13.08.2013 Aufrufe

Die Zukunft der Meere ? zu warm, zu hoch, zu sauer - WBGU

Die Zukunft der Meere ? zu warm, zu hoch, zu sauer - WBGU

Die Zukunft der Meere ? zu warm, zu hoch, zu sauer - WBGU

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

(<strong>WBGU</strong>, 2002). Auf Basis eines allein für den EU-<br />

Raum vorgeschlagenen Entgelteregimes ließe sich<br />

ein jährliches Aufkommen von 0,4–0,7 Mrd. € erzielen.<br />

Der <strong>WBGU</strong> schlägt eine Verwendung <strong>der</strong> erzielten<br />

Mittel <strong>zu</strong>m <strong>Meere</strong>sschutz vor, da so ein sachlicher<br />

Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> Belastung und Entlastung<br />

<strong>der</strong> <strong>Meere</strong> hergestellt wird (<strong>WBGU</strong>, 2002).<br />

4.6<br />

Forschungsempfehlungen<br />

Ver<strong>sauer</strong>ung und <strong>Meere</strong>sökosysteme<br />

<strong>Die</strong> physiologischen Effekte <strong>der</strong> Ver<strong>sauer</strong>ung auf<br />

<strong>Meere</strong>sorganismen, insbeson<strong>der</strong>e auf Kalkbildner,<br />

und die Auswirkungen im <strong>Meere</strong>sökosystem sind nur<br />

un<strong>zu</strong>reichend verstanden. Physiologische Versuche<br />

mit mo<strong>der</strong>at erhöhten CO 2 -Konzentrationen und<br />

Experimente <strong>zu</strong>r Wirkung auf marine Nahrungsnetze<br />

(trophische Kopplung zwischen Phytoplankton,<br />

Zooplankton und Fischen) sowie Untersuchungen<br />

möglicher Anpassungsprozesse, physiologischer<br />

Art auf evolutionärer Basis sind erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Biogene Kalkbildung und<br />

Kohlenstoffkreislauf<br />

Das Verständnis <strong>der</strong> Wechselwirkungen zwischen<br />

kalkbildendem Plankton, <strong>der</strong> biologischen Pumpe<br />

und dem globalen Kohlenstoffkreislauf ist ähnlich<br />

lückenhaft, so dass eine Modellierung des Nettoeffekts<br />

noch nicht möglich ist. Deshalb sollten u. a.<br />

Modellstudien über die ver<strong>sauer</strong>ungsbedingte<br />

Reduktion <strong>der</strong> biologischen Exportproduktion aufgrund<br />

verringerten mineralischen Ballasts (Kalkschalen)<br />

durchgeführt werden.<br />

Weitere Auswirkungen des Klimawandels<br />

<strong>Die</strong> Ver<strong>sauer</strong>ung ist wahrscheinlich nur eine von vielen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen, die sich in <strong>der</strong> Biogeochemie <strong>der</strong><br />

Ozeane durch anthropogene Treibhausgasemissionen<br />

bzw. durch den Klimawandel ergeben wird.<br />

An<strong>der</strong>e Aspekte, wie die Auswirkungen auf Sauerstoffbilanz<br />

und Nährstoffversorgung <strong>der</strong> <strong>Meere</strong>, sind<br />

kaum verstanden und sollten dringend erforscht werden,<br />

um rechtzeitig mögliche kritische Entwicklungen<br />

erkennen <strong>zu</strong> können.<br />

Zukünftige CO 2-Aufnahme durch den<br />

Ozean<br />

<strong>Die</strong> CO 2 -Aufnahme durch den Ozean spielt eine<br />

Schlüsselrolle beim Klimawandel. Daher sollte den<br />

Wechselwirkungen zwischen dem atmosphärischen<br />

Strahlungshaushalt, <strong>der</strong> chemischen Zusammenset<strong>zu</strong>ng<br />

<strong>der</strong> Atmosphäre und den physikalischen,<br />

chemischen und biologischen Än<strong>der</strong>ungen im Ozean<br />

verstärkte Aufmerksamkeit geschenkt werden.<br />

Forschungsempfehlungen 4.6<br />

Internationale Forschungsprogramme<br />

<strong>Die</strong> För<strong>der</strong>ung von Projekten <strong>zu</strong> den oben genannten<br />

Fragen <strong>der</strong> internationalen Forschungsprogramme<br />

(z. B. SOLAS, 2004; IMBER, 2005) ist <strong>zu</strong><br />

empfehlen.<br />

CO 2 und Klimaschutz<br />

Falls sich eine eigene Reduktionsverpflichtung für<br />

CO 2 als notwendig erweist, sind Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

Ausgestaltung <strong>zu</strong> entwickeln und <strong>zu</strong> bewerten. Weiter<br />

sind die sich hieraus ergebenden Implikationen<br />

für die flexiblen Mechanismen des Kioto-Protokolls<br />

(insbeson<strong>der</strong>e CDM und Emissionshandel) <strong>zu</strong> untersuchen.<br />

79

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!