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Die Zukunft der Meere ? zu warm, zu hoch, zu sauer - WBGU

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Ver<strong>sauer</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Meere</strong><br />

4.1<br />

Chemische Verän<strong>der</strong>ungen im Meerwasser<br />

4.1.1<br />

CO 2-Eintrag<br />

<strong>Die</strong> Weltmeere speichern rund 38.000 Gigatonnen<br />

Kohlenstoff (Gt C). Im Ozean ist damit gegenwärtig<br />

etwa 50-mal mehr CO 2 gespeichert als in <strong>der</strong> Atmosphäre,<br />

und 20-mal mehr als in <strong>der</strong> terrestrischen<br />

Biosphäre und den Böden (Abb. 4.1-1). Der Ozean<br />

ist aber nicht nur ein bedeuten<strong>der</strong> CO 2 -Speicher,<br />

son<strong>der</strong>n auch langfristig die wichtigste CO 2 -Senke.<br />

Angetrieben durch die Partialdruckdifferenz des<br />

CO 2 zwischen <strong>der</strong> Atmosphäre und dem Meerwasser<br />

gelangt ein Teil des anthropogenen CO 2 in die Oberflächenschicht<br />

des <strong>Meere</strong>s und mit den <strong>Meere</strong>sströmungen<br />

über Zeiträume von Jahrzehnten bis Jahrhun<strong>der</strong>ten<br />

schließlich auch in den tiefen Ozean.<br />

Abbildung 4.1-1<br />

Schema des globalen<br />

Kohlenstoffkreislaufs. Werte<br />

für die Kohlenstoffvorräte<br />

sind in Gt C angegeben<br />

(fettgedruckte Zahlen).<br />

Werte für die mittleren<br />

Kohlenstoffflüsse sind in<br />

Gt C pro Jahr angegeben<br />

(normal gedruckte Zahlen).<br />

Zeitangaben in Klammern.<br />

Der Fluss in die Böden<br />

beträgt etwa 1,5 Gt C pro<br />

Jahr. DOC = gelöster<br />

organischer Kohlenstoff,<br />

DIC = gelöster<br />

anorganischer Kohlenstoff.<br />

Quellen: verän<strong>der</strong>t nach<br />

Schlesinger, 1997 und<br />

<strong>WBGU</strong>, 2003b.<br />

Zahlen ergänzt und<br />

aktualisiert für Ozean und<br />

fossile Energieträger: Sabine<br />

et al., 2003; marine<br />

Sedimente: Raven et al.,<br />

2005; Atmosphäre:<br />

NOAA-ESRL, 2006<br />

Fossile<br />

Energieträger<br />

> 6.000<br />

(50 Jahre)<br />

Landpflanzen<br />

560<br />

Böden<br />

1.500<br />

(5–10.000 Jahre)<br />

Bereits seit einigen Jahrzehnten ist eine Zunahme<br />

<strong>der</strong> CO 2 -Konzentration in den oberen <strong>Meere</strong>sschichten<br />

nachweisbar (Sabine et al., 2004), die auf den<br />

gestiegenen CO 2-Anteil in <strong>der</strong> Atmosphäre <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen<br />

ist. Gegenwärtig nimmt <strong>der</strong> Ozean jährlich<br />

2 Gt C auf, das entspricht etwa 30% <strong>der</strong> anthropogenen<br />

CO 2-Emissionen (IPCC, 2001a). Insgesamt<br />

haben die Ozeane zwischen 1800 und 1995 etwa<br />

118 ± 19 Gt C absorbiert. Das entspricht etwa 48%<br />

<strong>der</strong> kumulierten CO 2-Emissionen aus fossilen Energieträgern<br />

(einschließlich <strong>der</strong> Zementherstellung)<br />

bzw. 27–34% <strong>der</strong> gesamten anthropogenen CO 2 -<br />

Emissionen (einschließlich <strong>der</strong>jenigen aus Landnut<strong>zu</strong>ngsän<strong>der</strong>ungen;<br />

Sabine et al., 2004). Das anthropogene<br />

CO 2 -Signal im Meer ist im Mittel bis <strong>zu</strong> einer<br />

Wassertiefe von etwa 1.000 m nachweisbar. Durch<br />

den langsamen Austausch <strong>der</strong> <strong>Meere</strong>sschichten hat<br />

es die Tiefsee in weiten Teilen des Ozeans allerdings<br />

noch nicht erreicht. Im Nordatlantik reicht das<br />

anthropogene CO 2 -Signal durch die dort stattfindende<br />

Tiefenwasserbildung schon bis 3.000 m hinab.<br />

6<br />

60<br />

122<br />

60<br />

1 Nettozerstörung<br />

von Vegetation<br />

Flüsse<br />

0,4 DOC<br />

0,4 DIC<br />

Ozean gesamt<br />

+ 2 Gt C/a<br />

Atmosphäre<br />

800<br />

(3–7 Jahre)<br />

+ 3 Gt C/a<br />

92 90<br />

Deckschicht 900<br />

Mittlere und große Tiefen<br />

37.000<br />

(100–100.000 Jahre)<br />

Sedimentation 0,1<br />

Marine Sedimente 30 Mio.<br />

4

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