AUS DEM VERKEHR GEZOGEN? - Hostarea.de

gebessert. Die Medien und konkurrierenden Politikern – viele von
ihnen selbst Freimaurer – führen ihren unbequemen „Bruder“ nicht
mehr als Feinbild. Dennoch, schätzt die Loge Haider gering und
urteilt, nach Stadlers Erinnerung: „Haider ist nicht verlässlich. Haider
ist wortbrüchig.“
Das Enfant Terrible der
österreichischen Politik scheint in den letzten Tagen seines Lebens
alles daranzusetzen, diese Wertung zu bestätigen. Ebenso
eindringlich wie vergebens warnen ihn Brüder, in der Europafrage
das Fundament der „Logenpolitik“ mit Füßen zu treten. Doch den
frischen Wind des Wahlerfolgs und die Förderung des US-Pentagon
im Rücken, ist Haider bereit, den Rubikon zu überschreiten: Sein
nächster Schritt in Richtung Macht ist eine kleine Sensation: Am 8.
Oktober trifft der BZÖ-Chef den konkurrierenden FPÖ-Parteichef
Strache zu einem Aussöhnungsgespräch. Beide Männer befanden sich
seit Haiders Parteiausschluss in Dauerfehde. Nun aber ist der Wunsch
nach Regierungsbeteiligung größer. Bereits im Wahlkampf hatte
Haider eine Wiedervereinigung der beiden Lager vorgeschlagen.
Jetzt zeigen sich die Parteichefs bereit, gemeinsam an einer Koalition
teilzuhaben.
Als die Ergebnisse des Gipfels der
Presse bekannt gegeben werden, kommt es binnen Stundenfrist auf
dem österreichischen Finanzmarkt zum radikalsten Einsturz der
österreichischen Nachkriegsgeschichte. Aus Angst vor einem
bankrotthaften Ausverkauf wird die Wiener Börse zwei Tage lang,
bis zum 10. Oktober, komplett geschlossen. Insider auf dem Parkett
sprechen hinter vorgehaltener Hand von einer vorsätzlich
herbeigeführten Panik, einer Kriegsdrohung der Brüsseler
Zentralmacht. Gerichtet gegen die Alpenrepublik und einen außer
Kontrolle geratenden Jörg Haider, der kurz zuvor in einem seiner
letzten
Fernsehauftritte („In Wirklichkeit
sind die Banken eine riesige Mafia, die die ganze Welt vergiftet“)
auch dem Finanzglobalismus den Kampf angesagt hat.
Es ist der Zusammenbruch der Börse,
dem Herz des Staates, der das amtliche Wien zu der Entscheidung
führt, im Fall Haider „die Notbremse“ zu ziehen.
Ein renommierter ausländischer
Geheimdienst, der die sich zuspitzende Lage in Wien in den
vorangegangenen Tagen mit angeheizt hat, erleichtert den
Österreichern die Entscheidung durch ein Angebot: Der in Wien
gebürtige Vizechef der Agententruppe offeriert einem Leiter des
österreichischen Inlandsgeheimdienst in einem Vieraugengespräch,
dass sein Amt die „Kaltstellung“ Haiders übernehmen könne, wenn
die Österreicher einige indirekte Handreichungen böten. Die
Forderungen betreffen allesamt die Nacht vom 10. auf den
11.Oktober: Abzug von Haiders Personenschutz-Bewachung, den
Fahrer eingeschlossen. Keine Verkehrs- und Personenkontrollen in
der Umgebung von Klagenfurt und Velden.
10. Oktober 2008 Velden: Die letzten
Stunden