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Schweifstern Nr. 147 - Fachgruppe Kometen

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der schwächer (CBET 3186 / MPEC 2012-Q70). Bahnelemente: T=20120723.9083 TT,<br />

q=1.498891 AE, e=0.578518, =222.1178°, =111.2638°, i=11.4244°, m0=17.0 m , n=4 (2000.0).<br />

Einen weiteren <strong>Kometen</strong>, dieses Mal im südlichen Teil des Sternbilds Wassermann, entdeckte R.H.<br />

McNaught am 20. Juli mit dem Uppsala-Teleskop. Komet P/2012 O2 (McNaught) zeigte sich als 19.0 m<br />

helles, auf den ersten Blick nahezu stellares Objekt, das aber eine schwache, 8“ große Koma und einen<br />

12“ langen Schweif in PW=260° aufwies. Der Komet bewegt sich auf einer elliptischen Bahn mit einer<br />

Umlaufszeit von 6.8 Jahren und passierte sein Perihel bereits Ende Juni, erreichte aber just zum Entdeckungszeitpunkt<br />

seine maximale Helligkeit (CBET 3189). Bahnelemente: T=20120625.0979 TT,<br />

q=1.660830 AE, e=0.538280, =183.0465°, =120.8135°, i=24.5273°, m0=17.0 m , n=4 (2000.0).<br />

Schließlich gelang R.H. McNaught am 23. Juli eine weitere <strong>Kometen</strong>entdeckung, dieses Mal im Grenzbereich<br />

der Sternbilder Südlicher Fisch/Kranich. Komet P/2012 O3 (McNaught) zeigte sich auf den<br />

ersten Blick kaum größer als die benachbarten Feldsterne. Eine detaillierte Analyse ergab jedoch eine<br />

0.4‘ große Koma der Helligkeit 17.5 m . Der Komet bewegt sich auf einer elliptischen Bahn mit einer Umlaufszeit<br />

von 9.7 Jahren. Er passierte das Perihel seiner Bahn Mitte August, wurde aber nicht mehr<br />

heller (CBET 3193 / MPEC 2012-R16). Bahnelemente: T=20120816.0708 TT, q=1.599399 AE,<br />

e=0.648742, =343.6489°, =336.9968°, i=16.4955°, m0=16.5 m , n=4 (2000.0).<br />

Auf Aufnahmen vom 15. und 28. August mit dem 1.5m-Reflektor des Majdanak-Observatoriums in Usbekistan<br />

gelang Artyom Novichonok und Otabek Burhonov die Wiederentdeckung des <strong>Kometen</strong> P/2006<br />

U5 (Christensen) im Sternbild Fische. Komet P/2012 P1 (Christensen) zeigte eine 3.5“ kleine Koma<br />

der Gesamthelligkeit 21.5 m und einen breiten, 4“ langen Schweif in PW=260°. Die Korrektur des<br />

Periheltermins zu den Prognosen beträgt ∆T = –0.21 d (CBET 3214). Der Komet wird sein Perihel erst<br />

im Sommer 2013 durchlaufen und könnte zum Jahreswechsel 2013/14 eine maximale Helligkeit von<br />

etwa 17.5 m erreichen. Bahnelemente: T=20130831.6275 TT, q=2.327989 AE, e=0.341081, =98.0137°,<br />

=5.0846°, i=3.4279°, m0=12.5 m , n=4 (2000.0).<br />

Die Wiederentdeckung des <strong>Kometen</strong> P/2005 V1 (Bernardi) gelang D.J. Tholen am 13. August mit dem<br />

8.2m-Subaru-Teleskop im Sternbild Wassermann. Komet P/2012 P2 (Bernardi) zeigte sich als 24.0 m<br />

schwaches, sternförmiges Objekt. Er wird das Perihel seiner Bahn mit einer Umlaufszeit von 9.76 Jahren<br />

erst im April 2015 passieren, aber wohl nicht heller als 18.0 m werden. Die Korrektur des<br />

Periheltermins zu den Prognosen beträgt ∆T = –0.07 d (CBET 3221). Bahnelemente:<br />

T=20150427.3976 TT, q=2.420066 AE, e=0.470140, =0.4382°, =127.6555°, i=16.1010°, m0=13.0 m ,<br />

n=4 (2000.0).<br />

Am 28. August entdeckte R.A. Kowalski mit dem 1.5m-Reflektor auf Mt. Lemmon einen 19.5 m hellen<br />

<strong>Kometen</strong> im Sternbild Pegasus. Komet C/2012 Q1 (Kowalski) wies eine schwache, 20“ große Koma<br />

auf, die eine leicht diffuse zentrale Kondensation aufwies. Der Komet stand bei der Entdeckung 9.5 AE<br />

von der Sonne entfernt. Er passierte das sehr sonnenferne Perihel seiner elliptischen Bahn mit einer<br />

Umlaufszeit von etwa 135 Jahren Anfang September, wobei seine Helligkeit in den folgenden Wochen<br />

nur sehr langsam zurückging und nächstes Jahr nochmals die Entdeckungshelligkeit erreicht werden<br />

wird (CBET 3216 / MPEC 2012-R16). Bahnelemente: T=20120906.857 TT, q=9.50547 AE, e=0.63899,<br />

=148.249°, =184.520°, i=45.080°, m0=5.0 m , n=4 (2000.0).<br />

G.V. Williams identifizierte auf Aufnahmen vom 11. und 12. September den <strong>Kometen</strong> P/2006 Q2<br />

(LONEOS). Der im Grenzbereich der Sternbilder Andromeda/Fische positionierte Komet zeigte sich als<br />

19.0 m helles Objekt; weitere Angaben wurden mir nicht bekannt. Komet P/2012 R1 (LONEOS) passierte<br />

das Perihel seiner elliptischen Bahn mit einer Umlaufszeit von 5.96 Jahren Ende August und wies bei<br />

der Wiederentdeckung seine maximale Helligkeit auf. Die Korrektur des Periheltermins zu den Prognosen<br />

beträgt ∆T = +0.45 d (CBET 3219). Elemente: T=20120822.7902 TT, q=1.336152 AE, e=0.593475,<br />

=97.1938°, =245.0136°, i=5.3735°, m0=19.5 m , n=4 (2000.0).<br />

Von Ende Juli bis Ende August ergab sich für mitteleuropäische Beobachter eine schwierige Sichtbarkeit<br />

des <strong>Kometen</strong> 96P/Machholz (P=5.28 a ). Dabei war klar, dass der Komet nach seinem Perihel am<br />

14. Juli rasch an Helligkeit verlieren würde. Die diesjährige Sichtbarkeit war ungünstiger als die des<br />

Jahres 2007, bei der einige Sichtungen aus dem Kreis der FGK-Mitglieder gelangen. So ist es nachvollziehbar,<br />

wenn auch dennoch ein wenig überraschend, dass keine einzige Beobachtung aus dem<br />

Mitgliederkreis einging. Auch ich selbst hatte bei zwei Versuchen keinen Erfolg. Selbst international<br />

blieb die Zahl an publizierten Beobachtungen so klein (aktuell 17), dass nur bedingt Aussagen gemacht<br />

werden können. Der Helligkeitsverlauf war erwartungsgemäß sehr steil. So stieg die Helligkeit vor dem<br />

Perihel von 13.0 m am 20. Juni auf 10.0 m in den ersten Julitagen an. Nach dem Perihel gelang die erste<br />

Sichtung am 23.7., als der Komet 7.8 m hell war. Die Helligkeit ging in der Folge auf 9.5 m am 1.8. und<br />

11.5 m am 16.8. zurück. Die Helligkeitsentwicklung kann grob mit den folgenden Formeln dargestellt<br />

werden:<br />

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