Die Zukunft der Meere ? zu warm, zu hoch, zu sauer - WBGU
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100<br />
100<br />
Erwärmung <strong>der</strong><br />
<strong>Meere</strong>soberfläche<br />
Gesicherte<br />
Wirkung<br />
Mögliche<br />
Wirkung<br />
1.000<br />
Erwärmung des<br />
gesamten Ozeans<br />
bis <strong>zu</strong>m <strong>Meere</strong>sgrund<br />
Erwärmung <strong>der</strong><br />
Sedimentschicht<br />
Auflösen <strong>der</strong> Hydrate<br />
von unten nach oben<br />
Methan entweicht<br />
durch Diffusion<br />
Oxidation des Methans<br />
beim Aufstieg durch<br />
die Wassersäule<br />
Erhöhung des<br />
gelösten anorganischen<br />
Kohlenstoffs im Meer<br />
1.000<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts um 5°C über das vorindustrielle<br />
Niveau. Regional, z. B. in <strong>der</strong> Arktis, könnte dieser<br />
Wert sogar bis <strong>zu</strong> 10°C betragen. <strong>Die</strong> hohen Breitengrade<br />
sind von globaler Bedeutung, weil hier <strong>der</strong><br />
Ursprung <strong>der</strong> kalten Wassermassen ist, die weltweit<br />
die Tiefsee ausfüllen. Aufgrund <strong>der</strong> stabilen Temperaturschichtung<br />
und <strong>der</strong> langsamen Vermischung des<br />
Ozeans wird diese Erwärmung in <strong>der</strong> Regel nur langsam<br />
im Laufe von einigen Jahrhun<strong>der</strong>ten bis <strong>zu</strong>m<br />
<strong>Meere</strong>sboden vordringen. Ähnliche Zeiträume sind<br />
notwendig, um die Sedimentschicht bis in mehrere<br />
100 m Tiefe durch<strong>zu</strong>wärmen. Nur unter beson<strong>der</strong>en<br />
lokalen Bedingungen – bei Hydratvorkommen in<br />
geringer <strong>Meere</strong>sstiefe und in gut durchmischten<br />
Globale Erwärmung<br />
CO 2 -Aufnahme<br />
durch das Meer<br />
Erhöhung <strong>der</strong><br />
atmosphärischen<br />
CO 2 -Konzentration<br />
1.000<br />
Unterwasserrutschungen<br />
Ver<strong>sauer</strong>ung<br />
1.000<br />
Methanfreiset<strong>zu</strong>ng durch Eingriffe des Menschen 6.2<br />
100<br />
10<br />
Atmosphärisches<br />
CH 4 oxidiert <strong>zu</strong> CO 2<br />
Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
<strong>Meere</strong>sströmungen<br />
Abrupte<br />
Temperaturän<strong>der</strong>ung<br />
am <strong>Meere</strong>sboden<br />
Auflösen <strong>der</strong> Hydrate<br />
von oben nach unten<br />
Methan entweicht<br />
durch Blowout<br />
Erhöhung <strong>der</strong><br />
atmosphärischen<br />
CH 4 -Konzentration<br />
Verstärkung des<br />
Treibhauseffekts<br />
Abbildung 6.1-2<br />
Ursachen und Folgen <strong>der</strong> Methanhydratdestabilisierung. <strong>Die</strong> Mechanismen werden im Text besprochen. Zahlen oberhalb <strong>der</strong><br />
Pfeile bezeichnen die jeweiligen Zeitskalen des Prozesses in Jahren (keine Angabe = unmittelbarer Effekt).<br />
Quelle: <strong>WBGU</strong><br />
<strong>Meere</strong>sgebieten – könnten Hydrate durch die<br />
Erwärmung auch kurzfristig (innerhalb dieses Jahrhun<strong>der</strong>ts)<br />
instabil werden. Ein Entweichen von<br />
Hydraten in größerem (d. h. für das Klima spürbaren)<br />
Umfang ist also keine akute son<strong>der</strong>n eine langfristige<br />
Gefahr. Über Jahrhun<strong>der</strong>te könnte es <strong>zu</strong><br />
einer verstärkenden Rückkopplung <strong>der</strong> globalen<br />
Erwärmung kommen, <strong>der</strong>en Eindämmung auf<br />
Dauer erschwert wird.<br />
Relativ rasche und starke lokale Temperaturän<strong>der</strong>ungen<br />
können sich ergeben, wenn sich <strong>Meere</strong>sströmungen<br />
än<strong>der</strong>n, eine Gefahr, die vor allem für den<br />
nördlichen Atlantik diskutiert wird (Kap. 2.1.3). <strong>Die</strong><br />
Konsequenzen für die Temperatur am <strong>Meere</strong>sboden<br />
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