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Schweifstern Nr. 98 - Fachgruppe Kometen

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Als Folge stieg die Helligkeit in den folgenden<br />

Tagen nicht nur nicht weiter an, sondern ging -<br />

aufgrund der zunehmenden Erddistanz - sogar<br />

langsam zurück. Die Annahme eines Helligkeitseinbruchs<br />

bestätigt sich damit nicht. Dieser Eindruck<br />

kam vielmehr dadurch zustande, daß der<br />

Komet nach dem Verschwinden des Vollmondes<br />

helligkeitsmäßig eben nicht weiter zugelegt,<br />

sondern leicht abgenommen hatte. Die weitere<br />

Entwicklung wird interessant, jede Prognose ist<br />

aktuell aber Spekulation. Ich selbst erwarte eher,<br />

daß die Aktivität in den kommenden Wochen<br />

wieder leicht ansteigen wird, so daß der Komet<br />

letztlich noch für längere Zeit ein in größeren Ferngläsern sichtbares Objekt bleibt. Dieses Szenario ist<br />

auch den Ephemeriden zugrunde gelegt. Ein erneuter deutlicher Aktivitätsanstieg oder umgekehrt ein<br />

regelrechter Einbruch liegen aber ebenfalls im Bereich des Möglichen.<br />

Der scheinbare Komadurchmesser stieg ähnlich rapide<br />

von 2’ bei der Entdeckung auf 9’ in der letzten Augustwoche<br />

an, um danach ähnlich schnell bis auf 5’ zum<br />

Redaktionsschluß wieder zurückzugehen. Der absolute<br />

Komadurchmesser stieg entsprechend von etwa 80.000<br />

km zu Beginn auf knapp 300.000 km in der letzten Augustwoche,<br />

ging aber bis zum 10.9. wieder auf etwa<br />

200.000 km zurück. Der Komet kam der Erde am 10.8.<br />

mit 0.65 AE am nächsten, wobei sich die Distanz von<br />

Tag zu Tag aber nur langsam änderte (von Mitte Juli bis<br />

Mitte September war sie kleiner als 1 AE). Die Koma<br />

verdichtete sich in den ersten Wochen erkennbar von<br />

DC 2 auf DC 4 (Mitte August), ist seitdem aber ein wenig<br />

diffuser geworden (DC 3-4). Visuelle Schweifsichtungen<br />

sind bislang sehr selten und bewegen sich im Bereich<br />

weniger Bogenminuten.<br />

Laut Dieter Schubert war der Komet am Abend des 2.8.<br />

auffällig heller als am 28. und 29. Juli; die Koma präsentierte<br />

sich rund, die Konzentration zur Mitte hin war ebenfalls<br />

wieder deutlicher. Walter Kutschera meldete eine unregelmäßige äußere Koma mit Strukturen,<br />

die aber insgesamt einen eher diffusen Gesamteindruck machte. Am 9.8. beobachtete Andreas<br />

Kammerer von Österreich aus eine mäßig kondensierte, randlich leidlich gut definierte Koma; bei 56x<br />

war kein false nucleus heller als 12.0 m feststellbar; im 9x63-Fernglas konnte der Komet schwach erkannt<br />

werden (8.3 m , 10'). Für Stefan Beck war der Komet am 13.8. überraschend einfach zu erkennen;<br />

mit einem Swan-Band Filter erschien er heller. Dieter Schubert fand ihn am 14./15.8. nochmals<br />

deutlich heller, die Koma war gut kondensiert und ein sehr diffuser Schweifansatz nach PW=166°<br />

konnte erkannt werden. Am 15./16.8. störte ein nahestehender 9.2 m heller Stern Volker Kasten bei der<br />

Schätzung. Dieter Schubert meldete eine runde, gut kondensierte Koma; der Schweifansatz war im 8-<br />

Zöller nicht zu erkennen. Am 16./17.8. wirkte die Koma auf Walter Kutschera etwas kleiner. Andreas<br />

Kammerer zeigte sich der Komet im Fernglas als unauffälliger, eher schwacher Nebelfleck. Am<br />

30./31.8. wirkte die Koma auf Walter Kutschera erneut größer. Für Volker Kasten zeigte sich der Komet<br />

am Abend des 31.8. als eher unauffälliges Objekt, was aber an einem nahebei stehenden, 8.4 m<br />

hellen Stern gelegen haben könnte.<br />

Walter Kutschera notierte am 2.9. eine ausgefaserte, mäßig kondensierte Koma. Am 8.9. war der<br />

Komet für Andreas Kammerer überraschend schwach und zeigte eine recht diffuse Koma (allerdings<br />

mit zentraler Kondensation); im 9x63B konnte er den <strong>Kometen</strong> nicht finden. Volker Kasten konnte am<br />

9.9. blickweise ein sehr kleines Helligkeitszentrum in einer schwachen Koma erkennen. Am 11.9.<br />

hatte er den unsicheren Eindruck eines Schweifansatzes in Richtung NNO. Laut Andreas Kammerer<br />

präsentierte sich der Komet am 12.9. etwas auffälliger und die Koma stärker verdichtet; im 8“SC meinte<br />

er bei 161x einen sternförmigen, 13.0 m schwachen false nucleus zu erkennen. Gemäß Volker Kasten<br />

trat im 14x100-Fernglas blickweise wieder ein schwaches, sehr kleines Helligkeitszentrum am<br />

SW-Rand der Koma hervor. Dieter Schubert fand den <strong>Kometen</strong> am 13.9. deutlich lichtschwächer mit<br />

einer kleineren Koma (die Horizonthöhe betrug allerdings nur 18° und es war etwas dunstig).<br />

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