Pfarrbrief für die Monate - St. Antonius Bedburg-Hau

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12.08.2013 Aufrufe

Oktober 2011: Hochwasserkatastrophe in El Salvador „Der Mais stand so gut wie nie, jetzt ist alles zerstört.“ Am Bajo Lempa im mittelamerikanischen El Salvador ist für viele nichts mehr wie es vorher war. Die Region Bajo Lempa, in der unsere Partnergemeinde Nueva Esparanza liegt, umfasst das linke Ufer im Mündungsbereich des größten mittelamerikanischen Flusses und liegt im Süden El Salvadors. Bis zu Beginn des Krieges wurde in dieser Region insbesondere Baumwolle angebaut. Ab 1991 siedelten sich zunächst aus dem Exil zurückgekehrte Flüchtlinge sowie nach Ende des Krieges auch Familien demobilisierter Kämpfer der früheren Befreiungsbewegung an. Heute leben hier mehr als 10.000 Menschen in 29 Gemeinden. Hier unterstützt die Flüchtlingshilfe Mittelamerika e. V. seit vielen Jahren die Bevölkerung – die Mehrzahl sind frühere Kriegsvertriebene und Flüchtlinge - insbesondere in den Bereichen Bildung und Gesundheit, hier bestehen seit fast 20 Jahren Partnerschaften der Pfarrgemeinde St. Antonius Hau mit der Dorfgemeinde Nueva Esperanza und des Konrad-Adenauer-Gymnasiums, Kleve-Kellen, mit dem dortigen Schulzentrum. Die am Dienstag, 11. Oktober 2011, in Mittelamerika einsetzenden starken und andauernden Niederschläge wurden von dem Tropensturm IRWIN verursacht, einem ostpazifischen Wetterphänomen, das für die Jahreszeit nicht ungewöhnlich ist. In El Salvador haben die heftigen Niederschläge, die Erdrutsche und Überschwemmungen verursachen, eine Katastrophe verursacht, deren Ausmaß 20

selbst das des berüchtigten Hurrikan Mitch übertreffen, der 1998 weite Teile Mittelamerikas verwüstete. Am Rio Lempa, der im Grenzgebiet mit Guatemala und Honduras entspringt und dessen Unterlauf überschwemmt wurde, befinden sich vier Wasserkraftwerke, die dem staatlichen Stromerzeuger CEL gehören. Weil das gesamteWassereinzugsgebiet des Rio Lempa in der Regenzeit immer weiter erodiert, laufen die Stauseen dieser vier Elektrizitätswerke, die noch nie ausgebaggert wurden, sehr schnell voll, wenn es wie häufig in der Regenzeit zu anhaltenden, intensiven Niederschlägen kommt. Dann müssen die Stauseen abgelassen werden, was für CEL auch den Vorteil hat, dass die Stromproduktion dann auf Hochtouren läuft. So baut sich eine gewaltige Welle auf, die aus dem großen Stausee, der zum flußabwärts betrachtet letzten Kraftwerk, dem "15. September", gehört, in einer Menge von Tausenden von m³/Sekunde abgelassen. Innerhalb von Stunden werden dann die 29 Gemeinden allein am Ostufer des Unterlaufes des Rio Lempa überschwemmt. Nachdem es ab dem in der ersten Woche schon dreimal schwere und lang anhaltende Regenfälle gegeben hatte, erreichte die Gesamtwassermenge der vergangenen, der zweiten Woche das Dreifache der normalerweise im Verlauf eines Monats anfallenden Menge. Zwei Tage nach Beginn des Regens begann der Energiekonzern CEL beim Wasserkraftwerk „15. September“ 2.000 m³ Wasser pro Sekunde aus dem voll gelaufenen Stausee abzulassen. Diese Menge steigerte sich in den folgenden Tagen auf irrsinnige 9.500 m³! 21

selbst das des berüchtigten Hurrikan Mitch übertreffen, der 1998<br />

weite Teile Mittelamerikas verwüstete.<br />

Am Rio Lempa, der im Grenzgebiet mit Guatemala und Honduras<br />

entspringt und dessen Unterlauf überschwemmt wurde, befinden<br />

sich vier Wasserkraftwerke, <strong>die</strong> dem staatlichen <strong>St</strong>romerzeuger CEL<br />

gehören. Weil das gesamteWassereinzugsgebiet<br />

des Rio Lempa in<br />

der Regenzeit immer<br />

weiter ero<strong>die</strong>rt, laufen<br />

<strong>die</strong> <strong>St</strong>auseen <strong>die</strong>ser vier<br />

Elektrizitätswerke, <strong>die</strong><br />

noch nie ausgebaggert<br />

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voll, wenn es wie häufig<br />

in der Regenzeit zu anhaltenden,<br />

intensiven<br />

Niederschlägen kommt. Dann müssen <strong>die</strong> <strong>St</strong>auseen abgelassen<br />

werden, was <strong>für</strong> CEL auch den Vorteil hat, dass <strong>die</strong> <strong>St</strong>romproduktion<br />

dann auf Hochtouren läuft.<br />

So baut sich eine gewaltige<br />

Welle auf, <strong>die</strong> aus dem großen<br />

<strong>St</strong>ausee, der zum flußabwärts<br />

betrachtet letzten<br />

Kraftwerk, dem "15. September",<br />

gehört, in einer Menge<br />

von Tausenden von<br />

m³/Sekunde abgelassen.<br />

Innerhalb von <strong>St</strong>unden werden dann <strong>die</strong> 29 Gemeinden allein am<br />

Ostufer des Unterlaufes des Rio Lempa überschwemmt.<br />

Nachdem es ab dem in der ersten Woche schon dreimal schwere<br />

und lang anhaltende Regenfälle gegeben hatte, erreichte <strong>die</strong> Gesamtwassermenge<br />

der vergangenen, der zweiten Woche das Dreifache<br />

der normalerweise im Verlauf eines Monats anfallenden Menge.<br />

Zwei Tage nach Beginn des Regens begann der Energiekonzern<br />

CEL beim Wasserkraftwerk „15. September“ 2.000 m³ Wasser pro<br />

Sekunde aus dem voll gelaufenen <strong>St</strong>ausee abzulassen. Diese Menge<br />

steigerte sich in den folgenden Tagen auf irrsinnige 9.500 m³!<br />

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