13.08.2013 Aufrufe

Die Zukunft der Meere ? zu warm, zu hoch, zu sauer - WBGU

Die Zukunft der Meere ? zu warm, zu hoch, zu sauer - WBGU

Die Zukunft der Meere ? zu warm, zu hoch, zu sauer - WBGU

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

dürfte außerdem die Aufnahme von anthropogenem<br />

CO 2 durch den Ozean verringern (siehe Kap. 4).<br />

Ein Abreißen des Nordatlantikstroms ist ein<br />

schwer kalkulierbares Risiko mit gravierenden negativen<br />

Folgen. Ein entscheiden<strong>der</strong> Faktor wird die<br />

Süßwassermenge sein, die künftig in den nördlichen<br />

Atlantik gelangt. <strong>Die</strong>s wird insbeson<strong>der</strong>e von <strong>der</strong><br />

Geschwindigkeit abhängen, mit <strong>der</strong> Grönlands Eisschild<br />

abschmilzt. Eine <strong>zu</strong>verlässige Vorhersage ist<br />

beim gegenwärtigen Wissensstand nicht möglich;<br />

bestenfalls kann eine Art Gefahrenabschät<strong>zu</strong>ng versucht<br />

werden. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung<br />

hat <strong>zu</strong>sammen mit <strong>der</strong> amerikanischen<br />

Carnegie-Mellon University da<strong>zu</strong> im Herbst 2004 ein<br />

Dutzend <strong>der</strong> weltweit führenden Experten detailliert<br />

befragt, in jeweils ca. sechs Stunden dauernden Interviews.<br />

Das Risiko eines totalen Ausfalls <strong>der</strong> atlantischen<br />

Tiefenwasserbildung und <strong>der</strong> damit <strong>zu</strong>sammenhängenden<br />

Strömungen wurde dabei sehr unterschiedlich,<br />

von einem Teil <strong>der</strong> Experten jedoch überraschend<br />

<strong>hoch</strong> eingeschätzt (Zickfeld et al., eingereicht).<br />

Bei einer angenommenen globalen Erwärmung<br />

von nur 2°C bis <strong>zu</strong>m Jahr 2100 sahen vier <strong>der</strong><br />

Experten bereits ein Risiko von mehr als 5%; bei<br />

3–5°C Erwärmung sahen vier <strong>der</strong> Experten die Gefahr<br />

sogar die 50%-Marke übersteigen.<br />

2.2<br />

Auswirkungen <strong>der</strong> globalen Erwärmung auf<br />

<strong>Meere</strong>sökosysteme<br />

Im Mittelpunkt dieses Kapitels stehen die Auswirkungen<br />

<strong>der</strong> Klimaerwärmung (Kap. 2.1) auf <strong>Meere</strong>sökosysteme.<br />

Der <strong>WBGU</strong> versteht darunter das<br />

gesamte marine Gebiet von <strong>der</strong> hohen See bis <strong>zu</strong><br />

aquatisch geprägten Küstenökosystemen. Der Beirat<br />

hat bewusst nur Faktoren herausgegriffen, die für die<br />

Themenstellung dieses Son<strong>der</strong>gutachtens wichtig<br />

sind. Ausgeklammert wird die Überfischung, die<br />

heute als <strong>der</strong> bedeutendste negative Einfluss des<br />

Menschen auf marine Ökosysteme angesehen wird<br />

(Pauly et al., 2002; MA, 2005b). Ebenfalls nicht<br />

behandelt werden die direkte Zerstörung mariner<br />

Ökosysteme, die Verschmut<strong>zu</strong>ng und die Einführung<br />

nicht heimischer Arten (GESAMP, 2001; UNEP,<br />

2002). <strong>Die</strong> Ver<strong>sauer</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Meere</strong> wird in Kapitel 4<br />

abgehandelt. All diese anthropogenen Einflüsse<br />

haben die Resilienz vieler <strong>Meere</strong>sökosysteme bereits<br />

stark verringert (Jackson et al., 2001).<br />

Von diesen Einflüssen ist vor allem <strong>der</strong> produktivste<br />

Teil <strong>der</strong> Ozeane, die flachen Kontinentalschelfe<br />

(

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!