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046 „Es GEhT dARum, bEssERE lEbENsbEdiNGuNGEN zu sChAffEN.“ Die Straßen von Barrolandia. Barrolandia, einst ein kleines Dorf in der ärmsten Region Brasiliens, hat vom in nur 18 km Entfernung errichteten Zellstoffwerk Veracel profitiert. Veracel hat nicht nur Arbeitsplätze geschaffen, sondern auch in die Infrastruktur investiert. Neue Straßen, Abwasserkanäle, Waschanlagen und medizinische Einrichtungen wurden gebaut. Foto: Gleison Rezende <strong>AND</strong>RITZ Geschäftsbericht 2006 Nachhaltigkeit und unternehmerische Verantwortung Soziale Nachhaltigkeit
Veracel Celulose, Brasilien, hat im Jahr 2005 eine der größten und umweltfreundlichsten Zellstofffa- briken der Welt – geliefert von Andritz – in Betrieb genommen. Die Anlage bestätigt eindrucksvoll die Technologieführerschaft von Andritz im Bereich der Zellstoffproduktionssysteme. In dieser Ge- schichte geht es jedoch nicht um Technologien, sondern um Menschen. Durch den Bau der Zellstofffabrik Veracel wurden Tausende neue Arbeitsplätze geschaffen. Aktu- ell sind 538 Menschen direkt in der Zellstofffabrik beschäftigt, weitere 3.095 Menschen arbeiten in der Forstwirtschaft und anderen Unternehmens- bereichen. Und für Tausende Menschen mehr – Waldbauern, Sublieferanten, Teilnehmer an Sozi- alprogrammen – ist die Zellstofffabrik von Veracel ebenfalls die Lebensgrundlage. Durch Investitio- nen in lokale Infrastruktur, Gesundheitswesen und Ausbildung im Ausmaß von insgesamt elf Millionen US-Dollar hat Veracel maßgeblich zur Verbesse- rung der Lebensqualität der lokalen Bevölkerung beigetragen. Darüber hinaus zahlte das Unterneh- men im Jahr 2005 23,2 Millionen US-Dollar Steuern. Vor allem ein Mitarbeiter von Veracel kann über das „bessere Leben“, das Veracel für die sehr arme Region im Süden des Staates Bahia gebracht hat, erzählen. Wir sind stolz, dass wir als Partner von Veracel den Lesern dieses Geschäftsberichts diese Geschichte erzählen können und möchten uns bei Cristina Moreno und Cyntia Farabotti von Veracel für ihre besondere Unterstützung bedanken. Sandoval Nascimento Silva wurde 1985 in Barrolandia, einer kleinen Gemeinde in der vielleicht ärmsten Re gion Brasiliens, geboren. Der Vater von Sandoval ist vor über 40 Jahren – also lange bevor die Zellstofffabrik von Veracel errichtet wurde – hierher gezogen, um in der Forstwirtschaft zu arbeiten. Zu dieser Zeit war Barrolandia quasi im „Niemandsland“. Heute befindet sich Veracel in nur 18 Kilometer Entfer nung, und Sandoval arbeitet als Operator im Zellstoff werk. Sein Lebensweg führte ihn jedoch nicht direkt von Barrolandia zu Veracel. Nachhaltigkeit und unternehmerische Verantwortung Soziale Nachhaltigkeit 047 EiN „bEssEREs“ lEbEN iN bARROlANdiA Veracel verbessert die Lebensbedingungen in Brasilien. Sandoval verlebte eine schöne Kindheit. Sein Vater arbei tete hart und führte ein gutes Leben, baute ein eigenes Haus, besaß ein Auto und ein Motorrad. Sandoval erin nert sich gerne an die Tage, als er mit seinen Freunden Fußball spielte, im nahe gelegenen Fluss schwamm oder im Wald nach neuen, aufregenden Abenteuern suchte. Die guten Zeiten fanden jedoch Anfang der 90erJahre ein jähes Ende, als der Kakaohandel aufgrund eines Virenbefalls der Kakaobäume zurückging und die Forstwirtschaft durch zunehmende Besorgnis um die Umwelt sukzessive eingeschränkt betrieben wurde. Sandovals Vater besaß zu dieser Zeit ein kleines Geschäft. Doch mit den zunehmenden wirtschaftlichen Problemen musste er fast sein gesamtes Hab und Gut verkaufen, um überleben zu können. Der junge Sandoval traf damals eine wichtige Entscheidung: „Mir wurde klar, dass ich nur dann einen guten Job bekomme, wenn ich auch eine gute Ausbildung habe“, sagt Sandoval, „und so zog ich im Alter von 14 Jahren gemeinsam mit meiner Schwester nach Eunapolis. Wir lebten ganz allein dort. Eunapolis hatte damals rund 84.000 Einwohner (heute rund 94.000 Einwohner), für mich war das eine riesige Stadt. Manchmal war es schon sehr schwierig für uns, so weit weg von der Familie und den Freunden.“ Aber Sandoval stürzte sich in seine Ausbildung. „Ich war der beste Schüler in meiner Klasse“, sagt er mit Stolz. Eines Tages hörte er von der Zellstofffabrik Veracel, die ganz in der Nähe seines Heimtortes errichtet werden sollte. „Ich wusste nicht besonders viel über die Zellstoffindustrie, aber ich dachte mir, dass das sicher eine ganz moderne Anlage sein würde“, sagt Sandoval. „Mein Vater meinte, dass ich dort sicherlich den mit Abstand besten Job in der gesamten Region bekommen könnte.“ Sehr früh am Morgen kam Sandoval zu Veracel, um sich für einen Job zu bewerben. „Die Schlange der Arbeitssuchenden war lang, aber ich gab nicht auf“, sagt er. „Ich wollte unbedingt eine technische Ausbildung bei Veracel machen.“ Und er war erfolgreich. ➔ <strong>AND</strong>RITZ Geschäftsbericht 2006
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