Schweifstern Nr. 147 - Fachgruppe Kometen

Uwe Pilz beschreibt den Kometen am 26./27.7. als ein im 32cm-Reflektor schwieriges Objekt mit einer
diffusen Koma, die keine zentrale Kondensation aufwies. Gemäß Walter Kutschera zeigte der Komet
am 8./9.9. eine diffuse Koma um den erkennbaren false nucleus; der kurze V-förmige Schweifansatz
war gut zu beobachten. Im Herbst kann der Komet in größeren Instrumenten bequem am Abendhimmel
im Sternbild Schwan verfolgt werden.
Komet C/2010 S1 (LINEAR)
Datum (UT) MM Hell. Ref Instr. 1/f V Koma DC Schweif PW FST Beobachter
12.07.26.89 S 13.8 m HS 32.0 L 5 144 0.5' 2 - - 5.5 m Pilz
12.08.18.86 S 12.6 HS 32.0 L 5 144 0.5 4 - - 6.5 Pilz
12.09.08.97 S 12.5 HS 54.0 L 5 180 0.8 6 0.02° - 6.2 Kutschera
Ephemeride des Kometen C/2010 S1 (LINEAR) 0 h UT
Datum Rekt. (2000.0) Dekl. Bew/h in PW [AE] r [AE] Hell. El.
Okt. 5 20 h 56.44 m +48°59.5' +0.7'/ 212° 5.628 6.115 13.2 m 115°E
15 20 48.84 +46 40.8 +0.6 / 205 5.664 6.097 13.2 111 E
25 20 43.51 +44 20.0 +0.6 / 198 5.723 6.079 13.2 106 E
Nov. 4 20 40.22 +42 02.2 +0.6 / 191 5.799 6.063 13.3 101 E
14 20 38.69 +39 51.5 +0.5 / 184 5.890 6.047 13.3 94 E
24 20 38.67 +37 50.7 +0.5 / 176 5.990 6.032 13.3 88 E
Dez. 4 20 39.88 +36 02.1 +0.4 / 168 6.094 6.017 13.4 81 E
Bahnelemente: T = 2013 Mai 20.3151 TT , q = 5.899770 AE , e = 1.001917
(m 0≈7.5 m /n≈1) = 118.6170° , = 93.4304° , i = 125.3358° (2000.0)
Halbwegs gut mit mittleren Instrumenten beobachtbar war in den Sommermonaten einzig der Komet
C/2011 F1 (LINEAR). Entsprechend können 11 Beobachtungen von 4 FGK-Beobachtern und 105 internationale
Beobachtungen für die Auswertung verwendet werden. Dies ist eine stolze Zahl für einen
Kometen, dessen Helligkeit zwischen Mitte März und Mitte September lediglich von 13.0 m auf 11.0 m
anstieg. Die bisherige Entwicklung kann gut mit der Formel m = 6.3 m + 5log + 7.2log r dargestellt
werden, womit sich eine Maximalhelligkeit von 10.4 m Ende Januar 2013 ergibt.
Der Komadurchmesser wurde zu Sichtbarkeitsbeginn auf knapp 1.5‘ (190.000 km) geschätzt. Er stieg
in den folgenden Wochen nur geringfügig an, wobei sich allerdings ab der zweiten Maihälfte zwei unterschiedliche
Beobachtergruppen zeigen. Während die eine Gruppe bis Mitte September lediglich
einen Anstieg des Durchmessers bis auf 2‘ (275.000 km) meldet, soll dieser gemäß der zweiten Gruppe
bis auf 3.5‘ (425.000 km) angestiegen sein. Zu Sichtbarkeitsbeginn war die Koma deutlich verdichtet
(DC 6), doch wurde sie bis Ende Juni stetig diffuser. Im weiteren Verlauf ist der DC-Wert von 3 bislang
aber konstant geblieben. Visuelle Schweifsichtungen sind bislang sehr selten.
Am 22./23.6. störte ein nahe positionierter 11 m heller Stern die Beobachtung von Uwe Pilz; dennoch
konnte er indirekt eine längliche Struktur (Schweifansatz) von 1,5' Länge ausmachen. Am 22./23.7.
beobachtete er eine mäßig kondensierte Koma, innerhalb derer er bei 120x die stellare Kondensation
nur mit Mühe erkennen konnte. Gemäß Dieter Schubert zeigte sich der Komet am 24./25.7. sehr
schwach, rund, kaum verdichtet und nur indirekt gerade wahrnehmbar. Am 25./26.7. beobachtete Walter
Kutschera eine runde flächenhafte Aufhellung mit geringer Verdichtung. Am 11./12.8. erschien ihm
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