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Die Zukunft der Meere ? zu warm, zu hoch, zu sauer - WBGU

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7 Kernbotschaften<br />

umfeld durch klimaverursachte Überflutung verloren<br />

gegangen ist. Langfristig wird die Staatengemeinschaft<br />

das Problem <strong>der</strong> „<strong>Meere</strong>sflüchtlinge“<br />

aber nicht ignorieren können und deshalb entsprechende<br />

Instrumente <strong>zu</strong>r gesicherten Aufnahme<br />

<strong>der</strong> Betroffenen in geeigneten, möglichst ihrer Präferenz<br />

entsprechenden Gebieten entwickeln müssen.<br />

Sinnvoll ist eine faire Lastenverteilung, bei <strong>der</strong> sich<br />

die Staaten nach Maßgabe ihrer Treibhausgasemissionen<br />

verbindlich verpflichten, für diese Menschen<br />

Verantwortung <strong>zu</strong> übernehmen. Zur Vorbereitung<br />

<strong>der</strong> politischen Entscheidungsfindung sollten entsprechende<br />

juristische und sozialwissenschaftliche<br />

Studien durchgeführt werden.<br />

Ver<strong>sauer</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Meere</strong> rechtzeitig stoppen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Meere</strong> haben bisher rund ein Drittel <strong>der</strong> anthropogenen<br />

CO 2 -Emissionen aufgenommen, was bereits<br />

<strong>zu</strong> einer signifikanten Ver<strong>sauer</strong>ung (Absenkung<br />

des pH-Werts) des Meerwassers geführt hat. <strong>Die</strong>se<br />

Emissionen beeinflussen somit die <strong>Meere</strong>sumwelt<br />

direkt – ohne den Umweg über den Klimawandel.<br />

Eine ungebremste Fortset<strong>zu</strong>ng des Trends wird <strong>zu</strong><br />

einer <strong>Meere</strong>sver<strong>sauer</strong>ung führen, die in den letzten<br />

Jahrmillionen ohne Beispiel und über Jahrtausende<br />

unumkehrbar ist. <strong>Die</strong> Folgen für die marinen Ökosysteme<br />

lassen sich zwar nicht exakt prognostizieren,<br />

aber es sind einschneidende Verän<strong>der</strong>ungen im Nahrungsnetz<br />

denkbar, da die Kalkbildung von <strong>Meere</strong>sorganismen<br />

behin<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> teilweise sogar unterbunden<br />

werden kann. Der <strong>WBGU</strong> empfiehlt, <strong>zu</strong> diesem<br />

Thema international abgestimmte Forschungs- und<br />

Monitoringprogramme <strong>zu</strong> unterstützen. Darüber<br />

hinaus ist in den Verhandlungen über <strong>zu</strong>künftige<br />

Verpflichtungen <strong>zu</strong>r Klimarahmenkonvention die<br />

beson<strong>der</strong>e Rolle des CO 2 gegenüber an<strong>der</strong>en Treibhausgasen<br />

<strong>zu</strong> berücksichtigen und neben einer Stabilisierung<br />

<strong>der</strong> Treibhausgase insgesamt auch ausdrücklich<br />

eine Stabilisierung <strong>der</strong> CO 2 -Konzentrationen<br />

an<strong>zu</strong>streben.<br />

Zum Schutz <strong>der</strong> <strong>Meere</strong> vor Ver<strong>sauer</strong>ung schlägt<br />

<strong>der</strong> <strong>WBGU</strong> folgende Leitplanke vor: Um <strong>zu</strong> verhin<strong>der</strong>n,<br />

dass die Kalkbildung <strong>der</strong> <strong>Meere</strong>sorganismen<br />

gestört wird und dadurch das Risiko besteht,<br />

dass die marinen Nahrungsnetze umstrukturiert werden,<br />

sollte <strong>der</strong> pH-Wert <strong>der</strong> obersten <strong>Meere</strong>sschicht<br />

in keinem größeren Ozeangebiet (d. h. auch nicht im<br />

globalen Mittel) um mehr als 0,2 Einheiten gegenüber<br />

dem vorindustriellen Wert absinken.

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