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GLOBALE VERANTWORTUNG KENNZAH DER AND

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Laugenrückgewinnung<br />

Angesichts der ständig steigenden Energiekosten für die<br />

Zellstoff- und Papierproduzenten wurde ein Entwicklungs-<br />

programm mit dem Ziel gestartet, der Industrie moderne,<br />

mit Biomasse beheizte Kessel anzubieten.<br />

Das zunehmende Interesse am Einsatz von Biomasse<br />

in Drehrohröfen ist auf die hohen Öl- und Gaspreise zu-<br />

rückzuführen. Nach wie vor benötigen Drehrohröfen in<br />

Zellstoffwerken sehr viel fossile Energie. Die Technologen<br />

der Division Laugenrückgewinnung reaktivieren derzeit<br />

die bereits in den 1980er Jahren entwickelte Biomasse-<br />

vergasung.<br />

Die nächste Generation von Hochleistungsrückgewin-<br />

nungskesseln (High Energy Recovery Boilers – HERB)<br />

wird gerade erfolgreich am Markt eingeführt, erste Anla-<br />

gen wurden bereits in Betrieb genommen. An Verbesse-<br />

rungen – wie zum Beispiel Verwendung neuer Materialien<br />

und neuer Subprozesse – wird weiter gearbeitet.<br />

Ein Großprojekt, das zum Teil mit öffentlichen Geldern<br />

finanziert wird, hat eine Verbesserung der Modellabbildung<br />

mittels numerischer Strömungssimulation (Simulation<br />

des Wärmeübergangs und des Flüssigkeitsstroms<br />

innerhalb des Rückgewinnungskessels) zum Inhalt. Die<br />

Modellabbildung ermöglicht den Konstrukteuren ein besseres<br />

Verständnis der Vorgänge im Kesselinneren und<br />

somit eine Verbesserung der Energieeffizienz sowie Minimierung<br />

der Emissionen und Ablagerungen. Andritz<br />

arbeitet auch an der nächsten Generation der Automationstechnik<br />

zur Optimierung des Betriebs des Rückgewinnungskessels.<br />

Mit zunehmender Kreislaufschließung in den Zellstoffwerken<br />

zur Reduzierung von Emissionen gewinnt die<br />

Chlorid-Abscheidung an Bedeutung. Ein neues Auslaugeverfahren<br />

zur Beseitigung der Chloride, das sich derzeit<br />

in Entwicklung befindet, wird eine kostengünstige Alternative<br />

zum bewährten Flugasche-Rekristallisationsverfahren<br />

(ARC – Ash Recrystallization) darstellen.<br />

Ein weiterer Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung ist durch<br />

die Wiederverwendung bestimmter Prozessflüssigkeiten<br />

in anderen Prozessbereichen gegeben, da dadurch<br />

die eingesetzte Frischwassermenge auf ein Minimum<br />

gesenkt wird. Voraussetzung hierfür ist eine Technologie<br />

zur Aufteilung der Kondensatströme im Eindampfprozess<br />

und deren Umleitung in optimierte Bereiche.<br />

Chemikalienrückgewinnung<br />

Die Division Chemikalienrückgewinnung entwickelt ihre<br />

Technologien zur Förderung der Nachhaltigkeit in Zellstofffabriken<br />

ständig weiter. Zum Beispiel wurde ein relativ<br />

junges Produkt, der LMD-Filter zur Entwässerung von<br />

Kalkschlamm, weiter verbessert, sodass der Natriumgehalt<br />

im Zulauf zum Drehrohrofen wesentlich reduziert<br />

werden konnte. Die Werte liegen damit deutlich unter den<br />

früher erreichten und bewirken eine weitere Reduktion der<br />

Emissionen aus dem Drehrohrofen. Ein zweistufiger LMD-<br />

Filter, der in einem österreichischen Zellstoffwerk eingebaut<br />

wurde, erbringt ausgezeichnete Ergebnisse.<br />

Ferner hat die Division einen größeren Brennofen mit einer<br />

Durchsatzleistung von 1.000 Tagestonnen Kalk entwickelt.<br />

Dies kommt den Kundenanforderungen nach höherer<br />

Produktion bei niedrigeren Gesamtkosten entgegen.<br />

Der größte Ofen wird an ein Werk in Indonesien geliefert.<br />

Das neue Konzept zur Grünlaugenbehandlung, das die<br />

Division entwickelt hat, hat sich mittlerweile gut etabliert.<br />

2006 hat die Andritz-X-Filter-Technologie auch den chinesischen<br />

Markt erobert. Bisher war der X-Filter bereits<br />

in Kaustifizierungsanlagen in Europa, Amerika, Australien<br />

und Indonesien im Einsatz. Die Kunden akzeptieren<br />

zunehmend den Einsatz von Zentrifugen für die Entwässerung<br />

und Wäsche von Grünlaugenrückständen. Durch<br />

die Zentrifugentechnik kann Kalkschlamm als Trennmittel<br />

entfallen. Der Rückstand aus der Zentrifugierung weist<br />

ein geringeres Volumen auf und ist besser gewaschen;<br />

die Umweltbelastung auf der Deponie wird durch dieses<br />

Verfahren minimiert. Außerdem reduziert sich die Menge<br />

an zu deponierendem Material. Kalkschlamm kann separat<br />

gereinigt und in dieser nicht kontaminierten Form als<br />

Bodenverbesserer eingesetzt werden.<br />

Geschäftsbereiche<br />

Zellstoff und Papier 073<br />

Ein an das UPM-Werk Kuusanniemi, Finnland, zu liefernder<br />

Drehrohrofen wird mit einem technologisch völlig<br />

neuartigen Brenner ausgerüstet sein. Der LMD-Brenner<br />

weist gegenüber der bisherigen Technologie niedrigere<br />

Stickoxidemissionen und verbesserte Flammenformgebung<br />

auf.<br />

Service-Zellstoffindustrie<br />

Um Kunden bei der Verbesserung der Nachhaltigkeit zu<br />

unterstützen, hat die Division unter der Bezeichnung „Life<br />

Cycle Profits for Customers – LCP“ ein dynamisches<br />

Programm ins Leben gerufen, das die Zusammenarbeit<br />

mit wichtigen euopäischen Forschungsinstituten sowie<br />

mehrere Projekte zur Verbesserung der Wartung von Zellstoffproduktionssystemen<br />

umfasst. Die LCP-Projekte<br />

konzentrieren sich auf die Entwicklung prädiktiver Werkzeuge<br />

(Online-Zustandsüberwachung und -diagnose),<br />

proaktiver Methoden (effiziente Ersatzteilhaltung) und verschleißfesterer<br />

Werkstoffe.<br />

Das zweite wichtige Konzept im Entwicklungsprogramm<br />

des Service-Bereichs heißt „Overall Production Efficiency<br />

– OPE ® “. Hier besteht das Ziel darin, Produktionsleistung<br />

und Qualität in allen von den Kunden betriebenen Zellstoffanlagen<br />

anzuheben und gleichzeitig die Betriebskosten<br />

zu senken.<br />

Zahlreiche Produktinnovationen befinden sich in Arbeit.<br />

So wurde ein neuer Sensortyp entwickelt, mit dem Schallemissionen<br />

mit größerer Genauigkeit gemessen werden<br />

können. Mit diesem Sensor werden die Abnützung an<br />

Hackmessern sowie der Zustand der Dichtelemente in<br />

DD-Wäschern gemessen. Um die Lebensdauer von Verschleißteilen<br />

in der Holzplatztechnik und von Rotoren in<br />

Sichtern zu erhöhen, wurden spezielle Materialien entwickelt.<br />

Für den Kochprozess wurden zwei neuartige Kocher-Siebbleche<br />

entwickelt. Eine verbesserte Steuerung<br />

reduziert den Energieverbrauch von Drehrohröfen. Ein<br />

neuer Brenner für Drehrohröfen ermöglicht den Einsatz<br />

von Erdgas anstelle von Öl, wodurch Energiekosten und<br />

Emissionen sinken. Neue Belüftungseinrichtungen im<br />

Rückgewinnungskessel verbessern Effizienz und Energieproduktion<br />

des Kessels. ➔<br />

<strong>AND</strong>RITZ Geschäftsbericht 2006

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