Gemeindebrief - aktuell
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nischen Dialog in einer Zeit der<br />
nationalen Gegensätze und der<br />
deutschen Kriegstreiberei. Dabei<br />
hat er von Anfang an Rückhalt bei<br />
seiner Familie, seinen Freunden,<br />
seiner jungen Verlobten Maria von<br />
Wedemeyer. Bonhoeffer hatte<br />
weite internationale Kontakte - in<br />
Barcelona, London, Skandinavien,<br />
der Schweiz und den USA. Er entscheidet<br />
sich nach langem inneren<br />
Ringen, vom reinen Pazifismus<br />
den Schritt auf den aktiven<br />
Kampf gegen die Nazi-Diktatur zu<br />
tun und setzt seine internationalen<br />
Kontakte ein in der Zusammenarbeit<br />
mit denen, die durch ein Attentat<br />
auf Hitler den Weg für einen<br />
Frieden und für eine Zusammenarbeit<br />
mit den europäischen Nachbarn<br />
freimachen wollen.<br />
Der Anschlag am 20. Juli 1944<br />
misslingt, auch Bonhoeffer wird<br />
verhaftet, im Gefängnis festgehalten,<br />
nach einem Standgerichtsverfahren<br />
wird er dreieinhalb Wochen<br />
vor Kriegsende, 39 Jahre alt,<br />
hingerichtet. Die aus dem Gefängnis<br />
gebrachten Aufzeichnungen,<br />
veröffentlicht in der Sammlung<br />
„Widerstand und Ergebung“, zeigen<br />
ihn als einen, der glaubte,<br />
auch gegen Zweifel und Verzweiflung<br />
an; sie zeigen zugleich einen<br />
denkenden Menschen, der scharf,<br />
wirklich scharf und schärfer als<br />
viele in seiner Zeit, nachdachte<br />
über den Glauben und die Kirche,<br />
und darüber, was es heißen kann<br />
zu glauben in einer der Vernunft<br />
verpflichteten Welt. Der auch vor<br />
unbequemen Einsichten nicht zurückschreckte,<br />
wenn es galt vertraute<br />
Vorstellungen hinter sich zu<br />
lassen. So wie er persönlich Mut<br />
hatte, den man nur bewundern<br />
kann, wollte er der Kirche Mut<br />
machen, klar, entschieden und<br />
zeitgemäß zu reden und zu handeln.<br />
Ein Vermächtnis, das verpflichtet<br />
und auch andere ermutigen<br />
kann zu einer solchen Lebenshaltung<br />
- vertrauen können,<br />
unterscheiden wollen, mutig sein.<br />
Das alles nicht aus Menschenkunst<br />
allein. Sondern weil Gott<br />
sein Licht unter den Menschen<br />
leuchten lässt, das leuchtet und<br />
doch nicht verzehrt, weil in irdenen<br />
Gefäßen Schätze verborgen<br />
sind, weil es dies Wort gibt, das<br />
sagt: Du, fürchte dich nicht! Sei<br />
nicht wie tot! Steh auf! Lebe!<br />
Heinrich Kandzi<br />
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