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Schweifstern Nr. 98 - Fachgruppe Kometen

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8<br />

8./9. August mit dem 44cm-Newton nicht<br />

mehr finden und schätzte ihn daher auf<br />

schwächer als 14.0 m .<br />

Die Entwicklung des <strong>Kometen</strong> C/2002 H2<br />

(LINEAR) kann aufgrund von nur 35 Beobachtungen<br />

lediglich grob dargestellt werden.<br />

Die Helligkeit entwickelte sich gemäß<br />

m = 10.8 m + 5log + 5log r, was einer<br />

Maximalhelligkeit von 12.5 m Ende April entspricht.<br />

Der scheinbare Komadurchmesser<br />

erreichte Werte von etwas über 1.0’, was<br />

einem absoluten Durchmesser von etwa<br />

75.000 km entsprach. Die Koma selbst war<br />

mäßig kondensiert (DC3).<br />

Zusätzliche astrometrische Beobachtungen des <strong>Kometen</strong> C/2002 K4 (NEAT) erbrachten eine Umlaufszeit<br />

von 73.5 Jahren. Der Komet ging im Juli durch sein Perihel; CCD-Beobachter schätzten seine<br />

Helligkeit auf etwa 16.5 m . Aktuelle Bahnelemente: T=20020712.9727 TT, q=2.764512 AE,<br />

e=0.842266, =24.4314°, =308.0990°, i=94.0627°, m0=10.5 m , n=4 (2000.0).<br />

Ein am 13. Juni von NEAT im Grenzbereich Schütze/Steinbock entdecktes, 17.5 m helles, asteroidales<br />

Objekt fiel in der Folgezeit durch eine ungewöhnliche Bahn auf. Beobachtungen vom 2. Juli zeigten<br />

dann den <strong>Kometen</strong> C/2002 L9 (NEAT) mit einer 3“ kleinen zentralen Kondensation und einer 8“ kleinen,<br />

runden Koma. Der Komet steht aktuell in einer Sonnendistanz von über 8 AE und wird sein Perihel<br />

erst im Frühjahr 2004 durchlaufen. Da sich dieses aber immer noch 7 AE von der Sonne entfernt<br />

befindet, wird er nicht heller als 16.5 m werden und zu der Zeit zudem tief am Südhimmel stehen (IAUC<br />

7931). Bahnelemente: T=20040406.8908 TT, q=7.027393 AE, e=1, =231.5297°, =110.4639°,<br />

i=68.4373°, m0=4.0 m , n=4 (2000.0).<br />

Am 22. Juli kam die große Stunde von Sebastian Hönig, als er mit seinem 10“-Schmidtteleskop während<br />

einer spontanen Beobachtungsnacht einen von ihm auf die 12. Größenklasse geschätzten <strong>Kometen</strong><br />

im nördlichen Teil des Sternbilds Pegasus entdeckte. Wie er in seinem Entdeckungsbericht<br />

detailliert schildert konnte er die Position und Bewegungsrichtung nur annähernd bestimmen. Aufgrund<br />

dieser Umstände sowie des hellen Vollmondes konnten weder er noch Alan Hale in den folgenden<br />

Tagen den <strong>Kometen</strong> erneut finden. Erst am 27. Juli gelang es K. Kadota, den <strong>Kometen</strong> zu fotografieren.<br />

Bereits drei Tage später wurden vom <strong>Kometen</strong> C/2002 O4 (Hönig) erste Bahnelemente<br />

veröffentlicht, die aufzeigten, daß der Komet sein Perihel Anfang Oktober in einer Distanz von nur<br />

0.78 AE durchlaufen und im August ein zirkumpolares Objekt sein würde (IAUC 7939/41). Spektroskopische<br />

Beobachtungen vom 1.8. ergaben eine Schwarzkörper-Temperatur von 28020K sowie<br />

Anzeichen für Silikatemissionen (IAUC 7950).<br />

Für die nachfolgende Auswertung konnten 47 Beobachtungen von 9 FGK-Beobachtern sowie 135<br />

internationale Beobachtungen berücksichtigt werden. Diese zeigen eine interessante Helligkeitsentwicklung<br />

auf. In den ersten vier Wochen nahm die Helligkeit rapide zu: von 11.0 m bei der Entdeckung<br />

auf 7.5 m am 19. August. Hätte der Komet diese Entwicklung bis zum Perihel durchhalten können,<br />

wäre er 4.5 m hell geworden! Doch diese hohe Aktivität (die eventuell eine Erklärung für die Nicht-<br />

Entdeckung durch LINEAR und Co. sein könnte) hatte ihn wohl überanstrengt, so daß es zu einem<br />

radikalen Bruch in der Entwicklung kam. Bis zum Redaktionsschluß am 14. September stieg die heliozentrische<br />

Helligkeit nicht weiter an, d.h. der Komet steigerte seine Aktivität trotz weiter abnehmender<br />

Sonnendistanz nicht mehr. Formelmäßig sieht dies wie folgt aus:<br />

t < -43 d : m = 6.8 m + 5log + 25log r<br />

t > -43 d : m = 8.5 m + 5log

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