Wie die Mediation erwacht - Anwalt-Suchservice
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Ausgabe 4/2004 August 2004<br />
Fachanwalt für Versicherungsrecht<br />
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<strong>Wie</strong> <strong>die</strong> <strong>Mediation</strong><br />
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Chefredakteur: RA Rolf Schröder (verantwortlich)<br />
Redaktion: RA Marcus Creutz,<br />
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AOL und <strong>die</strong> Folgen<br />
Kaum zu glauben, aber wahr: Beim weltgrößten Online<strong>die</strong>nst AOL hat ein Mitarbeiter<br />
<strong>die</strong> Nutzernamen, E-Mail-Adressen und Telefonnummern von 92 Millionen AOL-Kunden<br />
an einen Versender von Spam-Mails verkauft. Auch wenn AOL den internen Datenklau<br />
selbst aufgeklärt und der Täter jetzt wohl eine mehrjährige Haftstrafe zu erwarten hat<br />
– der Vorgang ist schier unglaublich und sollte uns allen zu denken geben. Wenn schon<br />
<strong>die</strong> Datenprofis bei AOL <strong>die</strong>sen wohl einmaligen Supergau nicht verhindern konnten, wie<br />
sieht es dann eigentlich bei anderen privaten und öffentlichen Datenbanksystemen aus?<br />
Allem Anschein nach spricht zwar jeder über Datensicherheit, bei der praktischen Anwendung<br />
nehmen aber offensichtlich viele Entscheider das Problem auf <strong>die</strong> leichte<br />
Schulter oder kapitulieren vor der Komplexität der heutigen IT-Welt, indem sie sich insgeheim<br />
einreden: „Irgendwie wird es schon gut gehen!“ Fatal wäre <strong>die</strong>se Einstellung vor<br />
allem in <strong>Anwalt</strong>skanzleien. Denn hier wiegt der Vertrauensverlust besonders schwer,<br />
wenn plötzlich Mandantenadressen auf dem freien Markt gehandelt würden. Zum Glück<br />
hat es einen solchen Fall bisher noch nicht gegeben. Damit das aber auch weiterhin so<br />
bleibt, tut wohl jeder <strong>Anwalt</strong> gut daran, seine Computeranlage in regelmäßigen Abständen<br />
von einem Computerexperten auf Datensicherheit durchchecken zu lassen. Zudem<br />
muss sichergestellt sein, dass nur der Administrator Zugriff auf den gesamten Datenbestand<br />
hat. Hackerangriffe oder E-Mail-Attacken lassen sich zudem ganz leicht ausschließen,<br />
indem <strong>die</strong> elektronischen Mandantenakten ganz von der Internetwelt angeschnitten<br />
und auf separaten Rechnern gespeichert werden.<br />
In der Informationsgesellschaft wird der Unternehmenswert maßgeblich an den Kundendaten<br />
abgelesen. Das weckt natürlich vielerlei Begehrlichkeiten. So ist es nicht verwunderlich,<br />
dass <strong>die</strong> Wachstumsrate der Computersabotage und Datenfälschung laut BKA<br />
allein von 2001 auf 2002 um 53,9 Prozent gestiegen ist. Gerade Straftaten, <strong>die</strong> innerhalb<br />
von Unternehmen mittels PC ausgeführt werden, wie beispielsweise Sabotage,<br />
Daten<strong>die</strong>bstahl, -mißbrauch oder -fälschung, nehmen unaufhörlich zu. Nur ein kleiner<br />
Bruchteil der Delikte kommt allerdings tatsächlich zur Anzeige, weil <strong>die</strong> Datenlecks<br />
damit publik werden und <strong>die</strong> Firmenchefs zu recht einen Imageverlust befürchten.<br />
Deshalb dürfte <strong>die</strong> Dunkelziffer bei der Computerkriminalität um ein vielfaches höher<br />
liegen als <strong>die</strong> offizielle Statistik des BKA. Vorsicht ist also angesagt – AOL sei dank!<br />
Anzeigendisposition: Anja Fischer<br />
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Gültig ist Preisliste vom 1.10.2002<br />
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EDITORIAL<br />
IMPRESSUM<br />
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oder anderen elektronischen Me<strong>die</strong>n und Systemen.<br />
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FAKTEN<br />
Kurzmeldungen<br />
Sieg und Niederlage für JuraXX<br />
Die neue bundesweite <strong>Anwalt</strong>skette JuraXX<br />
stößt mit ihren Erstberatungspreisen zwischen<br />
15 und 70 Euro auf geteiltes Echo:<br />
Während das LG Bremen <strong>die</strong> Dumpingpreise<br />
billigte (Az.: 12 O 292/04), zeigte<br />
das LG Essen den neuen Fielmännern der<br />
<strong>Anwalt</strong>sbranche wegen ruinösen Wettbewerbs<br />
<strong>die</strong> rote Karte (Az.: 45 O 46/04).<br />
Wettbewerbszentrale informiert über<br />
Internet-Auktionen<br />
Aufgrund der starken Zunahme von Beschwerden<br />
zu Angeboten auf Aktionsplattformen<br />
wie eBay hat <strong>die</strong> Wettbewerbszentrale<br />
auf ihrer gleichnamigen Homepage<br />
ausführliche Checklisten zu den im Einzelnen<br />
zu erfüllenden Informationspflichten der<br />
Auktionshäuser bereit gestellt, <strong>die</strong> auch<br />
Anwälten nützliche Informationen bieten.<br />
Arag sagt Prozesshanseln<br />
den Kampf an<br />
Die Düsseldorfer Arag AG, Deutschlands<br />
drittgrößter Rechtsschutzversicherer, will<br />
sich von streitlustigen Kunden trennen. Gegenüber<br />
dem Handelsblatt kündigte das<br />
Unternehmen an, denjenigen Kunden zu kündigen,<br />
<strong>die</strong> zwei Schadensfälle pro Jahr verursachten.<br />
Davon betroffen seien etwa 82.000<br />
Policen von insgesamt 2 Mio. Verträgen.<br />
Kein Erfolgshonorar für Anwälte<br />
Auch wenn Anwälte für ihre Mandanten bei<br />
einem Abfindungsvergleich mit dem Arbeitgeber<br />
erfolgreich verhandelt haben, dürfen<br />
sie daraus für sich persönlich kein Kapital<br />
in Form eines Erfolgshonorars schlagen,<br />
entschied das Amtsgericht Charlottenburg<br />
(223 C 8/03). Zulässig ist allerdings eine<br />
nach Eintritt des Erfolges getroffene Abrede,<br />
wonach der Mandant freiwillig ein zusätzliches<br />
Honorar zahlt.<br />
Die Hälfte der Einzelanwälte bildet sich<br />
nicht ausreichend fort<br />
Das Deutsche <strong>Anwalt</strong>sinstitut hat durch Befragungen<br />
in der <strong>Anwalt</strong>schaft herausgefunden,<br />
dass sich etwa <strong>die</strong> Hälfte der Einzelanwälte<br />
mangelhaft fortbildet. Aber immerhin:<br />
18 % aller Anwälte besuchen zweimal jährlich<br />
Fortbildungsveranstaltungen, 35 % pro Quartal<br />
einmal und 23 % sogar noch öfter.<br />
4 anwaltsreport 4 / 2004<br />
Neues Justizmodernisierungsgesetz<br />
bei Anwälten verpönt<br />
An dem vom Bundesrat gebilligten<br />
ersten Gesetz zur Modernisierung<br />
der Justiz scheiden sich <strong>die</strong> Geister.<br />
„Das Justizmodernisierungsgesetz entfernt<br />
aus dem Getriebe der Justiz viele<br />
kleine Sandkörner und<br />
gießt Öl hinein. Es<br />
beseitigt Hemmnisse,<br />
über <strong>die</strong> sich alle<br />
am Justizbetrieb<br />
Beteiligten ärgern.<br />
Die Länder erhalten<br />
Kompetenzen<br />
für eigenes Ermessen,<br />
um <strong>die</strong> personellen<br />
Ressourcen effizienteinzusetzen“,<br />
sagte Bundesjustizministerin<br />
Brigitte<br />
Zypries. So trage<br />
das neue Recht einem<br />
wichtigen Anliegen<br />
der Praxis Rechnung,<br />
indem es <strong>die</strong> Unterbrechungsregelungen<br />
für <strong>die</strong> Hauptverhandlung<br />
(§ 229<br />
der Strafprozessordnung)<br />
reformiert.<br />
Künftig ist es möglich,<br />
eine Hauptverhandlung<br />
bis zu drei Wochen<br />
zu unterbrechen. Bisher ist <strong>die</strong>s nur<br />
bis zu zehn Tage zulässig, bei längeren<br />
Unterbrechungen muss <strong>die</strong> gesamte<br />
Verhandlung völlig von vorn beginnen.<br />
Strafverteidiger lehnen das aber<br />
Mageres Ergebnis beim Abbau<br />
des Normenbestandes<br />
D as<br />
Bundesjustizministerium<br />
und das Bundesinnenministerium<br />
haben im<br />
Rahmen der<br />
Initiative Bürokratieabbau<br />
nach eigenen Angaben<br />
erste Ergebnisse erzielt: 200 Gesetze<br />
und Rechtsverordnungen können gestrichen<br />
werden. Darüber soll der Bun-<br />
ab, weil Richter und Schöffen möglicherweise<br />
erst Monate, nachdem sie<br />
ihren persönlichen Eindruck von Zeugen<br />
gewonnen haben, urteilen – zu<br />
einem Zeitpunkt also, bei dem der<br />
unmittelbare Eindruck über<br />
<strong>die</strong> Glaubwürdigkeit<br />
von Zeugen und deren<br />
Aussagen bereits<br />
verblasst ist. Das Justizmodernisierungsgesetz<br />
ordnet zudem<br />
<strong>die</strong> Aufgabenverteilung<br />
zwischen Richtern und<br />
Staatsanwälten auf der<br />
einen und Rechtspflegern<br />
auf der anderen<br />
Seite in einigen Bereichen<br />
neu. Die<br />
Länder erhalten<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
weitere bisher den<br />
Richtern vorbehaltene<br />
Aufgaben auf <strong>die</strong><br />
Rechtspfleger zu übertragen.<br />
Damit wird<br />
aber ein Flickenteppich<br />
mit unterschiedlichenVerfahrensregelungen<br />
in den einzelnen<br />
Bundesländern aus<br />
rein fiskalischen Gründen<br />
bewusst in Kauf genommen. Immerhin:<br />
Die Kritik an einem Beweismitteltransfer,<br />
d.h. der Bindung der Zivilgerichte<br />
an <strong>die</strong> Beweisergebnisse der Strafgerichte,<br />
hat gefruchtet und wurde nicht<br />
in das Gesetz aufgenommen.<br />
destag noch in <strong>die</strong>sem Jahr entscheiden.<br />
Angesichts eines Bestandes von<br />
2.066 Gesetzen mit 46.308 Einzelnormen<br />
und 3.051 Rechtsverordnungen<br />
mit 38.776 Einzelnormen (Stand 26.<br />
Februar 2003) ist das aber wohl nur der<br />
berühmte Tropfen auf dem heißen<br />
Stein. Außerdem, so Kritiker, schaffe<br />
<strong>die</strong> Arbeitsmarktreform (Hartz IV)<br />
schon wieder neue Bürokratieschranken.
Justizminister sprechen sich für Fusion der Fachgerichte aus<br />
Auf der Justizministerkonferenz in<br />
Bremerhaven haben sich <strong>die</strong> Justizministerinnen<br />
und Justizminister der<br />
Bundesländer mit Zweidrittelmehrheit<br />
für <strong>die</strong> Zusammenlegung der Finanz-,<br />
Verwaltungs- und Sozialgerichtsbarkeiten<br />
durch <strong>die</strong> Einführung einer bundesweiten<br />
Länderöffnungsklausel ausgesprochen.<br />
Unter Federführung des<br />
baden-württembergischen Justizministeriums<br />
hat eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe<br />
ihren Abschlussbericht vorgelegt,<br />
der bei 13 von 16 Bundesländern<br />
auf Zustimmung stieß. Baden-Württembergs<br />
Justizministerin Corinna Werwigk-Hertneck<br />
(FDP) kommentierte:<br />
Schufa öffnet sich für Selbstauskunft<br />
Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung<br />
(Schufa) erleichtert den Verbrauchern<br />
künftig <strong>die</strong> Selbstauskunft über ihre Kreditwürdigkeit.<br />
Bisher kostet eine Auskunft einmalig<br />
7,60 Euro und wird per Post zugestellt. Vom<br />
kommenden Jahr an soll <strong>die</strong> Abfrage auch über<br />
das Internet möglich sein. Jeder Verbraucher kann<br />
seine Einträge dann für <strong>die</strong> 7,60 Euro drei Monate<br />
lang im Internet abrufen. In einigen Schufa-<br />
Geschäftsstellen, wie zum Beispiel in Hamburg<br />
(Wendenstraße 4, 20097 Hamburg, Tel.: 23 71 90)<br />
gibt es <strong>die</strong> Selbstauskunft bei Vorlage des Personalausweises<br />
kostenlos, wenn sie mündlich erteilt<br />
wird.<br />
Express malt düsteres Bild der <strong>Anwalt</strong>schaft<br />
Die Meldungen in den Me<strong>die</strong>n über<br />
Anwälte, <strong>die</strong> Mandantengelder veruntreuen<br />
oder in finanziellen Schwie-<br />
Corinna Werwigk-Hertneck<br />
rigkeiten stecken, häufen sich. So berichtete<br />
der rheinische Express unlängst<br />
unter der Headline „Strafprozesse<br />
gegen Bonner Anwälte“, dass in<br />
Bonn jedes Jahr Anwälte selbst vor<br />
Gericht stünden. Meist gehe es dabei<br />
um veruntreute Mandantengelder.<br />
Dabei bezog sich das Blatt zum<br />
einen auf einen Juristen, der wegen<br />
häufiger Lokalbesuche sein Büro vernachlässigte<br />
und heute als Gastwirt<br />
arbeitet. Zum anderen sei einem früheren<br />
Staranwalt der Prozess gemacht<br />
worden. Er habe sich nach mehr als 30<br />
erfolgreichen Berufsjahren wegen<br />
plötzlicher Steuerschulden im sechs-<br />
FAKTEN<br />
„Die Zusammenlegung der Fachgerichtsbarkeiten<br />
ist einer der bedeutendsten<br />
Reformvorhaben in der deutschen<br />
Justizgeschichte. So können wir auf das<br />
Hin- und Herschieben von Zuständigkeiten<br />
durch den Bundesgesetzgeber flexibel<br />
reagieren. Die Zusammenlegung<br />
der Fachgerichte ist hierfür der einzig<br />
richtige Weg. Denn grundsätzlich kann<br />
kein Richter gegen seinen Willen von<br />
der einen in <strong>die</strong> andere Gerichtsbarkeit<br />
versetzt werden.“ Ein solcher flexibler<br />
Personaleinsatz sei jedoch dringend geboten,<br />
da der Arbeitsanfall in den einzelnen<br />
Gerichtsbarkeiten erheblich schwanke,<br />
so <strong>die</strong> Ministerin.<br />
stelligen Bereich an Mandantengeldern<br />
vergriffen. Beide Juristen erhielten laut<br />
Express Bewährungsstrafen. Mit einer<br />
Gefängisstrafe habe dagegen der ehemalige<br />
CDU-Ratsherr Dieter Kantel<br />
(49) zu rechnen. Im März 2003 wollte<br />
er laut Angaben des Boulevardblatts<br />
auf seinem stark überzogenen <strong>Anwalt</strong>skonto<br />
einen gefälschten Scheck über<br />
600.000 US-Dollar gutschreiben lassen.<br />
Doch damit nicht genug: Der<br />
Express fand jetzt auch eine Volljuristin,<br />
<strong>die</strong> drei Mal wöchentlich Hamburger<br />
bei McDonald´s verpackt.<br />
Headline: „Vom Gerichtssaal an den<br />
Grill“.<br />
4 / 2004 anwaltsreport<br />
5
THEMA<br />
<strong>Mediation</strong> bekommt<br />
neuen Schwung<br />
Steigende Prozesskosten, überlange Verfahrensdauer, Streit ohne<br />
Ende – vor Gericht zu klagen ist wahrlich nicht immer der Königsweg.<br />
Mehr und mehr Rechtsuchenden geht es nach einem Streit<br />
um produktive Lösungen für eine bessere Zukunft statt um Vergangenheitsbewältigung<br />
auf Kosten guter Beziehungen zu Lebenspartnern,<br />
Familienmitgliedern, Nachbarn und Geschäftsfreunden. Das<br />
hat auch <strong>die</strong> Justiz erkannt: Gleich an mehreren Gerichten laufen<br />
derzeit Modellprojekte zur <strong>Mediation</strong>. Die Ergebnisse sind derart<br />
viel versprechend, dass <strong>die</strong>s den Rechtsalltag und damit auch <strong>die</strong><br />
anwaltliche Tätigkeit schon in Kürze stärker verändern könnte, als<br />
bisher selbst Experten vermutet haben.<br />
„Viel Tamtam um <strong>Mediation</strong>“ – so<br />
überschrieb einer der renommiertesten<br />
Arbeitsrechtler Deutschlands, Jobst-<br />
Hubertus Bauer aus der Stuttgarter<br />
Kanzlei Gleiss Lutz, jüngst einen Kommentar<br />
im Handelsblatt. Die Wunderwaffe<br />
<strong>Mediation</strong> sei kein Allheilmittel<br />
für alle Arten von Konflikten.<br />
Und frei von Nebenwirkungen sei sie<br />
schon gar nicht. Weil bei der <strong>Mediation</strong><br />
nämlich der Druck des Richters<br />
fehlt, sei <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit gering,<br />
dass sich <strong>die</strong> Parteien überhaupt einigen.<br />
Verheerend dann das abschließende<br />
Resümee Bauers: „<strong>Mediation</strong> floriert<br />
auf dem Primärmarkt, auf dem<br />
6 anwaltsreport 4 / 2004<br />
mit viel Tamtam Know-how für angehende<br />
Mediatoren verkauft wird. Der<br />
Sekundärmarkt, auf dem das Produkt<br />
<strong>Mediation</strong> angeboten wird, der fristet<br />
ein Schattendasein.“ Dass <strong>die</strong> <strong>Mediation</strong><br />
derzeit in der Bundesrepublik<br />
noch ein Angebots- und kein echter<br />
Nachfragemarkt ist, wird wohl kein<br />
Experte ernsthaft anzweifeln. Dennoch:<br />
Die Einschätzung von Jobst-<br />
Hubertus Bauer ist nicht mehr als eine<br />
Momentaufnahme. Und als Allheilmittel<br />
war <strong>die</strong> <strong>Mediation</strong> ohnehin nie<br />
gedacht – wohl aber als ein gewichtiges<br />
unter mehreren Instrumenten der<br />
Streitbeilegung.<br />
<strong>Mediation</strong> braucht Mut<br />
„Was Kritiker als Schwäche ansehen,<br />
ist <strong>die</strong> Stärke der <strong>Mediation</strong>“, kontert<br />
der Bonner Rechtsanwalt und Mediator<br />
Eugen Ewig. „Vor Gericht mag<br />
Druck unter gewissen Umständen für<br />
eine Streitentscheidung hilfreich sein,<br />
nicht unbedingt für <strong>die</strong> Qualität des<br />
Ergebnisses. Wenn Druck <strong>die</strong> einzige<br />
Alternative wäre, sollte <strong>die</strong> <strong>Mediation</strong><br />
von dem Mediator abgebrochen werden“,<br />
gibt Ewig zu bedenken.<br />
Mit Kritik weiß <strong>die</strong> deutschsprachige<br />
Mediatorszene ohnehin gut<br />
umzugehen. In dem dreiteiligen Fachbuch<br />
zur <strong>Mediation</strong> „Konflikte. Streit.<br />
Beziehungskisten“, das von der Centrale<br />
für <strong>Mediation</strong> in Köln herausgegeben<br />
wird, setzen sich <strong>die</strong> Autoren<br />
Monika Roth, Suzanne Schwarz und<br />
Rolf Roth, allesamt eidgenössische<br />
<strong>Anwalt</strong>skollegen mit einschlägiger <strong>Mediation</strong>serfahrung,<br />
eingehend mit den<br />
derzeitigen Widerständen gegen <strong>die</strong><br />
<strong>Mediation</strong> auseinander. Sie räumen<br />
ein, dass sich das streitige Verfahren vor<br />
den staatlichen Gerichten bewährt hat<br />
und das Vertrauen in der Bevölkerung<br />
genießt. Anders als bei der <strong>Mediation</strong>,<br />
wo <strong>die</strong> Parteien selbst <strong>die</strong> Verantwortung<br />
für <strong>die</strong> Konfliktlösung übernehmen,<br />
werde aber beim Gerichtsverfahren<br />
<strong>die</strong> Entscheidung auf eine
Drittperson verlagert – für so manchen<br />
„Verlierer“ einschließlich seines Prozessvertreters<br />
eine willkommene Entschuldigung.<br />
Zudem komme in einer<br />
immer stärker vernetzten Welt niemand<br />
mehr mit einem rein juristisch geprägten<br />
Anspruchsdenken ans Ziel. Zwar<br />
brauche <strong>die</strong> <strong>Mediation</strong> <strong>die</strong> Rechtsordnung,<br />
weil sonst von den Parteien<br />
getroffene Abmachungen nicht verlässlich<br />
durchgesetzt werden könnten.<br />
Das herkömmliche Gerichtsverfahren<br />
<strong>die</strong>ne aber bestenfalls der Vergangenheitsbewältigung<br />
und lasse oft genug<br />
in persönlichen und geschäftlichen<br />
Beziehungen verbrannte Erde zurück.<br />
Keiner spricht darüber<br />
Das hat auch <strong>die</strong> deutsche Wirtschaft<br />
mittlerweile erkannt. Bis Mitte der 90er<br />
Jahre gab es zwar kaum Wirtschaftsmediationen<br />
unter Beteiligung deutscher<br />
Unternehmen. Diese Situation<br />
hat sich aber grundlegend verändert.<br />
„Mittlerweile haben zahlreiche, große<br />
„deutsche“ Unternehmen (z.B. Degussa<br />
AG, Deutsche Bank AG, Siemens<br />
AG) sich nicht nur im Ausland, sondern<br />
auch in Deutschland an Wirtschaftsmediationsverfahren<br />
beteiligt“,<br />
berichtet Christian Duve, Rechtsanwalt<br />
und Partner im Frankfurter Büro<br />
der Sozietät Freshfields Bruckhaus<br />
Deringer. Auch wenn sich derzeit<br />
schwer einschätzen lässt, wie hoch <strong>die</strong><br />
Zahl der <strong>Mediation</strong>sverfahren insgesamt<br />
ist, hält es Duve allerdings durchaus<br />
für möglich, „dass <strong>die</strong> Situation in<br />
Deutschland in fünf Jahren derjenigen<br />
in Großbritannien ähneln wird. Dort<br />
ist <strong>die</strong> Wirtschaftsmediation ein fester<br />
Bestandteil der Praxis.“ Auch wenn<br />
hierzulande hinter verschlossenen<br />
Türen längst <strong>die</strong> <strong>Mediation</strong>smethodik<br />
praktiziert wird – zumeist entscheiden<br />
sich <strong>die</strong> an einem Konflikt Beteiligten<br />
für eine vertrauliche Vorgehensweise.<br />
„In vielen Auseinadersetzungen“,<br />
erläutert Duve, „haben <strong>die</strong><br />
Betroffenen kein Interesse daran, dass<br />
eine breitere Öffentlichkeit erfährt,<br />
welche Umstände zu Auseinandersetzungen<br />
geführt haben und behalten<br />
<strong>die</strong>se lieber für sich“. Duve bedauert<br />
allerdings auch, dass <strong>die</strong> Presse trotz<br />
transparenter Beispiele über erfolgreich<br />
verlaufene <strong>Mediation</strong>sverfahren <strong>die</strong><br />
Thematik kaum aufgegriffen hat. Dazu<br />
zählt laut Duve zum Beispiel <strong>die</strong><br />
Einigung zwischen der Deutschen<br />
Bank AG und der Allianz AG über <strong>die</strong><br />
Sanierung eines Hochhauses in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft von Ground<br />
Christian Duve<br />
Zero in Manhattan. Die Gründe für<br />
<strong>die</strong>se Vermittlungsprobleme kennt<br />
auch Eugen Ewig: „Die Schwierigkeit<br />
der publikumswirksamen Darstellung<br />
der <strong>Mediation</strong> besteht darin, dass es<br />
sich um einen Prozess handelt, in dessen<br />
Verlauf sich <strong>die</strong> Sichtweise der<br />
Beteiligten ändert. Diesen Shift zu vermitteln,<br />
ist noch kaum einem gelungen.<br />
Die Presse veröffentlicht in einer<br />
Zeit der kurzlebigen Information allenfalls<br />
Streitanlass und Ergebnis, so dass<br />
der Weg dahin nicht sichtbar wird und<br />
der Eindruck entsteht, <strong>die</strong>ses Ergebnis<br />
hätte in jeder herkömmlichen Verhandlung<br />
erzielt werden können. Vielleicht<br />
wären kleinere Fälle für <strong>die</strong><br />
Berichterstattung geeigneter als <strong>die</strong><br />
spektakulären großen Fälle“. Wirtschaftsmediation<br />
ist ein vager Begriff.<br />
Sie findet bei der Auseinandersetzung<br />
von Arztpraxen ebenso statt wie bei<br />
den großen Elektrokonzernen. Eugen<br />
Ewig ist im Unterschied zu Christian<br />
Duve allerdings der Auffassung, dass<br />
<strong>die</strong> Verbreitung der Wirtschaftsmediation<br />
stehen geblieben sei. „Dafür<br />
gibt es viele Ursachen: In wirtschaft-<br />
Mediatoren-<strong>Suchservice</strong><br />
THEMA<br />
lich schwierigen Zeiten werden Positionen<br />
härter umkämpft. Kurzfristige<br />
Erfolge werden höher bewertet als langfristige<br />
dauerhafte Unternehmensstrategien,<br />
wie <strong>die</strong> Politik der deutschen<br />
Großbanken und <strong>die</strong> Vernachlässigung<br />
des generationenübergreifenden Mittelstandes<br />
zeigen“. Darüber hinaus<br />
werde im Mittelstand Wirtschaftsmediation<br />
als „Psycho“-Verfahren diskreditiert,<br />
obwohl es sich um anspruchsvolle<br />
und anstrengende Streitauseinandersetzung<br />
handelt, berichtet<br />
Ewig. Die deutsche Mentalität, um<br />
jeden Preis Recht haben zu wollen,<br />
trage das ihre dazu bei. „Gleiches gilt<br />
für <strong>die</strong> unterschwellige Angst in großen<br />
Teilen der deutschen <strong>Anwalt</strong>schaft,<br />
<strong>Mediation</strong> könnte als ein adäquates<br />
Verfahren Akzeptanz finden und <strong>die</strong><br />
gewohnten Vorgehensweisen in Frage<br />
stellen. Nur wenige Rechtsanwälte<br />
haben den Mut, <strong>die</strong> <strong>Mediation</strong> in<br />
geeigneten Fällen zu empfehlen.<br />
Schließlich ist es der <strong>Mediation</strong>sszene<br />
selbst nicht gelungen, an Beispielen<br />
<strong>die</strong> Unterschiede zur traditionellen<br />
Zweierverhandlung deutlich zu<br />
machen“, fasst Eugen Ewig <strong>die</strong> derzeitigen<br />
Probleme zusammen.<br />
Gerichtsmediation auf dem<br />
Vormarsch<br />
Trotz all der Schwierigkeiten bei der<br />
Marktdurchdringung - ungeahnte<br />
Schützenhilfe erhält <strong>die</strong> Mediatorenszene<br />
derzeit ausgerechnet von Seiten<br />
der Justiz. So erprobt Niedersachsen<br />
seit letztem Jahr <strong>die</strong> <strong>Mediation</strong> an<br />
mehreren Gerichten, „mit bundesweit<br />
einmaligem Erfolg und besonders positiven<br />
Erfahrungen am Landgericht<br />
Göttingen“, wie dessen Präsident Peter<br />
Götz von Olenhusen zwischenbilanziert.<br />
Das Landgericht Göttingen muss<br />
Unter der bundesweit einheitlichen Rufnummer 0 18 05/ 00 89 89<br />
kann man jetzt den Mediatoren-<strong>Suchservice</strong> der Centrale für <strong>Mediation</strong><br />
erreichen. Wer einen Mediator sucht, bekommt von fachlich geschulten<br />
Mitarbeitern bis zu drei Mediatoren in der Nähe mit Qualifikation und<br />
Schwerpunkt der Tätigkeit genannt. Dieser Auskunfts<strong>die</strong>nst ist – bis auf<br />
<strong>die</strong> anfallende Telefongebühr – für den Suchenden kostenfrei. Benannt<br />
werden Mitglieder der Centrale für <strong>Mediation</strong>. Den <strong>Suchservice</strong> kann<br />
man auch online erreichen: Wer sich selbst einen Mediator/eine Mediatorin<br />
suchen möchte, kann <strong>die</strong>s tun unter:<br />
www.centrale-fuer-mediation.de/suchservice. htm.<br />
4 / 2004 anwaltsreport<br />
7
THEMA<br />
jährlich etwa 2.000 erstinstanzliche<br />
Prozesse bewältigen. Mit Beginn des<br />
Jahres 2003 wurde unter den Zivilrichtern<br />
eine Arbeitsteilung eingeführt,<br />
nach der fortan ein Teil der Richter<br />
für streitige Verfahren, ein anderer Teil<br />
für <strong>Mediation</strong>en zuständig ist. Geeignete<br />
Verfahren werden den Richtermediatoren<br />
von den Kammern des<br />
Gerichts abgegeben. „In absoluten<br />
Zahlen sind <strong>die</strong>s 2003 700 Verfahren<br />
jährlich, 2004 sogar schon mehr“, so<br />
von Olenhusen. „In 75 Prozent der<br />
Fälle, also in rund 500 Prozessen,<br />
haben <strong>die</strong> Anwälte und Parteien der<br />
<strong>Mediation</strong> durch Richtermediatoren<br />
zugestimmt. Wir wünschen uns eine<br />
höhere Zustimmungsquote. Denn:<br />
Findet ein <strong>Mediation</strong>sgespräch statt,<br />
führen nahezu 90 Prozent der <strong>Mediation</strong>sverhandlungen<br />
zu einem gerichtlichen<br />
Vergleich.“<br />
Die Initiative zur <strong>Mediation</strong> ergreift<br />
nach dem Göttinger Modell der<br />
Richtermediator gegenüber den<br />
Rechtsanwälten, nachdem der Fall vorher<br />
ohne Vorprüfung vom Streitrichter<br />
an <strong>die</strong> <strong>Mediation</strong>sabteilung des<br />
Gerichts weitergeleitet wurde. Mittlerweile<br />
ziehen sich <strong>die</strong> mittels der <strong>Mediation</strong><br />
gelösten Fälle durch das gesamte<br />
Zivilrecht – angefangen vom Bauprozess<br />
über Darlehen, Grundstückskauf,<br />
gewerbliche Miete Erbschaftsstreitigkeiten<br />
bis zu gesellschaftsrechtlichen<br />
Streitigkeiten. Dabei findet laut von<br />
Olenhusen in der Regel nur ein Ter-<br />
8 anwaltsreport 4 / 2004<br />
min mit einer durchschnittlichen<br />
Dauer von 2,5 Stunden statt, an dessen<br />
Ende der Richter gleich den<br />
gerichtlichen Vergleich protokolliert.<br />
Sollten sich <strong>die</strong>se Zahlen in Göttingen<br />
und andernorts weiter verfestigen,<br />
dann steht <strong>die</strong> <strong>Mediation</strong> wohl<br />
kurz vor ihrem ganz großen Durchbruch.<br />
Dafür reicht bereits ein Blick<br />
auf <strong>die</strong> desolaten Haushalte der Bundesländer.<br />
„Die Gerichtsmediation<br />
wird in Deutschland den Durchbruch<br />
für <strong>die</strong> <strong>Mediation</strong> bewirken“, ist denn<br />
auch Christian Duve überzeugt. Duve,<br />
der zusammen mit Professor Horst<br />
Eidenmüller von der Uni München<br />
(siehe auch Seite 10 „Nachgefragt“) das<br />
im Verlag Dr. Otto Schmidt erschienene<br />
Fachbuch „<strong>Mediation</strong> in der Wirtschaft“<br />
geschrieben hat, muss es wissen:<br />
Er ist Vorsitzender des Ausschusses<br />
für Außergerichtliche Konfliktbeilegung<br />
im Deutschen <strong>Anwalt</strong>Verein.<br />
Konkurrenz für <strong>die</strong> <strong>Anwalt</strong>schaft?<br />
Allerdings hat Duve bei den derzeitigen<br />
Pilotprojekten auch Schwächen<br />
ausgemacht. „Leider ist in letzter Zeit<br />
eine zunehmende Polarisierung zwischen<br />
<strong>Anwalt</strong>schaft und Richterschaft<br />
zu beobachten. Die Integration von<br />
Rechtsanwälten in <strong>die</strong> Pilotprojekte an<br />
niedersächsischen Gerichten scheint<br />
nicht vollständig gelungen zu sein“, so<br />
Duve, „Wenn <strong>die</strong> Gerichte <strong>die</strong> Media-<br />
Eugen Ewig<br />
tion als ein eigenes Dienstleistungsangebot<br />
unter Ausschluss der Rechtsanwälte<br />
anbieten, könnte in der Tat –<br />
jedenfalls zunächst – ein potentieller<br />
Markt durch Richter besetzt werden.“<br />
Dennoch bleibt Christian Duve optimistisch:<br />
„Auf mittlere Sicht dürften<br />
sich daraus jedoch auch zusätzliche<br />
Betätigungschancen für <strong>die</strong> <strong>Anwalt</strong>schaft<br />
ergeben.“ Auch Eugen Ewig<br />
äußert sich skeptisch: „Bei den Bemühungen<br />
der Justizpolitik bleibt häufig<br />
der fade Geschmack zurück, dass es<br />
nur um fiskalische Interessen geht. Der<br />
<strong>Anwalt</strong>, der weiß, was <strong>Mediation</strong> ist,<br />
wird in der Richtermediation seine Partei<br />
vor einem solchen Missbrauch<br />
schützen und ggf. zu einem Abbruch<br />
raten“.<br />
Den aufkommenden Konkurrenzgedanken<br />
zwischen <strong>Anwalt</strong>s- und Richtermediatoren<br />
hat auch der Göttinger<br />
Gerichtspräsident von Olenhusen<br />
wahrgenommen. Seiner Einschätzung<br />
nach wird <strong>die</strong> Gerichtsmediation nur<br />
dann erfolgreich sein, „wenn sie zur<br />
Zufriedenheit der Parteien und Anwälte<br />
führt, wenn Vorteile verschafft werden,<br />
wie z.B. einen kurzfristigen <strong>Mediation</strong>stermin<br />
und eine gebührenrechtliche<br />
Gleichstellung mit dem streitigen<br />
Zivilverfahren.“ Von Olenhusen<br />
weiß, dass <strong>die</strong> Gerichtsmediation nur<br />
in guter Kooperation mit der <strong>Anwalt</strong>schaft<br />
ein echter Renner werden kann.<br />
Denn der <strong>Anwalt</strong> ist es, der das gerichtlich<br />
unterbreitete <strong>Mediation</strong>sangebot<br />
aufgreift und seinem Mandanten<br />
schmackhaft machen muss. Die derzeitige<br />
telefonische Zustimmungsquote<br />
in Höhe von 75 Prozent hält von Olenhusen<br />
noch für ausbaufähig. Skepsis<br />
und mangelnde Information stünden<br />
dabei vielfach noch einer Zustimmung<br />
entgegen. Doch letztlich wird sich <strong>die</strong><br />
<strong>Anwalt</strong>schaft wohl an der Gerichtsmediation<br />
beteiligen. Denn hier winkt<br />
ein erheblicher Multiplikationseffekt.<br />
Wenn <strong>die</strong> Justiz so <strong>die</strong> <strong>Mediation</strong> populär<br />
macht, wird <strong>die</strong> außergerichtliche<br />
Streitbeilegung insgesamt einen<br />
kräftigen Schub erfahren.
Optimismus ist angebracht<br />
Dennoch stellt sich <strong>die</strong> Frage: Ist <strong>die</strong><br />
<strong>Mediation</strong> durch einen Richter nicht<br />
in Wahrheit Augenwischerei, weil <strong>die</strong><br />
Parteien letztlich nur <strong>die</strong> Autorität<br />
eines „Richters“ suchen und keinen<br />
mehr oder weniger machtlosen Mediator?<br />
„Das hängt von der Kompetenz<br />
und Qualifikation des Richters ab“,<br />
sagt Christian Duve. „Der Richter<br />
genießt den Vorteil, dass ihm gewöhnlich<br />
Unabhängigkeit und Unparteilichkeit<br />
zugebilligt werden. Manche<br />
Richter mögen auch als Schlichter<br />
erfolgreich sein. Wenn <strong>die</strong> Parteien<br />
eine solche Empfehlung wünschen, ist<br />
<strong>die</strong>se Vorgehensweise legitim“. Zurückhaltender<br />
zeigt sich da Rechtsanwalt<br />
Ewig: „Es wäre vorteilhafter, wenn<br />
Richter nach österreichischem Vorbild<br />
zuerst anwaltliche Erfahrungen sammeln<br />
würden, bevor sie sich der <strong>Mediation</strong><br />
zuwenden. Vielen Richtern gelingt<br />
es nicht, von der Rolle des Entscheiders<br />
Abstand zu nehmen. Im gerichtlichen<br />
Rahmen ist auch eine wesentliche<br />
Voraussetzung der <strong>Mediation</strong> häufig<br />
nicht gegeben: Zeit. Vor dem Wettbewerb<br />
mit Richtern brauchen gut ausgebildete<br />
Anwälte deshalb keine Sorge<br />
zu haben“.<br />
Denkt man allerdings <strong>die</strong> Entwicklung<br />
auf <strong>die</strong> nächsten Jahrzehnte einmal<br />
zu Ende, dann könnten <strong>die</strong> Richtermediatoren<br />
weitgehend überflüssig<br />
werden. Denn auch den gerichtlichen<br />
Vergleich als vollstreckbaren Titel<br />
braucht eigentlich niemand. „Mit dem<br />
<strong>Anwalt</strong>svergleich stellt unsere Rechtsordnung<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit zur Verfügung,<br />
einen vollstreckbaren Titel zu<br />
schaffen, wenn an den Verhandlungen<br />
eines Vergleichs Rechtsanwälte beteiligt<br />
waren. Diese Möglichkeit wird leider<br />
viel zu selten genutzt“, bedauert<br />
Christian Duve.<br />
Für Anwälte, <strong>die</strong> sich für <strong>Mediation</strong><br />
interessieren, ergeben sich bei entsprechender<br />
Fortbildung also sehr gute<br />
Marktperspektiven, auch wenn eine<br />
vollständige Konzentration aus heutiger<br />
Sicht jedenfalls im Bereich der<br />
Wirtschaftsmediation nicht erfolgversprechend<br />
erscheint. „Das liegt zum<br />
einen daran, dass es sich um einen<br />
angebotsgesteuerten Markt handelt.<br />
Zum anderen geht der Trend auch im<br />
Bereich der außergerichtlichen Konfliktbeilegung<br />
in Richtung Spezialisierung“,<br />
meint Christian Duve. Daher<br />
sei es besser, eine materiellrechtliche<br />
oder branchenmäßige Spezialisierung<br />
mit einer Prozesskompetenz im Be-<br />
reich der außergerichtlichen Streitbeilegung<br />
zu kombinieren. Diese Flexibilität<br />
zahlt sich am Ende aus. Und der<br />
Rollenwechsel zwischen Parteivertreter,<br />
Mediator oder auch Schiedsrichter<br />
hat laut Duve den Vorteil, „<strong>die</strong> Perspektiven<br />
aller Beteiligten aus eigener<br />
Erfahrung besonders gut einsetzen zu<br />
können.“<br />
<strong>Mediation</strong>skongress Anfang<br />
September in München<br />
Weshalb wohl bezeichnet § 5a Abs. 3<br />
Satz 1 DRiG <strong>Mediation</strong> als eine<br />
Schlüsselqualifikation für <strong>die</strong> rechtsprechende,<br />
verwaltende und rechtsberatende<br />
Praxis neben Verhandlungsmanagement,<br />
Gesprächsführung oder<br />
Kommunikationsfähigkeit? „So wie<br />
ein guter <strong>Anwalt</strong> wissen muss, wann<br />
er einen Wirtschaftsprüfer oder Sachverständigen<br />
einschaltet und wann ein<br />
Nützliche Adressen zur <strong>Mediation</strong>:<br />
Centrale für <strong>Mediation</strong> Dr. Otto<br />
Schmidt GmbH & Co. KG<br />
Unter den Ulmen 96-98<br />
50968 Köln<br />
Tel. 0221 / 9 37 38-801<br />
Fax: 0221 / 9 37 38-926<br />
E-Mail: cfm@mediate.de<br />
www.centrale-fuer-mediation.de<br />
Bundesverband <strong>Mediation</strong> in<br />
Wirtschaft und Arbeitswelt e.V.<br />
Zugspitzstraße 22<br />
86163 Augsburg<br />
Tel. 0821 / 58864366<br />
Fax: 0821 / 5891298<br />
E-Mail: info@bmwa.de<br />
www.bmwa.de<br />
Mediate.com<br />
PO Box 51090<br />
Eugene, Oregon 97405<br />
Tel. (541) 345-1629<br />
E-Mail: admin@mediate.com<br />
www.mediate.com<br />
Gesellschaft für Wirtschaftsmediation<br />
und Konfliktmanagement<br />
e.V.<br />
Schackstraße 2<br />
80539 München<br />
Tel. 089 / 57951834<br />
E-Mail: mediation@gwmk.de<br />
www.gwmk.de<br />
THEMA<br />
Gerichtsprozess im Interesse des Mandanten<br />
notwendig ist, muss er wissen,<br />
unter welchen Umständen <strong>Mediation</strong><br />
geeignet ist“, antwortet Eugen Ewig.<br />
„Ich habe durch <strong>die</strong> Ausbildung als<br />
Mediator neue Fähigkeiten für meine<br />
Arbeit als Parteivertreter gewonnen,<br />
<strong>die</strong> sich in der Zahl der Dauermandate<br />
widerspiegelt. Ich komme schneller<br />
zu den wirklichen Interessen der<br />
Mandanten und besitze ein größeres<br />
Instrumentarium für Verhandlungsblockaden<br />
und schwierige Situationen.<br />
Das Publikum erwartet meines Erachtens<br />
von seinem <strong>Anwalt</strong> heute mehr<br />
als <strong>die</strong> Lösung von Rechtsfragen“.<br />
Anwälte, <strong>die</strong> in Fragen der <strong>Mediation</strong><br />
eigenen Nachholbedarf haben, sollten<br />
sich den 3. und 4. September 2004 in<br />
ihrem Kalender freihalten, um den von<br />
der Centrale für <strong>Mediation</strong> veranstalteten<br />
Kongress zur Wirtschaftsmediation<br />
in München zu besuchen.<br />
Bundes-Arbeitsgemeinschaft<br />
für Familien-<strong>Mediation</strong><br />
Eisenacher Str. 1<br />
10777 Berlin<br />
Tel. 030 / 23628266<br />
Fax 030 / 2141757<br />
E-Mail: bafm-mediation@tonline.de<br />
www.bafm-mediation.de<br />
Bundesverband <strong>Mediation</strong> e.V.<br />
Kirchweg 80<br />
34119 Kassel<br />
Tel. 0561 / 7396413<br />
Fax: 0561 / 7396412<br />
E-Mail: info@bmev.de<br />
www.bmev.de<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
<strong>Mediation</strong> in der Wirtschaft e.V.<br />
Steinstrasse 3<br />
70173 Stuttgart<br />
Tel. 0711 / 2181621<br />
Fax 0711 / 2181603<br />
E-Mail: info@dgmw.de<br />
www.dgmw.de<br />
Förderverein <strong>Mediation</strong> im<br />
öffentlichen Bereich e.V.<br />
Postfach 252<br />
57502 Betzdorf/Sieg<br />
Fax und AB: 0721 / 151442254<br />
E-Mail: info@umweltmediation.info<br />
www.umweltmediation.info<br />
4 / 2004 anwaltsreport<br />
9
THEMA<br />
Wo steht <strong>die</strong> Wirtschaftsmediation<br />
heute – und wo könnte sie in fünf Jahren<br />
stehen?<br />
Eidenmüller: Die Wirtschaftsmediation<br />
ist heute ein nicht unbedeutendes<br />
Streitbeilegungsinstrument für Wirtschaftskonflikte.<br />
In fünf Jahren könnte<br />
sie ein praktisch wirklich bedeutsames<br />
Instrument geworden sein.<br />
Woran liegt es, dass es zwar viele Fortbildungsangebote<br />
und exzellente Literatur<br />
zur außergerichtlichen Streitbeilegung<br />
gibt, es in der Rechtswirklichkeit<br />
aber eher düster aussieht?<br />
Eidenmüller: Das liegt an vielen Faktoren:<br />
Zum einen an der immer noch<br />
großen Unkenntnis im Hinblick auf<br />
Formen und Chancen der außergerichtlichen<br />
Streitbeilegung; zum anderem<br />
an dem etwa im Vergleich mit den<br />
USA „geringeren Leidensdruck“ bei<br />
einer gerichtlichen Auseinandersetzung<br />
(vergleichsweise niedrige Kosten, relativ<br />
zügige Erledigung etc.); schließlich<br />
und vor allem aber auch an rechtskulturellen<br />
Faktoren – <strong>die</strong> Konfliktdelegation<br />
ist in Deutschland verbreiteter<br />
als etwa in stark auf eine privatautonome<br />
Lebensgestaltung ausgerichteten<br />
Rechtsordnungen (wie etwa in den<br />
USA).<br />
<strong>Wie</strong> viel Prozent der Zivilrechtsfälle in<br />
Deutschland ließen sich denn besser<br />
durch <strong>Mediation</strong> statt durch einen streitigen<br />
Prozess lösen?<br />
Eidenmüller: Es gibt praktisch keinen<br />
Fall, der nicht für <strong>Mediation</strong>sverfahren<br />
geeignet ist, mit Ausnahme viel-<br />
10 anwaltsreport 4 / 2004<br />
„Richter-<strong>Mediation</strong> bringt<br />
massive positive Effekte“<br />
Nachgefragt bei Prof. Dr. Horst Eidenmüller, LL.M.<br />
(Cambridge), Lehrstuhlinhaber für Bürgerliches Recht,<br />
Deutsches, Europäisches und Internationales Unternehmensrecht<br />
an der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München<br />
leicht von drei Konstellationen: Konflikte,<br />
in denen ein Präjudiz erstritten<br />
werden soll, solche, in denen es um<br />
einfache (unbestrittene) Zahlungsansprüche<br />
geht sowie Konflikte, bei<br />
denen zwischen den Beteiligten ein<br />
erhebliches Ungleichgewicht (Macht,<br />
Ressourcen etc.) besteht. Im Ergebnis<br />
bedeutet <strong>die</strong>s, dass sich nach meiner<br />
Einschätzung <strong>die</strong> große Mehrheit aller<br />
Zivilrechtsfälle in Deutschland besser<br />
durch <strong>Mediation</strong> lösen ließe.<br />
Aus welchen Gründen sollten sich<br />
Anwälte in <strong>die</strong> <strong>Mediation</strong> einarbeiten?<br />
Eidenmüller: Wenn <strong>Mediation</strong> als<br />
Konfliktbeilegungsinstrument an Bedeutung<br />
gewinnt, dann werden alle<br />
Anwälte zunehmend mit ihr konfrontiert<br />
werden – sei es in der Rolle des<br />
Parteivertreters, sei es aber auch in der<br />
Rolle eines Mediators.<br />
An der Rolle des Mediators wird bemängelt,<br />
dass er im Unterschied zum<br />
Richter keinen Druck auf <strong>die</strong> Parteien<br />
ausüben könne und daher eine Einigung<br />
eher unwahrscheinlich sei. Was<br />
halten Sie davon?<br />
Eidenmüller: Eine Einigung in der<br />
<strong>Mediation</strong> ist kein Selbstzweck. Sie ist<br />
dann sinnvoll, wenn sie für <strong>die</strong> Beteiligten<br />
besser ist als eine streitige Auseinandersetzung.<br />
In zwei Drittel bis drei<br />
Viertel aller Fälle, in denen ein <strong>Mediation</strong>sverfahren<br />
durchgeführt wird,<br />
kommt es auch zu einer Einigung. Das<br />
gilt auch dann, wenn <strong>Mediation</strong> obligatorisch<br />
ist, wie in einigen Rechtsordnungen.<br />
Der fehlende „Druck“ sei-<br />
tens des Mediators wirkt sich also überhaupt<br />
nicht einigungshemmend aus.<br />
Ein solcher Druck wäre auch mit den<br />
Grundprinzipien der <strong>Mediation</strong> überhaupt<br />
nicht zu vereinbaren.<br />
Müsste nicht seitens der Berufsorganisationen<br />
stärker für <strong>die</strong> <strong>Mediation</strong><br />
geworben werden – etwa über Gemeinschaftswerbung<br />
in der Bevölkerung?<br />
Eidenmüller: Eine entsprechende Werbung<br />
erscheint mir durchaus sinnvoll.<br />
Viele Berufsorganisationen haben noch<br />
nicht verstanden, dass im jetzigen Stadium<br />
der Entwicklung der <strong>Mediation</strong><br />
alle von ihrer stärkeren Verbreitung profitieren<br />
können. Wir sind noch lange<br />
nicht in einem Stadium angelangt, an<br />
dem es einen fixen Kuchen zu verteilen<br />
gibt.<br />
Das neue RVG honoriert <strong>die</strong> außergerichtliche<br />
Konfliktlösung. Rechnet sich<br />
das auch für <strong>die</strong> <strong>Anwalt</strong>schaft?<br />
Eidenmüller: Jeder Anreiz, der <strong>die</strong><br />
außergerichtliche Konfliktlösung stärkt,<br />
ist zu begrüßen. Das gilt auch für Vergütungsanreize,<br />
<strong>die</strong> für <strong>die</strong> anwaltliche<br />
Tätigkeit geschaffen werden. Gleichwohl<br />
denke ich nicht, dass <strong>die</strong> jetzt formulierten<br />
neuen Regeln zu einem<br />
sprunghaften Ansteigen außergerichtlicher<br />
Vergleichszahlen führen werden.<br />
Ist es realistisch, sich als <strong>Anwalt</strong> ganz<br />
auf <strong>die</strong> <strong>Mediation</strong> zu konzentrieren?<br />
Eidenmüller: Das ist dann realistisch,<br />
wenn man erstens über eine sehr gute<br />
Ausbildung und entsprechende
Fähigkeiten als Mediatior verfügt,<br />
zweitens Berufserfahrung besitzt und<br />
drittens über ein Netz von beruflichen<br />
Kontakten verfügt, <strong>die</strong> man nutzen<br />
kann, um eine genügend hohe<br />
Zahl von Fällen zu generieren. Berufsanfängern<br />
würde ich <strong>die</strong>sen Weg<br />
nicht empfehlen. Es gibt nur wenige<br />
Rechtsanwälte, <strong>die</strong> sich ganz auf <strong>die</strong><br />
<strong>Mediation</strong> konzentrieren (können),<br />
insbesondere im Bereich der Familienmediation.<br />
Mir ist nur eine handvoll<br />
Rechtsanwälte bekannt, <strong>die</strong> etwa<br />
<strong>die</strong> Wirtschaftsmediation zu ihrem<br />
Beruf gemacht haben, und erfolgreich<br />
als Wirtschaftsmediatoren tätig<br />
sind.<br />
Gibt es auch anwaltliche Persönlichkeitsprofile,<br />
<strong>die</strong> sich von vornherein<br />
nicht für <strong>die</strong> Rolle eines Mediators eignen?<br />
Eidenmüller: Die wichtigste Fähigkeit<br />
eines Mediators liegt im aktiven Zuhören,<br />
im Bemühen um Empathie und<br />
in dem Wunsch, <strong>die</strong> Konfliktparteien,<br />
ihre Sorgen und Interessen wirklich zu<br />
verstehen. Wer gerne und viel redet,<br />
sich nur schwer zurücknehmen kann<br />
und auch davon überzeugt ist, dass er<br />
immer <strong>die</strong> richtige Lösung im Kopf<br />
hat, <strong>die</strong> man anderen nur näher bringen<br />
muss, der wird kein guter Mediator<br />
werden.<br />
Werden <strong>die</strong> Berufschancen für <strong>die</strong><br />
<strong>Anwalt</strong>schaft nicht schon wieder eingeschränkt,<br />
wenn jetzt auch Richter zu<br />
Mediatoren ausgebildet werden?<br />
Eidenmüller: Ich sehe das nicht so. Die<br />
Zahl der außergerichtlichen <strong>Mediation</strong>sverfahren<br />
ist noch sehr niedrig.<br />
Wenn jetzt tatsächlich massenweise<br />
gerichtsverbundene <strong>Mediation</strong>en durch<br />
Richter-Mediatoren durchgeführt werden,<br />
wird <strong>die</strong>s <strong>die</strong> Aufmerksamkeit eines<br />
größeren „Publikums“ im Hinblick auf<br />
Nutzen und Chancen <strong>die</strong>ses Konfliktbeilegungsinstruments<br />
stärken. Die Parteien<br />
werden sich sagen: „Warum sind<br />
wir eigentlich zu Gericht gegangen und<br />
haben nicht gleich außergerichtlich eine<br />
<strong>Mediation</strong> durchgeführt?“ Ich glaube<br />
also, dass <strong>die</strong> Richter-<strong>Mediation</strong> massive<br />
positive Effekte für <strong>die</strong> außergerichtliche<br />
<strong>Mediation</strong> haben wird.<br />
Wird der <strong>Anwalt</strong> bei der Richtermediation<br />
nicht zum Handlanger der<br />
Justiz, der es in Wahrheit nur um Arbeitsentlastung<br />
geht?<br />
Eidenmüller: Der Justiz geht es keineswegs<br />
nur um Arbeitsentlastung. Es<br />
geht ihr vielmehr um ein optimales<br />
Konfliktbeilegungsangebot. Wenn der<br />
Konflikt zur Justiz gelangt, also eben<br />
nicht außergerichtlich beigelegt werden<br />
konnte, dann ist es <strong>die</strong> Verantwortung<br />
der Justiz, den Beteiligten zu helfen,<br />
ihren Konflikt so schnell und interessengerecht<br />
wie möglich zu lösen. Dazu<br />
gehört meines Erachtens legitimer Weise<br />
auch <strong>die</strong> gerichtsverbundene <strong>Mediation</strong>.<br />
Haben sich in der Zwischenzeit verbindliche<br />
Ausbildungsstandards herauskristallisiert?<br />
<strong>Wie</strong> können Verbraucher<br />
und Unternehmer verlässlich<br />
erkennen, ob der Mediator sein Handwerk<br />
gelernt hat?<br />
Eidenmüller: Entsprechende Ausbildungsstandards<br />
haben sich noch nicht<br />
herauskristallisiert. Unterschiedliche<br />
Organisationen bieten unterschiedliche<br />
Ausbildungsgänge mit unterschiedlichen<br />
Anforderungen und einer unterschiedlichen<br />
Länge an. Als Minimalprogramm<br />
etwa für <strong>die</strong> Ausbildung zum<br />
Wirtschaftsmediator wird ein Ausbildungsumfang<br />
im Bereich von ca. 70 bis<br />
100 Stunden anzusehen sein. Der Aussagewert<br />
entsprechender Teilnahmezertifikate<br />
ist gleichwohl begrenzt. Mit<br />
ein oder zwei Wochen Ausbildung<br />
allein wird man noch kein guter Mediator.<br />
Verbraucher und Unternehmer werden<br />
auf absehbare Zeit auf Reputationsmechanismen<br />
vertrauen müssen,<br />
um „gute“ von „schlechten“ Mediatoren<br />
zu unterscheiden. Für eine umfassende<br />
Regulierung des Berufes ist es jedenfalls<br />
derzeit noch zu früh.<br />
Muss den Streitparteien nicht schon<br />
wegen des gerichtlichen Vergleichsprotokolls<br />
als vollstreckbarer Titel zur<br />
Richter- statt zur <strong>Anwalt</strong>smediation<br />
geraten werden?<br />
Eidenmüller: Nein. Es gibt vielfältige<br />
Möglichkeiten, auch außergerichtlich<br />
einen vollstreckbaren Titel zu erlangen,<br />
etwa über einen <strong>Anwalt</strong>svergleich oder<br />
aber – was sehr einfach ist – über einen<br />
Gütestellenvergleich. Viele außergerichtlich<br />
tätige Mediatoren sind ja Gütestellen<br />
im Sinne der Schlichtungsgesetze<br />
der Länder. Im Übrigen wird das Bedürf-<br />
THEMA<br />
nis nach Erlangen eines vollstreckbaren<br />
Titels enorm überschätzt. In meiner<br />
langjährigen <strong>Mediation</strong>spraxis sind es<br />
nur wenige Fälle, insbesondere bei internationalen<br />
Streitigkeiten, bei denen ein<br />
entsprechender Wunsch artikuliert wird.<br />
Im Regelfall begnügt man sich mit<br />
einem privatschriftlichen Vergleich.<br />
Können Sie über einige aktuelle Wirtschaftsmediationen<br />
in Deutschland<br />
berichten?<br />
Eidenmüller: Ich habe in den letzten<br />
Monaten eine Reihe von Fällen mediiert,<br />
an denen börsennotierte Industrieund<br />
Dienstleistungsunternehmen in<br />
Deutschland beteiligt gewesen sind.<br />
Bemerkenswert erscheint mir vor allem,<br />
dass Wirtschaftsmediationen seit einiger<br />
Zeit auch von solchen Unternehmen<br />
durchgeführt wurden, von denen<br />
man noch vor drei oder vier Jahren<br />
gedacht hätte, dass sie sich <strong>die</strong>ses Instruments<br />
nicht be<strong>die</strong>nen würden. Interessant<br />
ist auch zu sehen, welche Vorteile<br />
entsprechende Verfahren etwa im Vergleich<br />
mit Schiedsgerichtsverfahren<br />
besitzen – dem aus der Warte vieler<br />
deutscher Großunternehmen immer<br />
noch am stärksten bevorzugten Konfliktbeilegungsinstrument.<br />
Im letzten<br />
Jahr war ich etwa in einem Fall Obmann<br />
eines Dreierschiedsgerichts und im<br />
anderen Fall Einzelmediator bei zwei<br />
Konflikten mit fast identischen Parteien<br />
und einem ähnlich gelagerten Konfliktstoff.<br />
Die Wirtschaftsmediation<br />
führte nach einigen Wochen zu einem<br />
<strong>Mediation</strong>svergleich. Das Schiedsverfahren<br />
befindet sich nun am Ende des<br />
ersten Jahres und sein Abschluss liegt<br />
noch nicht in greifbarer Nähe.<br />
Was können Anwälte auf dem <strong>Mediation</strong>skongress<br />
im September in München<br />
lernen und warum lohnt sich <strong>die</strong><br />
Teilnahme?<br />
Eidenmüller: Auf dem <strong>Mediation</strong>skongress<br />
in München können Anwälte<br />
einen Überblick über <strong>die</strong> wichtigsten<br />
aktuellen Fragestellungen im Bereich<br />
der Wirtschaftsmediation erlangen. Im<br />
Rahmen von Workshops werden Fertigkeiten<br />
und Techniken vermittelt, <strong>die</strong><br />
ein guter Mediator einsetzt bzw. einsetzen<br />
kann. Alle Teilnehmer werden<br />
in der Lage sein, besser zu beurteilen,<br />
ob sie bzw. wie sie sich mit Erfolg auf<br />
<strong>die</strong>ses Geschäftsfeld spezialisieren können.<br />
4 / 2004 anwaltsreport<br />
11
INTERNET<br />
Die besten Internetseiten<br />
rund um <strong>die</strong> <strong>Mediation</strong><br />
www.centrale-fuer-mediation.de<br />
Die Centrale für <strong>Mediation</strong> (CfM)<br />
wurde 1998 mit Sitz in Köln als<br />
Tochter des Verlages Dr. Otto Schmidt<br />
KG gegründet. Im Mai 1999 nahm sie<br />
ihre Geschäftstätigkeit nach außen auf<br />
und konnte ihren Mitgliedern bald<br />
eine anspruchsvolle Leistungspalette<br />
bieten.<br />
Zum Leistungsspektrum der<br />
Centrale gehören:<br />
• zwölf Ausgaben des Newsletters<br />
mediations-report;<br />
• Bezug der Fachzeitschrift ZKM<br />
–Zeitschrift für Konfliktmanagement<br />
zum ermässigten Preis;<br />
• Eintrag in <strong>die</strong> Datenbank des<br />
Mediatoren-<strong>Suchservice</strong> und telefonisch<br />
Benennung durch fachlich<br />
www.dgmw.de<br />
Die Deutsche Gesellschaft für <strong>Mediation</strong><br />
in der Wirtschaft e.V. ist<br />
eine kleinere, aber sehr aktive Mediatorengruppe<br />
auf dem Gebiet der Wirtschaft,<br />
<strong>die</strong> sich in Baden-Württemberg<br />
einen Namen gemacht hat. �<br />
12 anwaltsreport 4 / 2004<br />
geschulte Mitarbeiter unter der<br />
bundesweit einheitlichen Telefonnummer:<br />
01805-008989.<br />
• Eintrag mit Schwerpunkt der<br />
Tätigkeit in den <strong>Mediation</strong>sGuide<br />
zum ermässigten<br />
Preis;<br />
• Eintrag einer<br />
bereits vorhandenen<br />
Homepage in<br />
das derzeit größte<br />
Homepage-<br />
Verzeichnis von<br />
Mediatoren im<br />
deutschsprachigen<br />
Internet.<br />
• Bücher der Schriftenreihe<strong>Mediation</strong>s-Praxis<br />
zum<br />
ermäßigten Preis;<br />
www.bmwa.de<br />
• Teilnahme zur ermäßigten Gebühren<br />
an der Mediatoren-Ausbildung<br />
sowie den CfM-Praxis-Seminaren<br />
und am jährlich stattfindenden<br />
<strong>Mediation</strong>s-Kongress �<br />
Der Bundesverband <strong>Mediation</strong> in Wirtschaft und Arbeitswelt e.V. zählt ca.<br />
150 Mitglieder. Zu seinen Aufgaben gehört <strong>die</strong> Interessenvertretung gegenüber<br />
Politik, Me<strong>die</strong>n und<br />
Öffentlichkeit. Mitglieder<br />
können am verbandsinternen<br />
Online-<br />
Forum teilnehmen. Auf<br />
der Website eingestellt ist<br />
das Muster eines <strong>Mediation</strong>svertrages.<br />
Darüber<br />
hinaus finden sich Downloads<br />
von Standards und<br />
Richtlinien sowie Formularen<br />
rund um <strong>die</strong><br />
<strong>Mediation</strong>. �
www.bafm-mediation.de<br />
www.bmev.de<br />
Der Bundesverband <strong>Mediation</strong><br />
e.V. wurde im Mai 1992 gegründet<br />
und gehört damit zu den<br />
ersten <strong>Mediation</strong>s-Vereinigungen<br />
in Deutschland. Die Gründerinnen<br />
und Gründer des Vereins gehören<br />
zu den PionierInnen der <strong>Mediation</strong> in Deutschland. Heute ist der BM<br />
ein in ganz Deutschland aktiver interdisziplinärer Fachverband für <strong>Mediation</strong><br />
mit dem Hauptziel der Verbreitung und der Weiterentwicklung der Verständigung<br />
in Konflikten.<br />
Seine derzeit 830 Mitglieder sind MediatorInnen, Mediatorenvereinigungen<br />
und sonstige an <strong>Mediation</strong> Interessierte, welche auf allen Gebieten der<br />
<strong>Mediation</strong> tätig sind. �<br />
www.gwmk.de<br />
Zusammenschluss der bekannten<br />
Wirtschaftsmediatoren Ponschab,<br />
Eidenmüller, Duve, Dendorfer u.a.<br />
Die Gesellschaft für Wirtschaftsmediation<br />
und Konfliktmanagement e.V.<br />
(gwmk) hat sich seit ihrer Gründung<br />
im Jahre 1998 zu der führenden Organisation<br />
im Bereich der Wirtschaftsmediation<br />
in Deutschland entwickelt.<br />
Die gwmk berät Parteien bei innerbetrieblichen<br />
Konflikten und bei Konflikten<br />
mit Dritten und begleitet sie<br />
bei der Konfliktlösung. Die gwmk vermittelt<br />
<strong>die</strong> Parteien mit Organisationen<br />
vergleichbarer Zielsetzung im Ausland<br />
und kann so auch bei grenzüberschreitenden<br />
Konflikten qualifizierte<br />
Unterstützung leisten. �<br />
www.umweltmediation.info<br />
INTERNET<br />
Die Bundes-Arbeitsgemeinschaft für Familien-<strong>Mediation</strong> ist der älteste<br />
<strong>Mediation</strong>szusammenschluss in Deutschland – allerdings<br />
beschränkt auf <strong>die</strong> Familienmediation. Die BAFM hat starken Einfluss<br />
auf das Justiz- und das Familienministerium sowie <strong>die</strong> EU-Kommission,<br />
wo sie sich beharrlich seit vielen Jahren darstellen und Kontakte<br />
pflegen. �<br />
www.mediate.com<br />
Der Förderverein <strong>Mediation</strong> im öffentlichen Bereich e.V. ist ein Zusammenschluss<br />
von natürlichen und juristischen Personen, <strong>die</strong> sich unmittelbar oder<br />
fördernd für <strong>die</strong> außergerichtliche Konfliktregelung im öffentlichen Bereich zur<br />
Erzielung einer höheren Entscheidungsqualität einsetzen. Der Förderverein hat<br />
sich als Aufgabe gestellt, seinen Beitrag dazu zu leisten, dass <strong>Mediation</strong> im<br />
öffentlichen Bereich als zeitgemäßes Mittel eine möglichst weite Verbreitung<br />
erfährt. Dieses Ziel soll vorrangig erreicht werden durch Information und Beratung<br />
über Wesen und Wirkung der <strong>Mediation</strong>, Erhöhung der Verfahrensqualität,<br />
Qualifizierung der Akteure, praxisnahe Forschung, Verbesserung der politischen<br />
und rechtlichen Einsatzbedingungen der <strong>Mediation</strong> und den Aufbau<br />
einer Stiftung für <strong>Mediation</strong><br />
im öffentlichen Bereich.<br />
Haupteinsatzgebiete der<br />
Umweltmediation liegen im<br />
grundsätzlichen, politischkonzeptionellen<br />
Bereich (z.B.<br />
Umsetzung der Beschlüsse<br />
von Rio), im Bereich Politik<br />
und Verwaltung (z.B. Zulassungs-<br />
und Genehmigungsverfahren),<br />
im Bereich Wirtschaft<br />
(z.B. Industrie- und<br />
Anlagenbau) und im Bereich<br />
Soziales (Entwicklung von<br />
Konzepten zur Gesundheitsund<br />
Rentenpolitik). �<br />
D ie“<br />
amerikanische Seite für Media-<br />
„<br />
tion in den USA. Sowohl von der<br />
Informationsbreite wie auch –tiefe <strong>die</strong><br />
wohl insgesamt umfassendste Website<br />
zum Thema <strong>Mediation</strong> weltweit. �<br />
4 / 2004 anwaltsreport<br />
13
ASS INTERN<br />
Verbesserte <strong>Anwalt</strong>-Suche im Internet<br />
Unsere Internet-Abteilung hat <strong>die</strong><br />
Website des <strong>Anwalt</strong>-<strong>Suchservice</strong> weiter<br />
optimiert. Mehrere Funktionen<br />
wurden verbessert und Angebote weiter<br />
ausgebaut.<br />
Um Rechtsuchenden das Auffinden<br />
eines geeigneten <strong>Anwalt</strong>s aus unserer<br />
Datenbank zu erleichtern, haben<br />
wir unsere Suchfunktionalität unter<br />
www.anwalt-suchservice.de/suche/<br />
überarbeitet:<br />
1. Umkreis-Suche:<br />
Ist <strong>die</strong> Suchanfrage eines Rechtsuchenden<br />
erfolglos verlaufen, so erscheint<br />
nun statt der bisherigen Fehlermeldung<br />
eine Umkreis-Suche. Der User hat<br />
dann <strong>die</strong> Möglichkeit, im Umkreis von<br />
5, 10, 20, 50 oder 100 km um <strong>die</strong> gewünschte<br />
Postleitzahl nach einem<br />
<strong>Anwalt</strong> zu suchen.<br />
2. Namens-Suche:<br />
Ab sofort können User auch den<br />
Nachnamen eines der <strong>Anwalt</strong>-<strong>Suchservice</strong><br />
Teilnehmers in <strong>die</strong> Suchmaske<br />
eingeben und so gezielt nach einem<br />
bestimmten <strong>Anwalt</strong> suchen.<br />
3. Vertretungsberechtigung:<br />
Auf der Trefferseite des jeweiligen <strong>Anwalt</strong>s<br />
wird nun – neben der Gerichtszulassung<br />
– auch <strong>die</strong> Vertretungsberechtigung<br />
aufgeführt.<br />
Erweiterung der Urteilssammlung<br />
ZR-Report.de<br />
ZR-Report.de, <strong>die</strong> Online-Datenbank<br />
zur Zivilrechtsprechung des Bundesgerichtshofs<br />
und der Oberlandesgerichte,<br />
hat ihre Urteilssammlung weiter<br />
ausgebaut. Sie finden in unserer<br />
Datenbank, <strong>die</strong> ständig aktualisiert<br />
wird, zur Zeit etwa 60.000 höchst- und<br />
obergerichtliche Entscheidungen aus<br />
allen Bereichen des Zivilrechts:<br />
• fast 20.000 zitierfähige Entscheidungen<br />
des Bundesgerichtshofs<br />
• alle seit Oktober 1981 in der MDR<br />
und im BGHReport veröffentlich-<br />
Anpassung der<br />
Kostenrechner<br />
Der <strong>Anwalt</strong>-<strong>Suchservice</strong> hat seine interaktiven<br />
Prozesskostenrechner an das<br />
neue RechtsanwaltsvergütungsG angepasst.<br />
Mit dem Gerichtskostenrechner<br />
(www.gerichtskostenrechner.de) können<br />
<strong>die</strong> Kosten für das Tätigwerden des<br />
Gerichts, mit dem <strong>Anwalt</strong>skostenrechner<br />
<strong>die</strong> Kosten bei Beauftragung eines<br />
<strong>Anwalt</strong>s berechnet werden. Mit dem Prozessrisikorechner(www.prozessrisikorechner.de)<br />
können Rechtsuchende<br />
ermitteln, was sie zahlen (oder nicht zahlen)<br />
müssen, wenn sie einen Rechtsstreit<br />
vor Gericht gewinnen oder verlieren.<br />
www.anwalt-suchservice.de/<br />
ratgeber/berechnungen/rechner.htm.<br />
14 anwaltsreport 4 / 2004<br />
ten Urteile und Beschlüsse, <strong>die</strong> mit<br />
amtlichen Leitsätzen versehen<br />
sind, sowie eine Fülle von Nicht-<br />
Leitsatzentscheidungen<br />
• ca. 40.000 zitierfähige Entscheidungen<br />
der Oberlandesgerichte<br />
seit 1991<br />
Für Sie als Teilnehmer des <strong>Anwalt</strong>-<br />
<strong>Suchservice</strong> kostenlos im Extranet<br />
unter https://extranet.anwalt-suchservice.de<br />
-> ZR-Report.<br />
Erweitertes<br />
Kartenmaterial<br />
In Zusammenarbeit mit seinem Kooperationspartner<br />
Yellowmap hat der<br />
<strong>Anwalt</strong>-<strong>Suchservice</strong> <strong>die</strong> Kanzlei-Lagepläne<br />
in der <strong>Anwalt</strong>-Suche überarbeitet.<br />
Ab sofort steht dem Rechtsuchenden<br />
eine Zoom-Funktion zur Verfügung.<br />
Er kann nun mit der Maus<br />
einen Bereich der eingeblendeten<br />
Karte aufziehen, um eine vergrößerte<br />
Ansicht <strong>die</strong>ses Ausschnitts zu erhalten.<br />
Darüber hinaus wurde ein Routenplaner<br />
eingefügt. Der Rechtsuchende<br />
erhält bei Eingabe seiner Adressdaten<br />
eine detaillierte Wegbeschreibung<br />
zur Kanzlei samt grafischer Darstellung.<br />
4. Kanzlei-Lagepläne:<br />
Auch unseren nicht-deutschen Teilnehmern<br />
steht ab sofort das Kartenmaterial<br />
unseres Kooperationspartners<br />
Yellowmap zur Verfügung.<br />
Testen Sie selbst unter:<br />
www.anwalt-suchservice.de/suche/<br />
Informationen zum<br />
Extranet<br />
Falls Sie sich noch nicht für das <strong>Anwalt</strong>-<br />
<strong>Suchservice</strong> Extranet registriert haben,<br />
können Sie <strong>die</strong>s unter https://extranet.anwalt-suchservice.de<br />
tun.<br />
Sollten Sie bereits registriert sein,<br />
können Sie sich über https://extranet.anwalt-suchservice.de<br />
oder über<br />
unsere Startseite unter http://www.<br />
anwalt-suchservice.de (rechte Spalte<br />
„Extranet Direkt Login“) einloggen.<br />
Im Extranet halten wir folgende Angebote<br />
für Sie bereit:<br />
• ein Diskussionsforum zum Meinungsaustausch<br />
unter Kollegen,<br />
• einen Nachweis über Ihre Internet-<br />
Benennungen (ab Jan. 2001),<br />
• berufsspezifische Urteile und News,<br />
• <strong>die</strong> Urteilsdatenbank des ZR-Reports<br />
mit 60.000 höchst- und obergerichtlichen<br />
Entscheidungen aus<br />
allen Bereichen des Zivilrechts,<br />
• den „<strong>Anwalt</strong>sreport“, dessen Inhalte<br />
online abgerufen werden können,<br />
• ein personalisiertes Antragsformular<br />
zur Änderung Ihrer Teilnehmerdaten,<br />
• das „Orts- und Gerichtsverzeichnis“<br />
des Verlages Dr. Otto Schmidt mit<br />
umfangreichem Orts-, Adress- und<br />
Bankleitzahlenverzeichnis<br />
• Unsere Kooperationen, durch <strong>die</strong><br />
Sie als Teilnehmer von günstigen<br />
Sonderkonditionen profitieren.<br />
Diese Services sind bereits im Beitrag<br />
zur Teilnahme am <strong>Anwalt</strong>-<strong>Suchservice</strong><br />
enthalten.
DAS – Prozessfinanzierung<br />
Die D.A.S. Prozessfinanzierung übernimmt<br />
für Ihre Mandanten bei aussichtsreichen<br />
Ansprüchen ab einem Mindeststreitwert<br />
von 50.000,- € sämtliche<br />
Prozesskosten, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> gerichtliche<br />
Durchsetzung des Anspruchs notwenig<br />
sind.<br />
Wenn Sie als <strong>Anwalt</strong> den Prozess Ihres<br />
Mandanten über <strong>die</strong> D.A.S. Prozessfinanzierung<br />
abwickeln, so erhalten Sie als<br />
kleines Dankeschön vom <strong>Anwalt</strong>-<strong>Suchservice</strong><br />
gegen Vorlage der anonymisierten<br />
Zusage <strong>die</strong> jeweils aktuelle Ausgabe<br />
des zweibändigen Kommentars zum<br />
BGB von Ermann im Wert von 298,- €.<br />
Weitere Rabatte für<br />
LEGIOS-Abonnenten<br />
Der <strong>Anwalt</strong>-<strong>Suchservice</strong> konnte mit<br />
dem Internet-Portal LEGIOS (Recht<br />
– Wirtschaft – Steuern) weitere Rabatte<br />
vereinbaren. Teilnehmer des <strong>Anwalt</strong>-<br />
<strong>Suchservice</strong> zahlen einen Sondertarif von<br />
9,90 €/Monat auf das Online-Modul für<br />
Rechtsanwälte (Nichtmitglieder zahlen<br />
19,80 €).<br />
Auf alle weiteren Dokumente, <strong>die</strong><br />
nicht zum Online-Modul für Rechtsanwälte<br />
gehören, erhalten Sie 20 % Rabatt.<br />
Folgende Leistungen werden bei<br />
www.legios.de angeboten:<br />
• Schneller Zugriff auf <strong>die</strong> Leitsätze<br />
von 400.000 Entscheidungen<br />
• Über 500 Bundes- und Landesvorschriften<br />
für <strong>die</strong> Rechtspraxis<br />
• Alle Volltexte der wichtigsten Entscheidungssammlungen<br />
• Aktuelle Aufsätze der Monatsschrift<br />
für Deutsches Recht<br />
• Praxisgerechte Arbeitshilfen (Mustertexte,<br />
Formulare, Checklisten)<br />
Hinweis: Um <strong>die</strong> Rabatte zu erhalten<br />
muss <strong>die</strong> Anmeldung bei LEGIOS über<br />
das Extranet erfolgen. Dazu müssen Sie<br />
nur <strong>die</strong> Faxanmeldung herunterladen,<br />
ausfüllen und an LEGIOS faxen.<br />
Rufen Sie dazu einfach <strong>die</strong> folgende Seite<br />
auf: https://extranet.anwalt-suchservice.de.<br />
Unter „Services“ klicken Sie bitte auf „50%<br />
bei LEGIOS“.<br />
Weitere Infos im Extranet unter<br />
https://extranet.anwalt-suchservice.de<br />
-> Services -> D.A.S. Prozessfinanzierung<br />
Wichtig: Den Erman können Sie nur<br />
dann erhalten, wenn Sie gegenüber der<br />
D.A.S bei der Antragstellung auf Prozessfinanzierung<br />
schriftlich angeben, dass<br />
Sie Teilnehmer des <strong>Anwalt</strong>-<strong>Suchservice</strong><br />
sind.<br />
ASS KOOPERATIONEN<br />
<strong>Anwalt</strong>-Me<strong>die</strong>nservice<br />
gewinnt IF Communication<br />
Design Award<br />
Unser Partner in Sachen Kanzlei-Homepages<br />
hat für <strong>die</strong> Erstellung der Webseite<br />
der Rechtsanwälte und Steuerberater<br />
CMS Hasche Sigle (http://www.cmslegal.de/)<br />
den IF Communication Design<br />
Award 2004 in der Kategorie “Digital<br />
„Media/Structure“ erhalten.<br />
Nähere Informationen über <strong>die</strong> Erstellung<br />
einer Kanzlei-Homepage und<br />
den <strong>Anwalt</strong>-Me<strong>die</strong>nservice erhalten Sie<br />
von Frau Polifke unter der Telefonnummer<br />
0221-93738-630 oder unter www.anwalt-suchservice.de/fuer_anwaelte/<br />
kanzleihomepage.htm<br />
Sonderkonditionen bei der Centrale für <strong>Mediation</strong><br />
Rechtsanwälten mit diplomatischem<br />
Verhandlungsgeschick, sozialer Kompetenz<br />
und dem Mut, sich den negativen<br />
Emotionen zweier streitender Parteien<br />
als Vermittler zu stellen, steht seit geraumer<br />
Zeit ein weiteres Tätigkeitsfeld offen:<br />
der Einsatz als Mediator. Quer durch alle<br />
Rechtsgebiete hat sich <strong>die</strong>se Methode der<br />
Konfliktbeilegung seit den Pionierjahren<br />
Ende der achtziger und Anfang der neunziger<br />
Jahre in der Praxis bewährt.<br />
Die Centrale für <strong>Mediation</strong> bietet allen<br />
interessierten Rechtsanwälten umfassendes<br />
Informationsmaterial an. Wer mehr über<br />
qualifizierte Ausbildungen, Zertifizierungen<br />
und den berufsrechtlichen Status des<br />
Mediators wissen möchte, ist hier an der<br />
richtigen Stelle. Schließlich ist <strong>die</strong> Centrale<br />
für <strong>Mediation</strong> der größte Dienstleister<br />
in Sachen <strong>Mediation</strong> in Deutschland.<br />
Allen Mitgliedern steht ein attraktives<br />
Leistungspaket zur Verfügung:<br />
• Teilnahme am Mediatoren-<strong>Suchservice</strong><br />
– Telefon und Internet (im Beitrag<br />
enthalten)<br />
Start des Unternehmensportals FirmenWissen.de<br />
Mit ganzseitigen Anzeigen im „Handelsblatt“<br />
konnte unser Kooperationspartner<br />
erfolgreich auf sich aufmerksam<br />
machen und seine Internet-Reichweite<br />
steigern.<br />
Firmenwissen.de eignet sich<br />
• zum Auffinden von umfassenden und<br />
vertiefenden Firmeninformationen<br />
• zum Auffinden von lukrativen<br />
Absatzchancen<br />
• zum Absichern von Geschäftsentscheidungen<br />
• Monatlicher Bezug des Newsletters mediations-report<br />
(im Beitrag enthalten)<br />
• Bezug der Fachzeitschrift ZKM –<br />
Zeitschrift für Konfliktmanagement<br />
zum ermäßigten Preis<br />
• Mediatoren-Ausbildung zum ermäßigten<br />
Preis<br />
• Günstige Rabatte beim Erwerb der<br />
von der Centrale für <strong>Mediation</strong> herausgegebenen<br />
Büchern der Schriftenreihe<br />
<strong>Mediation</strong>s-Praxis<br />
• Ermäßigte Teilnahmegebühren beim<br />
jährlichen <strong>Mediation</strong>s-Kongress etc.<br />
Die Mitglieder des <strong>Anwalt</strong>-<strong>Suchservice</strong><br />
erhalten einen Rabatt von 25% auf den<br />
Mitgliedsbeitrag bei der Centrale für <strong>Mediation</strong>:<br />
Sie zahlen somit 78,- € (für Nichtmitglieder<br />
beträgt der Beitrag 104,- €).<br />
Ausführliche Informationen über <strong>die</strong> Vorteile<br />
einer Mitgliedschaft bei der Centrale für<br />
<strong>Mediation</strong> erhalten Sie bei der Mitgliederbetreuung<br />
der CfM, Frau Claudia Geller, Tel.<br />
0221/9 37 38-615 oder unter der E-Mail:<br />
cfm@mediate.de<br />
• zur Anbahnung von neuen Geschäften<br />
und Kooperationen<br />
• zur regelmäßigen Pressebeobachtung<br />
von Unternehmen, Personen und vielem<br />
mehr.<br />
Derzeit finden Sie bei Firmenwissen.de:<br />
• 1,1 Mio. Firmenprofile<br />
• 3,5 Mio. Bonitätsauskünfte<br />
• 4,1 Mio. Handelsregistereinträge<br />
• 30.000 Jahresabschlüsse von ca.<br />
12.000 Unternehmen<br />
Weitere Infos unter www.firmenwissen.de<br />
4 / 2004 anwaltsreport<br />
15
MARKTCHANCEN<br />
Der Fachanwalt für Versicherungsrecht<br />
hat Zukunft<br />
S eitdem<br />
<strong>die</strong> Satzungsversammlung<br />
im Frühjahr des letzten Jahres <strong>die</strong><br />
Einführung des neuen Fachanwaltstitels<br />
für Versicherungsrecht eingeführt<br />
hat, ist ein wahrer „Run“ auf <strong>die</strong><br />
entsprechenden Fachanwaltskurse ausgebrochen.<br />
Derzeit gibt es bundesweit<br />
zwar erst 20 bis 30 frisch ernannte Fachanwälte.<br />
Doch bereits über 1.000 Anwältinnen<br />
und Anwälte haben sich zu einem<br />
der Fachanwaltskurse, in denen 120 Stunden<br />
Fachwissen vermittelt werden, angemeldet<br />
oder den Lehrgang erfolgreich<br />
abgeschlossen, berichtet der Kölner<br />
Rechtsanwalt Hubert van Bühren, der<br />
sich als Vorsitzender des Ausschusses Versicherungsrecht<br />
im DAV und ausgewiesener<br />
Spezialist im Versicherungsrecht<br />
nicht den Mühen einer Fachanwaltsausbildung<br />
unterziehen musste.<br />
Erheblicher Beratungsbedarf<br />
Angesichts <strong>die</strong>ses enormen Booms liegt<br />
allerdings <strong>die</strong> Frage nahe, ob es sich für<br />
bisher unentschiedene Kollegen überhaupt<br />
lohnt, noch auf den Zug aufzuspringen?<br />
Doch bereits ein Blick auf <strong>die</strong><br />
nackten Marktdaten verdeutlicht das<br />
immense Potenzial. Denn bei 50 Mio.<br />
Schadensabwicklungen pro Jahr wird<br />
deutlich, wie groß der Beratungsbedarf<br />
ist. Jeder Deutsche verfügt im Schnitt<br />
über 10 Versicherungsverträge. Und sowohl<br />
bei der Anbahnung, Durchführung<br />
und der Beendigung der verschiedensten<br />
Versicherungsverträge kommt es immer<br />
wieder zu juristischen Auseinandersetzungen.<br />
Die Rechtsmaterie erfreut sich<br />
auch deshalb zunehmender Beliebtheit,<br />
weil der Bundesgerichtshof in den letzten<br />
Jahren eine Vielzahl verbraucherfreundlicher<br />
Urteile verkündet hat, <strong>die</strong><br />
zugleich als weiterer Beleg für <strong>die</strong> Konfliktträchtigkeit<br />
im Versicherungsrecht<br />
stehen.<br />
Viele unnütze Versicherungsverträge<br />
Hubert van Bühren vergleicht <strong>die</strong> Versicherungsbranche<br />
in weiten Teilen mit der<br />
Apothekerzunft, <strong>die</strong> nach dem Motto<br />
verfährt „Viel hilft viel!“ Und so unterzeichnen<br />
Verbraucher immer wieder völlig<br />
nutzlose Verträge, wie etwa Unfallversicherungsverträge.<br />
„Man kann auch<br />
ohne Blinddarm leben, nur <strong>die</strong> Chirur-<br />
16 anwaltsreport 4 / 2004<br />
gen nicht“, spielt van Bühren auf <strong>die</strong> satten<br />
Provisionen der Versicherungsmakler<br />
an, <strong>die</strong> umso üppiger ausfallen, je nutzloser<br />
der Versicherungsvertrag für den Verbraucher<br />
tatsächlich ist. Und da 70 bis<br />
80 Prozent aller Versicherungsverträge<br />
über Versicherungsmakler abgeschlossen<br />
werden, wartet so mancher Versicherungsvertrag<br />
auf eingehende juristische<br />
Überprüfung. Das zeigen auch <strong>die</strong> vielen<br />
Eingaben an den Ombudsmann für<br />
Versicherungsrecht, den ehemaligen BGH-<br />
Richter Prof. Wolfgang Römer, der eigentlich<br />
Aufgaben wahrnimmt, <strong>die</strong> zur Kernkompetenz<br />
der <strong>Anwalt</strong>schaft gehören.<br />
Denn letztlich geht es darum, zwischen<br />
den Versicherungskonzernen und den<br />
einzelnen Versicherten Waffengleichheit<br />
zu schaffen. Und da nach der kurz bevorstehenden<br />
Reform des Versicherungsvertragsgesetzes<br />
künftig alle Versicherungsvertreter<br />
eine qualifizierte Ausbildung<br />
nachweisen müssen, wenn sie Versicherungsverträge<br />
makeln wollen, ist es<br />
nur konsequent, dass sich auch <strong>die</strong> <strong>Anwalt</strong>schaft<br />
Spezialkenntnisse verschafft<br />
und damit ihre Marktpositionierung verbessert.<br />
Haftungsrisiken nicht unterschätzen<br />
Neben dem Verbrauchermarkt ergeben<br />
sich für Fachanwälte für Versicherungsrecht<br />
aber auch gute Chancen bei gewerblichen<br />
Mandanten. Versicherungen für<br />
große Krankenhäuser und deren Be<strong>die</strong>nstete<br />
oder auch für Industriebetriebe sind<br />
meist extrem kompliziert. Auch in <strong>die</strong>-<br />
<strong>Wie</strong> man Fachanwalt für Versicherungsrecht wird<br />
§ 14 a FAO – Nachzuweisende besondere<br />
Kenntnisse im Versicherungsrecht<br />
Für das Fachgebiet Versicherungsrecht sind<br />
besondere Kenntnisse nachzuweisen in den<br />
Bereichen:<br />
1. Allgemeines Versicherungsvertragsrecht<br />
und Besonderheiten der Prozessführung<br />
2. Recht der Versicherungsaufsicht<br />
3. Grundzüge des internationalen Versicherungsrechts<br />
4. Transport- und Speditionsversicherungsrecht<br />
5. Sachversicherungsrecht (insbesondere das<br />
Recht der Fahrzeug-, Gebäude-, Hausrat-,<br />
Reisegepäck-, Feuer-, Einbruch<strong>die</strong>bstahl-<br />
und Bauwesenversicherung)<br />
6. Recht der privaten Personenversicherung<br />
sem Segment arbeiten Makler – oft sehr<br />
gut geschult und ohne feste Bindung an<br />
einen Versicherer. Hier ist vor allem das<br />
Verhandlungsgeschick des <strong>Anwalt</strong>s gefragt,<br />
wenn es darum geht, möglichst alle<br />
Risiken zu annehmbaren Konditionen<br />
mit dem Versicherer auszuhandeln. Geht<br />
da etwas schief, drohen dem <strong>Anwalt</strong> insbesondere<br />
bei Unternehmens- oder Managerversicherungen<br />
hohe Regressforderungen.<br />
Unabhängig bleiben<br />
Neu in das Versicherungsgeschäft einsteigende<br />
Rechtsanwälte sollten allerdings<br />
auf ihre Unabhängigkeit bedacht sein.<br />
Zwar gibt es alt eingesessene Kanzleien,<br />
wie etwa Bach, Langheid in Köln, <strong>die</strong><br />
damit werben, ausschließlich Versicherungsunternehmen<br />
zu beraten. Ob das<br />
aber noch dem Berufsethos des <strong>Anwalt</strong>s<br />
als unabhängigem Organ der Rechtspflege<br />
entspricht, ist fraglich. Versicherungsexperte<br />
Hubert van Bühren jedenfalls plä<strong>die</strong>rt<br />
für ein ausgewogenes Mandantenverhältnis:<br />
„Ich arbeite zwar für 10 Versicherungsunternehmen,<br />
aber <strong>die</strong> anderen<br />
420 verklage ich!“<br />
(insbesondere Lebens-, Kranken-, Reiserücktritts-,<br />
Unfall- und Berufsunfähigkeitsversicherung)<br />
7. Haftpflichtversicherungsrecht (insbesondere<br />
Pflichtversicherungsrecht, private Haftpflicht,<br />
betriebliche Haftpflicht, Haftpflichtversicherung<br />
der freien Berufe, Umwelt- und<br />
Produkthaftpflicht, Bauwesenversicherung)<br />
8. Rechtsschutzversicherungsrecht<br />
9. Grundzüge des Vertrauensschadens-<br />
und Kreditversicherungsrechts<br />
§ 5 FAO (Erwerb der besonderen theoretischen<br />
Kenntnisse) wird durch h) ergänzt: Versicherungsrecht:<br />
80 Fälle, davon mindestens zehn<br />
gerichtliche Verfahren. Die Fälle müssen sich<br />
auf mindestens drei verschiedene Bereiche<br />
des § 14 a FAO beziehen.
Sparen „<br />
ist für deutsche Anwälte ein<br />
Fremdwort“, titelte kürzlich <strong>die</strong><br />
Financial Times Deutschland<br />
unter Berufung auf eine Untersuchung<br />
des Instituts für Angewandtes Wissensmanagement<br />
(IAW). In dem Beitrag<br />
setzt Rudolf Haibach von der Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>Anwalt</strong>smanagement beim<br />
Deutschen <strong>Anwalt</strong>verein gleich noch eins<br />
drauf. Er lässt sich mit den Worten zitieren:<br />
„Es gibt kein Kostenbewusstsein. Die<br />
Kollegen reden zwar darüber, wissen aber<br />
nicht, was das ist.“ Starke Worte zwar -<br />
aber <strong>die</strong> darin enthaltene Pauschalierung<br />
und Einbeziehung der kleineren Kanzleien<br />
und Einzelanwälte ist völlig unzutreffend<br />
und schadet dem Ansehen der<br />
<strong>Anwalt</strong>schaft insgesamt. Denn wo Anwälte<br />
vermeintlich Geld verprassen, da vermutet<br />
<strong>die</strong> Öffentlichkeit, dass <strong>die</strong>s auf<br />
Kosten der Mandanten gehe. Und so<br />
schreibt denn auch Nicola de Paoli in<br />
dem FTD-Beitrag darüber, dass Anwälte<br />
ihre Mandanten mit vermeintlich überzogenen<br />
Forderungen verprellen.<br />
Großkanzleien und <strong>Anwalt</strong>sboutiquen<br />
gefährdet<br />
Dass insbesondere <strong>die</strong> gewerblichen Mandanten<br />
bei den <strong>Anwalt</strong>shonoraren verstärkt<br />
den Rotstift ansetzen, ist längst<br />
bekannt. Daneben drückt <strong>die</strong> Großkanzleien<br />
und <strong>die</strong> aufstrebenden <strong>Anwalt</strong>sboutiquen<br />
eine immense monatliche<br />
Kostenlast, <strong>die</strong> nicht nur aus den Gehältern<br />
der zahlreichen angestellten Anwälte<br />
und Partner ergibt. Da <strong>die</strong> führenden<br />
Wirtschaftskanzleien meist in 1a-Standorten<br />
deutscher Großstädte resi<strong>die</strong>ren,<br />
zahlen sie Unsummen an Miete und<br />
Unterhaltslast für <strong>die</strong> Kanzleistandorte.<br />
Doch mit <strong>die</strong>ser Kostenfalle müssen sie<br />
wohl oder übel leben. „Schlechtere<br />
Räume“, mahnt Kanzleiberater Professor<br />
Christoph Hommerich aus Bergisch<br />
Gladbach, „wirken sich sofort negativ auf<br />
den Umsatz aus.“<br />
Controlling in der <strong>Anwalt</strong>schaft<br />
noch ein Fremdwort<br />
Der Autor der IAW-Stu<strong>die</strong> Dieter Baumert<br />
hat durch Befragungen in der <strong>Anwalt</strong>schaft<br />
herausgefunden, dass zwei<br />
Drittel der Anwälte noch nicht einmal<br />
über eine eigene Auslastungsstatistik ver-<br />
CONTROLLING<br />
Wo Anwälte noch sparen können<br />
Kostentabelle<br />
Einzelkanzlei örtliche Sozietät Großkanzleien<br />
(55 % der (35 % der (10 % der<br />
<strong>Anwalt</strong>schaft) <strong>Anwalt</strong>schaft) <strong>Anwalt</strong>schaft)<br />
Persönlicher Jahreshonorarumsatz<br />
pro Rechtsanwalt in Euro 1 56.242, 11 122.710,05 209.629,67<br />
Kosten insgesamt 33.745,26 67.490,53 132.905,21<br />
Raumkosten 4.780,58 10.430,35 20.962,97<br />
Sachkosten darunter: 13.779,32 23.314,99 52.197,79<br />
• geringwertige Wirtschaftsgüter 674,91 1.104,39 2.576,91<br />
• bewegliche Anlagegüter 1.237,33 2.576,91 4.402,22<br />
• Versicherungsprämien 843,63 1.717,94 3.144,45<br />
• Reisekosten 4.161,92 6.258,21 13.206,67<br />
• Verbrauchsmaterial, Reparaturen etc. 1.462,29 2.454,20 4.821,48<br />
• Porto, Telefon 2.530,89 4.294,85 7.756,30<br />
• externe Buchführung, EDV etc. 506,18 736,26 3.563,70<br />
• Kosten für Fort- und Weiterbildung 899,87 1.349,81 6.288,89<br />
• sonstige Sachkosten 1.462,92 2.822,33 6.288,89<br />
Personalkosten 15.185,37 33.131,71 59.744,46<br />
persönlicher Jahresüberschuss<br />
pro Rechtsanwalt<br />
Einkommensteuer nach<br />
22.496,84 56.242,11 76.693,78<br />
ESt-Grundtabelle 2000 4.358,76 18.177,45 28.582,75<br />
Jahresüberschuss nach ESt 2 18.138,08 38.064,66 48.111,03<br />
Nettoeinkommen monatlich in Euro 1.511,51 3.172,05 4009,25<br />
1 alle Zahlen beziehen sich auf das Wirtschaftsjahr 2000<br />
2 nicht berücksichtigt sind <strong>die</strong> Aufwendungen für Krankenversicherung, Rentenversicherung etc.<br />
fügen. Und auf dem Deutschen <strong>Anwalt</strong>stag<br />
in Hamburg legte Baumert noch einmal<br />
nach: „Trotz der besonderen Bedeutung<br />
sind viele Kanzleien nicht in der<br />
Lage, wichtige Daten wie <strong>die</strong> Summe aller<br />
bestehenden Fremdgeldverpflichtungen<br />
oder der existierenden Forderungen der<br />
Mandanten zu ermitteln. Dies müsste<br />
zumindest in Kanzleien, <strong>die</strong> selber buchen,<br />
anders sein.“ Und in der Tat: Die<br />
Kosten- und Einnahmeseite stets auf aktuellem<br />
Stand zu halten, wäre eigentlich<br />
eine Selbstverständlichkeit. Dazu bedarf<br />
es nicht mehr als einer Excel-Datei, in<br />
welcher alle Kostenarten den verschiedenen<br />
Einnahmequellen gegenübergestellt<br />
und mit den Zahlen der Vergangenheit<br />
und den Planzahlen für <strong>die</strong> weitere<br />
Zukunft verglichen werden. Nur aus<br />
<strong>die</strong>ser Gesamtschau können <strong>die</strong> richtigen<br />
Schlussfolgerungen für das weitere<br />
unternehmerische Handeln abgeleitet<br />
werden – auch hinsichtlich etwaiger Sparmaßnahmen.<br />
Kostenquote als wichtiger<br />
Indikator<br />
„Sofern eine Kanzlei eine Kostenquote<br />
von unter 50 Prozent erreicht“, erläutert<br />
Dieter Baumert, „bewegt sie sich auf<br />
einem TOP-Niveau, das eigentlich nur<br />
von einer Law-Firm mit sehr guten Mandanten<br />
noch unterboten werden kann.<br />
Für den Einzelkämpfer bis zur Kanzlei<br />
mittlerer Größe mit bis zu 10-12 Anwälten<br />
ist eine Quote unter 50 Prozent ein<br />
Traumergebnis und wird nur selten erreicht.“<br />
Die meisten Kanzleien erreichen<br />
laut Baumert aber nur ein Ergebnis zwischen<br />
60 und 70 Prozent, das, „je nachdem<br />
wie nahe es an 70 Prozent liegt, als<br />
befriedigend bis unzureichend bezeichnet<br />
werden muss.“ Bei einer Kostenquote<br />
oberhalb von 70 oder gar 80 Prozent sollten<br />
in jeder Kanzlei <strong>die</strong> Alarmglocken<br />
läuten. Keine Frage, Kanzleien bedürfen,<br />
wie andere Unternehmen auch, der betriebswirtschaftlichen<br />
Steuerung. Deshalb<br />
warnt Christoph H. Vaagt, Deutschland-<br />
Geschäftsführer der internationalen Unternehmensberatung<br />
Hildebrandt International:<br />
„Kanzleien, <strong>die</strong> de facto aufgrund<br />
mangelnder unternehmerischer<br />
Selbstführung durch <strong>die</strong> Anwälte durch<br />
das Sekretariat geführt werden – das ist<br />
in kleinen wie in großen Kanzleien anzutreffen<br />
-, werden mittelfristig nur <strong>die</strong> Mandanten<br />
haben, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Sekretärin akzeptiert.“<br />
4 / 2004 anwaltsreport<br />
17
CONTROLLING<br />
Sparen contra Strategie<br />
Doch selbst wenn der <strong>Anwalt</strong> das Ruder<br />
selbst in <strong>die</strong> Hand nimmt – Sparen allein<br />
führt nicht zum Erfolg. Schon gar nicht<br />
in der derzeitigen Wettbewerbssituation.<br />
„Bei den Kleinen gibt´s fast gar nichts<br />
zu sparen“, stellt denn auch Christoph<br />
Hommerich ernüchternd fest und fügt<br />
an: „Sie brauchen Strategie!“ Dass Sparen<br />
allein nicht zielführend sein kann,<br />
bestätigt Rechtsanwalt Armin Leicht aus<br />
Wolfach: „Die Einkommenssituation verläuft<br />
negativ bei immer weiter steigenden<br />
Kosten, <strong>die</strong> verantwortungsbewusst kaum<br />
weiter gesenkt werden können, weil sie<br />
aufgrund unternehmerischer Entscheidungen<br />
bereits am Notwendigsten ausgerichtet<br />
sind“. Deshalb hält Kanzleiberater<br />
Hommerich weder etwas davon, bei<br />
den Personalkosten einzusparen, <strong>die</strong> in<br />
kleineren Kanzleien meistens den größten<br />
Kostenanteil ausmachen, noch rät<br />
er den Anwälten, weniger Bücher zu kaufen<br />
oder bei der Fortbildung Seminarbesuche<br />
zu streichen. Als alleinige Alternative<br />
plä<strong>die</strong>rt er stattdessen dafür, <strong>die</strong><br />
Kräfte zu bündeln und mit einer durchdachten<br />
Marketingstrategie mehr Marktanteile<br />
zu gewinnen. Kostensenkung<br />
und Steigerung der Einnahmen schließen<br />
sich aber nicht notwendig gegenseitig aus.<br />
Vielmehr kann man natürlich durch eine<br />
Optimierung der Geschäftsprozesse Per-<br />
So sparen sich Anwälte gesund<br />
18 anwaltsreport 4 / 2004<br />
sonalressourcen einsparen und in zukunftsträchtige<br />
Nischen verlagern statt<br />
einfach Personal zu entlassen und so im<br />
Grunde genommen endgültig zu resignieren.<br />
Nur noch gewinnbringende<br />
Mandate annehmen<br />
„Ziel muss es werden, durch weniger<br />
Arbeit und geringere Kosten – insbesondere<br />
Personalkosten – einen konstanten<br />
oder sogar höheren Umsatz zu<br />
erzielen“, bringt es <strong>Anwalt</strong> Leicht stellvertretend<br />
für viele Allgemeinanwälte<br />
auf den Punkt. Für ihn bedeutet das<br />
dann aber auch, dass mehr oder weniger<br />
jede Akte, bei der der <strong>Anwalt</strong> aufgrund<br />
einer negativen Kostenquote letztlich<br />
draufzahlt, aus dem Bestand fliegen<br />
muss beziehungsweise künftig erst gar<br />
nicht mehr angenommen werden darf.<br />
Denn <strong>die</strong> in der BRAGO und auch im<br />
neuen RVG enthaltene und gut gemeinte<br />
Mischkalkulation geht für <strong>die</strong> meisten<br />
kleinen <strong>Anwalt</strong>skanzleien schon lange<br />
nicht mehr auf. Doch in der Not nehmen<br />
viele Anwälte jedes noch so kleine<br />
Mandat ohne Rücksicht auf den Gewinn<br />
und allein in der Hoffnung an, dass der<br />
Mandant später bestimmt einmal mit<br />
einer größeren Sache kommen wird –<br />
eine trügerische Hoffnung, wie <strong>Anwalt</strong><br />
1. Bewusste Selektion von Mandaten<br />
Zeitaufwändige und nicht kostendeckende Mandate dürfen nicht<br />
mehr angenommen werden, es sei denn, der Mandant akzeptiert<br />
eine Honorarvereinbarung.<br />
2. Vermehrte Anwendung von Honorarvereinbarungen<br />
Ab Mitte 2006 müssen alle Anwälte bei der außergerichtlichen<br />
Beratung ihr Honorar ohnehin mit dem einzelnen Mandanten frei<br />
aushandeln – so steht es im neuen Rechtsanwaltsvergütungsgesetz.<br />
Was spricht also dagegen, <strong>die</strong>se Entwicklung jetzt schon<br />
vorwegzunehmen?<br />
3. Behutsame Senkung des Serviceniveaus im Büro<br />
Viele Mandantenbesprechungen könnten eigentlich auch telefonisch<br />
oder per E-Mail erledigt werden statt in langen persönlichen<br />
Sitzungen. Mit Blick auf <strong>die</strong> ohnehin hohe Fluktuation in kleineren<br />
<strong>Anwalt</strong>sbüros wird sich das keinesfalls negativ auswirken,<br />
wenn am Ende das Ergebnis stimmt.<br />
4. Verbesserung des Work-Flow in der Kanzlei<br />
Hier geht es in erster Linie um den maßgeschneiderten Einsatz<br />
der EDV. Die Programme sollten ständig aktualisiert werden, sobald<br />
sich herausstellt, dass sie den praktischen Erfordernissen<br />
nicht mehr genügen und damit Zeit fressen. Außerdem sollten sich<br />
auch <strong>die</strong> in der Kanzlei tätigen Anwälte in Spracherkennungssysteme<br />
einarbeiten oder ihre Korrespondenz/Schriftsätze selbst in den<br />
Computer eingeben, um so Personalkosten zu sparen – auch<br />
Kleinvieh macht am Ende einen Haufen Mist!<br />
5. Außergerichtliche Bemühungen auf ein Minimum reduzieren<br />
Da nach dem neuen RVG <strong>die</strong> außergerichtlichen Gebühren nur<br />
noch zur Hälfte auf <strong>die</strong> späteren Prozessgebühren angerechnet<br />
werden, sollten außergerichtliche Einigungsversuche nur noch mit<br />
Armin Leicht weiß: „Wenn jeder einmal<br />
zu sich selbst ehrlich ist, muss er sich<br />
schon eingestehen, dass <strong>die</strong>s doch in den<br />
aller seltensten Fällen in seiner Praxis eingetreten<br />
ist. Oft führten <strong>die</strong>se Mandate<br />
auch erst nach Jahren nur zu einem Folgemandat,<br />
das wieder im Verlustbereich<br />
abzubuchen war.“ Gründe dafür sieht<br />
Leicht in der beruflichen Tätigkeit und<br />
dem sozialen Umfeld der Mandanten.<br />
Zudem habe sich das Auswahlbewusstsein<br />
bei den Bürgern verändert: „So wird<br />
der Allgemeinanwalt ähnlich begriffen<br />
wie der Beruf des Hausarztes. Er wird nur<br />
noch bei kleinen lästigen Problemen konsultiert.<br />
Stellen sich <strong>die</strong> rechtlichen Probleme<br />
schwieriger dar, so wird der Ruf<br />
nach dem Super-Spezialisten laut.“<br />
Fazit<br />
Professionelles Controlling ist überlebenswichtig,<br />
um zu erkennen, wohin<br />
das Schiff sich bewegt. Das gilt insbesondere<br />
für <strong>die</strong> Ermittlung der allgemeine<br />
Kostenquote, aber auch <strong>die</strong> gesonderten<br />
Kostenquoten über <strong>die</strong> einzelnen<br />
bearbeiteten Rechtsgebiete und<br />
<strong>die</strong> verschiedenen Gegenstandswerte.<br />
Lassen sich Miet- und Personalkosten<br />
nicht signifikant drücken, muss an der<br />
Gebührenschraube gedreht werden.<br />
Und das heißt vor allem: Vorsicht vor<br />
den kleinen Fällen!<br />
kurzen Schriftwechseln erfolgen, um so auch <strong>die</strong> Durchlaufgeschwindigkeit<br />
der Kanzleiakten zu erhöhen.<br />
6. Einkaufsgemeinschaften gründen<br />
Um <strong>die</strong> Marktmacht zu steigern, sollten sich Einzelanwälte besser<br />
untereinander vernetzen, um so bei Herstellern und Lieferanten<br />
günstigere Einkauskonditionen zu erwirken.<br />
7. Rabattangebote und Rahmenvereinbarungen nutzen<br />
Gerade für Einzelanwälte halten Berufsorganisationen und unabhängige<br />
Dienstleistungsunternehmen interessante Rabattangebote<br />
und Rahmenvereinbarungen bereit. Ein Blick ins Internet<br />
unter www.anwalt-suchservice.de hilft zum Beispiel schnell bei<br />
der Suche nach einem günstigen Hotel oder einem preiswerten<br />
Leihwagen. Auch <strong>die</strong> Nutzung umfangreicher Rechtsprechungsdatenbanken<br />
im Internet spart immens Zeit und Geld. So erhalten<br />
<strong>Anwalt</strong>-<strong>Suchservice</strong>-Mitglieder den Zugang zur Rechtsprechungsdatenbank<br />
im Zivilrecht des Otto Schmidt Verlages schon<br />
für 98,- Euro Jahresgebühr (www.zr-report.de). Für <strong>die</strong>sen Preis<br />
erhält man noch nicht einmal ein Halbjahresabo der NJW.<br />
8. Schattenhaushalte beseitigen<br />
Daneben soll es auch Kanzleien geben, in denen Familienangehörige<br />
aus dem Budget „Personalkosten“ mitbezahlt werden,<br />
ohne dafür allerdings eine adäquate Gegenleistung<br />
zu erbringen. Da hierdurch das<br />
Betriebsergebnis verwässert wird, sollten<br />
derartige Freitickets spätestens<br />
zum Jahresende auslaufen. Bei Kanzleien<br />
mit drei bis vier Anwälten kann<br />
da einiges zu Tage gefördert<br />
werden.
Ihre Meinung ist uns wichtig<br />
<strong>Wie</strong> der Künstler vom Applaus des Publikums,<br />
lebt eine Redaktion vom Feedback ihrer Leser.<br />
Für Kritik und Anregungen sind wir daher<br />
stets dankbar. Schreiben Sie uns Ihre Meinung<br />
zu den Themen und Beiträgen im <strong>Anwalt</strong>sreport.<br />
Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!<br />
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Fax: 02 21-9 37 38-961<br />
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4 / 2004 anwaltsreport<br />
BÖRSE<br />
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______________________________<br />
Name<br />
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Straße<br />
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PLZ / Ort<br />
______________________________<br />
Datum / Unterschrift 6/04<br />
19
www.bueroalba.de<br />
„<br />
MIT DER D.A.S. PROZESSFINANZIERUNG ZUM PROZESSERFOLG<br />
Rechtsanwalt Manuel Tanck :: Kanzlei Rudolf & Tanck, Mannheim<br />
Im Rahmen einer Erbauseinandersetzung um<br />
einen Grundstücksanteil mit einem Wert von drei<br />
Millionen Euro konnte meine Mandantin weder<br />
<strong>die</strong> zu verauslagenden Gerichtkosten aufbringen, noch das<br />
Kostenrisiko von rund 350 000 EUR tragen. Die Bewilligung<br />
von PKH war nicht möglich und <strong>die</strong> Rechtsschutzversicherung<br />
meiner Mandantin sah keine Deckung von erbrechtlichen<br />
Ansprüchen vor.<br />
Um den Anspruch trotzdem vor Gericht einklagen zu können,<br />
empfahl ich meiner Klientin eine Anfrage bei der<br />
D.A.S. Prozessfinanzierung. Die kostenlose Prüfung meines<br />
Klageentwurfs durch deren spezialisierte Anwälte deckte<br />
sich mit meinem Ergebnis: Es bestanden überwiegende<br />
Erfolgsaussichten und zudem keine Zweifel an der Bonität<br />
der Gegenseite.<br />
Die D.A.S. Prozessfinanzierung übernahm <strong>die</strong> Finanzierung<br />
der Klage und damit das gesamte finanzielle Risiko für<br />
meine Mandantin. Ich selbst profitierte von einer kompetenten<br />
Zweitmeinung für <strong>die</strong> Bearbeitung des Mandats.<br />
Die Kostenabwicklung nach BRAGO erfolgte schnell und<br />
zuverlässig, ebenso <strong>die</strong> Abrechnung<br />
“<br />
einer zusätzlichen 10/10 Gebühr<br />
aus dem finanzierten Streitwert.<br />
Rechtsanwalt Tanck hat sich auf dem Gebiet des Erbrechts<br />
spezialisiert, ist Mitherausgeber der Zeitschrift<br />
ZErb und bekannter Autor einer Reihe von Büchern<br />
zum Erbrecht.<br />
RA Manuel Tanck<br />
Kanzlei Rudolf & Tanck, Mannheim<br />
Fordern Sie unsere Informationsbroschüren für Rechtsanwälte und Mandanten an: Fax 089 - 62 75 68 - 33 • E-Mail: profi@das.de • www.das-prozessfinanzierung.de