Wie die Mediation erwacht - Anwalt-Suchservice
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FAKTEN<br />
Kurzmeldungen<br />
Sieg und Niederlage für JuraXX<br />
Die neue bundesweite <strong>Anwalt</strong>skette JuraXX<br />
stößt mit ihren Erstberatungspreisen zwischen<br />
15 und 70 Euro auf geteiltes Echo:<br />
Während das LG Bremen <strong>die</strong> Dumpingpreise<br />
billigte (Az.: 12 O 292/04), zeigte<br />
das LG Essen den neuen Fielmännern der<br />
<strong>Anwalt</strong>sbranche wegen ruinösen Wettbewerbs<br />
<strong>die</strong> rote Karte (Az.: 45 O 46/04).<br />
Wettbewerbszentrale informiert über<br />
Internet-Auktionen<br />
Aufgrund der starken Zunahme von Beschwerden<br />
zu Angeboten auf Aktionsplattformen<br />
wie eBay hat <strong>die</strong> Wettbewerbszentrale<br />
auf ihrer gleichnamigen Homepage<br />
ausführliche Checklisten zu den im Einzelnen<br />
zu erfüllenden Informationspflichten der<br />
Auktionshäuser bereit gestellt, <strong>die</strong> auch<br />
Anwälten nützliche Informationen bieten.<br />
Arag sagt Prozesshanseln<br />
den Kampf an<br />
Die Düsseldorfer Arag AG, Deutschlands<br />
drittgrößter Rechtsschutzversicherer, will<br />
sich von streitlustigen Kunden trennen. Gegenüber<br />
dem Handelsblatt kündigte das<br />
Unternehmen an, denjenigen Kunden zu kündigen,<br />
<strong>die</strong> zwei Schadensfälle pro Jahr verursachten.<br />
Davon betroffen seien etwa 82.000<br />
Policen von insgesamt 2 Mio. Verträgen.<br />
Kein Erfolgshonorar für Anwälte<br />
Auch wenn Anwälte für ihre Mandanten bei<br />
einem Abfindungsvergleich mit dem Arbeitgeber<br />
erfolgreich verhandelt haben, dürfen<br />
sie daraus für sich persönlich kein Kapital<br />
in Form eines Erfolgshonorars schlagen,<br />
entschied das Amtsgericht Charlottenburg<br />
(223 C 8/03). Zulässig ist allerdings eine<br />
nach Eintritt des Erfolges getroffene Abrede,<br />
wonach der Mandant freiwillig ein zusätzliches<br />
Honorar zahlt.<br />
Die Hälfte der Einzelanwälte bildet sich<br />
nicht ausreichend fort<br />
Das Deutsche <strong>Anwalt</strong>sinstitut hat durch Befragungen<br />
in der <strong>Anwalt</strong>schaft herausgefunden,<br />
dass sich etwa <strong>die</strong> Hälfte der Einzelanwälte<br />
mangelhaft fortbildet. Aber immerhin:<br />
18 % aller Anwälte besuchen zweimal jährlich<br />
Fortbildungsveranstaltungen, 35 % pro Quartal<br />
einmal und 23 % sogar noch öfter.<br />
4 anwaltsreport 4 / 2004<br />
Neues Justizmodernisierungsgesetz<br />
bei Anwälten verpönt<br />
An dem vom Bundesrat gebilligten<br />
ersten Gesetz zur Modernisierung<br />
der Justiz scheiden sich <strong>die</strong> Geister.<br />
„Das Justizmodernisierungsgesetz entfernt<br />
aus dem Getriebe der Justiz viele<br />
kleine Sandkörner und<br />
gießt Öl hinein. Es<br />
beseitigt Hemmnisse,<br />
über <strong>die</strong> sich alle<br />
am Justizbetrieb<br />
Beteiligten ärgern.<br />
Die Länder erhalten<br />
Kompetenzen<br />
für eigenes Ermessen,<br />
um <strong>die</strong> personellen<br />
Ressourcen effizienteinzusetzen“,<br />
sagte Bundesjustizministerin<br />
Brigitte<br />
Zypries. So trage<br />
das neue Recht einem<br />
wichtigen Anliegen<br />
der Praxis Rechnung,<br />
indem es <strong>die</strong> Unterbrechungsregelungen<br />
für <strong>die</strong> Hauptverhandlung<br />
(§ 229<br />
der Strafprozessordnung)<br />
reformiert.<br />
Künftig ist es möglich,<br />
eine Hauptverhandlung<br />
bis zu drei Wochen<br />
zu unterbrechen. Bisher ist <strong>die</strong>s nur<br />
bis zu zehn Tage zulässig, bei längeren<br />
Unterbrechungen muss <strong>die</strong> gesamte<br />
Verhandlung völlig von vorn beginnen.<br />
Strafverteidiger lehnen das aber<br />
Mageres Ergebnis beim Abbau<br />
des Normenbestandes<br />
D as<br />
Bundesjustizministerium<br />
und das Bundesinnenministerium<br />
haben im<br />
Rahmen der<br />
Initiative Bürokratieabbau<br />
nach eigenen Angaben<br />
erste Ergebnisse erzielt: 200 Gesetze<br />
und Rechtsverordnungen können gestrichen<br />
werden. Darüber soll der Bun-<br />
ab, weil Richter und Schöffen möglicherweise<br />
erst Monate, nachdem sie<br />
ihren persönlichen Eindruck von Zeugen<br />
gewonnen haben, urteilen – zu<br />
einem Zeitpunkt also, bei dem der<br />
unmittelbare Eindruck über<br />
<strong>die</strong> Glaubwürdigkeit<br />
von Zeugen und deren<br />
Aussagen bereits<br />
verblasst ist. Das Justizmodernisierungsgesetz<br />
ordnet zudem<br />
<strong>die</strong> Aufgabenverteilung<br />
zwischen Richtern und<br />
Staatsanwälten auf der<br />
einen und Rechtspflegern<br />
auf der anderen<br />
Seite in einigen Bereichen<br />
neu. Die<br />
Länder erhalten<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
weitere bisher den<br />
Richtern vorbehaltene<br />
Aufgaben auf <strong>die</strong><br />
Rechtspfleger zu übertragen.<br />
Damit wird<br />
aber ein Flickenteppich<br />
mit unterschiedlichenVerfahrensregelungen<br />
in den einzelnen<br />
Bundesländern aus<br />
rein fiskalischen Gründen<br />
bewusst in Kauf genommen. Immerhin:<br />
Die Kritik an einem Beweismitteltransfer,<br />
d.h. der Bindung der Zivilgerichte<br />
an <strong>die</strong> Beweisergebnisse der Strafgerichte,<br />
hat gefruchtet und wurde nicht<br />
in das Gesetz aufgenommen.<br />
destag noch in <strong>die</strong>sem Jahr entscheiden.<br />
Angesichts eines Bestandes von<br />
2.066 Gesetzen mit 46.308 Einzelnormen<br />
und 3.051 Rechtsverordnungen<br />
mit 38.776 Einzelnormen (Stand 26.<br />
Februar 2003) ist das aber wohl nur der<br />
berühmte Tropfen auf dem heißen<br />
Stein. Außerdem, so Kritiker, schaffe<br />
<strong>die</strong> Arbeitsmarktreform (Hartz IV)<br />
schon wieder neue Bürokratieschranken.