Schweifstern Nr. 98 - Fachgruppe Kometen

Schweifstern Nr. 98 - Fachgruppe Kometen Schweifstern Nr. 98 - Fachgruppe Kometen

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100.000 km, stieg aber bis zum 20.8. auf 150.000 km an. Danach schrumpfte er erkennbar und maß am 12.9. nur noch 90.000 km. Der drastische Rückgang der Aktivität kann auch am Kondensationsgrad der Koma abgelesen werden: betrug dieser zu Beginn noch etwa DC 5-6, so ging er ab dem 20.8. deutlich zurück und betrug am 12.9. nur noch DC 2. Dieter Schubert beobachtete am Morgen des 15.8. eine runde, stark kondensierte Koma mit einem ziemlich hellen Zentrum, das nicht mittig zu liegen schien, sondern etwas nach Norden versetzt; nach außen lief die relativ große Koma außergewöhnlich diffus aus; einen Schweif (vermutlich sehr lang), meinte er zu erahnen; je höher der Komet über den Horizont stieg, umso grünlicher wirkte die Koma auf ihn. Am folgenden Morgen, dem 16.8., notierte er ein weiterhin hoch kondensiertes Objekt mit versetztem Zentrum; die äußere Koma wirkte wiederum extrem diffus auslaufend (Komadurchmesser war deswegen schwierig zu ermitteln); erneut meinte er einen langen Schweif ausmachen zu können, doch stand der Komet für eine sichere Aussage einfach zu tief; im 6-Zoll-Refraktor war eine leicht grünliche Färbung der Koma festzustellen. Am 17.8. beobachtete Walter Kutschera einen hellen, elongierten false nucleus; die sehr diffuse Koma war wegen der Horizontnähe eher schwierig zu erkennen. Andreas Kammerer notierte einen gut sichtbaren und konzentrierten Kometen; im 8“SC, 51x zeigte sich die Koma deutlich kondensiert mit gut definierten Rändern; bei 111x war ein sternförmiger, 10.0 m heller false nucleus sichtbar. Am Abend des 1.9. konnte Volker Kasten bei schwindender Dämmerung zunächst nichts am Kometenort wahrnehmen; gegen 20:30 UT konnte der Komet (bei h=8°) dann aber blickweise "gehalten" werden; insgesamt war es ein enttäuschender Anblick; die Schätzung ist daher mit einer gewissen Unsicherheit behaftet. Michael Jäger konnte den Kometen am Abend des 2.9. unter besten Bedingungen beobachten, wobei dieser aber im 20x70 nur gerade eben erkennbar war; er schätzte die Helligkeit der mäßig kondensierten (DC 4), 3.5’ großen Koma auf 7.5 m - ein deutlicher Helligkeitsabfall im Vergleich zu Mitte August. Auf den Aufnahmen konnte lediglich ein diffuser, 40’ langer Staub-, aber kein Gasschweif ausgemacht werden, was für einen Kometen in dieser geringen Sonnendistanz ungewöhnlich ist. Inwiefern es in den kommenden Wochen noch gelingt, diesen Kometen aufzufinden, hängt ganz davon ab, wie rasch und vollständig seine wahrscheinliche Auflösung sein wird. Leider wird er bis auf weiteres nur sehr geringe morgendliche Horizonthöhen aufweisen, was erfolgreiche Beobachtungen sehr schwierig macht. Am besten aber selbst nachschauen, zumal die Dämmerung nun zu halbwegs aktzeptablen Zeiten einsetzt. Komet C/2002 O6 (SWAN) Datum (UT) MM Hell. Ref Instr. 1/f V Koma DC Schweif PW FST Beobachter 02.08.13.07 S 6.4 m TJ 15.0 M 10 50 9 ’ 4 - - - Lüthen 02.08.15.06 B 6.4 TT 5.0 B - 10 8.0 3 - - - Hasubick 02.08.15.094&S 6.4 TK 31.8 L 5 61 5.5 5-6 - - 4.8 m Schubert 02.08.16.087&S 6.3 TK 15.0 R 8 60 4.7 5-6 - - 4.7 Schubert 02.08.16.11 S 6.3: SC 5.0 B - 10 5 : 3 - - - Kannenberg 02.08.17.083 B 5.9 TJ 15.2 L 4 20 8.5: 5 - - 4.8 Kutschera 02.08.17.094&S 6.2 TK 15.0 R 8 60 5.3 5-6 - - 4.5 Schubert 02.08.17.097sS 6.2 HV 6.3 B - 9 6 6-7 - - 4.5 Kammerer 02.08.19.083 S 7.0 HS 25.4 T 10 78 3 4 - - 4.0T Klausnitzer 02.09.01.85 S 7.4 TJ 10.0 B - 14 3.2 3 - - 3 Kasten 02.09.02.125 S 7.6 HV 8.0 B - 16 6 6 - - 5.5 Gensler Ephemeride des Kometen C/2002 O6 (SWAN) 0 h UT Datum Rekt./Dekl. 1950.0 Rekt./Dekl. 2000.0 (AE) r (AE) Hell. El. Sep. 28 11 h 26.13 m +20 ° 03.2 ’ 11 h 28.75 m +19 ° 46.6 ’ 1.424 0.662 9.4 ? 25 ° Okt. 3 11 32.14 +16 27.9 11 34.74 +16 11.3 1.516 0.741 9.8 ? 25 8 11 37.72 +13 07.3 11 40.31 +12 50.7 1.597 0.824 10.1 ? 26 13 11 42.92 +10 00.7 11 45.50 + 9 44.0 1.667 0.910 10.4 ? 28 18 11 47.75 + 7 06.6 11 50.32 + 6 49.9 1.729 0.996 10.7 ? 30 23 11 52.21 + 4 23.6 11 54.78 + 4 06.9 1.782 1.082 10.9 ? 32 28 11 56.31 + 1 50.1 11 58.87 + 1 33.4 1.828 1.168 11.1 ? 35 Nov. 2 12 00.02 - 0 35.1 12 02.58 - 0 51.8 1.868 1.253 11.3 ? 38 7 12 03.33 - 2 53.2 12 05.90 - 3 09.9 1.901 1.337 11.5 ? 42 12 12 06.23 - 5 05.0 12 08.79 - 5 21.7 1.927 1.419 11.7 ? 45 17 12 08.67 - 7 11.5 12 11.24 - 7 28.2 1.949 1.501 11.8 ? 49 22 12 10.63 - 9 13.3 12 13.20 - 9 30.0 1.965 1.582 12.0 ? 53 Bahnelemente: T = 2002 Sep. 9.4491 TT , q = 0.494649 AE , e = 0.998608 (m0=9.5 m ?/n=2?) = 78.7480° , = 330.9520° , i = 58.6247° (2000.0) 12

Bereits zwei Tage zuvor, am 29. Juli, meldete das LINEAR-Team die Entdeckung eines 20 m schwachen, asteroidalen Objekts im Grenzbereich Bärenhüter/Großer Bär/Jagdhunde. Dieses erwies sich bei genaueren Beobachtungen vom 2. August als ein 17.5 m heller Komet, der eine 8“ kleine Koma präsentierte (IAUC 7949). Komet C/2002 O7 (LINEAR) stand bei der Entdeckung 5.4 AE von der Sonne entfernt, wird sich ihr aber im September 2003 bis auf 0.9 AE nähern. Leider steht der Komet dann fast hinter der Sonne und zudem weit unterhalb der Erdbahnebene, so daß er nur von der Südhalbkugel aus optimal beobachtet werden kann. Wir selbst werden ihn bis Anfang Juni 2003 (10-11 m ) am Morgen- und ab Mitte Dezember (etwa 9 m ) wieder am Abendhimmel verfolgen können. Bahnelemente: T=20030920.3220 TT, q=0.885212 AE, e=1, =252.5301°, =12.7147°, i=98.8174°, m0=6.5 m , n=4. Auf Aufnahmen vom gleichen Tag bemerkte das NEAT-Team im Grenzbereich Südlicher Fisch / Mikroskop einen Kometen, dessen Helligkeit mit 17.5 m angegeben wurde. Nachforschungen zeigten den Kometen auch auf NEAT-, LINEAR- und Spacewatch-Aufnahmen vom 16. Juli und 5. Juli 2002, sowie vom 22. Mai 2001. Damit konnte eine elliptische Bahn mit einer Umlaufszeit von 8.1 Jahren abgeleitet werden. Komet P/2002 O8 (NEAT) präsentierte sich mit einer 6” kleinen Koma und einem 40” langen, schwachen Schweif in südsüdwestlicher Richtung. Mitte August wurde die Helligkeit mit 15.0 m angegeben. Der Komet hat sein Perihel im Mai durchlaufen und wird langsam schwächer (IAUC 7949). Aufgrund seiner südlichen Position kann er von Mitteleuropa aus erst ab Dezember sinnvoll beobachtet werden, dürfte dann allerdings bereits schwächer als 16.0 m geworden sein. Bahnelemente: T=20020508.4914 TT, q=3.229656 AE, e=0.199272, =222.2578°, =75.5040°, i=12.7864°, m0=8.0 m , n=4 (2000.0). Am 7. August fand erneut das NEAT-Team einen Kometen, diesmal im Sternbild Wassermann. Der 18.5 m schwache Komet C/2002 P1 (NEAT) wies einen 7“ kurzen Schweif in südwestlicher Richtung auf, wobei bald klar wurde, daß der Komet momentan weit von der Sonne entfernt steht (IAUC 7950/52). Gemäß den aktuellen Elementen durchlief er sein Perihel im Abstand von 6.5 AE bereits im Herbst 2001 und wird nun langsam schwächer. Bahnelemente: T=20011020.7449 TT, q=6.513857 AE, e=1, =344.9127°, =310.8099°, i=35.1426°, m0=6.0 m , n=4 (2000.0). Am 17. August fand Michael E. Van Ness vom Lowell Observatory einen 16.0 m hellen Kometen im Grenzbereich Stier/Eridanus. Der Komet P/2002 Q1 (Van Ness) wies eine mäßig kondensierte, 24“ kleine Koma und einen fächerförmigen Schweif von 200“ Länge in westliche Richtung auf. Er durchlief das Perihel seiner elliptischen Bahn (P=6.6 a ) Mitte Juli im Abstand von 1.5 AE und wird in den kommenden Wochen langsam schwächer (IAUC 7956, 7968). Michael Jäger konnte ihn am 6./7.9. mit seiner 10“-Schmidtkamera nicht auffinden (er war somit schwächer als 15.5 m ). Aktuelle Bahnelemente: T=20020715.9949 TT, q=1.521443 AE, e=0.569539, =184.7559°, =174.1052°, i=36.3700°, m0=13.0 m , n=4 (2000.0). Einen Doppelkometen fand das LINEAR-Team am 26. August im Grenzbereich Kleiner Bär/Drache. Die hellere Komponente, C/2002 Q2 (LINEAR), präsentierte sich als 17.0 m helles Objekt mit einer etwa 20“ großen, gut kondensierten Koma. Die schwächere Komponente, C/2002 Q3 (LINEAR), war 19.0 m hell und wies eine diffuse, etwa 25“ große Koma ohne zentrale Kondensation auf. Die beiden Komponenten standen 42’ voneinander entfernt. Weitere Beobachtungen zeigten, daß die beiden Komponenten keine großen Erd- bzw. Sonnendistanzen aufweisen, es sich somit um absolut schwache Kometen handelt (IAUC 7960). Sie standen bei der Entdeckung im Perihel, näherten sich der Erde aber noch bis Mitte September. CCD-Aufnahmen vom 4. und 5. September zeigten drei Komponenten (A bis C) im Kern des Kometen C/2002 Q3, mit R-Helligkeiten von 21.7 m , 22.1 m und 22.6 m . Z. Sekanina hat aus den vorliegenden Beobachtungen folgende, noch unsichere Historie ermittelt: demnach ist C/2002 Q2 die Hauptkomponente des Kometenpaares, welches etwa im Jahr 19695 Jahre (r = 576 AE) mit einer Relativgeschwindigkeit von nur etwa 0.15 m/s auseinandergebrochen sein dürfte. Ob C/2002 Q3 bereits vor mehreren Jahrzehnten oder erst vor wenigen Monaten auseinandergebrochen ist, kann erst mit Hilfe zusätzlicher Beobachtungen geklärt werden (IAUC 7966). Michael Jäger hat nachträglich festgestellt, daß beide Kometen auf einer Aufnahmen (des Kometen Hönig) vom 20./21.8. abgebildet sind. Allerdings waren sie so diffus, daß er sie nicht erkannt hat, zumal er die Belichtungszeit aufgrund des störenden Mondes verkürzen mußte. Dies ließ ihm keine Ruhe, so daß er die Kometen am Abend des 2.9. erneut aufs Korn nahm. Die Aufnahme zeigte beide Objekte deutlich heller als prognostiziert. C/2002 Q2 schätzte er auf 13.8 m , C/2002 Q3 auf 14.2 m , bei Komadurchmessern von 1.0’ und 1.2’, wobei ersterer aber deutlicher kondensiert war als letzterer. Verwundert äußerte sich Michael Jäger allerdings über publizierte visuelle Schätzungen von 2002 Q2 von 12 m ; der Komet erscheint auf seinen Aufnahmen erkennbar schwächer als P/Sanguin, den er in der gleichen Nacht auf 12.5-13.0 m schätzte. Die Auswertung einer Aufnahme vom 12./13.9. ergab Werte von 13.6 m /1.7’ bzw. 14.0 m /1.2’. Bahnlemente: 2002 Q2: T=20020818.2517 TT, q=1.306197 AE, 13

Bereits zwei Tage zuvor, am 29. Juli, meldete das LINEAR-Team die Entdeckung eines 20 m schwachen,<br />

asteroidalen Objekts im Grenzbereich Bärenhüter/Großer Bär/Jagdhunde. Dieses erwies sich<br />

bei genaueren Beobachtungen vom 2. August als ein 17.5 m heller Komet, der eine 8“ kleine Koma<br />

präsentierte (IAUC 7949). Komet C/2002 O7 (LINEAR) stand bei der Entdeckung 5.4 AE von der Sonne<br />

entfernt, wird sich ihr aber im September 2003 bis auf 0.9 AE nähern. Leider steht der Komet dann<br />

fast hinter der Sonne und zudem weit unterhalb der Erdbahnebene, so daß er nur von der Südhalbkugel<br />

aus optimal beobachtet werden kann. Wir selbst werden ihn bis Anfang Juni 2003 (10-11 m ) am<br />

Morgen- und ab Mitte Dezember (etwa 9 m ) wieder am Abendhimmel verfolgen können. Bahnelemente:<br />

T=20030920.3220 TT, q=0.885212 AE, e=1, =252.5301°, =12.7147°, i=<strong>98</strong>.8174°, m0=6.5 m ,<br />

n=4.<br />

Auf Aufnahmen vom gleichen Tag bemerkte das NEAT-Team im Grenzbereich Südlicher Fisch / Mikroskop<br />

einen <strong>Kometen</strong>, dessen Helligkeit mit 17.5 m angegeben wurde. Nachforschungen zeigten den<br />

<strong>Kometen</strong> auch auf NEAT-, LINEAR- und Spacewatch-Aufnahmen vom 16. Juli und 5. Juli 2002, sowie<br />

vom 22. Mai 2001. Damit konnte eine elliptische Bahn mit einer Umlaufszeit von 8.1 Jahren abgeleitet<br />

werden. Komet P/2002 O8 (NEAT) präsentierte sich mit einer 6” kleinen Koma und einem 40” langen,<br />

schwachen Schweif in südsüdwestlicher Richtung. Mitte August wurde die Helligkeit mit 15.0 m angegeben.<br />

Der Komet hat sein Perihel im Mai durchlaufen und wird langsam schwächer (IAUC 7949).<br />

Aufgrund seiner südlichen Position kann er von Mitteleuropa aus erst ab Dezember sinnvoll beobachtet<br />

werden, dürfte dann allerdings bereits schwächer als 16.0 m geworden sein. Bahnelemente:<br />

T=20020508.4914 TT, q=3.229656 AE, e=0.199272, =222.2578°, =75.5040°, i=12.7864°, m0=8.0 m ,<br />

n=4 (2000.0).<br />

Am 7. August fand erneut das NEAT-Team einen <strong>Kometen</strong>, diesmal im Sternbild Wassermann. Der<br />

18.5 m schwache Komet C/2002 P1 (NEAT) wies einen 7“ kurzen Schweif in südwestlicher Richtung<br />

auf, wobei bald klar wurde, daß der Komet momentan weit von der Sonne entfernt steht (IAUC<br />

7950/52). Gemäß den aktuellen Elementen durchlief er sein Perihel im Abstand von 6.5 AE bereits im<br />

Herbst 2001 und wird nun langsam schwächer. Bahnelemente: T=20011020.7449 TT,<br />

q=6.513857 AE, e=1, =344.9127°, =310.8099°, i=35.1426°, m0=6.0 m , n=4 (2000.0).<br />

Am 17. August fand Michael E. Van Ness vom Lowell Observatory einen 16.0 m hellen <strong>Kometen</strong> im<br />

Grenzbereich Stier/Eridanus. Der Komet P/2002 Q1 (Van Ness) wies eine mäßig kondensierte, 24“<br />

kleine Koma und einen fächerförmigen Schweif von 200“ Länge in westliche Richtung auf. Er durchlief<br />

das Perihel seiner elliptischen Bahn (P=6.6 a ) Mitte Juli im Abstand von 1.5 AE und wird in den<br />

kommenden Wochen langsam schwächer (IAUC 7956, 7968). Michael Jäger konnte ihn am 6./7.9. mit<br />

seiner 10“-Schmidtkamera nicht auffinden (er war somit schwächer als 15.5 m ). Aktuelle Bahnelemente:<br />

T=20020715.9949 TT, q=1.521443 AE, e=0.569539, =184.7559°, =174.1052°, i=36.3700°,<br />

m0=13.0 m , n=4 (2000.0).<br />

Einen Doppelkometen fand das LINEAR-Team am 26. August im Grenzbereich Kleiner Bär/Drache.<br />

Die hellere Komponente, C/2002 Q2 (LINEAR), präsentierte sich als 17.0 m helles Objekt mit einer<br />

etwa 20“ großen, gut kondensierten Koma. Die schwächere Komponente, C/2002 Q3 (LINEAR), war<br />

19.0 m hell und wies eine diffuse, etwa 25“ große Koma ohne zentrale Kondensation auf. Die beiden<br />

Komponenten standen 42’ voneinander entfernt. Weitere Beobachtungen zeigten, daß die beiden<br />

Komponenten keine großen Erd- bzw. Sonnendistanzen aufweisen, es sich somit um absolut schwache<br />

<strong>Kometen</strong> handelt (IAUC 7960). Sie standen bei der Entdeckung im Perihel, näherten sich der<br />

Erde aber noch bis Mitte September. CCD-Aufnahmen vom 4. und 5. September zeigten drei Komponenten<br />

(A bis C) im Kern des <strong>Kometen</strong> C/2002 Q3, mit R-Helligkeiten von 21.7 m , 22.1 m und 22.6 m . Z.<br />

Sekanina hat aus den vorliegenden Beobachtungen folgende, noch unsichere Historie ermittelt: demnach<br />

ist C/2002 Q2 die Hauptkomponente des <strong>Kometen</strong>paares, welches etwa im Jahr 19695 Jahre<br />

(r = 576 AE) mit einer Relativgeschwindigkeit von nur etwa 0.15 m/s auseinandergebrochen sein<br />

dürfte. Ob C/2002 Q3 bereits vor mehreren Jahrzehnten oder erst vor wenigen Monaten auseinandergebrochen<br />

ist, kann erst mit Hilfe zusätzlicher Beobachtungen geklärt werden (IAUC 7966).<br />

Michael Jäger hat nachträglich festgestellt, daß beide <strong>Kometen</strong> auf einer Aufnahmen (des <strong>Kometen</strong><br />

Hönig) vom 20./21.8. abgebildet sind. Allerdings waren sie so diffus, daß er sie nicht erkannt hat, zumal<br />

er die Belichtungszeit aufgrund des störenden Mondes verkürzen mußte. Dies ließ ihm keine Ruhe,<br />

so daß er die <strong>Kometen</strong> am Abend des 2.9. erneut aufs Korn nahm. Die Aufnahme zeigte beide<br />

Objekte deutlich heller als prognostiziert. C/2002 Q2 schätzte er auf 13.8 m , C/2002 Q3 auf 14.2 m , bei<br />

Komadurchmessern von 1.0’ und 1.2’, wobei ersterer aber deutlicher kondensiert war als letzterer.<br />

Verwundert äußerte sich Michael Jäger allerdings über publizierte visuelle Schätzungen von 2002 Q2<br />

von 12 m ; der Komet erscheint auf seinen Aufnahmen erkennbar schwächer als P/Sanguin, den er in<br />

der gleichen Nacht auf 12.5-13.0 m schätzte. Die Auswertung einer Aufnahme vom 12./13.9. ergab<br />

Werte von 13.6 m /1.7’ bzw. 14.0 m /1.2’. Bahnlemente: 2002 Q2: T=20020818.2517 TT, q=1.306197 AE,<br />

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