GLOBALE VERANTWORTUNG KENNZAH DER AND
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Die Vindija-Gruppe entstand aus einer kleinen Mol-<br />
kerei, die 1959 in der Nähe von Varaždin, Kroatien,<br />
gegründet wurde. Der Name des Unternehmens<br />
leitet sich von der nahe gelegenen Vindija-Höhle<br />
ab, in der über 200.000 Jahre alte Artefakte und<br />
Skelette von Neandertalern gefunden wurden.<br />
Heute ist die Vindija-Gruppe ein international an-<br />
erkannter Käsehersteller und führender Molkerei-<br />
betrieb, der sein Produktportfolio mittlerweile um<br />
Fruchtsäfte, Geflügel, Schweinefleisch und Back-<br />
waren erweitert hat. Für die Vindija-Tochterfirma<br />
Koka lieferte Andritz die Produktionssysteme für<br />
eine neue Futtermittelanlage mit einer Kapazität<br />
von 400.000 Tonnen Tierfutter pro Jahr. Dragutin<br />
Drk, Vorstandsvorsitzender der Vindija-Gruppe,<br />
berichtet über die internationale Ausrichtung sei-<br />
ner Firma und den Beitrag, den Andritz zur Expan-<br />
sion des Unternehmens leistete.<br />
Beruflicher Werdegang<br />
Nach Abschluss der Fachschule für Molkereiwesen stu-<br />
dierte ich Wirtschaft an der Universität Zagreb. 1961<br />
begann ich als Produktionsleiter bei Vindija, vier Jahre<br />
später, im Alter von 2 Jahren, wurde ich Geschäftsführer.<br />
Zur Zeit meines Einstiegs war Vindija eine kleine<br />
Molkerei mit 2 Mitarbeitern, die Varaždin mit Milchprodukten<br />
versorgte.<br />
Unternehmensprofil<br />
Heute ist die Vindija-Höhle vor allem von archäologischem<br />
Interesse, früher wurde darin Käse zur Reifung gelagert.<br />
Wir wählten den Namen, um eine Verbindung zwischen<br />
der Höhle als natürlicher Käselagerstätte und unserer<br />
heutigen Position als größter Lebensmittelproduzent Kroatiens<br />
(32 Millionen Euro Umsatz und 3.300 Mitarbeiter)<br />
herzustellen. Wir erzeugen über 900 verschiedene Produkte,<br />
ca. 12% der Gesamtproduktion werden in benachbarte<br />
Länder und EU-Staaten exportiert.<br />
Unsere Tochterunternehmen in Koka und Vindon sind<br />
die einzigen kroatischen Geflügelproduzenten, die für<br />
den Export in die EU-Länder zertifiziert sind. Koka wurde<br />
1961 gegründet und ist heute Kroatiens führender Hühnerfleischproduzent.<br />
Das Unternehmen deckt den gesamten<br />
Produktionsprozess ab: von Brut und Aufzucht<br />
über Hühnerhaltung bis zur Futtermittelproduktion,<br />
Schlachthaus und Verarbeitung.<br />
Schlüssel zum Erfolg<br />
Qualitativ hochwertige Rohmaterialien und modernste<br />
Produktionstechnologien sind für uns entscheidende<br />
Faktoren. Wir sind das erste Unternehmen Kroatiens,<br />
das dem International Food Standard (IFS) entspricht. Investitionen<br />
in moderne Technologien sind unumgänglich,<br />
sowohl um Produktionskapazitäten auszubauen, die<br />
Qualität zu verbessern und das Produktsortiment zu erweitern<br />
als auch um unsere Rentabilität zu erhöhen. Nur<br />
dadurch konnten wir unsere Marktpräsenz über unsere<br />
Nachbarländer hinaus auf den EU-Raum ausdehnen.<br />
BIOdar und eine neue Futtermittelanlage<br />
Das Futter, das in unserer neuen Anlage produziert wird,<br />
ist unter dem Namen BIOdar auf dem Markt. Koka errichtete<br />
seine erste Futtermittelanlage im Jahr 196<br />
und produzierte mit dieser Anlage – die Kapazität lag<br />
bei 120.000 Tonnen pro Jahr – Futtermischungen für<br />
die Geflügelzucht. Seit dieser Zeit gab es tief greifende<br />
Veränderungen in der Geflügelherstellung und Tiernahrungsforschung.<br />
Im Laufe der Jahre erweiterten wir<br />
unseren Maschinenpark und veränderten die Produktionsprozesse,<br />
um Kapazität und Qualität zu verbessern,<br />
beispielsweise durch Wärmebehandlung (Sterilisation)<br />
der Rezepturen (Pelletierung und Flüssigkeitszugabe).<br />
Jedoch stießen wir bald an unsere Grenzen und entschlossen<br />
uns zur Errichtung einer neuen, modernen<br />
Fabrik.<br />
Mit der neuen Anlage wollten wir unsere Produktionskapazität<br />
mehr als verdreifachen, die Futterqualität verbessern<br />
und die Prozesse sozusagen „von der Farm bis auf<br />
den Teller“ nachvollziehbar machen, um den neuesten<br />
EU-Standards zu entsprechen.<br />
Warum Andritz?<br />
Vor diesem Projekt hatten wir noch keine unmittelbare<br />
Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Andritz. In der<br />
Analyse- und Verhandlungsphase besuchten wir einige<br />
Andritz-Referenzanlagen. Die dort gewonnenen Eindrücke<br />
spielten eine wichtige Rolle bei unserer Entscheidung<br />
für Andritz als Kooperationspartner.<br />
Unsere Kriterien waren eindeutig: Wir wollten einen langfristigen<br />
und verlässlichen Partner, da unseren Projekten<br />
langfristige Ziele zugrunde liegen. Wir suchten jemanden,<br />
der eine schlüsselfertige Anlage anbieten konnte,<br />
und selbstverständlich wollten wir den bestmöglichen<br />
Gegenwert für unser investiertes Geld.<br />
Andritz hat langjährige Erfahrung als Technologielieferant<br />
für Futtermittelfabriken. Das Unternehmen zeichnete sich<br />
durch hohe Flexibilität bei der Anpassung seiner Technologien<br />
an unsere Anforderungen aus und war in der<br />
Kundenprojekte<br />
Geschäftsbereich Futtermittel und Biomasse<br />
031<br />
VON dER fARm<br />
fRisch AUf dEN TELLER<br />
Interview mit Dragutin Drk<br />
Vorstandsvorsitzender der Vindija-Gruppe, Kroatien<br />
Lage, uns eine Komplettlösung mit garantierter Qualität<br />
und Kapazität zu liefern. Der Preis war konkurrenzfähig,<br />
und so unterzeichneten wir den Vertrag im Februar 2003.<br />
Lieferumfang<br />
Andritz arbeitete gemeinsam mit unserem Expertenteam<br />
das Prozessdesign für die komplette Fabrik aus und lieferte<br />
in der Folge alle Produktionslinien inklusive Automatisierung<br />
für eine Produktion von 00.000 Tonnen Futtermittel<br />
pro Jahr. Die Anlage umfasst zwei Produktionslinien für<br />
Geflügelfutterpellets, eine Linie für Spezialfutterpellets,<br />
eine integrierte Prozesslinie zur Wärmebehandlung von<br />
Sojabohnen sowie eine Prozesslinie für die Mischung und<br />
Zugabe von Vitaminen und Mineralstoffen – sowohl für<br />
den Eigenbedarf als auch für den Verkauf.<br />
Während der Bauarbeiten überwachte Andritz die Montagetätigkeiten.<br />
Wir hatten einen sehr langen und extrem<br />
kalten Winter, der zu Verzögerungen bei den Bauarbeiten<br />
führte. Als diese abgeschlossen waren, nahm Andritz im<br />
Februar 2006 die Anlage in Betrieb.<br />
Erfolgreiche Abwicklung<br />
Die Kosten für die Anlage blieben im Rahmen des vereinbarten<br />
Budgets. Trotz der bereits angesprochenen<br />
Verzögerungen der Bauarbeiten konnten alle Herausforderungen<br />
gemeinsam in guter Zusammenarbeit bewältigt<br />
werden.<br />
Die Futtermittelanlage produziert mittlerweile mit ihrer vollen<br />
Plankapazität Futtermischungen für Koka; wir beliefern<br />
außerdem andere Kunden mit verschiedenen Typen<br />
von Futtermischungen für unterschiedliche Tierarten. Die<br />
Qualität des Futters konnte eindeutig verbessert werden.<br />
Aufgrund der Nähe zur Stadt Varaždin war die Anlage<br />
besonderen Auflagen in Bezug auf Abfall- und Emissionsreduktion<br />
sowie Umweltverträglichkeit unterworfen.<br />
Andritz hat all diese Anforderungen erfüllt und zusätzlich<br />
ein System zur Rückgewinnung und Wiederverwertung<br />
von Abwärme aus dem Produktionsprozess installiert.<br />
Auf lange Sicht wird es von besonderer Bedeutung sein,<br />
welchen Einfluss die neuen Futtermischungen auf die<br />
Gesundheit und das Wachstum der Tiere haben.<br />
Andritz hat seine Fähigkeiten zur professionellen Abwicklung<br />
eines Gesamtprojekts von der Planung bis zur<br />
Inbetriebnahme einer Anlage mit garantierter Produktionsleistung<br />
und Qualität des Endprodukts eindrucksvoll<br />
unter Beweis gestellt.<br />
<strong>AND</strong>RITZ Geschäftsbericht 2006