Schriftmagazin_Grafiker_2012.pdf
Schrift, Design, Schriftdesign, Font Schrift, Design, Schriftdesign, Font
20 12
- Seite 3 und 4: AufgAbe Wort [ bild ] MArke Erfinde
- Seite 5: IN HALT 31 A01 svenja arbeiter 02 f
- Seite 8 und 9: 2 SCHIFFE GEFALLEN MIR SCHON LANGE
- Seite 10 und 11: 4 Eigene Wortmarke wirkte. Mit eini
- Seite 12 und 13: 6 Anfangs hatte ich drei Schriftart
- Seite 14 und 15: 8 Ein Stift, ein Blatt Papier und k
- Seite 16 und 17: 10 athor. Abgeleitet von Thor, dem
- Seite 18 und 19: 12 w TAKEO Ich kreierte moderne sim
- Seite 20 und 21: 14 Daphne Abderhalden Von dieser Ar
- Seite 24 und 25: 16 Niryaels Pfad Als wir die Aufgab
- Seite 26 und 27: Mirco Kunz 27. 06. 2012 18 KONZENTR
- Seite 28 und 29: 20 Nach einigen erfolgreichen ergeb
- Seite 30 und 31: 22 Der BastarD Die Gestaltung diese
- Seite 32 und 33: 24 Designing Seprom Nach mehrseitig
- Seite 34 und 35: 27 Stühle und Raketen Ein Schrifte
- Seite 36 und 37: 29 « WASSER - DIE GRUNDLAGE JEDES
- Seite 39 und 40: mira meier der hauch des orients um
- Seite 41 und 42: seltsame wahrnehmung der umstände
- Seite 43 und 44: «Das Ende eines Buchstabenstriches
- Seite 45 und 46: Sie sind überall. Sie lauern in je
- Seite 47 und 48: Das gewisse Etwas legen. Ich zeichn
- Seite 49 und 50: EINE MARKE Es bringt nichts, wenn m
20<br />
12
AufgAbe Wort [ bild ] MArke<br />
Erfinde ein neues Wort, welches im<br />
Minimum 4 Buchstaben umfasst<br />
Der ‹Sound› des Wortes soll im Einklang<br />
mit der Buchstabenform stehen<br />
Entwirf auf der Basis von Kleinbuchstaben<br />
eine Wortmarke /Logotype<br />
Das Wort soll mindestens einen Buchstaben<br />
mit einer Ober- oder Unterlänge enthalten<br />
Die x-Höhe der Buchstaben muss 6 cm betragen<br />
grAfik-klAssen A b C<br />
1. Lehrjahr 11 / 12<br />
klAssenlehrer<br />
René Wäger, Jonas Schudel<br />
berufssChule für gestAltung<br />
Fachbereich Grafik
16<br />
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01<br />
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IN<br />
HALT<br />
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A01 svenja arbeiter<br />
02 fiona good<br />
03 armin apadana<br />
04 nicolai spicher<br />
05 muriel blanc<br />
06 salvatore viola<br />
07 dave seiler<br />
08 selina russian<br />
09 julia haupt<br />
10 timo beeler<br />
11 sara sparascio<br />
12 chris wetter<br />
13 noé robert<br />
14 daphne abderhalden<br />
15 fabienne nann<br />
33<br />
32<br />
34<br />
B16 jessica caflisch<br />
17 valentina rogenmoser<br />
18 mirco kunz<br />
19 louis wälti<br />
20 cyril portmann<br />
21 michael gebhard<br />
22 cagdas cakmaktas<br />
23 allegra glupe<br />
24 moritz bauer<br />
25 jonatan schneider<br />
26 grace schmid<br />
27 janine wiget<br />
28 irem dietrich<br />
29 stéphanie frey<br />
30 nora bertoli<br />
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38<br />
37<br />
39<br />
40<br />
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C31 mira meier<br />
32 sheona meier<br />
33 carina roost<br />
34 ladina barblan<br />
35 corina bertschi<br />
36 nuru oertli<br />
37 jasmin zurfluh<br />
38 basil abplanalp<br />
39 marius eitzinger<br />
40 giulia furrer<br />
41 christian frei<br />
42 lorenz altermatt<br />
43 oscar jacobson<br />
44 brianna o'connor<br />
45 noemi russenberger<br />
44<br />
42<br />
45<br />
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immer noch viele spielerische Freiheiten was<br />
die Formgebung betraf. Als mir durch ein Missgeschick<br />
auffiel, dass das «ea» im Teak aussieht<br />
wie ein Yin Yang, liess ich doch organische<br />
Formen in meinen Skizzen zu. Denn als<br />
mir eine Form meiner Skizze besonders gut<br />
gelang, wollte ich diese Version behalten und<br />
änderte dafür das Image meiner Dienstleistung.<br />
So wurde aus dem modernen klaren<br />
Kampfkunst Shop ein kleiner edler Teeladen.<br />
te war ein Name und seine Bedeutung. Aus<br />
einigen Wortspielen entstand dann «teak».<br />
Teak leitete sich aus dem Wort Taekwondo ab,<br />
da ich selber Kampfsport praktiziere, wollte ich,<br />
dass sich auch mein Wort/Produkt in diese Richtung<br />
bewegt. Also fing ich an diverse Skizzen<br />
für Teak – den Shop der Kampfkünste – zu<br />
erstellen. Ich hatte bewusst auf runde und organische<br />
Formen verzichtet, wie man sie sonst,<br />
bei asiatisch angehauchten Schriften sieht. Ich<br />
wollte eine geometrische und reduzierte, vereinfachte<br />
Schrift erstellen. Jedoch liess ich mir<br />
Anfangs hatte ich nicht wirklich eine klare Vorstellung<br />
oder Idee von meiner Schrift. Ich liess<br />
mich auch nicht von anderen Schriften inspirieren.<br />
Die einzige wirkliche Inspiration die ich<br />
hatte, war die Musik.<br />
Svenja Arbeiter<br />
Ich denke, dass was meine Wortmarke am<br />
meisten ausmacht, sind die Skizzen und der<br />
ganze Entwicklungsprozess den ich hingelegt<br />
habe. Ich skizzierte wild aus dem Kopf darauf<br />
los und hatte viele Richtungen ausprobiert. Ein<br />
wichtiger Schritt den ich für die Skizzen brauch-<br />
1
2<br />
SCHIFFE GEFALLEN MIR SCHON LANGE UND DIE LEIDENSCHAFT SIE AUS PAPIER ZU FALTEN IST<br />
MIR AUCH NIE VERGANGEN.<br />
Ich faltete vor mich hin und fi ng an zu schreiben,<br />
nicht zu schreiben auf das Papier, sondern mit<br />
dem Papier. Zuerst faltete ich das Papier in Streifen,<br />
jedoch eignete sich das doppelt gefaltete Papier<br />
ganz und gar nicht. Die Streifen wurden geschnitten<br />
und vor mir entwickelte sich eine elegant und<br />
doch recht geometrische 3D Schrift. Die Grundlge<br />
war da. Ich wusste in welche Richtung meine<br />
Wortmarke gehen soll.<br />
Die labile Papierschrift lag also vor mir und ich<br />
faltete weiter. Ich musste wissen was ich bei der<br />
Digitalisierung einbringen kann und was alles<br />
machbar mit den verschiedenen Falttechniken ist.<br />
Kann ich Rundungen falten oder muss alles ganz<br />
klar und gerade sein? Schliesslich wollte ich den<br />
gefalteten E ekt so realistisch wie möglich<br />
herüberbringen. Das senk- und horizontale falten<br />
funktionierte eindeutig besser. Der Anblick ist<br />
auch wesentlich schöner, da es eher schlicht und<br />
minimal wirkt.<br />
Die ersten Skizzen entstanden schnell, daraufhin<br />
die erste Digitalisierung. Am Computer tüftelte ich<br />
mit den Farben und Konturen herum.<br />
Das es schlicht und eher elegant wirken sollte war<br />
mir von Anfang an klar, so entwickelten sich<br />
schlussendlich feine Konturen und ein pastelliges<br />
Minzegrün.
Armin Apadana/ 21.06.12<br />
Wortmarke<br />
„Vesper“<br />
D V<br />
Das RunDe<br />
Das Kantige<br />
Als Kontrast zu<br />
den spitzen Enden<br />
und Kanten einen<br />
Gegenpol. Damit<br />
die Wortmarke<br />
nicht düster wirkt<br />
oder zu spitzig<br />
Ich wollte die Wortmarke<br />
kantig wirken<br />
lassen mit spitz<br />
zulaufenden Enden<br />
damit es danach so<br />
wirkt wie die Tribals<br />
eines Tattoos.<br />
on da an kamen die anderen<br />
Buchstaben wie von selbst und<br />
ich nahm einen Teil des E‘s und<br />
Formte daraus das S, wobei<br />
ich immer den gleich schrägen<br />
Anschnitt des Stammes vom E<br />
verwendete, um eine Regelmässigkeit<br />
zu erzeugen und<br />
damit die folgenden Buchstaben<br />
nicht zu gebastelt wirkten<br />
oder auf die eine oder andere<br />
Richtung wegzukippen drohten.<br />
—— Das P bereitete<br />
mir am meisten Sorgen, da ich<br />
den schwachen Zug, bzw. den<br />
Bauch nicht wie geplant aus<br />
der Skizze adaptieren konnte.<br />
Schlussendlich jedoch gefällt<br />
mir das Ergebnis und ich finde<br />
den Eindruck der Wortmarke<br />
passt zum Sound von Vesper.<br />
RunDung<br />
— Kontrast zu Kante<br />
sChRäge<br />
— Mehr Dynamik<br />
tRopfen<br />
— Verleiht Weichheit<br />
KeilfoRm<br />
— Kantig/ Gibt Zug<br />
as Wort Vesper fiel mir mehr per<br />
Zufall ein, ich suchte nach einem<br />
spannenden Sound für ein Logo<br />
und kam so auf das Wort Vesper,<br />
welches eine bissige Ausprache<br />
hat und somit begann es bei mir<br />
ihm Kopf zu rattern. So beschloss<br />
ich es bei dem zu belassen und<br />
begann mit dem Festhalten der<br />
Gedanken.<br />
—— Nach ein paar kleinen<br />
Skizzen kamen schon die ersten<br />
konkreten Entwürfe und<br />
ich hatte schnell einen ungefähren<br />
Plan wie die Wortmarke<br />
sich später entwickeln würde.<br />
Der erste konkrete Entwurf<br />
bestand darin, eine serifenlose,<br />
klare Wortmarke mit grosszügigen<br />
Punzen und angespitzten<br />
Stämmen zu gestalten, sodass<br />
es auch dem scharfen, bissigen<br />
Sound des Wortes ge-recht<br />
wurde.<br />
—— Ich entwickelte ein<br />
paar weitere Entwürfe, bis sie<br />
rund und zugleich auch scharf<br />
und spitzig genug aussahen. So<br />
entwickelte sich nach und nach<br />
der Buchstabe E, der nach zahlreichen<br />
Anläufe eine befriedigende<br />
Form annahm.<br />
3<br />
Vesper_Quer.indd 1 28.06.12 09:45
4<br />
Eigene Wortmarke<br />
wirkte. Mit einigen Buchstaben wie dem<br />
«t» gab es erst recht Probleme, wie sollte<br />
das «t» aussehen? - Einfach gerade abfallend<br />
wie das «f» einfach ohne bogen oder<br />
doch wie die Spiegelung davon mit einem<br />
Bogen? Und wenn ja, wie groß soll<br />
der Bogen sein. Wie der des «f» ‘s um es<br />
einheitlich aussehen zu lassen und dem<br />
Konzept nachgehen oder doch ganz individuell.<br />
Am ende war es dann doch ein<br />
Bogen, der genau wie das «f» aussah,<br />
Meine grundlegende Idee war es eine<br />
sehr geometrische Schrift aufzubauen.<br />
Das heißt, es sollte eigentlich nur aus<br />
Kreisen und Linien aufgebaut werden. Jedoch<br />
funktionierte dies nur bedingt, da<br />
einige Elemente dann wie verzogen oder<br />
unproportional aussähen. Auch konnte<br />
ich mich lange nicht entscheiden, in welche<br />
Richtung es gehen sollte, da geometrisch<br />
sehr viele Möglichkeiten offen<br />
lässt, ob Quadrate mit ausgeschnit-<br />
ten Spickel, nur angeordnete<br />
einfach Spiegelverkehrt. Der<br />
Kreise oder gradlinig ohne ei- Ich musste einige Grund, warum ich schlecht<br />
nen Bogen. Aber ich kam Konzeptideen ver- von diesem geraden «f» loslas-<br />
zum Entschluss, dass all diegessen und auf die sen konnte, war das ich eise<br />
Schriften zwar ganz toll Ästhetik achten, gentlich ein «i» zwischen «t»<br />
aussehen aber im Moment damit es nicht nach und «f» einbauen wollte. Und<br />
jeder macht und kein bisschen einem Design- wären die Buchstaben in ande-<br />
mehr speziell sind. Beim Auf- Chaos wirkte. rer Reihenfolge aufgetreten,<br />
bau der Schrift gab es dann<br />
wäre dies auch kein Problem<br />
einige Komplikationen. Da ich nicht über- gewesen. Ich war allerdings froh und zuall<br />
einen ganzen Kreis verwenden konnte, frieden mit jeder Entscheidung, die ich<br />
musste ich jeweils einen Teil des Bogen getroffen hatte. Und am Ende gab es so-<br />
verwenden. Aber nicht für jeden Buchstagar noch die Möglichkeit mit einer Seriben<br />
könnte die gleiche Länge des Bogen fen und einer Serifenlosen Schrift zum<br />
genutzt werden und verzerren wollte ich Ziel zukommen. Und wie ich finde, sind<br />
den Kreis nicht, was zu einem Problem beide Varianten sehr gelungen. Es sind<br />
zwischen Konzept und Optik führte. Je- zwar definitiv keine Fließtextschriften<br />
doch musste ich einige Konzeptideen aber, da es ja eine Wortmarke sein sollte,<br />
vergessen und auf die Ästhetik achten, denke ich sind beide sehr gut einsetzdamit<br />
es nicht nach einem Design-Chaos bar als Titel, Logo oder Überschrift.<br />
Nicolai Spicher
Jedalgo<br />
Meine Wortmarke sollte eine konstruierte Schrift, basierend auf<br />
einem geometrischen Raster werden. So entstand schliesslich,<br />
aus einer Schrägansicht von Würfeln, ein geometrisch kubisches<br />
Mosaik muster.<br />
Meine Wortmarke ist nicht horizontal angeordnet, sondern<br />
durch Silbentrennung auf drei Zeilen aufgeteilt. Dies geschah aus<br />
optischen Gründen. Bei einer Einzeiligen Anordnung fehlte das bestimmte<br />
Etwas, die Buchstaben wirkten irgendwie verloren. Durch<br />
die dreiteilige Komposition entstand schliesslich eine interessante<br />
Form und verlieh der Wortmarke eine gewisse Spannung. Die<br />
Verschiebung der mittleren Zeile lockert das Ganze etwas auf und<br />
gibt dem Schriftzug Raum zum atmen. Diese spezielle Gliederung<br />
brachte aber auch Schwierigkeiten mit sich.<br />
Die Oberkantoberlänge des Buchstabens «d» geriet in<br />
Konfl ikt mit der oberen Zeile. Das «d» sollte nicht in die obere Zeile<br />
hineinfl iessen, der Zeilenabstand darf nicht zu gross sein, da sonst<br />
das Wort auseinander fallen würde, und dennoch sollte der Buchstabe<br />
gut erkennbar sein. Das «a» sollte nicht zu ähnlich wie ein<br />
«q» sein, weshalb ich mich da für einen offenen Punzen entschied.<br />
Andere Buchstaben wie zum Beispiel das «o» oder das «e» bereiteten<br />
weniger Probleme, da die Formgebung bei diesen Zeichen sehr<br />
deutlich und auch gut erkennbar ist. Aus diesem Arbeitsprozess<br />
resultierte schliesslich die nebenstehende Wortmarke Jedalgo.<br />
Muriel Blanc<br />
5
6<br />
Anfangs hatte ich drei Schriftarten, welche ich<br />
gerne realisieren wollte, jedoch konnte ich mich nicht<br />
wirklich entscheiden und habe immer wieder an allen<br />
gearbeitet und nach weiteren Inspiration gesucht.<br />
Irgendwann bin ich an dem Punkt angelangt, wo ich<br />
mich mit Begeisterung einer Schriftart widmen konnte.<br />
Die Schrift, welche mich inspiriert hat, ist eine Mischung<br />
aus Tattoo und Graffiti. Diese wird momentan vorallem<br />
für Tattoos und Tags gebraucht.<br />
Der Raster im Hintergrund ist grundsätzlich sehr<br />
einfach gehalten, bietet jedoch sehr viele Möglichkei-<br />
ten, wie die einzelnen Buchstaben gestaltet werden<br />
können. Da die Schrift sowieso aus der Graffiti- und Tat-<br />
tooszene stammt können die Buchstaben sehr schlicht,<br />
aber auch extrem verspielt und « neu » sein. Ich habe<br />
mich aber dazu entschieden meist sehr klare Zeichen<br />
zu gestalten, welche hauptsächlich durch die Striche<br />
leben. Schwierig war es für mich zu entscheiden, ob<br />
die Schrift handgemacht oder eher digital geprägt aus-<br />
sehen soll. Schlussendlich habe ich mich dazu entschie-<br />
den, dass sie gradlinig aussehen soll, aber trotzdem<br />
mit einem Pinselstil versehen ist, damit ich die für mich<br />
perfekte Mischung daraus habe. Weil ich nicht wirklich<br />
wusste, welches Wort ich nehmen sollte und sowieso<br />
sehr begeistert von der Arbeit war, habe ich versucht,<br />
das ganze Alphabet zu erstellen.<br />
Das Wort « Sober » war dann der Favorit aus vie-<br />
len anderen. Der Sound, gegenüber der Bedeutung,<br />
passt gut zum optischen Eindruck, welcher die Schrift<br />
vermittelt und passt perfekt zum Thema.<br />
Salvatore Viola
Wortmarke<br />
Die Marke Brass braucht ein Mix aus Strenge und Grobheit.<br />
Ich bin von der klassizistischen Schift ausgegangen<br />
um einen möglichst krassen Kontrast zu schaffen. Der<br />
Kontrast soll sich vom Elitären bis zum Anarchistischen<br />
ziehen. Ich habe das so gewählt da mein Unternehmen<br />
ein Club und ein Pub sein kann. Also zwei Paar Schuhe<br />
in einem vereint.<br />
Die Regeln brechen will ich mit Hilfe der Biegung nach<br />
oben der oberen horizontalen Striche, auf der oberen<br />
x-Höhe. Ein Schwung gegen oben sowie die Stimmung.<br />
Kombiniert mit dem klassischen, traditionellen Serifen.<br />
Die Dicke des Stammes ist die Basis der Wortmarke. Zuerst<br />
habe ich die horizontalen Striche der x-höhe oben zu<br />
einem Ecken geführt. Das schafft einen gebrochenen<br />
Eindruck. Das fiel jedoch weg, denn mit den Rundungen<br />
ist der Effekt des Schwungs viel grösser. Der Versuch die<br />
Serifen wegzulassen war schnell ausser Diskussion, denn<br />
der Kontrast, die Spannung musste erhalten bleiben. Es<br />
hätte ausserdem nicht gut zum Unternehmen gepasst.<br />
Zuerst habe ich die horizontalen Striche auf der Grundlinie<br />
streng horizontal gehalten, dann aber auch verworfen<br />
um eine harmonischere Form zu erhalten. Unlogische<br />
Verdickungen und Verengungen liessen die Wortmarke<br />
hässlich und unfertig erscheinen. Ich habe mich dann<br />
entschieden An- und Abstrich in einem gleichem Winkel<br />
zu halten.<br />
7
8<br />
Ein Stift, ein Blatt Papier und keine Idee was ich machen soll. Eine echte Herausforderung.<br />
Um mir einen Anhaltspunkt zu geben habe ich mich auf die Isländische Sprache<br />
konzentriert. Isländisch, da ich ein Pfl egepferd habe der Rasse Islandpferd. Ich konnte<br />
mir auch Vorstellen ein Produkt zu nehmen, dass mit Pferden zu tun hat. «Hryter» war<br />
mein erstes Wort, dass «schnauben» bedeutet. Fest entschlossen machte ich mich<br />
auf den Weg in die schwarz–weiss Welt der Typografi e. Mir hat das Schriftbild nicht<br />
gefallen und ging wieder zurück an die Anfänge. Vindur wurde mein neues Wort. Das<br />
«V» wurde die ausschlaggebende Form meiner Wortmarke. Durch die defi nieren meiner<br />
Form hatte ich einen weiteren Anhaltspunkt an dem ich weiter Arbeiten konnte. Von<br />
dieser Form aus habe ich viele verschiedene Wortmarken skizziert, doch wusste nie<br />
welches jetzt der richtige Ansatz ist. Erst nach einem Gespräch konnte ich mich festlegen.<br />
Mein «V» wurde im Illustrator umgesetzt.<br />
Langsam fi ng ich an die Form zu drehen und zu ziehen. Aus denn gezogenen Formen<br />
als Maske, zeichnete ich die weiteren Buchstaben. Naie war ich sicher, wie auch? Das<br />
war eine ganz neue Erfahrung, aus nichts eine Schrift zu entwerfen. Als meine Wortmarke<br />
ausgedruckt vor mir auf dem Tisch lag, fand ich sie gar nicht schlecht, aber auch<br />
nicht gut. Ich brauchte noch ein Gespräch, um herraus zu fi nden wie ich sie am besten<br />
verändern sollte. Meine Skizzen fand ich viel besser, als die digitale Umsetzung. Doch<br />
was war anders? Der Tag war gekommen, Präsentation der Wortmarke, mit einem Ergebnis,<br />
dass mich nicht sehr stolz machte...Mit tollen Ratschlägen und Verbesserungsvorschlägen<br />
machte ich mich auf die Suche nach einem passenden Produkt / Firma.<br />
Immer noch im Hinterkopf die Pferde.<br />
Mein «V» hat mich schliesslich an ein Bauteil eines Sattel erinnert - Das Sattelblatt. Vindur,<br />
übersetzt Wind, fand ich eine schöne Idee. Bei reiten strebt man nach Leichtigkeit,<br />
Schwung und Eleganz. Hochwertiges Leder für Eleganz, ein leichtes Material als Gehäuse<br />
für Leichtigkeit und eine extra kleine Sattelaufl age zur freien Schulter des Pferdes<br />
für Schwung. VINDUR – Federleicht im Schwerpunkt.<br />
Selina Russian
Handschrift, Schwung und Standhaftigkeit, diese Begriffe<br />
sollten meine Schrift beinhalten. Während den<br />
Recherchen und der Skizzenphase suchte ich nach<br />
Schriften, die mir persönlich gefallen. Ich nahm mir klassizistische<br />
Schriften unter die Lupe und testete meine<br />
Handschrift in verschiedenen Formen, achtete mich aber<br />
auch dass die schrift eine gewisse Standhaftigkeit beibehält.<br />
Von einem Wort überzeugt war ich aber erst als<br />
ich an einem Abend während der Heimreise mir einige<br />
Gedanken zur Wortmarke machte und ein Kollege dessen<br />
Künstlername «Melodiesinfonie» lautet, in den Sinn<br />
kam. Daraus entstand schliesslich synth, der Klang<br />
und die optische Wirkung stimmten für mich perfekt,<br />
so fing ich an zu skizzieren und kam schnell auf eine<br />
Lösung die meiner Vorstellung entsprach. Julia Haupt<br />
9
10<br />
athor. Abgeleitet von Thor, dem Wikingergott des Donners.<br />
Der Name wurde bewusst gewählt, denn man sagt, dass das<br />
Getränk wie ein Blitz einfährt und den Konsumenten übermenschliche<br />
Dinge tun lässt!<br />
Genug nun mit der Werbung und zur Schrift. Mir war von<br />
Anfang an bewusst, dass ich einen Schriftzug für einen<br />
Energy-Drink machen wollte. Also fing ich mit der Recher-<br />
che an. Die meisten gefundenen Logos sahen irgendwie<br />
«billig» und überspitzt aus, extrem knallige Farben und<br />
zackige Muster – ich wollte etwas Elegantes, Reduziertes.<br />
Etwas, das Stärke und Schnelligkeit zugleich vermittelt.<br />
Also fing ich mit einer Schriftrecherche an und fand schon<br />
bald eine Art von Schrift, die perfekt zu meinen Vorstellungen<br />
passte. Ich begann, meine Schrift von Grund auf<br />
zu entwickeln. Da ich bereits eine klare Vorstellung hatte,<br />
konnte ich auch relativ effizient arbeiten und stiess auf<br />
keine grossen Probleme.<br />
Ich denke, ich habe erreicht, was ich wollte: Die Schrift über-<br />
mittelt Stärke, da sie relativ fett ist und Schnelligkeit durch<br />
die Abrundungen und die leichte Neigung.<br />
Timo Beeler
Ich wusste sehr schnell, dass ich meine Wort-<br />
marke für Surfboards, Snowboards, Skateboards<br />
und Streetwear kreieren wollte. Ich liebe Marken<br />
wie Vans und Roxy, vergöttere das Snowboard<br />
fahren und liebe das Meer und das Surfen. Ich<br />
begann im Internet zu recherchieren wie andere<br />
Snow- Skate- und Surfmarken aussehen. Ich<br />
liess mich inspirieren und fi ng an zu skizzieren.<br />
Ich wusste schnell, dass ich eine geschwunge-<br />
ne Schrift möchte. Eine mit Kreisen oder Wellen<br />
darin. Was ich auch ganz klar wollte, war eine<br />
eher dicke Schrift, vielleicht sogar ohne Punzen.<br />
Da ich sehr gerne lang gezogene Schriften habe,<br />
wollte ich dies mit einbauen. Meine Handschrift ist<br />
auch eher lang. Ich habe mit meiner Handschrift<br />
ancy geschrieben und dann angefangen daran<br />
auszuprobieren. Ein Typografi ebuch hat mich zu-<br />
sätzlich inspiriert. Vom Buch habe ich auch viel<br />
abgezeichnet was mir gefi el, und habe dann die<br />
Buchstaben angefangen zu verändern. Nach langem<br />
ausprobieren sah ich plötzlich in dem Buch-<br />
staben a meine Welle. Die Welle steht für mich für<br />
Schnee, Wasser und Bewegung (Sport). Ich bin<br />
sehr zufrieden mit meiner Wortmarke und würde<br />
am liebsten gleich damit Boards und Kleider ent-<br />
werfen. Sara Anna Sparascio<br />
11
12<br />
w<br />
TAKEO<br />
Ich kreierte moderne simple reduzierte Light-Buchstaben,<br />
klassische gotische Buchstaben und auch Pinselbuchstaben<br />
im Retro-Style. Ich entschied mich, auf die «moderne»<br />
«gotische» Richtung weiterzuführen, weil mir dieser<br />
Weg am vielversprechensten schien. Die Pixação Buchstaben<br />
weisen teilweise recht spezielle und verrückte Striche<br />
und Formen auf. Dies ver-suchte ich bewusst soweit wie möglich<br />
zu vermeiden, da ich kein chaotisches Schriftbild<br />
wollte. Ausserdem entschied ich mich, den Stamm zu verbreitern<br />
um die Lesefreundlichkeit zu unterstützen.<br />
Als mir das neue Projekt vorgestellt wurde, hatte ich schnell<br />
eine Ahnung in welche Richtung ich mit meiner<br />
Wortmarke gehen wollte. Vor längerer Zeit mal fand ich im<br />
Internet per Zufall eine Dokumentation über «Pixação»<br />
, eine in den 70er Jahren in São Paolo entstandene<br />
Tagging/Graffi ti Abspaltung. Bei dieser Taggingrichtung<br />
geht es nicht wie im Graffi ti um die Perfektion des eigenen<br />
Styles und einer eigenen Farbkombi, sondern<br />
um die Markierung des Reviers. Dabei begeben sich die Jugendlichen<br />
in teils sehr gefährliche Höhen und es<br />
kommt nicht selten vor dass sie dabei sogar sterben. Es sind<br />
Jugendlichen die in den heruntergekommenen Favelas<br />
aufgewachsen sind und nichts zu verlieren haben. Die Taggs<br />
sind abstrakte gebrochene Schriften von Metallund<br />
Rockband-Logos inspiriert. Als Schreibinstrumente dienen<br />
die klassischen Spraydosen und Maler-Farbrollen.<br />
Mein Schriftbild ist für die Verwendung als Logo/Beschriftung<br />
einer Streetart/Urbanart-Gallery gedacht, beider<br />
die Strasse und die höhere Klasse aufeinandertreffen. Elegant,<br />
simple, kalt, kantig sollte es wirken. Es soll die Strasse<br />
salonfähig machen und Charakter haben. Jedoch weder chaotisch,<br />
unstrukturiert oder unorganisiert wirken.<br />
Der Name «takeo» bedeutet «kalt» auf Rongo Rongo, das ist<br />
die Sprache der Osterinsel. Ich fand es passte zum<br />
Profi l meines Schriftbildes und klingt als ob es das spanische<br />
Wort für Tagging sei.<br />
Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Ich fi nde, es wirkt stabil,<br />
fest, mit modernen wie auch Kalligrafi schen Eigenschaften.<br />
Das Entwickeln eines eigenen Schriftbildes war eine<br />
schöne Herausforderung für mich, bei der ich meine grafi -<br />
schen Fähigkeiten unter Beweis stellen konnte.<br />
Ich fi ng an einzelne Buchstaben in verschiedenen Variationen<br />
zu zeichnen, um zu sehen was für Formen ich bevor<br />
zuge: eckige, runde, schmale oder breite. Ich begann mir<br />
Buchstaben, die optisch zusammenpassten zu kombinieren,<br />
um das Schriftbild langsam fertigzustellen. Ich erkannte,<br />
dass es unendliche Möglichkeiten gibt und<br />
ich darum die Optionen einkreisen musste. So experimentierte<br />
ich mit dem Duktus und den Winkeln. Weiter<br />
mit den Eigenschaften, welche die verschiedenen Schreibinstrumente<br />
charakterisieren.<br />
CHRIS LENNY S.W. GR2A
MESSEBAUTECHNIK<br />
NPAIR<br />
für mich eine gute Übung, zu lernen<br />
was es heisst, nie bei einer Idee zu verweilen<br />
die nicht optimal ist. Wichtig ist<br />
immer wieder zu versuchen die bestmöglichste<br />
Lösung zu fi nden. Um dies<br />
zu erreichen darf ich auch vor einem<br />
Neubeginn nicht absehen.<br />
Noé Robert<br />
miert. Eine von Grund auf neue Wortmarke<br />
musste entwickelt werden. Dabei<br />
habe ich jedoch die Grundidee des Fliegens<br />
anfangs noch beibehalten. Schritt<br />
für Schritt entfernte sich das Design des<br />
Logos von der Fliegerei. Es musste also<br />
ein neues Thema gefunden werden.<br />
Angefangen mit einer Lüftungs- und<br />
Klimatechnik Firma, bin ich schliesslich<br />
bei der Firma NPAIR Messebautechnik<br />
gelandet. In dem Logo sehe ich bei den<br />
Buchstaben die Ansicht von Trennwänden<br />
in der Flucht. Es entstehen Gänge.<br />
Die Firma hat sich spezialisiert auf ultraleichte<br />
Messebauten, die schnell auf<br />
und wieder abgebaut werden können.<br />
Zusammenfassend war dieses Projekt<br />
Beim Start des Projekts habe ich mich<br />
entschieden meine Wortmarke aus einer<br />
bestehenden Schrift zu entwickeln. Das<br />
Design der Wortmarke sollte das Thema<br />
der Fliegerei widerspiegeln. Beim<br />
durchforsten einiger Fontsites, bin ich<br />
fündig geworden. Die gewählte Schrift<br />
enthielt bereits die gewünschten Charakterzüge.<br />
Kurze Zeit später bemerkte<br />
ich jedoch, dass dieser Schritt der falsche<br />
war. Ich habe mich zunächst damit<br />
befasst, unzählige Varianten von Abänderungen<br />
der bestehenden Schrift zu<br />
gestalten. Dies brachte mich aber nicht<br />
zu einer individuellen Lösung. Damit<br />
habe ich mich nicht zufrieden gegeben.<br />
Der Neustart war somit vorprogram-<br />
13
14<br />
Daphne Abderhalden<br />
Von dieser Arbeit, habe ich viel lernen<br />
können. Es ging nicht nur darum, eine<br />
neue Schrift zu entwickeln. Es ging auch<br />
darum, bestehende Schriften zu analysieren,<br />
zu erforschen und auch als Inspiration<br />
zu nutzen.<br />
Angefangen habe ich mit Schriftanalysen.<br />
Dabei habe ich mich nur auf die<br />
geometrischen Schriften beschränkt, da<br />
sie mich immer schon sehr inspiriert haben.<br />
Ich habe mir aufskizziert, was die<br />
Merkmale der geometrischen Schriften<br />
sind und dann die vorhandenen Skizzen<br />
weiter bearbeitet.<br />
Zu Beginn fi el es mir schwer, mit meinen<br />
Skizzen anzufangen, sie zu bearbeiten.<br />
Aber mit der Zeit, als ich schon<br />
eine konkrete Vorstellung von meiner<br />
Wortmarke hatte, war es nicht mehr so<br />
schwer. Das Experimentieren mit den<br />
Linien und Winkeln war für mich interessant,<br />
da es so viele Möglichkeiten gibt.<br />
Meine Wortmarke hat Charakter und<br />
wirkt stark durch den gleichmässigen<br />
Schriftstamm. Ich will damit den Eindruck<br />
der Räumlichkeit unterstützen.<br />
Da meine Wortmarke für ein Architekturbüro<br />
gestaltet wurde, waren mir die<br />
klaren Linien und diese Räumlichkeit<br />
sehr wichtig.<br />
GR2A_daphne_abderhalden.indd 1 21.06.12 17:12
ator habe ich die Schrift nur mit Kreisen und Vierecken aufgebaut.<br />
Die Schrift zeichnet sich durch verschiedene Eigenschaften aus. Der<br />
Stamm und auch die Querbalken sind jeweils am Ende abgeschrägt.<br />
Der Buchstabe f geht bis zu der Unterlinie. Das 3D kommt durch<br />
die Breite und die Färbungen gut zur Geltung. Bei diesen Buchstaben<br />
gibt es eine Vorder- und Hinterseite. Sichtbar wird dieser<br />
Wechsel von der Vorder- auf die Rückseite bei den Rundungen<br />
des Buchstabens, welche ich mit Farbe hervorhebe. Der Weg zur<br />
eigenen Wortmarke kostet viel Zeit und Geduld. Ich bin jedoch<br />
stolz und zufrieden mit dem Endergebnis.<br />
Angefangen habe ich mit skizzieren, bis schliesslich in meinem Kopf<br />
ein Bild, von meiner Schrift, entstand. Die ersten Buchstaben, von<br />
meinem besten Entwurf, waren zu wenig 3D. Ich erforschte im<br />
Internet wie ich meine Schrift besser ausbauen könnte. Bei den<br />
nächsten Schriftzügen zeichnete ich den Stamm breiter und die<br />
Rundungen schwungvoller. Ich war mit dem Resultat aber noch<br />
nicht ganz zufrieden. Die Endstriche, die bisher alle abgeschrägt waren,<br />
fing ich an rund zuformen. Auch kolorierte ich die zu sehende<br />
«Hinterseite» des Buchstabens schwarz. Der dadurch entstandene<br />
Effekt gefiel mir und ich entschied mich für diese Schrift. Im Illust-<br />
Fabienne Nann<br />
15
16<br />
Niryaels Pfad<br />
Als wir die Aufgabe bekamen eine<br />
Wortmarke zu entwickeln, war mir<br />
sofort klar wie meine Schrift etwa<br />
aussehen sollte. Elegant, schlank,<br />
grazil, ein bisschen geheimnisvoll<br />
und doch stark. Ich wollte sie an die<br />
klassizistischen Schriften anlehnen,<br />
dazu etwas Federcharakter einfl iessen<br />
lassen. Mir schwebte eine vage<br />
Vorstel lung meiner Schrift vor, doch<br />
dann wusste ich nicht wie weiter,<br />
weil mir nicht klar war, wie ich anfangen<br />
sollte. So begann ich mir ein<br />
Wort auszudenken. Nach der Bestimmung<br />
der paar Buchstaben die<br />
unbedingt in meinem Wort dabei<br />
sein sollten, entstand die erste Version<br />
der Wortmarke: eryien. Ich widmete<br />
mich wieder der Schrift und<br />
nach einigen Skizzen hatte ich das e<br />
und eine Grundform für die gesamte<br />
Wortmarke: Jeder Buchstabe sollte<br />
von einer v-Form ausgehen, mit<br />
grossen Unterschieden in der Dicke.<br />
Der breite Strich endet plötzlich mit<br />
einem Knick, wird dünn, grazil und<br />
schliesst in einer Tropfenform ab.<br />
Dann begann ich die anderem Buchstaben<br />
zu zeichnen, doch schnell<br />
stellte sich heraus, dass mir eryien<br />
nicht sehr gefällt. Es passte nicht.<br />
Ich entwickelte weitere Buchstaben,<br />
sodass mit der Zeit nebenbei<br />
ein beinahe vollständiges Alphabet<br />
entstand und schob die Buch staben<br />
herum bis ich ein Wort hatte, das<br />
zum Klang und Aus sehen passte:<br />
niryael. Einige Buchstaben jedoch<br />
erwiesen sich als schwierig. Es harmonisierte<br />
einfach nicht miteinander.<br />
Ich zeichnete wieder weitere<br />
Buchstaben und vervollständigte<br />
das Alphabet. Mir gefi el jedoch der<br />
Klang des Wortes niryael. Ich widmete<br />
mich al so wieder den bestehenen<br />
Buch staben und schliesslich<br />
nach einigen Änderungen passten<br />
sie gut zueinander und meine Wortmarke<br />
ergab ein stimmiges Bild.<br />
Jessica Cafl isch
FLOURISHING OF PAZEIJA<br />
Am Anfang des Prozesses habe ich mir überlegt<br />
welche Buchstaben mich interessieren, habe<br />
diese herausgepickt und davon die Wortmarke<br />
« Pazeija » abgeleitet. Ich wollte, dass mein Wort<br />
eine Ligatur enthält, weil ich diese sehr spannend<br />
finde. Daher habe ich die Buchstabenkombination<br />
ij gewählt. Das Wort gefiel mir sofort,<br />
weil ich es mit etwas Frischem, Exotischem verband<br />
und man es sich gut merken kann. Der<br />
Kontrast zwischen feinen und starken Haarstrichen,<br />
wie sie vor allem bei klassizistischen<br />
Schriften typisch sind, wollte ich als Grundlage<br />
nehmen und mit einer moderneren, etwas<br />
verspielteren Schrift mischen. Allerdings passten<br />
die feinen Haarlinien immer weniger zum<br />
Klang meines Wortes, sodass sich der Stil meiner<br />
Schrift zur pinselgezogenen Handschrift<br />
entwickelte. Bald hatte ich eine schöne Punzenform<br />
des « a » und wollte damit weiter arbeiten.<br />
Es erwies sich als gar nicht so einfach, die<br />
restlichen Buchstaben daran anzupassen.<br />
Ich musste erst klar darüber wer den, wie sich<br />
der Duktus einer handgeschriebenen Pinselschrift<br />
verhält, um zu erkennen, wie sich die Anund<br />
Abstriche verhalten. Schlussendlich legte<br />
ich meinen Kursivbuchstaben das Gewicht nach<br />
unten, um ihnen mehr Standhaftigkeit zu verleihen.<br />
Somit konnte ich das sommerlich lockere<br />
Hawaiifeeling, welches ich immer mehr hinein<br />
interpretierte, betonen. Valentina Rogenmoser<br />
17
Mirco Kunz 27. 06. 2012<br />
18<br />
KONZENTRAT<br />
Die Aufgabe, eine neue Schrift zu<br />
gestalten, fand ich super. Ich hatte schon<br />
eine Idee für eine neue Schrift, doch ich wollte<br />
mit der Erfindung eines neuen Wortes begin-<br />
nen. Das gab mir die Möglichkeit, die Aufgabe<br />
anders anzugehen. Um auf neue Wörter zu<br />
kommen, habe ich Buchstabensalate aus-<br />
geschnitten und ganz neue Buchstaben-<br />
kombinationen gesucht. So habe ich rund<br />
30 neue Wörter erfunden. Nachdem ich<br />
sie alle gegooglet hatte, waren nur noch<br />
drei wirklich neue Wörter dabei, doch<br />
keines von den Dreien, hatte mir gefal-<br />
len. Darum habe ich mir überlegt, wel-<br />
che Buchstaben in meinem Wort vor-<br />
handen sein sollten. Ich habe mich für<br />
die Buchstaben A, E, K, R, S und Y ent-<br />
schieden. Diese Buchstaben waren<br />
die Grundlage zum anagrammieren.<br />
Als ich alle erdenklichen Kombina-<br />
tionen ausprobiert hatte, musste<br />
ich ein Wort finden, dass mir gefiel<br />
und neu war. So bin ich auf «Eka-<br />
syr» gekommen. Nachdem das<br />
Wort ermittelt war, wollte ich<br />
eine passende Formwelt finden.<br />
«Ekasyr», war für mich ein ganz<br />
neues Hörerlebnis, obwohl es<br />
mich vom Klang her an die ara-<br />
bische Sprache erinnert. Ich<br />
habe diese beiden Aspekte<br />
auf dem Weg zur Formfin-<br />
dung berücksichtigt. Die<br />
ursprüngliche Idee von mir<br />
war, eine ganz neue Form<br />
zu erfinden,<br />
doch es stellte sich als<br />
schwieriger und zeitaufwendiger heraus<br />
als gedacht. Meine zweite Idee war es, die<br />
Buchstabenformen zu vereinfachen. Ich bin<br />
von einer Antiquaschrift ausgegangen und<br />
habe begonnen, die Serifen zu vereinfa-<br />
chen. Schon nach wenigen Skizzen, hat<br />
mir die Idee nicht mehr gefallen. Bei mei-<br />
ner nächsten Idee, blieb ich dem Schrift-<br />
schnitt treu. Ich wollte den ungewohn-<br />
ten Wortklang in die Form mit einbrin-<br />
gen. Darum ging ich daran, alle mög-<br />
lichen Serifen auszuprobieren, die<br />
ich noch nicht kannte. Als ich mich<br />
am Ende für eine Serifenform entscheiden<br />
musste, war es die eingeschnittene<br />
Serifen.
DIE KONSTRUIERTE FEDERSCHRIFT<br />
AUSSPRACHE» Das Wort klingt für mich weich aber trotzdem<br />
satt. Je nach dem, wie man das Wort ausspricht oder betont macht<br />
der Buchstabe «h», der auch an einer eher ungewöhnlichen Stelle<br />
steht, und «o» das Wort weich. Das «h» hat auch einen hinauszögernden<br />
Effekt wodurch die zwei «pp’s» am Schluss, dem Wort einen<br />
satteren Klang verleihen.<br />
ENTSTEHUNG»<br />
Während dem Recherchieren skizzierte<br />
ich zufällig aneinander gereihte Buchstaben, um eine interessante<br />
Form zu entwerfen. Dadurch kam ich auf das Wort «Nhop». Ich ergänzte<br />
das Wort schlussendlich mit einem weiteren «p» wodurch es<br />
anderst betont wird und optisch interessanter wirkt.<br />
FORMCHARAKTER»<br />
«Nhopp» klingt für mich vollkommen<br />
und bodenständig. Darum hat meine Wortmarke eine<br />
durchgehende Breite des Grundstrichs, ausser bei der Schulter<br />
und dem Schrägstrich beim «N». Die Serifen und Fähnchen, die die<br />
Buchstaben auf den linken und rechten Seiten schmücken, verleihen<br />
der Wortmarke einen weiteren interessanten Charakter. Sie erinnern<br />
auch an Noppen was natürlich sehr zum Wort passt. Damit das<br />
Wort nicht ganz so kantig aussieht, brachte ich noch rundungen in<br />
die Wortmarke, z.B bei den Serifen oder der Schulter. Die Schulter<br />
habe ich zusätzlich noch mit einem Federcharakter entworfen. Dadurch<br />
mischte ich konstruierte Schrift mit Federschrift. Beim digitalisieren<br />
experimentierte ich mit verschiedensten Details, z.B mit den Breiten,<br />
x-Höhen, Rundungen, der Laufweite usw. Während dem Entwerfen der<br />
Schrift versuchte ich das gelernte anzuwenden. Ich habe zum Beispiel<br />
versucht möglichst viele Bezüge herzustellen.<br />
Louis Wälti<br />
Wortmarke<br />
28.06.2012<br />
19
20<br />
Nach einigen erfolgreichen ergebnissen<br />
kamen dann auch noch K, Y und o dazu. K<br />
und Y wählte ich, da sie diagonale Striche<br />
haben die von der Mitte aus wegstechen,<br />
was ich persöhnlich sehr schön finde weil sie<br />
dadurch so frei und luftig aussehen. das o<br />
nahm ich zur Kompensierung für die anderen<br />
Buchstaben; eine grosse runde Form mit geschlossenem<br />
Punzen. das Wort: KAYo. Jetzt<br />
hatte ich den Namen und mehr oder weniger<br />
die Stilrichtung. die Wortmarke lebt von<br />
der linie und Fläche. die einfachen Formen,<br />
grossen Punzen und schmalen linien lassen<br />
die Schrift elegant und leicht aussehen. die<br />
ausgefüllten, dunklen Flächen sehen schwerer<br />
aus und führen durch ihre schräge auf und ab<br />
Positionen die Augen von links nach rechts.<br />
im Grossen und Ganzem bin ich sehr zufrieden<br />
mit dem ergebnis. Und vielleicht werde ich in<br />
naher Zukunft das Alphabet vervollständigen,<br />
damit ich die Typo mal gebrauchen kann.<br />
KroKodile<br />
ohne grosse erwartungen und mit einer einzigen<br />
Vorstellung, dass ich nur Versalien benützen<br />
werde ging ich an die Aufgabe ran. doch<br />
zu meiner enttäuschung musste die Wortmarke<br />
mindestens eine ober- oder Unterlänge beinhalten,<br />
was in den Grossbuchstaben logischerweise<br />
nicht vorkommt. ich ging sehr<br />
experimentel vor und habe viel dem Zufall<br />
überlassen. ich fing an das ganze Alphabet<br />
wild durcheinander zu skizzieren. Jetzt hatte<br />
ich Unmengen an ideen und am liebsten<br />
hätte ich alle vertieft, da ich mich nicht nur<br />
für eine richtung entscheiden konnte. in der<br />
darauffolgenden Typolektion habe ich etwas<br />
neben meine Buchstabenskizzen gekrizelt, irgendeine<br />
geometrische Form. dann habe ich<br />
sie nochmals gezeichnet in verschiedenen<br />
Varianten, mit einer dicken Kontur, einer dünnen,<br />
ausgemalt, 3d usw. die Form war nicht<br />
besonders schön, trotzdem gefiehl mir sie so<br />
gut, dass ich sie mit dem kleinen „a“ aus meinem<br />
Wort fusionierte.<br />
Cyril Portmann
der eher an die ursprünglichen Version<br />
angelehnt. Viele Korrekturen waren<br />
dafür nötig. Jetzt sieht sie einheitlich<br />
und leserlich aus, hat aber sicher immer<br />
noch viel Verbesserungspotenzial.<br />
Michael Gebhard / GR2B<br />
Buchstaben habe ich mehrere<br />
Beispiele erarbeitet. Nach der Digitalisierung<br />
hatte ich noch etliche<br />
Probedrucke gemacht und die Schrift<br />
dabei laufend optimiert.<br />
Bei der Korrektur, also nach der ersten<br />
Benotung, habe ich die Schrift wie-<br />
setzt. Das Wort ist nicht zu kurz, nicht<br />
zu lang, hat Unter- und Oberlängen und<br />
existiert noch nicht.<br />
Nach intensiver Auseinandersetzung<br />
mit dem Thema Himalaja und den<br />
dort einheimischen Schriften – Nepali<br />
ist indogermanisch und die tibetische<br />
Schrift ist indischer Abstammung –<br />
ging es darum, die Schrift aufs Papier<br />
zu bringen. Erst fing ich an, die Schrift<br />
als Raum zu betrachten und diese zu<br />
skizzieren, also additiv. Dann habe<br />
ich nach dem Grundsatz «Typografie<br />
ist gezieltes Anordnen von Leerraum»<br />
gearbeitet, also subtraktiv. Zu jedem<br />
Berg und Talfahrt<br />
Wie anfangen? Zuerst die Schrift kreieren<br />
und dann das passende Wort dazu<br />
suchen? Es ist gar nicht so einfach, ein<br />
Wort zu finden, das es noch nicht gibt<br />
und das sich gut anhört! Heutzutage<br />
gibt es ja schon alles in irgend einer<br />
Form.<br />
Mein schlussendliches Rezept: Man<br />
nehme zwei Wörter, mit welchen man<br />
etwas verbindet, und nimmt sie auseinander.<br />
Danach setzt man die Teile<br />
beider Wörter neu zusammen und fertig<br />
ist die Mutation. Eine meiner erssten<br />
Varianten war Nepandu, das sich<br />
aus Nepal und Katmandu zusammen<br />
21
22<br />
Der BastarD<br />
Die Gestaltung dieser schrift wurde stark von der orientalischen Gastaltung beeinflusst; spezifisch vom tropfenform, welche immer wieder eine zentrale<br />
rolle in der orientalischen Gestaltung spielt. Im gegensatz dazu ist sie aber nicht gezeichnet, sondern strikt kostruiert. Die Formen, welche gebraucht<br />
wurden, gehen von der Basis eines tropfens aus und werden von Geraden und Kreisformen ergänzt. Da die schrift dementsprechend schnell konstruiert<br />
und angepasst werden konnte, wurden das ganze alphabet und einige sonderzeichen gebaut. erst anschliessend dazu wurde das Wort dazu bestimmt<br />
und die einzelnen Buchstaben wurden erneut angepasst. Durch diese Kombination vom Gezeichneten und Konstruierten ergibt sich eine spezielle und<br />
eigenartige schrift mit indivuduellen eigenschaften welche durch die symetrie des schriftzuges einen starken eindruck hinterlässt.<br />
Cagdas Cakmaktas<br />
dowah_fin.indd 1 26.06.12 17:10
SONNE, MOND UND KREISE<br />
KLARHEIT HATTE ICH AM ANFANG DER AUFGABE<br />
ÜBERHAUPT NICHT. NUR DIESES WORT KAM MIR<br />
IMMER WIDER IN DEN SINN, DESHALB SETZTE ICH MICH<br />
AN DEN COMPUTER UND GOOGELTE SCHRIFTEN, DAMIT<br />
ICH MIR EINEN ÜBERBLICK SCHAFFEN KONNTE, IN<br />
WELCHE RICHTUNG ICH GEHEN WOLLTE. BEI DIESEN<br />
RECHERCHEN GEFIELEN MIR KLARE, EINFACHE SCHRIF-<br />
TEN SEHR VIEL BESSER ALS Z.B. WELCHE MIT SERIFEN<br />
ODER VERSCHNÖRKELTE.<br />
EIN PAAR STICHWORTE, DIE ICH MIR DANN AUF-<br />
SCHRIEB, DIE MEINE SCHRIFT VERKÖRPERN SOLLTE<br />
WAREN; KLAR, GEOMETRISCH, SCHLICHT, AUF DEM<br />
KOPF LESBAR, REDUZIERT. DESHALB ENTSCHIED ICH<br />
MICH FÜR EINE KONTRUIERTE SCHRIFT. ICH HABE MIT<br />
VIELEN GRUNDSTEINEN BZW. GRUNDFORMEN EXPE-<br />
RIMENTIERT, UNTER ANDEREM MIT KREISEN, DREI-<br />
ECKEN UND WEITEREN KONSTRUIRTEN FORMEN.<br />
SCHLUSSENDLICH ENTSCHIED ICH MICH DANN FÜR<br />
DEN KREIS, DA ER AUCH VERVIELFACHT INEINANDER<br />
AM STIMMIGSTEN WAR, ICH MIR EINE RUNDE SCHRIFT<br />
SEHR GUT VORSTELLEN KONNTE UND MEHRERE NACH-<br />
EINANDER SEHR IN SICH GESCHLOSSEN WIRKEN/EIN-<br />
HEITLICH. DIE GRUNDFORM HATTE ICH NUN SCHON<br />
EINMAL, JETZT FEHLTE NUR NOCH DAS WORT.<br />
DANN KAM MIR DIE IDEE; WIESO NICHT EINE<br />
SCHRIFT UND EIN WORT, DASS MAN SOWOHL NORMAL<br />
ALS AUCH AUF DEM KOPF LESEN KANN?! SO SCHRIEB<br />
ICH MIR BUCHSTABEN AUF, DIE MAN VEREINFACHT<br />
AUCH KOPFÜBER LESEN KANN UND DEN GLEICHEN<br />
BUCHSTABEN AUF DEM KOPF ERGEBEN. SCHLUSSEND-<br />
LICH HATTE ICH DANN ABER P, D, A UND E. ICH SCHRIEB<br />
SIE EINZELN AUF ZETTEL UND SCHOB SIE HIN UND HER<br />
BIS DARAUS DAS WORT DEPA ENTSTAND. IRGENDWIE<br />
GEFIEL MIR DAS WORT; KURZ, KNACKIG UND NEUTRAL.<br />
NUN BAUTE ICH DIE EINZELNEN BUCHSTABEN<br />
ANHAND EINES KREISES AUF, DAS WICHTIGSTE WAR,<br />
DASS DIE SCHRIFT ABSOLUT RUND SEIN, JEDOCH NOCH<br />
UNTER- ODER OBERLÄNGE BESITZEN MUSSTE. NACH<br />
EIN PAAR VERSUCHEN GELANG MIR EIN NEUES WORT<br />
INKL. SCHRIFT ZU GESTALTEN, DAS KLAR LESBAR,<br />
SOWOHL NORMAL ALS AUCH KOPFÜBER FUNKTIO-<br />
NIERT UND SEHR MINIMALISTISCH IST.<br />
ALLEGRA GLUPE | 2012<br />
23
24<br />
Designing Seprom<br />
Nach mehrseitigem Skizzieren auf der Suche<br />
nach einem interessanten neuen Schriftbild<br />
kam jeweils die frustrierende Erkenntnis,<br />
dass es so etwas ( ähnliches ) bereits in mehreren<br />
Ausführungen gibt. Und wenn ein Design<br />
dann mal wirklich noch nicht verwendet wurde,<br />
dann hat das auch seine Gründe... Schlussendlich<br />
kam mir die Idee für einen Charakter,<br />
der stark an den unten abgebildeten Illustrationsstil<br />
angelehnt ist. Im Unterricht haben<br />
wir gelernt, dass das Erfassen und Zeichnen<br />
einer Schrift eigentlich das Zeichnen von<br />
Leerraum ist ( Punzen / Zeichenabstand ) und<br />
bei dem Beispiel unten werden ebenfalls nur<br />
die Schatten gezeichnet, um die Konturen<br />
eines Gesichtes abzubilden. Ein Merkmal,<br />
welches in allen sechs Buchstaben zum Vorschein<br />
kommt ist der Abstrich, der sich an<br />
einer Stelle so stark verjüngt, dass er in einer<br />
spitzen Krümmung mündet. Runde For-<br />
men sind nie ganz geschlossen, berühren sich<br />
nur knapp oder gar nicht. Der Charakter der<br />
Schrift wirkt für mich aggressiv und gefährlich,<br />
trotz der vielen Rundungen, weshalb<br />
ich mich beim Anwendungsbeispiel auch für<br />
ein Giftmüll-Entsorgungsunternehmen entschieden<br />
habe. Rückblickend bin ich nicht<br />
mehr zufrieden mit dieser Arbeit, da ich in<br />
der Zwischenzeit einige Fortschritte gemacht<br />
habe und auch anders an den Entwurfsprozess<br />
herangehen würde.<br />
Moritz Bauer
hatte keine einheitliche Regeln durch<br />
Der Prozess dieser Aufgabe neigt sich nun<br />
ihre schwungvollen und spitzen Formen.<br />
nach monatelanger Bearbreitung seinem<br />
Spätestens bei der Gestaltung des Buch-<br />
Ende zu. Ein einzelnes Blatt vermag kaum<br />
staben S verstand ich wie schwierig eine<br />
den Umfang des Prozesses zu spiegeln.<br />
nicht konstruierte Schrift wirklich ist.<br />
Meine relative Behauptung wurde ebenfalls<br />
Dieser Buchstaben war klar der proble-<br />
erneut bestätigt, dass eine Aufgabe desto<br />
matischste von allen. Während G, R und<br />
schwieriger ist, je weniger Angaben sie hat.<br />
U recht gut zueinander passten, war S ein<br />
In anderen Worten, in Aufgaben wie die-<br />
Teil für sich. So wurde sie bis zum letzten<br />
sen wo man irgendeine Schrift erfinden<br />
Tag vor der Präsentation ausgefeilt und<br />
muss, mag man anfänglich das Gefühl<br />
schlussendlich konnte trotzdem meiner<br />
haben diese Freiheit würde die Aufgabe<br />
Meinung nach eine gewisse Harmonie<br />
vereinfachen, denn mehr Instruktionen<br />
wahrgenommen werden und sie passte in<br />
könnten unsere Ideenvielfalt eingrenzen.<br />
sich. Vor dem Tag der Presentation ver-<br />
Dies mag sein, aber somit werden auch<br />
suchte ich immer die anderen Schriften<br />
die Anforderungen viel höher gesetzt.<br />
meiner Klassenkameraden zu ignorieren<br />
Nun, ich bin ein Mensch der sich oft fest<br />
und mich nicht von diesen beeinflussen<br />
auf die Details fokusiert, so fest dass er<br />
zu lassen. Zu meiner Überraschung ge-<br />
gelegentlich das wesntliche vergisst und<br />
noss meine Schrift beim Vergleich auf<br />
so etwas stur oder gar verspannt wirkt.<br />
der Wandtafel viel Eigenständigkeit, es<br />
Deshalb war die Richtung in die meine<br />
hat sich also bewährt vorher nicht zu<br />
Schrift sich bewegte schnell klar und ich<br />
fest auf die anderen Beispiele zu ach-<br />
ging jeden Buchstaben für sich durch,<br />
ten sondern sein eigenes unabhäning<br />
jedoch immer mit der Grundgestaltung<br />
durchzuziehen. Ich sehe den Schriftzug<br />
im Hinterkopf. Die Übereinstimmung der<br />
als ein lehrreicher Erfolg auch wenn er<br />
verschiedenen Buchstaben wurde immer<br />
nicht die höchste Note erhällt. Ich habe<br />
wieder überprüft, aber es stellte sich oft-<br />
verstanden dass sie tatsächlich gewagt<br />
mals heraus dass diese nicht ganz pass-<br />
ist und nächstes mal werde ich bestimmt<br />
ten. Es wurde mehrmals erwähnt, dass<br />
konstruierter vorgehen und nicht so stur<br />
meine Schrift eine gewagte wäre, denn<br />
auf mein Grundkonzept beharren.<br />
sie ist nicht geometrisch konstruiert und<br />
GRUFS – Die kontinuierliche Erfahrung<br />
25
27<br />
Stühle und Raketen<br />
Ein Schriftentwurf. Eine Form muss gefunden<br />
werden. Ein noch nicht existierendes Wort.<br />
Eine Wortmarke soll kreiert werden. Eine anregende,<br />
interessante und anspruchsvolle<br />
Aufgabe, in der man sich gut verlieren könnte.<br />
Also wo soll ich suchen, wie beginnen ?<br />
Erst einmal die Sinne bezirzen lassen. Welche<br />
Themen interessieren mich? Ich stürze<br />
mich auf meine digitale Typosammlung, klick<br />
mich durch und suche alles heraus, was<br />
mich anspricht. Dann muss das Interessensgebiet<br />
eingeschränkt werden : Soll es<br />
eine Schrift zu einem Thema sein? Kleidung,<br />
Essen, Blattformen, Frisuren ? Soll sie<br />
dick, dünn, eckig, rundlich, schmal, zierlich,<br />
unregelmässig oder geometrisch sein?<br />
Nun, Ich mag die fünfziger, sechziger und<br />
siebziger Jahre. Also schnapp ich mir Literatur<br />
zu diesem Thema. Darin recherchiere<br />
ich nach Zeitgeist, Schwerpunkten und den<br />
typischen Formen. Speziell vom Mobiliar<br />
lasse ich mich beeinflussen. Ich kopiere mir<br />
einige Möbelstücke heraus, skizziere<br />
die wichtigsten Formen jener Zeiten auf.<br />
Janine Wiget | 2012<br />
Nun beginne ich zu skizzieren. Die erste grobe<br />
Formenfindung. Es enstehen einige Ideenansätze,<br />
die ich wieder verwerfe. Vielleicht beginne<br />
ich zuerst mit der Wortfindung, um<br />
danach die passende Form zum Wortklang zu<br />
finden. Planlos beginne ich die Wörter zu<br />
bilden. Auf jeden Fall soll ein « g » vorkommen.<br />
Auch ein « n » und « a » mag ich sehr gerne.<br />
Schlussendlich entscheide ich mich für das<br />
noch nicht dagewesene Wort « dongat ».<br />
Ich beginne wieder mit skizzieren, dieses Mal<br />
in der Tiefe. Die Schrift soll flächig sein<br />
und einen grossen Körper aufweisen. In der<br />
Grundform werde ich sie konstruieren<br />
und auf einem stehenden Rechteck mit abgerundeten<br />
Ecken aufbauen. ( Eine typische<br />
Form der Sechziger ) Anschliessend kann jeder<br />
Buchstabe individuell optimiert werden.<br />
Sobald die Grundidee steht, wechsle ich vom<br />
Handzeichnen auf Papier an den Monitor.<br />
Die Schrift wird nun aufgezeichnet. Mit der Zeit<br />
werden Serifen hinzugefügt, die flächigen<br />
Buchstaben wirken dadurch ein weinig feiner.<br />
Feine Striche stellen die Punzen dar und<br />
sollen möglichst dünn gehalten werden. In der<br />
zweiten Überarbeitung wurde zum Vorteil<br />
des Schriftbildes das Wort « dongat » geändert<br />
und durch das Wort« dongah » ersetzt. Die<br />
Wortmarke erscheint nun kompakter als vorher.
Die iDee<br />
an erster stelle<br />
Zuerst kam ein Wort, dann die schrift. Mit der schrift, nahm<br />
das Wort Form an. Beides entwickelte sich gleichzeitig,<br />
ohne das eine, kann, beziehunsweise gibt es das andere<br />
auch nicht. es war da, präsent, in meinem Kopf. suchen,<br />
skizzieren, Verwerfen.<br />
Fett, dick, gross, breit, vielleicht bunt, es sollte schreien.<br />
im entwicklungsprozes, ich bemerkte es! als würde man<br />
sie aussägen, stück für stück, aus Metall, die Buchstaben,<br />
so, ja so sahen sie aus. eloxiertes aluminium vielleicht ?<br />
ich wusste, so muss es sein.<br />
Die lösung war da, schnell, der aller lezte Feinschliff<br />
aber, dauerte, lange, sehr lange. Die Zeit, sie vergeht, die<br />
arbeit endet. sie hat sich gelohnt, ich bin zufrieden. Die<br />
sägemaschine in meinem Kopf, die hat ihre arbeit getan.<br />
Wort und schrift sind eins.<br />
Wortmarke | irem Dietrich | Juli 2012 28
29<br />
« WASSER – DIE GRUNDLAGE JEDES LEBENS»<br />
Der Grundgedanke beim Entwerfen<br />
der Schrift war das Element<br />
Wasser ; manchmal hart, manchmal<br />
flüssig. Diesen Widerspruch kommt<br />
in der Form der einzelnen Buchstaben<br />
zum ausdruck. Das « a » erinnert an einen<br />
flüssigen Tropfen und das « v » an eine<br />
eisige Kante.<br />
Das neu erfundene Wort aveop – für eine zukünftige<br />
Marke – ist abgeleitet vom lateinischen<br />
Adjektiv aveo, in Deutsch « begierig sein », « sich<br />
Wohl fühlen ».<br />
Bei Durst sind wir begierig nach Wasser, und sobald dieser<br />
Durst mit Wasser gelöscht ist, fühlen wir uns wohl. Der<br />
Buchstabe « p » am Ende des Wortes ist eine optische und<br />
akustische Zugabe.<br />
Aufgrund dieser Gedankengänge lag es nahe den neuen<br />
Schriftzug und den neuen Namen für ein erfrischendes,<br />
wohltuendes Quellwasser zu<br />
verwenden.<br />
Stéphanie Frey
GESTALTUNG BEGINNT IM KOPF<br />
Die Entwicklung meines Ausdrucks begann mit der Idee eine Wortmarke für ein junges, dynamisches Unter-<br />
nehmen zu designen. So fing ich an nach Wörtern zu suchen, die mich klanglich an Ausdrücke unserer Gene-<br />
ration erinnerten. Ich entschied mich schlussendlich für den Ausdruck « pikzit » da dieser für mich zu Design,<br />
wie auch Verkauf passte, welche Hauptmerkmale meines fiktiven Unternehmen werden sollten. Nun fing ein<br />
langes, kopfzermarterndes Skizzieren an, bis ich schliesslich in einfachen, geometrischen Formen den ersten<br />
Ansatz für mein Design fand. Daraufhin begann ich mit Rechtecken, Quadraten und Kreisen zu experimentie-<br />
ren und mich so mehr und mehr an die Wortmarke « pikzit » heranzutasten. Geprägt wurde mein Design zudem<br />
von der vielfältig, lockeren, wie auch sehr gestylten Snowboarder Szene.<br />
Nora Bertoli 30
mira meier<br />
der hauch des orients umhüllte mich unverho t<br />
durch das spiel mit den formen,<br />
die elemente der natur<br />
ich schlender te durch die St r assen wie so oft.<br />
mit draht, ton und türkischen normen<br />
was kann an die osmanische form erinnern?<br />
führten mich auf die entscheidende spur.<br />
entrollten sich wie blätter,<br />
meine lettern sollen sich verbinden<br />
ich will den separatismus verringern.<br />
die büchse der pandora soll meine schr ift beherbergen.<br />
was mag sich dahinter verbergen?<br />
die starke ader im blatt<br />
die organischen letter.<br />
macht den buchstaben satt.<br />
orientalisch gedacht und natürlich geformt<br />
und sich somit im endstadium be nden.<br />
31
32<br />
Mein Wort soll weiblich klingen, jedoch trotzdem Kraft haben,<br />
elegant, aber auch selbstsicher sein. Zuerst<br />
versuche ich, aus meinem eigenen Namen ein neues Wort<br />
zu kreieren. Dies funktioniert jedoch nicht wirklich,<br />
da die neuen Kombinationen zu wenig meinen Vorstellungen<br />
entsprechen.<br />
Schlussendlich finde ich zu meinem Wort : aneka. Nun soll<br />
die Schrift dazu ähnliche Kriterien vereinigen :<br />
Modern, jedoch auch elegant, schlicht und eigenständig. Ich<br />
schlage verschiedene Richtungen ein, suche in der<br />
Breite und in der Tiefe. Wie lassen sich meine Vorstellungen,<br />
Sheona Meier<br />
Moderne Eleganz<br />
Ideen, der Klang des Wortes und die Vorgaben vereinigen ?<br />
Auf welche Richtung soll ich mich einlassen ?<br />
Nach langem Ausprobieren entscheide ich mich für die kons-<br />
truierte, moderne Schrift, welche auf einem abge-<br />
rundeten Rechteck basiert.<br />
Nun gilt es, die verschiedenen Buchstaben zu definieren,<br />
eine einheitliche Sprache zu finden. Es gelingt mir<br />
nach und nach. Das k und das n sind schwierig in das System<br />
zu bringen, da sie Diagonalen besitzen. Doch<br />
auch dieses Problem kann ich beheben und stehe schliesslich<br />
vor meiner fertigen Wortmarke.
seltsame wahrnehmung<br />
der umstände<br />
es waren einmal fünf buchstaben.<br />
einer war witziger als<br />
der andere und jeder hatte eine<br />
besondere eigenschaft. sie<br />
entstanden durch zauber hand<br />
auf ganz spezielle weise.<br />
ihre proportionen wurden wohl<br />
geformt und ins rechte licht<br />
gerückt. untereinander verstehen<br />
sie sich gut, was von<br />
vorteil ist. ihre vorfahren waren<br />
kleine blätter an wilden<br />
beerensträuchern. im laufe der<br />
zeit reiften daraus einzelne<br />
buchstaben und satzzeichen.<br />
nach einer zeitspanne von<br />
umgerechnet sieben milliarden<br />
neununeunzig tausend<br />
siebenhundertfünfblatttrillionen<br />
kristallisierte sich das wort der<br />
perfektion heraus. ein «b»<br />
und «d», das besser nicht<br />
aufeinander treffen könnte, ein<br />
«a» und ein «o» welches dem<br />
ganzen einen neuen flair<br />
verleihen und ein «g», welches<br />
eine vollkommene abwech-<br />
slung bietet. nach dem wort der<br />
pefektion, entstand ein alphabet.<br />
ein alphabet welches<br />
genau sieben buchstaben ent-<br />
hielt. den man braucht<br />
genaugenommen nur sieben<br />
wohlgeformte und witzige<br />
buchstaben, um perfekte wörter<br />
zu bilden. so nahm die<br />
geschichte ihren lauf. und wenn<br />
sie nicht gestorben sind,<br />
dann kann man sie heute noch<br />
im fontshop kaufen.<br />
carina roost<br />
33
34<br />
Aus den eigenen gedAnken formen<br />
Meine Wortmarke entstand durch das Ausprobieren verschiedener<br />
Schriftstile und Buchstabenzusammensetzungen. Ich wollte von Anfang<br />
an gewisse Buchstaben wie das «s» und «x» in meinem Wort<br />
haben, da ich mir vorstellen konnte mit diesen Buchstaben einen guten<br />
Schriftzug zu erstellen. Ich habe die ausgewählten Buchstaben<br />
immer wieder anders und neu angeordnet bis für mich ein Wort entstand,<br />
dessen Sound gut klang und dessen Buchstabenkonstellation<br />
gut aussah.<br />
Begonnen habe ich also mit dem Wort. Danach kam die Suche nach einer<br />
geeigneten Schrift die zum Klang des Wortes passte. Ich wusste<br />
am Anfang nicht genau, in welche Richtung ich gehen sollte. Es stand<br />
dann aber schnell fest, dass der Stil eckig sein musste um zum Wort<br />
zu passen. Nach langem ausprobieren hatte ich eine geeignete Form<br />
für den Buchstaben «r». Aus diesem «r» formte ich dann die noch<br />
fehlenden Buchstaben und hatte am Schluss eine für mich zum Wort<br />
passende Schrift gefunden.<br />
Es war eine Herausforderung ein neues Wort zu erfinden und noch<br />
eine geeignete Schrift zu entwickeln. «Skrimlox» ist meine Wortmar-<br />
ke. Die eigene Wortmarke vollendet zu sehen, hat mir persönlich grosse<br />
Freude bereitet, weil man erst nach Fertigstellung sehen konnte,<br />
dass sich der Aufwand gelohnt hat.<br />
Ladina Barblan
«Das Ende eines Buchstabenstriches als formschöner Abschluss durch runde Verdickungen.»<br />
Eine geradlinige Schrift für ein rundes, weiches Wort. Der konventionelle Tropfen,<br />
als wichtigste Form wurde in Buchstaben integriert, an denen ursprünglich keiner angehörte. Dadurch<br />
erhält das Wort eine ausser gewöhnliche Anmutung. Das grosse «A» war als Erstes gesetzt.<br />
Durch den geraden Endstrich rechts als Gegensatz zur formschönen Verdickung und den gebogenen<br />
Linien ist es die aussergewöhnlichste Form im Wort. «Mela» bedeutet auf italienisch Apfel,<br />
was sich durch die Rundungen schön ausdrückt. Die Buchstaben basieren auf einer Konstruktion aus<br />
Rechteck und Kreis. Neben den Tropfen sind die gebogenen Linien eine weitere Beschaffenheit,<br />
welche für die gerundete Chrarakteristik verantwortlich ist. Ausserdem ist «Alemela» auch<br />
ein Palindrom, das heisst, von vorn und von hinten gelesen gleich bleibend.<br />
Corina Bertschi<br />
35
nuruoertli_medpaw_Layout 3 24.06.12 14:07 Seite 1<br />
36<br />
Nuru Oertli<br />
eng lischen Wort für Pfote ( eng. paw )<br />
und der Abkürz ung für med für<br />
Medizin ( eng. medicine ). Fest stand,<br />
dass Serifen schrift nicht infrage kam,<br />
da med paw an sich schon leicht<br />
rundlich klingt und es nicht allzu sehr<br />
ver niedlicht werden sollte. Nach<br />
einigen Handskizzen und Versuchen<br />
eine Schrift basierend auf Gegen -<br />
ständen zu erstellen, fokussierte ich<br />
mich auf eine spezifische Richtung<br />
und erstellte Entwürfe für die einzelnen<br />
Buchstaben. Schlussendlich<br />
kann ich sagen, dass ich mir im<br />
Klaren bin, dass immer und überall<br />
im Leben Verbesserungspotenzial<br />
besteht. Doch ich bin stolz auf<br />
meine Arbeit und kann meine erste<br />
eigene Wort marke als gelungen<br />
bezeichnen.<br />
Verdrehte Welt<br />
Zur Umsetzung begann ich mit der<br />
Suche nach Buchstaben, welche<br />
gedreht einen anderen Buchstaben<br />
ergeben. Anhand dieser drehbaren<br />
Buchstaben bildete ich daraufhin<br />
Wörter, die meist komisch klangen<br />
und jeweils keinen Sinn ergaben.<br />
Ich reduzierte meine Auswahl auf<br />
sechs Favoriten, welche ich dann<br />
wieder um auf zwei Wörter redu -<br />
zierte. Diese letzten zwei klangen<br />
für mich nach etwas Realem und<br />
kamen dadurch in die engste Aus -<br />
wahl. Haey hatte den Klang einer<br />
Modemarke, fiel allerdings durch,<br />
dazu wenige Buch staben verwendet<br />
wurden und die Aussprache schwierig<br />
war. Medpaw klingt hin gegen<br />
sympathisch und basiert auf dem
Sie sind überall. Sie lauern in jeder Ecke. rend meiner Odyssee fand ich meinen chatoi Ich unterschätze das scheue Wesen dieses<br />
Prangen auf jedem Schild. Es gibt keinen oder besser gesagt er mich. Alles begann mit Buchstabens, der weder in der Oberlänge<br />
Verfolgen<br />
einem « n », welches beleidigt von dan- noch in der Mittellänge richtig dazugehört.<br />
nen zog, als es durch ein « h » ersetzt Doch nach viel gutem Zureden entschied<br />
wurde. Es folgten kurz darauf das er sich trotzdem, der Gruppe beizutreten.<br />
« o », anschliessend das « c » und Nun stehen die sechs da, stolz, dass sie den<br />
kurz darauf das « a ». Wobei mir bei Schritt aufs Papier gewagt haben. Jeder von<br />
und verfolgt<br />
den letzten beiden zuerst<br />
Platz, keine Strasse, die sie nicht schon be- die falschen untergejubelt wursetzt<br />
haben. Sie leben einzeln oder in Grupden. Erst nach langwierigem<br />
pen und jeder von Ihnen ist ein Unikat und und mühsamem Aussortieren,<br />
doch Keines. Mitten in dieser Masse machte Orten und Abwägen entschied<br />
ich mich auf die Suche, auf die Suche nach ich mich endgültig. Das « i » hat-<br />
werden<br />
meinen Unikaten. Ich bewaffnete mich also te sich, wie ich nach einiger Zeit<br />
mit der Handykamera und verirrte mich kurz feststellte, die ganze Zeit hin-<br />
darauf im Universum der Buchstaben. Einmal ter dem « h »-Strich versteckt.<br />
damit angefangen, bekam ich schnell das Wobei mir der « i »-Punkt noch<br />
Gefühl des Verfolgt-Seins. Wohin ich auch einige Male entwischte, bis ich ihn zum Blei- ihnen ein Unikat, welches erst in der Grup-<br />
ging, überall waren sie schon. Nur die, die ben überreden konnte. In meinem wilden und pe richtig erkannt und hervorgehoben wird.<br />
ich suchte, waren nirgends. Irgendwann wäh- bestrebten Tun übersah ich lange das « t ». Jasmin Zurfluh<br />
37<br />
Schriftblatt_Chatoi_JasminZurfluh_2C.indd 1 26.06.12 05:28
38<br />
Es gibt tausend Schriften<br />
und noch viele mehr. Schrift Schnitte sind von<br />
grosser Vielfallt, inFarb, Form und Grösse. Am<br />
Anfang vertiefte ich mich in verschiedene Schrift<br />
und Design Bücher. Der Ideenreichtum war<br />
so enorm, dass es mich eher verwirrte als auf<br />
klare Vorstellungen brachte eine neue Schrift<br />
zu gestalten. Von den Handschriften über die<br />
Dekorativen Schriften bis hin zu den Bildschirm<br />
schriften, ist alles vertreten. Es blieb mir<br />
nichts anderes übrig als Mut zu fassen und selber<br />
zu Stift und Papier zu greifen. Alles was<br />
mir in den Sinn kam musste aufs Papier. Ich<br />
machte Skizzen und verwarf diese und fing von<br />
neuem an. Nach einigen Stapeln von Papier<br />
wurde mir klar, dass meine Neue Schrift klar,<br />
sauber, schlicht und modern daher kommen<br />
sollte. Nach vielen Entwürfen enstand ganz<br />
langsam meinen eigenen Entwurf. Ich feilte nun<br />
an den Enden und Ecken, an der Höhe und Breite<br />
bis ich mit meinem End-Resultat zufrieden war.<br />
Trotzdem könnte man vermutlich noch und<br />
immer wieder verbessern und ausfeilen.<br />
By Basil Abplanalp
Das gewisse Etwas<br />
legen. Ich zeichnete viele verschiedenartige<br />
Buchstaben. Rasch merkte ich, dass<br />
meine Schrift eine Serifenlose sein wird.<br />
Nun experimentierte ich mit den Buchstaben,<br />
denn ich wollte dieser Schrift<br />
etwas Besonderes geben. Nach einger<br />
Zeit kam ich dann auf eine originelle und<br />
doch schlichte Lösung mit den Diagonalen<br />
Strichen. Also setzte ich dies um und<br />
begann mit dem Digitalisieren der Wortmarke.<br />
Das Resultat dieser Aufgabe ist die<br />
Wortmarke JABUQA.<br />
Ich fand dieses Projekt sehr spannend.<br />
Man brauchte viel Geduld bis man seine<br />
eigene Schrift und eine Harmonie zwischen<br />
den Buchstaben gefunden hat.<br />
Marius Eitzinger<br />
Eine Wortmarke muss durch ihre Einzigartigkeit<br />
auffallen, ansonsten taucht<br />
sie im Meer dieser vielen verschiedenen<br />
Schriften unter. Also wollte ich, dass meine<br />
Wortmarke durch eine simple aber<br />
doch spezielle Art hinaussticht. Ich ersetzte<br />
bei den Buchstaben die horizontalen<br />
Mittelstriche durch Diagonale.<br />
Dies kann man gut beim «A» und «B»<br />
sehen. Doch es war ein langer Weg bis<br />
ich zu diesem Resultat kam.<br />
Ich recherchierte viel im Internet und in<br />
Büchern bis mein Kopf rauchte. Nun hatte<br />
ich genug Inspirationen und Ideen.<br />
Dabei entdeckte ich sehr interessante<br />
Buchstaben und Schriften. Danach war<br />
es an der Zeit mit dem Skizzieren loszu-<br />
39
40<br />
Ich habe ein<br />
Wort gesucht,<br />
das einen Kontrast hat. « Quitgom » ist<br />
für mich kurz, wie auch lang, hart wie auch<br />
weich, klein, wie auch gross und humorvoll<br />
wie auch elegant. Für mich, ein interessan<br />
tes Wort, welches man nicht in<br />
eine Schublade stecken kann. Es lässt Fantasie<br />
zu. « Quitgom » ist ein etwas gewöhn<br />
ungsbedürftiges Wort, das die schlichten<br />
und doch verspielten Eigenschaften<br />
meines Logotypes hervorheben sollte. Nach<br />
meinem Gefühl ändert sich der Sound<br />
der Wortmarke im Verlauf des lesens, und<br />
das ist es, was mir gefällt, « Quitgom »<br />
klingt für mich ein wenig unberechenbar.<br />
Giulia Furrer
EINE MARKE<br />
Es bringt nichts, wenn man eine<br />
sehr gute Werbung hat, aber nie-<br />
mand weiss welche Firma dahinter<br />
steckt. Deshalb sollte die Marke<br />
auffallen, sich vom Rest abheben.<br />
Ich wollte eine Schrift die durch-<br />
aus hervorsticht, aber trotzdem<br />
nicht allzu extravagant und über-<br />
trieben wirkt. Kaiger – für mich<br />
hat dieser Name eine sehr starke<br />
Ausstrahlung ; standhaft, furchtlos,<br />
altehrwürdig. Vor diesem, gab es<br />
nicht viele Varianten dich mich zu<br />
überzeugen vermochten. Das liegt<br />
daran, dass ich zu Beginn kaum<br />
Wert auf den Wortklang legte,<br />
DIE<br />
NICHT NUR AUFFÄLLT,<br />
SONDERN AUCH IN<br />
ERINNERUNG BLEIBT.<br />
sondern wie gut die Buchstaben<br />
sich mit meinen Schriftentwürfen<br />
umsetzen liessen. Es zeigten sich<br />
immer mehr Kriterien, die es zu<br />
berücksichtigen galt. So musste<br />
sowohl das Wort als auch die Ge-<br />
staltung eine gewisse Bedeutung<br />
haben, die auch zueinander passt.<br />
Nachdem diverse Schriftskizzen<br />
mit mehr oder weniger durchdachten<br />
Geltung vor mir lagen, musste<br />
nur noch eine ausgewählt werden.<br />
In die enge Wahl kamen : Tisjen,<br />
Estag & Kaiger. Doch eigentlich<br />
war schon da meine Entscheidung<br />
auf Kaiger gefallen. Es schien mir<br />
einfach perfekt, die Schrift strahlt<br />
Stärke und Beständigkeit aus,<br />
während der Wortlaut erhaben<br />
und mächtig klingt. Die Grundstruktur<br />
für die Umsetzung war<br />
rasch aufgebaut. Das knifflige kam<br />
erst als die Serifen und sonstigen<br />
Rundungen ins Spiel kamen. Als<br />
Hilfsmittel verwendete ich immer<br />
vordefinierte Kreise, damit<br />
das Schriftbild harmonisierte.<br />
Christian Frei<br />
41
42<br />
Am Anfang ist das Blatt leer<br />
und der Kopf voll.<br />
Zuerst versuchte ich alles, was mir einfiel, aufzuzeichnen.<br />
Dabei erfand ich immer gleich ein zu der Form passendes<br />
Wort, einmal ganz dünn und hoch, einmal 3-D mit<br />
Mustern, einmal eckg, einmal ganz verspielt. Es entstanden<br />
die unterschiedlichsten Wörter, wie mobis, slique,<br />
gork, lubilga, cadex …<br />
Ich habe lange gesucht. Ich konnte mich nicht entscheiden,<br />
in welche Richtung ich weiter gehen sollte.<br />
Schliesslich inspirierte mich ein Künstler, der im Buch<br />
« Street Sketchbook Journeys » vorgestellt wird. Er zeichnet mit<br />
ornamentartigen Mustern Kreaturen.<br />
Dabei fielen mir die Zähne auf, die aus breiten horizontalen<br />
und dünnen vertikalen Strichen bestanden. Ich sah<br />
darin ein kleines n oder m. So begann sich meine Wortmarke<br />
zu entwickeln.<br />
Mit dieser Form fing ich an zu probieren und zu spielen.<br />
Ich formte sie eckig, zog sie in die Länge, verzierte<br />
sie, malte 3-D Buchstaben und setzte Serifen dazu. Aber<br />
nichts gefiel mir so gut, wie die erste Skizze. Aus<br />
dieser fertigte ich dann von Hand eine Reinzeichnung an,<br />
für die Vorlage zum Digitalisieren. Dabei tauchten<br />
noch zwei Probleme auf, die aber rasch wieder gelöst<br />
waren. Beim « e » war das Problem, die Punzen<br />
zu schliessen und bei den Rundungen, wie sie in die<br />
vertikalen Striche übergehen.<br />
Die Endstriche entwickelten sich beim Digitalisieren<br />
zu einem leicht nach innen gebogenen Spitz, , was der Schrift<br />
zusätzlich einen orientalischen Touch gab.<br />
Beim Namen entschied ich mich für « neehs ». Diese<br />
Buchstabenwahl betont gut die dicken horizontalen<br />
Striche und die langgezogene Form der Schrift.<br />
Lorenz Altermatt
Anfangs wusste ich gar nicht wie ich<br />
44<br />
beginnen sollte. Da fing ich an zu<br />
recherchieren und dachte mir einfach nur,<br />
es ist unmöglich eine neue Schrift zu<br />
erfinden. Ich sah Schriften in die ich mich<br />
verliebte, und solche die ich leicht<br />
kritisieren konnte. Doch ich sah viele die<br />
mich inspirierten. Da fing ich an. Ich<br />
hatte von Anfang an eine Vorstellung von<br />
meinem Wort und welche Buchstaben<br />
es beinhalten würde. Buchstaben die für<br />
mich sehr interessant wirken.<br />
R, M, L , A und E. Da kam ich ziemlich<br />
schnell auf mein Wort, Rembola. Doch bei<br />
der Schrift selber wars nicht so einfach.<br />
Das arabische Alphabet gefiel mir schon<br />
immer sehr. Ich probierte einen Schrift<br />
zu entwickeln, die den arabischen Schrift-<br />
zeichen glich. Ich fand sie dann doch<br />
sehr unleserlich und entschied mich in eine<br />
andere Richtung zu gehen.<br />
Leicht eingeschränkt waren wir natürlich.<br />
Das Wort musste mindestens vier Buchstaben<br />
haben und eine Unter- oder Oberläge.<br />
Als ich das erfuhr dachte ich mir sofort,<br />
dass es spannend wäre Grossbuchstaben<br />
mit Oberlänge zu machen. So wie ich<br />
es jetzt beim B gemacht habe. Als ich mein<br />
Wort hatte, überlegte ich mir was für eine<br />
Schrift dazu passen würde. Für mich wirkte<br />
es irgendwie afrikanisch. Da musste ich<br />
heraus finden was für mich eine afrikanische<br />
Schrift ist und probierte viel aus. Als ich<br />
anfing mit den doppelten Linien zu arbeiten,<br />
war es für mich klar, dass es so aussehen<br />
musste. Ein Problem war, dass die Buchstaben<br />
nicht in sich stimmten. Sie passten nicht.<br />
Das E und B musste ich noch anpassen, und ich<br />
bin jetzt sehr zufrieden mit meinem Wort.<br />
Brianna O‘Connor
Tritra tralala und Schrigoli<br />
ist da. Genau so kam mir Schrigoli in den Sinn als ich<br />
am Arbeiten war und meine Schwester Kasperli Hörspiele hörte. Ich<br />
suchte nach Namen und nervte mich total, weil kein einziger Name mir irgendwie<br />
gefiel. Zuerst ging ich mal in Richtung Thailand doch gab es schnell wieder auf.<br />
Ich wollte unbedingt einen Namen, welcher noch nicht existiert. Als ich schon kurz vor dem<br />
Anfall war und ebenfalls Kasperli hörte, kritzelte ich irgendein paar Worte und was kam heraus,<br />
SCHRIGOLI. Mir gefiel dieser Name sofort und als ich im Google recherchierte ob dieser<br />
Name bereits schon existiere, kamen keine Ergebnisse. Also habe ich schon mal mein Ziel, einen neuen<br />
Namen zu erfinden, erfüllt. Mein nächstes Ziel war, einen Namen zu erfinden, welcher auffällt und<br />
speziell klingt. Was ich dann auch abhaken konnte, weil der Name sowohl kindlich, frech, witzig und<br />
lustig sein kann, als auch modern, reif und edel. Dieser Name ist sehr vielseitig und könnte vieles<br />
darstellen oder präsentieren. Ausserdem kann man Schrigoli gut charakteriesieren, was mir<br />
dann bei der Schrift schwer fiel, weil alles irgendwie passte. Ich entschied mich dann schlussendlich<br />
für etwas eckiges, spitziges und schmales. Weil der Name schon sehr speziell ist und<br />
auffällt, wollte ich die Schrift simpel und einfach gestalten, sonst wäre es zuviel des<br />
Guten. Damit es aber nicht nur eine stinknormale eckige Schrift ist, spielte ich mit dem<br />
s, c und i. Da Schrigoli sozusagen « frech » ist, fand ich es noch eine witzige<br />
Idee mit den runden i-Punkten. Damit wirkt sie nicht so spiessig.<br />
Schrigoli ist ein Name und Schrift, welche eine positive<br />
Ausstrahlung hat.<br />
by Noemi Shayenne Russenberger<br />
45<br />
noemi_Präsi.indd 3 25.06.12 18:08
Es gibt tausend Schriften<br />
und noch viele mehr. Schrift Schnitte sind von<br />
grosser Vielfallt, inFarb, Form und Grösse. Am<br />
Anfang vertiefte ich mich in verschiedene Schrift<br />
und Design Bücher. Der Ideenreichtum war<br />
so enorm, dass es mich eher verwirrte als auf<br />
klare Vorstellungen brachte eine neue Schrift<br />
zu gestalten. Von den Handschriften über die<br />
Dekorativen Schriften bis hin zu den Bild-<br />
schirm schriften, ist alles vertreten. Es blieb mir<br />
nichts anderes übrig als Mut zu fassen und sel-<br />
ber zu Stift und Papier zu greifen. Alles was<br />
mir in den Sinn kam musste aufs Papier. Ich<br />
machte Skizzen und verwarf diese und fing von<br />
neuem an. Nach einigen Stapeln von Papier<br />
wurde mir klar, dass meine Neue Schrift klar,<br />
sauber, schlicht und modern daher kommen<br />
sollte. Nach vielen Entwürfen enstand ganz<br />
langsam meinen eigenen Entwurf. Ich feilte nun<br />
an den Enden und Ecken, an der Höhe und Brei-<br />
te bis ich mit meinem End-Resultat zufrieden war.<br />
Trotzdem könnte man vermutlich noch und<br />
immer wieder verbessern und ausfeilen.<br />
By Basil Abplanalp<br />
Verdrehte Welt<br />
Zur Umsetzung begann ich mit der<br />
Suche nach Buchstaben, welche<br />
gedreht einen anderen Buchstaben<br />
ergeben. Anhand dieser drehbaren<br />
Buchstaben bildete ich daraufhin<br />
Wörter, die meist komisch klangen<br />
und jeweils keinen Sinn ergaben.<br />
Ich reduzierte meine Auswahl auf<br />
sechs Favoriten, welche ich dann<br />
wieder um auf zwei Wörter redu -<br />
zierte. Diese letzten zwei klangen<br />
für mich nach etwas Realem und<br />
kamen dadurch in die engste Aus -<br />
wahl. Haey hatte den Klang einer<br />
Modemarke, fiel allerdings durch,<br />
dazu wenige Buch staben verwendet<br />
wurden und die Aussprache schwie-<br />
rig war. Medpaw klingt hin gegen<br />
sympathisch und basiert auf dem<br />
eng lischen Wort für Pfote ( eng. paw )<br />
und der Abkürz ung für med für<br />
Medizin ( eng. medicine ). Fest stand,<br />
dass Serifen schrift nicht infrage kam,<br />
da med paw an sich schon leicht<br />
rundlich klingt und es nicht allzu sehr<br />
ver niedlicht werden sollte. Nach<br />
einigen Handskizzen und Versuchen<br />
eine Schrift basierend auf Gegen -<br />
ständen zu erstellen, fokussierte ich<br />
mich auf eine spezifische Richtung<br />
und erstellte Entwürfe für die einzel-<br />
nen Buchstaben. Schlussendlich<br />
kann ich sagen, dass ich mir im<br />
Klaren bin, dass immer und überall<br />
im Leben Verbesserungspotenzial<br />
besteht. Doch ich bin stolz auf<br />
meine Arbeit und kann meine erste<br />
eigene Wort marke als gelungen<br />
bezeichnen.<br />
Nuru Oertli<br />
nuruoertli_medpaw_Layout 3 24.06.12 14:07 Seite 1<br />
Ich habe ein<br />
Wort gesucht,<br />
das einen Kontrast hat. « Quitgom » ist<br />
für mich kurz, wie auch lang, hart wie auch<br />
weich, klein, wie auch gross und humor-<br />
voll wie auch elegant. Für mich, ein interes-<br />
san tes Wort, welches man nicht in<br />
eine Schublade stecken kann. Es lässt Fanta-<br />
sie zu. « Quitgom » ist ein etwas gewöhn<br />
ungsbedürftiges Wort, das die schlichten<br />
und doch verspielten Eigenschaften<br />
meines Logotypes hervorheben sollte. Nach<br />
meinem Gefühl ändert sich der Sound<br />
der Wortmarke im Verlauf des lesens, und<br />
das ist es, was mir gefällt, « Quitgom »<br />
klingt für mich ein wenig unberechenbar.<br />
Giulia Furrer<br />
Die iDee<br />
an erster stelle<br />
Zuerst kam ein Wort, dann die schrift. Mit der schrift, nahm<br />
das Wort Form an. Beides entwickelte sich gleichzeitig,<br />
ohne das eine, kann, beziehunsweise gibt es das andere<br />
auch nicht. es war da, präsent, in meinem Kopf. suchen,<br />
skizzieren, Verwerfen.<br />
Fett, dick, gross, breit, vielleicht bunt, es sollte schreien.<br />
im entwicklungsprozes, ich bemerkte es! als würde man<br />
sie aussägen, stück für stück, aus Metall, die Buchstaben,<br />
so, ja so sahen sie aus. eloxiertes aluminium vielleicht ?<br />
ich wusste, so muss es sein.<br />
Die lösung war da, schnell, der aller lezte Feinschliff<br />
aber, dauerte, lange, sehr lange. Die Zeit, sie vergeht, die<br />
arbeit endet. sie hat sich gelohnt, ich bin zufrieden. Die<br />
sägemaschine in meinem Kopf, die hat ihre arbeit getan.<br />
Wort und schrift sind eins.<br />
Wortmarke | irem Dietrich | Juli 2012<br />
FLOURISHING OF PAZEIJA<br />
Am Anfang des Prozesses habe ich mir über-<br />
legt welche Buchstaben mich interessieren, habe<br />
diese herausgepickt und davon die Wortmarke<br />
« Pazeija » abgeleitet. Ich wollte, dass mein Wort<br />
eine Ligatur enthält, weil ich diese sehr span-<br />
nend finde. Daher habe ich die Buchstabenkom-<br />
bination ij gewählt. Das Wort gefiel mir sofort,<br />
weil ich es mit etwas Frischem, Exotischem ver-<br />
band und man es sich gut merken kann. Der<br />
Kontrast zwischen feinen und starken Haarstri-<br />
chen, wie sie vor allem bei klassizistischen<br />
Schriften typisch sind, wollte ich als Grundlage<br />
nehmen und mit einer moderneren, etwas<br />
verspielteren Schrift mischen. Allerdings pass-<br />
ten die feinen Haarlinien immer weniger zum<br />
Klang meines Wortes, sodass sich der Stil mei-<br />
ner Schrift zur pinselgezogenen Handschrift<br />
entwickelte. Bald hatte ich eine schöne Punzen-<br />
form des « a » und wollte damit weiter arbei-<br />
ten. Es erwies sich als gar nicht so einfach, die<br />
restlichen Buchstaben daran anzupassen.<br />
Ich musste erst klar darüber wer den, wie sich<br />
der Duktus einer handgeschriebenen Pinsel-<br />
schrift verhält, um zu erkennen, wie sich die An-<br />
und Abstriche verhalten. Schlussendlich legte<br />
ich meinen Kursivbuchstaben das Gewicht nach<br />
unten, um ihnen mehr Standhaftigkeit zu ver-<br />
leihen. Somit konnte ich das sommerlich lockere<br />
Hawaiifeeling, welches ich immer mehr hinein<br />
interpretierte, betonen. Valentina Rogenmoser<br />
Die Marke Brass braucht ein Mix aus Strenge und Grob-<br />
heit. Ich bin von der klassizistischen Schift ausgegangen<br />
um einen möglichst krassen Kontrast zu schaffen. Der<br />
Kontrast soll sich vom Elitären bis zum Anarchistischen<br />
ziehen. Ich habe das so gewählt da mein Unternehmen<br />
ein Club und ein Pub sein kann. Also zwei Paar Schuhe<br />
in einem vereint.<br />
Die Regeln brechen will ich mit Hilfe der Biegung nach<br />
oben der oberen horizontalen Striche, auf der oberen<br />
x-Höhe. Ein Schwung gegen oben sowie die Stimmung.<br />
Kombiniert mit dem klassischen, traditionellen Serifen.<br />
Die Dicke des Stammes ist die Basis der Wortmarke. Zu-<br />
erst habe ich die horizontalen Striche der x-höhe oben zu<br />
einem Ecken geführt. Das schafft einen gebrochenen<br />
Eindruck. Das fiel jedoch weg, denn mit den Rundungen<br />
ist der Effekt des Schwungs viel grösser. Der Versuch die<br />
Serifen wegzulassen war schnell ausser Diskussion, denn<br />
der Kontrast, die Spannung musste erhalten bleiben. Es<br />
hätte ausserdem nicht gut zum Unternehmen gepasst.<br />
Zuerst habe ich die horizontalen Striche auf der Grundli-<br />
nie streng horizontal gehalten, dann aber auch verworfen<br />
um eine harmonischere Form zu erhalten. Unlogische<br />
Verdickungen und Verengungen liessen die Wortmarke<br />
hässlich und unfertig erscheinen. Ich habe mich dann<br />
entschieden An- und Abstrich in einem gleichem Winkel<br />
zu halten.<br />
Wortmarke<br />
Anfangs hatte ich nicht wirklich eine klare Vor-<br />
stellung oder Idee von meiner Schrift. Ich liess<br />
mich auch nicht von anderen Schriften inspi-<br />
rieren. Die einzige wirkliche Inspiration die ich<br />
hatte, war die Musik.<br />
Ich denke, dass was meine Wortmarke am<br />
meisten ausmacht, sind die Skizzen und der<br />
ganze Entwicklungsprozess den ich hingelegt<br />
habe. Ich skizzierte wild aus dem Kopf darauf<br />
los und hatte viele Richtungen ausprobiert. Ein<br />
wichtiger Schritt den ich für die Skizzen brauch-<br />
te war ein Name und seine Bedeutung. Aus<br />
einigen Wortspielen entstand dann «teak».<br />
Teak leitete sich aus dem Wort Taekwondo ab,<br />
da ich selber Kampfsport praktiziere, wollte ich,<br />
dass sich auch mein Wort/Produkt in diese Ri-<br />
chtung bewegt. Also fing ich an diverse Skiz-<br />
zen für Teak – den Shop der Kampfkünste – zu<br />
erstellen. Ich hatte bewusst auf runde und or-<br />
ganische Formen verzichtet, wie man sie sonst,<br />
bei asiatisch angehauchten Schriften sieht. Ich<br />
wollte eine geometrische und reduzierte, ver-<br />
einfachte Schrift erstellen. Jedoch liess ich mir<br />
immer noch viele spielerische Freiheiten was<br />
die Formgebung betraf. Als mir durch ein Miss-<br />
geschick auffiel, dass das «ea» im Teak aus-<br />
sieht wie ein Yin Yang, liess ich doch organi-<br />
sche Formen in meinen Skizzen zu. Denn als<br />
mir eine Form meiner Skizze besonders gut<br />
gelang, wollte ich diese Version behalten und<br />
änderte dafür das Image meiner Dienstleis-<br />
tung. So wurde aus dem modernen klaren<br />
Kampfkunst Shop ein kleiner edler Teeladen.<br />
Svenja Arbeiter<br />
es waren einmal fünf buchsta-<br />
ben. einer war witziger als<br />
der andere und jeder hatte eine<br />
besondere eigenschaft. sie<br />
entstanden durch zauber hand<br />
auf ganz spezielle weise.<br />
ihre proportionen wurden wohl<br />
geformt und ins rechte licht<br />
gerückt. untereinander verste-<br />
hen sie sich gut, was von<br />
vorteil ist. ihre vorfahren waren<br />
kleine blätter an wilden<br />
beerensträuchern. im laufe der<br />
zeit reiften daraus einzelne<br />
buchstaben und satzzeichen.<br />
nach einer zeitspanne von<br />
umgerechnet sieben milliarden<br />
neununeunzig tausend<br />
siebenhundertfünfblatttrillionen<br />
kristallisierte sich das wort der<br />
perfektion heraus. ein «b»<br />
und «d», das besser nicht<br />
aufeinander treffen könnte, ein<br />
«a» und ein «o» welches dem<br />
ganzen einen neuen flair<br />
verleihen und ein «g», welches<br />
eine vollkommene abwech-<br />
slung bietet. nach dem wort der<br />
pefektion, entstand ein alpha-<br />
bet. ein alphabet welches<br />
genau sieben buchstaben ent-<br />
hielt. den man braucht<br />
genaugenommen nur sieben<br />
wohlgeformte und witzige<br />
buchstaben, um perfekte wör-<br />
ter zu bilden. so nahm die<br />
geschichte ihren lauf. und wenn<br />
sie nicht gestorben sind,<br />
dann kann man sie heute noch<br />
im fontshop kaufen.<br />
carina roost<br />
seltsame wahrnehmung<br />
der umstände<br />
Berg und Talfahrt<br />
Wie anfangen? Zuerst die Schrift kreie-<br />
ren und dann das passende Wort dazu<br />
suchen? Es ist gar nicht so einfach, ein<br />
Wort zu finden, das es noch nicht gibt<br />
und das sich gut anhört! Heutzutage<br />
gibt es ja schon alles in irgend einer<br />
Form.<br />
Mein schlussendliches Rezept: Man<br />
nehme zwei Wörter, mit welchen man<br />
etwas verbindet, und nimmt sie aus-<br />
einander. Danach setzt man die Teile<br />
beider Wörter neu zusammen und fer-<br />
tig ist die Mutation. Eine meiner ers-<br />
sten Varianten war Nepandu, das sich<br />
aus Nepal und Katmandu zusammen<br />
setzt. Das Wort ist nicht zu kurz, nicht<br />
zu lang, hat Unter- und Oberlängen und<br />
existiert noch nicht.<br />
Nach intensiver Auseinandersetzung<br />
mit dem Thema Himalaja und den<br />
dort einheimischen Schriften – Nepali<br />
ist indogermanisch und die tibetische<br />
Schrift ist indischer Abstammung –<br />
ging es darum, die Schrift aufs Papier<br />
zu bringen. Erst fing ich an, die Schrift<br />
als Raum zu betrachten und diese zu<br />
skizzieren, also additiv. Dann habe<br />
ich nach dem Grundsatz «Typografie<br />
ist gezieltes Anordnen von Leerraum»<br />
gearbeitet, also subtraktiv. Zu jedem<br />
Buchstaben habe ich mehre-<br />
re Beispiele erarbeitet. Nach der Di-<br />
gitalisierung hatte ich noch etliche<br />
Probedrucke gemacht und die Schrift<br />
dabei laufend optimiert.<br />
Bei der Korrektur, also nach der ers-<br />
ten Benotung, habe ich die Schrift wie-<br />
der eher an die ursprünglichen Version<br />
angelehnt. Viele Korrekturen waren<br />
dafür nötig. Jetzt sieht sie einheitlich<br />
und leserlich aus, hat aber sicher immer<br />
noch viel Verbesserungspotenzial.<br />
Michael Gebhard / GR2B<br />
Die Schrift wird nun aufgezeichnet. Mit der Zeit<br />
werden Serifen hinzugefügt, die flächigen<br />
Buchstaben wirken dadurch ein weinig feiner.<br />
Feine Striche stellen die Punzen dar und<br />
sollen möglichst dünn gehalten werden. In der<br />
zweiten Überarbeitung wurde zum Vorteil<br />
des Schriftbildes das Wort « dongat » geändert<br />
und durch das Wort« dongah » ersetzt. Die<br />
Wortmarke erscheint nun kompakter als vorher.<br />
Janine Wiget | 2012<br />
Stühle und Raketen<br />
Ein Schriftentwurf. Eine Form muss gefunden<br />
werden. Ein noch nicht existierendes Wort.<br />
Eine Wortmarke soll kreiert werden. Eine anre-<br />
gende, interessante und anspruchsvolle<br />
Aufgabe, in der man sich gut verlieren könnte.<br />
Also wo soll ich suchen, wie beginnen ?<br />
Erst einmal die Sinne bezirzen lassen. Welche<br />
Themen interessieren mich? Ich stürze<br />
mich auf meine digitale Typosammlung, klick<br />
mich durch und suche alles heraus, was<br />
mich anspricht. Dann muss das Interessens-<br />
gebiet eingeschränkt werden : Soll es<br />
eine Schrift zu einem Thema sein? Kleidung,<br />
Essen, Blattformen, Frisuren ? Soll sie<br />
dick, dünn, eckig, rundlich, schmal, zierlich,<br />
unregelmässig oder geometrisch sein?<br />
Nun, Ich mag die fünfziger, sechziger und<br />
siebziger Jahre. Also schnapp ich mir Literatur<br />
zu diesem Thema. Darin recherchiere<br />
ich nach Zeitgeist, Schwerpunkten und den<br />
typischen Formen. Speziell vom Mobiliar<br />
lasse ich mich beeinflussen. Ich kopiere mir<br />
einige Möbelstücke heraus, skizziere<br />
die wichtigsten Formen jener Zeiten auf.<br />
Nun beginne ich zu skizzieren. Die erste grobe<br />
Formenfindung. Es enstehen einige Ideen-<br />
ansätze, die ich wieder verwerfe. Vielleicht be-<br />
ginne ich zuerst mit der Wortfindung, um<br />
danach die passende Form zum Wortklang zu<br />
finden. Planlos beginne ich die Wörter zu<br />
bilden. Auf jeden Fall soll ein « g » vorkommen.<br />
Auch ein « n » und « a » mag ich sehr gerne.<br />
Schlussendlich entscheide ich mich für das<br />
noch nicht dagewesene Wort « dongat ».<br />
Ich beginne wieder mit skizzieren, dieses Mal<br />
in der Tiefe. Die Schrift soll flächig sein<br />
und einen grossen Körper aufweisen. In der<br />
Grundform werde ich sie konstruieren<br />
und auf einem stehenden Rechteck mit abge-<br />
rundeten Ecken aufbauen. ( Eine typische<br />
Form der Sechziger ) Anschliessend kann jeder<br />
Buchstabe individuell optimiert werden.<br />
Sobald die Grundidee steht, wechsle ich vom<br />
Handzeichnen auf Papier an den Monitor.<br />
TAKEO<br />
Als mir das neue Projekt vorgestellt wurde, hatte ich schnell<br />
eine Ahnung in welche Richtung ich mit meiner<br />
Wortmarke gehen wollte. Vor längerer Zeit mal fand ich im<br />
Internet per Zufall eine Dokumentation über «Pixa-<br />
ção» , eine in den 70er Jahren in São Paolo entstandene<br />
Tagging/Graffi ti Abspaltung. Bei dieser Taggingrich-<br />
tung geht es nicht wie im Graffi ti um die Perfektion des eig-<br />
enen Styles und einer eigenen Farbkombi, sondern<br />
um die Markierung des Reviers. Dabei begeben sich die Ju-<br />
gendlichen in teils sehr gefährliche Höhen und es<br />
kommt nicht selten vor dass sie dabei sogar sterben. Es sind<br />
Jugendlichen die in den heruntergekommenen Favelas<br />
aufgewachsen sind und nichts zu verlieren haben. Die Taggs<br />
sind abstrakte gebrochene Schriften von Metall-<br />
und Rockband-Logos inspiriert. Als Schreibinstrumente die-<br />
nen die klassischen Spraydosen und Maler-Farbrollen.<br />
Ich fi ng an einzelne Buchstaben in verschiedenen Variationen<br />
zu zeichnen, um zu sehen was für Formen ich bevor<br />
zuge: eckige, runde, schmale oder breite. Ich begann mir<br />
Buchstaben, die optisch zusammenpassten zu kom-<br />
binieren, um das Schriftbild langsam fertigzustellen. Ich er-<br />
kannte, dass es unendliche Möglichkeiten gibt und<br />
ich darum die Optionen einkreisen musste. So experimen-<br />
tierte ich mit dem Duktus und den Winkeln. Weiter<br />
mit den Eigenschaften, welche die verschiedenen Schreibin-<br />
strumente charakterisieren.<br />
Ich kreierte moderne simple reduzierte Light-Buchstaben,<br />
klassische gotische Buchstaben und auch Pinselbuch-<br />
staben im Retro-Style. Ich entschied mich, auf die «moderne»<br />
«gotische» Richtung weiterzuführen, weil mir dieser<br />
Weg am vielversprechensten schien. Die Pixação Buchstaben<br />
weisen teilweise recht spezielle und verrückte Striche<br />
und Formen auf. Dies ver-suchte ich bewusst soweit wie mög-<br />
lich zu vermeiden, da ich kein chaotisches Schrift-<br />
bild wollte. Ausserdem entschied ich mich, den Stamm zu ver-<br />
breitern um die Lesefreundlichkeit zu unterstützen.<br />
Mein Schriftbild ist für die Verwendung als Logo/Beschriftung<br />
einer Streetart/Urbanart-Gallery gedacht, beider<br />
die Strasse und die höhere Klasse aufeinandertreffen. Elegant,<br />
simple, kalt, kantig sollte es wirken. Es soll die Strasse<br />
salonfähig machen und Charakter haben. Jedoch weder chao-<br />
tisch, unstrukturiert oder unorganisiert wirken.<br />
Der Name «takeo» bedeutet «kalt» auf Rongo Rongo, das ist<br />
die Sprache der Osterinsel. Ich fand es passte zum<br />
Profi l meines Schriftbildes und klingt als ob es das spanische<br />
Wort für Tagging sei.<br />
Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Ich fi nde, es wirkt stabil,<br />
fest, mit modernen wie auch Kalligrafi schen Eigen-<br />
schaften. Das Entwickeln eines eigenen Schriftbildes war eine<br />
schöne Herausforderung für mich, bei der ich meine grafi -<br />
schen Fähigkeiten unter Beweis stellen konnte.<br />
w<br />
CHRIS LENNY S.W. GR2A<br />
Ich faltete vor mich hin und fi ng an zu schreiben,<br />
nicht zu schreiben auf das Papier, sondern mit<br />
dem Papier. Zuerst faltete ich das Papier in Streifen,<br />
jedoch eignete sich das doppelt gefaltete Papier<br />
ganz und gar nicht. Die Streifen wurden geschnit-<br />
ten und vor mir entwickelte sich eine elegant und<br />
doch recht geometrische 3D Schrift. Die Grundlge<br />
war da. Ich wusste in welche Richtung meine<br />
Wortmarke gehen soll.<br />
Die labile Papierschrift lag also vor mir und ich<br />
faltete weiter. Ich musste wissen was ich bei der<br />
Digitalisierung einbringen kann und was alles<br />
machbar mit den verschiedenen Falttechniken ist.<br />
Kann ich Rundungen falten oder muss alles ganz<br />
klar und gerade sein? Schliesslich wollte ich den<br />
gefalteten E ekt so realistisch wie möglich<br />
herüberbringen. Das senk- und horizontale falten<br />
funktionierte eindeutig besser. Der Anblick ist<br />
auch wesentlich schöner, da es eher schlicht und<br />
minimal wirkt.<br />
Die ersten Skizzen entstanden schnell, daraufhin<br />
die erste Digitalisierung. Am Computer tüftelte ich<br />
mit den Farben und Konturen herum.<br />
Das es schlicht und eher elegant wirken sollte war<br />
mir von Anfang an klar, so entwickelten sich<br />
schlussendlich feine Konturen und ein pastelliges<br />
Minzegrün.<br />
SCHIFFE GEFALLEN MIR SCHON LANGE UND DIE LEIDENSCHAFT SIE AUS PAPIER ZU FALTEN IST<br />
MIR AUCH NIE VERGANGEN.<br />
athor. Abgeleitet von Thor, dem Wikingergott des Donners.<br />
Der Name wurde bewusst gewählt, denn man sagt, dass das<br />
Getränk wie ein Blitz einfährt und den Konsumenten über-<br />
menschliche Dinge tun lässt!<br />
Genug nun mit der Werbung und zur Schrift. Mir war von<br />
Anfang an bewusst, dass ich einen Schriftzug für einen<br />
Energy-Drink machen wollte. Also fing ich mit der Recher-<br />
che an. Die meisten gefundenen Logos sahen irgendwie<br />
«billig» und überspitzt aus, extrem knallige Farben und<br />
zackige Muster – ich wollte etwas Elegantes, Reduziertes.<br />
Etwas, das Stärke und Schnelligkeit zugleich vermittelt.<br />
Also fing ich mit einer Schriftrecherche an und fand schon<br />
bald eine Art von Schrift, die perfekt zu meinen Vorstel-<br />
lungen passte. Ich begann, meine Schrift von Grund auf<br />
zu entwickeln. Da ich bereits eine klare Vorstellung hatte,<br />
konnte ich auch relativ effizient arbeiten und stiess auf<br />
keine grossen Probleme.<br />
Ich denke, ich habe erreicht, was ich wollte: Die Schrift über-<br />
mittelt Stärke, da sie relativ fett ist und Schnelligkeit durch<br />
die Abrundungen und die leichte Neigung.<br />
Timo Beeler<br />
Es bringt nichts, wenn man eine<br />
sehr gute Werbung hat, aber nie-<br />
mand weiss welche Firma dahinter<br />
steckt. Deshalb sollte die Marke<br />
auffallen, sich vom Rest abheben.<br />
Ich wollte eine Schrift die durch-<br />
aus hervorsticht, aber trotzdem<br />
nicht allzu extravagant und über-<br />
trieben wirkt. Kaiger – für mich<br />
hat dieser Name eine sehr starke<br />
Ausstrahlung ; standhaft, furchtlos,<br />
altehrwürdig. Vor diesem, gab es<br />
nicht viele Varianten dich mich zu<br />
überzeugen vermochten. Das liegt<br />
daran, dass ich zu Beginn kaum<br />
Wert auf den Wortklang legte,<br />
sondern wie gut die Buchstaben<br />
sich mit meinen Schriftentwürfen<br />
umsetzen liessen. Es zeigten sich<br />
immer mehr Kriterien, die es zu<br />
berücksichtigen galt. So musste<br />
sowohl das Wort als auch die Ge-<br />
staltung eine gewisse Bedeutung<br />
haben, die auch zueinander passt.<br />
Nachdem diverse Schriftskizzen<br />
mit mehr oder weniger durchdach-<br />
ten Geltung vor mir lagen, musste<br />
nur noch eine ausgewählt werden.<br />
In die enge Wahl kamen : Tisjen,<br />
Estag & Kaiger. Doch eigentlich<br />
war schon da meine Entscheidung<br />
auf Kaiger gefallen. Es schien mir<br />
einfach perfekt, die Schrift strahlt<br />
Stärke und Beständigkeit aus,<br />
während der Wortlaut erhaben<br />
und mächtig klingt. Die Grund-<br />
struktur für die Umsetzung war<br />
rasch aufgebaut. Das knifflige kam<br />
erst als die Serifen und sonstigen<br />
Rundungen ins Spiel kamen. Als<br />
Hilfsmittel verwendete ich im-<br />
mer vordefinierte Kreise, damit<br />
das Schriftbild harmonisierte.<br />
Christian Frei<br />
EINE MARKE<br />
NICHT NUR AUFFÄLLT,<br />
SONDERN AUCH IN<br />
ERINNERUNG BLEIBT.<br />
DIE<br />
Brianna O‘Connor<br />
Anfangs wusste ich gar nicht wie ich<br />
beginnen sollte. Da fing ich an zu<br />
recherchieren und dachte mir einfach nur,<br />
es ist unmöglich eine neue Schrift zu<br />
erfinden. Ich sah Schriften in die ich mich<br />
verliebte, und solche die ich leicht<br />
kritisieren konnte. Doch ich sah viele die<br />
mich inspirierten. Da fing ich an. Ich<br />
hatte von Anfang an eine Vorstellung von<br />
meinem Wort und welche Buchstaben<br />
es beinhalten würde. Buchstaben die für<br />
mich sehr interessant wirken.<br />
R, M, L , A und E. Da kam ich ziemlich<br />
schnell auf mein Wort, Rembola. Doch bei<br />
der Schrift selber wars nicht so einfach.<br />
Das arabische Alphabet gefiel mir schon<br />
immer sehr. Ich probierte einen Schrift<br />
zu entwickeln, die den arabischen Schrift-<br />
zeichen glich. Ich fand sie dann doch<br />
sehr unleserlich und entschied mich in eine<br />
andere Richtung zu gehen.<br />
Leicht eingeschränkt waren wir natürlich.<br />
Das Wort musste mindestens vier Buch-<br />
staben haben und eine Unter- oder Oberläge.<br />
Als ich das erfuhr dachte ich mir sofort,<br />
dass es spannend wäre Grossbuchstaben<br />
mit Oberlänge zu machen. So wie ich<br />
es jetzt beim B gemacht habe. Als ich mein<br />
Wort hatte, überlegte ich mir was für eine<br />
Schrift dazu passen würde. Für mich wirkte<br />
es irgendwie afrikanisch. Da musste ich<br />
heraus finden was für mich eine afrikanische<br />
Schrift ist und probierte viel aus. Als ich<br />
anfing mit den doppelten Linien zu arbeiten,<br />
war es für mich klar, dass es so aussehen<br />
musste. Ein Problem war, dass die Buchstaben<br />
nicht in sich stimmten. Sie passten nicht.<br />
Das E und B musste ich noch anpassen, und ich<br />
bin jetzt sehr zufrieden mit meinem Wort.<br />
GESTALTUNG BEGINNT IM KOPF<br />
Die Entwicklung meines Ausdrucks begann mit der Idee eine Wortmarke für ein junges, dynamisches Unter-<br />
nehmen zu designen. So fing ich an nach Wörtern zu suchen, die mich klanglich an Ausdrücke unserer Gene-<br />
ration erinnerten. Ich entschied mich schlussendlich für den Ausdruck « pikzit » da dieser für mich zu Design,<br />
wie auch Verkauf passte, welche Hauptmerkmale meines fiktiven Unternehmen werden sollten. Nun fing ein<br />
langes, kopfzermarterndes Skizzieren an, bis ich schliesslich in einfachen, geometrischen Formen den ersten<br />
Ansatz für mein Design fand. Daraufhin begann ich mit Rechtecken, Quadraten und Kreisen zu experimentie-<br />
ren und mich so mehr und mehr an die Wortmarke « pikzit » heranzutasten. Geprägt wurde mein Design zudem<br />
von der vielfältig, lockeren, wie auch sehr gestylten Snowboarder Szene.<br />
Nora Bertoli<br />
Als wir die Aufgabe bekamen eine<br />
Wortmarke zu entwickeln, war mir<br />
sofort klar wie meine Schrift etwa<br />
aussehen sollte. Elegant, schlank,<br />
grazil, ein bisschen geheimnisvoll<br />
und doch stark. Ich wollte sie an die<br />
klassizistischen Schriften anlehnen,<br />
dazu etwas Federcharakter einfl ies-<br />
sen lassen. Mir schwebte eine vage<br />
Vorstel lung meiner Schrift vor, doch<br />
dann wusste ich nicht wie weiter,<br />
weil mir nicht klar war, wie ich an-<br />
fangen sollte. So begann ich mir ein<br />
Wort auszudenken. Nach der Be-<br />
stimmung der paar Buchstaben die<br />
unbedingt in meinem Wort dabei<br />
sein sollten, entstand die erste Ver-<br />
sion der Wortmarke: eryien. Ich wid-<br />
mete mich wieder der Schrift und<br />
nach einigen Skizzen hatte ich das e<br />
und eine Grundform für die gesamte<br />
Wortmarke: Jeder Buchstabe sollte<br />
von einer v-Form ausgehen, mit<br />
grossen Unterschieden in der Dicke.<br />
Der breite Strich endet plötzlich mit<br />
einem Knick, wird dünn, grazil und<br />
schliesst in einer Tropfenform ab.<br />
Dann begann ich die anderem Buch-<br />
staben zu zeichnen, doch schnell<br />
stellte sich heraus, dass mir eryien<br />
nicht sehr gefällt. Es passte nicht.<br />
Ich entwickelte weitere Buchsta-<br />
ben, sodass mit der Zeit nebenbei<br />
ein beinahe vollständiges Alphabet<br />
entstand und schob die Buch staben<br />
herum bis ich ein Wort hatte, das<br />
zum Klang und Aus sehen passte:<br />
niryael. Einige Buchstaben jedoch<br />
erwiesen sich als schwierig. Es har-<br />
monisierte einfach nicht miteinan-<br />
der. Ich zeichnete wieder weitere<br />
Buchstaben und vervollständigte<br />
das Alphabet. Mir gefi el jedoch der<br />
Klang des Wortes niryael. Ich wid-<br />
mete mich al so wieder den beste-<br />
henen Buch staben und schliesslich<br />
nach einigen Änderungen passten<br />
sie gut zueinander und meine Wort-<br />
marke ergab ein stimmiges Bild.<br />
Jessica Cafl isch<br />
Niryaels Pfad<br />
Von dieser Arbeit, habe ich viel lernen<br />
können. Es ging nicht nur darum, eine<br />
neue Schrift zu entwickeln. Es ging auch<br />
darum, bestehende Schriften zu analy-<br />
sieren, zu erforschen und auch als Inspi-<br />
ration zu nutzen.<br />
Angefangen habe ich mit Schriftana-<br />
lysen. Dabei habe ich mich nur auf die<br />
geometrischen Schriften beschränkt, da<br />
sie mich immer schon sehr inspiriert ha-<br />
ben. Ich habe mir aufskizziert, was die<br />
Merkmale der geometrischen Schriften<br />
sind und dann die vorhandenen Skizzen<br />
weiter bearbeitet.<br />
Zu Beginn fi el es mir schwer, mit mei-<br />
nen Skizzen anzufangen, sie zu bear-<br />
beiten. Aber mit der Zeit, als ich schon<br />
eine konkrete Vorstellung von meiner<br />
Wortmarke hatte, war es nicht mehr so<br />
schwer. Das Experimentieren mit den<br />
Linien und Winkeln war für mich interes-<br />
sant, da es so viele Möglichkeiten gibt.<br />
Meine Wortmarke hat Charakter und<br />
wirkt stark durch den gleichmässigen<br />
Schriftstamm. Ich will damit den Ein-<br />
druck der Räumlichkeit unterstützen.<br />
Da meine Wortmarke für ein Architek-<br />
turbüro gestaltet wurde, waren mir die<br />
klaren Linien und diese Räumlichkeit<br />
sehr wichtig.<br />
Daphne Abderhalden<br />
GR2A_daphne_abderhalden.indd 1 21.06.12 17:12<br />
Handschrift, Schwung und Standhaftigkeit, diese Be-<br />
griffe sollten meine Schrift beinhalten. Während den<br />
Recherchen und der Skizzenphase suchte ich nach<br />
Schriften, die mir persönlich gefallen. Ich nahm mir klas-<br />
sizistische Schriften unter die Lupe und testete meine<br />
Handschrift in verschiedenen Formen, achtete mich aber<br />
auch dass die schrift eine gewisse Standhaftigkeit bei-<br />
behält. Von einem Wort überzeugt war ich aber erst als<br />
ich an einem Abend während der Heimreise mir einige<br />
Gedanken zur Wortmarke machte und ein Kollege des-<br />
sen Künstlername «Melodiesinfonie» lautet, in den Sinn<br />
kam. Daraus entstand schliesslich synth, der Klang<br />
und die optische Wirkung stimmten für mich perfekt,<br />
so fing ich an zu skizzieren und kam schnell auf eine<br />
Lösung die meiner Vorstellung entsprach. Julia Haupt<br />
«Das Ende eines Buchstabenstriches als formschöner Abschluss durch runde Verdickungen.»<br />
Eine geradlinige Schrift für ein rundes, weiches Wort. Der konventionelle Tropfen,<br />
als wichtigste Form wurde in Buchstaben integriert, an denen ursprünglich keiner angehörte. Dadurch<br />
erhält das Wort eine ausser gewöhnliche Anmutung. Das grosse «A» war als Erstes gesetzt.<br />
Durch den geraden Endstrich rechts als Gegensatz zur formschönen Verdickung und den gebogenen<br />
Linien ist es die aussergewöhnlichste Form im Wort. «Mela» bedeutet auf italienisch Apfel,<br />
was sich durch die Rundungen schön ausdrückt. Die Buchstaben basieren auf einer Konstruktion aus<br />
Rechteck und Kreis. Neben den Tropfen sind die gebogenen Linien eine weitere Beschaffenheit,<br />
welche für die gerundete Chrarakteristik verantwortlich ist. Ausserdem ist «Alemela» auch<br />
ein Palindrom, das heisst, von vorn und von hinten gelesen gleich bleibend.<br />
Corina Bertschi<br />
Sie sind überall. Sie lauern in jeder Ecke.<br />
Prangen auf jedem Schild. Es gibt keinen<br />
Platz, keine Strasse, die sie nicht schon be-<br />
setzt haben. Sie leben einzeln oder in Grup-<br />
pen und jeder von Ihnen ist ein Unikat und<br />
doch Keines. Mitten in dieser Masse machte<br />
ich mich auf die Suche, auf die Suche nach<br />
meinen Unikaten. Ich bewaffnete mich also<br />
mit der Handykamera und verirrte mich kurz<br />
darauf im Universum der Buchstaben. Einmal<br />
damit angefangen, bekam ich schnell das<br />
Gefühl des Verfolgt-Seins. Wohin ich auch<br />
ging, überall waren sie schon. Nur die, die<br />
ich suchte, waren nirgends. Irgendwann wäh-<br />
rend meiner Odyssee fand ich meinen chatoi<br />
oder besser gesagt er mich. Alles begann mit<br />
einem « n », welches beleidigt von dan-<br />
nen zog, als es durch ein « h » ersetzt<br />
wurde. Es folgten kurz darauf das<br />
« o », anschliessend das « c » und<br />
kurz darauf das « a ». Wobei mir bei<br />
den letzten beiden zuerst<br />
die falschen untergejubelt wur-<br />
den. Erst nach langwierigem<br />
und mühsamem Aussortieren,<br />
Orten und Abwägen entschied<br />
ich mich endgültig. Das « i » hat-<br />
te sich, wie ich nach einiger Zeit<br />
feststellte, die ganze Zeit hin-<br />
ter dem « h »-Strich versteckt.<br />
Wobei mir der « i »-Punkt noch<br />
einige Male entwischte, bis ich ihn zum Blei-<br />
ben überreden konnte. In meinem wilden und<br />
bestrebten Tun übersah ich lange das « t ».<br />
Ich unterschätze das scheue Wesen dieses<br />
Buchstabens, der weder in der Oberlänge<br />
noch in der Mittellänge richtig dazugehört.<br />
Doch nach viel gutem Zureden entschied<br />
er sich trotzdem, der Gruppe beizutreten.<br />
Nun stehen die sechs da, stolz, dass sie den<br />
Schritt aufs Papier gewagt haben. Jeder von<br />
ihnen ein Unikat, welches erst in der Grup-<br />
pe richtig erkannt und hervorgehoben wird.<br />
Jasmin Zurfluh<br />
Verfolgen<br />
und verfolgt<br />
werden<br />
Schriftblatt_Chatoi_JasminZurfluh_2C.indd 1 26.06.12 05:28<br />
Der BastarD<br />
Die Gestaltung dieser schrift wurde stark von der orientalischen Gastaltung beeinflusst; spezifisch vom tropfenform, welche immer wieder eine zentrale<br />
rolle in der orientalischen Gestaltung spielt. Im gegensatz dazu ist sie aber nicht gezeichnet, sondern strikt kostruiert. Die Formen, welche gebraucht<br />
wurden, gehen von der Basis eines tropfens aus und werden von Geraden und Kreisformen ergänzt. Da die schrift dementsprechend schnell konstruiert<br />
und angepasst werden konnte, wurden das ganze alphabet und einige sonderzeichen gebaut. erst anschliessend dazu wurde das Wort dazu bestimmt<br />
und die einzelnen Buchstaben wurden erneut angepasst. Durch diese Kombination vom Gezeichneten und Konstruierten ergibt sich eine spezielle und<br />
eigenartige schrift mit indivuduellen eigenschaften welche durch die symetrie des schriftzuges einen starken eindruck hinterlässt.<br />
Cagdas Cakmaktas<br />
dowah_fin.indd 1 26.06.12 17:10<br />
GRUFS – Die kontinuierliche Erfahrung<br />
Der Prozess dieser Aufgabe neigt sich nun<br />
nach monatelanger Bearbreitung seinem<br />
Ende zu. Ein einzelnes Blatt vermag kaum<br />
den Umfang des Prozesses zu spiegeln.<br />
Meine relative Behauptung wurde ebenfalls<br />
erneut bestätigt, dass eine Aufgabe desto<br />
schwieriger ist, je weniger Angaben sie hat.<br />
In anderen Worten, in Aufgaben wie die-<br />
sen wo man irgendeine Schrift erfinden<br />
muss, mag man anfänglich das Gefühl<br />
haben diese Freiheit würde die Aufgabe<br />
vereinfachen, denn mehr Instruktionen<br />
könnten unsere Ideenvielfalt eingrenzen.<br />
Dies mag sein, aber somit werden auch<br />
die Anforderungen viel höher gesetzt.<br />
Nun, ich bin ein Mensch der sich oft fest<br />
auf die Details fokusiert, so fest dass er<br />
gelegentlich das wesntliche vergisst und<br />
so etwas stur oder gar verspannt wirkt.<br />
Deshalb war die Richtung in die meine<br />
Schrift sich bewegte schnell klar und ich<br />
ging jeden Buchstaben für sich durch,<br />
jedoch immer mit der Grundgestaltung<br />
im Hinterkopf. Die Übereinstimmung der<br />
verschiedenen Buchstaben wurde immer<br />
wieder überprüft, aber es stellte sich oft-<br />
mals heraus dass diese nicht ganz pass-<br />
ten. Es wurde mehrmals erwähnt, dass<br />
meine Schrift eine gewagte wäre, denn<br />
sie ist nicht geometrisch konstruiert und<br />
hatte keine einheitliche Regeln durch<br />
ihre schwungvollen und spitzen Formen.<br />
Spätestens bei der Gestaltung des Buch-<br />
staben S verstand ich wie schwierig eine<br />
nicht konstruierte Schrift wirklich ist.<br />
Dieser Buchstaben war klar der proble-<br />
matischste von allen. Während G, R und<br />
U recht gut zueinander passten, war S ein<br />
Teil für sich. So wurde sie bis zum letzten<br />
Tag vor der Präsentation ausgefeilt und<br />
schlussendlich konnte trotzdem meiner<br />
Meinung nach eine gewisse Harmonie<br />
wahrgenommen werden und sie passte in<br />
sich. Vor dem Tag der Presentation ver-<br />
suchte ich immer die anderen Schriften<br />
meiner Klassenkameraden zu ignorieren<br />
und mich nicht von diesen beeinflussen<br />
zu lassen. Zu meiner Überraschung ge-<br />
noss meine Schrift beim Vergleich auf<br />
der Wandtafel viel Eigenständigkeit, es<br />
hat sich also bewährt vorher nicht zu<br />
fest auf die anderen Beispiele zu ach-<br />
ten sondern sein eigenes unabhäning<br />
durchzuziehen. Ich sehe den Schriftzug<br />
als ein lehrreicher Erfolg auch wenn er<br />
nicht die höchste Note erhällt. Ich habe<br />
verstanden dass sie tatsächlich gewagt<br />
ist und nächstes mal werde ich bestimmt<br />
konstruierter vorgehen und nicht so stur<br />
auf mein Grundkonzept beharren.<br />
Angefangen habe ich mit skizzieren, bis schliesslich in meinem Kopf<br />
ein Bild, von meiner Schrift, entstand. Die ersten Buchstaben, von<br />
meinem besten Entwurf, waren zu wenig 3D. Ich erforschte im<br />
Internet wie ich meine Schrift besser ausbauen könnte. Bei den<br />
nächsten Schriftzügen zeichnete ich den Stamm breiter und die<br />
Rundungen schwungvoller. Ich war mit dem Resultat aber noch<br />
nicht ganz zufrieden. Die Endstriche, die bisher alle abgeschrägt wa-<br />
ren, fing ich an rund zuformen. Auch kolorierte ich die zu sehende<br />
«Hinterseite» des Buchstabens schwarz. Der dadurch entstandene<br />
Effekt gefiel mir und ich entschied mich für diese Schrift. Im Illust-<br />
rator habe ich die Schrift nur mit Kreisen und Vierecken aufgebaut.<br />
Die Schrift zeichnet sich durch verschiedene Eigenschaften aus. Der<br />
Stamm und auch die Querbalken sind jeweils am Ende abgeschrägt.<br />
Der Buchstabe f geht bis zu der Unterlinie. Das 3D kommt durch<br />
die Breite und die Färbungen gut zur Geltung. Bei diesen Buch-<br />
staben gibt es eine Vorder- und Hinterseite. Sichtbar wird dieser<br />
Wechsel von der Vorder- auf die Rückseite bei den Rundungen<br />
des Buchstabens, welche ich mit Farbe hervorhebe. Der Weg zur<br />
eigenen Wortmarke kostet viel Zeit und Geduld. Ich bin jedoch<br />
stolz und zufrieden mit dem Endergebnis.<br />
Fabienne Nann<br />
Meine grundlegende Idee war es eine<br />
sehr geometrische Schrift aufzubauen.<br />
Das heißt, es sollte eigentlich nur aus<br />
Kreisen und Linien aufgebaut werden. Je-<br />
doch funktionierte dies nur bedingt, da<br />
einige Elemente dann wie verzogen oder<br />
unproportional aussähen. Auch konnte<br />
ich mich lange nicht entscheiden, in wel-<br />
che Richtung es gehen sollte, da geo-<br />
metrisch sehr viele Möglichkeiten of-<br />
fen lässt, ob Quadrate mit ausgeschnit-<br />
ten Spickel, nur angeordnete<br />
Kreise oder gradlinig ohne ei-<br />
nen Bogen. Aber ich kam<br />
zum Entschluss, dass all die-<br />
se Schriften zwar ganz toll<br />
aussehen aber im Moment<br />
jeder macht und kein bisschen<br />
mehr speziell sind. Beim Auf-<br />
bau der Schrift gab es dann<br />
einige Komplikationen. Da ich nicht über-<br />
all einen ganzen Kreis verwenden konnte,<br />
musste ich jeweils einen Teil des Bogen<br />
verwenden. Aber nicht für jeden Buchsta-<br />
ben könnte die gleiche Länge des Bogen<br />
genutzt werden und verzerren wollte ich<br />
den Kreis nicht, was zu einem Problem<br />
zwischen Konzept und Optik führte. Je-<br />
doch musste ich einige Konzeptideen<br />
vergessen und auf die Ästhetik achten,<br />
damit es nicht nach einem Design-Chaos<br />
Eigene Wortmarke<br />
wirkte. Mit einigen Buchstaben wie dem<br />
«t» gab es erst recht Probleme, wie sollte<br />
das «t» aussehen? - Einfach gerade abfal-<br />
lend wie das «f» einfach ohne bogen oder<br />
doch wie die Spiegelung davon mit ei-<br />
nem Bogen? Und wenn ja, wie groß soll<br />
der Bogen sein. Wie der des «f» ‘s um es<br />
einheitlich aussehen zu lassen und dem<br />
Konzept nachgehen oder doch ganz indi-<br />
viduell. Am ende war es dann doch ein<br />
Bogen, der genau wie das «f» aussah,<br />
einfach Spiegelverkehrt. Der<br />
Grund, warum ich schlecht<br />
von diesem geraden «f» loslas-<br />
sen konnte, war das ich ei-<br />
gentlich ein «i» zwischen «t»<br />
und «f» einbauen wollte. Und<br />
wären die Buchstaben in ande-<br />
rer Reihenfolge aufgetreten,<br />
wäre dies auch kein Problem<br />
gewesen. Ich war allerdings froh und zu-<br />
frieden mit jeder Entscheidung, die ich<br />
getroffen hatte. Und am Ende gab es so-<br />
gar noch die Möglichkeit mit einer Seri-<br />
fen und einer Serifenlosen Schrift zum<br />
Ziel zukommen. Und wie ich finde, sind<br />
beide Varianten sehr gelungen. Es sind<br />
zwar definitiv keine Fließtextschriften<br />
aber, da es ja eine Wortmarke sein sollte,<br />
denke ich sind beide sehr gut einsetz-<br />
bar als Titel, Logo oder Überschrift.<br />
Nicolai Spicher<br />
Ich musste einige<br />
Konzeptideen ver-<br />
gessen und auf die<br />
Ästhetik achten,<br />
damit es nicht nach<br />
einem Design-<br />
Chaos wirkte.<br />
Meine Wortmarke entstand durch das Ausprobieren verschiedener<br />
Schriftstile und Buchstabenzusammensetzungen. Ich wollte von An-<br />
fang an gewisse Buchstaben wie das «s» und «x» in meinem Wort<br />
haben, da ich mir vorstellen konnte mit diesen Buchstaben einen gu-<br />
ten Schriftzug zu erstellen. Ich habe die ausgewählten Buchstaben<br />
immer wieder anders und neu angeordnet bis für mich ein Wort ent-<br />
stand, dessen Sound gut klang und dessen Buchstabenkonstellation<br />
gut aussah.<br />
Begonnen habe ich also mit dem Wort. Danach kam die Suche nach ei-<br />
ner geeigneten Schrift die zum Klang des Wortes passte. Ich wusste<br />
am Anfang nicht genau, in welche Richtung ich gehen sollte. Es stand<br />
dann aber schnell fest, dass der Stil eckig sein musste um zum Wort<br />
zu passen. Nach langem ausprobieren hatte ich eine geeignete Form<br />
für den Buchstaben «r». Aus diesem «r» formte ich dann die noch<br />
fehlenden Buchstaben und hatte am Schluss eine für mich zum Wort<br />
passende Schrift gefunden.<br />
Es war eine Herausforderung ein neues Wort zu erfinden und noch<br />
eine geeignete Schrift zu entwickeln. «Skrimlox» ist meine Wortmar-<br />
ke. Die eigene Wortmarke vollendet zu sehen, hat mir persönlich gros-<br />
se Freude bereitet, weil man erst nach Fertigstellung sehen konnte,<br />
dass sich der Aufwand gelohnt hat.<br />
Ladina Barblan<br />
Aus den eigenen gedAnken formen<br />
orientalisch gedacht und natürlich geformt<br />
mira meier<br />
macht den buchstaben satt.<br />
führten mich auf die entscheidende spur.<br />
meine lettern sollen sich verbinden<br />
die büchse der pandora soll meine schr ift beherbergen.<br />
ich will den separatismus verringern.<br />
die organischen letter.<br />
entrollten sich wie blätter,<br />
ich schlender te durch die St r assen wie so oft.<br />
was kann an die osmanische form erinnern?<br />
durch das spiel mit den formen,<br />
die elemente der natur<br />
die starke ader im blatt<br />
mit draht, ton und türkischen normen<br />
was mag sich dahinter verbergen?<br />
der hauch des orients umhüllte mich unverho t<br />
und sich somit im endstadium be nden.<br />
SONNE, MOND UND KREISE<br />
KLARHEIT HATTE ICH AM ANFANG DER AUFGABE<br />
ÜBERHAUPT NICHT. NUR DIESES WORT KAM MIR<br />
IMMER WIDER IN DEN SINN, DESHALB SETZTE ICH MICH<br />
AN DEN COMPUTER UND GOOGELTE SCHRIFTEN, DAMIT<br />
ICH MIR EINEN ÜBERBLICK SCHAFFEN KONNTE, IN<br />
WELCHE RICHTUNG ICH GEHEN WOLLTE. BEI DIESEN<br />
RECHERCHEN GEFIELEN MIR KLARE, EINFACHE SCHRIF-<br />
TEN SEHR VIEL BESSER ALS Z.B. WELCHE MIT SERIFEN<br />
ODER VERSCHNÖRKELTE.<br />
EIN PAAR STICHWORTE, DIE ICH MIR DANN AUF-<br />
SCHRIEB, DIE MEINE SCHRIFT VERKÖRPERN SOLLTE<br />
WAREN; KLAR, GEOMETRISCH, SCHLICHT, AUF DEM<br />
KOPF LESBAR, REDUZIERT. DESHALB ENTSCHIED ICH<br />
MICH FÜR EINE KONTRUIERTE SCHRIFT. ICH HABE MIT<br />
VIELEN GRUNDSTEINEN BZW. GRUNDFORMEN EXPE-<br />
RIMENTIERT, UNTER ANDEREM MIT KREISEN, DREI-<br />
ECKEN UND WEITEREN KONSTRUIRTEN FORMEN.<br />
SCHLUSSENDLICH ENTSCHIED ICH MICH DANN FÜR<br />
DEN KREIS, DA ER AUCH VERVIELFACHT INEINANDER<br />
AM STIMMIGSTEN WAR, ICH MIR EINE RUNDE SCHRIFT<br />
SEHR GUT VORSTELLEN KONNTE UND MEHRERE NACH-<br />
EINANDER SEHR IN SICH GESCHLOSSEN WIRKEN/EIN-<br />
HEITLICH. DIE GRUNDFORM HATTE ICH NUN SCHON<br />
EINMAL, JETZT FEHLTE NUR NOCH DAS WORT.<br />
DANN KAM MIR DIE IDEE; WIESO NICHT EINE<br />
SCHRIFT UND EIN WORT, DASS MAN SOWOHL NORMAL<br />
ALS AUCH AUF DEM KOPF LESEN KANN?! SO SCHRIEB<br />
ICH MIR BUCHSTABEN AUF, DIE MAN VEREINFACHT<br />
AUCH KOPFÜBER LESEN KANN UND DEN GLEICHEN<br />
BUCHSTABEN AUF DEM KOPF ERGEBEN. SCHLUSSEND-<br />
LICH HATTE ICH DANN ABER P, D, A UND E. ICH SCHRIEB<br />
SIE EINZELN AUF ZETTEL UND SCHOB SIE HIN UND HER<br />
BIS DARAUS DAS WORT DEPA ENTSTAND. IRGENDWIE<br />
GEFIEL MIR DAS WORT; KURZ, KNACKIG UND NEUTRAL.<br />
NUN BAUTE ICH DIE EINZELNEN BUCHSTABEN<br />
ANHAND EINES KREISES AUF, DAS WICHTIGSTE WAR,<br />
DASS DIE SCHRIFT ABSOLUT RUND SEIN, JEDOCH NOCH<br />
UNTER- ODER OBERLÄNGE BESITZEN MUSSTE. NACH<br />
EIN PAAR VERSUCHEN GELANG MIR EIN NEUES WORT<br />
INKL. SCHRIFT ZU GESTALTEN, DAS KLAR LESBAR,<br />
SOWOHL NORMAL ALS AUCH KOPFÜBER FUNKTIO-<br />
NIERT UND SEHR MINIMALISTISCH IST.<br />
ALLEGRA GLUPE | 2012<br />
DIE KONSTRUIERTE FEDERSCHRIFT<br />
AUSSPRACHE» Das Wort klingt für mich weich aber trotz-<br />
dem satt. Je nach dem, wie man das Wort ausspricht oder betont macht<br />
der Buchstabe «h», der auch an einer eher ungewöhnlichen Stelle<br />
steht, und «o» das Wort weich. Das «h» hat auch einen hinauszö-<br />
gernden Effekt wodurch die zwei «pp’s» am Schluss, dem Wort einen<br />
satteren Klang verleihen.<br />
ENTSTEHUNG» Während dem Recherchieren skizzierte<br />
ich zufällig aneinander gereihte Buchstaben, um eine interessante<br />
Form zu entwerfen. Dadurch kam ich auf das Wort «Nhop». Ich er-<br />
gänzte das Wort schlussendlich mit einem weiteren «p» wodurch es<br />
anderst betont wird und optisch interessanter wirkt.<br />
FORMCHARAKTER» «Nhopp» klingt für mich voll-<br />
kommen und bodenständig. Darum hat meine Wortmarke eine<br />
durchgehende Breite des Grundstrichs, ausser bei der Schulter<br />
und dem Schrägstrich beim «N». Die Serifen und Fähnchen, die die<br />
Buchstaben auf den linken und rechten Seiten schmücken, verleihen<br />
der Wortmarke einen weiteren interessanten Charakter. Sie erin-<br />
nern auch an Noppen was natürlich sehr zum Wort passt. Damit das<br />
Wort nicht ganz so kantig aussieht, brachte ich noch rundungen in<br />
die Wortmarke, z.B bei den Serifen oder der Schulter. Die Schulter<br />
habe ich zusätzlich noch mit einem Federcharakter entworfen. Dadurch<br />
mischte ich konstruierte Schrift mit Federschrift. Beim digitalisieren<br />
experimentierte ich mit verschiedensten Details, z.B mit den Breiten,<br />
x-Höhen, Rundungen, der Laufweite usw. Während dem Entwerfen der<br />
Schrift versuchte ich das gelernte anzuwenden. Ich habe zum Beispiel<br />
versucht möglichst viele Bezüge herzustellen.<br />
Louis Wälti<br />
Wortmarke<br />
28.06.2012<br />
Jedalgo<br />
Meine Wortmarke sollte eine konstruierte Schrift, basierend auf<br />
einem geometrischen Raster werden. So entstand schliesslich,<br />
aus einer Schrägansicht von Würfeln, ein geometrisch kubisches<br />
Mosaik muster.<br />
Meine Wortmarke ist nicht horizontal angeordnet, sondern<br />
durch Silbentrennung auf drei Zeilen aufgeteilt. Dies geschah aus<br />
optischen Gründen. Bei einer Einzeiligen Anordnung fehlte das be-<br />
stimmte Etwas, die Buchstaben wirkten irgendwie verloren. Durch<br />
die dreiteilige Komposition entstand schliesslich eine interessan-<br />
te Form und verlieh der Wortmarke eine gewisse Spannung. Die<br />
Verschiebung der mittleren Zeile lockert das Ganze etwas auf und<br />
gibt dem Schriftzug Raum zum atmen. Diese spezielle Gliederung<br />
brachte aber auch Schwierigkeiten mit sich.<br />
Die Oberkantoberlänge des Buchstabens «d» geriet in<br />
Konfl ikt mit der oberen Zeile. Das «d» sollte nicht in die obere Zeile<br />
hineinfl iessen, der Zeilenabstand darf nicht zu gross sein, da sonst<br />
das Wort auseinander fallen würde, und dennoch sollte der Buch-<br />
stabe gut erkennbar sein. Das «a» sollte nicht zu ähnlich wie ein<br />
«q» sein, weshalb ich mich da für einen offenen Punzen entschied.<br />
Andere Buchstaben wie zum Beispiel das «o» oder das «e» bereite-<br />
ten weniger Probleme, da die Formgebung bei diesen Zeichen sehr<br />
deutlich und auch gut erkennbar ist. Aus diesem Arbeitsprozess<br />
resultierte schliesslich die nebenstehende Wortmarke Jedalgo.<br />
Muriel Blanc<br />
NPAIR<br />
Beim Start des Projekts habe ich mich<br />
entschieden meine Wortmarke aus einer<br />
bestehenden Schrift zu entwickeln. Das<br />
Design der Wortmarke sollte das The-<br />
ma der Fliegerei widerspiegeln. Beim<br />
durchforsten einiger Fontsites, bin ich<br />
fündig geworden. Die gewählte Schrift<br />
enthielt bereits die gewünschten Cha-<br />
rakterzüge. Kurze Zeit später bemerkte<br />
ich jedoch, dass dieser Schritt der fal-<br />
sche war. Ich habe mich zunächst damit<br />
befasst, unzählige Varianten von Abän-<br />
derungen der bestehenden Schrift zu<br />
gestalten. Dies brachte mich aber nicht<br />
zu einer individuellen Lösung. Damit<br />
habe ich mich nicht zufrieden gegeben.<br />
Der Neustart war somit vorprogram-<br />
miert. Eine von Grund auf neue Wort-<br />
marke musste entwickelt werden. Dabei<br />
habe ich jedoch die Grundidee des Flie-<br />
gens anfangs noch beibehalten. Schritt<br />
für Schritt entfernte sich das Design des<br />
Logos von der Fliegerei. Es musste also<br />
ein neues Thema gefunden werden.<br />
Angefangen mit einer Lüftungs- und<br />
Klimatechnik Firma, bin ich schliesslich<br />
bei der Firma NPAIR Messebautechnik<br />
gelandet. In dem Logo sehe ich bei den<br />
Buchstaben die Ansicht von Trennwän-<br />
den in der Flucht. Es entstehen Gänge.<br />
Die Firma hat sich spezialisiert auf ul-<br />
traleichte Messebauten, die schnell auf<br />
und wieder abgebaut werden können.<br />
Zusammenfassend war dieses Projekt<br />
für mich eine gute Übung, zu lernen<br />
was es heisst, nie bei einer Idee zu ver-<br />
weilen die nicht optimal ist. Wichtig ist<br />
immer wieder zu versuchen die best-<br />
möglichste Lösung zu fi nden. Um dies<br />
zu erreichen darf ich auch vor einem<br />
Neubeginn nicht absehen.<br />
Noé Robert<br />
MESSEBAUTECHNIK<br />
Eine Wortmarke muss durch ihre Ein-<br />
zigartigkeit auffallen, ansonsten taucht<br />
sie im Meer dieser vielen verschiedenen<br />
Schriften unter. Also wollte ich, dass mei-<br />
ne Wortmarke durch eine simple aber<br />
doch spezielle Art hinaussticht. Ich er-<br />
setzte bei den Buchstaben die hori-<br />
zontalen Mittelstriche durch Diagona-<br />
le. Dies kann man gut beim «A» und «B»<br />
sehen. Doch es war ein langer Weg bis<br />
ich zu diesem Resultat kam.<br />
Ich recherchierte viel im Internet und in<br />
Büchern bis mein Kopf rauchte. Nun hat-<br />
te ich genug Inspirationen und Ideen.<br />
Dabei entdeckte ich sehr interessante<br />
Buchstaben und Schriften. Danach war<br />
es an der Zeit mit dem Skizzieren loszu-<br />
Das gewisse Etwas<br />
legen. Ich zeichnete viele verschiedenar-<br />
tige Buchstaben. Rasch merkte ich, dass<br />
meine Schrift eine Serifenlose sein wird.<br />
Nun experimentierte ich mit den Buch-<br />
staben, denn ich wollte dieser Schrift<br />
etwas Besonderes geben. Nach einger<br />
Zeit kam ich dann auf eine originelle und<br />
doch schlichte Lösung mit den Diagona-<br />
len Strichen. Also setzte ich dies um und<br />
begann mit dem Digitalisieren der Wort-<br />
marke. Das Resultat dieser Aufgabe ist die<br />
Wortmarke JABUQA.<br />
Ich fand dieses Projekt sehr spannend.<br />
Man brauchte viel Geduld bis man seine<br />
eigene Schrift und eine Harmonie zwi-<br />
schen den Buchstaben gefunden hat.<br />
Marius Eitzinger<br />
Tritra tralala und Schrigoli<br />
ist da. Genau so kam mir Schrigoli in den Sinn als ich<br />
am Arbeiten war und meine Schwester Kasperli Hörspiele hörte. Ich<br />
suchte nach Namen und nervte mich total, weil kein einziger Name mir irgend-<br />
wie gefiel. Zuerst ging ich mal in Richtung Thailand doch gab es schnell wieder auf.<br />
Ich wollte unbedingt einen Namen, welcher noch nicht existiert. Als ich schon kurz vor dem<br />
Anfall war und ebenfalls Kasperli hörte, kritzelte ich irgendein paar Worte und was kam her-<br />
aus, SCHRIGOLI. Mir gefiel dieser Name sofort und als ich im Google recherchierte ob dieser<br />
Name bereits schon existiere, kamen keine Ergebnisse. Also habe ich schon mal mein Ziel, einen neuen<br />
Namen zu erfinden, erfüllt. Mein nächstes Ziel war, einen Namen zu erfinden, welcher auffällt und<br />
speziell klingt. Was ich dann auch abhaken konnte, weil der Name sowohl kindlich, frech, witzig und<br />
lustig sein kann, als auch modern, reif und edel. Dieser Name ist sehr vielseitig und könnte vieles<br />
darstellen oder präsentieren. Ausserdem kann man Schrigoli gut charakteriesieren, was mir<br />
dann bei der Schrift schwer fiel, weil alles irgendwie passte. Ich entschied mich dann schlus-<br />
sendlich für etwas eckiges, spitziges und schmales. Weil der Name schon sehr speziell ist und<br />
auffällt, wollte ich die Schrift simpel und einfach gestalten, sonst wäre es zuviel des<br />
Guten. Damit es aber nicht nur eine stinknormale eckige Schrift ist, spielte ich mit dem<br />
s, c und i. Da Schrigoli sozusagen « frech » ist, fand ich es noch eine witzige<br />
Idee mit den runden i-Punkten. Damit wirkt sie nicht so spiessig.<br />
Schrigoli ist ein Name und Schrift, welche eine positive<br />
Ausstrahlung hat.<br />
by Noemi Shayenne Russenberger<br />
noemi_Präsi.indd 3 25.06.12 18:08<br />
KroKodile<br />
ohne grosse erwartungen und mit einer einzi-<br />
gen Vorstellung, dass ich nur Versalien benüt-<br />
zen werde ging ich an die Aufgabe ran. doch<br />
zu meiner enttäuschung musste die Wortmarke<br />
mindestens eine ober- oder Unterlänge be-<br />
inhalten, was in den Grossbuchstaben lo-<br />
gischerweise nicht vorkommt. ich ging sehr<br />
experimentel vor und habe viel dem Zufall<br />
überlassen. ich fing an das ganze Alphabet<br />
wild durcheinander zu skizzieren. Jetzt hat-<br />
te ich Unmengen an ideen und am liebsten<br />
hätte ich alle vertieft, da ich mich nicht nur<br />
für eine richtung entscheiden konnte. in der<br />
darauffolgenden Typolektion habe ich etwas<br />
neben meine Buchstabenskizzen gekrizelt, ir-<br />
gendeine geometrische Form. dann habe ich<br />
sie nochmals gezeichnet in verschiedenen<br />
Varianten, mit einer dicken Kontur, einer dün-<br />
nen, ausgemalt, 3d usw. die Form war nicht<br />
besonders schön, trotzdem gefiehl mir sie so<br />
gut, dass ich sie mit dem kleinen „a“ aus mei-<br />
nem Wort fusionierte.<br />
Nach einigen erfolgreichen ergebnissen<br />
kamen dann auch noch K, Y und o dazu. K<br />
und Y wählte ich, da sie diagonale Striche<br />
haben die von der Mitte aus wegstechen,<br />
was ich persöhnlich sehr schön finde weil sie<br />
dadurch so frei und luftig aussehen. das o<br />
nahm ich zur Kompensierung für die anderen<br />
Buchstaben; eine grosse runde Form mit ge-<br />
schlossenem Punzen. das Wort: KAYo. Jetzt<br />
hatte ich den Namen und mehr oder weni-<br />
ger die Stilrichtung. die Wortmarke lebt von<br />
der linie und Fläche. die einfachen Formen,<br />
grossen Punzen und schmalen linien lassen<br />
die Schrift elegant und leicht aussehen. die<br />
ausgefüllten, dunklen Flächen sehen schwerer<br />
aus und führen durch ihre schräge auf und ab<br />
Positionen die Augen von links nach rechts.<br />
im Grossen und Ganzem bin ich sehr zufrieden<br />
mit dem ergebnis. Und vielleicht werde ich in<br />
naher Zukunft das Alphabet vervollständigen,<br />
damit ich die Typo mal gebrauchen kann.<br />
Cyril Portmann<br />
Nach mehrseitigem Skizzieren auf der Su-<br />
che nach einem interessanten neuen Schrift-<br />
bild kam jeweils die frustrierende Erkenntnis,<br />
dass es so etwas ( ähnliches ) bereits in mehre-<br />
ren Ausführungen gibt. Und wenn ein Design<br />
dann mal wirklich noch nicht verwendet wur-<br />
de, dann hat das auch seine Gründe... Schluss-<br />
endlich kam mir die Idee für einen Charakter,<br />
der stark an den unten abgebildeten Illustra-<br />
tionsstil angelehnt ist. Im Unterricht haben<br />
wir gelernt, dass das Erfassen und Zeichnen<br />
einer Schrift eigentlich das Zeichnen von<br />
Leerraum ist ( Punzen / Zeichenabstand ) und<br />
bei dem Beispiel unten werden ebenfalls nur<br />
die Schatten gezeichnet, um die Konturen<br />
eines Gesichtes abzubilden. Ein Merkmal,<br />
welches in allen sechs Buchstaben zum Vor-<br />
schein kommt ist der Abstrich, der sich an<br />
einer Stelle so stark verjüngt, dass er in ei-<br />
ner spitzen Krümmung mündet. Runde For-<br />
men sind nie ganz geschlossen, berühren sich<br />
nur knapp oder gar nicht. Der Charakter der<br />
Schrift wirkt für mich aggressiv und gefähr-<br />
lich, trotz der vielen Rundungen, weshalb<br />
ich mich beim Anwendungsbeispiel auch für<br />
ein Giftmüll-Entsorgungsunternehmen ent-<br />
schieden habe. Rückblickend bin ich nicht<br />
mehr zufrieden mit dieser Arbeit, da ich in<br />
der Zwischenzeit einige Fortschritte gemacht<br />
habe und auch anders an den Entwurfspro-<br />
zess herangehen würde.<br />
Moritz Bauer<br />
Designing Seprom<br />
Ich wusste sehr schnell, dass ich meine Wort-<br />
marke für Surfboards, Snowboards, Skateboards<br />
und Streetwear kreieren wollte. Ich liebe Marken<br />
wie Vans und Roxy, vergöttere das Snowboard<br />
fahren und liebe das Meer und das Surfen. Ich<br />
begann im Internet zu recherchieren wie ande-<br />
re Snow- Skate- und Surfmarken aussehen. Ich<br />
liess mich inspirieren und fi ng an zu skizzieren.<br />
Ich wusste schnell, dass ich eine geschwunge-<br />
ne Schrift möchte. Eine mit Kreisen oder Wellen<br />
darin. Was ich auch ganz klar wollte, war eine<br />
eher dicke Schrift, vielleicht sogar ohne Punzen.<br />
Da ich sehr gerne lang gezogene Schriften habe,<br />
wollte ich dies mit einbauen. Meine Handschrift ist<br />
auch eher lang. Ich habe mit meiner Handschrift<br />
ancy geschrieben und dann angefangen daran<br />
auszuprobieren. Ein Typografi ebuch hat mich zu-<br />
sätzlich inspiriert. Vom Buch habe ich auch viel<br />
abgezeichnet was mir gefi el, und habe dann die<br />
Buchstaben angefangen zu verändern. Nach lan-<br />
gem ausprobieren sah ich plötzlich in dem Buch-<br />
staben a meine Welle. Die Welle steht für mich für<br />
Schnee, Wasser und Bewegung (Sport). Ich bin<br />
sehr zufrieden mit meiner Wortmarke und würde<br />
am liebsten gleich damit Boards und Kleider ent-<br />
werfen. Sara Anna Sparascio<br />
Anfangs hatte ich drei Schriftarten, welche ich<br />
gerne realisieren wollte, jedoch konnte ich mich nicht<br />
wirklich entscheiden und habe immer wieder an allen<br />
gearbeitet und nach weiteren Inspiration gesucht.<br />
Irgendwann bin ich an dem Punkt angelangt, wo ich<br />
mich mit Begeisterung einer Schriftart widmen konnte.<br />
Die Schrift, welche mich inspiriert hat, ist eine Mischung<br />
aus Tattoo und Graffiti. Diese wird momentan vorallem<br />
für Tattoos und Tags gebraucht.<br />
Der Raster im Hintergrund ist grundsätzlich sehr<br />
einfach gehalten, bietet jedoch sehr viele Möglichkei-<br />
ten, wie die einzelnen Buchstaben gestaltet werden<br />
können. Da die Schrift sowieso aus der Graffiti- und Tat-<br />
tooszene stammt können die Buchstaben sehr schlicht,<br />
aber auch extrem verspielt und « neu » sein. Ich habe<br />
mich aber dazu entschieden meist sehr klare Zeichen<br />
zu gestalten, welche hauptsächlich durch die Striche<br />
leben. Schwierig war es für mich zu entscheiden, ob<br />
die Schrift handgemacht oder eher digital geprägt aus-<br />
sehen soll. Schlussendlich habe ich mich dazu entschie-<br />
den, dass sie gradlinig aussehen soll, aber trotzdem<br />
mit einem Pinselstil versehen ist, damit ich die für mich<br />
perfekte Mischung daraus habe. Weil ich nicht wirklich<br />
wusste, welches Wort ich nehmen sollte und sowieso<br />
sehr begeistert von der Arbeit war, habe ich versucht,<br />
das ganze Alphabet zu erstellen.<br />
Das Wort « Sober » war dann der Favorit aus vie-<br />
len anderen. Der Sound, gegenüber der Bedeutung,<br />
passt gut zum optischen Eindruck, welcher die Schrift<br />
vermittelt und passt perfekt zum Thema.<br />
Salvatore Viola<br />
Am Anfang ist das Blatt leer<br />
und der Kopf voll.<br />
Zuerst versuchte ich alles, was mir einfiel, aufzuzeichnen.<br />
Dabei erfand ich immer gleich ein zu der Form pas-<br />
sendes Wort, einmal ganz dünn und hoch, einmal 3-D mit<br />
Mustern, einmal eckg, einmal ganz verspielt. Es ent-<br />
standen die unterschiedlichsten Wörter, wie mobis, slique,<br />
gork, lubilga, cadex …<br />
Ich habe lange gesucht. Ich konnte mich nicht entscheiden,<br />
in welche Richtung ich weiter gehen sollte.<br />
Schliesslich inspirierte mich ein Künstler, der im Buch<br />
« Street Sketchbook Journeys » vorgestellt wird. Er zeichnet mit<br />
ornamentartigen Mustern Kreaturen.<br />
Dabei fielen mir die Zähne auf, die aus breiten horizontalen<br />
und dünnen vertikalen Strichen bestanden. Ich sah<br />
darin ein kleines n oder m. So begann sich meine Wort-<br />
marke zu entwickeln.<br />
Mit dieser Form fing ich an zu probieren und zu spielen.<br />
Ich formte sie eckig, zog sie in die Länge, verzierte<br />
sie, malte 3-D Buchstaben und setzte Serifen dazu. Aber<br />
nichts gefiel mir so gut, wie die erste Skizze. Aus<br />
dieser fertigte ich dann von Hand eine Reinzeichnung an,<br />
für die Vorlage zum Digitalisieren. Dabei tauchten<br />
noch zwei Probleme auf, die aber rasch wieder gelöst<br />
waren. Beim « e » war das Problem, die Punzen<br />
zu schliessen und bei den Rundungen, wie sie in die<br />
vertikalen Striche übergehen.<br />
Die Endstriche entwickelten sich beim Digitalisieren<br />
zu einem leicht nach innen gebogenen Spitz, was der Schrift<br />
zusätzlich einen orientalischen Touch gab.<br />
Beim Namen entschied ich mich für « neehs ». Diese<br />
Buchstabenwahl betont gut die dicken horizontalen<br />
Striche und die langgezogene Form der Schrift.<br />
Lorenz Altermatt<br />
noch zwei Probleme auf, die aber rasch wieder gelöst<br />
zu schliessen und bei den Rundungen, wie sie in die<br />
Die Endstriche entwickelten sich beim Digitalisieren<br />
, was der Schrift<br />
« neehs ». Diese<br />
Buchstabenwahl betont gut die dicken horizontalen<br />
Striche und die langgezogene Form der Schrift.<br />
Mein Wort soll weiblich klingen, jedoch trotzdem Kraft ha-<br />
ben, elegant, aber auch selbstsicher sein. Zuerst<br />
versuche ich, aus meinem eigenen Namen ein neues Wort<br />
zu kreieren. Dies funktioniert jedoch nicht wirklich,<br />
da die neuen Kombinationen zu wenig meinen Vorstellungen<br />
entsprechen.<br />
Schlussendlich finde ich zu meinem Wort : aneka. Nun soll<br />
die Schrift dazu ähnliche Kriterien vereinigen :<br />
Modern, jedoch auch elegant, schlicht und eigenständig. Ich<br />
schlage verschiedene Richtungen ein, suche in der<br />
Breite und in der Tiefe. Wie lassen sich meine Vorstellungen,<br />
Ideen, der Klang des Wortes und die Vorgaben vereinigen ?<br />
Auf welche Richtung soll ich mich einlassen ?<br />
Nach langem Ausprobieren entscheide ich mich für die kons-<br />
truierte, moderne Schrift, welche auf einem abge-<br />
rundeten Rechteck basiert.<br />
Nun gilt es, die verschiedenen Buchstaben zu definieren,<br />
eine einheitliche Sprache zu finden. Es gelingt mir<br />
nach und nach. Das k und das n sind schwierig in das Sys-<br />
tem zu bringen, da sie Diagonalen besitzen. Doch<br />
auch dieses Problem kann ich beheben und stehe schliess-<br />
lich vor meiner fertigen Wortmarke.<br />
Moderne Eleganz<br />
Sheona Meier<br />
Mirco Kunz 27. 06. 2012<br />
KONZENTRAT<br />
Die Aufgabe, eine neue Schrift zu<br />
gestalten, fand ich super. Ich hatte schon<br />
eine Idee für eine neue Schrift, doch ich wollte<br />
mit der Erfindung eines neuen Wortes begin-<br />
nen. Das gab mir die Möglichkeit, die Aufgabe<br />
anders anzugehen. Um auf neue Wörter zu<br />
kommen, habe ich Buchstabensalate aus-<br />
geschnitten und ganz neue Buchstaben-<br />
kombinationen gesucht. So habe ich rund<br />
30 neue Wörter erfunden. Nachdem ich<br />
sie alle gegooglet hatte, waren nur noch<br />
drei wirklich neue Wörter dabei, doch<br />
keines von den Dreien, hatte mir gefal-<br />
len. Darum habe ich mir überlegt, wel-<br />
che Buchstaben in meinem Wort vor-<br />
handen sein sollten. Ich habe mich für<br />
die Buchstaben A, E, K, R, S und Y ent-<br />
schieden. Diese Buchstaben waren<br />
die Grundlage zum anagrammieren.<br />
Als ich alle erdenklichen Kombina-<br />
tionen ausprobiert hatte, musste<br />
ich ein Wort finden, dass mir gefiel<br />
und neu war. So bin ich auf «Eka-<br />
syr» gekommen. Nachdem das<br />
Wort ermittelt war, wollte ich<br />
eine passende Formwelt finden.<br />
«Ekasyr», war für mich ein ganz<br />
neues Hörerlebnis, obwohl es<br />
mich vom Klang her an die ara-<br />
bische Sprache erinnert. Ich<br />
habe diese beiden Aspekte<br />
auf dem Weg zur Formfin-<br />
dung berücksichtigt. Die<br />
ursprüngliche Idee von mir<br />
war, eine ganz neue Form<br />
zu erfinden,<br />
doch es stellte sich als<br />
schwieriger und zeitaufwendiger heraus<br />
als gedacht. Meine zweite Idee war es, die<br />
Buchstabenformen zu vereinfachen. Ich bin<br />
von einer Antiquaschrift ausgegangen und<br />
habe begonnen, die Serifen zu vereinfa-<br />
chen. Schon nach wenigen Skizzen, hat<br />
mir die Idee nicht mehr gefallen. Bei mei-<br />
ner nächsten Idee, blieb ich dem Schrift-<br />
schnitt treu. Ich wollte den ungewohn-<br />
ten Wortklang in die Form mit einbrin-<br />
gen. Darum ging ich daran, alle mög-<br />
lichen Serifen auszuprobieren, die<br />
ich noch nicht kannte. Als ich mich<br />
am Ende für eine Serifenform ent-<br />
scheiden musste, war es die ein-<br />
geschnittene Serifen.<br />
« WASSER – DIE GRUNDLAGE JEDES LEBENS»<br />
Der Grundgedanke beim Entwer-<br />
fen der Schrift war das Element<br />
Wasser ; manchmal hart, manchmal<br />
flüssig. Diesen Widerspruch kommt<br />
in der Form der einzelnen Buchstaben<br />
zum ausdruck. Das « a » erinnert an ei-<br />
nen flüssigen Tropfen und das « v » an eine<br />
eisige Kante.<br />
Das neu erfundene Wort aveop – für eine zu-<br />
künftige Marke – ist abgeleitet vom lateinischen<br />
Adjektiv aveo, in Deutsch « begierig sein », « sich<br />
Wohl fühlen ».<br />
Bei Durst sind wir begierig nach Wasser, und sobald die-<br />
ser Durst mit Wasser gelöscht ist, fühlen wir uns wohl. Der<br />
Buchstabe « p » am Ende des Wortes ist eine optische und<br />
akustische Zugabe.<br />
Aufgrund dieser Gedankengänge lag es nahe den neu-<br />
en Schriftzug und den neuen Namen für ein erfri-<br />
schendes, wohltuendes Quellwasser zu<br />
verwenden.<br />
Stéphanie Frey<br />
as Wort Vesper fiel mir mehr per<br />
Zufall ein, ich suchte nach einem<br />
spannenden Sound für ein Logo<br />
und kam so auf das Wort Vesper,<br />
welches eine bissige Ausprache<br />
hat und somit begann es bei mir<br />
ihm Kopf zu rattern. So beschloss<br />
ich es bei dem zu belassen und<br />
begann mit dem Festhalten der<br />
Gedanken.<br />
—— Nach ein paar kleinen<br />
Skizzen kamen schon die ersten<br />
konkreten Entwürfe und<br />
ich hatte schnell einen unge-<br />
fähren Plan wie die Wortmarke<br />
sich später entwickeln würde.<br />
Der erste konkrete Entwurf<br />
bestand darin, eine serifenlose,<br />
klare Wortmarke mit grosszügi-<br />
gen Punzen und angespitzten<br />
Stämmen zu gestalten, sodass<br />
es auch dem scharfen, bissigen<br />
Sound des Wortes ge-recht<br />
wurde.<br />
—— Ich entwickelte ein<br />
paar weitere Entwürfe, bis sie<br />
rund und zugleich auch scharf<br />
und spitzig genug aussahen. So<br />
entwickelte sich nach und nach<br />
der Buchstabe E, der nach zahl-<br />
reichen Anläufe eine befriedigen-<br />
de Form annahm.<br />
on da an kamen die anderen<br />
Buchstaben wie von selbst und<br />
ich nahm einen Teil des E‘s und<br />
Formte daraus das S, wobei<br />
ich immer den gleich schrägen<br />
Anschnitt des Stammes vom E<br />
verwendete, um eine Regel-<br />
mässigkeit zu erzeugen und<br />
damit die folgenden Buchsta-<br />
ben nicht zu gebastelt wirkten<br />
oder auf die eine oder andere<br />
Richtung wegzukippen drohten.<br />
—— Das P bereitete<br />
mir am meisten Sorgen, da ich<br />
den schwachen Zug, bzw. den<br />
Bauch nicht wie geplant aus<br />
der Skizze adaptieren konnte.<br />
Schlussendlich jedoch gefällt<br />
mir das Ergebnis und ich finde<br />
den Eindruck der Wortmarke<br />
passt zum Sound von Vesper.<br />
Das Kantige<br />
Ich wollte die Wort-<br />
marke kantig wirken<br />
lassen mit spitz<br />
zulaufenden Enden<br />
damit es danach so<br />
wirkt wie die Tribals<br />
eines Tattoos.<br />
Das RunDe<br />
Als Kontrast zu<br />
den spitzen Enden<br />
und Kanten einen<br />
Gegenpol. Damit<br />
die Wortmarke<br />
nicht düster wirkt<br />
oder zu spitzig<br />
Wortmarke<br />
„Vesper“<br />
Armin Apadana/ 21.06.12<br />
tRopfen<br />
— Verleiht Weichheit<br />
KeilfoRm<br />
— Kantig/ Gibt Zug<br />
RunDung<br />
— Kontrast zu Kante<br />
sChRäge<br />
— Mehr Dynamik<br />
D V<br />
Vesper_Quer.indd 1 28.06.12 09:45<br />
Ein Stift, ein Blatt Papier und keine Idee was ich machen soll. Eine echte Herausforde-<br />
rung. Um mir einen Anhaltspunkt zu geben habe ich mich auf die Isländische Sprache<br />
konzentriert. Isländisch, da ich ein Pfl egepferd habe der Rasse Islandpferd. Ich konnte<br />
mir auch Vorstellen ein Produkt zu nehmen, dass mit Pferden zu tun hat. «Hryter» war<br />
mein erstes Wort, dass «schnauben» bedeutet. Fest entschlossen machte ich mich<br />
auf den Weg in die schwarz–weiss Welt der Typografi e. Mir hat das Schriftbild nicht<br />
gefallen und ging wieder zurück an die Anfänge. Vindur wurde mein neues Wort. Das<br />
«V» wurde die ausschlaggebende Form meiner Wortmarke. Durch die defi nieren meiner<br />
Form hatte ich einen weiteren Anhaltspunkt an dem ich weiter Arbeiten konnte. Von<br />
dieser Form aus habe ich viele verschiedene Wortmarken skizziert, doch wusste nie<br />
welches jetzt der richtige Ansatz ist. Erst nach einem Gespräch konnte ich mich festle-<br />
gen. Mein «V» wurde im Illustrator umgesetzt.<br />
Langsam fi ng ich an die Form zu drehen und zu ziehen. Aus denn gezogenen Formen<br />
als Maske, zeichnete ich die weiteren Buchstaben. Naie war ich sicher, wie auch? Das<br />
war eine ganz neue Erfahrung, aus nichts eine Schrift zu entwerfen. Als meine Wortmar-<br />
ke ausgedruckt vor mir auf dem Tisch lag, fand ich sie gar nicht schlecht, aber auch<br />
nicht gut. Ich brauchte noch ein Gespräch, um herraus zu fi nden wie ich sie am besten<br />
verändern sollte. Meine Skizzen fand ich viel besser, als die digitale Umsetzung. Doch<br />
was war anders? Der Tag war gekommen, Präsentation der Wortmarke, mit einem Er-<br />
gebnis, dass mich nicht sehr stolz machte...Mit tollen Ratschlägen und Verbesserungs-<br />
vorschlägen machte ich mich auf die Suche nach einem passenden Produkt / Firma.<br />
Immer noch im Hinterkopf die Pferde.<br />
Mein «V» hat mich schliesslich an ein Bauteil eines Sattel erinnert - Das Sattelblatt. Vin-<br />
dur, übersetzt Wind, fand ich eine schöne Idee. Bei reiten strebt man nach Leichtigkeit,<br />
Schwung und Eleganz. Hochwertiges Leder für Eleganz, ein leichtes Material als Ge-<br />
häuse für Leichtigkeit und eine extra kleine Sattelaufl age zur freien Schulter des Pferdes<br />
für Schwung. VINDUR – Federleicht im Schwerpunkt.<br />
Selina Russian<br />
Selina Russian<br />
Selina Russian