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Schweifstern Nr. 98 - Fachgruppe Kometen

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diesem Zeitpunkt an deutlich langsamer zurückging oder aber es sich nur um eine begrenzte Phase<br />

höherer Aktivität handelte. Ich selbst neige aktuell zu letzterem Szenario, weshalb ich die Gesamtentwicklung<br />

wie folgt angebe:<br />

vor dem Perihel : m = 6.9 m + 5log + 9.8log r<br />

nach dem Perihel: m = 6.4 m + 5log + 8.3log r<br />

Die Koma war anfangs noch mäßig kondensiert (DC 3), wurde aber ab Mitte Juli extrem diffus (Mitte<br />

August: DC 1-2). Diese Tatsache erschwerte die Bestimmung des Komadurchmessers erheblich.<br />

Während in Teleskopen nur wenige Bogenminuten auszumachen waren, meldeten Fernglasbeobachter<br />

unter dunklem Himmel bis Mitte Juli noch Werte um/nahe 10’. Somit ging der scheinbare Komadurchmesser<br />

von 11’ Mitte Juni auf 2.0’ Mitte August zurück. Die Koma erreichte mit ungefähr<br />

450.000 km um den 20. Juni ihre maximale Ausdehnung und ging bis Mitte August auf 220.000 km<br />

zurück. Visuelle Schweifschätzungen gelangen bis Mitte Juni.<br />

Hartmut Bretschneider hatte am 16.3. sehr dunstige Bedingungen; der false nucleus war als helles,<br />

sternförmiges Objekt auszumachen. Am 28.3. konnte er den <strong>Kometen</strong> freisichtig erkennen; im Fernglas<br />

stellte er einen herrlichen Farbkontrast zu And fest (der Komet war deutlich grünlich). Am folgenden<br />

Abend, dem 29.3., meinte er im C8 die Andeutung einer halbkreisförmigen Enveloppe direkt<br />

hinter dem Kern zu erkennen, ist aber unsicher; den Schweifansatz konnte er freisichtig ausmachen.<br />

Am nächsten Abend, 30.3., war die Farbe der Koma grünlich-türkis; der Plasmaschweif war im C8<br />

andeutungsweise erkennbar; Komet und Schweif waren problemlos mit bloßem Auge sichtbar.<br />

Am 3.4. erschien Hartmut Bretschneider der false nucleus nicht mehr ganz sternförmig; der Schweifansatz<br />

konnte weiterhin freisichtig ausgemacht werden. Am 4.4. konnte er den Schweif über 2° hinweg<br />

mit bloßem Auge problemlos erkennen und auch am 7.4. war dieser über 2° hinweg mit bloßem<br />

Auge sichtbar; der DC-Wert schien ihm aber abzunehmen. Letzteres bestätigte sich ihm am 11.4.; der<br />

false nucleus wurde zunehmend diffuser. Am 16.4. litt seine Beobachtung unter Dunst.<br />

Laut Andreas Kammerer zeigte der Komet am 4./5.7. eine schwache, aber noch immer relativ große<br />

Koma mit leichter Konzentration zur Mitte hin. Am 7./8.7. bietet sich ihm das gleiche Bild; bei 242x<br />

erkannte er einen etwa 14.5 m schwachen false nucleus. Schließlich notierte er am 10./11.7. eine sehr<br />

diffuse und große Koma sehr geringer Flächenhelligkeit und unmerklicher Verdichtung zur Mitte hin.<br />

Komet C/2002 C1 (Ikeya-Zhang)<br />

Datum (UT) MM Hell. Ref Instr. 1/f V Koma DC Schweif PW FST Beobachter<br />

02.03.16.788 B 3.8 m HV 5.0 B - 10 10’: 5 0.5° - 2.9 m Bretschneider<br />

02.03.17.778 B 3.6 HV 5.0 B - 10 4 5 1.7 61° 4.1 Bretschneider<br />

02.03.18.767 B - - 5.0 B - 10 - 5 0.5 55 4 Bretschneider<br />

02.03.27.781 B 4.1 HV 5.0 B - 10 3 5 1.6 29 2.5M Bretschneider<br />

02.03.28.796 B 3 HV 5.0 B - 10 3 5 1.5 30 3 M Bretschneider<br />

02.03.29.806 B 3.5 HV 5.0 B - 10 5 5 3.6 22 4 M Bretschneider<br />

02.03.30.802 B 3.5 HV 5.0 B - 10 - 5 1.4 23 5.2 Bretschneider<br />

02.04.02.799 B 4.1 HV 5.0 B - 10 - - 2.1 13 5 Bretschneider<br />

02.04.03.799 B 3.9 HV 5.0 B - 10 6 4 3.0 7 4.9 Bretschneider<br />

02.04.04.802 B 3.8 HV 5.0 B - 10 6 4 2.3 2 5 Bretschneider<br />

02.04.05.799 B 3.8 HV 5.0 B - 10 6 : 3 1.7 358 4.3 Bretschneider<br />

02.04.07.806 B 3.8 HV 5.0 B - 10 6 2 2.0 352 4.7 Bretschneider<br />

02.04.08.799 B 4.1 HV 5.0 B - 10 7 3 2.0 352 4.2 Bretschneider<br />

02.04.11.806 B 4.3 HV 5.0 B - 10 6 3 2.7 337 4.2 Bretschneider<br />

02.04.16.813 B 4.4 HV 5.0 B - 10 12 3 - - 5 Bretschneider<br />

02.04.22.813 B 4.6 HV 5.0 B - 10 10 3 1.0 303 3.4M Bretschneider<br />

02.06.20.02 S 7.9 TT 10.0 B - 25 6.4 3 - - - Hasubick<br />

02.07.04.940 S 9.5 TJ 20.3 T 10 51 4.5 2 - - 5.2 Kammerer<br />

02.07.07.944 S 10.2: TJ 30.5 T 10 75 2.5 2 - - 5.5 Kammerer<br />

02.07.10.941 S 9.5 TJ 30.5 T 10 75 4.0 1 - - 5.6 Kammerer<br />

02.08.02.86 S 11.9 TT 44.0 L 5 63 1.9 2 - - - Hasubick<br />

Vom <strong>Kometen</strong> C/2002 E2 (Snyder-Murakami) gingen letztlich nur 4 visuelle Beobachtungen von 3<br />

FGK-Beobachtern ein. Desweiteren konnten für die Auswertung 115 internationale Beobachtungen<br />

verwendet werden. Die Helligkeitsentwicklung kann gut mit der Formel m = 7.5 m + 5log + 11.8log r<br />

simuliert werden, mit der sich eine Maximalhelligkeit von 10.4 m Ende März ergibt. Der scheinbare<br />

Komadurchmesser lag anfangs bei 2.5’ und ging bis Anfang Juli auf knapp 1.5’ zurück. Der absolute<br />

Komadurchmesser betrug damit sehr konstant etwa 150.000 km. Der DC-Wert ging während der<br />

Sichtbarkeit nur geringfügig von DC 3 auf DC 2 zurück. Werner Hasubick konnte den <strong>Kometen</strong> am<br />

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