird schliesslich auch noch ein differenziertes<br />
Argumentarium erstellt. Der Kopf<br />
bzw. der Verstand ist in Bewegung. Doch<br />
wer pfl egt das Herz, wer gibt der emotionalen<br />
Welt die notwendige Nahrung?<br />
Politische Gemeinden sind nicht nur geografi<br />
sche Territorien und Verwaltungsgrössen.<br />
Sie bedeuten auch bevorzugten Lebensraum.<br />
Sie schaffen ein Gefühl von Heimat<br />
und Geborgenheit. Sie schenken emotionale<br />
Stabilität und Sicherheit. Sie sind ein Stück<br />
Identität und bilden den Rahmen für die<br />
soziale Integration. Fusionsprojekte nagen<br />
des halb auch häufi g an der Identifi kation<br />
und der emotionalen Bindung. Sie stellen<br />
exis tentielle Bedürfnisse in Frage. Fein geschliffene<br />
Argumentarien reichen nicht aus<br />
zur Beruhigung der Gemüter. Es bedarf<br />
eines breiten Dialogs und konstruktiver Gesprächsrunden.<br />
Machen wir deshalb Fusionsprozesse auch<br />
zu emotionalen Prozessen.<br />
Ihr<br />
Dr. Jean-Claude Kleiner<br />
Partner und Mitglied der Geschäftsleitung
Seite 3 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Standortbestimmung für die Alterspolitik<br />
ALT WERDEN IN DER <strong>GEMEINDE</strong><br />
In der Schweiz sind rund 17 % der Bevölkerung im AHV-Alter. In einzelnen Gemeinden bezieht bereits<br />
heute jeder vierte Einwohner eine Altersrente. Aufgrund der demografi schen Veränderungen<br />
wächst der Anteil dieser Einwohnergruppe in den kommenden Jahren weiter an. Was bedeutet das<br />
für die Gemeinden? Sind sie darauf vorbereitet?<br />
Jean-Pierre Sutter<br />
Gemeindeberatung<br />
St. Gallen<br />
Wer das Erwerbsleben hinter sich lässt<br />
und in Pension geht, darf heute mit<br />
durchschnittlich 20 weiteren Lebensjahren<br />
rechnen. Das „Älterwerden“<br />
wird jedoch nicht mehr einfach so hingenommen,<br />
sondern man möchte das<br />
Leben – auch im Alter – selbstbewusst,<br />
sinnvoll und individuell gestalten. Die<br />
Gemeinden setzen sich deshalb zum<br />
Ziel, ihren älteren Einwohnerinnen und<br />
Einwohnern ein angenehmes, attraktives<br />
und möglichst langes Leben und<br />
Wohnen in der Gemeinde zu ermöglichen.<br />
Sie unterstützen eine ambulante<br />
Krankenpfl ege wie z.B. die Spitex, den<br />
Bau von Alterswohnungen oder ermöglichen<br />
einen Aufenthalt in einem Alters-<br />
und Pfl egeheim.<br />
ALTERSPOLITIK IM WANDEL<br />
Doch unsere Gesellschaft befi ndet sich<br />
in einem steten Veränderungsprozess<br />
und dementsprechend unterliegen auch<br />
die Bedürfnisse und Erwartungen von älteren<br />
Menschen einem Wandel. Das bedeutet,<br />
dass jede Art des Bemühens um<br />
das Wohlbefi nden der älteren Bewohner<br />
solche Veränderungen und Trends zu berücksichtigen<br />
hat. Was noch vor Jahren<br />
als gut befunden wurde, ist heute zu hinterfragen<br />
und allenfalls neu zu gestalten.<br />
Das gilt auch für die kommunale Alterspolitik.<br />
Alterspolitik ist dynamisch, d.h.,<br />
sie lässt sich nicht ein für allemal festlegen.<br />
Es stellt sich auch immer wieder<br />
die Frage, wie sich die Bedürfnisse der<br />
älteren Bevölkerung in die Gemeindepolitik<br />
integrieren lassen.<br />
MÖGLICHST LANGE<br />
SELBSTSTÄNDIG BLEIBEN<br />
Möglichst lange selbstständig zu bleiben,<br />
steht für viele Senioren im Mittelpunkt.<br />
Das „Wohnen zu Hause“ ist<br />
aber abhängig von einer angepassten<br />
Infrastruktur. Die Grundversorgung für<br />
den täglichen Bedarf und eine ärztliche<br />
Versorgung sollten erreichbar bleiben.<br />
Dementsprechend werden sichere und<br />
hindernisfreie Wege sowie Taxidienste<br />
und öffentliche Verkehrsmittel wichtiger.<br />
In einer späteren Lebensphase möchte<br />
man auf eine externe Unterstützung<br />
wie Spitex, Haushalthilfe, Mahlzeiten-<br />
und Besucherdienste zählen können.<br />
Dadurch verschiebt sich der Heimeintritt<br />
häufi g bis ins hohe Alter.<br />
DIE SOZIALE<br />
VERNETZUNG FÖRDERN<br />
Ältere Menschen sind längst nicht mehr<br />
passiv und auf ihre vier Wände konzen-<br />
triert. In jeder Lebensphase bleibt die<br />
Teilnahme am sozialen Leben ein wichtiges<br />
Bedürfnis. Seniorinnen und Senioren<br />
sind auch unternehmungsfreudig<br />
und bereit, weiterhin einen aktiven Beitrag<br />
in unserer Gesellschaft zu leisten.<br />
Eine zeitgemässe Alterspolitik macht<br />
sich auch Gedanken, wie sie die soziale<br />
Vernetzung der älteren Menschen<br />
erhalten kann und wie sich dieses Potenzial<br />
zum Wohl der Gemeinschaft<br />
nutzen lässt.<br />
DAS ALTER IN SEINER GANZEN<br />
VIELFALT BERÜCKSICHTIGEN<br />
Unsere Gesellschaft wird älter, denn<br />
wir leben länger und bleiben länger fi t<br />
und aktiv. Unterschiedliche Lebensbiografi<br />
en prägen unsere Bedürfnisse<br />
im Alter. Sie führen zu veränderten<br />
Erwartungen an die öffentlichen Einrichtungen.<br />
Die Gemeindepolitik ist<br />
gefordert, einen würdigen Umgang mit<br />
älteren Menschen zu fördern und das<br />
Alter in seiner ganzen Vielfalt zu berücksichtigen.<br />
FAZIT<br />
Die Bevölkerungsgruppe der älteren<br />
Menschen gewinnt an Bedeutung,<br />
und sie hat Erwartungen,<br />
die umfassender sind als nur die<br />
Bereitstellung von Spitex-Diensten<br />
oder Pfl egeheimplätzen. Wenn<br />
die Gemeinde auch zukünftig für<br />
Senioren attraktiv bleiben will,<br />
dann hat sie diesem Wandel der<br />
Bedürfnisse der neuen und wachsenden<br />
Generation der älteren<br />
Menschen Rechnung zu tragen<br />
und ihnen eine sinnvolle Lebensgestaltung<br />
im Alter zu ermöglichen.<br />
Dafür muss das Drehbuch<br />
der kommunalen Alter s politik neu<br />
geschrieben werden.<br />
Unsere Berater können Sie in diesem<br />
Prozess der Neuorientierung<br />
begleiten.
Vertiefende Einblicke in einen umfassenden Themenkomplex<br />
IKS IN <strong>GEMEINDE</strong>N<br />
Seite 4 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Seit dem 1. Januar 2010 ist das neue Gemeindegesetz des Kantons St. Gallen in Kraft. Es fordert<br />
zusammen mit der Verordnung über den Finanzhaushalt der Gemeinden die Existenz eines angepassten<br />
Internen Kontrollsystems (IKS). Die Frist dafür läuft bis zum 31. Dezember 2012. Aufgrund<br />
des umfassenden Themenkomplexes ist eine zeitnahe Auseinandersetzung mit den Rahmenbedingungen<br />
und den Anforderungen an ein IKS ratsam.<br />
Sebastian Rüth<br />
Wirtschaftsprüfung<br />
St. Gallen<br />
Andreas Thut<br />
Wirtschaftsprüfung<br />
Brugg<br />
Seit dem 1. Januar 2010 ist das neue Gemeindegesetz<br />
des Kantons St. Gallen in<br />
Kraft. Die Artikel 106 bis 124 beschäftigen<br />
sich mit dem Finanzhaushalt der Gemeinden.<br />
In Art. 123 ist geregelt, dass<br />
der Rat für ein der Grösse des Finanzhaushaltes<br />
angepasstes IKS zu sorgen<br />
hat. Damit soll gewährleistet werden,<br />
dass die Mittel zweckmässig verwendet<br />
und Fehler und Unregelmässigkeiten bei<br />
der Haushaltführung verhindert werden.<br />
In Ausführung des Artikels 106 Abs. 3<br />
des neuen Gemeindegesetzes hat die<br />
Regierung des Kantons St. Gallen zudem<br />
die Verordnung über den Finanzhaushalt<br />
der Gemeinden vom 10. November 2009<br />
erlassen, in welcher die Anforderungen<br />
an das IKS weiter konkretisiert werden.<br />
VERORDNUNG ÜBER DEN<br />
FINANZHAUSHALT DER <strong>GEMEINDE</strong>N<br />
VOM 10. NOVEMBER 2009<br />
Art. 32 und 33 der Verordnung legen<br />
die Grundsätze und die Mindestanforderungen<br />
an ein IKS fest. Die Grundsätze<br />
sind in Artikel 32 geregelt. Der Wortlaut<br />
des Artikels ist der folgende:<br />
Art. 32. Der Rat trifft Massnahmen:<br />
a) zum Schutz des Vermögens;<br />
b) zur Sicherstellung der zweckmässigen<br />
Verwendung der Mittel;<br />
c) zur Verhinderung und Aufdeckung<br />
von Fehlern und Unregelmässigkeiten<br />
bei der Rechnungsführung;<br />
d) zur Gewährleistung der Ordnungsmässigkeit<br />
der Rechnungslegung und<br />
der verlässlichen Berichterstattung.<br />
Das Interne Kontrollsystem umfasst<br />
regulatorische, organisatorische und<br />
technische Massnahmen. Der Rat berücksichtigt<br />
bei der Festlegung der<br />
Massnahmen die Verhältnisse in der Gemeinde,<br />
die Risikolage und das Kosten-<br />
Nutzen-Verhältnis.<br />
Artikel 33 defi niert die Mindestanforderungen.<br />
Der Wortlaut des Artikels ist<br />
der folgende:<br />
Art. 33. Der Rat legt insbesondere fest:<br />
a) den Aufgabenbereich der Verwaltungsstellen,<br />
die Gelder verwalten;<br />
b) die Unterschriftsberechtigten;<br />
c) die Berechtigung zur Zahlungsanweisung;<br />
d) die Visumsregelung;<br />
e) die Zuständigkeiten für die Verwendung<br />
bewilligter Kredite.<br />
Im Post- und Bankverkehr bedarf es der<br />
Kollektivunterschrift zu zweien, im elektronischen<br />
Zahlungsverkehr bedarf es<br />
einer sachgemässen Form der Kollektivzeichnung.<br />
Gemäss Art. 45 der Verordnung legt der<br />
Rat die Mindestvorschriften nach Art. 33
Seite 5 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Abb. 1: Drei Schritte zum IKS<br />
der Verordnung bis spätestens 31. Dezember<br />
2012 fest. Dann endet auch die<br />
Übergangsfrist und ein IKS, welches<br />
die gesetzlichen Anforderungen erfüllt,<br />
muss von den einzelnen Gemeinwesen<br />
eingeführt sein und angewendet werden.<br />
Deshalb ist es für die verantwortlichen<br />
Organe ratsam, sich zeitnah und<br />
intensiv mit den Herausforderungen<br />
bezüglich der Einführung und der Anwendung<br />
eines IKS zu befassen. Es ist<br />
1.<br />
EBENE<br />
2.<br />
EBENE<br />
3.<br />
EBENE<br />
INDIREKTE KONTROLLEN<br />
IKS AUF<br />
GESAMT<strong>GEMEINDE</strong>EBENE<br />
IKS AUF PROZESS- /<br />
ABTEILUNGSEBENE<br />
IT-KONTROLLEN /<br />
ARCHIVIERUNG / DATEN<br />
DIREKTE KONTROLLEN<br />
Abb. 2: Ebenen eines IKS in Gemeinden<br />
zu erwarten, dass bis Ende 2010 ein<br />
Leitfaden durch das Amt für Gemeinden<br />
erarbeitet wird. Im Jahr 2011 sollte eine<br />
Projektgruppe pro Gemeinwesen zusammengestellt<br />
werden, welche basierend<br />
auf dem Leitfaden das IKS-Projekt vorantreibt.<br />
Die folgenden Ausführungen sollen<br />
zu einer ersten vertieften Auseinandersetzung<br />
mit dem Thema animieren.<br />
ZENTRALE BEEINFLUSSER EINES IKS<br />
Als zentrale Beeinfl usser rund um ein<br />
IKS lassen sich fünf Personengruppen<br />
identifi zieren. Der Rat ist als oberste Leitung<br />
für die Schaffung und Aufrechterhaltung<br />
eines geeigneten IKS verantwortlich.<br />
Die Verwaltung trägt die<br />
Verantwortung für die Umsetzung der<br />
vom Rat festgelegten Grundsätze. Die<br />
GPK und die beauftragte Revisionsstelle<br />
bestätigen die Existenz eines IKS mit<br />
dem Testat. Dem Bürger wird somit<br />
mehr Sicherheit geboten.<br />
BALANCE ZWISCHEN KONTROLL-<br />
AUFWAND UND SICHERHEIT<br />
Art. 32 der Verordnung sieht vor, dass<br />
das IKS regulatorische, organisatorische<br />
und technische Massnahmen<br />
enthält. Der Rat berücksichtigt bei der<br />
Festlegung der Massnahmen die Verhältnisse<br />
in der Gemeinde, die Risiko -<br />
lage, die Komplexität von einzelnen<br />
Amtsstellen und das jeweilige Kosten-<br />
Nutzen-Verhältnis. Es kann bereits mit<br />
relativ geringem Kontrollaufwand recht<br />
grosse Sicherheit gewährleistet werden.<br />
Der jeweils zusätzliche Gewinn an<br />
Sicherheit wird ab einem gewissen<br />
Punkt mit einem überproportional hohen<br />
Kontrollaufwand erkauft. Es ist also<br />
enorm wichtig, dass der Rat das IKS so<br />
implementiert, dass zunächst mit wenigen<br />
– und vielleicht auch einfachen –<br />
Kontrollmassnahmen ein grosses Mass<br />
an Sicherheit erreicht wird.<br />
SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM IKS<br />
Die Einführung eines IKS ist ein Projekt,<br />
welches sich in drei Schritte gliedern<br />
lässt (siehe Abbildung 1). Wie für jedes<br />
andere Projekt ist es demnach sinnvoll,<br />
einen Projektzeitplan zu erstellen und einen<br />
Projektverantwortlichen zu ernennen.<br />
Der Projektverantwortliche sollte<br />
jeweils über einen Ansprechpartner im<br />
Rat und in der GPK verfügen. Er sollte<br />
auch die notwendigen Kompetenzen haben,<br />
verschiedene Arbeiten sinnvoll delegieren<br />
zu können.<br />
IKS AUF DREI EBENEN<br />
Die grundsätzliche Zielsetzung eines<br />
IKS, nämlich die Erstellung einer Jahresrechnung<br />
unter der Prämisse der<br />
Ordnungsmässigkeit, des Vermögensschutzes,<br />
der Einhaltung von Gesetzen<br />
Schlüsselkontrolle/<br />
Instrumente Idee Zielsetzung Beispiel<br />
Funktionentrennung „Vier Augen sehen mehr<br />
als zwei“<br />
Budget-Abweichungsanalyse<br />
Abstimmungen<br />
zwischen Haupt- und<br />
Nebenbuchhaltungen<br />
Eine starke Abweichung<br />
zur Vergleichsperiode<br />
erweckt Aufmerksamkeit<br />
Haupt- und Nebenbücher<br />
stimmen ständig überein<br />
Zugriffsrechte IT Der Mitarbeiter soll nur<br />
über diejenigen Zugriffe<br />
verfügen, die er effektiv<br />
benötigt<br />
Stammdatenverwaltung Im System hinterlegte<br />
Stammdaten sind korrekt;<br />
einer Veränderung wird<br />
besondere Aufmerksamkeit<br />
geschenkt<br />
Finanzkompetenzen und<br />
Genehmigungsverfahren<br />
Ausgaben ausserhalb des<br />
Budgets folgen einer<br />
separaten Finanzkompetenzregelung<br />
Abb. 3: Schlüsselkontrollen und Instrumente<br />
Eine einzelne Person kann<br />
nicht missbräuchlich tätig<br />
sein, da eine weitere<br />
Person kontrolliert<br />
Abweichungen zur<br />
Vergleichsperiode werden<br />
hinterfragt und somit<br />
überprüft<br />
Daten von verschiedenen<br />
Quellen sind deckungsgleich<br />
Nur berechtigte Personen<br />
haben Einsicht / Zugriff in<br />
die notwendigen Systeme<br />
Nur berechtigte Personen<br />
haben Zugriff und können<br />
so Änderungen von<br />
Stammdaten vornehmen<br />
Die Finanzkompetenzen<br />
und das Genehmigungsverfahren<br />
werden immer<br />
eingehalten<br />
Kollektivzeichnung im<br />
Zahlungsverkehr<br />
Monatliche Mutationsliste<br />
bei den Lohnzahlungen<br />
Das Kassabuch wird<br />
ständig à jour gehalten;<br />
Kassabuch und<br />
Buchhaltung stimmen<br />
überein<br />
Zugriff auf den e-Banking<br />
Account ist pro Mitarbeiter<br />
mit eigenem Passwort<br />
sichergestellt<br />
Nur der Finanzchef und<br />
dessen Stellvertreter<br />
können im Lohnsystem<br />
Änderungen vornehmen<br />
Kauf eines Mähers für den<br />
Fussballplatz ist teurer als<br />
budgetiert; Kauf wird vom<br />
Rat neu genehmigt
und Vorschriften und der Fehler- und Betrugsverhinderung,<br />
sollte auf den folgenden<br />
drei Ebenen sichergestellt werden<br />
(siehe Abbildung 2).<br />
SCHLÜSSELKONTROLLEN<br />
UND INSTRUMENTE<br />
Die Schlüsselkontrollen und die Instrumente<br />
eines IKS in Gemeinden lassen<br />
sich in eine allgemeine Ebene und in<br />
eine bereichsspezifi sche Ebene gliedern.<br />
Als Beispiele von Schlüsselkontrollen,<br />
also den zentralen Kontrollen im<br />
IKS, werden in der Regel folgende Kontrollen<br />
gemäss Abbildung 3 angeführt.<br />
DOKUMENTATION DES IKS:<br />
MÖGLICHE SCHWIERIGKEITEN<br />
Eine weitere Herausforderung steht<br />
den Verantwortlichen in einer sinnvollen<br />
und gut zu handhabenden Dokumentationsweise<br />
des IKS gegenüber.<br />
Insbesondere die Inventarisierung der<br />
Risiken und der korrespondierenden<br />
Kontrollen auf den drei IKS-Ebenen in<br />
einer Gemeinde kann möglicherweise<br />
Probleme bereiten. Die OBT hat daher<br />
eine Vorlage zur Inventarisierung von<br />
Risiken und Kontrollen entwickelt, welche<br />
im Folgenden in einer Basisversion<br />
aufgezeigt wird. Selbstredend steht es<br />
jeder öffentlichen Verwaltung frei, zusätzliche<br />
Informationen einzubauen.<br />
Die Vorlage (siehe Abbildung 4) soll lediglich<br />
einen Denkanstoss liefern. In<br />
der Praxis sollte die Dokumentation der<br />
Risiken und der Kontrollen auf den ver-<br />
schiedenen Ebenen des IKS getrennt<br />
vollzogen werden. Als Mindestinhalt<br />
sollte die Dokumentation eine Beschreibung<br />
des jeweiligen Risikos und<br />
dessen Auswirkungen auf das Rechnungswesen<br />
umfassen. Des Weiteren<br />
sollten die jedem Risiko korrespondie-<br />
FAZIT<br />
Das IKS ist eigentlich nichts grundsätzlich<br />
Neues, da in den Gemeinden,<br />
Schulen, Werken und Zweckverbänden<br />
häufi g bereits Kontrollen<br />
auf ansehnlichem Niveau vorhanden<br />
sind. Allerdings ist das IKS nur<br />
selten dokumentiert und die durchgeführten<br />
Kontrollen sind mangels<br />
Protokollierung nur lückenhaft<br />
nachvollziehbar. Hier gilt aus Sicht<br />
des Wirtschaftsprüfers folgende<br />
Grundregel zu beachten: „Was<br />
nicht dokumentiert ist, ist nicht vorhanden.“<br />
Das Amt für Gemeinden<br />
wird hier eine ähnliche Ansicht ver-<br />
Seite 6 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
RISIKO – INVENTAR KONTROLL – INVENTAR MASSNAHMEN<br />
RISIKOBESCHREIBUNG AUSWIRKUNGEN KONTROLLBESCHREIBUNG BEURTEILUNG FESTLEGUNG<br />
Einzelne Risiken je<br />
Hauptprozess beschreiben<br />
Beispiel Löhne<br />
falsche oder unberechtigte<br />
Lohnstammdatenmutationen<br />
Die Auswirkungen des Risikos<br />
auf das Rechnungswesen<br />
beschreiben(hoch, mittel, tief)<br />
Abb. 4: Vorlage zur Dokumentation eines IKS<br />
Einzelne Kontrolltätigkeiten<br />
beschreiben<br />
Hohes Risiko Stammdatenmutationsprotokoll<br />
monatlich prüfen<br />
renden Kontrollen aufgezeigt werden.<br />
Idealerweise werden Schlüsselkontrollen<br />
an dieser Stelle gesondert bezeichnet.<br />
In der Folge werden die Kontrollen<br />
beurteilt. Keine oder eine wirkungslose<br />
Kontrollfunktion erfordert Verbesserungsmassnahmen.<br />
Es erfolgt eine Beurteilung der<br />
Kontrollen (hoch, mittel, tief)<br />
Wo keine Kontrolle stattfi ndet<br />
oder sie eine geringe Wirkung<br />
zeigt, erfolgt eine Verbesserungsmassnahme<br />
Hohe Wirksamkeit Vorlage Gemeindepräsident<br />
und Visierung durch diesen<br />
treten, da Nicht-Dokumentiertes<br />
nicht überprüfbar ist. Auch die<br />
Funktionentrennung wird – häufi g<br />
aus Effi zienzgründen – nicht immer<br />
gelebt. Es besteht also vor allem<br />
Handlungsbedarf in der Analyse<br />
von Prozessen und Kontrollen, in<br />
der Dokumentation des IKS und in<br />
der Protokollierung der durchgeführten<br />
Kontrollmassnahmen.<br />
Die OBT kann mit Fachkenntnis und<br />
der Nutzung von Synergieeffekten<br />
aus der Einführung von IKS in der<br />
Privatwirtschaft auch zum Erfolg<br />
weiterer IKS-Projekte beitragen.
Seite 7 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Kundenporträt<br />
BÖZBERG – WO’S AUFWÄRTS GEHT!<br />
Im Dezember 2008 wurde an den Versammlungen der vier Aargauer Gemeinden Gallenkirch, Linn,<br />
Ober- und Unterbözberg das Begehren geäussert, die vier Orte zu einer einzigen Gemeinde „Bözberg“<br />
zu fusionieren. Im Mai 2009 machten sich über 50 Mitglieder aus den vier Dörfern an die<br />
Arbeit. Bereits im Juni 2010 konnten die sieben Arbeitsgruppen der Bevölkerung ein Resultat präsentieren,<br />
das sich konkret umsetzen lässt.<br />
Die vier fusionswilligen Aargauer Gemeinden<br />
Gallenkirch, Linn, Ober- und<br />
Unterbözberg liegen auf einer sanft<br />
gewellten Hochebene im Tafeljura mitten<br />
in einer idyllischen Landschaft.<br />
Was den Behörden und den Einwohnern<br />
aber zunehmend Sorgen bereitet,<br />
sind die sinkenden Bevölkerungszahlen<br />
und die drohende Gefahr, nur noch als<br />
Wohn- und Schlafgemeinden weiter<br />
zu existieren. Dass durch eine Zusammenlegung<br />
der vier Gemeinden zu einer<br />
einzigen Gemeinde „Bözberg“ alle<br />
profi tieren würden, war von Anfang an<br />
unbestritten. Der Lösung „Fügen wir<br />
zusammen, was zusammengehört“<br />
konnten alle zustimmen. Entsprechend<br />
erarbeiteten über 50 Mitglieder aus den<br />
vier Gemeinden in sieben Arbeitsgruppen<br />
das Profi l und die Grundlagen der<br />
neu zu schaffenden Gemeinde. Geleitet<br />
und begleitet wurde das Fusionsprojekt<br />
von OBT, Dr. Jean-Claude Kleiner.<br />
Die Gruppe „Gemeindebehörden und<br />
Verwaltung“ setzte sich mit der Grösse<br />
des künftigen Gemeinderats und der<br />
Verwaltung auseinander. Sie diskutierte,<br />
wie sich die einzelnen Ortsteile am<br />
besten einbeziehen liessen und kam<br />
zum Schluss, dass die Zahl der Behörden-<br />
und Kommissionsmitglieder von<br />
heute 147 auf rund 60 reduziert werden<br />
könne. Als Standort für die neue Verwaltung<br />
erachtete man die Räumlichkeiten<br />
des Schulhauses Oberbözberg als ideal.<br />
Die Gruppe „Entwicklung, Planung<br />
und Bau“ fasste den wichtigen Beschluss,<br />
dass ein qualitatives Wachstum<br />
anzustreben sei. Der Bevölkerungsrückgang<br />
solle künftig gestoppt werden,<br />
und für KMU seien attraktive Voraussetzungen<br />
zu schaffen. Einigen musste<br />
man sich in dieser Gruppe auch über die<br />
künftige Postleitzahl – 5225 Bözberg –<br />
sowie die Bezeichnung der Strassen mit<br />
den dazugehörigen Nummerierungen.<br />
Das Kernergebnis der Gruppe „Schulwesen“<br />
war, dass eine Zusammenle-<br />
gung der Schulen unabhängig vom Fusionsprojekt<br />
zwingend nötig sei. Denn<br />
mit insgesamt nur 80 bis 100 Schülern<br />
handelt es sich immer noch um eine<br />
kleine Schule. Eine allfällige Zusammenarbeit<br />
mit anderen Nachbargemeinden<br />
sei deshalb nicht auszuschliessen. Das<br />
Schulhaus Unterbözberg würde genügend<br />
Räumlichkeiten aufweisen, um<br />
alle Schüler der künftigen Gemeinde<br />
Bözberg zu beherbergen.<br />
Die Gruppe „Finanzen und Liegenschaften“<br />
kam zum Schluss, dass<br />
sich die Finanzlage recht gut und ausgeglichen<br />
präsentiere. Bei den Liegenschaften<br />
wolle man durch geschickte<br />
Erweiterungen, Umnutzungen und gegebenenfalls<br />
Sanierungen die kostengünstigsten<br />
Lösungen erzielen. Der<br />
künftige Finanzbedarf solle für alle transparent<br />
dargestellt und die Höhe des<br />
Steuerfusses mit höchster Sorgfalt und<br />
Umsicht behandelt werden.<br />
Völlig unproblematisch präsentierte<br />
sich die aktuelle Situation in der Gruppe<br />
„Versorgung, Entsorgung und Werkhof“,<br />
wo aus dem zusammengezogenen<br />
Wissen profi tiert werden könne.<br />
Weder in materieller noch in personeller<br />
Hinsicht seien durch die Fusion grosse<br />
Änderungen zu erwarten.<br />
Die Gruppe „Ortsbürger, Forst und<br />
Landwirtschaft“ war darauf bedacht,<br />
den Ortsbürgern die traditionellen Werte<br />
zu garantieren und die Ortsverbundenheit<br />
zu den Gemeinden aufrechtzuerhalten.<br />
Einer Zusammenlegung der<br />
Forstreviere stehe nichts im Wege. Im<br />
Gegenteil, dadurch würde man sogar<br />
die Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde<br />
Villnachern verstärken.<br />
Die Gruppe „Kultur, Freizeit und<br />
Vereine“ schliesslich hatte sich vornehmlich<br />
mit der Namensgebung und<br />
dem Wappen der neu zu schaffenden<br />
Gemeinde zu befassen. Dabei stand<br />
der Name „Bözberg“ von Anfang an im<br />
Vordergrund. Er stiess auch in der Bevölkerung<br />
auf breite Zustimmung. Mehr<br />
zu diskutieren gab hingegen die Gestaltung<br />
des neuen Gemeindewappens.<br />
Vorgeschlagen wurde das alte Wappen<br />
von 1872, das als „Roter Sechsberg<br />
im weissen Schild“ beschrieben wird.<br />
Im Gespräch blieb aber auch die Beibehaltung<br />
des Wappens einer der vier<br />
an der Fusion beteiligten Gemeinden.<br />
Hier setzte sich klar die Linner Linde<br />
als Favorit durch. Diese Linde existiert<br />
tatsächlich. Der imposante Baum auf<br />
dem Gemeindegebiet von Linn ist mit<br />
seiner Höhe von 22 Metern und einem<br />
Stammumfang von 11 Metern einer der<br />
grössten Bäume in der Schweiz. Einer<br />
Legende nach soll er an die letzten<br />
Überlebenden einer der grössten Pestepidemien<br />
im 16./17. Jahrhundert erinnern.<br />
Der Baum selbst dürfte aber um<br />
einiges älter sein. Die Ausgestaltung im<br />
neuen Wappen wird allerdings noch einiges<br />
an Zeit in Anspruch nehmen.<br />
Eigentlich wären die vier Bözberger<br />
Gemeinden nun bereit, den Zusam -<br />
menschlussvertrag der Bevölkerung vor -<br />
zu legen und im Rahmen der Gemeindeversammlung<br />
im Dezember 2010 bzw.<br />
an der Urne im Frühling 2011 absegnen<br />
zu lassen, damit die neu fusionierte Gemeinde<br />
im Jahr 2012 aus der Taufe gehoben<br />
werden kann. Nun ist aber der<br />
Kantonsbeitrag noch offen und dieser ist<br />
für die Fusion unabdingbar.
Seite 8 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Die Gemeindelandschaft verändert sich<br />
ERFOLGSFAKTOREN EINER <strong>GEMEINDE</strong>FUSION<br />
Derzeit ist die Gemeindelandschaft in vielen Kantonen in Bewegung. Vielschichtige demografi sche,<br />
gesellschaftliche und politische Veränderungen zwingen die Gemeinden, ihre gewachsenen Strukturen<br />
zu überdenken und Alternativen zu prüfen. Oft wird in der Folge nicht nur die Zusammenarbeit zwischen<br />
den Gemeinden weiter forciert, sondern es werden auch Zusammenschlüsse angestrebt.<br />
Dr. Jean-Claude<br />
Kleiner<br />
Partner<br />
Gemeindeberatung<br />
St. Gallen<br />
Die heutige vielfältige Gemeindelandschaft<br />
wurde Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
im Rahmen der politischen Ausgestaltung<br />
der Schweiz geschaffen. So sind die<br />
meisten Gemeinden weit über 100 Jahre<br />
alt. Höchste Zeit also, die in die Jahre<br />
gekommenen Strukturen einmal gründlich<br />
zu überdenken und allenfalls neue zu<br />
schaffen. Dies geschieht derzeit auch mit<br />
einer wachsenden Dynamik. Die nachfolgende<br />
Abbildung 1 zeigt sehr deutlich,<br />
dass sich die Anzahl der Gemeinden<br />
über viele Jahre kaum veränderte. Erst<br />
in den letzten 10 bis 20 Jahren trat eine<br />
markante Reduktion ein.<br />
MOTIVE FÜR EINE <strong>GEMEINDE</strong>FUSION<br />
Die Motive, eine Gemeindefusion anzugehen,<br />
sind sehr vielfältig. Wohl zeigt<br />
der dynamische gesellschaftliche Wandel<br />
vielen kleineren Gemeinden in immer<br />
mehr Bereichen die Grenzen auf. Aber es<br />
3300<br />
3200<br />
3100<br />
3000<br />
2900<br />
2800<br />
2700<br />
2600<br />
2500<br />
2400<br />
3203<br />
Abb. 1: Entwicklung der Anzahl Gemeinden<br />
sind auch andere Faktoren, welche die<br />
Vereinigung von Gemeinden beschleunigen,<br />
insbesondere<br />
die Fülle und Komplexität der Aufgaben;<br />
2596<br />
die Schwierigkeiten in der Rekrutierung<br />
von Behördenmitgliedern und<br />
Verwaltungsangestellten;<br />
der Standort- und Steuerwettbewerb;<br />
das Zusammenwachsen der Gemeinden<br />
durch die Urbanisierung / Verstädterung;<br />
die nachlassende Identifi kation der<br />
Bevölkerung mit der Gemeinde aufgrund<br />
der Mobilität;<br />
der Druck bzw. die Anreizsysteme der<br />
Kantone.<br />
Schliesslich leben und arbeiten wir auch<br />
nicht mehr nur lokal, sondern regional<br />
oder gar national. Wir bleiben nicht mehr<br />
an den eigenen Gemeindegrenzen stehen,<br />
sondern spüren den Sog der Regionalisierung<br />
oder gar Globalisierung. Fast<br />
unmerklich hat die Zivilisation unseren<br />
Horizont verschoben; wir sind weltweit<br />
vernetzt. Mit dieser mentalen Entwicklung<br />
hat sich auch die Bedeutung der<br />
Gemeindegrenzen relativiert. Wir verteidigen<br />
sie nicht mehr um jeden Preis.
Seite 9 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
ERFOLGSFAKTOREN<br />
EINER <strong>GEMEINDE</strong>FUSION<br />
Obwohl Gemeindefusionen mittlerweile<br />
alltäglich geworden sind, handelt es sich<br />
dabei nach wie vor um anspruchsvolle<br />
Projekte. Sachliche Argumente allein<br />
genügen nicht. Es müssen auch die fi -<br />
nanziellen Perspektiven stimmen. Und<br />
nicht zuletzt sind Gemeindefusionen<br />
eine Herzensangelegenheit. So müssen<br />
Kopf, Herz und Portemonnaie „Ja“ zu<br />
einer geplanten Vereinigung sagen. Um<br />
auf allen Ebenen gute Voraussetzungen<br />
zu schaffen, sind folgende Faktoren<br />
möglichst gut zu gestalten:<br />
1. KLARE ZIELSETZUNG<br />
Die involvierten Gemeindebehörden<br />
müssen sich aufgrund eines Vorprojekts<br />
unmissverständlich einig sein, welche<br />
Zielsetzung sie verfolgen. Dieser Zielsetzung<br />
gilt es auch mit Überzeugung<br />
nachzuleben.<br />
2. PROFESSIONELLE<br />
PROJEKTORGANISATION<br />
Ist die Zielsetzung bekannt, ist eine politisch<br />
ausgewogene Projektorganisation<br />
ins Leben zu rufen. Dabei haben die<br />
verantwortlichen Gemeindepräsidenten<br />
die Projektleitung wahrzunehmen, auch<br />
wenn externe Berater wesentliche Arbeit<br />
leisten. Externe Hilfen können nur<br />
Erfahrung und Fachkompetenz einbringen,<br />
aber nie politische Verantwortung<br />
übernehmen. Die Bevölkerung will gerade<br />
in diesem Thema die eigenen Behörden<br />
spüren und nicht fremde Sachverständige.<br />
Zu einer professionellen<br />
Projektorganisation gehört auch eine<br />
verbindliche Projektplanung, welche die<br />
wichtigen Etappen aufzeigt und für<br />
Transparenz sorgt. Nur wer sein Ziel<br />
kennt, fi ndet schliesslich einen Weg.<br />
3. GESCHLOSSENES AUFTRETEN<br />
Die Bevölkerung verfolgt solch wegweisende<br />
und teils auch schmerzhafte<br />
Projekte mit einem wachsamen Auge.<br />
Sie spürt, ob die Behörden geschlossen<br />
hinter dem Projekt stehen und ob die Interessen<br />
der verschiedenen Gemeinden<br />
ausgewogen vertreten sind. Ein halbherziges<br />
Engagement der einen oder anderen<br />
Person gefährdet den Erfolg massiv.<br />
4. INTEGRATION<br />
WEITERER BEHÖRDEN<br />
Meist werden Fusionsprojekte von den<br />
Gemeindebehörden initialisiert. Doch auch<br />
andere Behörden bzw. Körperschaften<br />
werden in ihren Interessen früher oder<br />
später tangiert. So gilt es, frühzeitig auch<br />
die Schulbehörden, die Verwaltungsräte<br />
der Ortsgemeinden und andere mehr ins<br />
Projekt zu integrieren. Ihnen soll dabei keine<br />
passive, sondern eine mitgestaltende,<br />
aktive Rolle zukommen.<br />
Einwohner Schweiz<br />
Kanton<br />
St. Gallen<br />
Kanton<br />
Thurgau<br />
5. INTEGRATION<br />
VON PARTEIEN, VEREINEN<br />
Das Überwinden von herkömmlichen<br />
und das Bauen von neuen Gemeindestrukturen<br />
braucht eine breite Trägerschaft.<br />
Es gilt deshalb, rechtzeitig die<br />
verschiedenen politischen Parteien oder<br />
Gruppierungen, aber auch die wichtigen<br />
Vereine einschliesslich des Gewerbes<br />
zur Diskussion dieses Themas einzuladen.<br />
Sie alle können als konstruktive Botschafter<br />
für die gewünschte Vereinigung<br />
eingesetzt werden. Stehen sie hingegen<br />
abseits, stossen solche neuen Horizonte<br />
bei ihnen meist auf Unverständnis und<br />
Ablehnung.<br />
6. INTEGRATION DER BEVÖLKERUNG<br />
In unseren demokratischen Verhältnissen<br />
ist nach wie vor die Stimmbevölkerung<br />
das entscheidende Organ.<br />
Sie gewinnt dann Vertrauen, wenn sie<br />
grundsätzlich von ihren Behörden überzeugt<br />
ist und nicht nur kalt informiert,<br />
sondern in den Fusionsprozess integriert<br />
wird. Es gilt also, Veranstaltungen zu organisieren,<br />
bei denen die Bevölkerung<br />
in kleinen Gesprächsrunden Anliegen<br />
und Fragen, Sorgen und Nöte einbringen<br />
kann.<br />
7. INTEGRATION<br />
DER MITARBEITENDEN<br />
Auch die Verwaltungsangestellten sind<br />
von einer Gemeindefusion betroffen.<br />
Sie sind deshalb frühzeitig zu informieren<br />
und für die entsprechenden Themen<br />
beizuziehen. Um Ängste bezüglich des<br />
Verlusts von Arbeitsplätzen zu reduzieren,<br />
kann eine Absichtserklärung der Gemeindebehörden<br />
mit dem Thema „Soziale<br />
Grundsätze im Vereinigungsprozess“<br />
wertvolle Dienste leisten.<br />
8. EHRLICHES ARGUMENTARIUM<br />
Die Bevölkerung wünscht sich im Rahmen<br />
einer Fusion keine Versprechen,<br />
sondern eine ehrliche Präsentation der<br />
Chancen und Risiken. Leere Worthülsen<br />
und Schönfärberei schaffen kein<br />
Vertrauen. Vielmehr sollen Chancen und<br />
Kanton<br />
Appenzell<br />
AHr.<br />
Kanton<br />
Graubünden<br />
Kanton<br />
Aargau<br />
Kanton<br />
Luzern<br />
1 – 500 31.4 % 2.4 % 3.8 % 5 % 58.3 % 14 % 4.6 %<br />
1 – 1 000 51.7 % 5.9 % 17.5 % 20 % 73.9 % 36.7 % 23 %<br />
1 – 3 000 76.7 % 35.3 % 72.5 % 80 % 95.6 % 71.6 % 62.5 %<br />
1 – 5 000 89.1 % 66.9 % 88.8 % 90 % 97.2 % 88.2 % 83 %<br />
1 – 10 000 95.7 % 91.8 % 95 % 95 % 98.9 % 97.4 % 92 %<br />
1 – 20 000 98.9 % 98.7 % 98.8 % 100 % 99.4 % 100 % 95.5 %<br />
Abb. 2: Grösse der Gemeinden in der Schweiz und in einzelnen Kantonen (2008)<br />
Risiken, aber auch offene Fragen fair und<br />
verständlich dargestellt werden. Dabei<br />
ist eine ganzheitliche und zukunftsorientierte<br />
Betrachtung notwendig. Schliesslich<br />
soll eine Gemeindefusion auch einen<br />
vielschichtigen Nutzen bringen.<br />
9. LAUFENDE KOMMUNIKATION<br />
Die Erfahrung zeigt, dass erfolgreiche<br />
politische Arbeit einer laufenden, transparenten<br />
und umfassenden Kommunikation<br />
bedarf. Es gilt deshalb, neben<br />
den verschiedenen persönlichen Begegnungen<br />
auch eine tragende Informationsbasis<br />
zu schaffen. So kann ein<br />
periodisches Informationsbulletin, ein<br />
Newsletter, eine spezielle Homepage<br />
oder eine Spalte im „Gmeindsblättli“ für<br />
einen kontinuierlichen Informationsfl uss<br />
sorgen. Das Motto „Ohne Kommunikation<br />
keine Fusion“ hat dabei besondere<br />
Berechtigung.<br />
10. POSITIVE AUSSTRAHLUNG<br />
Wenn die verantwortlichen Behörden<br />
keine Zuversicht ausstrahlen, kann auch<br />
die Bevölkerung kein Vertrauen in die<br />
geplante Fusion entwickeln. Ein solches<br />
Projekt soll deshalb mit viel Freude und<br />
Optimismus angepackt werden, um die<br />
Bevölkerung zu „begeistern“, Freude<br />
herrscht!<br />
FAZIT<br />
Obwohl das Thema Gemeindefusion<br />
in aller Munde ist und es bald<br />
zum gewohnten Alltag gehört, verlangt<br />
es eine sehr professionelle,<br />
sensible und ehrliche Bearbeitung.<br />
Eine Gemeindefusion kann nicht<br />
angeordnet, sondern nur im partnerschaftlichen<br />
Gleichschritt von<br />
Bevölkerung und Behörden realisiert<br />
werden. Bekanntlich kann<br />
man Vertrauen nicht verlangen, es<br />
muss erarbeitet und sorgfältig gepfl<br />
egt werden.
Die öffentlichen Verwaltungen auf dem Weg zu HRM2<br />
UMSETZUNG VON HRM2<br />
MIT ABACUS-SOFTWARE<br />
Seite 10 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Die Reform der Rechnungslegung der öffentlichen Gemeinwesen HRM2 wird nun konkret. Für die<br />
Gemeinden bedeutet dies, dass sie sich jetzt intensiv mit HRM2 auseinandersetzen müssen. Mit<br />
ABACUS steht die passende Software zur Verfügung und mit OBT ein Vertriebspartner, der die Gemeinden<br />
bei der gesamten Umsetzung wirkungsvoll unterstützt.<br />
Reto Bossard<br />
Informatik<br />
Zürich<br />
Silvia Pelliccioni<br />
Informatik<br />
Zürich<br />
Die Umsetzung der neuen Rechnungslegung<br />
HRM2 in der Software ABACUS<br />
darf nicht unterschätzt werden. Aufgrund<br />
des neuen Kontenplans und der<br />
Einführung der Anlagenbuchhaltung ist<br />
der Aufbau eines neuen Mandanten<br />
zwingend notwendig und entsprechend<br />
zeitintensiv. Der Neuaufbau des ABA-<br />
CUS-Mandanten sollte jedoch auch als<br />
Chance genutzt werden, die bestehen-<br />
den und vielleicht nicht mehr aktuellen<br />
Daten kritisch zu hinterfragen. Die Vorgaben<br />
des neuen Kontenplans sollten<br />
in der Software ABACUS so umgesetzt<br />
werden, dass zukünftig optimal mit dieser<br />
Lösung gearbeitet werden kann. Neu<br />
werden die Arten als Konten, die Funktionen<br />
als Kostenstellen geführt. Dadurch<br />
werden der Kontenplan vereinheitlicht<br />
und die Anzahl Konten massiv reduziert.<br />
Die Arten und Funktionen sind nur noch<br />
einmal im System erfasst; sämtliche<br />
Kombinationen werden beim Buchen<br />
vorgenommen. Durch den Aufbau eines<br />
neuen Mandanten müssen neben der<br />
Finanzbuchhaltung auch alle weiteren<br />
Applikationen neu aufgebaut oder übernommen<br />
werden. Dies ermöglicht ebenfalls,<br />
sich von Ballast zu trennen oder den<br />
neuen Mandanten den sich geänderten<br />
Bedürfnissen anzupassen: zum Beispiel<br />
den Lohnartenstamm überarbeiten oder<br />
nicht mehr aktive Lieferanten aus dem<br />
Stamm eliminieren.<br />
AUFBAU DER ANLAGENBUCHHAL-<br />
TUNG FRÜHZEITIG BEGINNEN<br />
Die Software ABACUS bietet eine Anlagenbuchhaltung,<br />
die vollständig in die<br />
anderen Applikationen integriert ist,<br />
IDT-HERBSTTAGUNG AM 19. NOVEMBER 2010 IN ZÜRICH: HRM2-EINFÜHRUNG<br />
Die Kantone haben bereits verschiedene Veranstaltungen zum Thema HRM2 durchgeführt. Zusätzlich bietet die Universität<br />
St. Gallen in Zusammenarbeit mit dem Softwarehersteller ABACUS Research ein Seminar zur Vorbereitung für die<br />
Einführung von HRM2 in Städten und Gemeinden an: 19. November 2010, Hotel Marriott, Zürich. Diese Veranstaltung zeigt<br />
neben theoretischen Aspekten von HRM2 auch die Umsetzung in der Software ABACUS auf. Die Gemeinde Laufenburg<br />
AG, vertreten durch den Leiter Finanzen Florian Gertiser, wird als OBT-Pilotkunde über seine Erfahrungen in einem Workshop<br />
berichten. Die Tagung versteht sich primär als Ausbildungsveranstaltung.<br />
Als Teilnehmende/r sollen Sie<br />
verstehen, welche Änderungen generell mit HRM2 vorgesehen sind und zu welchem Zweck diese Änderungen<br />
vorgenommen werden sollen.<br />
erkennen, welche Konsequenzen dies für die zukünftige Rechnungsführung und Rechnungslegung in Ihrer Stadt bzw.<br />
Gemeinde haben wird.<br />
daraus ableiten, welche Projektschritte Sie für eine Umstellung auf HRM2 planen und durchführen müssen.<br />
erste Hinweise mitnehmen, auf welche Weise die Anforderungen von HRM2 in einem modernen kommunalen<br />
Rechnungswesen erfüllt werden können.<br />
Für weitere Informationen und die Anmeldung verweisen wir Sie gerne auf die Webseite www.hrm2.public-management.ch
Seite 11 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Interview mit den Finanzverwaltern<br />
der per 1. Januar 2010 fusionierten<br />
Gemeinden Laufenburg und Sulz,<br />
Florian Gertiser und Roland Obrist,<br />
zum Thema HRM2:<br />
Welche Erfahrungen haben Sie als<br />
Pilotgemeinde HRM2 des Kantons<br />
Aargau bisher gemacht?<br />
Die fünf Pilotgemeinden im Kanton<br />
Aargau, welche Software von<br />
ABACUS, Ruf und HISoft einsetzen,<br />
konnten das Know-how<br />
für das Thema HRM2 gemeinsam<br />
aufbauen und<br />
sind weiterhin im regen<br />
Austausch untereinander.<br />
Sehr positiv war die enge<br />
und gute Zusammenarbeit<br />
mit dem Gemeindeinspektorat<br />
des Kantons Aargau,<br />
das jederzeit für die Pilotgemeinden<br />
zur Verfügung<br />
stand. Die entsprechenden<br />
Anweisungen waren<br />
durchdacht, klar und<br />
fundiert. Die Aufbauarbeit<br />
der Pilotgemeinden ist wegweisend<br />
für das defi nitive<br />
Handbuch HRM2 des Kantons<br />
Aargau.<br />
Welche Vorteile sind durch die Umstellung<br />
auf HRM2 entstanden?<br />
Der neue Aufbau, bzw. die Trennung<br />
von Arten und Funktionen führt zu<br />
einem einheitlicheren und transparenteren<br />
Kontenplan. Die vormals<br />
über 2500 Konten wurden dadurch<br />
auf 811 reduziert. Der Kontenplan<br />
ist detaillierter und damit besser<br />
beispielsweise in die Kreditoren- oder<br />
Finanzbuchhaltung. Die Anlagenbuchhaltung<br />
ist seit Jahren in vielen KMU<br />
und einigen Gemeinden im Einsatz und<br />
stellt zur Führung der Finanzbuchhaltung<br />
ein hilfreiches Instrument dar. Mit<br />
dem Aufbau der Anlagenbuchhaltung<br />
sollte frühzeitig begonnen werden.<br />
Denn die Erarbeitung der Anlagenwerte<br />
erweist sich je nach aktueller<br />
Führung der Anlagen als sehr zeitintensiv.<br />
Es empfi ehlt sich daher auch,<br />
möglichst bald mit der Einführung der<br />
Anlagenbuchhaltung zu beginnen. Für<br />
einen reibungslosen Übergang sollte<br />
die Umsetzung in zwei Phasen durchgeführt<br />
werden. Die erste Phase ist<br />
dem Aufbau der Anlagenbuchhaltung<br />
gewidmet. In der zweiten Phase erfolgt<br />
dann die Umsetzung der Anforderungen<br />
gemäss HRM2.<br />
vergleichbar, aber trotzdem noch angelehnt<br />
an den HRM1-Kontenplan,<br />
beispielsweise bei den Funktionen.<br />
Wie wurde der Kontenplan vom Gemeinderat<br />
und der Finanzkommission<br />
aufgenommen?<br />
Die Auswertungen nach HRM2 stiessen<br />
intern wie extern auf eine grosse<br />
Akzeptanz und bieten keine Schwierigkeiten<br />
in der Lesbarkeit. Auch die<br />
öffentliche Publikation des Budgets<br />
Roland Obrist (links) und Florian Gertisen meistern die Umsetzung<br />
von HRM2 gemeinsam erfolgreich.<br />
nach HRM2 wurde von den Stimmbürgern<br />
sehr positiv aufgenommen.<br />
Wie erlebten Sie die Überführung<br />
vom alten in den neuen Kontenplan?<br />
Die Zuweisung der bestehenden<br />
Konten auf den HRM2-Kontenplan<br />
wurde eher grob durchgeführt, es<br />
wurde beispielsweise auf die Splittung<br />
von Konten verzichtet. Dadurch<br />
fällt der detaillierte Budgetvergleich<br />
PILOTKUNDEN HRM2<br />
Verschiedene Kantone haben die Umsetzung<br />
von HRM2 mit einzelnen Gemeinden<br />
in Form von Pilotprojekten in der Praxis bereits<br />
geprüft. Bei weiteren Kantonen sind<br />
Projekte in den nächsten Monaten geplant.<br />
Als Beispiel dafür sei die Gemeinde<br />
Laufenburg (3212 Einwohner, ABACUS<br />
seit 01.01.2004) erwähnt. Die Aargauer<br />
Gemeinde hat den neuen HRM2-Kontenplan<br />
auf den 01.01.2010 mit der Software<br />
ABACUS umgesetzt. Ausschlaggebend<br />
für dieses Pilotprojekt waren die Fusion<br />
der Gemeinden Sulz und Laufenburg sowie<br />
die Verfügbarkeit der ABACUS-Software<br />
in der HRM2-Projektgruppe des Kantons<br />
Aargau. Dank der Fusion können die<br />
beiden Finanzverwalter Florian Gertiser,<br />
Laufenburg, und Roland Obrist, Sulz, das<br />
Thema HRM2 mit vereintem, fundiertem<br />
Wissen gemeinsam anpacken.<br />
teilweise lückenhaft aus. Die Erfahrungen<br />
in der Umsetzung von HRM2<br />
im Jahre 2010 fl iessen nun detailliert<br />
in das nächste Budgetjahr ein.<br />
Welches sind die nächsten Schritte<br />
in der Pilotphase?<br />
Die grösste Herausforderung steht<br />
noch bevor. Die Neubewertung des<br />
Anlagevermögens wird viel Zeit in<br />
Anspruch nehmen. Die Gemeinde<br />
Laufenburg darf aber auch bei diesem<br />
Thema auf die Unterstützung<br />
des Gemeindeinspektorats<br />
Aargau und<br />
auf die Beratung von OBT<br />
zählen.<br />
Wann sollte mit der Einführung<br />
von HRM2 begonnen<br />
werden?<br />
Die Einführung der neuen<br />
Rechnungslegung HRM2<br />
sollte als Chance gesehen<br />
werden. Der Rahmen<br />
ist gegeben und eine positive<br />
Grundhaltung erleichtert<br />
den Neubeginn.<br />
Die Gemeinden sollten<br />
sich mit dem Thema HRM2 frühzeitig<br />
und intensiv auseinandersetzen.<br />
In einem ersten Schritt sollte mit der<br />
Umsetzung der Anlagenbuchhaltung<br />
begonnen werden. Nach den Schulungen<br />
im Kanton Aargau Mitte 2012<br />
sollte dann die Umstellung des Kontenplanes<br />
an die Hand genommen<br />
werden.<br />
Wir bedanken uns für das aufschlussreiche<br />
Interview.<br />
FAZIT<br />
Arbeiten für die Umsetzung der<br />
neuen Rechnungslegung HRM2<br />
in der Software ABACUS sollten<br />
frühzeitig in Angriff genommen<br />
werden. Insbesondere mit der<br />
Einführung der Anlagenbuchhaltung<br />
sollte nicht zugewartet werden!<br />
Erfahrungsgemäss nimmt<br />
diese nämlich am meisten Zeit in<br />
Anspruch. Das OBT-Beraterteam<br />
steht für Unterstützung bei der<br />
Umsetzung gerne zur Verfügung.<br />
Für Preisauskünfte zur Anlagenbuchhaltung<br />
kann die Verkaufsabteilung<br />
(verkauf@obt.ch)<br />
jederzeit kontaktiert werden.
Neues MWST-Gesetz: in Rekordtempo umgesetzt und eingeführt<br />
MWSTG – WAS SICH<br />
FÜR DEN <strong>GEMEINDE</strong>BEREICH ÄNDERT<br />
Seite 12 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Vor fünf Jahren kündigte der damalige Bundesrat Merz die radikale Reform der Schweizer Mehrwertsteuer<br />
in Richtung einer „idealen“ Steuer an. Dieses Versprechen liess viele hoffen, endlich<br />
ein praxistaugliches Regelwerk zu erhalten. Im Rekordtempo wurde das Mehrwertsteuergesetz vier<br />
Jahre nach seiner Ankündigung komplett überarbeitet. Seit Januar 2010 ist die generalüberholte<br />
Version nun in Kraft. Auch für das Gemeinwesen gibt es darin ein paar spezifi sche Neuerungen.<br />
Thomas Koller<br />
Partner<br />
Treuhand<br />
Zürich<br />
Otmar Sieber<br />
Partner<br />
Steuer- und<br />
Rechtsberatung<br />
St. Gallen<br />
Eine MWST-Pfl icht ist unverändert nur<br />
dann gegeben, wenn die steuerbaren<br />
Leistungen einer Dienststelle mit Nicht-<br />
Gemeinwesen CHF 25 000 überschreiten.<br />
Ist dies der Fall, so bleibt die Dienststelle<br />
von der Steuerpfl icht auch dann<br />
befreit, wenn die steuerbaren Leistungen<br />
an Nichtgemeinwesen und an andere<br />
Gemeinwesen CHF 100 000 pro Jahr<br />
nicht übersteigen. Somit ist die Limite<br />
für die Steuerpfl icht von CHF 75 000 auf<br />
CHF 100 000 erhöht worden. Nicht mehr<br />
steuerbar sind künftig Leistungen, welche<br />
eine Dienststelle an andere Dienststellen<br />
des gleichen Gemeinwesens erbringt.<br />
Diese gelten neu als von der<br />
Steuer ausgenommene Umsätze (=Korrektur<br />
der Vorsteuer). Weiterhin gültig ist<br />
die Limite von CHF 150 000 für öffentliche<br />
Bereiche, welche mit gemeinnützigen<br />
Institutionen gleichgesetzt werden<br />
können (z.B. Alters- und Pfl egheime).<br />
VORSTEUERABZUG<br />
Der Vorsteuerabzug ist in Zukunft an die<br />
unternehmerische Tätigkeit geknüpft<br />
und nicht mehr direkt mit der Erzielung<br />
steuerbaren Umsatzes verbunden. Der<br />
Vorsteuerabzug kann deshalb künftig<br />
auch dann vorgenommen werden, wenn<br />
die steuerpfl ichtige Dienststelle noch<br />
gar keinen Umsatz erzielt. Dies kann<br />
zum Beispiel wichtig sein, wenn grosse<br />
Investitionen getätigt werden, bevor<br />
Umsätze anfallen. Das Vorliegen einer<br />
Rechnung ist nicht mehr Voraussetzung<br />
für den Vorsteuerabzug. Der Abzug ist<br />
dann möglich, wenn die Vorsteuer dem<br />
unternehmerischen Bereich zugeordnet<br />
werden kann, unabhängig davon, wie<br />
der bezahlte Vorsteuerbetrag nachgewiesen<br />
wird. In der Praxis dürfte gleichwohl<br />
kaum auf die Rechnung verzichtet<br />
werden können, sind doch die Betriebsaufwendungen<br />
auch für die Revisionsstelle<br />
oder die Prüfungsorgane der Gemeinde<br />
offenzulegen.<br />
KORREKTUR<br />
DES VORSTEUERABZUGS<br />
Verschiedene Mittelfl üsse, welche nicht<br />
Entgelte darstellen, führten beim alten<br />
Recht zu Vorsteuerkürzungen. Hier gibt<br />
es verschiedene Verbesserungen. Insbesondere<br />
bei Spenden muss neu keine<br />
Vorsteuerkürzung mehr vorgenommen<br />
werden. Subventionen, Kurtaxen oder<br />
Bei träge aus kantonalen Wasser-, Abwasser-<br />
oder Abfallfonds hingegen ziehen<br />
nach wie vor eine Korrektur des Vorsteuerabzugs<br />
nach sich. Neu werden<br />
auch die „Innenumsätze“ innerhalb des<br />
gleichen Gemeinwesens als steuerausgenommene<br />
Entgelte behandelt und<br />
haben eine entsprechende Korrektur<br />
des Vorsteuerabzugs bei der leistenden<br />
Dienststelle zur Folge.<br />
Falls die Dienststelle für solche Umsätze<br />
nicht optiert, besteht allerdings die Gefahr,<br />
dass auf ehemaligen Investitionen<br />
eine Vorsteuerkorrektur vorgenommen<br />
werden muss, da diese Investitionen<br />
neu im steuerausgenommenen Bereich<br />
angesiedelt sind. Daher ist eine Optierung<br />
unbedingt zu prüfen.<br />
VERFAHRENSRECHT<br />
Im Verfahrensrecht sind die Rechte und<br />
Pfl ichten der steuerpfl ichtigen Person<br />
und der Behörde sowie Fragen rund um<br />
den Steuerbezug geregelt. Neu muss die
Seite 13 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Steuerforderung von der Steuerverwaltung<br />
bei einer Revision für eine gesamte<br />
Steuerperiode festgesetzt werden. Der<br />
Steuerpfl ichtige ist trotz Zahlung an die<br />
eigenen Abrechnungen nicht mehr gebunden<br />
und kann innerhalb der Verjährungsfrist<br />
Korrekturen vornehmen. In<br />
Zukunft muss von jeder steuerpfl ichtigen<br />
Person innerhalb von sechs Monaten<br />
nach Ende der Steuerperiode eine<br />
sogenannte „Finalisierung“ vorgenommen<br />
werden. Während dieser Frist kann<br />
die Eidg. Steuerverwaltung die Steuerforderung<br />
nicht festsetzen oder Korrekturen<br />
vornehmen. Weiter hat die steuerpfl<br />
ichtige Person per Gesetz nun das<br />
Anrecht auf eine rechtsverbindliche Auskunft<br />
der Behörde oder kann selbst die<br />
Durchführung einer Kontrolle verlangen.<br />
Die Steuerverwaltung setzt nach der<br />
Kontrolle die Steuerforderung mit einer<br />
Einschätzungsmitteilung fest. Falls diese<br />
bezahlt wird, ist die Festsetzung sowohl<br />
für die Steuerverwaltung als auch für<br />
den Steuerpfl ichtigen verbindlich. Damit<br />
wird die Rechtssicherheit erhöht. Nach<br />
heutiger Praxis wird die Einschätzungsmitteilung<br />
allerdings als Verfügung erlassen,<br />
womit die steuerpfl ichte Person<br />
Fehler mittels einer Einsprache geltend<br />
machen muss.<br />
DETAILLIERTERE<br />
UMSATZDEKLARATION<br />
Mit dem revidierten MWST-Gesetz verlangt<br />
die Steuerverwaltung eine detailliertere<br />
Deklaration der Umsätze bzw.<br />
Mittelfl üsse. So sind fünf neue Abrechnungspositionen<br />
dazugekommen. Seit<br />
Anfang 2010 sind folgende Punkte separat<br />
offenzulegen:<br />
■ Entgelte für optierte Umsätze<br />
(Pos. 205 des neuen Abrechnungsformulars)<br />
■ Leistungen im Ausland (Pos. 221)<br />
■ Übertragungen im Meldeverfahren<br />
(Pos. 225)<br />
■ Subventionen, Kurtaxen etc.<br />
(Pos. 900)<br />
■ Spenden, Dividenden, Schadenersatz<br />
(Pos. 910)<br />
Damit diese Positionen auf dem Abrechnungsformular<br />
auch gesondert<br />
ausgewiesen werden, sind entsprechende<br />
MWST-Codes zu hinterlegen<br />
und allenfalls entsprechende Umsatzkonten<br />
einzurichten. Weggefallen ist<br />
die separate Deklaration des Eigenverbrauchs,<br />
da dieser neu als Korrektur<br />
des Vorsteuerabzugs und nicht mehr<br />
als Umsatztatbestand behandelt wird.<br />
BEZUGSTEUER ERSETZT<br />
DIENSTLEISTUNGS-IMPORT<br />
Wie bis anhin müssen Dienstleistungsbezüge<br />
aus dem Ausland auf dem<br />
Abrechnungsformular separat deklariert<br />
werden (Pos. 380 des neuen Formulars).<br />
Neu umfasst diese Verpfl ichtung<br />
neben Dienstleistungen auch<br />
Lieferungen im Inland durch ausländische<br />
nicht steuerpfl ichtige Unternehmungen<br />
(z.B. werkvertragliche Lieferungen<br />
von einem ausländischen<br />
Bauunternehmen). Da sich am Verfahren<br />
nichts ändert, kann der bereits unter<br />
dem „alten“ System vorhandene<br />
MWST-Code für die Bezugsteuer verwendet<br />
werden.<br />
VORSTEUERABZUG<br />
UND EIGENVERBRAUCH<br />
Während im alten Formular drei Felder<br />
für den Vorsteuerabzug ausreichten,<br />
verlangt die Steuerverwaltung inskünftig<br />
folgende fünf Detailpositionen:<br />
■ Vorsteuern auf Material- und<br />
Dienstleistungsaufwand (Pos. 400)<br />
■ Vorsteuern auf Investitionen und<br />
übrigem Betriebsaufwand (Pos. 405)<br />
■ Einlageentsteuerung (Pos. 410)<br />
■ Vorsteuerkorrektur gemischte<br />
Verwendung, Eigenverbrauch<br />
(Pos. 415)<br />
■ Vorsteuerkürzung Nicht-Entgelte wie<br />
Subventionen usw. (Pos. 420)<br />
Nach wie vor sind die Vorsteuern auf<br />
Material- und Dienstleistungsaufwand<br />
bzw. auf Investitionen und übrigem Betriebsaufwand<br />
separat auszuweisen.<br />
Hier können auch die bisherigen Codes<br />
und Finanzbuchhaltungs-Konten weiterverwendet<br />
werden. Nicht mehr notwendig<br />
ist hingegen ein separater Code für<br />
die Verbuchung von Verpfl egungsspesen,<br />
da diese seit 2010 zu 100 % abzugsfähig<br />
sind. Der Eigenverbrauch wird, wie<br />
erwähnt, neu als Vorsteuerkürzungstatbestand<br />
behandelt. Falls bereits beim<br />
Bezug von Leistungen klar ist, dass diese<br />
nicht für den unternehmerischen Bereich<br />
verwendet werden, kann einfach<br />
auf den Vorsteuerabzug verzichtet werden.<br />
Sofern erst zu einem späteren<br />
FAZIT<br />
Das neue MWST-Gesetz bringt in<br />
vielen Bereichen die erhoffte Erleichterung<br />
und Rechtssicherheit<br />
für die MWST-Verantwortlichen in<br />
den Gemeinden. Das rekordverdächtige<br />
Tempo, mit dem die Gesetzesänderung<br />
unter Dach und<br />
Fach gebracht wurde, hatte unter<br />
anderem auch zum Ziel, den Steuerpfl<br />
ichtigen und Konsumenten<br />
möglichst rasch Steuereinsparungen<br />
im dreistelligen Millionenbereich<br />
zu verschaffen. Den Preis<br />
Zeitpunkt klar ist, dass kein Vorsteuerabzugsrecht<br />
besteht, so kann eine Korrektur<br />
mit einem separaten Vorsteuercode<br />
erfolgen. Diese wäre analog zur<br />
Behandlung der Importsteuer als reine<br />
Vorsteuerkorrektur auszugestalten. Als<br />
Gegenstück zum Eigenverbrauch fi ndet<br />
neu auch die Einlageentsteuerung Einzug<br />
im neuen Formular. Wie beim Meldeverfahren<br />
dürfte es sich dabei meistens<br />
um einmalige Tatbestände handeln,<br />
so dass auch hier eine manuelle<br />
Ermittlung des rückforderbaren Betrages<br />
und Ergänzung des Formulars am effi -<br />
zientesten sein dürfte.<br />
AUSWIRKUNGEN<br />
AUF DEN FIBU-KONTENPLAN<br />
Im Umsatzbereich empfi ehlt es sich, pro<br />
Umsatzkategorie mindestens ein eigenes<br />
Fibu-Konto einzurichten und mit<br />
dem relevanten MWST-Code zu parametrisieren.<br />
Grundsätzlich könnte der<br />
hinterlegte Code manuell übersteuert<br />
werden, was jedoch fehleranfällig sein<br />
dürfte. Weiter erleichtert auch der nach<br />
Umsatzsteuer-Kategorie differenzierte<br />
Kontenplan die von der Steuerverwaltung<br />
verlangte Umsatzabstimmung.<br />
dafür zahlten vor allem die Steuerpfl<br />
ichtigen. Bei vielen Gesetzesbestimmungen<br />
ist die praktische<br />
Handhabung nämlich noch nicht<br />
ganz klar und wird sich erst in den<br />
kommenden Monaten oder gar<br />
Jahren herauskristallisieren. Es<br />
wird also Aufgabe der Gemeindeverantwortlichen<br />
sein, sich noch in<br />
grösserem Masse permanent mit<br />
der MWST-Praxis auseinanderzusetzen.<br />
OBT bietet dafür gerne Unterstützung.
Kundenporträt<br />
ISO-ZERTIFIZIERUNG<br />
FÜR DIE PKSG PENSIONSKASSE<br />
Seite 14 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Ursprünglich vor allem in der Industrie eingesetzt, erfolgte die Anwendung der ISO-Normen mit<br />
der zunehmenden Bedeutung von Qualität als entscheidender Erfolgsfaktor rasch in anderen Wirtschaftssektoren.<br />
Auch in öffentlichen Unternehmen wurden zahlreiche Zertifi zierungen bereits erfolgreich<br />
durchgeführt. Die Pensionskasse St. Galler Gemeinden Genossenschaft (PKSG) konnte im<br />
Oktober 2010 – nach dem Ja zum QMS-Qualitätsmanagement-System vor zwei Jahren – stolz ihr<br />
Qualitätszertifi kat nach ISO 9001:2008 entgegennehmen.<br />
Die ISO-9000ff-Normen wurden in den<br />
frühen Achtzigerjahren entwickelt und<br />
1988 international in Kraft gesetzt. Sie<br />
regeln die wesentlichen Bereiche eines<br />
umfassenden Qualitätsmanagement-<br />
Systems QMS nach anerkannten Standards.<br />
Mit der inzwischen in Kraft gesetzten<br />
Revision ISO 9001:2008 wurden<br />
die bisherigen System-Erfordernisse präzisiert<br />
und ihre Kompatibilität zu anderen<br />
Normen verbessert. Die überarbeiteten<br />
ISO-Normen berücksichtigen so noch<br />
besser die Veränderungen in der Dienstleistungs-<br />
und Verwaltungswelt.<br />
MAXIMALE INTERNE UND<br />
EXTERNE NUTZENERBRINGUNG<br />
In öffentlichen Unternehmen und Verwaltungen<br />
haben in den letzten Jahren<br />
Aspekte wie Effi zienz, Kundenorientierung,<br />
Mitarbeiterzufriedenheit sowie<br />
schlanke und reibungslose Arbeitsabläufe<br />
stark an Bedeutung gewonnen.<br />
Mit dem Aufbau und dem Betrieb eines<br />
QMS wollte die PKSG ihre Transparenz<br />
und Effi zienz verbessern. Wichtig waren<br />
ihr auch die Sicherung des internen<br />
Know-how und die Steigerung der Mitarbeiter-<br />
und Kundenzufriedenheit. Im<br />
Zentrum des Projektes – das im Jahr<br />
2008 beschlossen und im Frühjahr 2009<br />
an die Hand genommen wurde – stand<br />
zudem eine maximale interne und externe<br />
Nutzenerbringung für die einzelnen<br />
Gemeinden und weitere öffentliche Einrichtungen.<br />
ZEITRAHMEN<br />
VON 12 BIS 15 MONATEN<br />
Das QMS der PKSG sollte über alle<br />
Zweige der Tätigkeiten der Geschäftsstelle<br />
eingeführt werden. Als Termin<br />
für die Zertifi zierung wurde der Herbst<br />
2010 festgelegt. Der Prozess zum<br />
Auf bau des Qualitätsmanagement-<br />
Systems wurde vom Beratungsunternehmen<br />
OBT AG, unter der Leitung von<br />
Jean-Pierre Sutter begleitet. Als grund-<br />
Seit 2010 ist die PKSG Pensionskasse St. Galler Gemeinden stolze Besitzerin einer ISO-Zertifi -<br />
zierung (im Bild Geschäftsführer Heinz Eigenmann).<br />
legend für den Erfolg des Projekts wurde<br />
die Motivation und Identifi kation der<br />
Mitarbeitenden mit dem zu erarbeitenden<br />
QMS erachtet. Dank ihrer Integration<br />
gleich von Beginn weg konnte eine<br />
wertvolle Basis geschaffen werden, um<br />
die defi nierten Ziele zu erreichen und<br />
eine Nachhaltigkeit für den praktischen<br />
Alltag zu erzielen. Wo es möglich war,<br />
wurden die bereits vorhandenen Arbeitsabläufe<br />
als Grundlage herangezogen<br />
und in intensiver Zusammenarbeit<br />
mit den entsprechenden Mitarbeitenden<br />
überpüft und optimiert. Manchmal<br />
war es auch erforderlich, gänzlich neue<br />
Lösungen zu erarbeiten. In Workshops<br />
und Arbeitsgruppen wurden die täglichen<br />
Arbeitsprozesse streng unter<br />
die Lupe genommen, um schliesslich<br />
ein massgeschneidertes QMS für die<br />
PKSG zu erhalten.<br />
QMS VON INNEN<br />
GELEBT UND GETRAGEN<br />
Dank der kontinuierlichen Involvierung<br />
in den Qualitätsmanagement-Prozess<br />
ist es für die Mitarbeitenden der PKSG<br />
nun ein Leichtes, die einzelnen Arbeitsabläufe<br />
und Qualitätsdienstleistungen<br />
nachzuvollziehen und täglich umzusetzen.<br />
Sie tragen das QMS mit Überzeugung<br />
mit, nutzen es motiviert und sind<br />
um dessen ständige Weiterentwicklung<br />
besorgt. Ihr Know-how ist nun<br />
gesichert, und sie können ihre Arbeitsqualität,<br />
mit Hilfe des QMS ständig verbessern.<br />
Entsprechend stolz konnten<br />
das PKSG-Team und Geschäftsführer<br />
Heinz Eigenmann im Oktober 2010<br />
das ISO-Zertifi kat von der Schweizerischen<br />
Vereinigung für Qualitäts- und<br />
Managementsysteme SQS entgegennehmen.
Seite 15 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Behördenübergreifende elektronische Prozesse<br />
MEHR NUTZEN AUS DER VERNETZUNG ZIEHEN<br />
Im Zuge der Registerharmonisierung werden viele Prozesse im Datenverkehr zwischen Behörden<br />
automatisiert. Nun fragt sich, wie aus dieser neu entstandenen Vernetzung der höchste Nutzen<br />
gezogen werden kann. Die eCH-Standards, die bereits im integrierten, offenen Informationssystem<br />
NEST digital government umgesetzt sind, und die Zusammenarbeit mit OBT bieten dafür eine optimale<br />
Lösung.<br />
Reto Schaffner<br />
Partner<br />
Informatik<br />
Zürich und St. Gallen<br />
Pier Luigi Mola<br />
Informatik<br />
Zürich<br />
Beim e-Government liegt der grösste<br />
Nutzen im Datenverkehr zwischen den<br />
Behörden. Die Prozesse „Zivilstandsmeldungen<br />
aus Infostar“, „Zu-/Wegzugsmeldungen<br />
anderer Gemeinden“, „Ausländerbewilligungswechsel<br />
von ZEMIS“<br />
und „Meldungen aus ORDIPRO (Diplomaten)“<br />
können so dank den eCH-Standards<br />
elektronisch über sedex abgewickelt<br />
werden.<br />
SEDEX / /POR PORTAL / ONLINE ESER SERVICE<br />
Dataexchange<br />
-Services<br />
DIREKTE<br />
VERARBEITUNG<br />
Web-Service<br />
CRM<br />
AKTIVITÄTEN<br />
AUFGABEN<br />
NEST Anwendungen<br />
Workfl ow-<br />
Services<br />
ENTSCHEIDUNG<br />
VERTEILUNG<br />
Elektronische Zivilstandsmeldung<br />
INFOSTAR<br />
XML-FILE<br />
Sedex-Adapter<br />
<strong>GEMEINDE</strong> / NEST<br />
XML-FILE<br />
CRM - Aktivität<br />
Ereignis in<br />
Einwohnerkontrolle<br />
Im eCH-Standard gibt es nur Einzelmeldungen,<br />
und so könnte z.B. der<br />
Geschäftsfall „Ehe“ aus den drei Einzelmeldungen<br />
Ehe, Namensänderung<br />
und Bürgerrechtsänderung bestehen.<br />
Zusammengehörende Einzelmeldungen<br />
werden dank NEST digital government<br />
beim Eingang automatisch zu einem<br />
Geschäftsfall zusammengefasst, damit<br />
dieser wie gewohnt integriert verarbeitet<br />
werden kann.<br />
PORTAL-INTEGRATION<br />
(CITIZEN TO GOVERNMENT)<br />
Im Rahmen der Umsystem-Integration<br />
stellt NEST eine Web-Service-Infrastruktur<br />
zur Verfügung, welche den Anbietern<br />
von Online-Portalen ermöglicht,<br />
die Daten direkt in ihrer Anwendung<br />
anzuzeigen. Somit hätte der Einwohner/<br />
Kunde nur noch die nicht vorhandenen<br />
Daten zu erfassen.<br />
NEST Web-Service ermöglicht auch das<br />
Schreiben von Daten aus dem Portal, wie<br />
z.B. das Übergeben von XML-Dateien<br />
für eine Umzugsmeldung, damit der<br />
Geschäftsfall im NEST medienbruchfrei<br />
verarbeitet werden kann. Das Dateiformat<br />
entspricht dem eCH-Standard und<br />
ist schweizweit einheitlich. Es sind die<br />
Geschäftsfälle „Meldung Zu-/Um- oder<br />
Wegzug“, „Meldung Zustelladresse“,<br />
„Meldung Adresssperre“ und „Bestellung<br />
von Ausweisen und Bescheinigungen“<br />
möglich.<br />
Auch kostenpfl ichtige Transaktionen<br />
können beim Online-Portal als Kartenzahlung<br />
über entsprechende Zahlungsfunktionen<br />
(z.B @yellowpay, Saverpay)<br />
erfolgen. Das Portal kann bezahlte und<br />
unbezahlte Rechnungen über einen<br />
Web-Service an NEST übergeben, welche<br />
diese in das ERP/Finanz-System<br />
integriert. NEST bietet sich so auch bei<br />
den Portal-Prozessen als eine zentrale<br />
Fakturierungsstelle an.<br />
NEST CRM BEIM E-GOVERNMENT<br />
Eine wichtige Funktion im Ablauf von<br />
elektronischen Prozessen übernimmt<br />
das integrierte CRM, das als zentrale<br />
Schaltstelle die Prozesse für den Anwender<br />
sichtbar macht. Die Anwender<br />
sichten die Geschäftsfälle in einer Aufgabenliste<br />
und können das hinterlegte<br />
Ereignis wie z.B. Ehe oder Umzug direkt<br />
starten. Die Daten werden vorbelegt,<br />
sodass der Anwender jederzeit die<br />
Übersicht und Kontrolle behält.<br />
FAZIT<br />
OBT und NEST digital government<br />
haben die bekannten Vorgaben<br />
optimal umgesetzt und bieten<br />
ihnen Unterstützung bei den hohen<br />
Anforderungen, welche die<br />
Umsetzung des elektronischen<br />
Einwohner-Meldeprozesses stellt.<br />
Mit den zukunftsorientierten Produkten<br />
NEST / IS-E und dem Partner<br />
OBT wählen Sie eine nachhaltige<br />
Lösung, welche Sie die<br />
künftigen Änderungen entspannt<br />
meistern lässt.
Schule und Gemeinde: vernetzte Aufgabenerfüllung nötig<br />
SCHULE IST ÜBERALL<br />
Seite 16 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Gesellschaftliche und bildungspolitische Veränderungen beeinfl ussen das Angebot der Schule.<br />
Nebst dem Unterrichten nach Lehrplan ist die Schule zunehmend in soziale Problemstellungen und<br />
Aufgaben einbezogen. Um in diesem Umfeld gute und effi ziente Arbeit zu leisten, wird eine Vernetzung<br />
und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Aufgabenbereichen und Leistungsanbietern<br />
immer wichtiger.<br />
Jean-Pierre Sutter<br />
Gemeindeberatung<br />
St. Gallen<br />
Die Schule ist nicht statisch, sie lebt.<br />
Pädagogische Neuerungen fi nden laufend<br />
Eingang in den Schulalltag. Verschiedene<br />
Trends und gesellschaftliche<br />
Entwicklungen prägen aber ebenso das<br />
schulische Geschehen. Die Schule verfügt<br />
inzwischen über eine Angebots-<br />
und Leistungspalette, die diejenige<br />
einer rein schulischen Institution deutlich<br />
übersteigt. Sie bietet zum Beispiel<br />
Tagesbetreuung und Sozialberatung<br />
an, plant Altpapierentsorgung, Energiespar-<br />
und Gesundheitswochen (für die<br />
ganze Gemeinde!), macht Sucht- und<br />
Gewaltprävention, stellt öffentliche<br />
Spielplätze bereit, organisiert Spezialkurse,<br />
Freizeit- und Ferienaktivitäten<br />
und noch vieles mehr.<br />
„QUERSCHNITTAUFGABEN“<br />
ZWISCHEN SCHULE UND <strong>GEMEINDE</strong><br />
Solche Anliegen werden an die Schule<br />
herangetragen und ihre Umsetzung teilweise<br />
verordnet. Andere Bedürfnisse<br />
ergeben sich aus einem engagierten<br />
Schulalltag oder im unmittelbaren Kontakt<br />
mit Kindern, Jugendlichen und Eltern.<br />
Oft stellt die Schule zuerst fest,<br />
wo bei Heranwachsenden Defi zite oder<br />
sogar Fehlentwicklungen entstehen.<br />
Sie ist geneigt, unmittelbar zu handeln,<br />
denn sie selbst ist sehr an konkreten<br />
Lösungen oder Verbesserungen interessiert.<br />
Ihr sind aber häufi g – aus formalen<br />
Gründen – die Hände gebunden<br />
und auch ihre Ressourcen sind limitiert.<br />
Ausserschulische oder freiwillige Angebote<br />
und Leistungen werden des halb<br />
zu sogenannten „Querschnittaufgaben“<br />
zwischen der Schule und anderen<br />
kommunalen Zuständigkeitsbereichen.<br />
In der Folge wird eine gute Zusammen-<br />
arbeit zwischen Schule und Politischer<br />
Gemeinde immer wichtiger und letztlich<br />
zu einem zentralen Erfolgsfaktor.<br />
Mögliche Schnittstellenbereiche<br />
Schule / Gemeinde<br />
■ Soziale Dienste<br />
■ Vormundschaftswesen<br />
■ Schulsozialarbeit<br />
■ Frühförderung<br />
(vor Schuleintritt)<br />
■ Betreuungsangebote<br />
■ Jugendarbeit<br />
■ Integration Fremdsprachiger<br />
■ Informations- und<br />
Beratungsstellen<br />
■ Gesundheitsprävention<br />
■ Erwachsenenbildung<br />
■ Schulwegplanung und<br />
Schulwegsicherung<br />
■ Öffentliche Spielplätze<br />
■ Mehrzweckhallen<br />
■ Öffentliche Bibliothek/Ludothek<br />
■ usw.<br />
HÖHERE ERWARTUNGEN<br />
Die Erwartungen der Bevölkerung an die<br />
öffentlichen Institutionen sind heute anders<br />
als früher. Das ist zu berücksichtigen,<br />
wenn die Attraktivität eines Wohnstandorts<br />
erhalten bleiben soll. Die<br />
Gemeinden sind daher zunehmend bereit,<br />
auch nicht zwingende, ausserschulische<br />
Angebote für Kinder, Jugendliche<br />
und Familien zu fördern und zu unterhalten.<br />
Die besondere Herausforderung<br />
wird darin bestehen, zu einer gesamtheitlichen<br />
und kohärenten Politik zu fi nden,<br />
welche die Schulpolitik mit einer<br />
Kinder-, Jugend-, Familien- und Sozialpolitik<br />
verbindet.<br />
GEMEINSAM RESSOURCEN EFFIZI-<br />
ENT UND NACHHALTIG EINSETZEN<br />
Das Gelingen einer solchen Gemeindepolitik<br />
ist abhäng von einer konstruktiven<br />
und lösungsorientierten Zusammenarbeit<br />
von Schule und Politischer<br />
Gemeinde. Die Erfahrungen zeigen allerdings,<br />
dass die Schwierigkeiten häufi<br />
g darin bestehen, dass die verschiedenen<br />
Gremien zu wenig voneinander<br />
wissen. Man hat oft nur marginale
Seite 17 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Kenntnisse über das, was die andere<br />
Seite macht und welche Herausforderungen<br />
in deren Aufgabenbereichen anstehen<br />
und zu lösen sind. Mit einem<br />
institutionalisierten Austausch könnten<br />
Bedürfnisse offengelegt, Geplantes optimiert<br />
und breiter abgestützt werden.<br />
Visionen bekämen so einen grösseren<br />
Nährboden. Beide Beteiligten könnten<br />
gemachte Erfahrungen aus ihrem Bereich<br />
deklarieren und einbringen. Auch<br />
Verantwortlichkeiten könnten immer<br />
wieder fl exibel bestimmt werden. Eine<br />
solche Zusammenarbeit böte darüber<br />
hinaus die Möglichkeit, besondere Problemstellungen<br />
aufzuzeigen, Vorschläge<br />
einzubringen und ergänzende Massnahmen<br />
oder Angebote mit Nachdruck<br />
einzufordern. Durch diese Art von Austausch<br />
würden Doppelspurigkeiten in<br />
der Gemeinde, aber auch mit regionalen<br />
Leistungsanbietern vermieden.<br />
Gemeinsam liessen sich die vorhandenen<br />
Ressourcen effi zient und nachhaltig<br />
einsetzen.<br />
Schule und Gemeinde müssen sich<br />
über die angestrebte Gemeindeent-<br />
wicklung und das öffentliche Leistungsangebot<br />
unterhalten. Es gilt, sowohl<br />
gesellschaftliche Notwendigkeiten zu<br />
erkennen wie auch die veränderten Lebenssituationen<br />
in der Bevölkerung<br />
wahrzunehmen. Werden solche Bedürfnisse<br />
nur ungenügend erfüllt, können<br />
die Nachteile erheblich ausfallen<br />
(z.B. Abwanderung, Sozialfälle, Imageschaden).<br />
Wird andererseits aber ein<br />
gutes öffentliches Dienstleistungsangebot<br />
bereitgestellt, erhöht sich die Zufriedenheit<br />
und die Lebensqualität. Die Attraktivität<br />
der Gemeinde wird gestärkt.<br />
FAZIT<br />
Schul- und Familienpolitik und<br />
damit auch Kinder- und Jugendpolitik<br />
bilden in der heutigen<br />
Zeit zentrale „Querschnittsaufgaben“<br />
von Schule und Gemeinde.<br />
Lösungen können nachhaltiger<br />
wirken, wenn sie bedarfsgerecht<br />
und koordiniert realisiert<br />
werden. Dafür sind eine gute Vernetzung,<br />
aber auch ein geschärfter<br />
Blick aller Entscheidungsträger<br />
auf die Gesamtinteressen<br />
erforderlich. Der gegenseitige<br />
Dialog wird unverzichtbar.<br />
Die OBT-Berater begleiten Schul-<br />
und Gemeindebehörden gerne<br />
in gemeinsamen Tagungen, um<br />
solche Prozesse in Gang zu bringen.
Seite 18 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Kundenporträt<br />
FLIMS SETZT SICH LANGFRISTIGE ZIELE<br />
Die längerfristige Gestaltung ihrer Zukunft ist heute für jede Gemeinde ein Muss, wenn sie ihre<br />
hohe Wohn-, Arbeits- und Lebensqualität bewahren will. Dies trifft ganz besonders auf Flims zu,<br />
eine Bündner Gemeinde mit knapp 3000 Einwohnern, für welche der Tourismus die Haupteinnahmequelle<br />
darstellt. Aus diesem Grund hat sich dieser bekannte Sport- und Kurort Anfang des Jahres<br />
zu einer 10-Jahresplanung und der Erstellung eines Gemeindeleitbildes entschlossen.<br />
Flims – eine Quelle von neuen Ideen<br />
und Inspirationen? Der Name der hoch<br />
über der Rheinschlucht gelegenen<br />
Gemeinde leitet sich aus dem lateinischen<br />
„Flumina“ ab, was Fluss bedeutet<br />
und später als Fluminas die<br />
zahlreichen Quellen bezeichnete, die<br />
noch heute mitten im Dorf entspringen.<br />
Analog zu diesen Wasserquellen<br />
mangelte es Flims bis anhin auch nicht<br />
an Ideen. Ende des 19. Jahrhunderts<br />
legte die Aktiengesellschaft „Luft-,<br />
Molken- und Seebadanstalt“ den<br />
Grundstein für den künftigen Tourismusort,<br />
indem sie die ersten Hotels<br />
erbauen liess. Auch die beiden Weltkriege<br />
konnten die stetige Entwicklung<br />
von Flims zu einem ganzjährigen<br />
Sport- und Kurzentrum nicht aufhalten.<br />
Heute ist der Tourismus für die<br />
Gemeinde eine der Haupteinnahmequellen:<br />
97 % aller Unternehmen profi<br />
tieren in direkter Weise davon. Umso<br />
wichtiger ist es, die Interessen von<br />
Bevölkerung und Gästen in Einklang<br />
zu bringen und Letztere auch ins Gemeindeleben<br />
zu integrieren.<br />
ENTWICKLUNGSZIELE 2010 BIS 2020<br />
Anfang 2010 beschloss die Gemeinde<br />
Flims, ihre Politik zunehmend von ihrem<br />
eher punktuellen, kurzfristigeren<br />
Charakter zu lösen und sich nach einer<br />
vertieften Standortbestimmung an längerfristigen<br />
Zielen zu orientieren. Die<br />
künftige Entwicklung der Gemeinde soll<br />
ausgewogen verlaufen und ihre Profi lierung<br />
fördern. Flims soll auch in Zukunft<br />
eine attraktive Gemeinde mit einer hohen<br />
Wohn- und Lebensqualität sowie<br />
einem erfolgreichen Tourismus sein.<br />
Als Massnahme zur Erreichung dieser<br />
Zielsetzung wurde die Formulierung<br />
von verbindlichen Entwicklungszielen<br />
2010 bis 2020 sowie das Erstellen eines<br />
Gemeindeleitbildes ins Auge gefasst.<br />
Als Partner zur Begleitung des Leitbildprozesses<br />
wurde die OBT AG gewählt,<br />
welche auch schon die von der Gemeindeversammlung<br />
im Mai 2009 beschlossene<br />
Verwaltungsanalyse durchgeführt<br />
hatte.<br />
Martin Kuratli, Gemeindeschreiber von Flims: „Mit dem neuen Leitbild haben wir ein wichtiges<br />
Etappenziel auf dem Weg zu einer erfolgreichen Zukunft erreicht.“<br />
IN RASCHEN SCHRITTEN ZUM ZIEL<br />
Im Frühjahr 2010 wurde ein Fahrplan für<br />
das durch die Bevölkerung zu erstellende<br />
Leitbild festgelegt. Bereits Mitte März<br />
wurde die Projektgruppe gegründet,<br />
welche Vertreterinnen und Vertreter aus<br />
der Bevölkerung, aus den Parteien, aus<br />
Gewerbe, Tourismus und Vereinen sowie<br />
Gäste umfasste. Insgesamt kamen so<br />
über 40 verschiedene Interessenvertreter<br />
zusammen. Im April stellte OBT die<br />
Vorarbeiten im Gemeindevorstand vor,<br />
um anschliessend die Projektgruppe zu<br />
orientieren und das Projekt zu lancieren.<br />
Anfang Juni wurde die gesamte Bevölkerung<br />
einschliesslich der Gäste in die<br />
Waldhaus Arena zu einer ersten öffentlichen<br />
Präsentation eingeladen. Rund<br />
200 Personen waren dem Aufruf gefolgt.<br />
Es fand ein reger Gedankenaustausch<br />
mit fruchtbaren Diskussionen und der<br />
Un terbreitung neuer Ideen statt. In einem<br />
Workshop von Gemeindevorstand und<br />
Projektgruppe wurden diese Vorschläge<br />
und Anregungen aufgegriffen und fl ossen<br />
in die Visionen zur Entwicklung von Flims<br />
2020 ein. Während der Sommermonate<br />
Juli und August konnten die Ideen<br />
konkret ins Leitbild umgesetzt werden.<br />
Nach dessen Bereinigung durch den Gemeindevorstand<br />
und die Projektgruppe<br />
und der letzten Ausgestaltung kann das<br />
neue Gemeindeleitbild der Bevölkerung<br />
von Flims im Januar 2011 nach nur halbjähriger<br />
Arbeit unterbreitet werden. Ein<br />
wichtiges Etappenziel auf dem Weg zu<br />
einer erfolgreichen Zukunft der Gemeinde<br />
Flims ist damit erreicht worden.
Seite 19 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Treuhand<br />
Wirtschaftsprüfung<br />
Gemeindeberatung<br />
Unternehmensberatung<br />
Steuer- und Rechtsberatung<br />
Informatik - Gesamtlösungen<br />
Echte Meisterklasse<br />
Meistergeige von Nicola Amati (1596 – 1684).<br />
Der berühmteste Spross der Cremoneser Dynastie<br />
führte die Technik des Geigenbaus zur Vollkommenheit.<br />
Die Konstruktion des sog. Grossen Amati-Modells ist<br />
unübertroffen hinsichtlich der Sanftheit des Klangs.<br />
Die Unterschiede zählen: Erst wenn Sie den<br />
Klang dieser beiden Instrumente hören, bemerken<br />
Sie die charakteristischen Feinheiten und<br />
können Ihren Geschmack sprechen lassen. Gemeinden<br />
und öffentliche Unternehmen, die eine<br />
wirklich individuelle Lösung für die Fragen der<br />
Violine von Elfi Rautmann (20. Jahrhundert).<br />
Die Instrumente der nur in Fachkreisen bekannten<br />
Braunschweiger Geigenbauerfamilie wurden auch von<br />
weltberühmten Solisten wie Yehudi Menuhin und<br />
Tibor Varga hoch geschätzt.<br />
Zukunft suchen, tun gut daran, zuerst genau zu<br />
prüfen, von wem sie sich beraten lassen. Wenn<br />
Sie Wert auf echt schweizerische Gründlichkeit,<br />
Kompetenz aus einer Hand und persönliche<br />
Nähe legen, sollten Sie OBT kennenlernen. Wir<br />
freuen uns auf ein unverbindliches Gespräch.<br />
Berikon • Brugg • Heerbrugg • Lachen SZ • Rapperswil • Schaffhausen • Schwyz • St.Gallen • Weinfelden • Zürich • www.obt.ch
Wie Glarus die ganze Schweiz überraschte<br />
DREI STARKE <strong>GEMEINDE</strong>N – EIN<br />
WETTBEWERBSFÄHIGER KANTON<br />
Seite 20 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Der Kanton Glarus überraschte an der Landsgemeinde vom 7. Mai 2006 die ganze Schweiz: Die<br />
25 politischen Gemeinden mit ihren über 50 selbständigen Schul-, Fürsorge- und Bürgergemeinden<br />
– „Tagwen“ – sollten zu drei Einheitsgemeinden verschmolzen werden. Und die Schweiz staunte<br />
weiter, weil die drei neuen Gemeinden die Gestaltung ihrer Zukunft selbstbewusst, kompetent und<br />
mit viel natürlicher Frische erfolgreich anpackten.<br />
Dr. Jean-Claude<br />
Kleiner<br />
Partner<br />
Gemeindeberatung<br />
St. Gallen<br />
Der Kanton Glarus, wunderschön zwischen<br />
einer herrlichen Bergwelt und<br />
dem Walensee gelegen, wusste schon<br />
früh die Wasserkraft zu nutzen. Innovative<br />
Unternehmer bauten ihre Fabriken<br />
an die Flussläufe und nutzten die günstige<br />
Energie zur Herstellung von unterschiedlichen<br />
Gütern. Aus dem engen<br />
Tal wurde in die weite Welt exportiert.<br />
Auch der Tourismus blühte. In der jüngeren<br />
Zeit wurden für die Unternehmen<br />
aber plötzlich andere Standortfaktoren<br />
wichtig: eine gute verkehrstechnische<br />
Anbindung, die Nähe zu Zürich und dem<br />
Flughafen, grosse Produktionsfl ächen.<br />
So wurde nicht mehr im Kanton Glarus,<br />
sondern anderswo investiert. Mit dem<br />
Verlust von Arbeitsplätzen zog auch die<br />
jüngere Bevölkerung weg. So stand der<br />
Kanton plötzlich vor grossen Herausforderungen:<br />
Verlust an Arbeitsplätzen, sinkende<br />
Bevölkerungs- und Schülerzahlen,<br />
wachsende Alterung, sinkende Finanzkraft,<br />
Verlust an Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit.<br />
DER REGIERUNGSRAT HANDELT<br />
Der Regierungsrat verfolgte diese unerfreulichen<br />
Entwicklungen wachsam und<br />
packte entsprechend an. Die Analyse<br />
zeigte schnell, dass die kleinräumigen<br />
Strukturen mit ihren vielen Zäunen nicht<br />
geeignet waren, eine offensivere Politik<br />
zu betreiben. So banden die vielen<br />
Gemeinden nicht nur enorme personelle<br />
und fi nanzielle Ressourcen, sondern<br />
hatten auch wenig Kraft für eine<br />
Vorwärtsstrategie. Es wurde nur reagiert,<br />
aber kaum agiert. Im Dezember<br />
2003 unterbreitete der Regierungsrat<br />
dem Landrat eine Vorlage für eine<br />
umfassende Gemeindestrukturreform.<br />
Im Mai 2004 startete eine breit abgestützte<br />
Projektgruppe mit der Aufgabe,<br />
alternative Gemeindestrukturen zu<br />
entwickeln. Im Sommer 2005 überreichte<br />
diese dem Regierungsrat ihren<br />
Schlussbericht mit der Botschaft, es<br />
seien neun Gemeinden anzustreben.<br />
Anschliessend erarbeiteten Regierungsrat<br />
und Landrat eine Vorlage für<br />
die Landsgemeinde 2006 mit dem Ziel,<br />
zehn Einheitsgemeinden zu bilden und<br />
das Sozial- und Vormundschaftswesen<br />
zu kantonalisieren.<br />
DIE LANDS<strong>GEMEINDE</strong> ENTSCHEIDET<br />
Am 7. Mai 2006 war es dann soweit: Die<br />
Regierung präsentierte ihre Vorlage. Die<br />
Stimmbevölkerung zeigte Verständnis<br />
für eine radikale Veränderung der Gemeindelandschaft.<br />
Sie folgte aber nicht<br />
dem Vorschlag der Regierung, sondern<br />
ging noch weiter. Nach einem langen<br />
Abstimmungsprozedere, das an Spannung<br />
und Dramatik kaum zu überbieten<br />
war, entschied die Stimmbevölkerung,<br />
dass nicht zehn, sondern drei Einheitsgemeinden<br />
gebildet werden sollten. Einmal<br />
mehr zeigte die Glarner Bevölkerung viel<br />
Feingespür und entschied sowohl mutig<br />
als auch zukunftsorientiert.<br />
DAS PROJEKT STARTET<br />
Im Sommer 2006 wurden die Projektorganisation<br />
und die Projektplanung entwickelt.<br />
Dabei übernahm der Regierungsrat<br />
die Projektleitung. Er formulierte die<br />
Zielsetzungen, die Rahmenbedingungen<br />
und zeichnete für das Controlling der rund<br />
20 Projekte verantwortlich. Die Leitung<br />
der Teilprojekte übertrug er Persönlichkeiten<br />
aus dem Kanton. Gleichzeitig waren<br />
auch die drei neuen Gemeinden aufgefordert,<br />
Projektleitungen zu formie ren<br />
und eine Projektorganisation aufzubauen.<br />
Auch sie hatten für die vielen Teilprojekte<br />
Personen zu rekrutieren. So waren insgesamt<br />
über 500 Glarnerinnen und Glarner
Seite 21 10/10 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis<br />
Abb. 1: Zeit- und Massnahmenplan<br />
direkt am Projekt beteiligt und sorgten für<br />
eine möglichst massgeschneiderte Ausgestaltung<br />
der drei neuen Gemeinden.<br />
Einen Anschnitt zum Zeit- und Massnahmenplan<br />
gibt Abbildung 1.<br />
DIE OPPOSITION BREMST<br />
Verschiedenen Kreisen, insbesondere<br />
den amtierenden Gemeindebehörden,<br />
war dieser mutige Schritt der Glarner<br />
Stimmbevölkerung jedoch alles andere<br />
als genehm. Sie sorgten sich nicht nur<br />
um die eigene Zukunft, sondern befürchteten<br />
auch, dass nun die föderalistischen<br />
Strukturen und besonders ihre<br />
Gemeinde in einem grösseren Konstrukt<br />
untergehen würden. Mit ihrer defensiven<br />
Haltung erschwerten sie denn auch<br />
den Projektfortschritt und beriefen eine<br />
ausserordentliche Landsgemeinde im<br />
November 2007 ein. Mit grossem Mehr<br />
unterstützte die Stimmbevölkerung den<br />
eingeschlagenen Weg und löste so eine<br />
zusätzliche Dynamik aus.<br />
DIE STIMMBEVÖLKERUNG<br />
DRÄNGT VORWÄRTS<br />
Das zweite deutliche Ja zur Gemeindestrukturreform<br />
löste die verschiedenen<br />
Bremsen endgültig. Mit viel Elan konnte<br />
nun die anspruchsvolle Arbeit fortgesetzt<br />
werden. Alle Themen wurden in<br />
gemischten Projektgruppen unter kantonaler<br />
Führung aufbereitet und als wertvolles<br />
Gerüst den kommunalen Arbeitsgruppen<br />
zur Ausgestaltung übergeben.<br />
Gemeinsam wurde eine Unité de doctrine<br />
entwickelt, die anschliessend massgeschneidert<br />
auf die Verhältnisse der<br />
jeweiligen Gemeinde weiter verfeinert<br />
wurde. Ein laufendes Controlling sicherte<br />
den Projektfortschritt.<br />
DIE NEUEN <strong>GEMEINDE</strong>BEHÖRDEN<br />
WERDEN GEWÄHLT<br />
Mit der Wahl der Gemeindebehörden<br />
im Herbst 2009 waren die meisten Teilprojekte<br />
auch für eine Übergabe bereit.<br />
Die neuen Gemeinderäte hatten nun die<br />
Aufgabe, alle Vorbereitungen zu prüfen<br />
und die Themen Schritt für Schritt umzusetzen.<br />
Es wartete zwar ein hohes Mass<br />
an Arbeit auf sie, doch löste die Chance,<br />
eine Gemeinde neu zu gestalten, zusätzliche<br />
Energie und Kreativität aus. Der<br />
Kanton darf auf die pionierhafte und erfolgreiche<br />
Umgestaltung seiner Gemeindelandschaft<br />
zu Recht stolz sein.<br />
DIESE FAKTOREN<br />
SIND ERFOLGSENTSCHEIDEND<br />
Bei einem aussergewöhnlichen und gut<br />
FAZIT<br />
Die Gemeindestrukturreform des<br />
Kantons Glarus hat nicht nur pionierhaften,<br />
sondern auch einmaligen<br />
Vorzeigecharakter. Aus einer<br />
schwierigen gesellschaftlichen Situation<br />
mit trüben Aussichten wurde<br />
eine mutige, wegweisende Strategie<br />
entwickelt. Dass die Bevölkerung<br />
diesen abenteuerlichen Weg<br />
ging, zeugt von viel Offenheit und<br />
Vertrauen. Erst die Geschichte wird<br />
zeigen, wie wertvoll dieser Schritt<br />
tatsächlich war. Der Kanton Glarus<br />
gelungenen Projekt stellt sich immer die<br />
Frage, welches die entscheidenden Faktoren<br />
für den Erfolg waren. Als solche<br />
sind insbesondere zu erwähnen:<br />
Mutige und weitsichtige Regierung<br />
Klare Vision und Zielsetzung<br />
Offene und fl exible Bevölkerung<br />
Massgeschneiderte Projektorganisation<br />
und Projektplanung<br />
Prozesshafte Arbeit und Integration<br />
breiter Kreise<br />
Engagierte Verwaltungsangestellte<br />
Konsequente Führung / das Controlling<br />
des Projekts<br />
Dringende Beschlüsse des Regierungsrates:<br />
Personal- und Investitionsstopp<br />
Glaubhafte „soziale Grundsätze“<br />
Professionelle Information und<br />
Kommunikation<br />
hat die Zukunft vorweggenommen.<br />
OBT begleitete diesen Gemeindereformprozess<br />
in der Person von Dr.<br />
Jean-Claude Kleiner bereits von der<br />
ersten Stunde an: Er beriet die Spurgruppe<br />
und war bei der Umsetzung<br />
des Entscheids der Landsgemeinde<br />
Mitglied der kantonalen Projektleitung.<br />
Er war zudem verantwortlich<br />
für die Projektplanung, die Projektorganisation,<br />
das Controlling und<br />
unterstützte verschiedene Arbeitsgruppen.
Seite 22 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Schützen Sie Ihre Netzwerke sicher vor Viren, Spyware und Phishing<br />
UNERWÜNSCHTE EINDRINGLINGE ADE<br />
Die Gefahren, welche das Surfen im Internet und die Spams über das Mail mit sich bringen, nehmen<br />
stetig zu. Immer seltener wird das klassische „Hacking“, also das Einbrechen in Netzwerke<br />
über Firewalls, angewendet. Immer öfter machen sich Angreifer das Internet und die Mails zu ihren<br />
Komplizen, indem die Internetseiten und die Mails schadhafte Elemente wie Spyware, Viren und<br />
Phishing enthalten.<br />
Rico Biscioni<br />
Informatik<br />
Zürich<br />
Über Spyware, Phishing und Viren ist<br />
es für Angreifer viel einfacher, an Daten<br />
zu kommen, als über das klassische<br />
Hacking. Heute besitzt zwar jedes Unternehmen<br />
eine Firewall, aber nicht<br />
alle schützen sich genügend vor den<br />
Gefahren des Internets und vor schadhaften<br />
Mails. Ohne einen genügenden<br />
Schutz können Viren, Spyware oder<br />
Ähnliches im internen Netzwerk schnell<br />
aktiv werden. Ein optimaler Schutz<br />
kann jedoch nur mit Web- und Mailfi ltern<br />
gewährleistet werden.<br />
OBT ist sich der Wichtigkeit dieses<br />
Schutzes bewusst und hat deshalb<br />
im Markt nach geeigneten Produkten<br />
für ihre Kunden gesucht. Diese sollten<br />
nicht nur eine maximale Sicherheit bieten,<br />
sondern auch einfach, modular und<br />
preiswert sein. Eines der angebotenen<br />
Produktsortimente, welches diese Anforderungen<br />
perfekt erfüllt, nennt sich<br />
Astaro.<br />
ASTARO SECURITY GATEWAY (ASG)<br />
Die ASG ist sowohl als Hardware- wie<br />
auch als Software-Firewall erhältlich.<br />
Sie ist in verschiedenen Grössen (Anzahl<br />
Benutzer) und mit verschiedenen<br />
Modulen erhältlich. Die ASG ist eine<br />
Firewall, welche neben den typischen<br />
Firewall-Funktionen noch mehr bietet,<br />
und zwar folgende Funktionalitäten:<br />
■ Networksecurity<br />
■ Webfi lter<br />
■ Mailfi lter<br />
■ VPN (SSL und IPSEC)<br />
NETWORKSECURITY<br />
Die Firewall-Funktionalität und deren<br />
Möglichkeiten sind dank stetiger Weiterentwicklung<br />
immer auf dem neuesten<br />
Stand. Neben dem klassischen<br />
Firewall-Schutz wird den Netzwerken<br />
auch Schutz vor Internet-Bedrohungen<br />
wie Denial-of-Service-Attacken, Port-<br />
Scans, Würmern, Trojanern, Botnets,<br />
Programm-Exploits und anderem mehr<br />
PATRICK GRIESEMER<br />
STADTVERWALTUNG OPFIKON<br />
„Als Informatikverantwortliche der<br />
Stadtverwaltung Opfi kon erging es<br />
uns in der Vergangenheit genau gleich<br />
wie verschiedenen anderen Berufskolleginnen<br />
und -kollegen: Wir hatten<br />
einerseits eine Hardware-Firewall im<br />
Einsatz, andererseits betrieben wir auf<br />
einem separaten Security-Server eine<br />
Software, welche den Mailverkehr auf<br />
‚Unerwünschtes‘ scannte. Im Weiteren<br />
eine andere Software, welche den<br />
Web-Verkehr gemäss den betrieblichen<br />
Vorgaben regelte. Da es sich um drei<br />
unterschiedliche Systeme handelte, war<br />
die Betreuung und Bedienung entsprechend<br />
aufwändig und kompliziert.<br />
Seit wir Astaro Security Gateway im Einsatz<br />
haben, erleben wir regelmässig im<br />
positiven Sinn, was es heisst, ‚alles aus<br />
einem Haus‘ zu haben. Die Administration<br />
aller Komponenten ist einheitlich<br />
und daher wesentlich übersichtlicher<br />
und einfacher als früher. Wir sind überzeugt,<br />
dass es der richtige Schritt in die<br />
Zukunft war.“<br />
geboten. Die Bedienung ist einfach und<br />
logisch aufgebaut. Anpassungen und<br />
neue Regelwerke sind schnell erstellt.<br />
Die umfangreiche Log-Möglichkeit ist<br />
sehr hilfreich und informativ.<br />
WEBFILTER<br />
Die Möglichkeiten des Webfi lter-Zusatzmoduls<br />
sind vielfältig. Astaro kategorisiert<br />
die Webseiten. Diese Kategorien<br />
machen es einfach, unerwünschte<br />
Sparten von Webseiten pauschal zu<br />
sperren. Auch einzelne Webseiten<br />
können sehr einfach gesperrt oder zugelassen<br />
werden. Dies ermöglicht IT-<br />
Verantwortlichen auf einfache Weise,<br />
die Produktivität und die Einhaltung der<br />
Compliance-Richtlinien im Unternehmen<br />
zu erhöhen.
Seite 23 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Die Webfi lterregeln lassen sich auch Active-Directory-integriert<br />
nutzen. Somit<br />
können für verschiedene User-Gruppen<br />
verschiedene Webfi lterregeln erstellt<br />
werden.<br />
Die integrierte Malware-Erkennung fi ltert<br />
den gesamten Web-FTP- und Datenverkehr<br />
zur Abwehr von Viren, Spyware<br />
und aktiven Inhalten.<br />
MAILFILTER<br />
Die Spam-Erkennung ist sehr hoch und<br />
die Pfl ege der Quarantäne einfach gehalten.<br />
IT-Verantwortliche haben die<br />
Möglichkeit, die Quarantäne selbst zu<br />
pfl egen oder teilweise dem Empfänger<br />
zu überlassen. Mit Hilfe eines Spam-<br />
Reports, in welchem ungefährliche,<br />
möglicherweise nicht als Spam zu klassifi<br />
zierende Mails aufgeführt sind, kann<br />
der Mitarbeiter selbst falsch deklarierte<br />
Mails aus der Quarantäne befreien. Im<br />
Mailfi lter sind zwei Virenscanner integriert,<br />
welche den gesamten Mailverkehr<br />
untersuchen und fi ltern.<br />
VPN<br />
Die VPN-Möglichkeiten decken Firewall<br />
zu Firewall- und Dialup-Szenarien<br />
ab. Dies erfolgt jeweils mit IPSEC- oder<br />
mit SSL-Verschlüsselung.<br />
Die Web- und Mailfi lter sind auch als<br />
separate Hard- und Software erhältlich:<br />
Sie werden unter der Bezeichnung<br />
Astaro Web Gateway und Astaro Mail<br />
Gateway gehandelt.<br />
DURCHSCHLAGENDER<br />
ERFOLG BEI DEN KUNDEN<br />
Seit Anfang 2009 sind bei vielen OBT-<br />
Kunden die bestehenden Lösungen<br />
durch Astaro-Produkte ersetzt worden.<br />
Bei all diesen klein- und mittelständischen<br />
Unternehmen, Elektrizitätswerken,<br />
Gemeinde- und Stadtverwaltungen<br />
haben sie grosse Begeisterung ausgelöst.<br />
Sehr gelobt werden die einfache, intuitive<br />
Bedienung per Webinterface, die<br />
FAZIT<br />
Wer sein Netzwerk wirksam gegen<br />
Viren, Spyware, Phishing und<br />
Spams schützen möchte, braucht<br />
ein Sicherheitssystem, das weit<br />
über die klassischen Firewalls hinausgeht.<br />
Als ein in allen Belangen<br />
sehr gutes System hat sich das Produktsortiment<br />
von Astaro Security<br />
Gateway erwiesen. Dank ihrer Skalierbarkeit<br />
und Einfachheit können<br />
Seit 25 Jahren auf Erfolg programmiert<br />
STEPHAN HEUSSER, INFORMATIK<br />
<strong>GEMEINDE</strong> RICHTERSWIL<br />
„Die Astaro-Lösung überzeugt durch<br />
einfache Handhabung und geringen<br />
Verwaltungsaufwand.“<br />
Leistungsfähigkeit – vor allem des Webfi<br />
lters – und die sehr hohe Erkennungsrate<br />
der Spam-Mails. Auch das automatisierte<br />
Reporting, welches auf Wunsch<br />
täglich, wöchentlich oder monatlich<br />
über den Daten-, Web- und Mailverkehr<br />
detailliert informiert, steht in der Wertschätzung<br />
der Kunden hoch im Kurs.<br />
Astaro-Produkte in jedem Unternehmen<br />
problemlos eingesetzt werden.<br />
Durch die geringen Unterhaltskosten<br />
sowie die erheblichen Kosteneinsparungen<br />
gegenüber anderen<br />
Einzelprodukten lohnt sich ein Umsteigen<br />
in jedem Fall. Die Leistungsfähigkeit,<br />
die hohe Spam-Erkennung<br />
und der effi ziente Webfi lter überzeugen<br />
sofort.<br />
Was vor fünfundzwanzig Jahren als Idee begann, ist heute die führende<br />
Schweizer Business Software. 35‘000 Kunden mit mehr als 76’000 installierten<br />
Software-Modulen sprechen eine deutliche Sprache. ABACUS ERP Software –<br />
mo dernste Internet-Technologie – Qualität, die überzeugt und Kontinuität, die<br />
Vertrauen schafft. Heute und in Zukunft. www.abacus.ch<br />
E+S ASW
Was verbleibt bei der GPK nach der Delegation der Rechnungsprüfung<br />
ÜBERSICHT DER AUFGABEN EINER<br />
GESCHÄFTSPRÜFUNGSKOMMISSION<br />
Seite 24 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Die Geschäftsprüfungskommission (GPK) als Kontrollorgan für die Verwaltung und das Rechnungswesen<br />
einer Gemeinde prüft einerseits die Buchhaltung und kontrolliert andererseits die gesamte<br />
Gemeindeverwaltung. Sie stellt fest, ob die Beschlüsse mit den entsprechenden Gesetzen und Verordnungen<br />
übereinstimmen. Allfällige Unstimmigkeiten hat sie objektiv zu untersuchen und darüber<br />
Bericht zu erstatten.<br />
Urs Frei<br />
Wirtschaftsprüfung<br />
St. Gallen<br />
Stefan Meer<br />
Wirtschaftsprüfung<br />
St. Gallen<br />
Die GPK prüft für Kantone und Gemeinden<br />
sowohl die Amtsführung von Rat<br />
und Verwaltung als auch die Jahresrechnung.<br />
Die Prüfung der Amtsführung darf<br />
die GPK nicht abtreten. Die Delegation<br />
der Rechnungsprüfung an eine externe<br />
Revisionsstelle ist jedoch grundsätzlich<br />
vorgesehen. In der nachstehenden Tabelle<br />
sind diejenigen Prüfgebiete aufgeführt,<br />
die im Aufgabenbereich der GPK verbleiben,<br />
sofern sie die Jahresrechnung zur<br />
Prüfung delegiert hat. Die GPK hat demnach<br />
zu prüfen, ob die Aufgaben richtig<br />
erfüllt wurden, d.h. sowohl rechtmässig<br />
und wirtschaftlich, als auch zeit- und<br />
sachgerecht.<br />
PRÜFGEBIETE<br />
in Ableitung von den gesetzlichen<br />
Vorgaben des Kantons St. Gallen<br />
PRÜFUNGSGEGENSTÄNDE<br />
UND -HANDLUNGEN<br />
Politische Führung Leitbild, Legislaturplan und -ziele,<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Umfragen,<br />
Zusammenarbeit mit anderen Gemeinwesen,<br />
umfassendes Risikomanagement,<br />
Controlling-Konzept<br />
(v.a. Finanzbereich) etc.<br />
Verwaltungs-Führung Aufbauorganisation, Personalmanagement,<br />
Führungsgrundsätze, Weiterbildung,<br />
interne Umfrage, Zielvereinbarungen,<br />
Pfl ichtenhefte,<br />
Stellenbeschreibungen etc.<br />
Projekt-Führung Projektübersicht, Projektauftrag,<br />
Projektprozess, Projektcontrolling,<br />
Dokumentation etc.<br />
Finanzielle Führung Internes Kontrollsystem (IKS) auf<br />
Prozessebene, Budgetkontrolle, Finanz-<br />
und Investitionsplanung, Kennzahlen,<br />
Statistiken etc.<br />
Beurteilung der Anträge über<br />
Voranschlag und Steuerfuss<br />
Kontrollieren und Plausibilisierung<br />
der Budgetabweichungen<br />
Prüfen, ob der Rat die unangemeldete<br />
jährliche Prüfung der Verwaltungsstellen,<br />
die Gelder verwalten,<br />
du durc rchg hgef efüh ührt rt hhat<br />
at<br />
Kritische Durchsicht der Voranschlagsunterlagen<br />
und Vergleich mit Vorjahresrechnung.<br />
In den Anhang zum Voranschlag<br />
werden aufgenommen:<br />
Abschreibungsplan<br />
Steuerplan<br />
Finanzplan<br />
Erhebliche Abweichungen in der<br />
Jahresrechnung gegenüber dem<br />
Voranschlag sind zu begründen<br />
Schriftliche Berichterstattung des<br />
Rates muss vorliegen. Diese Prüfung<br />
kann der Rat auch an eine externe<br />
Re Revi visi sion onss sste tell lle de dele legi gi g er eren en
Seite 25 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Einhaltung der Vorschriften über die<br />
Sicherheitsleistungen von Behörde,<br />
Beamten und Angestellten<br />
Versicherungspolice verlangen<br />
Angemessenheit der Versicherungssumme<br />
beurteilen<br />
Prüfung des zentralen Steuerbezuges Bewirtschaftung der Steuerguthaben,<br />
Mahnwesen, Steuererlasse und<br />
Abschreibungen, Altersstruktur,<br />
Klumpenrisiken feststellen und besprechen<br />
Prüfung der Einhaltung der<br />
Vorschriften über die vormundschaftliche<br />
Vermögensverwaltung und die<br />
Vormundschaftsabrechnungen<br />
Prüfung des Vorhandenseins<br />
eines internen Kontrollsystems (IKS)<br />
Prüfung der Vollständigkeit und<br />
Richtigkeit des Anhanges zur<br />
Jahresrechnung<br />
Einhaltung der besonderen<br />
Bestimmungen über die Archivierung<br />
Beurteilung der<br />
Finanz- und Investitionsplanung<br />
Einhaltung von Budget-,<br />
Finanz- und Kreditkompetenz<br />
Zweckmässigkeit<br />
der Vermögensanlage<br />
Prüfung von Bauabrechnungen, die<br />
zur Publikation im Amtsbericht<br />
bestimmt sind<br />
Prüfen, ob die Verwendung des<br />
Ertragsüberschusses übersichtlich<br />
und detailliert dargestellt ist<br />
Zur Prüfung der Amtsführung werden die<br />
Protokolle und Akten des Gemeinderats,<br />
der Verwaltungsstellen, Kommissionen<br />
und Projektgruppen eingesehen. Zudem<br />
können der Gemeinderat und die Amtsleiter<br />
persönlich befragt werden. Auch die<br />
Besichtigung von Abteilungen, Liegenschaften,<br />
Einrichtungen und Bauten dienen<br />
Organisation der Vormundschaftsbehörde<br />
Inventare, Verzeichnisse<br />
Vermögensanlage, Aufbewahrung<br />
Rechnungsführung, Bericht und<br />
Rechnungsablegung<br />
Der Rat ist für die Implementierung<br />
eines der Grösse des Finanzhaushalts<br />
angepassten IKS verantwortlich<br />
Über den Inhalt des Anhanges gibt die<br />
Finanzhaushaltsverordnung Auskunft<br />
Aufbewahrung im Original<br />
Aufzeichnung auf Bild- und<br />
Datenträger<br />
Frist der Aufbewahrung<br />
Für die drei dem Voranschlag folgenden<br />
Jahre<br />
Darstellen von Aufwand und Ertrag,<br />
Investitionsvorhaben, Finanzbedarf,<br />
Finanzierungsmöglichkeiten<br />
Gemeindegesetz, Finanzhaushaltsverordnung,<br />
Gemeindeordnung<br />
Anlagereglement, Sicherheit,<br />
Verfügbarkeit, Rendite etc.<br />
Rechenschaftsablage<br />
zu Projektabrechnungen<br />
Transparenz ist notwendig<br />
der Überprüfung einer korrekten Amtsführung.<br />
Die Prüfung der Amtsführung von<br />
Behörden und Verwaltung durch die GPK<br />
hat aber nicht nur eine Überwachungs- und<br />
Kontrollwirkung. Sie übt auch eine wichtige<br />
präventive Rolle aus, denn dadurch können<br />
Fehler allenfalls frühzeitig erkannt und Korrekturen<br />
rechtzeitig initiiert werden.<br />
FAZIT<br />
Die Aufgaben der GPK sind vielfältig,<br />
interessant und anspruchsvoll.<br />
Eine mehrjährige Prüfungsplanung<br />
mit klarer Zuordnung der Aufgaben<br />
auf die GPK-Mitglieder ist<br />
notwendig und die Absprache der<br />
Prüfungsplanung mit den Verantwortlichen<br />
und der externen Revisionsstelle<br />
schafft gegenseitiges<br />
Vertrauen und Sicherheit. OBT<br />
unterstützt Sie bei Ihrer wichtigen<br />
Aufgabenerfüllung.
Seite 26 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Neue Volkszählung: moderner, günstiger, schneller<br />
REGISTERHARMONISIERUNG MIT NEST<br />
Seit 1850 liefert die Volkszählung im 10-Jahres-Rhythmus wichtige Informationen zur Struktur der<br />
Bevölkerung der Schweiz. Ab 2010 erfolgt nun eine grundlegende Änderung: Die Volkszählung wird<br />
künftig jährlich durchgeführt. Dies erlaubt der Schweiz, stets ein modernes statistisches System zur<br />
Verfügung zu haben. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die Registerharmonisierung.<br />
Roger Stauber<br />
Informatik<br />
Zürich<br />
Pier Luigi Mola<br />
Informatik<br />
Zürich<br />
Das Bundesamt für Statistik führt die<br />
Volkszählung ab 2010 im Einjahresrhythmus<br />
durch. Dieses neue statistische System<br />
erlaubt es, die Strukturen und die<br />
Entwicklung der Bevölkerung, der Haushalte<br />
wie auch der Gebäude und Wohnungen<br />
kontinuierlich zu beobachten. Um<br />
die Bevölkerung zu entlasten, werden die<br />
Informationen primär aus den Einwohnerregistern<br />
entnommen und mit Stichprobenerhebungen<br />
ergänzt. Neu wird nur<br />
noch ein kleiner Teil der Bevölkerung von<br />
ca. 5 % schriftlich und telefonisch befragt.<br />
Der erste Stichtag für die neue Volkszählung<br />
ist der 31. Dezember 2010. Mit dem<br />
neuen Vorgehen kann der heute stark<br />
beschleunigte wirtschaftliche und gesellschaftliche<br />
Wandel viel besser analysiert<br />
werden. Gleichzeitig können gegenüber<br />
der traditionellen Volkszählung rund 100<br />
Millionen Franken eingespart werden.<br />
REGISTERHARMONISIERUNG<br />
Das ständig steigende Bedürfnis nach<br />
aktuellen Informationen hat das Bundesamt<br />
für Statistik (BFS) bewogen, eine<br />
Modernisierung der Datenerhebung in<br />
die Wege zu leiten. Ziel ist es, Personendaten<br />
aus Verwaltungsregistern zu nutzen<br />
und somit den Aufwand für die Gemeinden<br />
und die befragten Personen zu<br />
reduzieren. Die für diese Auswertungen<br />
notwendigen demografi schen Basisdaten<br />
(Geschlecht, Geburtsdatum etc.)<br />
sind in den kantonalen und kommunalen<br />
Einwohnerregistern (EWR) für alle in der<br />
Schweiz wohnhaften Personen vorhanden,<br />
werden jedoch nach unterschiedlichen<br />
kantonalen Vorgaben geführt. Um<br />
die Register statistisch nutzbar zu machen,<br />
müssen die EWR harmonisiert, das<br />
heisst einheitlich geführt werden.<br />
Nebst dem statistischen Nutzen bringt die<br />
Registerharmonisierung administrative<br />
Erleichterungen für die betroffenen Register<br />
und ermöglicht den gesetzlich geregelten<br />
elektronischen Datenaustausch<br />
zwischen den einzelnen Registern. So<br />
werden beispielsweise die Geburtsmeldungen<br />
von Infostar an die Einwohnerdienste<br />
in Zukunft elektronisch erfolgen<br />
(mit NEST bereits heute möglich!). Die<br />
Einwohnerdienste können diese Daten<br />
automatisch in ihr Register übernehmen,<br />
ohne sie manuell erfassen zu müssen<br />
und sparen somit Zeit, welche sie für andere<br />
Aufgaben einsetzen können.<br />
Das am 1. Januar 2008 in Kraft gesetzte<br />
Registerharmonisierungsgesetz (RHG)<br />
regelt schweizweit die folgenden Punkte:<br />
■ Es regelt die einheitliche Führung<br />
eines minimalen Sets von Merkmalen<br />
in den kantonalen und kommunalen<br />
Einwohnerregistern (beschrieben<br />
im Amtlichen Katalog der<br />
Merkmale).<br />
■ Es formuliert die Anforderungen, denen<br />
die Register zu entsprechen haben.<br />
■ Es regelt den Aufbau der sicheren<br />
Datenaustauschplattform sedex (secure<br />
data exchange) für den administrativen<br />
Datenaustausch zwischen<br />
den Registern sowie für die Datenlieferung<br />
an die Statistik.<br />
■ Es schreibt vor, dass die neue AHV-<br />
Versichertennummer, welche die bisherige<br />
AHV-Nummer ab 2009 er -<br />
setzt hat, in allen vom Gesetz betroffenen<br />
Personenregistern als regis terübergreifender<br />
Perso neniden tifi kator<br />
geführt werden muss.<br />
■ Es schreibt vor, dass der eidg. Gebäudeidentifi<br />
kator (EGID) sowie der<br />
eidg. Wohnungsidentifi kator (EWID)<br />
aus dem eidg. Gebäude- und Wohnungsregister<br />
den Personen in den<br />
Einwohnerregistern zugewiesen werden<br />
müssen.
Seite 27 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
NEST – OPTIMALE<br />
UNTERSTÜTZUNG BEI DER<br />
REGISTERHARMONISIERUNG<br />
NEST digital government für Gemeinde<br />
und Städte bietet als integriertes,<br />
offenes Informationssystem optimale<br />
Unterstützung in der Registerharmonisierung.<br />
EIDG. GEBÄUDE- UND<br />
WOHNUNGSREGISTER (GWR)<br />
NEST führt den EGID und EWID nicht<br />
direkt im EWR, sondern in einem vollumfänglich<br />
integrierten Objektwesen.<br />
Somit müssen sich die Einwohnerdienste<br />
keine Gedanken über die Zuweisung<br />
eines EGID oder EWID machen.<br />
Mit dem GWR-Import können<br />
die Daten direkt ab dem eidg. GWR<br />
(Gebäude- und Wohnungsregister) in<br />
NEST importiert werden. Sämtliche<br />
Attribute können in NEST integriert<br />
werden. So ist es auch möglich, Neubauten<br />
via GWR-Import in NEST anlegen<br />
zu lassen.<br />
AHVN13 – LAUFENDE<br />
NACHFÜHRUNG<br />
Mit dem Abschluss der Erstvergabe<br />
Ende 2009 verfügen alle in der Schweiz<br />
wohnhaften Personen über eine<br />
AHVN13 (Niedergelassene und Aufenthalter<br />
gemäss RHG Art. 6). Jetzt gilt es<br />
allen Personen, die neu im Register zu<br />
führen sind, im Rahmen der laufenden<br />
Nachführung eine AHVN13 zuzuweisen.<br />
Dazu hat NEST einen Webservice<br />
im Einsatz. Dieser erlaubt es, nicht nur<br />
die AHVN13 abzufragen und direkt in<br />
NEST nachzuführen, sondern bei einem<br />
Zuzug auch die bereits erfassten Daten<br />
aus ZAS in NEST zu übernehmen.<br />
VALIDIERUNG / LIEFERUNG<br />
AN DIE STATISTIK<br />
Seit Frühjahr 2008 und während der<br />
gesamten Dauer der Harmonisierung<br />
der Einwohnerregister hat das BFS den<br />
kantonalen und kommunalen Einwohnerregistern<br />
einen Validierungsservice<br />
zur Verfügung gestellt. Seit dem 31.<br />
März 2010 müssen die Einwohnerdienste<br />
die Daten an den Validierungsservice<br />
liefern. Eine produktive Lieferung<br />
ist jeweils für die Stichtage 31.03.,<br />
30.06., 30.09. und 31.12. eines jeden<br />
Jahres vorgesehen.<br />
NEST unterstützt diese Schritte mit dem<br />
CRM (Citizen Relationship Management).<br />
Jegliche Beanstandungen des Validierungsservice<br />
werden im CRM als Aktivität<br />
angezeigt und können somit korrigiert<br />
werden.<br />
VOLKSZÄHLUNG PER 31. 12. 2010<br />
Per 31. Dezember 2010 wird die erste<br />
registergestützte Volkszählung durchgeführt.<br />
Um dieses ambitiöse Ziel zu erreichen,<br />
müssen die Daten bereits seit<br />
30. Juni 2010 einen hohen qualitativen<br />
Standard erreichen. So darf z.B. nur<br />
noch 1 % der Einwohner einen ungültigen<br />
EGID aufweisen.<br />
FAZIT<br />
Mit den für die Volkszählung<br />
2010 gewählten Standards und<br />
Prozessen wurde ein solider<br />
Grundstein gelegt, der gewährleistet,<br />
dass auch bei den nachfolgenden<br />
Volkszählungen die<br />
gleichen Abläufe zur Anwendung<br />
kommen. Diese Basisinfrastruktur<br />
erfüllt zudem verschiedene<br />
weitere Anforderungen im<br />
Bereich der Datenaustausche<br />
zwischen Gemeinden, Kantonen<br />
und Bund und bietet den öffentlichen<br />
Verwaltungen einen Investitionsschutz.<br />
OBT unterstützt<br />
und berät Sie gerne in allen Belangen<br />
hinsichtlich der Registerharmonisierung<br />
und zeigt den<br />
für Sie effi zientesten Weg auf.
Warum wechselt eine Gemeinde in der<br />
heutigen Zeit die ganze EDV, obwohl sie<br />
bereits eine Softwarelösung eingesetzt<br />
hat? – Die Antwort darauf ist schnell<br />
gegeben: Zum einen ist ein Partner<br />
gefragt, welcher einen Topservice zu<br />
besten Konditionen anbietet, und zum<br />
anderen spielt die Zukunfts- und Investitionssicherheit<br />
eine wesentliche Rolle.<br />
Die ideale Softwarelösung wird der<br />
immer grösseren Vernetzung zwischen<br />
Bund, Kantonen und Gemeinden gerecht<br />
und bietet ein hohes Mass an Effi zienz.<br />
Diesen Anforderungen kann OBT mit<br />
den Produkten NEST/IS-E und ABACUS<br />
optimal entsprechen.<br />
Das Angebot von OBT umfasst nicht nur<br />
die Gemeindelösung, sondern dank der<br />
erfolgreichen, langjährigen Partnerschaft<br />
mit dem Amt für Informatik TG AFI auch<br />
im Thurgau gängige Services wie TGNet<br />
oder Voip (Telefonie). Hinzu kommen ein<br />
Gesamtservice für PC und Drucker, der<br />
Rechenzentrumsbetrieb für die Gemeindesoftwareprodukte<br />
von OBT, der Betrieb<br />
der Offi ce- und Exchange-Palette<br />
sowie zahlreiche weitere Spartenapplikationen.<br />
Die vier Thurgauer Gemeinden Amlikon-<br />
Bissegg, Basadingen-Schlattingen, Felben-Wellhausen<br />
und Tobel-Tägerschen<br />
setzen neu ganz auf die Thurgauer Partner<br />
OBT und AFI, welche beide in Weinfelden<br />
ansässig sind.<br />
Seite 28 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Grössere Vernetzung fordert immer effi zientere Softwarelösungen<br />
VIER WEITERE THURGAUER <strong>GEMEINDE</strong>N<br />
SETZEN BEI DER EDV AUF OBT<br />
Gemeinden, die ohne EDV funktionieren, gibt es heute nicht mehr. Allerdings stossen manche vorhandenen<br />
Softwarelösungen mit der zunehmenden Vernetzung zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden<br />
oftmals an ihre Grenzen. Der Service Public stellt neue Anforderungen, Themen wie eGovernment<br />
oder das neue Rechnungsmodell HRM2 fordern technologisch hochstehende Produkte,<br />
welche eine Zukunfts- und Investitionssicherheit gewährleisten.<br />
OTHMAR SCHMID,<br />
<strong>GEMEINDE</strong>AMMANN<br />
VON AMLIKON-BISSEGG<br />
„Wir sind vom Wechsel zu OBT absolut<br />
überzeugt und können nach erfolgreichem<br />
Start mit allen Softwaremodulen<br />
ein sehr positives Fazit ziehen. Der<br />
Service und Support von OBT ist ein<br />
riesiger Unterschied zur früheren Situation.“<br />
Die im Herzen des Kantons Thurgau<br />
gelegene Gemeinde Amlikon-Bissegg<br />
ist eine typische Landgemeinde mit<br />
vielen Dörfern, Weilern und Einzelgehöften.<br />
Seit 1995 bilden die früheren<br />
Orts gemeinden Amlikon, Bissegg,<br />
Grie senberg und Strohwilen eine politische<br />
Gemeinde. Noch immer überwiegt<br />
die landwirtschaftliche Prägung,<br />
obwohl in den letzten Jahren die bevorzugte<br />
Wohnlage durch viele Bau landerschliessungen<br />
unterstrichen wur de.<br />
Amlikon-Bissegg liegt im Bezirk Weinfelden,<br />
umfasst 1421 Hektaren Fläche<br />
und beheimatet rund 1300 Einwohner.<br />
Die erste urkundliche Erwähnung von<br />
Amlikon erfolgte im Jahre 1282. Das<br />
Dorf wurde durch seinen Fährbetrieb<br />
über die Thur schnell weit über die<br />
Grenzen hinaus bekannt.
Seite 29 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
WERNER KÜNZLER,<br />
<strong>GEMEINDE</strong>AMMANN<br />
VON FELBEN-WELLHAUSEN<br />
„Wir haben einige Produkte, welche<br />
im Gemeindesoftwarebereich angeboten<br />
und eingesetzt werden, ganz<br />
genau angeschaut. Das Gesamtpaket<br />
von OBT in der Partnerschaft mit AFI<br />
hat uns klar überzeugt und wir sind<br />
sicher, dass der bevorstehende Start<br />
mit der neuen Lösung für uns als Gemeinde<br />
nur Vorteile bringen wird.“<br />
Die heutige Gemeinde entstand 1983<br />
durch die Vereinigung der Munizipalgemeinde<br />
Felben mit ihren Ortsgemeinden<br />
Felben und Wellhausen. Auf<br />
dem Gemeindegebiet liegen noch der<br />
Römerhof sowie das Schloss Wellenberg<br />
das als markante Erscheinung<br />
über dem Dorf steht. Felben-Wellhausen<br />
liegt im Bezirk Frauenfeld.<br />
Die Gemeinde weist eine Fläche von<br />
738 Hektaren auf und wird von rund<br />
2 500 Einwohnern bewohnt. Felben<br />
wurde erstmals 1178 unter dem Namen<br />
„Velven“ (Weidebäume) urkundlich<br />
erwähnt. Schon zur Römerzeit lag<br />
der Ort an der Heerstrasse von Winterthur<br />
nach Pfyn verkehrstechnisch<br />
günstig. Bis zum 1. Weltkrieg war<br />
Felben der Sitz einer blühenden Stickereiindustrie.<br />
Seither beherbergen<br />
die Gebäude der ehemaligen Fabrik<br />
die Firma Müller-Martini Buchbindesysteme<br />
AG.<br />
PETER MATHYS,<br />
<strong>GEMEINDE</strong>AMMANN VON<br />
BASADINGEN-SCHLATTINGEN<br />
„Wir können eine durchwegs positive<br />
Bilanz ziehen. OBT hat absolut alles eingehalten,<br />
was uns versprochen worden<br />
ist. So stellen wir uns eine echte Partnerschaft<br />
vor.“<br />
Rund 1700 Einwohner umfasst die Gemeinde<br />
im Bezirk Diessenhofen, welche die beiden<br />
Dörfer Basadingen und Schlattingen<br />
umfasst und sich über eine Fläche von 1600<br />
Hektaren erstreckt. Basadingen wird erstmals<br />
im Jahre 761 als Pasnandinga urkundlich<br />
erwähnt und stand lange Zeit unter dem<br />
Einfl uss des Klosters St. Katharinental. Auch<br />
Schlattingen – ehemals Slattingan, was Ort<br />
beim Schilfrohr heisst – stand einst unter<br />
dem Einfl uss eines Klosters. Eine wohlhabende<br />
Alemannin namens Oterat hatte<br />
die Siedlung 897 dem Kloster St. Gallen<br />
vermacht. Im 2011 darf die Gemeinde mit<br />
sehr alten Wurzeln ihr 1250-Jahr-Jubiläum<br />
feiern.<br />
ROLAND KUTTRUFF,<br />
<strong>GEMEINDE</strong>AMMANN<br />
VON TOBEL-TÄGERSCHEN<br />
„Der Aufwand für ein solches Projekt darf<br />
nicht unterschätzt werden. Nach der Umstellung<br />
können wir jedoch klar sagen: Wir haben<br />
ein viel besseres System als vorher und dazu<br />
noch mit einem guten Partner.“<br />
Seit dem 1. Januar 1999 gibt es die Politische<br />
Gemeinde Tobel-Tägerschen im<br />
Bezirk Münchwilen. Sie beschreibt sich als<br />
jung, innovativ, mit Zukunftsperspektiven.<br />
1998 beantragte der Regierungsrat dem<br />
Grossen Rat die Bildung der Politischen Gemeinde<br />
Tobel aus den bisherigen Ortsgemeinden<br />
Tobel und Tägerschen. Bis dahin<br />
bildeten die drei Ortsgemeinden Tobel, Tägerschen<br />
und Braunau zusammen die Munizipalgemeinde<br />
Tobel. Tobel und Tägerschen<br />
bilden aber nicht nur geografi sch, sondern<br />
auch kulturell und wirtschaftlich eine Einheit.<br />
Mit ihrem gemeinsamen Siedlungsgebiet erfüllen<br />
sie auch die raumplanerischen Anforderungen<br />
und die Leistungsfähigkeit für eine<br />
gute Zukunft. Die Stimmbürgerinnen und<br />
Stimmbürger beantragten dem Regierungsrat,<br />
der neuen Politischen Gemeinde den<br />
Doppelnamen Tobel-Tägerschen zu geben.<br />
Der Grosse Rat des Kantons Thurgau genehmigte<br />
diesen Antrag. Tobel-Tägerschen liegt<br />
am Tor zum Hinterthurgau oder wie es heute<br />
mehrheitlich heisst zum Südthurgau. Die<br />
Gemeinde ist zugleich Zwischenstation am<br />
Pilgerweg von Konstanz nach Spanien.
Die Finanzplanung stellt ein ausgezeichnetes<br />
Instrument dar, die fi nanzielle Entwicklung<br />
der Gemeinde sowohl für die<br />
politischen Entscheidungsträger wie<br />
auch für die Bürgerinnen und Bürger<br />
transparent aufzuzeigen. Die fi nanziellen<br />
Konsequenzen von Legislaturzielen lassen<br />
sich am besten über einen längerfristigen<br />
Finanzplan defi nieren. Er dient<br />
als strategisches Führungsinstrument<br />
zur Umsetzung der Legislaturziele. Das<br />
wesentlichste Ziel eines Finanzplanes<br />
besteht darin, dass in einer mehrjährigen<br />
Betrachtung die Finanzentwicklung einer<br />
Gemeinde oder Stadt transparent dargestellt<br />
wird. Um dem Anspruch eines strategischen<br />
Führungsinstruments gerecht<br />
werden zu können, muss sichergestellt<br />
werden, dass die politischen Zielsetzungen<br />
in den Finanzplan einfl iessen.<br />
Der Finanzplan gibt einen umfassenden<br />
Einblick in die voraussichtliche Finanzentwicklung<br />
einer Gemeinde. Er gibt<br />
Antworten auf viele zentrale Fragestellungen,<br />
beziehungsweise lassen<br />
sich wesentliche Erkenntnisse daraus<br />
schliessen.<br />
Zum Beispiel:<br />
■ Die Übersicht über die geplanten<br />
Investitionen in den nächsten Jahren<br />
■ Das Ergebnis der laufenden Rechnung<br />
und den Cashfl ow der einzelnen<br />
Planjahre<br />
■ Die Selbstfi nanzierung der getätigten<br />
Investitionen<br />
■ Die Entwicklung der Nettoverschuldung<br />
■ Die Entwicklung des Eigenkapitals<br />
■ Die Entwicklung der Steuerkraft<br />
■ Die Darstellung der Kennzahlen<br />
Seite 30 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Der Finanzplan – unentbehrliche Grundlage aller Behörden<br />
LEGISLATURZIELE LEICHTER ERFÜLLEN<br />
Eine laufend aktualisierte Finanzplanung gehört heute zum „Sackbefehl“ für eine verantwortungsbewusste<br />
Behörde, damit die wichtigsten Finanzdaten jederzeit griffbereit sind. Je früher eine Entwicklung<br />
nämlich erkannt werden kann, desto mehr Zeit bleibt dem Rat für die Bestimmung und<br />
Umsetzung von allenfalls notwendigen Massnahmen.<br />
Christoph Brunner<br />
Partner<br />
Treuhand<br />
St. Gallen<br />
NOTWENDIGES INSTRUMENTARIUM<br />
Ohne eine dafür geeignete Software<br />
geht heute allerdings nichts mehr! Um<br />
den vollen Nutzen einer gesamtheitlichen<br />
Finanzplanung ausschöpfen zu<br />
können, empfi ehlt sich der Einsatz einer<br />
geeigneten Software. Sie erleichtert<br />
diese Aufgabe erheblich und ausserdem:<br />
Mit einer guten Software kann die<br />
Finanzplanung sogar richtig Spass machen.<br />
Eine Aktualisierung im nächsten<br />
Jahr stellt dann auch kein grosses Hindernis<br />
mehr dar. Auch die Darstellung<br />
einzelner Szenarien wird dem Benutzer<br />
damit sehr leicht gemacht.<br />
SOFORT VERFÜGBARE KENNZAHLEN<br />
Dank dem Finanzplan können die wichtigsten<br />
Gemeindefi nanzkennzahlen leicht<br />
ermittelt werden. Mit wenigen, jedoch<br />
01.01.13 31.12.13 31.12.14 31.12.15 31.12.16 31.12.17<br />
Aktiven<br />
Finanzvermögen<br />
Liegenschaften Finanzvermögen 15 662.0 15 662.0 15 662.0 15 662.0 15 662.0 15 662.0<br />
verzinsliches Finanzvermögen 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0<br />
nichtverzinsliches Finanzvermögen<br />
Verwaltungsvermögen<br />
0.0 0.0 0.0 0.0 0.0<br />
Verwaltungsvermögen 14 739.0 15 060.5 16 551.6 16 036.8 15 849.3 16 196.0<br />
Spezialfi nanzierung<br />
Bilanzfehlbetrag<br />
1 851.0 1 851.0 1 851.0 1 851.0 1 851.0 1 851.0<br />
Bilanzfehlbetrag 0.0 0.0 64.1 670.2 854.7<br />
Total 32 252.0 32 573.5 34 064 .6 33 613.9 34 032.5 34 563.7<br />
Passiven<br />
Fremdkapital<br />
verzinsliches Fremdkapital 24 807.0 26 909.4 29 467.0 29 967.9 30 386.5 30 917.7<br />
nichtverzinsliches Fremdkapital<br />
Sondervermögen<br />
0.0 0.0 0.0 0.0 0.0<br />
zweckbestimmte Zuwendungen 3 646.0 3 646.0 3 646.0 3 646.0 3 646.0 3 646.0<br />
Verpfl ichtungen<br />
Spezialfi nanzierungen<br />
0.0 0.0 0.0 0.0 0.0<br />
Verpfl ichtungen Vorfi nanzierungen<br />
Eigenkapital<br />
0.0 0.0 0.0 0.0 0.0<br />
Eigenkapital 3 799.0 2 018.1 951.6 0.0 0.0 0.0<br />
Total 32 252.0 32 573.5 34 064.6 33 613.9 34 032.5 34 563.7<br />
Abb. 1: Bestandsrechnung<br />
richtigen Zahlen ist die Behörde schnell<br />
in der Lage, die Übersicht über die Finanz<br />
entwicklung der Gemeinde zu gewinnen.<br />
WICHTIGE <strong>GEMEINDE</strong>-<br />
FINANZKENNZAHLEN<br />
■ Steuerkraft<br />
■ Selbstfi nanzierungsgrad<br />
■ Nettoverschuldung<br />
■ Eigenkapital<br />
■ Zinsbelastungsanteil<br />
■ Kapitaldienstanteil<br />
■ Selbstfi nanzierungsanteil<br />
■ Defi zite und Überschüsse
Seite 31 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Der Nutzen einer Finanzplanung für die<br />
Behörden ist unbestritten. Im Vordergrund<br />
stehen folgende Vorteile:<br />
■ Guter und schneller Überblick über<br />
die Gemeindefi nanzen<br />
■ Frühzeitige Erkennung von Fehlentwicklungen<br />
■ Rechtzeitige Ergreifung und Umsetzung<br />
von Massnahmen<br />
■ Gute Darstellung der Wirkung von<br />
fi nanzpolitischen Massnahmen<br />
■ Diskussionsgrundlage für fi nanzpolitische<br />
Grundsatzfragen<br />
■ Schnelle Erkennung von Trendentwicklungen<br />
dank Mehrjahresvergleichen<br />
STRUKTURIERTES VORGEHEN<br />
Für die Erarbeitung des Finanzplanes<br />
empfi ehlt sich ein strukturiertes Vorgehen.<br />
Ausgangslage zur Erstellung des<br />
Finanzplanes bildet die laufende Rechnung<br />
und das Budget für das kommende<br />
Jahr. Interessant und aussagekräftig<br />
wird es aber erst, wenn die voraussichtlichen<br />
Investitionen der nächsten Jahre<br />
und deren Amortisation miteinbezogen<br />
KENNZAHLEN<br />
Selbstfi nanzierung ... 4.9 14.4 26.6 94.5<br />
Selbstfi nanzierung in CHF 1 000 – 660.7 136.1 391.0 738.3 1 152.3<br />
Nettoinvestition in CHF 1 000<br />
Selbstfi nanzierung<br />
1 728.8 2 800.0 2 710.0 2 775.0 1 220.0<br />
Selbstfi nanzierungsanteil – 2.8 1.3 3.7 6.8 10.5<br />
Kapitaldienstanteil 4.6 12.8 15.5 14.9 14.8<br />
Zinsbelastungsanteil – 0.1 1.6 2.4 2.5 2.7<br />
Bruttoverschuldungsanteil 145.1 308.3 313.9 313.5 313.9<br />
Bruttoschulden in CHF 1 000 34 287.1 33 113.0 33 613.9 34 032.5 34 563.7<br />
Investitionsanteil 6.5 20.9 20.8 21.5 11.0<br />
Nettoschuld je Einwohner in CHF 2 949.2 3 421.8 3 485.8 3 532.8 3 600.3<br />
Nettoschuld in CHF 1 000 14 893.4 17 451.0 17 951.9 18 370.5 18 901.7<br />
Nettoschuld in Prozenten der einfachen Steuer 188.5 218.7 222.7 225.6 229.9<br />
Abb. 3: Kennzahlen<br />
2013 2014 2015 2016 2017<br />
Laufende Rechnung<br />
Nettoaufwand<br />
Bürgschaft, Behörden, Verwaltung 1 671.0 1 531.6 1 338.8 1 409.6 1 430.7<br />
Öffentliche Sicherheit – 68.4 – 77.6 – 78.7 – 79.9 – 81.1<br />
Bildung 12 342.0 12 000.9 12 363.3 12 173.5 12 047.5<br />
Kultur, Freizeit 144.0 146.2 148.4 150.6 152.9<br />
Gesundheit 263.0 266.9 281.3 285.5 289.8<br />
Soziale Wohlfahrt 981.0 870.8 781.0 792.6 804.5<br />
Verkehr 950.0 898.3 860.2 873.2 886.3<br />
Umwelt, Raumordnung 247.5 225.9 229.3 232.6 236.2<br />
Volkswirtschaft 106.0 107.6 109.2 100.4 91.3<br />
Finanzen (ohne allgemeine Mittel) 650.3 790.3 668.6 594.2 447.3<br />
Total Nettoaufwand<br />
Allgemeine Mittel<br />
17 286.4 16 760.9 16 751.4 16 532.3 16 305.4<br />
Gemeindesteuern 11 059.7 11 183.7 11 309.1 1 436.2 11 564.8<br />
Einnahmenanteil 749.2 764.2 779.5 795.1 811.0<br />
Vergütungen, Vorauszahlungen, Abschreibungen – 48.3 – 49.0 – 49.8 – 50.5 – 51.3<br />
Erträge ohne Zweckbindung 101.0 102.5 104.1 105.6 107.2<br />
Finanzausgleich 3 6 36.5 3 6 85.5 3 5 85.1 3 6 32.0 3 6 81.2<br />
Total allgemeine Mittel 15 505.5 15 694.4 15 735.7 15 926.2 16 120.9<br />
Aufwandüberschuss 1 780.9 1 066.5 1 015.7 606.1 184.5<br />
Ertragsüberschuss 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0<br />
Steuerfuss<br />
beschlossen bzw. geplant in % 123 % 123 % 123 % 123 % 123 %<br />
Abb. 2: laufende Rechnung<br />
werden. Die Planung wird dann laufend<br />
verdichtet. Ein erster Entwurf erstellt die<br />
Verwaltung. Die Behörden legen dann<br />
aufgrund des Entwurfes das defi nitive<br />
Investitionsprogramm fest. Jetzt kann<br />
der bereinigte Finanzplan erstellt werden.<br />
FAZIT<br />
Die Festlegung von strategischen<br />
Finanzzielen muss durch den Nachweis<br />
einer Finanzplanung untermauert<br />
werden. Nur so kann sichergestellt<br />
werden, dass bereits<br />
bei der Zielfestlegung die fi nanzielle<br />
Machbarkeit im Auge behalten<br />
wird. Trotz Unsicherheiten gibt es<br />
für die Behörden keine Alternative<br />
zum Finanzplan. Die Planung in<br />
Szenarien kann hier helfen. Angesichts<br />
der Komplexität empfi ehlt<br />
sich die Anwendung von professionellen<br />
IT-Instrumenten.
Seite 32 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Gemeinde Wangen-Brüttisellen: Kosten eingespart, Effi zienz erhöht<br />
OPTIMIERUNG IM<br />
DOKUMENTEN-MANAGEMENT TUT NOT<br />
Zu viele verschiedene Geräte und zu geringe Vernetzung sorgen in vielen Gemeinde- und Schulverwaltungen<br />
für hohe Kosten. Es empfi ehlt sich daher, die meist unvernetzten Kopier-, Fax- und Multifunktionsgeräte<br />
sowie die vielen verschiedenen Einzelarbeitsplatzdrucker einer genauen Prüfung zu<br />
unterziehen. Mit einer individuellen Output- und Optimierungsstrategie können in vielen Fällen bis<br />
zu 30 % der Kosten eingespart werden.<br />
Reto Schaffner<br />
Partner<br />
Informatik<br />
Zürich und St. Gallen<br />
Die Verwaltung und die Schulen der<br />
Gemeinde Wangen-Brüttisellen (Zürich)<br />
verfügten ursprünglich über 39 auf verschiedene<br />
Standorte verteilte, meist<br />
unvernetzte Geräte. Das jährliche Outputvolumen<br />
beträgt rund 1,3 Mio. Seiten<br />
in Schwarz-Weiss und 48 000 Seiten in<br />
Farbe. Diese heterogene Drucker- und<br />
Kopierlandschaft sorgte für viel Aufwand<br />
und somit verhältnismässig hohe<br />
Kosten. Im Zusammenhang mit den auslaufenden<br />
Verträgen für die Kopiergeräte<br />
suchte man daher nach neuen Wegen.<br />
Die Verantwortlichen der Gemeinde<br />
Wangen-Brüttisellen hatten sich dafür<br />
folgende Ziele gesetzt:<br />
■ Bedarfsgerechte Ausstattung und<br />
Benutzer-Zufriedenheit<br />
■ Standardisierte Produktpalette<br />
(ein Treiber für alle Drucker und<br />
Multifunktionsgeräte)<br />
■ Effi ziente und einheitliche Prozesse,<br />
welche auch eine transparente und<br />
kostenstellenbezogene Abrechnung<br />
ermöglichen<br />
■ Ein Ansprechpartner für alle Themen<br />
(Hardware, Software und Service)<br />
rund um den Output<br />
■ Berücksichtigung ökologischer<br />
Themen<br />
KOSTENSENKUNG<br />
UND TRANSPARENZ<br />
Die Ausschreibung fokussierte die Konsolidierung<br />
der installierten Kopierer und<br />
Drucker und die allgemeinen Betriebskosten<br />
für Service und Support. Ein<br />
wichtiges Ziel war die Erreichung einer<br />
standardisierten Druck- und Scanumgebung.<br />
Mit dem Einsatz einer Monitoring-<br />
und Reporting-Software sollte die<br />
Kostentransparenz erhöht werden.<br />
NACHHALTIGE<br />
RESSOURCENEFFIZIENZ<br />
Im September 2009 wurde der Zuschlag<br />
für die Umsetzung des Projekts der Printcom<br />
(Schweiz) AG erteilt. In einer ersten<br />
Phase galt es, alle technischen Belange zu<br />
prüfen und die technische Basis für den<br />
Rollout im Januar 2010 zu erstellen. Gemeinsam<br />
arbeiteten die Firma KYOCERA,<br />
welche ganzheitliche Lösungen in den Bereichen<br />
Systemintegration, Dokumenten-<br />
Management, Output-Management und<br />
Sicherheit bietet, und Printcom an der internen<br />
Neuorganisation des Dokumenten-<br />
Management. Der Maschinenpark konnte<br />
dadurch um elf Geräte reduziert werden.<br />
Die zu erwartenden Betriebskosten reduzieren<br />
sich um rund 20 %.<br />
Mit der Einsetzung eines einheitlichen<br />
Druckertreibers ist der Aufwand für<br />
den Unterhalt spürbar gesunken. Die<br />
ursprünglich komplexe Konfi guration<br />
von Geräten und Software konnte dank<br />
der reduzierten Gerätezahl und Modellpalette<br />
sowie der einheitlichen Treiberumgebung<br />
wesentlich vereinfacht<br />
werden, entsprechend wurde auch die<br />
Bedienung der Multifunktionsgeräte<br />
einfacher und der Pfl egeaufwand überschaubarer.<br />
Alle Geräte können nun direkt<br />
oder über die eingesetzte Software<br />
„documento“ von Printcom betrieben<br />
werden. In den Schulen konnten die
Seite 33 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
neuen Multifunktionsgeräte, im Gegensatz<br />
zu den bisher eingesetzten Kopierern,<br />
auch vorteilhaft in die vorhandenen<br />
Netzwerke eingebunden werden.<br />
ZWEI SOFTWARE-PROGRAMME<br />
ALS UNTERSTÜTZUNG<br />
Der Druckbetrieb und die zentrale Datenerfassung<br />
für Statistik und Serviceunterstützung<br />
werden zusätzlich von zwei<br />
KYOCERA-Programmen unterstützt:<br />
KYOcount: Die zentrale Ermittlung von<br />
Zählerständen und Ereignissen werden<br />
mit KYOcount in bestimmten Zyklen vom<br />
Druckserver im Rechenzentrum aus abge-<br />
fragt und über Druckberichte und Mailversand<br />
an Printcom zur Verfügung gestellt.<br />
Die Statistiken können über einen Serverzugang<br />
in der Gemeinde und in gleicher<br />
Form bei Printcom abgerufen werden. Besondere<br />
Ereignisse wie Fehler oder Unterschreiten<br />
eines bestimmten Tonerstands<br />
werden direkt an den Printcom-Service<br />
gemailt, wodurch die Nachlieferung von<br />
Verbrauchsmaterial sowie Serviceeinsätze<br />
vorab koordiniert werden können.<br />
KYOroute: Die Software leitet Druckjobs<br />
nach einem vorgegebenen Regelwerk automatisch<br />
weiter. Diese Anwendung läuft<br />
wie KYOcount im Hintergrund und überwacht<br />
bestimmte Druckwarteschlangen.<br />
Nach vorgegebenen Regeln werden<br />
Drucke auf andere Geräte umgeleitet,<br />
insbesondere bei Fehlern oder Nichtverfügbarkeit<br />
von Geräten sowie bei Überschreiten<br />
bestimmter Druckvolumina.<br />
ALLE DIENSTLEISTUNGEN<br />
AUS EINER HAND<br />
Printcom steht für alle Dienstleistungen<br />
im Hardware-Bereich und für die Unterstützung<br />
vor Ort ebenso zur Verfügung<br />
wie für kurzfristige Hilfe per Telefon, Mail<br />
und Remote-Zugang zu den Servern und<br />
Geräten. Sämtliche Funktionen, Treibereinstellungen,<br />
Softwarekonfi gurationen<br />
und Geräteeinstellungen lassen sich<br />
ohne viel Zeitverlust online vornehmen.<br />
SERVICEPORTAL FÜR DRUCKER<br />
UND MFP: EINE SCHNITTSTELLE<br />
Über das Printcom-Serviceportal kann<br />
der Kunde online seinen Gerätebestand<br />
und die Einsatzhistorie überschauen.<br />
Ebenso können auf diesem Weg Gerätestörungen<br />
gemeldet bzw. Serviceeinsätze<br />
angefordert werden. Dies verkürzt<br />
die Bearbeitungszeit und schafft Klarheit<br />
durch strukturierte Erfassung aller<br />
wichtigen Parameter wie Standort, Ansprechpartner<br />
oder Seriennummer.<br />
FAZIT<br />
ENTDECKEN SIE UNERWARTETES SPARPOTENTIAL.<br />
MIT MANAGED DOCUMENT SERVICES VON KYOCERA.<br />
Outputkosten werden immer noch unterschätzt. Mit Printcom und KYOCERA Managed Document Services<br />
(MDS) können Sie diese Kosten bis zu 30% senken. Ob Hardware, Software oder Workflows - wir finden<br />
Ihre versteckten Kostentreiber und entwickeln, zusammen mit Ihnen, eine individuelle Output- und<br />
Optimierungsstrategie. Anschliessend sorgen wir mit der Management-Software dafür, dass Ihre Kosten<br />
niedrig und transparent sowie die Prozesse schlank und effizient bleiben.<br />
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Mit der realisierten Output-Lösung<br />
von Printcom erreichte die<br />
Gemeinde Wangen-Brüttisellen<br />
ihre Zielsetzungen im Dokumenten-Management<br />
und hat<br />
nun Gewähr für einen störungsfreien<br />
Betrieb über die nächsten<br />
fünf Jahre. Der IT-Verantwortliche,<br />
Stephan Schneider, zeigt<br />
sich mit der Projekt-Umsetzung<br />
sehr zufrieden: „Trotz der hohen<br />
Komplexität des Projektes konnte<br />
dank partnerschaftlicher und<br />
zielorientierter Projektarbeit ein<br />
erfolgreiches und von den Mitarbeitern<br />
getragenes Output-Management<br />
umgesetzt werden.“
Seite 34 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
Kundenporträt<br />
10 JAHRE JUNG-UNTERNEHMER-ZENTRUM<br />
ST. GALLEN<br />
Zum ersten Mal eine eigene Firma gründen. Mit seinem noch jungen Unternehmen in neue Märkte<br />
expandieren. Oder sein Unternehmen in neue, junge Hände übergeben. Für all diese wichtigen<br />
Schritte im Leben eines Unternehmers oder einer Unternehmerin in der Region St. Gallen gibt es<br />
eine Adresse, die zu kennen sich in jedem Fall lohnt: das Jung-Unternehmer-Zentrum mit seinen<br />
Standorten Flawil, Gossau, Wil und Wattwil.<br />
Das Jung-Unternehmer-Zentrum, das<br />
als Trägerverein organisiert ist, gibt es<br />
bereits seit 10 Jahren. Zahlreiche junge<br />
Unternehmerinnen und Unternehmer<br />
aus den unterschiedlichsten Branchen<br />
– von Sensortechik über Gartendesign,<br />
Ernährungsberatung, Tierheilpraxis, Tagesschule<br />
bis zum Übersetzungsbüro –<br />
haben die Dienste dieser überregionalen<br />
Organisation schon in Anspruch genommen<br />
und den Sprung in die freie Unternehmertätigkeit<br />
erfolgreich geschafft. Im<br />
Jung-Unternehmer-Zentrum, das von der<br />
kantonalen und regionalen Wirtschaftsförderung<br />
unterstützt wird, engagieren<br />
sich namhafte Vertreter aus Wirtschaft<br />
und Politik. Interessenten, welche sich<br />
ans Jung-Unternehmer-Zentrum wenden,<br />
erhalten dank den vier Standorten<br />
einen direkten und kompetenten Erstkontakt<br />
und einen erleichterten Zugang zur<br />
Wirtschaft und zu den Behörden.<br />
BRINGT JUNGUNTERNEHMER<br />
AUF DEN RICHTIGEN KURS<br />
Das Jung-Unternehmer-Zentrum verfolgt<br />
das Ziel, Neuunternehmen, welche die<br />
ersten Gehversuche hinter sich haben<br />
und nicht länger als fünf Jahre existieren,<br />
zu begleiten, zu fördern und in die<br />
Wirtschaft zu integrieren. Interessenten<br />
wird dabei das Wissen und die Erfahrung<br />
erfolgreicher Unternehmen aus der Region<br />
kostenlos zur Verfügung gestellt. Als<br />
Jung-, Neuunternehmer oder sogenann te<br />
Startups gelten Menschen jeder Altersgruppe.<br />
Was zählt, sind die Geschäftsidee,<br />
das berufl iche Know-how und die<br />
Fähigkeit, sein Wissen auch kompetent<br />
umzusetzen.<br />
BERATUNG, SCHULUNG, NETZWERK<br />
Echte Unternehmer, ob Einzelpersonen<br />
oder Personengruppen, zeichnen sich<br />
dadurch aus, dass sie ernsthaft etwas<br />
„unternehmen“ möchten. Der Schritt<br />
zur Selbstständigkeit umfasst jedoch<br />
zahlreiche Faktoren, welche neben der<br />
Erika Schiltknecht, Zentrumsleitung Flawil, und Stefan Frei, Präsident des Trägervereins Jung-<br />
Unternehmer-Zentrum<br />
innovativen Idee für den Erfolg mitentscheidend<br />
sind: Es braucht beispielsweise<br />
ein fundiertes Firmenkonzept. Man muss<br />
sich für die richtige Unternehmensform<br />
entscheiden. Es stellt sich die Frage, wie<br />
die Finanzierung sicherzustellen ist und<br />
wieviel Kapital es braucht. Die erfahrenen<br />
Berater des Jung-Unternehmer-Zentrums<br />
unterstützen bei der Firmengründung, indem<br />
sie das Firmenkonzept prüfen und<br />
die ersten Schritte als Coach begleiten.<br />
Daneben bietet das Jung-Unternehmer-<br />
Zentrum auch Schulungen und Weiterbildungen<br />
für Jungunternehmer an. Das<br />
Angebot besteht aus verschiedenen Wissensbausteinen,<br />
die gezielt gemäss den<br />
eigenen Bedürfnissen gewählt werden<br />
können. Interessenten können sichergehen,<br />
dass ausgewiesene Fachleute stets<br />
das neueste Wissen zur Verfügung stellen.<br />
In Gruppenarbeiten wird das frisch<br />
Erlernte anschliessend vertieft und dokumentiert.<br />
Wertvoll ist auch der Erfahrungsaustausch<br />
unter Gleichgesinnten.<br />
Schliesslich bietet das Jung-Unternehmer-Zentrum<br />
ein aktives Netzwerk an,<br />
über welches Kontakte zu erfolgreichen<br />
Vollblutunternehmern geknüpft werden<br />
können. Über das Netzwerk wird den<br />
Interessenten zudem der Zugang zur regionalen<br />
Wirtschaft erleichtert. Sie erfahren,<br />
welche Möglichkeiten und Chancen<br />
die Wirtschaftsförderung bietet, und sie<br />
lernen Partnerorganisationen kennen z.B.<br />
in den Bereichen Technologietransfer,<br />
Patentinformation, Forschungsanstalten.<br />
Zudem bietet das Jung-Unternehmer-<br />
Zentrum die Möglichkeit zur Teilnahme an<br />
interessanten Veranstaltungen, Seminarien<br />
und Vorträgen. Auf seiner Homepage<br />
www.jungunternehmerzentrum.ch sind<br />
alle Angebote ausführlich beschrieben.<br />
OBT ist im Trägerverein des Jung-Unternehmer-Zentrums<br />
seit seiner Gründung im<br />
Jahr 2000 mit der Person von Christoph<br />
Brunner, Betriebsökonom FH, vertreten,<br />
und erbringt wertvolle Beratungsdienstleistungen<br />
für neu gegründete KMU.
Seite 35 – Das OBT Magazin | Gemeinde Praxis 10/11<br />
NEST/ABACUS-Kundentag<br />
AUF ZU<br />
NEUEN HORIZONTEN!<br />
An Bord der majestätischen „Sonnenkönigin“ hiess die Crew<br />
von NEST/IS-E, ABACUS und OBT ihre Gäste am diesjährigen<br />
Kundentag in Romanshorn willkommen. Zahlreich und voll gespannter<br />
Erwartung waren Gemeindeschreiber, Finanzverwalter,<br />
Applikations- und IT-Verantwortliche der Einladung „Auf zu neuen<br />
Horizonten!“ gefolgt. Sie sollten nicht enttäuscht werden, weder<br />
von der Vorstellung der neuesten Software-Generation noch<br />
vom speziellen Unterhaltungsprogramm.<br />
Als echten Quantensprung bezeichneten<br />
die Entwickler die neu geschaffene Software-Generation<br />
für Gemeinden, Städte<br />
und Werke. Die bewährten Programme<br />
und Anwendungen werden auch via<br />
Internet zur Verfügung gestellt. Als sogenannte<br />
Rich Internet Application RIA<br />
verhält sich die neue Software auf jedem<br />
Rechner auch bei der Nutzung übers Internet<br />
so, wie wenn sie in einem Firmennetzwerk<br />
oder lokal genutzt würde. Die<br />
Kunden müssen dafür auch nicht zusätzlich<br />
in die Tasche greifen, sondern erhalten<br />
die neuen Applikationen im Rahmen<br />
einer ordentlichen Software-Wartung.<br />
Entsprechend gross war deshalb die<br />
Zustimmung der Kundschaft. Sie schätzen<br />
die laufende Weiterentwicklung und<br />
die konsequente Nutzung von offenen<br />
Standards wie eCH. Besonders applaudiert<br />
wurde die Tatsache, dass für die<br />
Benutzung der Software lediglich noch<br />
ein Internet-Browser notwendig ist und<br />
die Programme wesentlich schneller<br />
laufen. Auch die detaillierte Information<br />
zum integrierten HRM2 war allseits<br />
hochwillkommen.<br />
Zu feiern gab es aber nicht nur die neue<br />
Software-Generation. Auch 124 Kunden<br />
standen im Rampenlicht. Sie verwenden<br />
NEST/ABACUS seit genau fünf oder sogar<br />
zweimal fünf Jahren. Alle erhielten<br />
eine Urkunde und die 10-Jahres-Kunden<br />
kamen zusätzlich in den Genuss einer<br />
Jubiläumstorte. Dies setzte ihrer grossen<br />
Zufriedenheit mit den IT-Produkten<br />
noch das Sahnehäubchen auf.<br />
<strong>GEMEINDE</strong><br />
Praxis<br />
Das OBT Magazin für öffentliche Unternehmen<br />
IMPRESSUM<br />
Gemeinde-Praxis – das betriebswirtschaftliche<br />
OBT Kunden-Magazin<br />
für Gemeinden, Schulen, Heime<br />
und Werke<br />
HERAUSGEBERIN<br />
OBT AG<br />
Rorschacher Strasse 63<br />
9004 St. Gallen<br />
Telefon 071 243 34 34<br />
Fax 071 243 34 00<br />
www.obt.ch<br />
REDAKTION<br />
jacqueline.grob@obt.ch<br />
AUTOREN DIESER AUSGABE<br />
rico.biscioni@obt.ch<br />
reto.bossard@obt.ch<br />
christoph.brunner@obt.ch<br />
urs.frei@obt.ch<br />
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pierluigi.mola@obt.ch<br />
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sebastian.rueth@obt.ch<br />
andreas.thut@obt.ch<br />
reto.schaffner@obt.ch<br />
otmar.sieber@obt.ch<br />
roger.stauber@obt.ch<br />
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