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Schriftmagazin_Grafiker_2012.pdf

schriftdesign, fontdesign

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AufgAbe Wort [ bild ] MArke<br />

Erfinde ein neues Wort, welches im<br />

Minimum 4 Buchstaben umfasst<br />

Der ‹Sound› des Wortes soll im Einklang<br />

mit der Buchstabenform stehen<br />

Entwirf auf der Basis von Kleinbuchstaben<br />

eine Wortmarke /Logotype<br />

Das Wort soll mindestens einen Buchstaben<br />

mit einer Ober- oder Unterlänge enthalten<br />

Die x-Höhe der Buchstaben muss 6 cm betragen<br />

grAfik-klAssen A b C<br />

1. Lehrjahr 11 / 12<br />

klAssenlehrer<br />

René Wäger, Jonas Schudel<br />

berufssChule für gestAltung<br />

Fachbereich Grafik


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IN<br />

HALT<br />

31<br />

A01 svenja arbeiter<br />

02 fiona good<br />

03 armin apadana<br />

04 nicolai spicher<br />

05 muriel blanc<br />

06 salvatore viola<br />

07 dave seiler<br />

08 selina russian<br />

09 julia haupt<br />

10 timo beeler<br />

11 sara sparascio<br />

12 chris wetter<br />

13 noé robert<br />

14 daphne abderhalden<br />

15 fabienne nann<br />

33<br />

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34<br />

B16 jessica caflisch<br />

17 valentina rogenmoser<br />

18 mirco kunz<br />

19 louis wälti<br />

20 cyril portmann<br />

21 michael gebhard<br />

22 cagdas cakmaktas<br />

23 allegra glupe<br />

24 moritz bauer<br />

25 jonatan schneider<br />

26 grace schmid<br />

27 janine wiget<br />

28 irem dietrich<br />

29 stéphanie frey<br />

30 nora bertoli<br />

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C31 mira meier<br />

32 sheona meier<br />

33 carina roost<br />

34 ladina barblan<br />

35 corina bertschi<br />

36 nuru oertli<br />

37 jasmin zurfluh<br />

38 basil abplanalp<br />

39 marius eitzinger<br />

40 giulia furrer<br />

41 christian frei<br />

42 lorenz altermatt<br />

43 oscar jacobson<br />

44 brianna o'connor<br />

45 noemi russenberger<br />

44<br />

42<br />

45<br />

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immer noch viele spielerische Freiheiten was<br />

die Formgebung betraf. Als mir durch ein Missgeschick<br />

auffiel, dass das «ea» im Teak aussieht<br />

wie ein Yin Yang, liess ich doch organische<br />

Formen in meinen Skizzen zu. Denn als<br />

mir eine Form meiner Skizze besonders gut<br />

gelang, wollte ich diese Version behalten und<br />

änderte dafür das Image meiner Dienstleistung.<br />

So wurde aus dem modernen klaren<br />

Kampfkunst Shop ein kleiner edler Teeladen.<br />

te war ein Name und seine Bedeutung. Aus<br />

einigen Wortspielen entstand dann «teak».<br />

Teak leitete sich aus dem Wort Taekwondo ab,<br />

da ich selber Kampfsport praktiziere, wollte ich,<br />

dass sich auch mein Wort/Produkt in diese Richtung<br />

bewegt. Also fing ich an diverse Skizzen<br />

für Teak – den Shop der Kampfkünste – zu<br />

erstellen. Ich hatte bewusst auf runde und organische<br />

Formen verzichtet, wie man sie sonst,<br />

bei asiatisch angehauchten Schriften sieht. Ich<br />

wollte eine geometrische und reduzierte, vereinfachte<br />

Schrift erstellen. Jedoch liess ich mir<br />

Anfangs hatte ich nicht wirklich eine klare Vorstellung<br />

oder Idee von meiner Schrift. Ich liess<br />

mich auch nicht von anderen Schriften inspirieren.<br />

Die einzige wirkliche Inspiration die ich<br />

hatte, war die Musik.<br />

Svenja Arbeiter<br />

Ich denke, dass was meine Wortmarke am<br />

meisten ausmacht, sind die Skizzen und der<br />

ganze Entwicklungsprozess den ich hingelegt<br />

habe. Ich skizzierte wild aus dem Kopf darauf<br />

los und hatte viele Richtungen ausprobiert. Ein<br />

wichtiger Schritt den ich für die Skizzen brauch-<br />

1


2<br />

SCHIFFE GEFALLEN MIR SCHON LANGE UND DIE LEIDENSCHAFT SIE AUS PAPIER ZU FALTEN IST<br />

MIR AUCH NIE VERGANGEN.<br />

Ich faltete vor mich hin und fi ng an zu schreiben,<br />

nicht zu schreiben auf das Papier, sondern mit<br />

dem Papier. Zuerst faltete ich das Papier in Streifen,<br />

jedoch eignete sich das doppelt gefaltete Papier<br />

ganz und gar nicht. Die Streifen wurden geschnitten<br />

und vor mir entwickelte sich eine elegant und<br />

doch recht geometrische 3D Schrift. Die Grundlge<br />

war da. Ich wusste in welche Richtung meine<br />

Wortmarke gehen soll.<br />

Die labile Papierschrift lag also vor mir und ich<br />

faltete weiter. Ich musste wissen was ich bei der<br />

Digitalisierung einbringen kann und was alles<br />

machbar mit den verschiedenen Falttechniken ist.<br />

Kann ich Rundungen falten oder muss alles ganz<br />

klar und gerade sein? Schliesslich wollte ich den<br />

gefalteten E ekt so realistisch wie möglich<br />

herüberbringen. Das senk- und horizontale falten<br />

funktionierte eindeutig besser. Der Anblick ist<br />

auch wesentlich schöner, da es eher schlicht und<br />

minimal wirkt.<br />

Die ersten Skizzen entstanden schnell, daraufhin<br />

die erste Digitalisierung. Am Computer tüftelte ich<br />

mit den Farben und Konturen herum.<br />

Das es schlicht und eher elegant wirken sollte war<br />

mir von Anfang an klar, so entwickelten sich<br />

schlussendlich feine Konturen und ein pastelliges<br />

Minzegrün.


Armin Apadana/ 21.06.12<br />

Wortmarke<br />

„Vesper“<br />

D V<br />

Das RunDe<br />

Das Kantige<br />

Als Kontrast zu<br />

den spitzen Enden<br />

und Kanten einen<br />

Gegenpol. Damit<br />

die Wortmarke<br />

nicht düster wirkt<br />

oder zu spitzig<br />

Ich wollte die Wortmarke<br />

kantig wirken<br />

lassen mit spitz<br />

zulaufenden Enden<br />

damit es danach so<br />

wirkt wie die Tribals<br />

eines Tattoos.<br />

on da an kamen die anderen<br />

Buchstaben wie von selbst und<br />

ich nahm einen Teil des E‘s und<br />

Formte daraus das S, wobei<br />

ich immer den gleich schrägen<br />

Anschnitt des Stammes vom E<br />

verwendete, um eine Regelmässigkeit<br />

zu erzeugen und<br />

damit die folgenden Buchstaben<br />

nicht zu gebastelt wirkten<br />

oder auf die eine oder andere<br />

Richtung wegzukippen drohten.<br />

—— Das P bereitete<br />

mir am meisten Sorgen, da ich<br />

den schwachen Zug, bzw. den<br />

Bauch nicht wie geplant aus<br />

der Skizze adaptieren konnte.<br />

Schlussendlich jedoch gefällt<br />

mir das Ergebnis und ich finde<br />

den Eindruck der Wortmarke<br />

passt zum Sound von Vesper.<br />

RunDung<br />

— Kontrast zu Kante<br />

sChRäge<br />

— Mehr Dynamik<br />

tRopfen<br />

— Verleiht Weichheit<br />

KeilfoRm<br />

— Kantig/ Gibt Zug<br />

as Wort Vesper fiel mir mehr per<br />

Zufall ein, ich suchte nach einem<br />

spannenden Sound für ein Logo<br />

und kam so auf das Wort Vesper,<br />

welches eine bissige Ausprache<br />

hat und somit begann es bei mir<br />

ihm Kopf zu rattern. So beschloss<br />

ich es bei dem zu belassen und<br />

begann mit dem Festhalten der<br />

Gedanken.<br />

—— Nach ein paar kleinen<br />

Skizzen kamen schon die ersten<br />

konkreten Entwürfe und<br />

ich hatte schnell einen ungefähren<br />

Plan wie die Wortmarke<br />

sich später entwickeln würde.<br />

Der erste konkrete Entwurf<br />

bestand darin, eine serifenlose,<br />

klare Wortmarke mit grosszügigen<br />

Punzen und angespitzten<br />

Stämmen zu gestalten, sodass<br />

es auch dem scharfen, bissigen<br />

Sound des Wortes ge-recht<br />

wurde.<br />

—— Ich entwickelte ein<br />

paar weitere Entwürfe, bis sie<br />

rund und zugleich auch scharf<br />

und spitzig genug aussahen. So<br />

entwickelte sich nach und nach<br />

der Buchstabe E, der nach zahlreichen<br />

Anläufe eine befriedigende<br />

Form annahm.<br />

3<br />

Vesper_Quer.indd 1 28.06.12 09:45


4<br />

Eigene Wortmarke<br />

wirkte. Mit einigen Buchstaben wie dem<br />

«t» gab es erst recht Probleme, wie sollte<br />

das «t» aussehen? - Einfach gerade abfallend<br />

wie das «f» einfach ohne bogen oder<br />

doch wie die Spiegelung davon mit einem<br />

Bogen? Und wenn ja, wie groß soll<br />

der Bogen sein. Wie der des «f» ‘s um es<br />

einheitlich aussehen zu lassen und dem<br />

Konzept nachgehen oder doch ganz individuell.<br />

Am ende war es dann doch ein<br />

Bogen, der genau wie das «f» aussah,<br />

Meine grundlegende Idee war es eine<br />

sehr geometrische Schrift aufzubauen.<br />

Das heißt, es sollte eigentlich nur aus<br />

Kreisen und Linien aufgebaut werden. Jedoch<br />

funktionierte dies nur bedingt, da<br />

einige Elemente dann wie verzogen oder<br />

unproportional aussähen. Auch konnte<br />

ich mich lange nicht entscheiden, in welche<br />

Richtung es gehen sollte, da geometrisch<br />

sehr viele Möglichkeiten offen<br />

lässt, ob Quadrate mit ausgeschnit-<br />

ten Spickel, nur angeordnete<br />

einfach Spiegelverkehrt. Der<br />

Kreise oder gradlinig ohne ei- Ich musste einige Grund, warum ich schlecht<br />

nen Bogen. Aber ich kam Konzeptideen ver- von diesem geraden «f» loslas-<br />

zum Entschluss, dass all diegessen und auf die sen konnte, war das ich eise<br />

Schriften zwar ganz toll Ästhetik achten, gentlich ein «i» zwischen «t»<br />

aussehen aber im Moment damit es nicht nach und «f» einbauen wollte. Und<br />

jeder macht und kein bisschen einem Design- wären die Buchstaben in ande-<br />

mehr speziell sind. Beim Auf- Chaos wirkte. rer Reihenfolge aufgetreten,<br />

bau der Schrift gab es dann<br />

wäre dies auch kein Problem<br />

einige Komplikationen. Da ich nicht über- gewesen. Ich war allerdings froh und zuall<br />

einen ganzen Kreis verwenden konnte, frieden mit jeder Entscheidung, die ich<br />

musste ich jeweils einen Teil des Bogen getroffen hatte. Und am Ende gab es so-<br />

verwenden. Aber nicht für jeden Buchstagar noch die Möglichkeit mit einer Seriben<br />

könnte die gleiche Länge des Bogen fen und einer Serifenlosen Schrift zum<br />

genutzt werden und verzerren wollte ich Ziel zukommen. Und wie ich finde, sind<br />

den Kreis nicht, was zu einem Problem beide Varianten sehr gelungen. Es sind<br />

zwischen Konzept und Optik führte. Je- zwar definitiv keine Fließtextschriften<br />

doch musste ich einige Konzeptideen aber, da es ja eine Wortmarke sein sollte,<br />

vergessen und auf die Ästhetik achten, denke ich sind beide sehr gut einsetzdamit<br />

es nicht nach einem Design-Chaos bar als Titel, Logo oder Überschrift.<br />

Nicolai Spicher


Jedalgo<br />

Meine Wortmarke sollte eine konstruierte Schrift, basierend auf<br />

einem geometrischen Raster werden. So entstand schliesslich,<br />

aus einer Schrägansicht von Würfeln, ein geometrisch kubisches<br />

Mosaik muster.<br />

Meine Wortmarke ist nicht horizontal angeordnet, sondern<br />

durch Silbentrennung auf drei Zeilen aufgeteilt. Dies geschah aus<br />

optischen Gründen. Bei einer Einzeiligen Anordnung fehlte das bestimmte<br />

Etwas, die Buchstaben wirkten irgendwie verloren. Durch<br />

die dreiteilige Komposition entstand schliesslich eine interessante<br />

Form und verlieh der Wortmarke eine gewisse Spannung. Die<br />

Verschiebung der mittleren Zeile lockert das Ganze etwas auf und<br />

gibt dem Schriftzug Raum zum atmen. Diese spezielle Gliederung<br />

brachte aber auch Schwierigkeiten mit sich.<br />

Die Oberkantoberlänge des Buchstabens «d» geriet in<br />

Konfl ikt mit der oberen Zeile. Das «d» sollte nicht in die obere Zeile<br />

hineinfl iessen, der Zeilenabstand darf nicht zu gross sein, da sonst<br />

das Wort auseinander fallen würde, und dennoch sollte der Buchstabe<br />

gut erkennbar sein. Das «a» sollte nicht zu ähnlich wie ein<br />

«q» sein, weshalb ich mich da für einen offenen Punzen entschied.<br />

Andere Buchstaben wie zum Beispiel das «o» oder das «e» bereiteten<br />

weniger Probleme, da die Formgebung bei diesen Zeichen sehr<br />

deutlich und auch gut erkennbar ist. Aus diesem Arbeitsprozess<br />

resultierte schliesslich die nebenstehende Wortmarke Jedalgo.<br />

Muriel Blanc<br />

5


6<br />

Anfangs hatte ich drei Schriftarten, welche ich<br />

gerne realisieren wollte, jedoch konnte ich mich nicht<br />

wirklich entscheiden und habe immer wieder an allen<br />

gearbeitet und nach weiteren Inspiration gesucht.<br />

Irgendwann bin ich an dem Punkt angelangt, wo ich<br />

mich mit Begeisterung einer Schriftart widmen konnte.<br />

Die Schrift, welche mich inspiriert hat, ist eine Mischung<br />

aus Tattoo und Graffiti. Diese wird momentan vorallem<br />

für Tattoos und Tags gebraucht.<br />

Der Raster im Hintergrund ist grundsätzlich sehr<br />

einfach gehalten, bietet jedoch sehr viele Möglichkei-<br />

ten, wie die einzelnen Buchstaben gestaltet werden<br />

können. Da die Schrift sowieso aus der Graffiti- und Tat-<br />

tooszene stammt können die Buchstaben sehr schlicht,<br />

aber auch extrem verspielt und « neu » sein. Ich habe<br />

mich aber dazu entschieden meist sehr klare Zeichen<br />

zu gestalten, welche hauptsächlich durch die Striche<br />

leben. Schwierig war es für mich zu entscheiden, ob<br />

die Schrift handgemacht oder eher digital geprägt aus-<br />

sehen soll. Schlussendlich habe ich mich dazu entschie-<br />

den, dass sie gradlinig aussehen soll, aber trotzdem<br />

mit einem Pinselstil versehen ist, damit ich die für mich<br />

perfekte Mischung daraus habe. Weil ich nicht wirklich<br />

wusste, welches Wort ich nehmen sollte und sowieso<br />

sehr begeistert von der Arbeit war, habe ich versucht,<br />

das ganze Alphabet zu erstellen.<br />

Das Wort « Sober » war dann der Favorit aus vie-<br />

len anderen. Der Sound, gegenüber der Bedeutung,<br />

passt gut zum optischen Eindruck, welcher die Schrift<br />

vermittelt und passt perfekt zum Thema.<br />

Salvatore Viola


Wortmarke<br />

Die Marke Brass braucht ein Mix aus Strenge und Grobheit.<br />

Ich bin von der klassizistischen Schift ausgegangen<br />

um einen möglichst krassen Kontrast zu schaffen. Der<br />

Kontrast soll sich vom Elitären bis zum Anarchistischen<br />

ziehen. Ich habe das so gewählt da mein Unternehmen<br />

ein Club und ein Pub sein kann. Also zwei Paar Schuhe<br />

in einem vereint.<br />

Die Regeln brechen will ich mit Hilfe der Biegung nach<br />

oben der oberen horizontalen Striche, auf der oberen<br />

x-Höhe. Ein Schwung gegen oben sowie die Stimmung.<br />

Kombiniert mit dem klassischen, traditionellen Serifen.<br />

Die Dicke des Stammes ist die Basis der Wortmarke. Zuerst<br />

habe ich die horizontalen Striche der x-höhe oben zu<br />

einem Ecken geführt. Das schafft einen gebrochenen<br />

Eindruck. Das fiel jedoch weg, denn mit den Rundungen<br />

ist der Effekt des Schwungs viel grösser. Der Versuch die<br />

Serifen wegzulassen war schnell ausser Diskussion, denn<br />

der Kontrast, die Spannung musste erhalten bleiben. Es<br />

hätte ausserdem nicht gut zum Unternehmen gepasst.<br />

Zuerst habe ich die horizontalen Striche auf der Grundlinie<br />

streng horizontal gehalten, dann aber auch verworfen<br />

um eine harmonischere Form zu erhalten. Unlogische<br />

Verdickungen und Verengungen liessen die Wortmarke<br />

hässlich und unfertig erscheinen. Ich habe mich dann<br />

entschieden An- und Abstrich in einem gleichem Winkel<br />

zu halten.<br />

7


8<br />

Ein Stift, ein Blatt Papier und keine Idee was ich machen soll. Eine echte Herausforderung.<br />

Um mir einen Anhaltspunkt zu geben habe ich mich auf die Isländische Sprache<br />

konzentriert. Isländisch, da ich ein Pfl egepferd habe der Rasse Islandpferd. Ich konnte<br />

mir auch Vorstellen ein Produkt zu nehmen, dass mit Pferden zu tun hat. «Hryter» war<br />

mein erstes Wort, dass «schnauben» bedeutet. Fest entschlossen machte ich mich<br />

auf den Weg in die schwarz–weiss Welt der Typografi e. Mir hat das Schriftbild nicht<br />

gefallen und ging wieder zurück an die Anfänge. Vindur wurde mein neues Wort. Das<br />

«V» wurde die ausschlaggebende Form meiner Wortmarke. Durch die defi nieren meiner<br />

Form hatte ich einen weiteren Anhaltspunkt an dem ich weiter Arbeiten konnte. Von<br />

dieser Form aus habe ich viele verschiedene Wortmarken skizziert, doch wusste nie<br />

welches jetzt der richtige Ansatz ist. Erst nach einem Gespräch konnte ich mich festlegen.<br />

Mein «V» wurde im Illustrator umgesetzt.<br />

Langsam fi ng ich an die Form zu drehen und zu ziehen. Aus denn gezogenen Formen<br />

als Maske, zeichnete ich die weiteren Buchstaben. Naie war ich sicher, wie auch? Das<br />

war eine ganz neue Erfahrung, aus nichts eine Schrift zu entwerfen. Als meine Wortmarke<br />

ausgedruckt vor mir auf dem Tisch lag, fand ich sie gar nicht schlecht, aber auch<br />

nicht gut. Ich brauchte noch ein Gespräch, um herraus zu fi nden wie ich sie am besten<br />

verändern sollte. Meine Skizzen fand ich viel besser, als die digitale Umsetzung. Doch<br />

was war anders? Der Tag war gekommen, Präsentation der Wortmarke, mit einem Ergebnis,<br />

dass mich nicht sehr stolz machte...Mit tollen Ratschlägen und Verbesserungsvorschlägen<br />

machte ich mich auf die Suche nach einem passenden Produkt / Firma.<br />

Immer noch im Hinterkopf die Pferde.<br />

Mein «V» hat mich schliesslich an ein Bauteil eines Sattel erinnert - Das Sattelblatt. Vindur,<br />

übersetzt Wind, fand ich eine schöne Idee. Bei reiten strebt man nach Leichtigkeit,<br />

Schwung und Eleganz. Hochwertiges Leder für Eleganz, ein leichtes Material als Gehäuse<br />

für Leichtigkeit und eine extra kleine Sattelaufl age zur freien Schulter des Pferdes<br />

für Schwung. VINDUR – Federleicht im Schwerpunkt.<br />

Selina Russian


Handschrift, Schwung und Standhaftigkeit, diese Begriffe<br />

sollten meine Schrift beinhalten. Während den<br />

Recherchen und der Skizzenphase suchte ich nach<br />

Schriften, die mir persönlich gefallen. Ich nahm mir klassizistische<br />

Schriften unter die Lupe und testete meine<br />

Handschrift in verschiedenen Formen, achtete mich aber<br />

auch dass die schrift eine gewisse Standhaftigkeit beibehält.<br />

Von einem Wort überzeugt war ich aber erst als<br />

ich an einem Abend während der Heimreise mir einige<br />

Gedanken zur Wortmarke machte und ein Kollege dessen<br />

Künstlername «Melodiesinfonie» lautet, in den Sinn<br />

kam. Daraus entstand schliesslich synth, der Klang<br />

und die optische Wirkung stimmten für mich perfekt,<br />

so fing ich an zu skizzieren und kam schnell auf eine<br />

Lösung die meiner Vorstellung entsprach. Julia Haupt<br />

9


10<br />

athor. Abgeleitet von Thor, dem Wikingergott des Donners.<br />

Der Name wurde bewusst gewählt, denn man sagt, dass das<br />

Getränk wie ein Blitz einfährt und den Konsumenten übermenschliche<br />

Dinge tun lässt!<br />

Genug nun mit der Werbung und zur Schrift. Mir war von<br />

Anfang an bewusst, dass ich einen Schriftzug für einen<br />

Energy-Drink machen wollte. Also fing ich mit der Recher-<br />

che an. Die meisten gefundenen Logos sahen irgendwie<br />

«billig» und überspitzt aus, extrem knallige Farben und<br />

zackige Muster – ich wollte etwas Elegantes, Reduziertes.<br />

Etwas, das Stärke und Schnelligkeit zugleich vermittelt.<br />

Also fing ich mit einer Schriftrecherche an und fand schon<br />

bald eine Art von Schrift, die perfekt zu meinen Vorstellungen<br />

passte. Ich begann, meine Schrift von Grund auf<br />

zu entwickeln. Da ich bereits eine klare Vorstellung hatte,<br />

konnte ich auch relativ effizient arbeiten und stiess auf<br />

keine grossen Probleme.<br />

Ich denke, ich habe erreicht, was ich wollte: Die Schrift über-<br />

mittelt Stärke, da sie relativ fett ist und Schnelligkeit durch<br />

die Abrundungen und die leichte Neigung.<br />

Timo Beeler


Ich wusste sehr schnell, dass ich meine Wort-<br />

marke für Surfboards, Snowboards, Skateboards<br />

und Streetwear kreieren wollte. Ich liebe Marken<br />

wie Vans und Roxy, vergöttere das Snowboard<br />

fahren und liebe das Meer und das Surfen. Ich<br />

begann im Internet zu recherchieren wie andere<br />

Snow- Skate- und Surfmarken aussehen. Ich<br />

liess mich inspirieren und fi ng an zu skizzieren.<br />

Ich wusste schnell, dass ich eine geschwunge-<br />

ne Schrift möchte. Eine mit Kreisen oder Wellen<br />

darin. Was ich auch ganz klar wollte, war eine<br />

eher dicke Schrift, vielleicht sogar ohne Punzen.<br />

Da ich sehr gerne lang gezogene Schriften habe,<br />

wollte ich dies mit einbauen. Meine Handschrift ist<br />

auch eher lang. Ich habe mit meiner Handschrift<br />

ancy geschrieben und dann angefangen daran<br />

auszuprobieren. Ein Typografi ebuch hat mich zu-<br />

sätzlich inspiriert. Vom Buch habe ich auch viel<br />

abgezeichnet was mir gefi el, und habe dann die<br />

Buchstaben angefangen zu verändern. Nach langem<br />

ausprobieren sah ich plötzlich in dem Buch-<br />

staben a meine Welle. Die Welle steht für mich für<br />

Schnee, Wasser und Bewegung (Sport). Ich bin<br />

sehr zufrieden mit meiner Wortmarke und würde<br />

am liebsten gleich damit Boards und Kleider ent-<br />

werfen. Sara Anna Sparascio<br />

11


12<br />

w<br />

TAKEO<br />

Ich kreierte moderne simple reduzierte Light-Buchstaben,<br />

klassische gotische Buchstaben und auch Pinselbuchstaben<br />

im Retro-Style. Ich entschied mich, auf die «moderne»<br />

«gotische» Richtung weiterzuführen, weil mir dieser<br />

Weg am vielversprechensten schien. Die Pixação Buchstaben<br />

weisen teilweise recht spezielle und verrückte Striche<br />

und Formen auf. Dies ver-suchte ich bewusst soweit wie möglich<br />

zu vermeiden, da ich kein chaotisches Schriftbild<br />

wollte. Ausserdem entschied ich mich, den Stamm zu verbreitern<br />

um die Lesefreundlichkeit zu unterstützen.<br />

Als mir das neue Projekt vorgestellt wurde, hatte ich schnell<br />

eine Ahnung in welche Richtung ich mit meiner<br />

Wortmarke gehen wollte. Vor längerer Zeit mal fand ich im<br />

Internet per Zufall eine Dokumentation über «Pixação»<br />

, eine in den 70er Jahren in São Paolo entstandene<br />

Tagging/Graffi ti Abspaltung. Bei dieser Taggingrichtung<br />

geht es nicht wie im Graffi ti um die Perfektion des eigenen<br />

Styles und einer eigenen Farbkombi, sondern<br />

um die Markierung des Reviers. Dabei begeben sich die Jugendlichen<br />

in teils sehr gefährliche Höhen und es<br />

kommt nicht selten vor dass sie dabei sogar sterben. Es sind<br />

Jugendlichen die in den heruntergekommenen Favelas<br />

aufgewachsen sind und nichts zu verlieren haben. Die Taggs<br />

sind abstrakte gebrochene Schriften von Metallund<br />

Rockband-Logos inspiriert. Als Schreibinstrumente dienen<br />

die klassischen Spraydosen und Maler-Farbrollen.<br />

Mein Schriftbild ist für die Verwendung als Logo/Beschriftung<br />

einer Streetart/Urbanart-Gallery gedacht, beider<br />

die Strasse und die höhere Klasse aufeinandertreffen. Elegant,<br />

simple, kalt, kantig sollte es wirken. Es soll die Strasse<br />

salonfähig machen und Charakter haben. Jedoch weder chaotisch,<br />

unstrukturiert oder unorganisiert wirken.<br />

Der Name «takeo» bedeutet «kalt» auf Rongo Rongo, das ist<br />

die Sprache der Osterinsel. Ich fand es passte zum<br />

Profi l meines Schriftbildes und klingt als ob es das spanische<br />

Wort für Tagging sei.<br />

Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Ich fi nde, es wirkt stabil,<br />

fest, mit modernen wie auch Kalligrafi schen Eigenschaften.<br />

Das Entwickeln eines eigenen Schriftbildes war eine<br />

schöne Herausforderung für mich, bei der ich meine grafi -<br />

schen Fähigkeiten unter Beweis stellen konnte.<br />

Ich fi ng an einzelne Buchstaben in verschiedenen Variationen<br />

zu zeichnen, um zu sehen was für Formen ich bevor<br />

zuge: eckige, runde, schmale oder breite. Ich begann mir<br />

Buchstaben, die optisch zusammenpassten zu kombinieren,<br />

um das Schriftbild langsam fertigzustellen. Ich erkannte,<br />

dass es unendliche Möglichkeiten gibt und<br />

ich darum die Optionen einkreisen musste. So experimentierte<br />

ich mit dem Duktus und den Winkeln. Weiter<br />

mit den Eigenschaften, welche die verschiedenen Schreibinstrumente<br />

charakterisieren.<br />

CHRIS LENNY S.W. GR2A


MESSEBAUTECHNIK<br />

NPAIR<br />

für mich eine gute Übung, zu lernen<br />

was es heisst, nie bei einer Idee zu verweilen<br />

die nicht optimal ist. Wichtig ist<br />

immer wieder zu versuchen die bestmöglichste<br />

Lösung zu fi nden. Um dies<br />

zu erreichen darf ich auch vor einem<br />

Neubeginn nicht absehen.<br />

Noé Robert<br />

miert. Eine von Grund auf neue Wortmarke<br />

musste entwickelt werden. Dabei<br />

habe ich jedoch die Grundidee des Fliegens<br />

anfangs noch beibehalten. Schritt<br />

für Schritt entfernte sich das Design des<br />

Logos von der Fliegerei. Es musste also<br />

ein neues Thema gefunden werden.<br />

Angefangen mit einer Lüftungs- und<br />

Klimatechnik Firma, bin ich schliesslich<br />

bei der Firma NPAIR Messebautechnik<br />

gelandet. In dem Logo sehe ich bei den<br />

Buchstaben die Ansicht von Trennwänden<br />

in der Flucht. Es entstehen Gänge.<br />

Die Firma hat sich spezialisiert auf ultraleichte<br />

Messebauten, die schnell auf<br />

und wieder abgebaut werden können.<br />

Zusammenfassend war dieses Projekt<br />

Beim Start des Projekts habe ich mich<br />

entschieden meine Wortmarke aus einer<br />

bestehenden Schrift zu entwickeln. Das<br />

Design der Wortmarke sollte das Thema<br />

der Fliegerei widerspiegeln. Beim<br />

durchforsten einiger Fontsites, bin ich<br />

fündig geworden. Die gewählte Schrift<br />

enthielt bereits die gewünschten Charakterzüge.<br />

Kurze Zeit später bemerkte<br />

ich jedoch, dass dieser Schritt der falsche<br />

war. Ich habe mich zunächst damit<br />

befasst, unzählige Varianten von Abänderungen<br />

der bestehenden Schrift zu<br />

gestalten. Dies brachte mich aber nicht<br />

zu einer individuellen Lösung. Damit<br />

habe ich mich nicht zufrieden gegeben.<br />

Der Neustart war somit vorprogram-<br />

13


14<br />

Daphne Abderhalden<br />

Von dieser Arbeit, habe ich viel lernen<br />

können. Es ging nicht nur darum, eine<br />

neue Schrift zu entwickeln. Es ging auch<br />

darum, bestehende Schriften zu analysieren,<br />

zu erforschen und auch als Inspiration<br />

zu nutzen.<br />

Angefangen habe ich mit Schriftanalysen.<br />

Dabei habe ich mich nur auf die<br />

geometrischen Schriften beschränkt, da<br />

sie mich immer schon sehr inspiriert haben.<br />

Ich habe mir aufskizziert, was die<br />

Merkmale der geometrischen Schriften<br />

sind und dann die vorhandenen Skizzen<br />

weiter bearbeitet.<br />

Zu Beginn fi el es mir schwer, mit meinen<br />

Skizzen anzufangen, sie zu bearbeiten.<br />

Aber mit der Zeit, als ich schon<br />

eine konkrete Vorstellung von meiner<br />

Wortmarke hatte, war es nicht mehr so<br />

schwer. Das Experimentieren mit den<br />

Linien und Winkeln war für mich interessant,<br />

da es so viele Möglichkeiten gibt.<br />

Meine Wortmarke hat Charakter und<br />

wirkt stark durch den gleichmässigen<br />

Schriftstamm. Ich will damit den Eindruck<br />

der Räumlichkeit unterstützen.<br />

Da meine Wortmarke für ein Architekturbüro<br />

gestaltet wurde, waren mir die<br />

klaren Linien und diese Räumlichkeit<br />

sehr wichtig.<br />

GR2A_daphne_abderhalden.indd 1 21.06.12 17:12


ator habe ich die Schrift nur mit Kreisen und Vierecken aufgebaut.<br />

Die Schrift zeichnet sich durch verschiedene Eigenschaften aus. Der<br />

Stamm und auch die Querbalken sind jeweils am Ende abgeschrägt.<br />

Der Buchstabe f geht bis zu der Unterlinie. Das 3D kommt durch<br />

die Breite und die Färbungen gut zur Geltung. Bei diesen Buchstaben<br />

gibt es eine Vorder- und Hinterseite. Sichtbar wird dieser<br />

Wechsel von der Vorder- auf die Rückseite bei den Rundungen<br />

des Buchstabens, welche ich mit Farbe hervorhebe. Der Weg zur<br />

eigenen Wortmarke kostet viel Zeit und Geduld. Ich bin jedoch<br />

stolz und zufrieden mit dem Endergebnis.<br />

Angefangen habe ich mit skizzieren, bis schliesslich in meinem Kopf<br />

ein Bild, von meiner Schrift, entstand. Die ersten Buchstaben, von<br />

meinem besten Entwurf, waren zu wenig 3D. Ich erforschte im<br />

Internet wie ich meine Schrift besser ausbauen könnte. Bei den<br />

nächsten Schriftzügen zeichnete ich den Stamm breiter und die<br />

Rundungen schwungvoller. Ich war mit dem Resultat aber noch<br />

nicht ganz zufrieden. Die Endstriche, die bisher alle abgeschrägt waren,<br />

fing ich an rund zuformen. Auch kolorierte ich die zu sehende<br />

«Hinterseite» des Buchstabens schwarz. Der dadurch entstandene<br />

Effekt gefiel mir und ich entschied mich für diese Schrift. Im Illust-<br />

Fabienne Nann<br />

15


16<br />

Niryaels Pfad<br />

Als wir die Aufgabe bekamen eine<br />

Wortmarke zu entwickeln, war mir<br />

sofort klar wie meine Schrift etwa<br />

aussehen sollte. Elegant, schlank,<br />

grazil, ein bisschen geheimnisvoll<br />

und doch stark. Ich wollte sie an die<br />

klassizistischen Schriften anlehnen,<br />

dazu etwas Federcharakter einfl iessen<br />

lassen. Mir schwebte eine vage<br />

Vorstel lung meiner Schrift vor, doch<br />

dann wusste ich nicht wie weiter,<br />

weil mir nicht klar war, wie ich anfangen<br />

sollte. So begann ich mir ein<br />

Wort auszudenken. Nach der Bestimmung<br />

der paar Buchstaben die<br />

unbedingt in meinem Wort dabei<br />

sein sollten, entstand die erste Version<br />

der Wortmarke: eryien. Ich widmete<br />

mich wieder der Schrift und<br />

nach einigen Skizzen hatte ich das e<br />

und eine Grundform für die gesamte<br />

Wortmarke: Jeder Buchstabe sollte<br />

von einer v-Form ausgehen, mit<br />

grossen Unterschieden in der Dicke.<br />

Der breite Strich endet plötzlich mit<br />

einem Knick, wird dünn, grazil und<br />

schliesst in einer Tropfenform ab.<br />

Dann begann ich die anderem Buchstaben<br />

zu zeichnen, doch schnell<br />

stellte sich heraus, dass mir eryien<br />

nicht sehr gefällt. Es passte nicht.<br />

Ich entwickelte weitere Buchstaben,<br />

sodass mit der Zeit nebenbei<br />

ein beinahe vollständiges Alphabet<br />

entstand und schob die Buch staben<br />

herum bis ich ein Wort hatte, das<br />

zum Klang und Aus sehen passte:<br />

niryael. Einige Buchstaben jedoch<br />

erwiesen sich als schwierig. Es harmonisierte<br />

einfach nicht miteinander.<br />

Ich zeichnete wieder weitere<br />

Buchstaben und vervollständigte<br />

das Alphabet. Mir gefi el jedoch der<br />

Klang des Wortes niryael. Ich widmete<br />

mich al so wieder den bestehenen<br />

Buch staben und schliesslich<br />

nach einigen Änderungen passten<br />

sie gut zueinander und meine Wortmarke<br />

ergab ein stimmiges Bild.<br />

Jessica Cafl isch


FLOURISHING OF PAZEIJA<br />

Am Anfang des Prozesses habe ich mir überlegt<br />

welche Buchstaben mich interessieren, habe<br />

diese herausgepickt und davon die Wortmarke<br />

« Pazeija » abgeleitet. Ich wollte, dass mein Wort<br />

eine Ligatur enthält, weil ich diese sehr spannend<br />

finde. Daher habe ich die Buchstabenkombination<br />

ij gewählt. Das Wort gefiel mir sofort,<br />

weil ich es mit etwas Frischem, Exotischem verband<br />

und man es sich gut merken kann. Der<br />

Kontrast zwischen feinen und starken Haarstrichen,<br />

wie sie vor allem bei klassizistischen<br />

Schriften typisch sind, wollte ich als Grundlage<br />

nehmen und mit einer moderneren, etwas<br />

verspielteren Schrift mischen. Allerdings passten<br />

die feinen Haarlinien immer weniger zum<br />

Klang meines Wortes, sodass sich der Stil meiner<br />

Schrift zur pinselgezogenen Handschrift<br />

entwickelte. Bald hatte ich eine schöne Punzenform<br />

des « a » und wollte damit weiter arbeiten.<br />

Es erwies sich als gar nicht so einfach, die<br />

restlichen Buchstaben daran anzupassen.<br />

Ich musste erst klar darüber wer den, wie sich<br />

der Duktus einer handgeschriebenen Pinselschrift<br />

verhält, um zu erkennen, wie sich die Anund<br />

Abstriche verhalten. Schlussendlich legte<br />

ich meinen Kursivbuchstaben das Gewicht nach<br />

unten, um ihnen mehr Standhaftigkeit zu verleihen.<br />

Somit konnte ich das sommerlich lockere<br />

Hawaiifeeling, welches ich immer mehr hinein<br />

interpretierte, betonen. Valentina Rogenmoser<br />

17


Mirco Kunz 27. 06. 2012<br />

18<br />

KONZENTRAT<br />

Die Aufgabe, eine neue Schrift zu<br />

gestalten, fand ich super. Ich hatte schon<br />

eine Idee für eine neue Schrift, doch ich wollte<br />

mit der Erfindung eines neuen Wortes begin-<br />

nen. Das gab mir die Möglichkeit, die Aufgabe<br />

anders anzugehen. Um auf neue Wörter zu<br />

kommen, habe ich Buchstabensalate aus-<br />

geschnitten und ganz neue Buchstaben-<br />

kombinationen gesucht. So habe ich rund<br />

30 neue Wörter erfunden. Nachdem ich<br />

sie alle gegooglet hatte, waren nur noch<br />

drei wirklich neue Wörter dabei, doch<br />

keines von den Dreien, hatte mir gefal-<br />

len. Darum habe ich mir überlegt, wel-<br />

che Buchstaben in meinem Wort vor-<br />

handen sein sollten. Ich habe mich für<br />

die Buchstaben A, E, K, R, S und Y ent-<br />

schieden. Diese Buchstaben waren<br />

die Grundlage zum anagrammieren.<br />

Als ich alle erdenklichen Kombina-<br />

tionen ausprobiert hatte, musste<br />

ich ein Wort finden, dass mir gefiel<br />

und neu war. So bin ich auf «Eka-<br />

syr» gekommen. Nachdem das<br />

Wort ermittelt war, wollte ich<br />

eine passende Formwelt finden.<br />

«Ekasyr», war für mich ein ganz<br />

neues Hörerlebnis, obwohl es<br />

mich vom Klang her an die ara-<br />

bische Sprache erinnert. Ich<br />

habe diese beiden Aspekte<br />

auf dem Weg zur Formfin-<br />

dung berücksichtigt. Die<br />

ursprüngliche Idee von mir<br />

war, eine ganz neue Form<br />

zu erfinden,<br />

doch es stellte sich als<br />

schwieriger und zeitaufwendiger heraus<br />

als gedacht. Meine zweite Idee war es, die<br />

Buchstabenformen zu vereinfachen. Ich bin<br />

von einer Antiquaschrift ausgegangen und<br />

habe begonnen, die Serifen zu vereinfa-<br />

chen. Schon nach wenigen Skizzen, hat<br />

mir die Idee nicht mehr gefallen. Bei mei-<br />

ner nächsten Idee, blieb ich dem Schrift-<br />

schnitt treu. Ich wollte den ungewohn-<br />

ten Wortklang in die Form mit einbrin-<br />

gen. Darum ging ich daran, alle mög-<br />

lichen Serifen auszuprobieren, die<br />

ich noch nicht kannte. Als ich mich<br />

am Ende für eine Serifenform entscheiden<br />

musste, war es die eingeschnittene<br />

Serifen.


DIE KONSTRUIERTE FEDERSCHRIFT<br />

AUSSPRACHE» Das Wort klingt für mich weich aber trotzdem<br />

satt. Je nach dem, wie man das Wort ausspricht oder betont macht<br />

der Buchstabe «h», der auch an einer eher ungewöhnlichen Stelle<br />

steht, und «o» das Wort weich. Das «h» hat auch einen hinauszögernden<br />

Effekt wodurch die zwei «pp’s» am Schluss, dem Wort einen<br />

satteren Klang verleihen.<br />

ENTSTEHUNG»<br />

Während dem Recherchieren skizzierte<br />

ich zufällig aneinander gereihte Buchstaben, um eine interessante<br />

Form zu entwerfen. Dadurch kam ich auf das Wort «Nhop». Ich ergänzte<br />

das Wort schlussendlich mit einem weiteren «p» wodurch es<br />

anderst betont wird und optisch interessanter wirkt.<br />

FORMCHARAKTER»<br />

«Nhopp» klingt für mich vollkommen<br />

und bodenständig. Darum hat meine Wortmarke eine<br />

durchgehende Breite des Grundstrichs, ausser bei der Schulter<br />

und dem Schrägstrich beim «N». Die Serifen und Fähnchen, die die<br />

Buchstaben auf den linken und rechten Seiten schmücken, verleihen<br />

der Wortmarke einen weiteren interessanten Charakter. Sie erinnern<br />

auch an Noppen was natürlich sehr zum Wort passt. Damit das<br />

Wort nicht ganz so kantig aussieht, brachte ich noch rundungen in<br />

die Wortmarke, z.B bei den Serifen oder der Schulter. Die Schulter<br />

habe ich zusätzlich noch mit einem Federcharakter entworfen. Dadurch<br />

mischte ich konstruierte Schrift mit Federschrift. Beim digitalisieren<br />

experimentierte ich mit verschiedensten Details, z.B mit den Breiten,<br />

x-Höhen, Rundungen, der Laufweite usw. Während dem Entwerfen der<br />

Schrift versuchte ich das gelernte anzuwenden. Ich habe zum Beispiel<br />

versucht möglichst viele Bezüge herzustellen.<br />

Louis Wälti<br />

Wortmarke<br />

28.06.2012<br />

19


20<br />

Nach einigen erfolgreichen ergebnissen<br />

kamen dann auch noch K, Y und o dazu. K<br />

und Y wählte ich, da sie diagonale Striche<br />

haben die von der Mitte aus wegstechen,<br />

was ich persöhnlich sehr schön finde weil sie<br />

dadurch so frei und luftig aussehen. das o<br />

nahm ich zur Kompensierung für die anderen<br />

Buchstaben; eine grosse runde Form mit geschlossenem<br />

Punzen. das Wort: KAYo. Jetzt<br />

hatte ich den Namen und mehr oder weniger<br />

die Stilrichtung. die Wortmarke lebt von<br />

der linie und Fläche. die einfachen Formen,<br />

grossen Punzen und schmalen linien lassen<br />

die Schrift elegant und leicht aussehen. die<br />

ausgefüllten, dunklen Flächen sehen schwerer<br />

aus und führen durch ihre schräge auf und ab<br />

Positionen die Augen von links nach rechts.<br />

im Grossen und Ganzem bin ich sehr zufrieden<br />

mit dem ergebnis. Und vielleicht werde ich in<br />

naher Zukunft das Alphabet vervollständigen,<br />

damit ich die Typo mal gebrauchen kann.<br />

KroKodile<br />

ohne grosse erwartungen und mit einer einzigen<br />

Vorstellung, dass ich nur Versalien benützen<br />

werde ging ich an die Aufgabe ran. doch<br />

zu meiner enttäuschung musste die Wortmarke<br />

mindestens eine ober- oder Unterlänge beinhalten,<br />

was in den Grossbuchstaben logischerweise<br />

nicht vorkommt. ich ging sehr<br />

experimentel vor und habe viel dem Zufall<br />

überlassen. ich fing an das ganze Alphabet<br />

wild durcheinander zu skizzieren. Jetzt hatte<br />

ich Unmengen an ideen und am liebsten<br />

hätte ich alle vertieft, da ich mich nicht nur<br />

für eine richtung entscheiden konnte. in der<br />

darauffolgenden Typolektion habe ich etwas<br />

neben meine Buchstabenskizzen gekrizelt, irgendeine<br />

geometrische Form. dann habe ich<br />

sie nochmals gezeichnet in verschiedenen<br />

Varianten, mit einer dicken Kontur, einer dünnen,<br />

ausgemalt, 3d usw. die Form war nicht<br />

besonders schön, trotzdem gefiehl mir sie so<br />

gut, dass ich sie mit dem kleinen „a“ aus meinem<br />

Wort fusionierte.<br />

Cyril Portmann


der eher an die ursprünglichen Version<br />

angelehnt. Viele Korrekturen waren<br />

dafür nötig. Jetzt sieht sie einheitlich<br />

und leserlich aus, hat aber sicher immer<br />

noch viel Verbesserungspotenzial.<br />

Michael Gebhard / GR2B<br />

Buchstaben habe ich mehrere<br />

Beispiele erarbeitet. Nach der Digitalisierung<br />

hatte ich noch etliche<br />

Probedrucke gemacht und die Schrift<br />

dabei laufend optimiert.<br />

Bei der Korrektur, also nach der ersten<br />

Benotung, habe ich die Schrift wie-<br />

setzt. Das Wort ist nicht zu kurz, nicht<br />

zu lang, hat Unter- und Oberlängen und<br />

existiert noch nicht.<br />

Nach intensiver Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema Himalaja und den<br />

dort einheimischen Schriften – Nepali<br />

ist indogermanisch und die tibetische<br />

Schrift ist indischer Abstammung –<br />

ging es darum, die Schrift aufs Papier<br />

zu bringen. Erst fing ich an, die Schrift<br />

als Raum zu betrachten und diese zu<br />

skizzieren, also additiv. Dann habe<br />

ich nach dem Grundsatz «Typografie<br />

ist gezieltes Anordnen von Leerraum»<br />

gearbeitet, also subtraktiv. Zu jedem<br />

Berg und Talfahrt<br />

Wie anfangen? Zuerst die Schrift kreieren<br />

und dann das passende Wort dazu<br />

suchen? Es ist gar nicht so einfach, ein<br />

Wort zu finden, das es noch nicht gibt<br />

und das sich gut anhört! Heutzutage<br />

gibt es ja schon alles in irgend einer<br />

Form.<br />

Mein schlussendliches Rezept: Man<br />

nehme zwei Wörter, mit welchen man<br />

etwas verbindet, und nimmt sie auseinander.<br />

Danach setzt man die Teile<br />

beider Wörter neu zusammen und fertig<br />

ist die Mutation. Eine meiner erssten<br />

Varianten war Nepandu, das sich<br />

aus Nepal und Katmandu zusammen<br />

21


22<br />

Der BastarD<br />

Die Gestaltung dieser schrift wurde stark von der orientalischen Gastaltung beeinflusst; spezifisch vom tropfenform, welche immer wieder eine zentrale<br />

rolle in der orientalischen Gestaltung spielt. Im gegensatz dazu ist sie aber nicht gezeichnet, sondern strikt kostruiert. Die Formen, welche gebraucht<br />

wurden, gehen von der Basis eines tropfens aus und werden von Geraden und Kreisformen ergänzt. Da die schrift dementsprechend schnell konstruiert<br />

und angepasst werden konnte, wurden das ganze alphabet und einige sonderzeichen gebaut. erst anschliessend dazu wurde das Wort dazu bestimmt<br />

und die einzelnen Buchstaben wurden erneut angepasst. Durch diese Kombination vom Gezeichneten und Konstruierten ergibt sich eine spezielle und<br />

eigenartige schrift mit indivuduellen eigenschaften welche durch die symetrie des schriftzuges einen starken eindruck hinterlässt.<br />

Cagdas Cakmaktas<br />

dowah_fin.indd 1 26.06.12 17:10


SONNE, MOND UND KREISE<br />

KLARHEIT HATTE ICH AM ANFANG DER AUFGABE<br />

ÜBERHAUPT NICHT. NUR DIESES WORT KAM MIR<br />

IMMER WIDER IN DEN SINN, DESHALB SETZTE ICH MICH<br />

AN DEN COMPUTER UND GOOGELTE SCHRIFTEN, DAMIT<br />

ICH MIR EINEN ÜBERBLICK SCHAFFEN KONNTE, IN<br />

WELCHE RICHTUNG ICH GEHEN WOLLTE. BEI DIESEN<br />

RECHERCHEN GEFIELEN MIR KLARE, EINFACHE SCHRIF-<br />

TEN SEHR VIEL BESSER ALS Z.B. WELCHE MIT SERIFEN<br />

ODER VERSCHNÖRKELTE.<br />

EIN PAAR STICHWORTE, DIE ICH MIR DANN AUF-<br />

SCHRIEB, DIE MEINE SCHRIFT VERKÖRPERN SOLLTE<br />

WAREN; KLAR, GEOMETRISCH, SCHLICHT, AUF DEM<br />

KOPF LESBAR, REDUZIERT. DESHALB ENTSCHIED ICH<br />

MICH FÜR EINE KONTRUIERTE SCHRIFT. ICH HABE MIT<br />

VIELEN GRUNDSTEINEN BZW. GRUNDFORMEN EXPE-<br />

RIMENTIERT, UNTER ANDEREM MIT KREISEN, DREI-<br />

ECKEN UND WEITEREN KONSTRUIRTEN FORMEN.<br />

SCHLUSSENDLICH ENTSCHIED ICH MICH DANN FÜR<br />

DEN KREIS, DA ER AUCH VERVIELFACHT INEINANDER<br />

AM STIMMIGSTEN WAR, ICH MIR EINE RUNDE SCHRIFT<br />

SEHR GUT VORSTELLEN KONNTE UND MEHRERE NACH-<br />

EINANDER SEHR IN SICH GESCHLOSSEN WIRKEN/EIN-<br />

HEITLICH. DIE GRUNDFORM HATTE ICH NUN SCHON<br />

EINMAL, JETZT FEHLTE NUR NOCH DAS WORT.<br />

DANN KAM MIR DIE IDEE; WIESO NICHT EINE<br />

SCHRIFT UND EIN WORT, DASS MAN SOWOHL NORMAL<br />

ALS AUCH AUF DEM KOPF LESEN KANN?! SO SCHRIEB<br />

ICH MIR BUCHSTABEN AUF, DIE MAN VEREINFACHT<br />

AUCH KOPFÜBER LESEN KANN UND DEN GLEICHEN<br />

BUCHSTABEN AUF DEM KOPF ERGEBEN. SCHLUSSEND-<br />

LICH HATTE ICH DANN ABER P, D, A UND E. ICH SCHRIEB<br />

SIE EINZELN AUF ZETTEL UND SCHOB SIE HIN UND HER<br />

BIS DARAUS DAS WORT DEPA ENTSTAND. IRGENDWIE<br />

GEFIEL MIR DAS WORT; KURZ, KNACKIG UND NEUTRAL.<br />

NUN BAUTE ICH DIE EINZELNEN BUCHSTABEN<br />

ANHAND EINES KREISES AUF, DAS WICHTIGSTE WAR,<br />

DASS DIE SCHRIFT ABSOLUT RUND SEIN, JEDOCH NOCH<br />

UNTER- ODER OBERLÄNGE BESITZEN MUSSTE. NACH<br />

EIN PAAR VERSUCHEN GELANG MIR EIN NEUES WORT<br />

INKL. SCHRIFT ZU GESTALTEN, DAS KLAR LESBAR,<br />

SOWOHL NORMAL ALS AUCH KOPFÜBER FUNKTIO-<br />

NIERT UND SEHR MINIMALISTISCH IST.<br />

ALLEGRA GLUPE | 2012<br />

23


24<br />

Designing Seprom<br />

Nach mehrseitigem Skizzieren auf der Suche<br />

nach einem interessanten neuen Schriftbild<br />

kam jeweils die frustrierende Erkenntnis,<br />

dass es so etwas ( ähnliches ) bereits in mehreren<br />

Ausführungen gibt. Und wenn ein Design<br />

dann mal wirklich noch nicht verwendet wurde,<br />

dann hat das auch seine Gründe... Schlussendlich<br />

kam mir die Idee für einen Charakter,<br />

der stark an den unten abgebildeten Illustrationsstil<br />

angelehnt ist. Im Unterricht haben<br />

wir gelernt, dass das Erfassen und Zeichnen<br />

einer Schrift eigentlich das Zeichnen von<br />

Leerraum ist ( Punzen / Zeichenabstand ) und<br />

bei dem Beispiel unten werden ebenfalls nur<br />

die Schatten gezeichnet, um die Konturen<br />

eines Gesichtes abzubilden. Ein Merkmal,<br />

welches in allen sechs Buchstaben zum Vorschein<br />

kommt ist der Abstrich, der sich an<br />

einer Stelle so stark verjüngt, dass er in einer<br />

spitzen Krümmung mündet. Runde For-<br />

men sind nie ganz geschlossen, berühren sich<br />

nur knapp oder gar nicht. Der Charakter der<br />

Schrift wirkt für mich aggressiv und gefährlich,<br />

trotz der vielen Rundungen, weshalb<br />

ich mich beim Anwendungsbeispiel auch für<br />

ein Giftmüll-Entsorgungsunternehmen entschieden<br />

habe. Rückblickend bin ich nicht<br />

mehr zufrieden mit dieser Arbeit, da ich in<br />

der Zwischenzeit einige Fortschritte gemacht<br />

habe und auch anders an den Entwurfsprozess<br />

herangehen würde.<br />

Moritz Bauer


hatte keine einheitliche Regeln durch<br />

Der Prozess dieser Aufgabe neigt sich nun<br />

ihre schwungvollen und spitzen Formen.<br />

nach monatelanger Bearbreitung seinem<br />

Spätestens bei der Gestaltung des Buch-<br />

Ende zu. Ein einzelnes Blatt vermag kaum<br />

staben S verstand ich wie schwierig eine<br />

den Umfang des Prozesses zu spiegeln.<br />

nicht konstruierte Schrift wirklich ist.<br />

Meine relative Behauptung wurde ebenfalls<br />

Dieser Buchstaben war klar der proble-<br />

erneut bestätigt, dass eine Aufgabe desto<br />

matischste von allen. Während G, R und<br />

schwieriger ist, je weniger Angaben sie hat.<br />

U recht gut zueinander passten, war S ein<br />

In anderen Worten, in Aufgaben wie die-<br />

Teil für sich. So wurde sie bis zum letzten<br />

sen wo man irgendeine Schrift erfinden<br />

Tag vor der Präsentation ausgefeilt und<br />

muss, mag man anfänglich das Gefühl<br />

schlussendlich konnte trotzdem meiner<br />

haben diese Freiheit würde die Aufgabe<br />

Meinung nach eine gewisse Harmonie<br />

vereinfachen, denn mehr Instruktionen<br />

wahrgenommen werden und sie passte in<br />

könnten unsere Ideenvielfalt eingrenzen.<br />

sich. Vor dem Tag der Presentation ver-<br />

Dies mag sein, aber somit werden auch<br />

suchte ich immer die anderen Schriften<br />

die Anforderungen viel höher gesetzt.<br />

meiner Klassenkameraden zu ignorieren<br />

Nun, ich bin ein Mensch der sich oft fest<br />

und mich nicht von diesen beeinflussen<br />

auf die Details fokusiert, so fest dass er<br />

zu lassen. Zu meiner Überraschung ge-<br />

gelegentlich das wesntliche vergisst und<br />

noss meine Schrift beim Vergleich auf<br />

so etwas stur oder gar verspannt wirkt.<br />

der Wandtafel viel Eigenständigkeit, es<br />

Deshalb war die Richtung in die meine<br />

hat sich also bewährt vorher nicht zu<br />

Schrift sich bewegte schnell klar und ich<br />

fest auf die anderen Beispiele zu ach-<br />

ging jeden Buchstaben für sich durch,<br />

ten sondern sein eigenes unabhäning<br />

jedoch immer mit der Grundgestaltung<br />

durchzuziehen. Ich sehe den Schriftzug<br />

im Hinterkopf. Die Übereinstimmung der<br />

als ein lehrreicher Erfolg auch wenn er<br />

verschiedenen Buchstaben wurde immer<br />

nicht die höchste Note erhällt. Ich habe<br />

wieder überprüft, aber es stellte sich oft-<br />

verstanden dass sie tatsächlich gewagt<br />

mals heraus dass diese nicht ganz pass-<br />

ist und nächstes mal werde ich bestimmt<br />

ten. Es wurde mehrmals erwähnt, dass<br />

konstruierter vorgehen und nicht so stur<br />

meine Schrift eine gewagte wäre, denn<br />

auf mein Grundkonzept beharren.<br />

sie ist nicht geometrisch konstruiert und<br />

GRUFS – Die kontinuierliche Erfahrung<br />

25


27<br />

Stühle und Raketen<br />

Ein Schriftentwurf. Eine Form muss gefunden<br />

werden. Ein noch nicht existierendes Wort.<br />

Eine Wortmarke soll kreiert werden. Eine anregende,<br />

interessante und anspruchsvolle<br />

Aufgabe, in der man sich gut verlieren könnte.<br />

Also wo soll ich suchen, wie beginnen ?<br />

Erst einmal die Sinne bezirzen lassen. Welche<br />

Themen interessieren mich? Ich stürze<br />

mich auf meine digitale Typosammlung, klick<br />

mich durch und suche alles heraus, was<br />

mich anspricht. Dann muss das Interessensgebiet<br />

eingeschränkt werden : Soll es<br />

eine Schrift zu einem Thema sein? Kleidung,<br />

Essen, Blattformen, Frisuren ? Soll sie<br />

dick, dünn, eckig, rundlich, schmal, zierlich,<br />

unregelmässig oder geometrisch sein?<br />

Nun, Ich mag die fünfziger, sechziger und<br />

siebziger Jahre. Also schnapp ich mir Literatur<br />

zu diesem Thema. Darin recherchiere<br />

ich nach Zeitgeist, Schwerpunkten und den<br />

typischen Formen. Speziell vom Mobiliar<br />

lasse ich mich beeinflussen. Ich kopiere mir<br />

einige Möbelstücke heraus, skizziere<br />

die wichtigsten Formen jener Zeiten auf.<br />

Janine Wiget | 2012<br />

Nun beginne ich zu skizzieren. Die erste grobe<br />

Formenfindung. Es enstehen einige Ideenansätze,<br />

die ich wieder verwerfe. Vielleicht beginne<br />

ich zuerst mit der Wortfindung, um<br />

danach die passende Form zum Wortklang zu<br />

finden. Planlos beginne ich die Wörter zu<br />

bilden. Auf jeden Fall soll ein « g » vorkommen.<br />

Auch ein « n » und « a » mag ich sehr gerne.<br />

Schlussendlich entscheide ich mich für das<br />

noch nicht dagewesene Wort « dongat ».<br />

Ich beginne wieder mit skizzieren, dieses Mal<br />

in der Tiefe. Die Schrift soll flächig sein<br />

und einen grossen Körper aufweisen. In der<br />

Grundform werde ich sie konstruieren<br />

und auf einem stehenden Rechteck mit abgerundeten<br />

Ecken aufbauen. ( Eine typische<br />

Form der Sechziger ) Anschliessend kann jeder<br />

Buchstabe individuell optimiert werden.<br />

Sobald die Grundidee steht, wechsle ich vom<br />

Handzeichnen auf Papier an den Monitor.<br />

Die Schrift wird nun aufgezeichnet. Mit der Zeit<br />

werden Serifen hinzugefügt, die flächigen<br />

Buchstaben wirken dadurch ein weinig feiner.<br />

Feine Striche stellen die Punzen dar und<br />

sollen möglichst dünn gehalten werden. In der<br />

zweiten Überarbeitung wurde zum Vorteil<br />

des Schriftbildes das Wort « dongat » geändert<br />

und durch das Wort« dongah » ersetzt. Die<br />

Wortmarke erscheint nun kompakter als vorher.


Die iDee<br />

an erster stelle<br />

Zuerst kam ein Wort, dann die schrift. Mit der schrift, nahm<br />

das Wort Form an. Beides entwickelte sich gleichzeitig,<br />

ohne das eine, kann, beziehunsweise gibt es das andere<br />

auch nicht. es war da, präsent, in meinem Kopf. suchen,<br />

skizzieren, Verwerfen.<br />

Fett, dick, gross, breit, vielleicht bunt, es sollte schreien.<br />

im entwicklungsprozes, ich bemerkte es! als würde man<br />

sie aussägen, stück für stück, aus Metall, die Buchstaben,<br />

so, ja so sahen sie aus. eloxiertes aluminium vielleicht ?<br />

ich wusste, so muss es sein.<br />

Die lösung war da, schnell, der aller lezte Feinschliff<br />

aber, dauerte, lange, sehr lange. Die Zeit, sie vergeht, die<br />

arbeit endet. sie hat sich gelohnt, ich bin zufrieden. Die<br />

sägemaschine in meinem Kopf, die hat ihre arbeit getan.<br />

Wort und schrift sind eins.<br />

Wortmarke | irem Dietrich | Juli 2012 28


29<br />

« WASSER – DIE GRUNDLAGE JEDES LEBENS»<br />

Der Grundgedanke beim Entwerfen<br />

der Schrift war das Element<br />

Wasser ; manchmal hart, manchmal<br />

flüssig. Diesen Widerspruch kommt<br />

in der Form der einzelnen Buchstaben<br />

zum ausdruck. Das « a » erinnert an einen<br />

flüssigen Tropfen und das « v » an eine<br />

eisige Kante.<br />

Das neu erfundene Wort aveop – für eine zukünftige<br />

Marke – ist abgeleitet vom lateinischen<br />

Adjektiv aveo, in Deutsch « begierig sein », « sich<br />

Wohl fühlen ».<br />

Bei Durst sind wir begierig nach Wasser, und sobald dieser<br />

Durst mit Wasser gelöscht ist, fühlen wir uns wohl. Der<br />

Buchstabe « p » am Ende des Wortes ist eine optische und<br />

akustische Zugabe.<br />

Aufgrund dieser Gedankengänge lag es nahe den neuen<br />

Schriftzug und den neuen Namen für ein erfrischendes,<br />

wohltuendes Quellwasser zu<br />

verwenden.<br />

Stéphanie Frey


GESTALTUNG BEGINNT IM KOPF<br />

Die Entwicklung meines Ausdrucks begann mit der Idee eine Wortmarke für ein junges, dynamisches Unter-<br />

nehmen zu designen. So fing ich an nach Wörtern zu suchen, die mich klanglich an Ausdrücke unserer Gene-<br />

ration erinnerten. Ich entschied mich schlussendlich für den Ausdruck « pikzit » da dieser für mich zu Design,<br />

wie auch Verkauf passte, welche Hauptmerkmale meines fiktiven Unternehmen werden sollten. Nun fing ein<br />

langes, kopfzermarterndes Skizzieren an, bis ich schliesslich in einfachen, geometrischen Formen den ersten<br />

Ansatz für mein Design fand. Daraufhin begann ich mit Rechtecken, Quadraten und Kreisen zu experimentie-<br />

ren und mich so mehr und mehr an die Wortmarke « pikzit » heranzutasten. Geprägt wurde mein Design zudem<br />

von der vielfältig, lockeren, wie auch sehr gestylten Snowboarder Szene.<br />

Nora Bertoli 30


mira meier<br />

der hauch des orients umhüllte mich unverho t<br />

durch das spiel mit den formen,<br />

die elemente der natur<br />

ich schlender te durch die St r assen wie so oft.<br />

mit draht, ton und türkischen normen<br />

was kann an die osmanische form erinnern?<br />

führten mich auf die entscheidende spur.<br />

entrollten sich wie blätter,<br />

meine lettern sollen sich verbinden<br />

ich will den separatismus verringern.<br />

die büchse der pandora soll meine schr ift beherbergen.<br />

was mag sich dahinter verbergen?<br />

die starke ader im blatt<br />

die organischen letter.<br />

macht den buchstaben satt.<br />

orientalisch gedacht und natürlich geformt<br />

und sich somit im endstadium be nden.<br />

31


32<br />

Mein Wort soll weiblich klingen, jedoch trotzdem Kraft haben,<br />

elegant, aber auch selbstsicher sein. Zuerst<br />

versuche ich, aus meinem eigenen Namen ein neues Wort<br />

zu kreieren. Dies funktioniert jedoch nicht wirklich,<br />

da die neuen Kombinationen zu wenig meinen Vorstellungen<br />

entsprechen.<br />

Schlussendlich finde ich zu meinem Wort : aneka. Nun soll<br />

die Schrift dazu ähnliche Kriterien vereinigen :<br />

Modern, jedoch auch elegant, schlicht und eigenständig. Ich<br />

schlage verschiedene Richtungen ein, suche in der<br />

Breite und in der Tiefe. Wie lassen sich meine Vorstellungen,<br />

Sheona Meier<br />

Moderne Eleganz<br />

Ideen, der Klang des Wortes und die Vorgaben vereinigen ?<br />

Auf welche Richtung soll ich mich einlassen ?<br />

Nach langem Ausprobieren entscheide ich mich für die kons-<br />

truierte, moderne Schrift, welche auf einem abge-<br />

rundeten Rechteck basiert.<br />

Nun gilt es, die verschiedenen Buchstaben zu definieren,<br />

eine einheitliche Sprache zu finden. Es gelingt mir<br />

nach und nach. Das k und das n sind schwierig in das System<br />

zu bringen, da sie Diagonalen besitzen. Doch<br />

auch dieses Problem kann ich beheben und stehe schliesslich<br />

vor meiner fertigen Wortmarke.


seltsame wahrnehmung<br />

der umstände<br />

es waren einmal fünf buchstaben.<br />

einer war witziger als<br />

der andere und jeder hatte eine<br />

besondere eigenschaft. sie<br />

entstanden durch zauber hand<br />

auf ganz spezielle weise.<br />

ihre proportionen wurden wohl<br />

geformt und ins rechte licht<br />

gerückt. untereinander verstehen<br />

sie sich gut, was von<br />

vorteil ist. ihre vorfahren waren<br />

kleine blätter an wilden<br />

beerensträuchern. im laufe der<br />

zeit reiften daraus einzelne<br />

buchstaben und satzzeichen.<br />

nach einer zeitspanne von<br />

umgerechnet sieben milliarden<br />

neununeunzig tausend<br />

siebenhundertfünfblatttrillionen<br />

kristallisierte sich das wort der<br />

perfektion heraus. ein «b»<br />

und «d», das besser nicht<br />

aufeinander treffen könnte, ein<br />

«a» und ein «o» welches dem<br />

ganzen einen neuen flair<br />

verleihen und ein «g», welches<br />

eine vollkommene abwech-<br />

slung bietet. nach dem wort der<br />

pefektion, entstand ein alphabet.<br />

ein alphabet welches<br />

genau sieben buchstaben ent-<br />

hielt. den man braucht<br />

genaugenommen nur sieben<br />

wohlgeformte und witzige<br />

buchstaben, um perfekte wörter<br />

zu bilden. so nahm die<br />

geschichte ihren lauf. und wenn<br />

sie nicht gestorben sind,<br />

dann kann man sie heute noch<br />

im fontshop kaufen.<br />

carina roost<br />

33


34<br />

Aus den eigenen gedAnken formen<br />

Meine Wortmarke entstand durch das Ausprobieren verschiedener<br />

Schriftstile und Buchstabenzusammensetzungen. Ich wollte von Anfang<br />

an gewisse Buchstaben wie das «s» und «x» in meinem Wort<br />

haben, da ich mir vorstellen konnte mit diesen Buchstaben einen guten<br />

Schriftzug zu erstellen. Ich habe die ausgewählten Buchstaben<br />

immer wieder anders und neu angeordnet bis für mich ein Wort entstand,<br />

dessen Sound gut klang und dessen Buchstabenkonstellation<br />

gut aussah.<br />

Begonnen habe ich also mit dem Wort. Danach kam die Suche nach einer<br />

geeigneten Schrift die zum Klang des Wortes passte. Ich wusste<br />

am Anfang nicht genau, in welche Richtung ich gehen sollte. Es stand<br />

dann aber schnell fest, dass der Stil eckig sein musste um zum Wort<br />

zu passen. Nach langem ausprobieren hatte ich eine geeignete Form<br />

für den Buchstaben «r». Aus diesem «r» formte ich dann die noch<br />

fehlenden Buchstaben und hatte am Schluss eine für mich zum Wort<br />

passende Schrift gefunden.<br />

Es war eine Herausforderung ein neues Wort zu erfinden und noch<br />

eine geeignete Schrift zu entwickeln. «Skrimlox» ist meine Wortmar-<br />

ke. Die eigene Wortmarke vollendet zu sehen, hat mir persönlich grosse<br />

Freude bereitet, weil man erst nach Fertigstellung sehen konnte,<br />

dass sich der Aufwand gelohnt hat.<br />

Ladina Barblan


«Das Ende eines Buchstabenstriches als formschöner Abschluss durch runde Verdickungen.»<br />

Eine geradlinige Schrift für ein rundes, weiches Wort. Der konventionelle Tropfen,<br />

als wichtigste Form wurde in Buchstaben integriert, an denen ursprünglich keiner angehörte. Dadurch<br />

erhält das Wort eine ausser gewöhnliche Anmutung. Das grosse «A» war als Erstes gesetzt.<br />

Durch den geraden Endstrich rechts als Gegensatz zur formschönen Verdickung und den gebogenen<br />

Linien ist es die aussergewöhnlichste Form im Wort. «Mela» bedeutet auf italienisch Apfel,<br />

was sich durch die Rundungen schön ausdrückt. Die Buchstaben basieren auf einer Konstruktion aus<br />

Rechteck und Kreis. Neben den Tropfen sind die gebogenen Linien eine weitere Beschaffenheit,<br />

welche für die gerundete Chrarakteristik verantwortlich ist. Ausserdem ist «Alemela» auch<br />

ein Palindrom, das heisst, von vorn und von hinten gelesen gleich bleibend.<br />

Corina Bertschi<br />

35


nuruoertli_medpaw_Layout 3 24.06.12 14:07 Seite 1<br />

36<br />

Nuru Oertli<br />

eng lischen Wort für Pfote ( eng. paw )<br />

und der Abkürz ung für med für<br />

Medizin ( eng. medicine ). Fest stand,<br />

dass Serifen schrift nicht infrage kam,<br />

da med paw an sich schon leicht<br />

rundlich klingt und es nicht allzu sehr<br />

ver niedlicht werden sollte. Nach<br />

einigen Handskizzen und Versuchen<br />

eine Schrift basierend auf Gegen -<br />

ständen zu erstellen, fokussierte ich<br />

mich auf eine spezifische Richtung<br />

und erstellte Entwürfe für die einzelnen<br />

Buchstaben. Schlussendlich<br />

kann ich sagen, dass ich mir im<br />

Klaren bin, dass immer und überall<br />

im Leben Verbesserungspotenzial<br />

besteht. Doch ich bin stolz auf<br />

meine Arbeit und kann meine erste<br />

eigene Wort marke als gelungen<br />

bezeichnen.<br />

Verdrehte Welt<br />

Zur Umsetzung begann ich mit der<br />

Suche nach Buchstaben, welche<br />

gedreht einen anderen Buchstaben<br />

ergeben. Anhand dieser drehbaren<br />

Buchstaben bildete ich daraufhin<br />

Wörter, die meist komisch klangen<br />

und jeweils keinen Sinn ergaben.<br />

Ich reduzierte meine Auswahl auf<br />

sechs Favoriten, welche ich dann<br />

wieder um auf zwei Wörter redu -<br />

zierte. Diese letzten zwei klangen<br />

für mich nach etwas Realem und<br />

kamen dadurch in die engste Aus -<br />

wahl. Haey hatte den Klang einer<br />

Modemarke, fiel allerdings durch,<br />

dazu wenige Buch staben verwendet<br />

wurden und die Aussprache schwierig<br />

war. Medpaw klingt hin gegen<br />

sympathisch und basiert auf dem


Sie sind überall. Sie lauern in jeder Ecke. rend meiner Odyssee fand ich meinen chatoi Ich unterschätze das scheue Wesen dieses<br />

Prangen auf jedem Schild. Es gibt keinen oder besser gesagt er mich. Alles begann mit Buchstabens, der weder in der Oberlänge<br />

Verfolgen<br />

einem « n », welches beleidigt von dan- noch in der Mittellänge richtig dazugehört.<br />

nen zog, als es durch ein « h » ersetzt Doch nach viel gutem Zureden entschied<br />

wurde. Es folgten kurz darauf das er sich trotzdem, der Gruppe beizutreten.<br />

« o », anschliessend das « c » und Nun stehen die sechs da, stolz, dass sie den<br />

kurz darauf das « a ». Wobei mir bei Schritt aufs Papier gewagt haben. Jeder von<br />

und verfolgt<br />

den letzten beiden zuerst<br />

Platz, keine Strasse, die sie nicht schon be- die falschen untergejubelt wursetzt<br />

haben. Sie leben einzeln oder in Grupden. Erst nach langwierigem<br />

pen und jeder von Ihnen ist ein Unikat und und mühsamem Aussortieren,<br />

doch Keines. Mitten in dieser Masse machte Orten und Abwägen entschied<br />

ich mich auf die Suche, auf die Suche nach ich mich endgültig. Das « i » hat-<br />

werden<br />

meinen Unikaten. Ich bewaffnete mich also te sich, wie ich nach einiger Zeit<br />

mit der Handykamera und verirrte mich kurz feststellte, die ganze Zeit hin-<br />

darauf im Universum der Buchstaben. Einmal ter dem « h »-Strich versteckt.<br />

damit angefangen, bekam ich schnell das Wobei mir der « i »-Punkt noch<br />

Gefühl des Verfolgt-Seins. Wohin ich auch einige Male entwischte, bis ich ihn zum Blei- ihnen ein Unikat, welches erst in der Grup-<br />

ging, überall waren sie schon. Nur die, die ben überreden konnte. In meinem wilden und pe richtig erkannt und hervorgehoben wird.<br />

ich suchte, waren nirgends. Irgendwann wäh- bestrebten Tun übersah ich lange das « t ». Jasmin Zurfluh<br />

37<br />

Schriftblatt_Chatoi_JasminZurfluh_2C.indd 1 26.06.12 05:28


38<br />

Es gibt tausend Schriften<br />

und noch viele mehr. Schrift Schnitte sind von<br />

grosser Vielfallt, inFarb, Form und Grösse. Am<br />

Anfang vertiefte ich mich in verschiedene Schrift<br />

und Design Bücher. Der Ideenreichtum war<br />

so enorm, dass es mich eher verwirrte als auf<br />

klare Vorstellungen brachte eine neue Schrift<br />

zu gestalten. Von den Handschriften über die<br />

Dekorativen Schriften bis hin zu den Bildschirm<br />

schriften, ist alles vertreten. Es blieb mir<br />

nichts anderes übrig als Mut zu fassen und selber<br />

zu Stift und Papier zu greifen. Alles was<br />

mir in den Sinn kam musste aufs Papier. Ich<br />

machte Skizzen und verwarf diese und fing von<br />

neuem an. Nach einigen Stapeln von Papier<br />

wurde mir klar, dass meine Neue Schrift klar,<br />

sauber, schlicht und modern daher kommen<br />

sollte. Nach vielen Entwürfen enstand ganz<br />

langsam meinen eigenen Entwurf. Ich feilte nun<br />

an den Enden und Ecken, an der Höhe und Breite<br />

bis ich mit meinem End-Resultat zufrieden war.<br />

Trotzdem könnte man vermutlich noch und<br />

immer wieder verbessern und ausfeilen.<br />

By Basil Abplanalp


Das gewisse Etwas<br />

legen. Ich zeichnete viele verschiedenartige<br />

Buchstaben. Rasch merkte ich, dass<br />

meine Schrift eine Serifenlose sein wird.<br />

Nun experimentierte ich mit den Buchstaben,<br />

denn ich wollte dieser Schrift<br />

etwas Besonderes geben. Nach einger<br />

Zeit kam ich dann auf eine originelle und<br />

doch schlichte Lösung mit den Diagonalen<br />

Strichen. Also setzte ich dies um und<br />

begann mit dem Digitalisieren der Wortmarke.<br />

Das Resultat dieser Aufgabe ist die<br />

Wortmarke JABUQA.<br />

Ich fand dieses Projekt sehr spannend.<br />

Man brauchte viel Geduld bis man seine<br />

eigene Schrift und eine Harmonie zwischen<br />

den Buchstaben gefunden hat.<br />

Marius Eitzinger<br />

Eine Wortmarke muss durch ihre Einzigartigkeit<br />

auffallen, ansonsten taucht<br />

sie im Meer dieser vielen verschiedenen<br />

Schriften unter. Also wollte ich, dass meine<br />

Wortmarke durch eine simple aber<br />

doch spezielle Art hinaussticht. Ich ersetzte<br />

bei den Buchstaben die horizontalen<br />

Mittelstriche durch Diagonale.<br />

Dies kann man gut beim «A» und «B»<br />

sehen. Doch es war ein langer Weg bis<br />

ich zu diesem Resultat kam.<br />

Ich recherchierte viel im Internet und in<br />

Büchern bis mein Kopf rauchte. Nun hatte<br />

ich genug Inspirationen und Ideen.<br />

Dabei entdeckte ich sehr interessante<br />

Buchstaben und Schriften. Danach war<br />

es an der Zeit mit dem Skizzieren loszu-<br />

39


40<br />

Ich habe ein<br />

Wort gesucht,<br />

das einen Kontrast hat. « Quitgom » ist<br />

für mich kurz, wie auch lang, hart wie auch<br />

weich, klein, wie auch gross und humorvoll<br />

wie auch elegant. Für mich, ein interessan<br />

tes Wort, welches man nicht in<br />

eine Schublade stecken kann. Es lässt Fantasie<br />

zu. « Quitgom » ist ein etwas gewöhn<br />

ungsbedürftiges Wort, das die schlichten<br />

und doch verspielten Eigenschaften<br />

meines Logotypes hervorheben sollte. Nach<br />

meinem Gefühl ändert sich der Sound<br />

der Wortmarke im Verlauf des lesens, und<br />

das ist es, was mir gefällt, « Quitgom »<br />

klingt für mich ein wenig unberechenbar.<br />

Giulia Furrer


EINE MARKE<br />

Es bringt nichts, wenn man eine<br />

sehr gute Werbung hat, aber nie-<br />

mand weiss welche Firma dahinter<br />

steckt. Deshalb sollte die Marke<br />

auffallen, sich vom Rest abheben.<br />

Ich wollte eine Schrift die durch-<br />

aus hervorsticht, aber trotzdem<br />

nicht allzu extravagant und über-<br />

trieben wirkt. Kaiger – für mich<br />

hat dieser Name eine sehr starke<br />

Ausstrahlung ; standhaft, furchtlos,<br />

altehrwürdig. Vor diesem, gab es<br />

nicht viele Varianten dich mich zu<br />

überzeugen vermochten. Das liegt<br />

daran, dass ich zu Beginn kaum<br />

Wert auf den Wortklang legte,<br />

DIE<br />

NICHT NUR AUFFÄLLT,<br />

SONDERN AUCH IN<br />

ERINNERUNG BLEIBT.<br />

sondern wie gut die Buchstaben<br />

sich mit meinen Schriftentwürfen<br />

umsetzen liessen. Es zeigten sich<br />

immer mehr Kriterien, die es zu<br />

berücksichtigen galt. So musste<br />

sowohl das Wort als auch die Ge-<br />

staltung eine gewisse Bedeutung<br />

haben, die auch zueinander passt.<br />

Nachdem diverse Schriftskizzen<br />

mit mehr oder weniger durchdachten<br />

Geltung vor mir lagen, musste<br />

nur noch eine ausgewählt werden.<br />

In die enge Wahl kamen : Tisjen,<br />

Estag & Kaiger. Doch eigentlich<br />

war schon da meine Entscheidung<br />

auf Kaiger gefallen. Es schien mir<br />

einfach perfekt, die Schrift strahlt<br />

Stärke und Beständigkeit aus,<br />

während der Wortlaut erhaben<br />

und mächtig klingt. Die Grundstruktur<br />

für die Umsetzung war<br />

rasch aufgebaut. Das knifflige kam<br />

erst als die Serifen und sonstigen<br />

Rundungen ins Spiel kamen. Als<br />

Hilfsmittel verwendete ich immer<br />

vordefinierte Kreise, damit<br />

das Schriftbild harmonisierte.<br />

Christian Frei<br />

41


42<br />

Am Anfang ist das Blatt leer<br />

und der Kopf voll.<br />

Zuerst versuchte ich alles, was mir einfiel, aufzuzeichnen.<br />

Dabei erfand ich immer gleich ein zu der Form passendes<br />

Wort, einmal ganz dünn und hoch, einmal 3-D mit<br />

Mustern, einmal eckg, einmal ganz verspielt. Es entstanden<br />

die unterschiedlichsten Wörter, wie mobis, slique,<br />

gork, lubilga, cadex …<br />

Ich habe lange gesucht. Ich konnte mich nicht entscheiden,<br />

in welche Richtung ich weiter gehen sollte.<br />

Schliesslich inspirierte mich ein Künstler, der im Buch<br />

« Street Sketchbook Journeys » vorgestellt wird. Er zeichnet mit<br />

ornamentartigen Mustern Kreaturen.<br />

Dabei fielen mir die Zähne auf, die aus breiten horizontalen<br />

und dünnen vertikalen Strichen bestanden. Ich sah<br />

darin ein kleines n oder m. So begann sich meine Wortmarke<br />

zu entwickeln.<br />

Mit dieser Form fing ich an zu probieren und zu spielen.<br />

Ich formte sie eckig, zog sie in die Länge, verzierte<br />

sie, malte 3-D Buchstaben und setzte Serifen dazu. Aber<br />

nichts gefiel mir so gut, wie die erste Skizze. Aus<br />

dieser fertigte ich dann von Hand eine Reinzeichnung an,<br />

für die Vorlage zum Digitalisieren. Dabei tauchten<br />

noch zwei Probleme auf, die aber rasch wieder gelöst<br />

waren. Beim « e » war das Problem, die Punzen<br />

zu schliessen und bei den Rundungen, wie sie in die<br />

vertikalen Striche übergehen.<br />

Die Endstriche entwickelten sich beim Digitalisieren<br />

zu einem leicht nach innen gebogenen Spitz, , was der Schrift<br />

zusätzlich einen orientalischen Touch gab.<br />

Beim Namen entschied ich mich für « neehs ». Diese<br />

Buchstabenwahl betont gut die dicken horizontalen<br />

Striche und die langgezogene Form der Schrift.<br />

Lorenz Altermatt


Anfangs wusste ich gar nicht wie ich<br />

44<br />

beginnen sollte. Da fing ich an zu<br />

recherchieren und dachte mir einfach nur,<br />

es ist unmöglich eine neue Schrift zu<br />

erfinden. Ich sah Schriften in die ich mich<br />

verliebte, und solche die ich leicht<br />

kritisieren konnte. Doch ich sah viele die<br />

mich inspirierten. Da fing ich an. Ich<br />

hatte von Anfang an eine Vorstellung von<br />

meinem Wort und welche Buchstaben<br />

es beinhalten würde. Buchstaben die für<br />

mich sehr interessant wirken.<br />

R, M, L , A und E. Da kam ich ziemlich<br />

schnell auf mein Wort, Rembola. Doch bei<br />

der Schrift selber wars nicht so einfach.<br />

Das arabische Alphabet gefiel mir schon<br />

immer sehr. Ich probierte einen Schrift<br />

zu entwickeln, die den arabischen Schrift-<br />

zeichen glich. Ich fand sie dann doch<br />

sehr unleserlich und entschied mich in eine<br />

andere Richtung zu gehen.<br />

Leicht eingeschränkt waren wir natürlich.<br />

Das Wort musste mindestens vier Buchstaben<br />

haben und eine Unter- oder Oberläge.<br />

Als ich das erfuhr dachte ich mir sofort,<br />

dass es spannend wäre Grossbuchstaben<br />

mit Oberlänge zu machen. So wie ich<br />

es jetzt beim B gemacht habe. Als ich mein<br />

Wort hatte, überlegte ich mir was für eine<br />

Schrift dazu passen würde. Für mich wirkte<br />

es irgendwie afrikanisch. Da musste ich<br />

heraus finden was für mich eine afrikanische<br />

Schrift ist und probierte viel aus. Als ich<br />

anfing mit den doppelten Linien zu arbeiten,<br />

war es für mich klar, dass es so aussehen<br />

musste. Ein Problem war, dass die Buchstaben<br />

nicht in sich stimmten. Sie passten nicht.<br />

Das E und B musste ich noch anpassen, und ich<br />

bin jetzt sehr zufrieden mit meinem Wort.<br />

Brianna O‘Connor


Tritra tralala und Schrigoli<br />

ist da. Genau so kam mir Schrigoli in den Sinn als ich<br />

am Arbeiten war und meine Schwester Kasperli Hörspiele hörte. Ich<br />

suchte nach Namen und nervte mich total, weil kein einziger Name mir irgendwie<br />

gefiel. Zuerst ging ich mal in Richtung Thailand doch gab es schnell wieder auf.<br />

Ich wollte unbedingt einen Namen, welcher noch nicht existiert. Als ich schon kurz vor dem<br />

Anfall war und ebenfalls Kasperli hörte, kritzelte ich irgendein paar Worte und was kam heraus,<br />

SCHRIGOLI. Mir gefiel dieser Name sofort und als ich im Google recherchierte ob dieser<br />

Name bereits schon existiere, kamen keine Ergebnisse. Also habe ich schon mal mein Ziel, einen neuen<br />

Namen zu erfinden, erfüllt. Mein nächstes Ziel war, einen Namen zu erfinden, welcher auffällt und<br />

speziell klingt. Was ich dann auch abhaken konnte, weil der Name sowohl kindlich, frech, witzig und<br />

lustig sein kann, als auch modern, reif und edel. Dieser Name ist sehr vielseitig und könnte vieles<br />

darstellen oder präsentieren. Ausserdem kann man Schrigoli gut charakteriesieren, was mir<br />

dann bei der Schrift schwer fiel, weil alles irgendwie passte. Ich entschied mich dann schlussendlich<br />

für etwas eckiges, spitziges und schmales. Weil der Name schon sehr speziell ist und<br />

auffällt, wollte ich die Schrift simpel und einfach gestalten, sonst wäre es zuviel des<br />

Guten. Damit es aber nicht nur eine stinknormale eckige Schrift ist, spielte ich mit dem<br />

s, c und i. Da Schrigoli sozusagen « frech » ist, fand ich es noch eine witzige<br />

Idee mit den runden i-Punkten. Damit wirkt sie nicht so spiessig.<br />

Schrigoli ist ein Name und Schrift, welche eine positive<br />

Ausstrahlung hat.<br />

by Noemi Shayenne Russenberger<br />

45<br />

noemi_Präsi.indd 3 25.06.12 18:08


Es gibt tausend Schriften<br />

und noch viele mehr. Schrift Schnitte sind von<br />

grosser Vielfallt, inFarb, Form und Grösse. Am<br />

Anfang vertiefte ich mich in verschiedene Schrift<br />

und Design Bücher. Der Ideenreichtum war<br />

so enorm, dass es mich eher verwirrte als auf<br />

klare Vorstellungen brachte eine neue Schrift<br />

zu gestalten. Von den Handschriften über die<br />

Dekorativen Schriften bis hin zu den Bild-<br />

schirm schriften, ist alles vertreten. Es blieb mir<br />

nichts anderes übrig als Mut zu fassen und sel-<br />

ber zu Stift und Papier zu greifen. Alles was<br />

mir in den Sinn kam musste aufs Papier. Ich<br />

machte Skizzen und verwarf diese und fing von<br />

neuem an. Nach einigen Stapeln von Papier<br />

wurde mir klar, dass meine Neue Schrift klar,<br />

sauber, schlicht und modern daher kommen<br />

sollte. Nach vielen Entwürfen enstand ganz<br />

langsam meinen eigenen Entwurf. Ich feilte nun<br />

an den Enden und Ecken, an der Höhe und Brei-<br />

te bis ich mit meinem End-Resultat zufrieden war.<br />

Trotzdem könnte man vermutlich noch und<br />

immer wieder verbessern und ausfeilen.<br />

By Basil Abplanalp<br />

Verdrehte Welt<br />

Zur Umsetzung begann ich mit der<br />

Suche nach Buchstaben, welche<br />

gedreht einen anderen Buchstaben<br />

ergeben. Anhand dieser drehbaren<br />

Buchstaben bildete ich daraufhin<br />

Wörter, die meist komisch klangen<br />

und jeweils keinen Sinn ergaben.<br />

Ich reduzierte meine Auswahl auf<br />

sechs Favoriten, welche ich dann<br />

wieder um auf zwei Wörter redu -<br />

zierte. Diese letzten zwei klangen<br />

für mich nach etwas Realem und<br />

kamen dadurch in die engste Aus -<br />

wahl. Haey hatte den Klang einer<br />

Modemarke, fiel allerdings durch,<br />

dazu wenige Buch staben verwendet<br />

wurden und die Aussprache schwie-<br />

rig war. Medpaw klingt hin gegen<br />

sympathisch und basiert auf dem<br />

eng lischen Wort für Pfote ( eng. paw )<br />

und der Abkürz ung für med für<br />

Medizin ( eng. medicine ). Fest stand,<br />

dass Serifen schrift nicht infrage kam,<br />

da med paw an sich schon leicht<br />

rundlich klingt und es nicht allzu sehr<br />

ver niedlicht werden sollte. Nach<br />

einigen Handskizzen und Versuchen<br />

eine Schrift basierend auf Gegen -<br />

ständen zu erstellen, fokussierte ich<br />

mich auf eine spezifische Richtung<br />

und erstellte Entwürfe für die einzel-<br />

nen Buchstaben. Schlussendlich<br />

kann ich sagen, dass ich mir im<br />

Klaren bin, dass immer und überall<br />

im Leben Verbesserungspotenzial<br />

besteht. Doch ich bin stolz auf<br />

meine Arbeit und kann meine erste<br />

eigene Wort marke als gelungen<br />

bezeichnen.<br />

Nuru Oertli<br />

nuruoertli_medpaw_Layout 3 24.06.12 14:07 Seite 1<br />

Ich habe ein<br />

Wort gesucht,<br />

das einen Kontrast hat. « Quitgom » ist<br />

für mich kurz, wie auch lang, hart wie auch<br />

weich, klein, wie auch gross und humor-<br />

voll wie auch elegant. Für mich, ein interes-<br />

san tes Wort, welches man nicht in<br />

eine Schublade stecken kann. Es lässt Fanta-<br />

sie zu. « Quitgom » ist ein etwas gewöhn<br />

ungsbedürftiges Wort, das die schlichten<br />

und doch verspielten Eigenschaften<br />

meines Logotypes hervorheben sollte. Nach<br />

meinem Gefühl ändert sich der Sound<br />

der Wortmarke im Verlauf des lesens, und<br />

das ist es, was mir gefällt, « Quitgom »<br />

klingt für mich ein wenig unberechenbar.<br />

Giulia Furrer<br />

Die iDee<br />

an erster stelle<br />

Zuerst kam ein Wort, dann die schrift. Mit der schrift, nahm<br />

das Wort Form an. Beides entwickelte sich gleichzeitig,<br />

ohne das eine, kann, beziehunsweise gibt es das andere<br />

auch nicht. es war da, präsent, in meinem Kopf. suchen,<br />

skizzieren, Verwerfen.<br />

Fett, dick, gross, breit, vielleicht bunt, es sollte schreien.<br />

im entwicklungsprozes, ich bemerkte es! als würde man<br />

sie aussägen, stück für stück, aus Metall, die Buchstaben,<br />

so, ja so sahen sie aus. eloxiertes aluminium vielleicht ?<br />

ich wusste, so muss es sein.<br />

Die lösung war da, schnell, der aller lezte Feinschliff<br />

aber, dauerte, lange, sehr lange. Die Zeit, sie vergeht, die<br />

arbeit endet. sie hat sich gelohnt, ich bin zufrieden. Die<br />

sägemaschine in meinem Kopf, die hat ihre arbeit getan.<br />

Wort und schrift sind eins.<br />

Wortmarke | irem Dietrich | Juli 2012<br />

FLOURISHING OF PAZEIJA<br />

Am Anfang des Prozesses habe ich mir über-<br />

legt welche Buchstaben mich interessieren, habe<br />

diese herausgepickt und davon die Wortmarke<br />

« Pazeija » abgeleitet. Ich wollte, dass mein Wort<br />

eine Ligatur enthält, weil ich diese sehr span-<br />

nend finde. Daher habe ich die Buchstabenkom-<br />

bination ij gewählt. Das Wort gefiel mir sofort,<br />

weil ich es mit etwas Frischem, Exotischem ver-<br />

band und man es sich gut merken kann. Der<br />

Kontrast zwischen feinen und starken Haarstri-<br />

chen, wie sie vor allem bei klassizistischen<br />

Schriften typisch sind, wollte ich als Grundlage<br />

nehmen und mit einer moderneren, etwas<br />

verspielteren Schrift mischen. Allerdings pass-<br />

ten die feinen Haarlinien immer weniger zum<br />

Klang meines Wortes, sodass sich der Stil mei-<br />

ner Schrift zur pinselgezogenen Handschrift<br />

entwickelte. Bald hatte ich eine schöne Punzen-<br />

form des « a » und wollte damit weiter arbei-<br />

ten. Es erwies sich als gar nicht so einfach, die<br />

restlichen Buchstaben daran anzupassen.<br />

Ich musste erst klar darüber wer den, wie sich<br />

der Duktus einer handgeschriebenen Pinsel-<br />

schrift verhält, um zu erkennen, wie sich die An-<br />

und Abstriche verhalten. Schlussendlich legte<br />

ich meinen Kursivbuchstaben das Gewicht nach<br />

unten, um ihnen mehr Standhaftigkeit zu ver-<br />

leihen. Somit konnte ich das sommerlich lockere<br />

Hawaiifeeling, welches ich immer mehr hinein<br />

interpretierte, betonen. Valentina Rogenmoser<br />

Die Marke Brass braucht ein Mix aus Strenge und Grob-<br />

heit. Ich bin von der klassizistischen Schift ausgegangen<br />

um einen möglichst krassen Kontrast zu schaffen. Der<br />

Kontrast soll sich vom Elitären bis zum Anarchistischen<br />

ziehen. Ich habe das so gewählt da mein Unternehmen<br />

ein Club und ein Pub sein kann. Also zwei Paar Schuhe<br />

in einem vereint.<br />

Die Regeln brechen will ich mit Hilfe der Biegung nach<br />

oben der oberen horizontalen Striche, auf der oberen<br />

x-Höhe. Ein Schwung gegen oben sowie die Stimmung.<br />

Kombiniert mit dem klassischen, traditionellen Serifen.<br />

Die Dicke des Stammes ist die Basis der Wortmarke. Zu-<br />

erst habe ich die horizontalen Striche der x-höhe oben zu<br />

einem Ecken geführt. Das schafft einen gebrochenen<br />

Eindruck. Das fiel jedoch weg, denn mit den Rundungen<br />

ist der Effekt des Schwungs viel grösser. Der Versuch die<br />

Serifen wegzulassen war schnell ausser Diskussion, denn<br />

der Kontrast, die Spannung musste erhalten bleiben. Es<br />

hätte ausserdem nicht gut zum Unternehmen gepasst.<br />

Zuerst habe ich die horizontalen Striche auf der Grundli-<br />

nie streng horizontal gehalten, dann aber auch verworfen<br />

um eine harmonischere Form zu erhalten. Unlogische<br />

Verdickungen und Verengungen liessen die Wortmarke<br />

hässlich und unfertig erscheinen. Ich habe mich dann<br />

entschieden An- und Abstrich in einem gleichem Winkel<br />

zu halten.<br />

Wortmarke<br />

Anfangs hatte ich nicht wirklich eine klare Vor-<br />

stellung oder Idee von meiner Schrift. Ich liess<br />

mich auch nicht von anderen Schriften inspi-<br />

rieren. Die einzige wirkliche Inspiration die ich<br />

hatte, war die Musik.<br />

Ich denke, dass was meine Wortmarke am<br />

meisten ausmacht, sind die Skizzen und der<br />

ganze Entwicklungsprozess den ich hingelegt<br />

habe. Ich skizzierte wild aus dem Kopf darauf<br />

los und hatte viele Richtungen ausprobiert. Ein<br />

wichtiger Schritt den ich für die Skizzen brauch-<br />

te war ein Name und seine Bedeutung. Aus<br />

einigen Wortspielen entstand dann «teak».<br />

Teak leitete sich aus dem Wort Taekwondo ab,<br />

da ich selber Kampfsport praktiziere, wollte ich,<br />

dass sich auch mein Wort/Produkt in diese Ri-<br />

chtung bewegt. Also fing ich an diverse Skiz-<br />

zen für Teak – den Shop der Kampfkünste – zu<br />

erstellen. Ich hatte bewusst auf runde und or-<br />

ganische Formen verzichtet, wie man sie sonst,<br />

bei asiatisch angehauchten Schriften sieht. Ich<br />

wollte eine geometrische und reduzierte, ver-<br />

einfachte Schrift erstellen. Jedoch liess ich mir<br />

immer noch viele spielerische Freiheiten was<br />

die Formgebung betraf. Als mir durch ein Miss-<br />

geschick auffiel, dass das «ea» im Teak aus-<br />

sieht wie ein Yin Yang, liess ich doch organi-<br />

sche Formen in meinen Skizzen zu. Denn als<br />

mir eine Form meiner Skizze besonders gut<br />

gelang, wollte ich diese Version behalten und<br />

änderte dafür das Image meiner Dienstleis-<br />

tung. So wurde aus dem modernen klaren<br />

Kampfkunst Shop ein kleiner edler Teeladen.<br />

Svenja Arbeiter<br />

es waren einmal fünf buchsta-<br />

ben. einer war witziger als<br />

der andere und jeder hatte eine<br />

besondere eigenschaft. sie<br />

entstanden durch zauber hand<br />

auf ganz spezielle weise.<br />

ihre proportionen wurden wohl<br />

geformt und ins rechte licht<br />

gerückt. untereinander verste-<br />

hen sie sich gut, was von<br />

vorteil ist. ihre vorfahren waren<br />

kleine blätter an wilden<br />

beerensträuchern. im laufe der<br />

zeit reiften daraus einzelne<br />

buchstaben und satzzeichen.<br />

nach einer zeitspanne von<br />

umgerechnet sieben milliarden<br />

neununeunzig tausend<br />

siebenhundertfünfblatttrillionen<br />

kristallisierte sich das wort der<br />

perfektion heraus. ein «b»<br />

und «d», das besser nicht<br />

aufeinander treffen könnte, ein<br />

«a» und ein «o» welches dem<br />

ganzen einen neuen flair<br />

verleihen und ein «g», welches<br />

eine vollkommene abwech-<br />

slung bietet. nach dem wort der<br />

pefektion, entstand ein alpha-<br />

bet. ein alphabet welches<br />

genau sieben buchstaben ent-<br />

hielt. den man braucht<br />

genaugenommen nur sieben<br />

wohlgeformte und witzige<br />

buchstaben, um perfekte wör-<br />

ter zu bilden. so nahm die<br />

geschichte ihren lauf. und wenn<br />

sie nicht gestorben sind,<br />

dann kann man sie heute noch<br />

im fontshop kaufen.<br />

carina roost<br />

seltsame wahrnehmung<br />

der umstände<br />

Berg und Talfahrt<br />

Wie anfangen? Zuerst die Schrift kreie-<br />

ren und dann das passende Wort dazu<br />

suchen? Es ist gar nicht so einfach, ein<br />

Wort zu finden, das es noch nicht gibt<br />

und das sich gut anhört! Heutzutage<br />

gibt es ja schon alles in irgend einer<br />

Form.<br />

Mein schlussendliches Rezept: Man<br />

nehme zwei Wörter, mit welchen man<br />

etwas verbindet, und nimmt sie aus-<br />

einander. Danach setzt man die Teile<br />

beider Wörter neu zusammen und fer-<br />

tig ist die Mutation. Eine meiner ers-<br />

sten Varianten war Nepandu, das sich<br />

aus Nepal und Katmandu zusammen<br />

setzt. Das Wort ist nicht zu kurz, nicht<br />

zu lang, hat Unter- und Oberlängen und<br />

existiert noch nicht.<br />

Nach intensiver Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema Himalaja und den<br />

dort einheimischen Schriften – Nepali<br />

ist indogermanisch und die tibetische<br />

Schrift ist indischer Abstammung –<br />

ging es darum, die Schrift aufs Papier<br />

zu bringen. Erst fing ich an, die Schrift<br />

als Raum zu betrachten und diese zu<br />

skizzieren, also additiv. Dann habe<br />

ich nach dem Grundsatz «Typografie<br />

ist gezieltes Anordnen von Leerraum»<br />

gearbeitet, also subtraktiv. Zu jedem<br />

Buchstaben habe ich mehre-<br />

re Beispiele erarbeitet. Nach der Di-<br />

gitalisierung hatte ich noch etliche<br />

Probedrucke gemacht und die Schrift<br />

dabei laufend optimiert.<br />

Bei der Korrektur, also nach der ers-<br />

ten Benotung, habe ich die Schrift wie-<br />

der eher an die ursprünglichen Version<br />

angelehnt. Viele Korrekturen waren<br />

dafür nötig. Jetzt sieht sie einheitlich<br />

und leserlich aus, hat aber sicher immer<br />

noch viel Verbesserungspotenzial.<br />

Michael Gebhard / GR2B<br />

Die Schrift wird nun aufgezeichnet. Mit der Zeit<br />

werden Serifen hinzugefügt, die flächigen<br />

Buchstaben wirken dadurch ein weinig feiner.<br />

Feine Striche stellen die Punzen dar und<br />

sollen möglichst dünn gehalten werden. In der<br />

zweiten Überarbeitung wurde zum Vorteil<br />

des Schriftbildes das Wort « dongat » geändert<br />

und durch das Wort« dongah » ersetzt. Die<br />

Wortmarke erscheint nun kompakter als vorher.<br />

Janine Wiget | 2012<br />

Stühle und Raketen<br />

Ein Schriftentwurf. Eine Form muss gefunden<br />

werden. Ein noch nicht existierendes Wort.<br />

Eine Wortmarke soll kreiert werden. Eine anre-<br />

gende, interessante und anspruchsvolle<br />

Aufgabe, in der man sich gut verlieren könnte.<br />

Also wo soll ich suchen, wie beginnen ?<br />

Erst einmal die Sinne bezirzen lassen. Welche<br />

Themen interessieren mich? Ich stürze<br />

mich auf meine digitale Typosammlung, klick<br />

mich durch und suche alles heraus, was<br />

mich anspricht. Dann muss das Interessens-<br />

gebiet eingeschränkt werden : Soll es<br />

eine Schrift zu einem Thema sein? Kleidung,<br />

Essen, Blattformen, Frisuren ? Soll sie<br />

dick, dünn, eckig, rundlich, schmal, zierlich,<br />

unregelmässig oder geometrisch sein?<br />

Nun, Ich mag die fünfziger, sechziger und<br />

siebziger Jahre. Also schnapp ich mir Literatur<br />

zu diesem Thema. Darin recherchiere<br />

ich nach Zeitgeist, Schwerpunkten und den<br />

typischen Formen. Speziell vom Mobiliar<br />

lasse ich mich beeinflussen. Ich kopiere mir<br />

einige Möbelstücke heraus, skizziere<br />

die wichtigsten Formen jener Zeiten auf.<br />

Nun beginne ich zu skizzieren. Die erste grobe<br />

Formenfindung. Es enstehen einige Ideen-<br />

ansätze, die ich wieder verwerfe. Vielleicht be-<br />

ginne ich zuerst mit der Wortfindung, um<br />

danach die passende Form zum Wortklang zu<br />

finden. Planlos beginne ich die Wörter zu<br />

bilden. Auf jeden Fall soll ein « g » vorkommen.<br />

Auch ein « n » und « a » mag ich sehr gerne.<br />

Schlussendlich entscheide ich mich für das<br />

noch nicht dagewesene Wort « dongat ».<br />

Ich beginne wieder mit skizzieren, dieses Mal<br />

in der Tiefe. Die Schrift soll flächig sein<br />

und einen grossen Körper aufweisen. In der<br />

Grundform werde ich sie konstruieren<br />

und auf einem stehenden Rechteck mit abge-<br />

rundeten Ecken aufbauen. ( Eine typische<br />

Form der Sechziger ) Anschliessend kann jeder<br />

Buchstabe individuell optimiert werden.<br />

Sobald die Grundidee steht, wechsle ich vom<br />

Handzeichnen auf Papier an den Monitor.<br />

TAKEO<br />

Als mir das neue Projekt vorgestellt wurde, hatte ich schnell<br />

eine Ahnung in welche Richtung ich mit meiner<br />

Wortmarke gehen wollte. Vor längerer Zeit mal fand ich im<br />

Internet per Zufall eine Dokumentation über «Pixa-<br />

ção» , eine in den 70er Jahren in São Paolo entstandene<br />

Tagging/Graffi ti Abspaltung. Bei dieser Taggingrich-<br />

tung geht es nicht wie im Graffi ti um die Perfektion des eig-<br />

enen Styles und einer eigenen Farbkombi, sondern<br />

um die Markierung des Reviers. Dabei begeben sich die Ju-<br />

gendlichen in teils sehr gefährliche Höhen und es<br />

kommt nicht selten vor dass sie dabei sogar sterben. Es sind<br />

Jugendlichen die in den heruntergekommenen Favelas<br />

aufgewachsen sind und nichts zu verlieren haben. Die Taggs<br />

sind abstrakte gebrochene Schriften von Metall-<br />

und Rockband-Logos inspiriert. Als Schreibinstrumente die-<br />

nen die klassischen Spraydosen und Maler-Farbrollen.<br />

Ich fi ng an einzelne Buchstaben in verschiedenen Variationen<br />

zu zeichnen, um zu sehen was für Formen ich bevor<br />

zuge: eckige, runde, schmale oder breite. Ich begann mir<br />

Buchstaben, die optisch zusammenpassten zu kom-<br />

binieren, um das Schriftbild langsam fertigzustellen. Ich er-<br />

kannte, dass es unendliche Möglichkeiten gibt und<br />

ich darum die Optionen einkreisen musste. So experimen-<br />

tierte ich mit dem Duktus und den Winkeln. Weiter<br />

mit den Eigenschaften, welche die verschiedenen Schreibin-<br />

strumente charakterisieren.<br />

Ich kreierte moderne simple reduzierte Light-Buchstaben,<br />

klassische gotische Buchstaben und auch Pinselbuch-<br />

staben im Retro-Style. Ich entschied mich, auf die «moderne»<br />

«gotische» Richtung weiterzuführen, weil mir dieser<br />

Weg am vielversprechensten schien. Die Pixação Buchstaben<br />

weisen teilweise recht spezielle und verrückte Striche<br />

und Formen auf. Dies ver-suchte ich bewusst soweit wie mög-<br />

lich zu vermeiden, da ich kein chaotisches Schrift-<br />

bild wollte. Ausserdem entschied ich mich, den Stamm zu ver-<br />

breitern um die Lesefreundlichkeit zu unterstützen.<br />

Mein Schriftbild ist für die Verwendung als Logo/Beschriftung<br />

einer Streetart/Urbanart-Gallery gedacht, beider<br />

die Strasse und die höhere Klasse aufeinandertreffen. Elegant,<br />

simple, kalt, kantig sollte es wirken. Es soll die Strasse<br />

salonfähig machen und Charakter haben. Jedoch weder chao-<br />

tisch, unstrukturiert oder unorganisiert wirken.<br />

Der Name «takeo» bedeutet «kalt» auf Rongo Rongo, das ist<br />

die Sprache der Osterinsel. Ich fand es passte zum<br />

Profi l meines Schriftbildes und klingt als ob es das spanische<br />

Wort für Tagging sei.<br />

Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Ich fi nde, es wirkt stabil,<br />

fest, mit modernen wie auch Kalligrafi schen Eigen-<br />

schaften. Das Entwickeln eines eigenen Schriftbildes war eine<br />

schöne Herausforderung für mich, bei der ich meine grafi -<br />

schen Fähigkeiten unter Beweis stellen konnte.<br />

w<br />

CHRIS LENNY S.W. GR2A<br />

Ich faltete vor mich hin und fi ng an zu schreiben,<br />

nicht zu schreiben auf das Papier, sondern mit<br />

dem Papier. Zuerst faltete ich das Papier in Streifen,<br />

jedoch eignete sich das doppelt gefaltete Papier<br />

ganz und gar nicht. Die Streifen wurden geschnit-<br />

ten und vor mir entwickelte sich eine elegant und<br />

doch recht geometrische 3D Schrift. Die Grundlge<br />

war da. Ich wusste in welche Richtung meine<br />

Wortmarke gehen soll.<br />

Die labile Papierschrift lag also vor mir und ich<br />

faltete weiter. Ich musste wissen was ich bei der<br />

Digitalisierung einbringen kann und was alles<br />

machbar mit den verschiedenen Falttechniken ist.<br />

Kann ich Rundungen falten oder muss alles ganz<br />

klar und gerade sein? Schliesslich wollte ich den<br />

gefalteten E ekt so realistisch wie möglich<br />

herüberbringen. Das senk- und horizontale falten<br />

funktionierte eindeutig besser. Der Anblick ist<br />

auch wesentlich schöner, da es eher schlicht und<br />

minimal wirkt.<br />

Die ersten Skizzen entstanden schnell, daraufhin<br />

die erste Digitalisierung. Am Computer tüftelte ich<br />

mit den Farben und Konturen herum.<br />

Das es schlicht und eher elegant wirken sollte war<br />

mir von Anfang an klar, so entwickelten sich<br />

schlussendlich feine Konturen und ein pastelliges<br />

Minzegrün.<br />

SCHIFFE GEFALLEN MIR SCHON LANGE UND DIE LEIDENSCHAFT SIE AUS PAPIER ZU FALTEN IST<br />

MIR AUCH NIE VERGANGEN.<br />

athor. Abgeleitet von Thor, dem Wikingergott des Donners.<br />

Der Name wurde bewusst gewählt, denn man sagt, dass das<br />

Getränk wie ein Blitz einfährt und den Konsumenten über-<br />

menschliche Dinge tun lässt!<br />

Genug nun mit der Werbung und zur Schrift. Mir war von<br />

Anfang an bewusst, dass ich einen Schriftzug für einen<br />

Energy-Drink machen wollte. Also fing ich mit der Recher-<br />

che an. Die meisten gefundenen Logos sahen irgendwie<br />

«billig» und überspitzt aus, extrem knallige Farben und<br />

zackige Muster – ich wollte etwas Elegantes, Reduziertes.<br />

Etwas, das Stärke und Schnelligkeit zugleich vermittelt.<br />

Also fing ich mit einer Schriftrecherche an und fand schon<br />

bald eine Art von Schrift, die perfekt zu meinen Vorstel-<br />

lungen passte. Ich begann, meine Schrift von Grund auf<br />

zu entwickeln. Da ich bereits eine klare Vorstellung hatte,<br />

konnte ich auch relativ effizient arbeiten und stiess auf<br />

keine grossen Probleme.<br />

Ich denke, ich habe erreicht, was ich wollte: Die Schrift über-<br />

mittelt Stärke, da sie relativ fett ist und Schnelligkeit durch<br />

die Abrundungen und die leichte Neigung.<br />

Timo Beeler<br />

Es bringt nichts, wenn man eine<br />

sehr gute Werbung hat, aber nie-<br />

mand weiss welche Firma dahinter<br />

steckt. Deshalb sollte die Marke<br />

auffallen, sich vom Rest abheben.<br />

Ich wollte eine Schrift die durch-<br />

aus hervorsticht, aber trotzdem<br />

nicht allzu extravagant und über-<br />

trieben wirkt. Kaiger – für mich<br />

hat dieser Name eine sehr starke<br />

Ausstrahlung ; standhaft, furchtlos,<br />

altehrwürdig. Vor diesem, gab es<br />

nicht viele Varianten dich mich zu<br />

überzeugen vermochten. Das liegt<br />

daran, dass ich zu Beginn kaum<br />

Wert auf den Wortklang legte,<br />

sondern wie gut die Buchstaben<br />

sich mit meinen Schriftentwürfen<br />

umsetzen liessen. Es zeigten sich<br />

immer mehr Kriterien, die es zu<br />

berücksichtigen galt. So musste<br />

sowohl das Wort als auch die Ge-<br />

staltung eine gewisse Bedeutung<br />

haben, die auch zueinander passt.<br />

Nachdem diverse Schriftskizzen<br />

mit mehr oder weniger durchdach-<br />

ten Geltung vor mir lagen, musste<br />

nur noch eine ausgewählt werden.<br />

In die enge Wahl kamen : Tisjen,<br />

Estag & Kaiger. Doch eigentlich<br />

war schon da meine Entscheidung<br />

auf Kaiger gefallen. Es schien mir<br />

einfach perfekt, die Schrift strahlt<br />

Stärke und Beständigkeit aus,<br />

während der Wortlaut erhaben<br />

und mächtig klingt. Die Grund-<br />

struktur für die Umsetzung war<br />

rasch aufgebaut. Das knifflige kam<br />

erst als die Serifen und sonstigen<br />

Rundungen ins Spiel kamen. Als<br />

Hilfsmittel verwendete ich im-<br />

mer vordefinierte Kreise, damit<br />

das Schriftbild harmonisierte.<br />

Christian Frei<br />

EINE MARKE<br />

NICHT NUR AUFFÄLLT,<br />

SONDERN AUCH IN<br />

ERINNERUNG BLEIBT.<br />

DIE<br />

Brianna O‘Connor<br />

Anfangs wusste ich gar nicht wie ich<br />

beginnen sollte. Da fing ich an zu<br />

recherchieren und dachte mir einfach nur,<br />

es ist unmöglich eine neue Schrift zu<br />

erfinden. Ich sah Schriften in die ich mich<br />

verliebte, und solche die ich leicht<br />

kritisieren konnte. Doch ich sah viele die<br />

mich inspirierten. Da fing ich an. Ich<br />

hatte von Anfang an eine Vorstellung von<br />

meinem Wort und welche Buchstaben<br />

es beinhalten würde. Buchstaben die für<br />

mich sehr interessant wirken.<br />

R, M, L , A und E. Da kam ich ziemlich<br />

schnell auf mein Wort, Rembola. Doch bei<br />

der Schrift selber wars nicht so einfach.<br />

Das arabische Alphabet gefiel mir schon<br />

immer sehr. Ich probierte einen Schrift<br />

zu entwickeln, die den arabischen Schrift-<br />

zeichen glich. Ich fand sie dann doch<br />

sehr unleserlich und entschied mich in eine<br />

andere Richtung zu gehen.<br />

Leicht eingeschränkt waren wir natürlich.<br />

Das Wort musste mindestens vier Buch-<br />

staben haben und eine Unter- oder Oberläge.<br />

Als ich das erfuhr dachte ich mir sofort,<br />

dass es spannend wäre Grossbuchstaben<br />

mit Oberlänge zu machen. So wie ich<br />

es jetzt beim B gemacht habe. Als ich mein<br />

Wort hatte, überlegte ich mir was für eine<br />

Schrift dazu passen würde. Für mich wirkte<br />

es irgendwie afrikanisch. Da musste ich<br />

heraus finden was für mich eine afrikanische<br />

Schrift ist und probierte viel aus. Als ich<br />

anfing mit den doppelten Linien zu arbeiten,<br />

war es für mich klar, dass es so aussehen<br />

musste. Ein Problem war, dass die Buchstaben<br />

nicht in sich stimmten. Sie passten nicht.<br />

Das E und B musste ich noch anpassen, und ich<br />

bin jetzt sehr zufrieden mit meinem Wort.<br />

GESTALTUNG BEGINNT IM KOPF<br />

Die Entwicklung meines Ausdrucks begann mit der Idee eine Wortmarke für ein junges, dynamisches Unter-<br />

nehmen zu designen. So fing ich an nach Wörtern zu suchen, die mich klanglich an Ausdrücke unserer Gene-<br />

ration erinnerten. Ich entschied mich schlussendlich für den Ausdruck « pikzit » da dieser für mich zu Design,<br />

wie auch Verkauf passte, welche Hauptmerkmale meines fiktiven Unternehmen werden sollten. Nun fing ein<br />

langes, kopfzermarterndes Skizzieren an, bis ich schliesslich in einfachen, geometrischen Formen den ersten<br />

Ansatz für mein Design fand. Daraufhin begann ich mit Rechtecken, Quadraten und Kreisen zu experimentie-<br />

ren und mich so mehr und mehr an die Wortmarke « pikzit » heranzutasten. Geprägt wurde mein Design zudem<br />

von der vielfältig, lockeren, wie auch sehr gestylten Snowboarder Szene.<br />

Nora Bertoli<br />

Als wir die Aufgabe bekamen eine<br />

Wortmarke zu entwickeln, war mir<br />

sofort klar wie meine Schrift etwa<br />

aussehen sollte. Elegant, schlank,<br />

grazil, ein bisschen geheimnisvoll<br />

und doch stark. Ich wollte sie an die<br />

klassizistischen Schriften anlehnen,<br />

dazu etwas Federcharakter einfl ies-<br />

sen lassen. Mir schwebte eine vage<br />

Vorstel lung meiner Schrift vor, doch<br />

dann wusste ich nicht wie weiter,<br />

weil mir nicht klar war, wie ich an-<br />

fangen sollte. So begann ich mir ein<br />

Wort auszudenken. Nach der Be-<br />

stimmung der paar Buchstaben die<br />

unbedingt in meinem Wort dabei<br />

sein sollten, entstand die erste Ver-<br />

sion der Wortmarke: eryien. Ich wid-<br />

mete mich wieder der Schrift und<br />

nach einigen Skizzen hatte ich das e<br />

und eine Grundform für die gesamte<br />

Wortmarke: Jeder Buchstabe sollte<br />

von einer v-Form ausgehen, mit<br />

grossen Unterschieden in der Dicke.<br />

Der breite Strich endet plötzlich mit<br />

einem Knick, wird dünn, grazil und<br />

schliesst in einer Tropfenform ab.<br />

Dann begann ich die anderem Buch-<br />

staben zu zeichnen, doch schnell<br />

stellte sich heraus, dass mir eryien<br />

nicht sehr gefällt. Es passte nicht.<br />

Ich entwickelte weitere Buchsta-<br />

ben, sodass mit der Zeit nebenbei<br />

ein beinahe vollständiges Alphabet<br />

entstand und schob die Buch staben<br />

herum bis ich ein Wort hatte, das<br />

zum Klang und Aus sehen passte:<br />

niryael. Einige Buchstaben jedoch<br />

erwiesen sich als schwierig. Es har-<br />

monisierte einfach nicht miteinan-<br />

der. Ich zeichnete wieder weitere<br />

Buchstaben und vervollständigte<br />

das Alphabet. Mir gefi el jedoch der<br />

Klang des Wortes niryael. Ich wid-<br />

mete mich al so wieder den beste-<br />

henen Buch staben und schliesslich<br />

nach einigen Änderungen passten<br />

sie gut zueinander und meine Wort-<br />

marke ergab ein stimmiges Bild.<br />

Jessica Cafl isch<br />

Niryaels Pfad<br />

Von dieser Arbeit, habe ich viel lernen<br />

können. Es ging nicht nur darum, eine<br />

neue Schrift zu entwickeln. Es ging auch<br />

darum, bestehende Schriften zu analy-<br />

sieren, zu erforschen und auch als Inspi-<br />

ration zu nutzen.<br />

Angefangen habe ich mit Schriftana-<br />

lysen. Dabei habe ich mich nur auf die<br />

geometrischen Schriften beschränkt, da<br />

sie mich immer schon sehr inspiriert ha-<br />

ben. Ich habe mir aufskizziert, was die<br />

Merkmale der geometrischen Schriften<br />

sind und dann die vorhandenen Skizzen<br />

weiter bearbeitet.<br />

Zu Beginn fi el es mir schwer, mit mei-<br />

nen Skizzen anzufangen, sie zu bear-<br />

beiten. Aber mit der Zeit, als ich schon<br />

eine konkrete Vorstellung von meiner<br />

Wortmarke hatte, war es nicht mehr so<br />

schwer. Das Experimentieren mit den<br />

Linien und Winkeln war für mich interes-<br />

sant, da es so viele Möglichkeiten gibt.<br />

Meine Wortmarke hat Charakter und<br />

wirkt stark durch den gleichmässigen<br />

Schriftstamm. Ich will damit den Ein-<br />

druck der Räumlichkeit unterstützen.<br />

Da meine Wortmarke für ein Architek-<br />

turbüro gestaltet wurde, waren mir die<br />

klaren Linien und diese Räumlichkeit<br />

sehr wichtig.<br />

Daphne Abderhalden<br />

GR2A_daphne_abderhalden.indd 1 21.06.12 17:12<br />

Handschrift, Schwung und Standhaftigkeit, diese Be-<br />

griffe sollten meine Schrift beinhalten. Während den<br />

Recherchen und der Skizzenphase suchte ich nach<br />

Schriften, die mir persönlich gefallen. Ich nahm mir klas-<br />

sizistische Schriften unter die Lupe und testete meine<br />

Handschrift in verschiedenen Formen, achtete mich aber<br />

auch dass die schrift eine gewisse Standhaftigkeit bei-<br />

behält. Von einem Wort überzeugt war ich aber erst als<br />

ich an einem Abend während der Heimreise mir einige<br />

Gedanken zur Wortmarke machte und ein Kollege des-<br />

sen Künstlername «Melodiesinfonie» lautet, in den Sinn<br />

kam. Daraus entstand schliesslich synth, der Klang<br />

und die optische Wirkung stimmten für mich perfekt,<br />

so fing ich an zu skizzieren und kam schnell auf eine<br />

Lösung die meiner Vorstellung entsprach. Julia Haupt<br />

«Das Ende eines Buchstabenstriches als formschöner Abschluss durch runde Verdickungen.»<br />

Eine geradlinige Schrift für ein rundes, weiches Wort. Der konventionelle Tropfen,<br />

als wichtigste Form wurde in Buchstaben integriert, an denen ursprünglich keiner angehörte. Dadurch<br />

erhält das Wort eine ausser gewöhnliche Anmutung. Das grosse «A» war als Erstes gesetzt.<br />

Durch den geraden Endstrich rechts als Gegensatz zur formschönen Verdickung und den gebogenen<br />

Linien ist es die aussergewöhnlichste Form im Wort. «Mela» bedeutet auf italienisch Apfel,<br />

was sich durch die Rundungen schön ausdrückt. Die Buchstaben basieren auf einer Konstruktion aus<br />

Rechteck und Kreis. Neben den Tropfen sind die gebogenen Linien eine weitere Beschaffenheit,<br />

welche für die gerundete Chrarakteristik verantwortlich ist. Ausserdem ist «Alemela» auch<br />

ein Palindrom, das heisst, von vorn und von hinten gelesen gleich bleibend.<br />

Corina Bertschi<br />

Sie sind überall. Sie lauern in jeder Ecke.<br />

Prangen auf jedem Schild. Es gibt keinen<br />

Platz, keine Strasse, die sie nicht schon be-<br />

setzt haben. Sie leben einzeln oder in Grup-<br />

pen und jeder von Ihnen ist ein Unikat und<br />

doch Keines. Mitten in dieser Masse machte<br />

ich mich auf die Suche, auf die Suche nach<br />

meinen Unikaten. Ich bewaffnete mich also<br />

mit der Handykamera und verirrte mich kurz<br />

darauf im Universum der Buchstaben. Einmal<br />

damit angefangen, bekam ich schnell das<br />

Gefühl des Verfolgt-Seins. Wohin ich auch<br />

ging, überall waren sie schon. Nur die, die<br />

ich suchte, waren nirgends. Irgendwann wäh-<br />

rend meiner Odyssee fand ich meinen chatoi<br />

oder besser gesagt er mich. Alles begann mit<br />

einem « n », welches beleidigt von dan-<br />

nen zog, als es durch ein « h » ersetzt<br />

wurde. Es folgten kurz darauf das<br />

« o », anschliessend das « c » und<br />

kurz darauf das « a ». Wobei mir bei<br />

den letzten beiden zuerst<br />

die falschen untergejubelt wur-<br />

den. Erst nach langwierigem<br />

und mühsamem Aussortieren,<br />

Orten und Abwägen entschied<br />

ich mich endgültig. Das « i » hat-<br />

te sich, wie ich nach einiger Zeit<br />

feststellte, die ganze Zeit hin-<br />

ter dem « h »-Strich versteckt.<br />

Wobei mir der « i »-Punkt noch<br />

einige Male entwischte, bis ich ihn zum Blei-<br />

ben überreden konnte. In meinem wilden und<br />

bestrebten Tun übersah ich lange das « t ».<br />

Ich unterschätze das scheue Wesen dieses<br />

Buchstabens, der weder in der Oberlänge<br />

noch in der Mittellänge richtig dazugehört.<br />

Doch nach viel gutem Zureden entschied<br />

er sich trotzdem, der Gruppe beizutreten.<br />

Nun stehen die sechs da, stolz, dass sie den<br />

Schritt aufs Papier gewagt haben. Jeder von<br />

ihnen ein Unikat, welches erst in der Grup-<br />

pe richtig erkannt und hervorgehoben wird.<br />

Jasmin Zurfluh<br />

Verfolgen<br />

und verfolgt<br />

werden<br />

Schriftblatt_Chatoi_JasminZurfluh_2C.indd 1 26.06.12 05:28<br />

Der BastarD<br />

Die Gestaltung dieser schrift wurde stark von der orientalischen Gastaltung beeinflusst; spezifisch vom tropfenform, welche immer wieder eine zentrale<br />

rolle in der orientalischen Gestaltung spielt. Im gegensatz dazu ist sie aber nicht gezeichnet, sondern strikt kostruiert. Die Formen, welche gebraucht<br />

wurden, gehen von der Basis eines tropfens aus und werden von Geraden und Kreisformen ergänzt. Da die schrift dementsprechend schnell konstruiert<br />

und angepasst werden konnte, wurden das ganze alphabet und einige sonderzeichen gebaut. erst anschliessend dazu wurde das Wort dazu bestimmt<br />

und die einzelnen Buchstaben wurden erneut angepasst. Durch diese Kombination vom Gezeichneten und Konstruierten ergibt sich eine spezielle und<br />

eigenartige schrift mit indivuduellen eigenschaften welche durch die symetrie des schriftzuges einen starken eindruck hinterlässt.<br />

Cagdas Cakmaktas<br />

dowah_fin.indd 1 26.06.12 17:10<br />

GRUFS – Die kontinuierliche Erfahrung<br />

Der Prozess dieser Aufgabe neigt sich nun<br />

nach monatelanger Bearbreitung seinem<br />

Ende zu. Ein einzelnes Blatt vermag kaum<br />

den Umfang des Prozesses zu spiegeln.<br />

Meine relative Behauptung wurde ebenfalls<br />

erneut bestätigt, dass eine Aufgabe desto<br />

schwieriger ist, je weniger Angaben sie hat.<br />

In anderen Worten, in Aufgaben wie die-<br />

sen wo man irgendeine Schrift erfinden<br />

muss, mag man anfänglich das Gefühl<br />

haben diese Freiheit würde die Aufgabe<br />

vereinfachen, denn mehr Instruktionen<br />

könnten unsere Ideenvielfalt eingrenzen.<br />

Dies mag sein, aber somit werden auch<br />

die Anforderungen viel höher gesetzt.<br />

Nun, ich bin ein Mensch der sich oft fest<br />

auf die Details fokusiert, so fest dass er<br />

gelegentlich das wesntliche vergisst und<br />

so etwas stur oder gar verspannt wirkt.<br />

Deshalb war die Richtung in die meine<br />

Schrift sich bewegte schnell klar und ich<br />

ging jeden Buchstaben für sich durch,<br />

jedoch immer mit der Grundgestaltung<br />

im Hinterkopf. Die Übereinstimmung der<br />

verschiedenen Buchstaben wurde immer<br />

wieder überprüft, aber es stellte sich oft-<br />

mals heraus dass diese nicht ganz pass-<br />

ten. Es wurde mehrmals erwähnt, dass<br />

meine Schrift eine gewagte wäre, denn<br />

sie ist nicht geometrisch konstruiert und<br />

hatte keine einheitliche Regeln durch<br />

ihre schwungvollen und spitzen Formen.<br />

Spätestens bei der Gestaltung des Buch-<br />

staben S verstand ich wie schwierig eine<br />

nicht konstruierte Schrift wirklich ist.<br />

Dieser Buchstaben war klar der proble-<br />

matischste von allen. Während G, R und<br />

U recht gut zueinander passten, war S ein<br />

Teil für sich. So wurde sie bis zum letzten<br />

Tag vor der Präsentation ausgefeilt und<br />

schlussendlich konnte trotzdem meiner<br />

Meinung nach eine gewisse Harmonie<br />

wahrgenommen werden und sie passte in<br />

sich. Vor dem Tag der Presentation ver-<br />

suchte ich immer die anderen Schriften<br />

meiner Klassenkameraden zu ignorieren<br />

und mich nicht von diesen beeinflussen<br />

zu lassen. Zu meiner Überraschung ge-<br />

noss meine Schrift beim Vergleich auf<br />

der Wandtafel viel Eigenständigkeit, es<br />

hat sich also bewährt vorher nicht zu<br />

fest auf die anderen Beispiele zu ach-<br />

ten sondern sein eigenes unabhäning<br />

durchzuziehen. Ich sehe den Schriftzug<br />

als ein lehrreicher Erfolg auch wenn er<br />

nicht die höchste Note erhällt. Ich habe<br />

verstanden dass sie tatsächlich gewagt<br />

ist und nächstes mal werde ich bestimmt<br />

konstruierter vorgehen und nicht so stur<br />

auf mein Grundkonzept beharren.<br />

Angefangen habe ich mit skizzieren, bis schliesslich in meinem Kopf<br />

ein Bild, von meiner Schrift, entstand. Die ersten Buchstaben, von<br />

meinem besten Entwurf, waren zu wenig 3D. Ich erforschte im<br />

Internet wie ich meine Schrift besser ausbauen könnte. Bei den<br />

nächsten Schriftzügen zeichnete ich den Stamm breiter und die<br />

Rundungen schwungvoller. Ich war mit dem Resultat aber noch<br />

nicht ganz zufrieden. Die Endstriche, die bisher alle abgeschrägt wa-<br />

ren, fing ich an rund zuformen. Auch kolorierte ich die zu sehende<br />

«Hinterseite» des Buchstabens schwarz. Der dadurch entstandene<br />

Effekt gefiel mir und ich entschied mich für diese Schrift. Im Illust-<br />

rator habe ich die Schrift nur mit Kreisen und Vierecken aufgebaut.<br />

Die Schrift zeichnet sich durch verschiedene Eigenschaften aus. Der<br />

Stamm und auch die Querbalken sind jeweils am Ende abgeschrägt.<br />

Der Buchstabe f geht bis zu der Unterlinie. Das 3D kommt durch<br />

die Breite und die Färbungen gut zur Geltung. Bei diesen Buch-<br />

staben gibt es eine Vorder- und Hinterseite. Sichtbar wird dieser<br />

Wechsel von der Vorder- auf die Rückseite bei den Rundungen<br />

des Buchstabens, welche ich mit Farbe hervorhebe. Der Weg zur<br />

eigenen Wortmarke kostet viel Zeit und Geduld. Ich bin jedoch<br />

stolz und zufrieden mit dem Endergebnis.<br />

Fabienne Nann<br />

Meine grundlegende Idee war es eine<br />

sehr geometrische Schrift aufzubauen.<br />

Das heißt, es sollte eigentlich nur aus<br />

Kreisen und Linien aufgebaut werden. Je-<br />

doch funktionierte dies nur bedingt, da<br />

einige Elemente dann wie verzogen oder<br />

unproportional aussähen. Auch konnte<br />

ich mich lange nicht entscheiden, in wel-<br />

che Richtung es gehen sollte, da geo-<br />

metrisch sehr viele Möglichkeiten of-<br />

fen lässt, ob Quadrate mit ausgeschnit-<br />

ten Spickel, nur angeordnete<br />

Kreise oder gradlinig ohne ei-<br />

nen Bogen. Aber ich kam<br />

zum Entschluss, dass all die-<br />

se Schriften zwar ganz toll<br />

aussehen aber im Moment<br />

jeder macht und kein bisschen<br />

mehr speziell sind. Beim Auf-<br />

bau der Schrift gab es dann<br />

einige Komplikationen. Da ich nicht über-<br />

all einen ganzen Kreis verwenden konnte,<br />

musste ich jeweils einen Teil des Bogen<br />

verwenden. Aber nicht für jeden Buchsta-<br />

ben könnte die gleiche Länge des Bogen<br />

genutzt werden und verzerren wollte ich<br />

den Kreis nicht, was zu einem Problem<br />

zwischen Konzept und Optik führte. Je-<br />

doch musste ich einige Konzeptideen<br />

vergessen und auf die Ästhetik achten,<br />

damit es nicht nach einem Design-Chaos<br />

Eigene Wortmarke<br />

wirkte. Mit einigen Buchstaben wie dem<br />

«t» gab es erst recht Probleme, wie sollte<br />

das «t» aussehen? - Einfach gerade abfal-<br />

lend wie das «f» einfach ohne bogen oder<br />

doch wie die Spiegelung davon mit ei-<br />

nem Bogen? Und wenn ja, wie groß soll<br />

der Bogen sein. Wie der des «f» ‘s um es<br />

einheitlich aussehen zu lassen und dem<br />

Konzept nachgehen oder doch ganz indi-<br />

viduell. Am ende war es dann doch ein<br />

Bogen, der genau wie das «f» aussah,<br />

einfach Spiegelverkehrt. Der<br />

Grund, warum ich schlecht<br />

von diesem geraden «f» loslas-<br />

sen konnte, war das ich ei-<br />

gentlich ein «i» zwischen «t»<br />

und «f» einbauen wollte. Und<br />

wären die Buchstaben in ande-<br />

rer Reihenfolge aufgetreten,<br />

wäre dies auch kein Problem<br />

gewesen. Ich war allerdings froh und zu-<br />

frieden mit jeder Entscheidung, die ich<br />

getroffen hatte. Und am Ende gab es so-<br />

gar noch die Möglichkeit mit einer Seri-<br />

fen und einer Serifenlosen Schrift zum<br />

Ziel zukommen. Und wie ich finde, sind<br />

beide Varianten sehr gelungen. Es sind<br />

zwar definitiv keine Fließtextschriften<br />

aber, da es ja eine Wortmarke sein sollte,<br />

denke ich sind beide sehr gut einsetz-<br />

bar als Titel, Logo oder Überschrift.<br />

Nicolai Spicher<br />

Ich musste einige<br />

Konzeptideen ver-<br />

gessen und auf die<br />

Ästhetik achten,<br />

damit es nicht nach<br />

einem Design-<br />

Chaos wirkte.<br />

Meine Wortmarke entstand durch das Ausprobieren verschiedener<br />

Schriftstile und Buchstabenzusammensetzungen. Ich wollte von An-<br />

fang an gewisse Buchstaben wie das «s» und «x» in meinem Wort<br />

haben, da ich mir vorstellen konnte mit diesen Buchstaben einen gu-<br />

ten Schriftzug zu erstellen. Ich habe die ausgewählten Buchstaben<br />

immer wieder anders und neu angeordnet bis für mich ein Wort ent-<br />

stand, dessen Sound gut klang und dessen Buchstabenkonstellation<br />

gut aussah.<br />

Begonnen habe ich also mit dem Wort. Danach kam die Suche nach ei-<br />

ner geeigneten Schrift die zum Klang des Wortes passte. Ich wusste<br />

am Anfang nicht genau, in welche Richtung ich gehen sollte. Es stand<br />

dann aber schnell fest, dass der Stil eckig sein musste um zum Wort<br />

zu passen. Nach langem ausprobieren hatte ich eine geeignete Form<br />

für den Buchstaben «r». Aus diesem «r» formte ich dann die noch<br />

fehlenden Buchstaben und hatte am Schluss eine für mich zum Wort<br />

passende Schrift gefunden.<br />

Es war eine Herausforderung ein neues Wort zu erfinden und noch<br />

eine geeignete Schrift zu entwickeln. «Skrimlox» ist meine Wortmar-<br />

ke. Die eigene Wortmarke vollendet zu sehen, hat mir persönlich gros-<br />

se Freude bereitet, weil man erst nach Fertigstellung sehen konnte,<br />

dass sich der Aufwand gelohnt hat.<br />

Ladina Barblan<br />

Aus den eigenen gedAnken formen<br />

orientalisch gedacht und natürlich geformt<br />

mira meier<br />

macht den buchstaben satt.<br />

führten mich auf die entscheidende spur.<br />

meine lettern sollen sich verbinden<br />

die büchse der pandora soll meine schr ift beherbergen.<br />

ich will den separatismus verringern.<br />

die organischen letter.<br />

entrollten sich wie blätter,<br />

ich schlender te durch die St r assen wie so oft.<br />

was kann an die osmanische form erinnern?<br />

durch das spiel mit den formen,<br />

die elemente der natur<br />

die starke ader im blatt<br />

mit draht, ton und türkischen normen<br />

was mag sich dahinter verbergen?<br />

der hauch des orients umhüllte mich unverho t<br />

und sich somit im endstadium be nden.<br />

SONNE, MOND UND KREISE<br />

KLARHEIT HATTE ICH AM ANFANG DER AUFGABE<br />

ÜBERHAUPT NICHT. NUR DIESES WORT KAM MIR<br />

IMMER WIDER IN DEN SINN, DESHALB SETZTE ICH MICH<br />

AN DEN COMPUTER UND GOOGELTE SCHRIFTEN, DAMIT<br />

ICH MIR EINEN ÜBERBLICK SCHAFFEN KONNTE, IN<br />

WELCHE RICHTUNG ICH GEHEN WOLLTE. BEI DIESEN<br />

RECHERCHEN GEFIELEN MIR KLARE, EINFACHE SCHRIF-<br />

TEN SEHR VIEL BESSER ALS Z.B. WELCHE MIT SERIFEN<br />

ODER VERSCHNÖRKELTE.<br />

EIN PAAR STICHWORTE, DIE ICH MIR DANN AUF-<br />

SCHRIEB, DIE MEINE SCHRIFT VERKÖRPERN SOLLTE<br />

WAREN; KLAR, GEOMETRISCH, SCHLICHT, AUF DEM<br />

KOPF LESBAR, REDUZIERT. DESHALB ENTSCHIED ICH<br />

MICH FÜR EINE KONTRUIERTE SCHRIFT. ICH HABE MIT<br />

VIELEN GRUNDSTEINEN BZW. GRUNDFORMEN EXPE-<br />

RIMENTIERT, UNTER ANDEREM MIT KREISEN, DREI-<br />

ECKEN UND WEITEREN KONSTRUIRTEN FORMEN.<br />

SCHLUSSENDLICH ENTSCHIED ICH MICH DANN FÜR<br />

DEN KREIS, DA ER AUCH VERVIELFACHT INEINANDER<br />

AM STIMMIGSTEN WAR, ICH MIR EINE RUNDE SCHRIFT<br />

SEHR GUT VORSTELLEN KONNTE UND MEHRERE NACH-<br />

EINANDER SEHR IN SICH GESCHLOSSEN WIRKEN/EIN-<br />

HEITLICH. DIE GRUNDFORM HATTE ICH NUN SCHON<br />

EINMAL, JETZT FEHLTE NUR NOCH DAS WORT.<br />

DANN KAM MIR DIE IDEE; WIESO NICHT EINE<br />

SCHRIFT UND EIN WORT, DASS MAN SOWOHL NORMAL<br />

ALS AUCH AUF DEM KOPF LESEN KANN?! SO SCHRIEB<br />

ICH MIR BUCHSTABEN AUF, DIE MAN VEREINFACHT<br />

AUCH KOPFÜBER LESEN KANN UND DEN GLEICHEN<br />

BUCHSTABEN AUF DEM KOPF ERGEBEN. SCHLUSSEND-<br />

LICH HATTE ICH DANN ABER P, D, A UND E. ICH SCHRIEB<br />

SIE EINZELN AUF ZETTEL UND SCHOB SIE HIN UND HER<br />

BIS DARAUS DAS WORT DEPA ENTSTAND. IRGENDWIE<br />

GEFIEL MIR DAS WORT; KURZ, KNACKIG UND NEUTRAL.<br />

NUN BAUTE ICH DIE EINZELNEN BUCHSTABEN<br />

ANHAND EINES KREISES AUF, DAS WICHTIGSTE WAR,<br />

DASS DIE SCHRIFT ABSOLUT RUND SEIN, JEDOCH NOCH<br />

UNTER- ODER OBERLÄNGE BESITZEN MUSSTE. NACH<br />

EIN PAAR VERSUCHEN GELANG MIR EIN NEUES WORT<br />

INKL. SCHRIFT ZU GESTALTEN, DAS KLAR LESBAR,<br />

SOWOHL NORMAL ALS AUCH KOPFÜBER FUNKTIO-<br />

NIERT UND SEHR MINIMALISTISCH IST.<br />

ALLEGRA GLUPE | 2012<br />

DIE KONSTRUIERTE FEDERSCHRIFT<br />

AUSSPRACHE» Das Wort klingt für mich weich aber trotz-<br />

dem satt. Je nach dem, wie man das Wort ausspricht oder betont macht<br />

der Buchstabe «h», der auch an einer eher ungewöhnlichen Stelle<br />

steht, und «o» das Wort weich. Das «h» hat auch einen hinauszö-<br />

gernden Effekt wodurch die zwei «pp’s» am Schluss, dem Wort einen<br />

satteren Klang verleihen.<br />

ENTSTEHUNG» Während dem Recherchieren skizzierte<br />

ich zufällig aneinander gereihte Buchstaben, um eine interessante<br />

Form zu entwerfen. Dadurch kam ich auf das Wort «Nhop». Ich er-<br />

gänzte das Wort schlussendlich mit einem weiteren «p» wodurch es<br />

anderst betont wird und optisch interessanter wirkt.<br />

FORMCHARAKTER» «Nhopp» klingt für mich voll-<br />

kommen und bodenständig. Darum hat meine Wortmarke eine<br />

durchgehende Breite des Grundstrichs, ausser bei der Schulter<br />

und dem Schrägstrich beim «N». Die Serifen und Fähnchen, die die<br />

Buchstaben auf den linken und rechten Seiten schmücken, verleihen<br />

der Wortmarke einen weiteren interessanten Charakter. Sie erin-<br />

nern auch an Noppen was natürlich sehr zum Wort passt. Damit das<br />

Wort nicht ganz so kantig aussieht, brachte ich noch rundungen in<br />

die Wortmarke, z.B bei den Serifen oder der Schulter. Die Schulter<br />

habe ich zusätzlich noch mit einem Federcharakter entworfen. Dadurch<br />

mischte ich konstruierte Schrift mit Federschrift. Beim digitalisieren<br />

experimentierte ich mit verschiedensten Details, z.B mit den Breiten,<br />

x-Höhen, Rundungen, der Laufweite usw. Während dem Entwerfen der<br />

Schrift versuchte ich das gelernte anzuwenden. Ich habe zum Beispiel<br />

versucht möglichst viele Bezüge herzustellen.<br />

Louis Wälti<br />

Wortmarke<br />

28.06.2012<br />

Jedalgo<br />

Meine Wortmarke sollte eine konstruierte Schrift, basierend auf<br />

einem geometrischen Raster werden. So entstand schliesslich,<br />

aus einer Schrägansicht von Würfeln, ein geometrisch kubisches<br />

Mosaik muster.<br />

Meine Wortmarke ist nicht horizontal angeordnet, sondern<br />

durch Silbentrennung auf drei Zeilen aufgeteilt. Dies geschah aus<br />

optischen Gründen. Bei einer Einzeiligen Anordnung fehlte das be-<br />

stimmte Etwas, die Buchstaben wirkten irgendwie verloren. Durch<br />

die dreiteilige Komposition entstand schliesslich eine interessan-<br />

te Form und verlieh der Wortmarke eine gewisse Spannung. Die<br />

Verschiebung der mittleren Zeile lockert das Ganze etwas auf und<br />

gibt dem Schriftzug Raum zum atmen. Diese spezielle Gliederung<br />

brachte aber auch Schwierigkeiten mit sich.<br />

Die Oberkantoberlänge des Buchstabens «d» geriet in<br />

Konfl ikt mit der oberen Zeile. Das «d» sollte nicht in die obere Zeile<br />

hineinfl iessen, der Zeilenabstand darf nicht zu gross sein, da sonst<br />

das Wort auseinander fallen würde, und dennoch sollte der Buch-<br />

stabe gut erkennbar sein. Das «a» sollte nicht zu ähnlich wie ein<br />

«q» sein, weshalb ich mich da für einen offenen Punzen entschied.<br />

Andere Buchstaben wie zum Beispiel das «o» oder das «e» bereite-<br />

ten weniger Probleme, da die Formgebung bei diesen Zeichen sehr<br />

deutlich und auch gut erkennbar ist. Aus diesem Arbeitsprozess<br />

resultierte schliesslich die nebenstehende Wortmarke Jedalgo.<br />

Muriel Blanc<br />

NPAIR<br />

Beim Start des Projekts habe ich mich<br />

entschieden meine Wortmarke aus einer<br />

bestehenden Schrift zu entwickeln. Das<br />

Design der Wortmarke sollte das The-<br />

ma der Fliegerei widerspiegeln. Beim<br />

durchforsten einiger Fontsites, bin ich<br />

fündig geworden. Die gewählte Schrift<br />

enthielt bereits die gewünschten Cha-<br />

rakterzüge. Kurze Zeit später bemerkte<br />

ich jedoch, dass dieser Schritt der fal-<br />

sche war. Ich habe mich zunächst damit<br />

befasst, unzählige Varianten von Abän-<br />

derungen der bestehenden Schrift zu<br />

gestalten. Dies brachte mich aber nicht<br />

zu einer individuellen Lösung. Damit<br />

habe ich mich nicht zufrieden gegeben.<br />

Der Neustart war somit vorprogram-<br />

miert. Eine von Grund auf neue Wort-<br />

marke musste entwickelt werden. Dabei<br />

habe ich jedoch die Grundidee des Flie-<br />

gens anfangs noch beibehalten. Schritt<br />

für Schritt entfernte sich das Design des<br />

Logos von der Fliegerei. Es musste also<br />

ein neues Thema gefunden werden.<br />

Angefangen mit einer Lüftungs- und<br />

Klimatechnik Firma, bin ich schliesslich<br />

bei der Firma NPAIR Messebautechnik<br />

gelandet. In dem Logo sehe ich bei den<br />

Buchstaben die Ansicht von Trennwän-<br />

den in der Flucht. Es entstehen Gänge.<br />

Die Firma hat sich spezialisiert auf ul-<br />

traleichte Messebauten, die schnell auf<br />

und wieder abgebaut werden können.<br />

Zusammenfassend war dieses Projekt<br />

für mich eine gute Übung, zu lernen<br />

was es heisst, nie bei einer Idee zu ver-<br />

weilen die nicht optimal ist. Wichtig ist<br />

immer wieder zu versuchen die best-<br />

möglichste Lösung zu fi nden. Um dies<br />

zu erreichen darf ich auch vor einem<br />

Neubeginn nicht absehen.<br />

Noé Robert<br />

MESSEBAUTECHNIK<br />

Eine Wortmarke muss durch ihre Ein-<br />

zigartigkeit auffallen, ansonsten taucht<br />

sie im Meer dieser vielen verschiedenen<br />

Schriften unter. Also wollte ich, dass mei-<br />

ne Wortmarke durch eine simple aber<br />

doch spezielle Art hinaussticht. Ich er-<br />

setzte bei den Buchstaben die hori-<br />

zontalen Mittelstriche durch Diagona-<br />

le. Dies kann man gut beim «A» und «B»<br />

sehen. Doch es war ein langer Weg bis<br />

ich zu diesem Resultat kam.<br />

Ich recherchierte viel im Internet und in<br />

Büchern bis mein Kopf rauchte. Nun hat-<br />

te ich genug Inspirationen und Ideen.<br />

Dabei entdeckte ich sehr interessante<br />

Buchstaben und Schriften. Danach war<br />

es an der Zeit mit dem Skizzieren loszu-<br />

Das gewisse Etwas<br />

legen. Ich zeichnete viele verschiedenar-<br />

tige Buchstaben. Rasch merkte ich, dass<br />

meine Schrift eine Serifenlose sein wird.<br />

Nun experimentierte ich mit den Buch-<br />

staben, denn ich wollte dieser Schrift<br />

etwas Besonderes geben. Nach einger<br />

Zeit kam ich dann auf eine originelle und<br />

doch schlichte Lösung mit den Diagona-<br />

len Strichen. Also setzte ich dies um und<br />

begann mit dem Digitalisieren der Wort-<br />

marke. Das Resultat dieser Aufgabe ist die<br />

Wortmarke JABUQA.<br />

Ich fand dieses Projekt sehr spannend.<br />

Man brauchte viel Geduld bis man seine<br />

eigene Schrift und eine Harmonie zwi-<br />

schen den Buchstaben gefunden hat.<br />

Marius Eitzinger<br />

Tritra tralala und Schrigoli<br />

ist da. Genau so kam mir Schrigoli in den Sinn als ich<br />

am Arbeiten war und meine Schwester Kasperli Hörspiele hörte. Ich<br />

suchte nach Namen und nervte mich total, weil kein einziger Name mir irgend-<br />

wie gefiel. Zuerst ging ich mal in Richtung Thailand doch gab es schnell wieder auf.<br />

Ich wollte unbedingt einen Namen, welcher noch nicht existiert. Als ich schon kurz vor dem<br />

Anfall war und ebenfalls Kasperli hörte, kritzelte ich irgendein paar Worte und was kam her-<br />

aus, SCHRIGOLI. Mir gefiel dieser Name sofort und als ich im Google recherchierte ob dieser<br />

Name bereits schon existiere, kamen keine Ergebnisse. Also habe ich schon mal mein Ziel, einen neuen<br />

Namen zu erfinden, erfüllt. Mein nächstes Ziel war, einen Namen zu erfinden, welcher auffällt und<br />

speziell klingt. Was ich dann auch abhaken konnte, weil der Name sowohl kindlich, frech, witzig und<br />

lustig sein kann, als auch modern, reif und edel. Dieser Name ist sehr vielseitig und könnte vieles<br />

darstellen oder präsentieren. Ausserdem kann man Schrigoli gut charakteriesieren, was mir<br />

dann bei der Schrift schwer fiel, weil alles irgendwie passte. Ich entschied mich dann schlus-<br />

sendlich für etwas eckiges, spitziges und schmales. Weil der Name schon sehr speziell ist und<br />

auffällt, wollte ich die Schrift simpel und einfach gestalten, sonst wäre es zuviel des<br />

Guten. Damit es aber nicht nur eine stinknormale eckige Schrift ist, spielte ich mit dem<br />

s, c und i. Da Schrigoli sozusagen « frech » ist, fand ich es noch eine witzige<br />

Idee mit den runden i-Punkten. Damit wirkt sie nicht so spiessig.<br />

Schrigoli ist ein Name und Schrift, welche eine positive<br />

Ausstrahlung hat.<br />

by Noemi Shayenne Russenberger<br />

noemi_Präsi.indd 3 25.06.12 18:08<br />

KroKodile<br />

ohne grosse erwartungen und mit einer einzi-<br />

gen Vorstellung, dass ich nur Versalien benüt-<br />

zen werde ging ich an die Aufgabe ran. doch<br />

zu meiner enttäuschung musste die Wortmarke<br />

mindestens eine ober- oder Unterlänge be-<br />

inhalten, was in den Grossbuchstaben lo-<br />

gischerweise nicht vorkommt. ich ging sehr<br />

experimentel vor und habe viel dem Zufall<br />

überlassen. ich fing an das ganze Alphabet<br />

wild durcheinander zu skizzieren. Jetzt hat-<br />

te ich Unmengen an ideen und am liebsten<br />

hätte ich alle vertieft, da ich mich nicht nur<br />

für eine richtung entscheiden konnte. in der<br />

darauffolgenden Typolektion habe ich etwas<br />

neben meine Buchstabenskizzen gekrizelt, ir-<br />

gendeine geometrische Form. dann habe ich<br />

sie nochmals gezeichnet in verschiedenen<br />

Varianten, mit einer dicken Kontur, einer dün-<br />

nen, ausgemalt, 3d usw. die Form war nicht<br />

besonders schön, trotzdem gefiehl mir sie so<br />

gut, dass ich sie mit dem kleinen „a“ aus mei-<br />

nem Wort fusionierte.<br />

Nach einigen erfolgreichen ergebnissen<br />

kamen dann auch noch K, Y und o dazu. K<br />

und Y wählte ich, da sie diagonale Striche<br />

haben die von der Mitte aus wegstechen,<br />

was ich persöhnlich sehr schön finde weil sie<br />

dadurch so frei und luftig aussehen. das o<br />

nahm ich zur Kompensierung für die anderen<br />

Buchstaben; eine grosse runde Form mit ge-<br />

schlossenem Punzen. das Wort: KAYo. Jetzt<br />

hatte ich den Namen und mehr oder weni-<br />

ger die Stilrichtung. die Wortmarke lebt von<br />

der linie und Fläche. die einfachen Formen,<br />

grossen Punzen und schmalen linien lassen<br />

die Schrift elegant und leicht aussehen. die<br />

ausgefüllten, dunklen Flächen sehen schwerer<br />

aus und führen durch ihre schräge auf und ab<br />

Positionen die Augen von links nach rechts.<br />

im Grossen und Ganzem bin ich sehr zufrieden<br />

mit dem ergebnis. Und vielleicht werde ich in<br />

naher Zukunft das Alphabet vervollständigen,<br />

damit ich die Typo mal gebrauchen kann.<br />

Cyril Portmann<br />

Nach mehrseitigem Skizzieren auf der Su-<br />

che nach einem interessanten neuen Schrift-<br />

bild kam jeweils die frustrierende Erkenntnis,<br />

dass es so etwas ( ähnliches ) bereits in mehre-<br />

ren Ausführungen gibt. Und wenn ein Design<br />

dann mal wirklich noch nicht verwendet wur-<br />

de, dann hat das auch seine Gründe... Schluss-<br />

endlich kam mir die Idee für einen Charakter,<br />

der stark an den unten abgebildeten Illustra-<br />

tionsstil angelehnt ist. Im Unterricht haben<br />

wir gelernt, dass das Erfassen und Zeichnen<br />

einer Schrift eigentlich das Zeichnen von<br />

Leerraum ist ( Punzen / Zeichenabstand ) und<br />

bei dem Beispiel unten werden ebenfalls nur<br />

die Schatten gezeichnet, um die Konturen<br />

eines Gesichtes abzubilden. Ein Merkmal,<br />

welches in allen sechs Buchstaben zum Vor-<br />

schein kommt ist der Abstrich, der sich an<br />

einer Stelle so stark verjüngt, dass er in ei-<br />

ner spitzen Krümmung mündet. Runde For-<br />

men sind nie ganz geschlossen, berühren sich<br />

nur knapp oder gar nicht. Der Charakter der<br />

Schrift wirkt für mich aggressiv und gefähr-<br />

lich, trotz der vielen Rundungen, weshalb<br />

ich mich beim Anwendungsbeispiel auch für<br />

ein Giftmüll-Entsorgungsunternehmen ent-<br />

schieden habe. Rückblickend bin ich nicht<br />

mehr zufrieden mit dieser Arbeit, da ich in<br />

der Zwischenzeit einige Fortschritte gemacht<br />

habe und auch anders an den Entwurfspro-<br />

zess herangehen würde.<br />

Moritz Bauer<br />

Designing Seprom<br />

Ich wusste sehr schnell, dass ich meine Wort-<br />

marke für Surfboards, Snowboards, Skateboards<br />

und Streetwear kreieren wollte. Ich liebe Marken<br />

wie Vans und Roxy, vergöttere das Snowboard<br />

fahren und liebe das Meer und das Surfen. Ich<br />

begann im Internet zu recherchieren wie ande-<br />

re Snow- Skate- und Surfmarken aussehen. Ich<br />

liess mich inspirieren und fi ng an zu skizzieren.<br />

Ich wusste schnell, dass ich eine geschwunge-<br />

ne Schrift möchte. Eine mit Kreisen oder Wellen<br />

darin. Was ich auch ganz klar wollte, war eine<br />

eher dicke Schrift, vielleicht sogar ohne Punzen.<br />

Da ich sehr gerne lang gezogene Schriften habe,<br />

wollte ich dies mit einbauen. Meine Handschrift ist<br />

auch eher lang. Ich habe mit meiner Handschrift<br />

ancy geschrieben und dann angefangen daran<br />

auszuprobieren. Ein Typografi ebuch hat mich zu-<br />

sätzlich inspiriert. Vom Buch habe ich auch viel<br />

abgezeichnet was mir gefi el, und habe dann die<br />

Buchstaben angefangen zu verändern. Nach lan-<br />

gem ausprobieren sah ich plötzlich in dem Buch-<br />

staben a meine Welle. Die Welle steht für mich für<br />

Schnee, Wasser und Bewegung (Sport). Ich bin<br />

sehr zufrieden mit meiner Wortmarke und würde<br />

am liebsten gleich damit Boards und Kleider ent-<br />

werfen. Sara Anna Sparascio<br />

Anfangs hatte ich drei Schriftarten, welche ich<br />

gerne realisieren wollte, jedoch konnte ich mich nicht<br />

wirklich entscheiden und habe immer wieder an allen<br />

gearbeitet und nach weiteren Inspiration gesucht.<br />

Irgendwann bin ich an dem Punkt angelangt, wo ich<br />

mich mit Begeisterung einer Schriftart widmen konnte.<br />

Die Schrift, welche mich inspiriert hat, ist eine Mischung<br />

aus Tattoo und Graffiti. Diese wird momentan vorallem<br />

für Tattoos und Tags gebraucht.<br />

Der Raster im Hintergrund ist grundsätzlich sehr<br />

einfach gehalten, bietet jedoch sehr viele Möglichkei-<br />

ten, wie die einzelnen Buchstaben gestaltet werden<br />

können. Da die Schrift sowieso aus der Graffiti- und Tat-<br />

tooszene stammt können die Buchstaben sehr schlicht,<br />

aber auch extrem verspielt und « neu » sein. Ich habe<br />

mich aber dazu entschieden meist sehr klare Zeichen<br />

zu gestalten, welche hauptsächlich durch die Striche<br />

leben. Schwierig war es für mich zu entscheiden, ob<br />

die Schrift handgemacht oder eher digital geprägt aus-<br />

sehen soll. Schlussendlich habe ich mich dazu entschie-<br />

den, dass sie gradlinig aussehen soll, aber trotzdem<br />

mit einem Pinselstil versehen ist, damit ich die für mich<br />

perfekte Mischung daraus habe. Weil ich nicht wirklich<br />

wusste, welches Wort ich nehmen sollte und sowieso<br />

sehr begeistert von der Arbeit war, habe ich versucht,<br />

das ganze Alphabet zu erstellen.<br />

Das Wort « Sober » war dann der Favorit aus vie-<br />

len anderen. Der Sound, gegenüber der Bedeutung,<br />

passt gut zum optischen Eindruck, welcher die Schrift<br />

vermittelt und passt perfekt zum Thema.<br />

Salvatore Viola<br />

Am Anfang ist das Blatt leer<br />

und der Kopf voll.<br />

Zuerst versuchte ich alles, was mir einfiel, aufzuzeichnen.<br />

Dabei erfand ich immer gleich ein zu der Form pas-<br />

sendes Wort, einmal ganz dünn und hoch, einmal 3-D mit<br />

Mustern, einmal eckg, einmal ganz verspielt. Es ent-<br />

standen die unterschiedlichsten Wörter, wie mobis, slique,<br />

gork, lubilga, cadex …<br />

Ich habe lange gesucht. Ich konnte mich nicht entscheiden,<br />

in welche Richtung ich weiter gehen sollte.<br />

Schliesslich inspirierte mich ein Künstler, der im Buch<br />

« Street Sketchbook Journeys » vorgestellt wird. Er zeichnet mit<br />

ornamentartigen Mustern Kreaturen.<br />

Dabei fielen mir die Zähne auf, die aus breiten horizontalen<br />

und dünnen vertikalen Strichen bestanden. Ich sah<br />

darin ein kleines n oder m. So begann sich meine Wort-<br />

marke zu entwickeln.<br />

Mit dieser Form fing ich an zu probieren und zu spielen.<br />

Ich formte sie eckig, zog sie in die Länge, verzierte<br />

sie, malte 3-D Buchstaben und setzte Serifen dazu. Aber<br />

nichts gefiel mir so gut, wie die erste Skizze. Aus<br />

dieser fertigte ich dann von Hand eine Reinzeichnung an,<br />

für die Vorlage zum Digitalisieren. Dabei tauchten<br />

noch zwei Probleme auf, die aber rasch wieder gelöst<br />

waren. Beim « e » war das Problem, die Punzen<br />

zu schliessen und bei den Rundungen, wie sie in die<br />

vertikalen Striche übergehen.<br />

Die Endstriche entwickelten sich beim Digitalisieren<br />

zu einem leicht nach innen gebogenen Spitz, was der Schrift<br />

zusätzlich einen orientalischen Touch gab.<br />

Beim Namen entschied ich mich für « neehs ». Diese<br />

Buchstabenwahl betont gut die dicken horizontalen<br />

Striche und die langgezogene Form der Schrift.<br />

Lorenz Altermatt<br />

noch zwei Probleme auf, die aber rasch wieder gelöst<br />

zu schliessen und bei den Rundungen, wie sie in die<br />

Die Endstriche entwickelten sich beim Digitalisieren<br />

, was der Schrift<br />

« neehs ». Diese<br />

Buchstabenwahl betont gut die dicken horizontalen<br />

Striche und die langgezogene Form der Schrift.<br />

Mein Wort soll weiblich klingen, jedoch trotzdem Kraft ha-<br />

ben, elegant, aber auch selbstsicher sein. Zuerst<br />

versuche ich, aus meinem eigenen Namen ein neues Wort<br />

zu kreieren. Dies funktioniert jedoch nicht wirklich,<br />

da die neuen Kombinationen zu wenig meinen Vorstellungen<br />

entsprechen.<br />

Schlussendlich finde ich zu meinem Wort : aneka. Nun soll<br />

die Schrift dazu ähnliche Kriterien vereinigen :<br />

Modern, jedoch auch elegant, schlicht und eigenständig. Ich<br />

schlage verschiedene Richtungen ein, suche in der<br />

Breite und in der Tiefe. Wie lassen sich meine Vorstellungen,<br />

Ideen, der Klang des Wortes und die Vorgaben vereinigen ?<br />

Auf welche Richtung soll ich mich einlassen ?<br />

Nach langem Ausprobieren entscheide ich mich für die kons-<br />

truierte, moderne Schrift, welche auf einem abge-<br />

rundeten Rechteck basiert.<br />

Nun gilt es, die verschiedenen Buchstaben zu definieren,<br />

eine einheitliche Sprache zu finden. Es gelingt mir<br />

nach und nach. Das k und das n sind schwierig in das Sys-<br />

tem zu bringen, da sie Diagonalen besitzen. Doch<br />

auch dieses Problem kann ich beheben und stehe schliess-<br />

lich vor meiner fertigen Wortmarke.<br />

Moderne Eleganz<br />

Sheona Meier<br />

Mirco Kunz 27. 06. 2012<br />

KONZENTRAT<br />

Die Aufgabe, eine neue Schrift zu<br />

gestalten, fand ich super. Ich hatte schon<br />

eine Idee für eine neue Schrift, doch ich wollte<br />

mit der Erfindung eines neuen Wortes begin-<br />

nen. Das gab mir die Möglichkeit, die Aufgabe<br />

anders anzugehen. Um auf neue Wörter zu<br />

kommen, habe ich Buchstabensalate aus-<br />

geschnitten und ganz neue Buchstaben-<br />

kombinationen gesucht. So habe ich rund<br />

30 neue Wörter erfunden. Nachdem ich<br />

sie alle gegooglet hatte, waren nur noch<br />

drei wirklich neue Wörter dabei, doch<br />

keines von den Dreien, hatte mir gefal-<br />

len. Darum habe ich mir überlegt, wel-<br />

che Buchstaben in meinem Wort vor-<br />

handen sein sollten. Ich habe mich für<br />

die Buchstaben A, E, K, R, S und Y ent-<br />

schieden. Diese Buchstaben waren<br />

die Grundlage zum anagrammieren.<br />

Als ich alle erdenklichen Kombina-<br />

tionen ausprobiert hatte, musste<br />

ich ein Wort finden, dass mir gefiel<br />

und neu war. So bin ich auf «Eka-<br />

syr» gekommen. Nachdem das<br />

Wort ermittelt war, wollte ich<br />

eine passende Formwelt finden.<br />

«Ekasyr», war für mich ein ganz<br />

neues Hörerlebnis, obwohl es<br />

mich vom Klang her an die ara-<br />

bische Sprache erinnert. Ich<br />

habe diese beiden Aspekte<br />

auf dem Weg zur Formfin-<br />

dung berücksichtigt. Die<br />

ursprüngliche Idee von mir<br />

war, eine ganz neue Form<br />

zu erfinden,<br />

doch es stellte sich als<br />

schwieriger und zeitaufwendiger heraus<br />

als gedacht. Meine zweite Idee war es, die<br />

Buchstabenformen zu vereinfachen. Ich bin<br />

von einer Antiquaschrift ausgegangen und<br />

habe begonnen, die Serifen zu vereinfa-<br />

chen. Schon nach wenigen Skizzen, hat<br />

mir die Idee nicht mehr gefallen. Bei mei-<br />

ner nächsten Idee, blieb ich dem Schrift-<br />

schnitt treu. Ich wollte den ungewohn-<br />

ten Wortklang in die Form mit einbrin-<br />

gen. Darum ging ich daran, alle mög-<br />

lichen Serifen auszuprobieren, die<br />

ich noch nicht kannte. Als ich mich<br />

am Ende für eine Serifenform ent-<br />

scheiden musste, war es die ein-<br />

geschnittene Serifen.<br />

« WASSER – DIE GRUNDLAGE JEDES LEBENS»<br />

Der Grundgedanke beim Entwer-<br />

fen der Schrift war das Element<br />

Wasser ; manchmal hart, manchmal<br />

flüssig. Diesen Widerspruch kommt<br />

in der Form der einzelnen Buchstaben<br />

zum ausdruck. Das « a » erinnert an ei-<br />

nen flüssigen Tropfen und das « v » an eine<br />

eisige Kante.<br />

Das neu erfundene Wort aveop – für eine zu-<br />

künftige Marke – ist abgeleitet vom lateinischen<br />

Adjektiv aveo, in Deutsch « begierig sein », « sich<br />

Wohl fühlen ».<br />

Bei Durst sind wir begierig nach Wasser, und sobald die-<br />

ser Durst mit Wasser gelöscht ist, fühlen wir uns wohl. Der<br />

Buchstabe « p » am Ende des Wortes ist eine optische und<br />

akustische Zugabe.<br />

Aufgrund dieser Gedankengänge lag es nahe den neu-<br />

en Schriftzug und den neuen Namen für ein erfri-<br />

schendes, wohltuendes Quellwasser zu<br />

verwenden.<br />

Stéphanie Frey<br />

as Wort Vesper fiel mir mehr per<br />

Zufall ein, ich suchte nach einem<br />

spannenden Sound für ein Logo<br />

und kam so auf das Wort Vesper,<br />

welches eine bissige Ausprache<br />

hat und somit begann es bei mir<br />

ihm Kopf zu rattern. So beschloss<br />

ich es bei dem zu belassen und<br />

begann mit dem Festhalten der<br />

Gedanken.<br />

—— Nach ein paar kleinen<br />

Skizzen kamen schon die ersten<br />

konkreten Entwürfe und<br />

ich hatte schnell einen unge-<br />

fähren Plan wie die Wortmarke<br />

sich später entwickeln würde.<br />

Der erste konkrete Entwurf<br />

bestand darin, eine serifenlose,<br />

klare Wortmarke mit grosszügi-<br />

gen Punzen und angespitzten<br />

Stämmen zu gestalten, sodass<br />

es auch dem scharfen, bissigen<br />

Sound des Wortes ge-recht<br />

wurde.<br />

—— Ich entwickelte ein<br />

paar weitere Entwürfe, bis sie<br />

rund und zugleich auch scharf<br />

und spitzig genug aussahen. So<br />

entwickelte sich nach und nach<br />

der Buchstabe E, der nach zahl-<br />

reichen Anläufe eine befriedigen-<br />

de Form annahm.<br />

on da an kamen die anderen<br />

Buchstaben wie von selbst und<br />

ich nahm einen Teil des E‘s und<br />

Formte daraus das S, wobei<br />

ich immer den gleich schrägen<br />

Anschnitt des Stammes vom E<br />

verwendete, um eine Regel-<br />

mässigkeit zu erzeugen und<br />

damit die folgenden Buchsta-<br />

ben nicht zu gebastelt wirkten<br />

oder auf die eine oder andere<br />

Richtung wegzukippen drohten.<br />

—— Das P bereitete<br />

mir am meisten Sorgen, da ich<br />

den schwachen Zug, bzw. den<br />

Bauch nicht wie geplant aus<br />

der Skizze adaptieren konnte.<br />

Schlussendlich jedoch gefällt<br />

mir das Ergebnis und ich finde<br />

den Eindruck der Wortmarke<br />

passt zum Sound von Vesper.<br />

Das Kantige<br />

Ich wollte die Wort-<br />

marke kantig wirken<br />

lassen mit spitz<br />

zulaufenden Enden<br />

damit es danach so<br />

wirkt wie die Tribals<br />

eines Tattoos.<br />

Das RunDe<br />

Als Kontrast zu<br />

den spitzen Enden<br />

und Kanten einen<br />

Gegenpol. Damit<br />

die Wortmarke<br />

nicht düster wirkt<br />

oder zu spitzig<br />

Wortmarke<br />

„Vesper“<br />

Armin Apadana/ 21.06.12<br />

tRopfen<br />

— Verleiht Weichheit<br />

KeilfoRm<br />

— Kantig/ Gibt Zug<br />

RunDung<br />

— Kontrast zu Kante<br />

sChRäge<br />

— Mehr Dynamik<br />

D V<br />

Vesper_Quer.indd 1 28.06.12 09:45<br />

Ein Stift, ein Blatt Papier und keine Idee was ich machen soll. Eine echte Herausforde-<br />

rung. Um mir einen Anhaltspunkt zu geben habe ich mich auf die Isländische Sprache<br />

konzentriert. Isländisch, da ich ein Pfl egepferd habe der Rasse Islandpferd. Ich konnte<br />

mir auch Vorstellen ein Produkt zu nehmen, dass mit Pferden zu tun hat. «Hryter» war<br />

mein erstes Wort, dass «schnauben» bedeutet. Fest entschlossen machte ich mich<br />

auf den Weg in die schwarz–weiss Welt der Typografi e. Mir hat das Schriftbild nicht<br />

gefallen und ging wieder zurück an die Anfänge. Vindur wurde mein neues Wort. Das<br />

«V» wurde die ausschlaggebende Form meiner Wortmarke. Durch die defi nieren meiner<br />

Form hatte ich einen weiteren Anhaltspunkt an dem ich weiter Arbeiten konnte. Von<br />

dieser Form aus habe ich viele verschiedene Wortmarken skizziert, doch wusste nie<br />

welches jetzt der richtige Ansatz ist. Erst nach einem Gespräch konnte ich mich festle-<br />

gen. Mein «V» wurde im Illustrator umgesetzt.<br />

Langsam fi ng ich an die Form zu drehen und zu ziehen. Aus denn gezogenen Formen<br />

als Maske, zeichnete ich die weiteren Buchstaben. Naie war ich sicher, wie auch? Das<br />

war eine ganz neue Erfahrung, aus nichts eine Schrift zu entwerfen. Als meine Wortmar-<br />

ke ausgedruckt vor mir auf dem Tisch lag, fand ich sie gar nicht schlecht, aber auch<br />

nicht gut. Ich brauchte noch ein Gespräch, um herraus zu fi nden wie ich sie am besten<br />

verändern sollte. Meine Skizzen fand ich viel besser, als die digitale Umsetzung. Doch<br />

was war anders? Der Tag war gekommen, Präsentation der Wortmarke, mit einem Er-<br />

gebnis, dass mich nicht sehr stolz machte...Mit tollen Ratschlägen und Verbesserungs-<br />

vorschlägen machte ich mich auf die Suche nach einem passenden Produkt / Firma.<br />

Immer noch im Hinterkopf die Pferde.<br />

Mein «V» hat mich schliesslich an ein Bauteil eines Sattel erinnert - Das Sattelblatt. Vin-<br />

dur, übersetzt Wind, fand ich eine schöne Idee. Bei reiten strebt man nach Leichtigkeit,<br />

Schwung und Eleganz. Hochwertiges Leder für Eleganz, ein leichtes Material als Ge-<br />

häuse für Leichtigkeit und eine extra kleine Sattelaufl age zur freien Schulter des Pferdes<br />

für Schwung. VINDUR – Federleicht im Schwerpunkt.<br />

Selina Russian<br />

Selina Russian<br />

Selina Russian

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